Die Länderbahn

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Die Länderbahn GmbH
Basisinformationen
Unternehmenssitz Viechtach
Webpräsenz www.laenderbahn.com
Eigentümer Regentalbahn AG
Geschäftsführung Gerhard Knöbel, Andreas Trillmich[1]
Verkehrsverbund Verkehrsverbund Mittelsachsen, Verkehrsverbund Vogtland, Regensburger Verkehrsverbund, Verkehrsverbund Oberelbe, Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien
Mitarbeiter 140
Linien
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Eisenbahn 10
Anzahl Fahrzeuge
Lokomotiven 11 ER20
5 EuroSprinter
Triebwagen 18 RegioSprinter
26 Siemens Desiro Classic
21 Stadler Regio-Shuttle RS1
12 LINT 41
Statistik
Fahrgäste 4,5 Mio. pro Jahr
Fahrleistung 9,5 Mio. km pro Jahr
Länge Liniennetz
Eisenbahnlinien 900 km
Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe Neumark (Sachs)

Die Länderbahn GmbH (DLB), ehemals Vogtlandbahn GmbH, ist ein deutsches Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Sitz in Viechtach, das ursprünglich nur im Vogtland Verkehrsleistungen erbrachte, mittlerweile aber auch überregional agiert. Die Länderbahn ist ein Unternehmen der Regentalbahn AG, welche zur Ferrovie dello Stato-Tochterfirma Netinera (ehemals Arriva Deutschland) gehört. Der Begriff vogtlandbahn bleibt als Marke der Die Länderbahn im Vogtland bestehen.

Die Länderbahn ist Mitglied im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE).

Geschichte

Entstehung

Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 waren im Vogtland wie auch in den meisten übrigen Regionen der neuen Bundesländer die Fahrgastzahlen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) stark rückläufig, da die Deutsche Reichsbahn mit veralteten Lokomotiven und Reisezugwagen gegen die mehr und mehr instandgesetzten Straßen bald nicht mehr ankam. Daher entschloss sich der Freistaat Sachsen zu einer umfangreichen Attraktivitätssteigerung der Bahnstrecken Zwickau – Falkenstein – Klingenthal und Herlasgrün – Falkenstein – Adorf (Kursbuchstrecke 539), die zu SPNV-Modellstrecken werden sollten. So wurden vom Infrastrukturbetreiber DB Netz mit finanzieller Unterstützung des Freistaats Sachsen der Fahrweg durchgehend erneuert und für Geschwindigkeiten von 80 km/h hergerichtet, die bestehenden Stationen barrierefrei umgebaut und neue Stationen eingerichtet. Allerdings wurden aufgrund hoher Unterhaltskosten auch etliche Gleise wegrationalisiert, Bahnhöfe wie der des Skiortes Schöneck/Vogtl. wurden in schlichte Haltepunkte umgewandelt.

Ein RegioSprinter der Vogtlandbahn nahe dem Haltepunkt Irfersgrün

Bestandteil des Modellprojekts war auch die Neuvergabe der SPNV-Leistungen im Rahmen eines Wettbewerbsprojekts. Gefordert wurden neben neuen Fahrzeugen merkbare Taktfahrpläne und optimierte Umsteigebeziehungen zwischen den Verkehrsträgern. Aus der im September 1994 veröffentlichten Ausschreibung ging die Regental-Bahnbetriebs-GmbH aus dem bayerischen Viechtach als Sieger hervor. Sie konnte nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen am 23. November 1997 den Betrieb aufnehmen. Zum 1. Januar 1998 wurde die vormals nur als Betriebsteil der Regental-Bahnbetriebs-GmbH geführte Vogtlandbahn als eigenständiges Unternehmen unter dem Dach der Länderbahn-Gruppe gegründet. Im Gegensatz zu den vorher verkehrenden Zügen der Deutschen Bahn hat sich die Auslastung seit der Betriebsübernahme durch die Vogtlandbahn sehr positiv entwickelt. Im Frühjahr 1998 konnte daher mit dem Bau eines eigenen Betriebswerks in Neumark (Vogtland) begonnen werden, das nach zweijähriger Bauzeit am 4. Juli 2000 eröffnet wurde. Das zuvor genutzte alte Bahnbetriebswerk in Reichenbach wurde daraufhin nicht mehr benötigt.

