Hamminkeln
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 44′ N, 6° 35′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Düsseldorf | |
Kreis: | Wesel | |
Höhe: | 21 m ü. NHN | |
Fläche: | 164,53 km2 | |
Einwohner: | 27.248 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 166 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 46499 | |
Vorwahlen: | 02852, 0281, 02850, 02856, 02857, 02865, 02871, 02872, 02873 | |
Kfz-Kennzeichen: | WES, DIN, MO | |
Gemeindeschlüssel: | 05 1 70 012 | |
LOCODE: | DE HKL | |
Stadtgliederung: | 7 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Brüner Straße 9 46493 Hamminkeln | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Bernd Romanski (SPD) | |
Lage der Stadt Hamminkeln im Kreis Wesel | ||
Die Stadt Hamminkeln liegt am unteren Niederrhein im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine Mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Wesel im Regierungsbezirk Düsseldorf.
Hamminkeln ist die jüngste und flächengrößte Stadt des Kreises Wesel. Mit ihren 164,54 km² liegt sie auf Platz 28 aller nordrhein-westfälischen Kommunen. Sie ist Mitglied der Euregio Rhein-Waal und liegt in den Zuständigkeitsbereichen des Landschaftsverbandes Rheinland sowie des Regionalverbandes Ruhr. Zwei Drittel des Stadtgebietes liegen im Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland. Hamminkeln ist der Niederrhein Tourismus GmbH in Viersen angeschlossen, kooperiert aber auch mit der Ruhr Tourismus GmbH.
Geographie
Räumliche Lage
Die Stadt Hamminkeln liegt zwischen Bocholt im Norden (ca. 15 Kilometer) und Wesel im Süden (ca. 10 km). Die Issel durchfließt von Raesfeld kommend das Stadtgebiet bis an die Stadtgrenze Wesels, um von dort nach Nordwesten verlaufend in Wertherbruch das Stadtgebiet nach Isselburg zu verlassen. Der Rhein befindet sich vom Ortsteil Hamminkeln aus etwa 12 km westlich. Von Hamminkeln bis zur niederländischen Grenze sind es etwa 16 km. Ungefähr zwei Drittel des Stadtgebiets liegen im Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland. Zur Stadtgrenze nach Wesel liegt das Naturschutzgebiet Diersfordter Forst/Großes Veen.
Stadtgliederung
Die Stadt Hamminkeln gliedert sich in sieben Ortsteile, von denen die Ortsteile Hamminkeln (ca. 6700 Einwohner) und Ringenberg (ca. 2000 Einwohner) den geographischen Mittelpunkt des Stadtgebiets bilden. Die Ortsteile Dingden (ca. 7000 Einwohner) und Mehrhoog (ca. 6400 Einwohner) sind die weiteren Siedlungsschwerpunkte im Stadtgefüge. Die übrigen Ortsteile sind Brünen (ca. 4100 Einwohner) mit Marienthal, Loikum (ca. 800 Einwohner) und Wertherbruch (ca. 1050 Einwohner).
Nachbargemeinden/-städte
Geschichte
Die Hamminkelner Issel war bereits seit Römerzeiten eine natürliche Grenze. Die Römer errichteten hier zusätzlich Grenzwälle, die mit der Klever Landwehr gleichgesetzt werden. Zur Zeit der Völkerwanderung um 350 bildete die Issel die Grenze zwischen den christlichen Franken im Westen und den Sachsen östlich des Flusses. Der Fluss war die Grenze der Christianisierung. Im Jahr 779 überquerte Karl der Große im Gebiete der heutigen „Römerrast“, gelegen zwischen den Hamminkelner Ortsteilen Dingden und Loikum, mit seinem Heer die dortige Isselniederung. 843 wurde durch den Vertrag von Verdun das Karolingerreich entlang der Issel als Grenzfluss geteilt, in das Ostreich von Ludwig dem Deutschen und das Mittelreich von Kaiser Lothar. 946 wurde Hamminkeln als „Hamwinkile“ erstmals urkundlich erwähnt.
Im Ortsteil Ringenberg diente die gleichnamige Wasserburg, erbaut von Sueder von Dingden, als Grenzfeste. Im Dreißigjährigen Krieg zerstört, wurde die Burg als Schloss im Stile des niederländischen Barocks durch den kurbrandenburgischen Generalfeldmarschall Alexander Freiherr von Spaen (1619–1692) wieder aufgebaut. Im Siebenjährigen Krieg besiegte am 5. August 1758 in der Schlacht bei Meer (franz. Affaire de Meer, heute Hamminkeln-Mehrhoog) der braunschweigische Generalleutnant Philipp von Imhoff die französischen Truppen unter General François de Chevert.
