Kempenich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Dezember 2009 um 22:44 Uhr durch Hagar66 (Diskussion | Beiträge) (+locator map). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Kempenich
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kempenich hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 25′ N, 7° 7′ OKoordinaten: 50° 25′ N, 7° 7′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Ahrweiler
Verbandsgemeinde: Brohltal
Höhe: 460 m ü. NHN
Fläche: 11,92 km2
Einwohner: 1902 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 160 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56746
Vorwahl: 02655
Kfz-Kennzeichen: AW
Gemeindeschlüssel: 07 1 31 502
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Kapellenstraße 12
56651 Niederzissen
Website: www.kempenich.de
Ortsbürgermeister: Stefan Friedsam (CDU)
Lage der Gemeinde Kempenich im Landkreis Ahrweiler
KarteRemagenGrafschaft (Rheinland)Bad Neuenahr-AhrweilerSinzigBad BreisigBrohl-LützingGönnersdorf (bei Bad Breisig)Waldorf (Rheinland-Pfalz)BurgbrohlWassenachGleesNiederzissenWehr (Eifel)GalenbergOberzissenBrenkKönigsfeld (Eifel)SchalkenbachDedenbachNiederdürenbachOberdürenbachWeibern (Eifel)KempenichHohenleimbachSpessart (Brohltal)HeckenbachKesselingKalenborn (bei Altenahr)Berg (bei Ahrweiler)KirchsahrLind (bei Altenahr)RechDernauMayschoßAltenahrAhrbrückHönningenKaltenbornAdenauHerschbroichMeuspathLeimbach (bei Adenau)DümpelfeldNürburg (Gemeinde)Müllenbach (bei Adenau)QuiddelbachHümmelOhlenhardWershofenArembergWiesemscheidKottenbornWimbachHonerathBauler (Landkreis Ahrweiler)SenscheidPomsterDankerathTrierscheidBarweilerReifferscheidSierscheidHarscheid (bei Adenau)DorselHoffeld (Eifel)WirftRodderMüschEichenbachAntweilerFuchshofenWinnerathInsulSchuld (Ahr)Nordrhein-WestfalenLandkreis NeuwiedLandkreis VulkaneifelLandkreis Mayen-Koblenz
Karte

Kempenich ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Brohltal an. Kempenich ist der größte Ort im oberem Brohltal und ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Geographie

Gemeindegliederung

Ortsteil der Gemeinde Kempenich ist Engeln.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 808 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 65% der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juli. Im Juli fallen 1,4 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 4% der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte

Kempenich wird 1093 erstmals urkundlich erwähnt. Richwin von Kempenich wird in der Stiftungsurkunde der Abtei Laach als Zeuge genannt.

Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der Geschichte der Burg Kempenich und der Herrschaft Kempenich.

Aus dem Jahren 1661 und 1753 haben zwei Brände große Teile des Ortes vernichtet.[2]

Territoriale Zugehörigkeit

Die Herrschaft und damit auch der Ort Kempenich war seit 1581 vom Trierer Kurfürsten Johann VII. an die Grafen von Elz verpfändet, 1777 wurde Kempenich unter Clemens Wenzeslaus in das Kurfürstentum Trier eingegliedert und das kurtrierische Amt Kempenich gebildet, Verwaltungssitz war jedoch in Mayen.[3]

Im Zusammenhang mit den Napoleonischen Kriegen kam die Region 1794 unter französische Verwaltung und von 1798 an kam Kempenich zum Kanton Wehr im Arrondissement Bonn, das zum Rhein- und Moseldepartement gehörte. Kempenich wurde Sitz einer Mairie.[4]

Nachdem das Rheinland im Jahre 1815 aufgrund der Verträge des Wiener Kongresses an das Königreich Preußen kam, wurde Kempenich Bürgermeisterei in dem 1816 neu geschaffenen Kreis Adenau im Regierungsbezirk Coblenz. Zur Bürgermeisterei Kempenich gehörten die Ortschaften Kempenich, Engeln, Hausten, Morswiesen, Lederbach, Leimbach, Spessart, Wabern und Weibern.[3] Nachdem der Landkreis Adenau im Jahre 1932 aufgelöst wurde, kam Kempenich (seit 1927 Amt) zum Landkreis Mayen und im Rahmen der territorialen Verwaltungsreform am 7. November 1970 zum Landkreis Ahrweiler. Aus dem Amt Kempenich war 1968 vorübergehend die Verbandsgemeinde Kempenich entstanden, welche ebenfalls am 7. November 1970 aufgelöst wurde. Kempenich wurde der neu gebildeten Verbandsgemeinde Brohtal zugeordnet.[4][5]

Die bis dahin selbstständige Gemeinde Engeln wurde am 10. Juni 1979 mit 117 Einwohnern nach Kempenich eingemeindet.[5]

Pfarrei Kempenich

Die Pfarrei zu Kempenich ist sehr alt und gehörte zum Landkapitel Ochtendung im Kardener Archidiakonat in der Trierischen Diözese. Anfang des 19. Jahrhunderts waren außer Kempenich die Ortschaften Engeln, Hannebach (heute Ortsteil von Spessart), der Heulingshof bei Hannebach, Hausten mit Marswiese, Lederbach, Leimbach, Spessart, Wabern und Weibern eingepfarrt. Alle eingepfarrten Orte, Hausten und Marswiesen ausgenommen, besaßen Kapellen.