„Zwickauer Modell“

Triebwagen VT 45 mit BO-Strab-Ausrüstung am Streckenendpunkt Zwickau Zentrum

Ein weiterer Erfolg war die Ausweitung des Betriebs in die Zwickauer Innenstadt (Zwickauer Modell). Nach dem Vorbild des „Karlsruher Modells“ fahren seit dem 28. Mai 1999 die Züge über den Zwickauer Hauptbahnhof hinaus bis in die Nähe des zentralen Hauptmarkts. Da das Streckennetz der Vogtlandbahn überwiegend nicht elektrifiziert ist, fahren die Züge – anders als in Karlsruhe – nicht mit dem Strom der Straßenbahn, sondern mit ihrem üblichen Dieselantrieb. Zwischen dem Hauptbahnhof und der Haltestelle „Stadthalle“ wurde zur Verknüpfung eine ehemalige Anschlussstrecke reaktiviert, von dort bis zur Haltestelle „Zwickau Zentrum“ nutzen die Straßenbahn- und die Vogtlandbahnzüge eine gemeinsame Trasse. Die Haltestellen „Steinkohlenwerk“ und „Saarstraße“ werden jedoch nur von der Straßenbahn bedient. Aufgrund der unterschiedlichen Spurweiten der Eisenbahn- und Straßenbahnstrecken wurde auf der gemeinsamen Trasse ein Dreischienengleis verlegt, die Straßenbahn verkehrt auf Meter-, die Vogtlandbahn auf Regelspur. Da die Straßenbahnstrecke zu diesem Zeitpunkt erst errichtet wurde, konnte bereits von Anfang an jeweils eine dritte Schiene und ein größerer Gleisabstand eingeplant werden, sodass nachträgliche Umbauten entfielen. Die Dieseltriebwagen verkehren auf der Gemeinschaftsstrecke nach der BOStrab, deshalb wurden sie mit Blinkern und Bremslichtern ausgerüstet. Wegen ihrer Breite nehmen sie allerdings nicht am Straßenverkehr teil, die Äußere Schneeberger Straße ist weitgehend für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. Der eingedeckte Gleisbereich ist jedoch für Rettungsfahrzeuge und Schienenersatzverkehr befahrbar.

Expansion außerhalb Sachsens

RegioSprinter in Sokolov (CZ), seit 2003 das südliche Linienende

In den darauffolgenden Jahren konnte die Vogtlandbahn mehrere Ausschreibungen für sich entscheiden und ihr Streckennetz stark ausweiten. Aufgrund der Lage des Vogtlands nahe der Grenzen zu Bayern und Thüringen ging die Expansion auch über die sächsischen Landesgrenzen hinaus, wie etwa nach Hof, Schleiz und Gera. Aber auch die nahe Tschechische Republik, damals noch EU-Beitrittskandidat, wurde als neuer Markt erkannt. So wurde die Linie Zwickau–Klingenthal aus dem Anfangsnetz zu Beginn des Sommerfahrplans 2000 nach 55 Jahren der Teilung über die deutsch-tschechische Grenze bis nach Kraslice (Graslitz) verlängert, einzelne Züge ab 2003 bis nach Sokolov (Falkenau) an der Egertalbahn. Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2003 gab die Vogtlandbahn die Bedienung der Strecke Gera – Weida – Zeulenroda – Mehltheuer an die DB Regio AG ab und erhielt dafür den Gesamtverkehr auf der Elstertalbahn Gera–GreizWeischlitz, die sie vorher nur im Wechsel mit der Deutschen Bahn betrieben hatte. Große Streckengewinne konnte die Vogtlandbahn in Bayern verbuchen. Nach der Verlängerung der Linie Zwickau – Plauen – Bad Brambach über das tschechische Cheb (Eger) nach Marktredwitz konnte auch die Linie Plauen – Hof zunächst ab 10. Juni 2001 nach Weiden und ab 15. Dezember 2002 bis Regensburg verlängert werden.

Zum Fahrplanwechsel am 8. Dezember 2006 musste die Vogtlandbahn erstmals die Bedienung einer Strecke ersatzlos aufgeben. Zwischen Schönberg und Schleiz hatte sich die Inanspruchnahme nicht positiv entwickelt, so dass die Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen als zuständiger Aufgabenträger nicht bereit war, einen Weiterbetrieb zu bestellen. Ein Zusammenhang mit der wenige Monate zuvor beschlossenen Kürzung der Regionalisierungsmittel bestand nicht, da die Stilllegung schon davor vorgesehen war. Dagegen konnte die Vogtlandbahn im Nordosten Bayerns wiederum Verkehr hinzugewinnen. Im Auftrag von DB Regio Nordostbayern waren seit Dezember 2006 bis zur Übernahme des Dieselnetz Oberfranken durch agilis im Juni 2011 Züge der Vogtlandbahn auf den Strecken (Hof –) Münchberg – Helmbrechts und Lichtenfels – Neuenmarkt-Wirsberg, teilweise neben der Deutschen Bahn, aber auch als Alleinanbieter, im RegionalBahn-Verkehr im Einsatz.