Am 24. März 1945 wurden im Rahmen der Operation Varsity von den Alliierten große Gebiete von Hamminkeln als Landezone für Lastensegler und Fallschirmspringer genutzt. Ihr Ziel war, bei Wesel einen Brückenkopf über den Rhein zu bilden, nachdem der Rheinübergang in Arnheim/NL gescheitert war. Die Operation Varsity war die größte Luftlandeoperation der Alliierten während des Zweiten Weltkrieges.
Am 1. Januar 1975 wurden im Zuge des zweiten Neugliederungsprogramms die bis dahin selbständigen Gemeinden Hamminkeln und Ringenberg des ehemaligen Amtes Ringenberg, die Gemeinden Loikum und Wertherbruch sowie der Ort Mehrhoog (aus den Gemeinden Haffen-Mehr und Haldern) des ehemaligen Amtes Haldern und die Gemeinde Brünen des ehemaligen Amtes Schermbeck (alle im früheren Kreis Rees) sowie die westfälische Gemeinde Dingden im Kreis Borken zu einer neuen Gemeinde zusammengeschlossen.[2] Gleichzeitig wurden wesentliche Teile der ehemaligen Kreise Dinslaken, Moers und Rees mit Teilgebieten der Kreise Borken und Recklinghausen zum neuen Kreis Wesel zusammengefügt. Hamminkeln führt seit 1995 nach Überschreiten der Grenze von 25.000 Einwohnern den Titel Stadt.
Einwohnerentwicklung
(jeweils am 31. Dezember)
- 1975: 19.588
- 1980: 22.507
- 1985: 23.880
- 1990: 25.440
- 1995: 27.330
- 1998: 26.985
- 1999: 27.183
- 2000: 27.161
- 2001: 27.209
- 2002: 27.386
- 2003: 27.404
- 2004: 27.504
- 2005: 27.478
- 2006: 27.579
- 2007: 27.650
- 2008: 27.939
- 2009: 27.996
- 2011: 27.639
- 2012: 26.284
- 2013: 26.369
Politik
Stadtrat und Bürgermeister
Die 38 Sitze im Stadtrat verteilen sich nach dem Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:
Partei / Liste | Sitze | G/V |
CDU | 17 | − 1 |
SPD | 10 | + 2 |
FDP | 3 | − 1 |
GRÜNE | 4 | ± 0 |
USD | 4 | ± 0 |
Bürgermeister der Stadt Hamminkeln ist seit dem 21. Oktober 2015 Bernd Romanski (SPD). Die stellvertretenden Bürgermeisterinnen/Bürgermeister: Anneliese Große-Holtforth (CDU), Bernd Störmer (SPD), Gisela Dahmen (Bündnis 90/die Grünen).
Wappen, Dienstsiegel und Flagge
Der Regierungspräsident in Düsseldorf hat der Stadt Hamminkeln mit Urkunde vom 11. November 1977[4] das Recht zur Führung eines Wappens und Dienstsiegels und mit Urkunde vom 6. August 1978[5] das Recht zur Führung einer Flagge in Form eines Banners verliehen,[6]
- Wappenbeschreibung
- „In Grün – über einem silbernen Wellenbalken – ein silberner Rundschild, belegt mit einer achtstrahligen schwarzen Lilienhaspel, auf dem Schildrand sieben kleine Rundschilde in Wechselfarben.“[6]
Bedeutung
Das Grün als Grundfarbe des Wappens symbolisiert die niederrheinische Landschaft, während die große Kreisfläche für die Stadt Hamminkeln und die sieben kleinen Kreisflächen für die früher eigenständigen Gemeinden und Gemeindeteile stehen. Die Lilienhaspel weist auf die historische Zugehörigkeit aller früheren Gemeinden zum Herzogtum Kleve hin (bis auf Dingden), der Wellenbalken symbolisiert die durch die Stadt fließende Issel. Dienstsiegel
Das Siegel zeigt in schwarz-weißer Tingierung die Embleme des Wappens.[6] Flaggenbeschreibung
Das Banner zeigt auf grünem Fahnentuch die Embleme des Wappens.[6]
Städtepartnerschaften
Die Stadt Hamminkeln unterhält Städtepartnerschaften mit der englischen Stadt Sedgefield im County Durham seit 1982 und mit der polnischen Gemeinde Chmielno seit 1999. Mit der brandenburgischen Gemeinde Neuhardenberg bestehen seit 1990 Kontakte durch die im Zuge der deutschen Wiedervereinigung geleistete Verwaltungshilfe.
Wirtschaft, Kultur & Infrastruktur
Wirtschaft
Hamminkeln ist eine Mittelstadt mit ländlichem Charakter. Der Ortsteil Dingden ist bundesweit ein Schwerpunkt textilverarbeitender Industrie.
