Elmstein
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 21′ N, 7° 56′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bad Dürkheim | |
Verbandsgemeinde: | Lambrecht (Pfalz) | |
Höhe: | 225 m ü. NHN | |
Fläche: | 75,63 km2 | |
Einwohner: | 2400 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 32 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67471 | |
Vorwahlen: | 06328, 06306 | |
Kfz-Kennzeichen: | DÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 32 014 | |
Gemeindegliederung: | 10 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Sommerbergstraße 3 67466 Lambrecht (Pfalz) | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Stefan Herter | |
Lage der Ortsgemeinde Elmstein im Landkreis Bad Dürkheim | ||
Elmstein ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) an.
Geographie
Die Ortsgemeinde liegt inmitten des Pfälzerwaldes. Sie besteht aus dem namensgebenden Ort Elmstein und den Ortsteilen Appenthal, Erlenbach, Harzofen, Helmbach, Iggelbach, Mückenwiese, Röderthal, Schafhof, Schwabenbach, Schwarzbach, Stilles Tal, Speyerbrunn und Wolfsgrube.
Benachbarte Gemeinden bzw. Waldgemarkungen sind im Uhrzeigersinn Waldleiningen, Weidenthal, Esthal, Exklave von Kirrweiler (Pfalz), Exklave von Venningen, Exklave von Rhodt unter Rietburg, Exklave von Edesheim, Exklave von Landau in der Pfalz, Wilgartswiesen, Trippstadt und Kaiserslautern.
Elmstein selbst und einige seiner Ortsteile werden vom Speyerbach durchflossen, andere Ortsteile von seinen Zuflüssen, deren stärkster der Helmbach ist.
Geschichte
Der Hauptort geht auf die mittelalterliche Burg Elmstein zurück, die oberhalb am Südwesthang des 458 m ü. NHN hohen Schlossbergs gelegen ist und im 12./13. Jahrhundert von den Pfalzgrafen bei Rhein errichtet wurde. Die Ortsteile entstanden später zumeist als Ausbausiedlungen für Waldarbeiter, als Standort eines Sägewerkes oder wie Röderthal als Bergarbeitersiedlung.
Am 1. Januar 1976 wurde ein Gemeindeteil mit 207 Einwohnern von der Gemeinde Wilgartswiesen nach Elmstein umgemeindet.[2]
Religion
2013 waren 48 Prozent der Einwohner evangelisch und 30 Prozent katholisch. Besonderheit ist die Freireligiöse Gemeinde, gegründet 1921, welche mit etwa 5 Prozent der örtlichen Bevölkerung die zweitgrößte Freireligiöse Gemeinde in der Pfalz darstellt. Die übrigen Einwohner gehörten anderen Religionen an oder waren konfessionslos.[3]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Elmstein besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]
Wahl | SPD | CDU | AU | SWG | Gesamt |
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2014 | 5 | 5 | 1 | 5 | 16 Sitze |
2009 | 5 | 8 | 1 | 6 | 20 Sitze |
2004 | 9 | 9 | 2 | – | 20 Sitze |
- AU = Aktionsgemeinschaft „die Unabhängigen“ e. V.
- SWG = Soziale Wählergemeinschaft e. V.
Wappen
Die Beschreibung des Wappens lautet: „In Silber zwei gekreuzte rote Doppelhaken, bewinkelt von vier sechsstrahligen goldenen Sternen“.
Es wurde 1937 vom Reichsstatthalter in Bayern genehmigt und geht zurück auf ein Siegel von 1772. Die Forsthaken verweisen auf den Standort von Elmstein inmitten des Waldes und die Forstwirtschaft.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kultur
Seit 1973 gibt es im Ortsteil Appenthal eine Künstlerkolonie ähnlich wie in Worpswede und Darmstadt. Drei Häuser von 13 befinden sich im Privatbesitz von Künstlerinnen für Intarsienkunst, Malerei und Töpferei. 2011 wurden Kulturtage unter dem Namen „Kultur total im Elmsteiner Tal“ ins Leben gerufen, die seither jährlich stattfinden.
Baudenkmäler
Als sehenswerte Gebäude gelten u. a.:
- „Alte Samenklenge“, Museum für Wald- und Forstgeschichte
- Wappenschmiede Elmstein, historischer Eisenhammer
- Wasserbetriebene Sägemühle im Elmsteiner Tal
- Hofruine Geisskopf bei der Geisswiese (nahe Helmbach)
- Kurpfälzisches Jagdhaus, das älteste Haus des Ortes Elmstein, mit
- Kellergebäude von 1754, dem ältesten Kellergebäude der Verbandsgemeinde (Privatbesitz, keine Besichtigung möglich)
- Katholische Kirche Herz Mariä in Elmstein, erbaut 1950–52 (Architekt Albert Boßlet)
- Katholische Kirche Mariä Heimsuchung, erbaut 1765, mit historischer Schlimbach-Orgel (1887)
- Protestantische Kirche Elmstein
- Ruine der Burg Elmstein
- Kirchturmruine der ehemaligen Wallfahrtskirche zur Mutter Gottes in Appenthal, erbaut 1488
- Katholische Kirche St. Wendelinus und St. Hubertus im Ortsteil Speyerbrunn, erbaut 1931/32
- Historische Holztriftanlagen bei Erlenbach und im Legelbachtal zwischen Mückenwiese und Elmstein
- Glockenturm in Iggelbach, erbaut 1889
- Glockenturm in Appenthal mit historischem Glockengeläut
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Von Neustadt an der Weinstraße über Lambrecht verkehrt eine Museumsbahn, das Kuckucksbähnel, nach Elmstein. Mit dem Auto ist die Gemeinde über die Landesstraße 499 von (Johanniskreuz oder von Frankeneck) aus erreichbar. Außerdem existiert eine stündliche Busanbindung durch die Linie 517 (Neustadt an der Weinstraße–Elmstein–Iggelbach). Die Fahrzeit mit dem Bus beträgt etwa eine Stunde.
Wegen vieler Motorradunfälle in der Vergangenheit ist die Straße durch das Elmsteiner Tal (Johanniskreuz–Elmstein–Lambrecht) an Wochenenden und Feiertagen im Sommerhalbjahr (April bis einschließlich Oktober) für den Kraftradverkehr gesperrt; lediglich Anwohner – nicht Anlieger – dürfen während der Sperrzeit mit dem Motorrad die Strecke befahren.
Infrastruktur
2011 wurde Elmstein als eine von 20 Kommunen in Rheinland-Pfalz in das Dorferneuerungs-Programm aufgenommen.
In Elmstein geboren
- Heinrich Seibert (1910–1951), Politiker (NSDAP)
- Rudolf Kühner (* 1952), Politiker (parteilos)
- Peter Marx (* 1956), Politiker (NPD)
Literatur
- Elmsteiner Heimatschriften Nr. 1, Februar 2000
- Elmsteiner Heimatschriften Nr. 2, Juni 2000
Weblinks
- Wappenschmiede Elmstein, historischer Eisenhammer
- „Alte Samenklenge“, Museum für Wald- und Forstgeschichte
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 175 (PDF; 2,6 MB).
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2013.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.