Verkauf

Im Herbst 2004 verkaufte der Freistaat Bayern seine mehrheitlichen Anteile an der Vogtlandbahn an die britische Arriva-Unternehmensgruppe. Nachdem Arriva 2010 von der Deutschen Bahn aufgekauft worden war, musste das Deutschlandgeschäft aus wettbewerbsrechtlichen Gründen weiterverkauft werden. Der neue Eigentümer ist die italienische Ferrovie dello Stato zusammen mit dem luxemburgischen Infrastrukturfonds Cube. Die deutsche Dachgesellschaft heißt seit März 2011 Netinera.

Neuausschreibung

Das Kernnetz der Vogtlandbahn im Vogtlandkreis, Westsachsen und Ostthüringen wurde im Frühjahr 2010 durch die Aufgabenträger neu ausgeschrieben. Das ausgeschriebene Wettbewerbnetz „Vogtland“ umfasst die Linien Hof – Falkenstein – Adorf, Mariánské Lázne – Plauen ob Bf – Zwickau Zentrum, Weischlitz – Gera, Zwickau Zentrum – Kraslice mit jährlich 3,16 Millionen Zugkilometern. Die Vogtlandbahn konnte diese Ausschreibung im September 2010 für sich entscheiden, so dass der Verkehr im Vogtland ab Dezember 2012 bis Dezember 2027 weiterhin von dieser Gesellschaft durchgeführt werden wird. Dabei werden Regio-Shuttles, Desiros und RegioSprinter eingesetzt werden. Der Markenname im Kernnetz, vogtlandbahn, bleibt erhalten (in Kleinschreibung) trotz der Umbenennung des Unternehmens in Die Länderbahn.

Mit dem Fahrplanwechsel am 8. Dezember 2012 endete der planmäßige Reisezugverkehr zwischen Zwotental und Adorf, der zuletzt nur noch an Wochenenden stattfand.

Liniennetz

Im aktuellen Fahrplanjahr werden viele Linien von der Länderbahn bedient (mit den Marken vogtlandbahn, alex, waldbahn, oberpfalzbahn und trilex):[2][3][4][5][6]