Heute gehören zur Kath. Pfarrgemeinde St. Philippus und Jakobus die Filialgemeinden Engeln, Hannebach, Heulingshof, Hohenleimbach, Lederbach und Spessart. Seit dem 1. April 2004 gehört die Pfarrgemeinde zu dem damals neu geschaffenen Dekanat Brohltal-Remagen im Bistum Trier.

Die Evangelischen Christen in Kempenich gehören zu der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bestehenden Evangelischen Kirchengemeinde Adenau.

Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]

  • 1815 – 842
  • 1835 – 1.040
  • 1871 – 1.068
  • 1905 – 1.296
  • 1939 – 1.131
  • 1950 – 1.225
  • 1961 – 1.233
  • 1970 – 1.476
  • 1987 – 1.582
  • 2005 – 1.914

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Kempenich besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[7]

    CDU   FWG 1 FWG 2 FWG 3 Gesamt
2009 7 7 2 16 Sitze
2004 5 7 3 1 16 Sitze

Wappen

Das Recht zur Führung eines Wappens wurde der Ortsgemeinde vom Landkreis Ahrweiler am 31. März 1993 erteilt, nachdem ein Ratsbeschluss des Ortsgemeinderates vorangegangen war.

Die Wappenbeschreibung lautet: „In Gold neben einer rechts oben stehenden roten Sonne ein rechtsgewendeter roter Bauer mit rotem Hut, silbernem Gesicht und silbernen Armen, schwarzem Haar und schwarzen Stiefeln hinter einem schwarzen Pflug“.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler

In Kempenich befinden sich einige unter Denkmalschutz gestellte Kulturdenkmäler:[8][2]

Ortsteil Kempenich
  • Die Katholische Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus, mit spätromanischem, viergeschossigem Westturm vom Anfang des 13. Jahrhunderts, erneuert 1716 und 1923; das spätgotische Langhaus, ursprünglich zweischiffig, stammt aus dem 15. Jahrhundert, Erweiterung 1903 bis 1905; in der Kirche ein romanischer Taufstein aus Basaltlava aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, weiterhin ein Grabstein aus dem 16. Jahrhundert; auf dem Friedhof eine Anzahl von Grabkreuen aus dem 18. Jahrhundert.
  • Das ehemalige Pfarrhaus, ein tuffgegliederter Basaltquaderbau, etwa 1900; das barocke Pfarrhofportal soll von der Burg stammen (Marktstraße).
  • Das ehemalige Glöcknerhaus, ein Fachwerkbau, teilweise massiv, aus dem Jahr 1848 (Marktstraße).
  • Das Altenheim „Marienburg“, ein dreigeschossiger neubarocker Mansarddachbau aus den 1920er Jahren (Beunstraße).
  • Das ehemalige kath. Jugendheim, ein Tuffquaderbau von 1927 (Goldbachstraße).
  • Ein Basaltquaderbau aus dem frühen 19. Jahrhundert; bei dem Gebäude ein Halbrundturm, der möglicherweise von der mittelalterlichen Befestigung stammt (Oberdorfstraße).
Gemarkung Kempenich
  • Die Ruine der Burg Kempenich.
  • Die Berharduskapelle mit einer Fachwerkdecke, darin ein Relief des hl. Bernhardus aus Tuff von 1606 (auf dem Burgberg).
  • Mehrere Bildstöcke und Wegekreuze, teilweise aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
  • Die Kreuzkapelle mit einem Kreuzweg aus dem 20. Jahrhundert.
Ortsteil Engeln
  • Die Kapelle der vierzehn Nothelfer, ein Saalbau von 1767.
  • Eine Wegekapelle aus Tuffquadern von 1857.
Gemarkung Engeln
  • Mehrere und Wegekreuze, teilweise aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Erwähnenswert

Einzelnachweise und Quellen

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler - Rheinland-Pfalz, Saarland. Deutscher Kunstverlag, München 1984, ISBN 3-422-00382-7
  3. a b Karl Friedrich Wilhelm Dieterici: Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1856, Seite 9
  4. a b Jakob Rausch: 15O Jahre Kreis Ahrweiler im Heimatjahrbuch 1966 des Kreises Ahrweiler
  5. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seiten 158, 164, 181
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
  7. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
  8. Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Ahrweiler, Seite 22 (PDF)

Weblinks