Burgebrach

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Wappen Deutschlandkarte
Burgebrach
Deutschlandkarte, Position des Marktes Burgebrach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 50′ N, 10° 45′ OKoordinaten: 49° 50′ N, 10° 45′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Bamberg
Verwaltungs­gemeinschaft: Burgebrach
Höhe: 267 m ü. NHN
Fläche: 87,84 km2
Einwohner: 7130 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner je km2
Postleitzahl: 96138
Vorwahl: 09546
Kfz-Kennzeichen: BA
Gemeindeschlüssel: 09 4 71 120
Marktgliederung: 27 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Hauptstraße 3
96138 Burgebrach
Website: www.burgebrach.de/burgebrach/index.html
Bürgermeister: Johannes Maciejonczyk (CSU)
Lage des Marktes Burgebrach im Landkreis Bamberg
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Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt

Burgebrach [bʊrkˈeːbrax] ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Bamberg und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Burgebrach.

Geografie

Geografische Lage

Burgebrach gilt als östliches Tor zum Steigerwald an der Einmündung der Mittleren Ebrach in die Rauhe Ebrach. Es befindet sich an der Bundesstraße 22 auf halbem Weg zwischen Bamberg und Ebrach.

Nachbargemeinden

Burgebrach grenzt (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn) an Lisberg, Walsdorf, Stegaurach, Frensdorf, Pommersfelden, Mühlhausen (Landkreis Erlangen-Höchstadt), Schlüsselfeld, Burgwindheim und Schönbrunn im Steigerwald.

Marktgliederung

Burgebrach gliedert sich in 27 Ortsteile (in Klammern Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2013)[2][3]:

  • Hirschbrunn (132)
  • Klemmenhof (31)
  • Krumbach (35)
  • Küstersgreuth (31)
  • Magdalenenkappel (6)
  • Manndorf (23)
  • Mönchherrnsdorf (200)
  • Mönchsambach (96)
  • Oberharnsbach (296)

Geschichte

Die erste Bezeichnung des Ortes im Jahre 1023 war Urbs Ebraha. Kaiser Heinrich II. schenkte ihn dem Bistum Würzburg, das Burgebrach 1377 an das Hochstift Bamberg verkaufte. Burgebrach war Urpfarrei für über 40 Orte der Umgebung. Das Marktrecht erhielt es am 21. August 1472 durch den Bamberger Bischof Georg von Schaumburg.

1499 mussten auf Verlangen des Bischofs drei Wehrtürme errichtet werden, dafür erließ er dem Ort die Steuern. Mauern wurden nicht benötigt, da die sumpfigen Wiesen und die beiden Ebracharme lange Zeit feindliche Angriffe verhinderten. So blieb Burgebrach im Hussitenkrieg und im Bauernkrieg verschont. Erst 1550 wurde es von dem berüchtigten Markgrafen Albrecht Alcibiades angegriffen und am 16. Februar 1632 im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden mit Plünderungen und Brandschatzungen heimgesucht. 1706 mussten an die Franzosen umfangreiche Geld- und Naturalabgaben geleistet werden.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort vom Hochstift Bamberg, das ab 1500 im Fränkischen Reichskreis lag, zu Bayern.

Eingemeindungen

Vor 1972 gehörte lediglich das kleine Dorf Försdorf zu Burgebrach. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Grasmannsdorf, Mönchsambach (mit Dippach und Wolfsbach), Oberköst (mit Hirschbrunn, Küstersgreuth und Tempelsgreuth), Stappenbach, Treppendorf, Unterneuses (mit Failshof) und Vollmannsdorf (mit Dürrhof, Klemmenhof, Krumbach, Manndorf und Schatzenhof) eingemeindet.[4] Am 1. Januar 1976 folgte die Gemeinde Mönchherrnsdorf (mit Büchelberg und Magdalenenkappel), am 1. Januar 1978 die Gemeinde Oberharnsbach (mit Unterharnsbach) und am 1. Mai 1978 die Gemeinde Ampferbach (mit Dietendorf).[5][6]

Die Gemeinde Herrnsdorf wurde am 25. Dezember 1868 in Mönchherrnsdorf umbenannt.[4]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 4455
  • 1970: 4761
  • 1987: 5037
  • 2000: 6212
  • 2006: 6479
  • 2007: 6466
  • 2008: 6472
  • 2009: 6476
  • 2010: 6483
  • 2011: 6440
  • 2012: 6508
  • 2015: 6673

Jüdische Bevölkerung in Burgebrach

Erstmals genannt 1451, hörte die jüdische Gemeinde Burgebrach 1926 auf zu existieren.

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2014 Johannes Maciejonczyk (CSU), der bei einem Gegenkandidaten 58,2 % der Stimmen erhielt. Sein Vorgänger war seit 1990 Georg Bogensperger (CSU), der sich 2008 mit 62,18 % der Stimmen gegen Andreas Alt (SPD) durchsetzte. 2002 hatte er mit 92,89 % der Stimmen ohne Gegenkandidaten gewonnen.