Linie Verlauf Länge Stationen Betriebsaufnahme
alex Nord München Hbf – Landshut Hbf – Regensburg Hbf – Schwandorf –
  / Weiden – Marktredwitz – Hof Hbf
  / Furth im Wald – Plzeň hl.n. – Praha hl.n.
318/443 km 16/16 9. Dezember 2007
alex Süd München Hbf – Buchloe – Kempten Hbf – Immenstadt –
  / Oberstdorf
  / Hergatz – Lindau Hbf
172/221 km 17/14 9. Dezember 2007
VE 16 Werdau – Reichenbach ob Bf – Plauen (Vogtl) ob Bf – Mehltheuer – Hof 86 km 18 Werdau – Reichenbach ob Bf: 9. Dezember 2012
Reichenbach ob Bf – Plauen (Vogtl) ob Bf: 13. Oktober 1996
Plauen (Vogtl) ob Bf – Hof Hbf: 28. Mai 2000
RB 1 Zwickau (Sachs) Zentrum – Zwickau (Sachs) Hbf – Lengenfeld – Auerbach – Falkenstein – Zwotental – Klingenthal – Kraslice 73 km 23 Zwickau Hbf – Klingenthal: 23. November 1997
Zwickau Zentrum – Zwickau Hbf: 28. Mai 1999
Klingenthal – Kraslice: 28. Mai 2000
RB 2 Zwickau (Sachs) Zentrum – Zwickau (Sachs) Hbf – Reichenbach ob Bf – Plauen (Vogtl) ob Bf (— Hof Hbf) – Bad Brambach – Cheb (Eger) 96 km 20 Zwickau Hbf – Plauen (Vogtl) ob Bf: 13. Oktober 1996
Plauen (Vogtl) ob Bf – Hof Hbf: 28. Mai 2000
RB 3 Plauen (Vogtl) ob Bf – Weischlitz – Adorf – Bad Brambach – Cheb 75 km 19 Plauen (Vogtl) ob Bf – Bad Brambach: 13. Oktober 1996
Bad Brambach – Cheb: 28. Mai 2000
RB 4 Gera Hbf – Greiz – Elsterberg – Plauen (Vogtl) Mitte  – Weischlitz – Plauen (Vogtl) ob Bf (Elstertalbahn) 62 km 19 Wechselverkehr: 1. Juli 2002
Gesamtverkehr: 14. Dezember 2003
RB 5 Hof Hbf – Plauen (Vogtl) ob Bf – Herlasgrün – Auerbach – Falkenstein 38 km 9 Plauen (Vogtl) ob Bf – Falkenstein: 23. November 1997
VB 3 Marktredwitz – Wiesau – Altenstadt (Waldnaab) – Weiden – Nabburg – Schwandorf – Regensburg Hbf 138 km 25 Hof Hbf – Weiden: 10. Juni 2001
Weiden – Regensburg Hbf: 15. Dezember 2002
Hof Hbf – Marktredwitz: bis 9. Dezember 2012
Marktredwitz – Regensburg Hbf: bis 14. Dezember 2014
VB 8 Marktredwitz – Schirnding – Cheb 27 km 5 28. Mai 2000 bis 14. Dezember 2014
RE 1 Dresden Hbf – Bischofswerda – Bautzen – Löbau – Görlitz (– Wrocław Główny)
einzelne Züge durchgehend bis Wrocław Główny (Dresden-Wrocław-Express)
105 km 10 14. Dezember 2014[7]
RE 2 Dresden Hbf – Bischofswerda – Zittau (– Liberec) 105/132 km 13/19 14. Dezember 2014[7]
RB 60 Dresden Hbf – Bischofswerda – Bautzen – Löbau – Görlitz 105 km 23 14. Dezember 2014[7]
RB 61 Dresden Hbf – Bischofswerda – Zittau 105 km 28 14. Dezember 2014[7]
L7 Liberec – Zittau – Varnsdorf – Rybniště/ Seifhennersdorf (Mandaubahn) 56/50 km 17/16 12. Dezember 2010
WBA 1 Bayerisch Eisenstein – Zwiesel (Bay) – Gotteszell – Plattling 72 km 11 15. Dezember 2013
WBA 2 Bodenmais – Zwiesel (Bay) 15 km 5 15. Dezember 2013
WBA 3 Zwiesel (Bay) – Grafenau 32 km 9 15. Dezember 2013
WBA 4 Viechtach – Gotteszell 25 km 8 12. September 2016[8]

Zwischen Zwickau, Falkenstein und Klingenthal, Kraslice sowie zwischen Falkenstein und Plauen verkehren die Züge überwiegend im Stunden-Takt. Nur am Wochenende wird auf diesen Streckenabschnitten das Angebot zeitweise auf den Zwei-Stunden-Takt verringert.

Seit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 verkehrt die Länderbahn auf den Bahnstrecken Dresden – Görlitz und Dresden – Zittau (– Liberec).[9] Zuvor verkehrte auf diesen Strecken DB Regio Südost. Im März 2014 gab der ZVON bekannt, dass diese Linien im sogenannten Ostsachsennetz durch die Länderbahn auch unter der Marke Trilex betrieben werden. Die Regionalexpress-Linien wurden seitdem als TLX1 und 2, die Regionalbahn-Linien als TL60 und 61 bezeichnet. Die bisherige Trilex-Strecke hieß seitdem TL70.[10]

Die Linien VB 3 und VB 8 werden seit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 von der Konzernschwester Regentalbahn betrieben, die am 2011 die Ausschreibung Regionalzüge Ostbayern der Bayerischen Eisenbahngesellschaft gewonnen hatte.[11]

Die Trilex-Linien werden seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2016 wieder mit den ursprünglichen Linienbezeichnungen RE1, RE2, RB60 bzw. RB61 bezeichnet. Die bisherige Linie TL70 erhielt zu diesem Zeitpunkt die Linienbezeichnung L7.

Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 hat die Vogtlandbahn alle Liniennummern von VL 1, VL 2, VL 4, VL 5 in RB 1, RB 2, RB 4 und RB 5 umbenannt.