Wichtige Arbeitgeber der Stadt sind der direkt an der A 3 liegende deutsche Bekleidungsfilialist Bonita, die Johann Borgers KG, die Gerhard van Clewe GmbH & Co. KG, die SETEX Textil GmbH, H. u. W. Schmänk (biberna) GmbH & Co. KG, die Maibom GmbH Textilvertrieb, die Akademie Klausenhof gGmbH, die Elektrotechnik Eimers GmbH, die Max Bögl Fertigteilwerke GmbH & Co. KG, die GTA Maschinensysteme GmbH, die WAT Wärmeaustauschtechnik GMBH und der international bekannte Motorradhersteller Thunderbike.
Im Ortsteil Hamminkeln ist die 1852 gegründete Feldschlösschen Brauerei ansässig, die verstärkt auf Malzbiere spezialisiert ist. Ebenfalls ist dort die Obstkelterei van Nahmen KG ansässig, die seit einigen Jahren „Hoflieferant“ des Bundespräsidenten ist. Als letzte der ehemals sieben Schnapsbrennereien in Ortsteil Ringenberg ist die Bovenkerck GmbH übrig geblieben. Der einzige Winzer am Niederrhein ist im Ortsteil Wertherbruch zu finden. Das Weinkontor Kloster-Kraul betreibt hier ein Wein-Freilichtmuseum.
Neben dem viele Tausend Besucher zählenden Bikerfestival „Jokerfest“[7], auf dem schon bekannte Bands aufgetreten waren, finden zahlreiche klassische Veranstaltungen wie die renommierte Konzertreihe auf Gut Rodehorst oder die Marienthaler Abende statt.[8]
Sehenswürdigkeiten
Verkehrsinfrastruktur
Schienen- und Busverkehr
Im Schienenpersonennahverkehr ist die Stadt Hamminkeln über drei Bahnhöfe erreichbar,
- über die Bahnhöfe Hamminkeln und Dingden an der Bocholter Bahn, die von der Regionalbahn „Der Bocholter“ (RB 32) Wesel–Bocholt mit Anschluss an den Rhein-Express (RE 5) in Wesel bedient werden, und
- über den Bahnhof Mehrhoog an der Hollandstrecke, der vom Rhein-Express (RE 5) und in der Hauptverkehrszeit von der Regionalbahn „Der Weseler“ (RB 35) bedient wird.
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) von der DB Regio NRW.
Im Straßenpersonennahverkehr ist das Stadtgebiet durch fünf Buslinien und ein Anrufsammeltaxi (AST) erschlossen.
Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Straßen
Hamminkeln ist durch die Bundesautobahn 3 (E 35) und die Bundesstraßen 8, 70 und 473 an das Fernstraßennetz angebunden.
Bilder
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Hamminkeln, ev. Kirche
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Hamminkeln, kath. Kirche
Persönlichkeiten
- Wilhelm von Lans (* 1861 in Hamminkeln (Gut Loosen); † 1947 in Charlottenburg), Admiral der Kaiserlichen Marine
- Augustinus Winkelmann (* 1881 in Amelsbüren; † 1954 in Marienthal), Pfarrer in Marienthal, Förderer bildender Kunst im sakralen Raum
- Hildegard Bienen (* 1925 in Walsum; † 1990 in Marienthal), bildende Künstlerin
- Heinrich Meyers (* 1938 in Orsoy; † 25. Dezember 2000), Bürgermeister und Landtagsabgeordneter
- Joseph Anton Kruse (* 1944 in Dingden), ehem. Leiter des Heinrich-Heine-Institutes in Düsseldorf
- Michael Maerker (* 1955 in Leverkusen; † 2005 in Wesel), Bildhauer, Dozent für Steingestaltung an der Akademie Klausenhof
- Gerd-Heinz Stevens (* 1957), Musikwissenschaftler, Komponist und Kirchenmusiker
- Maria Klein-Schmeink (* 1958 in Dingden), Politikerin der Grünen, Mitglied des Deutschen Bundestages seit 2009
- Ralf Miggelbrink (* 1959 in Dingden), Professor für Systematische Theologie an der Universität Duisburg-Essen
- Wolfgang Buschfort (* 1961 in Dingden), Sozialwissenschaftler, Fernsehjournalist und Sachbuchautor
- Claudia Wissmann (* 1964 in Dingden), Lichtkünstlerin
- Thomas Großbölting (* 1969 in Dingden), Historiker
- Corina Schröder (* 1986 in Dingden), Fußballspielerin
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 297.
- ↑ Landeswahlleiterin NRW: Kommunalwahlen 2014 Kommunalwahlen 2009 – Endgültiges Ergebnis für Hamminkeln
- ↑ Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf, 1977, S. 414
- ↑ Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf, 1978. S. 281
- ↑ a b c d § 2 der Hauptsatzung der Stadt Hamminkeln
- ↑ http://www.rp-online.de/niederrheinnord/wesel/nachrichten/Slade-rockt-bei-Thunderbike_aid_994919.html
- ↑ http://www.hamminkeln.de/C1257442002A45F9/html/94C09A067216B9C8C12574DD0038992D?opendocument&nid1=39615