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat besteht aus 20 Mitgliedern und dem ersten Bürgermeister. Die Sitzverteilung in der Wahlperiode 2014/2020 sieht folgendermaßen aus:

  • CSU 6
  • Überparteiliche Christliche Wählergemeinschaft 4
  • Wählergemeinschaft Oberer Grund 3
  • WG Oberköst-Hirschbrunn-Treppendorf 2
  • Ampferbach-Dietendorfer Liste 2
  • Christliche Wählergemeinschaft Stappenbach 1
  • Wählergemeinschaft Unterneuses 1
  • Wählergemeinschaft Grasmannsdorf 1

Gemeindepartnerschaft

Mit der Gemeinde Kapsweyer in Rheinland-Pfalz besteht eine Partnerschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Vitus
Torhaus des Oberen Tores aus dem Jahre 1720; es dient als Rathaus
Sandsteinfigur von St. Wolfgang an der Nikolaibrücke bei Grasmannsdorf
  • Die Pfarrkirche St. Vitus wurde erstmals 1154 genannt. In ihr vereinigen sich gotische und barocke Elemente. Der Bau des Turmes wurde im 13. Jahrhundert begonnen, ein Anbau stammt aus 1923. Abt Wilhelm Söllner von der Zisterze Ebrach beauftragte 1730 Balthasar Neumann, bei Erhaltung von Turm und Chor einen Neubau zu entwerfen. Den Entwurf lehnte der Abt allerdings als zu teuer ab. Im Chorraum stehen auf der rechten Seite die Stifterfiguren des Bistums Bamberg, Kaiser Heinrich und Kaiserin Kunigunde aus der Schule von Veit Stoß.
  • Auf dem Kirchplatz steht eine Ölberggruppe in einem sechseckigen Sandsteingehäuse
  • Das Pfarrhaus war früher ein fürstbischöfliches Jagdschloss und wurde 1909 im Neorenaissance-Stil umgestaltet
  • Von einst drei Toren (Baderstor, Veltertor, Oberes Tor) ist nur das letztere mit dem Torhaus aus dem Jahre 1720 erhalten; es dient mit dem angebauten Verwaltungsgebäude als Rathaus
  • Von der einstigen Burg Windeck an der alten Hochstraße bei Ampferbach ist nur noch der Burggraben vorhanden. Die Stelle ist mit einem Gedenkstein gekennzeichnet.
  • Ehemaliges Amtsgericht, später Kreiskrankenhaus, jetzt Bürgerhaus
  • Sandsteinfiguren von sieben Heiligen an der Nikolaibrücke bei Grasmannsdorf
  • Viele Kleindenkmäler, wie Wegkapellen, Martern und Bildstöcke

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Die Kirchweih (Kerwa) findet jährlich am Sonntag nach Michaeli (29. September), also am letzten September- oder ersten Oktoberwochenende statt.
  • In jedem Quartal (jeweils am zweiten Sonntag im März, Juni, September und Dezember) finden Märkte in Burgebrach statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Burgebrach ist Unterzentrum und hat ein eigenes Krankenhaus, die Steigerwaldklinik Burgebrach. Zudem ist sehr viel Einzelhandel ansässig. Ferner sind ein Automobilzulieferer und ein Musikinstrumente- und Tontechnikhandel (Musikhaus Thomann) ansässig.

Verkehr

Durch Burgebrach verlaufen die Staatsstraße St 2262 und die Bundesstraße 22, die Bundesautobahn 3 ist über die Anschlussstellen Schlüsselfeld oder Pommersfelden zu erreichen. Der Bahnhof Burgebrach lag an einem Nebenzweig der Bahnstrecke Strullendorf–Schlüsselfeld, der bis nach Ebrach führte. Die Strecke wurde 2003 stillgelegt und 2006 abgebaut.

Brauereien

Auf dem Gebiet von Burgebrach gibt es noch vier Brauereien, die ihr Bier selbst herstellen: die Brauerei Schwan in Burgebrach, die Brauerei Herrmann in Ampferbach, die Brauerei Kaiser in Grasmannsdorf und die Brauerei Zehendner in Mönchsambach. Zwei weitere Brauereien lassen ihr Bier in einer anderen Braustätte produzieren: die Brauerei Werner in Ampferbach und die Brauerei Dressel in Stappenbach (1976 stillgelegt). Bis 1998 braute die Brauerei zur Post in Unterneuses und bis 1981 die Fischerbräu, ebenfalls in Unterneuses.

Freiwillige Feuerwehren

In Burgebrach, Ampferbach/Dietendorf, Grasmannsdorf, Hirschbrunn/Tempelsgreuth/Küstersgreuth, Mönchherrnsdorf, Mönchsambach/Dippach/Wolfsbach, Ober-/Unterharnsbach, Oberköst, Stappenbach, Treppendorf, Unterneuses und Vollmannsdorf bestehen Freiwillige Feuerwehren.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Franz Anton Bieger (* 27. November 1833 in Burgebrach; † 23. April 1907 in Genderkingen), Dorfpfarrer und Komponist hauptsächlich kirchlicher Werke[7]
  • Max Döllner (1874–1959), deutscher Mediziner und Heimatforscher
  • Heinrich Gareis (1878–1951), deutscher Jurist, Polizeipräsident von Nürnberg und Regierungspräsident von Oberbayern
  • Hans Brodmerkel (1887–1932), deutscher Politiker, Mitbegründer der KPD
  • Günther Denzler (* 1948), ehemaliger Landrat des Landkreises Bamberg und amtierender Bezirkstagspräsident von Oberfranken
  • Hedwig Röckelein (* 1956), Professorin und Historikerin
  • Stefan Kügel (* 1962), deutscher Schauspieler, Puppenspieler, Musiker, Bühnenautor und bildender Künstler
  • Thomas Schmauser (* 1972), Film- und Theaterschauspieler

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111101/183817&attr=OBJ&val=1109
  3. Einwohnerzahlen der Ortsteile von Burgebrach
  4. a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 430.
  5. Eingemeindung nach Burgebrach auf burgebrach-online
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 672 und 673.
  7. Biographische Informationen auf der Internetseite der Gemeinde Genderkingen

Literatur

  • Hans Reuther: Die Kirchenbauten Balthasar Neumanns. Verlag Bruno Hessling, Berlin 1960, Seite 51

Weblinks

Commons: Burgebrach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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