Estadio Ramón Sánchez Pizjuán

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Estadio Ramón Sánchez Pizjuán
La Bombonera de Nervión
Das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán
Das Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán
Daten
Ort SpanienSpanien Sevilla, Spanien
Koordinaten 37° 23′ 2″ N, 5° 58′ 13,7″ WKoordinaten: 37° 23′ 2″ N, 5° 58′ 13,7″ W
Eröffnung 7. September 1958
Erstes Spiel FC Sevilla – Real Jaén[1]
Renovierungen 1980, 1997
Oberfläche Naturrasen
Architekt Manuel Muñoz Monasterio
Kapazität 45.500
Spielfläche 105 m × 70 m
Heimspielbetrieb

FC Sevilla

Veranstaltungen
Lage
Estadio Ramón Sánchez Pizjuán (Andalusien)
Estadio Ramón Sánchez Pizjuán (Andalusien)

Das Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán ist ein Fußballstadion in der spanischen Stadt Sevilla. Es bietet Platz für 45.500 Zuschauer und dient dem Verein FC Sevilla als Heimstätte.

Geschichte

Blick ins Stadion
Eingang zum Stadion

Das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán, das benannt ist nach Ramón Sánchez-Pizjuán, von 1932 bis 1942 und von 1943 bis 1956 Präsident des FC Sevilla, wurde in den Jahren 1956 bis 1957 erbaut. Am 7. September des Jahres 1958 erfolgte dann die Eröffnung des neuen Stadions mit einem Freundschaftsspiel zwischen dem zukünftigen Nutzer der Arena, dem FC Sevilla, und Real Jaén. Das Endergebnis dieses ersten Spiels im neuen Stadion lautete 3:0 für den Spitzenverein aus der südspanischen Großstadt Sevilla. Seit diesem Tag wird es von dem genannten Verein als Austragungsort für Heimspiele genutzt. Der Fußballclub Sevilla konnte in seiner über hundertjährigen Geschichte einmal (1946) die spanische Meisterschaft erringen, gilt insgesamt als bestes spanisches Team hinter dem FC Barcelona und Real Madrid. Zusätzlich zur Meisterschaft gelang dem Verein bis heute fünfmal der Gewinn der Copa del Rey. Außerdem gewann man in den Jahren 2006 und 2007 zweimal in Folge den UEFA-Pokal und war damit erste die zweite Mannschaft der das gelang.

Das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán wird auch als La Bombonera de Nervión bezeichnet. Dieser Spitzname bezieht sich einerseits auf ein Stadion in Buenos Aires, das Estadio Alberto J. Armando, genannt La Bombonera, andererseits auf den Namen des Stadions das es ersetzte. 1958 wurde das Estadio Nervion als Heimstadion des FC Sevilla abgerissen, um ein neues größeres Stadion zu errichten.

Fußball-Weltmeisterschaft 1982

Das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán

Das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán war 1982 eines von insgesamt 17 Stadien, in denen die Spiele der zwölften Fußball-Weltmeisterschaft stattfanden. Damals fanden in diesem Stadion noch 68.110 Zuschauer Platz. Während der Weltmeisterschaft wurden in diesem Stadion zwar nur zwei Spiele ausgetragen, eines davon ging jedoch in die Geschichtsbücher der Fußball-Weltmeisterschaft ein. Im Halbfinale trafen sich Deutschland, zweimaliger Weltmeister, und Frankreich, damals eines der besten Teams der Welt. Nachdem es in der regulären Spielzeit 1:1 gestanden hatte, musste die Verlängerung über den Finalteilnehmer bestimmen. Zunächst ging Frankreich mit 3:1 in Führung, doch die Deutschen vermochten es, das Spiel noch umzubiegen und das 3:3 und damit das Elfmeterschießen zu erreichen. Dieses gewann Deutschland dann mit 5:4 und zog ins Endspiel von Madrid ein, wo man im Estadio Santiago Bernabéu jedoch 1:3 gegen Italien verlor. Ein weiterer Aspekt dieser Nacht von Sevilla (auch Thriller von Sevilla genannt), war das böse Foul des deutschen Torhüters Toni Schumacher am Franzosen Patrick Battiston in der 57. Minute, welches dazu führte, dass in Frankreich wieder das Bild des bösen Deutschen hervorgeholt wurde. Es waren Begriffe wie „Panzer“, „Gestapo“, „Schumacher SS“ und „Nazis“ in Bezug auf das Team von Jupp Derwall in der französischen Öffentlichkeit verbreitet.

Außerdem fand noch ein Gruppenspiel im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán statt. Brasilien besiegte dabei die Sowjetunion mit 2:1.

Finale Europapokal der Landesmeister 1985/86

Vier Jahre nach der Fußball-Weltmeisterschaft in Spanien war das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán erneut Austragungsort eines großen Spiels. Am 7. Mai 1986 fand hier das Endspiel um den Europapokal der Landesmeister statt, in dem sich der rumänische Meister Steaua Bukarest und sein spanisches Pendant FC Barcelona gegenüberstanden. Nachdem es nach neunzig Minuten und nach der Verlängerung torlos 0:0 stand, war ein Elfmeterschießen nötig, in dem sich Steaua mit einem 2:0 seinen ersten und bisher einzigen internationalen Titel sicherte. Bei diesem Spiel war das Stadion auch leicht überfüllt. Statt den zugelassenen 68.000 Zuschauern verfolgten deren 70.000 das Europapokalfinale.

Zukunftspläne

Da der FC Sevilla in den letzten Jahren sehr erfolgreich Fußball spielte und demzufolge das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán auch regelmäßig ausverkauft war, plant der Verein eine Vergrößerung des Stadions. Geplant ist, die Kapazität auf ungefähr 70.000 Zuschauerplätze, also zirka auf die zur Weltmeisterschaft 1982 gültige Zahl von Plätzen, zu erhöhen. Zudem sollte es als Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 dienen, um deren Ausrichtung sich Spanien zusammen mit Portugal erfolglos beworben hatte.

Weblinks

Commons: Estadio Ramón Sánchez Pizjuán – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eröffnung des Stadions (spanisch), stadionwelt.de