Rückblick

Die aus Zwickau und Hof – Plauen kommenden Triebzüge der Linien VB 1 und VB 5 verkehrten früher als Einheit bis Zwotental, wo sie wieder getrennt („geflügelt“) wurden und separat ihre Fahrt nach Kraslice bzw. Adorf fortsetzten. Gleiches geschah in der Gegenrichtung. Dies hatte den Vorteil, dass auf dem Abschnitt Falkenstein – Zwotental doppelt so viele Fahrgäste befördert werden konnten. Darüber hinaus bot das Zusammenkuppeln beider Züge den betrieblichen Vorteil, dass nicht zwei Trassen für diese Fahrzeuge bestellt werden mussten sowie ein Triebfahrzeugführer alleine die beiden gekuppelten Fahrzeuge fahren konnte.

Die Züge der Linie VB 2 fuhren zwischen dem 12. Dezember 2004 und dem 13. Dezember 2008 alle zwei Stunden bis in die Zwickauer Innenstadt, diese Umläufe begannen bzw. endeten bereits in Adorf und wurden mit Triebwagen des Typs „RegioSprinter“ gefahren. Die Züge, die von Zwickau bis in das tschechische Mariánské Lázně (Marienbad) fuhren, begannen und endeten weiterhin im Zwickauer Hauptbahnhof, da diese mit Triebwagen des Typs „Desiro“ gefahren wurden, die aufgrund ihres höheren Gewichts und der fehlenden Ausstattung nicht für den BOStrab-Betrieb in der Innenstadt geeignet waren. Die Kernstrecke der Linie vom Zwickauer Hauptbahnhof bis Adorf wurde demzufolge stündlich bedient, die äußeren Äste bis Zwickau Zentrum und Mariánské Lázně alle zwei Stunden.

Fahrzeuge

Siemens Desiro Triebwagen VT 12 und VT 13 der Vogtlandbahn in Schwandorf
Innenraum eines Desiros der Vogtlandbahn
RegioShuttle-Doppeltraktion im oberen Bahnhof Plauen

Da zum Zeitpunkt der Betriebsaufnahme der Vogtlandbahn ein nur recht eingeschränktes Angebot an verschiedenen Fahrzeugtypen seitens der Industrie bestand, entschied man sich zur Beschaffung von Leichtbauzügen des Typs „RegioSprinter“ von Duewag, der zuvor bereits von der Dürener Kreisbahn geordert worden war. Zunächst wurden in einer ersten Serie ab 1996 acht Triebzüge beschafft, in einer zweiten Serie im Sommer 1997 weitere zehn Züge, sodass zum Beginn des planmäßigen Betriebs insgesamt 18 RegioSprinter zur Verfügung standen. Zwischen 1998 und 1999 wurden die zehn Fahrzeuge der zweiten Serie für den Betrieb auf der Innenstadtstrecke in Zwickau umgebaut. Sie erhielten gemäß Betriebsordnung der Straßenbahnen (BOStrab) Seitenblinker, Bremslichter und Warnglocken. Ferner wurden sie mit Signalbeeinflussung ausgestattet, um sich – ebenso wie die Straßenbahn – die Ampeln freischalten zu können und nicht vom Straßenverkehr beeinträchtigt zu werden. Im Jahr 2004 wurden auch die übrigen acht Triebzüge aus der ersten Serie entsprechend umgebaut, um noch mehr Zügen die Fahrt in das Zwickauer Stadtzentrum zu ermöglichen. Die RegioSprinter sind vorrangig für den Betrieb auf kürzeren Strecken geeignet, da sie über eine 2+3-Bestuhlung mit nur dünn gepolsterten Sitzen verfügen und lediglich eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erreichen. In ihrem ursprünglichen Zustand besaßen die Fahrzeuge auch keine Toilette, für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Tschechien wurden alle Triebwagen später dementsprechend nachgerüstet. Die RegioSprinter verkehren planmäßig auf den Linien VB 1, VB 5 und zur Hälfte auf der VB 2. Ebenso wurden sie bis Dezember 2006 auf der mittlerweile stillgelegten Strecke Schönberg–Schleiz (Linie VB 7) eingesetzt. Im Jahr 2006 waren zwei Triebwagen längerfristig an die Prignitzer Eisenbahn GmbH verliehen, die sie im Raum Oberhausen einsetzte.

Im Jahr 2000 beschaffte die Vogtlandbahn als Reaktion auf ihre Geschäftsausweitung neun Triebwagen des Typs „Desiro Classic“ von Siemens Transportation Systems. Die Fahrzeuge, die bei der Deutschen Bahn unter der Baureihennummer 642 laufen, sind auch für längere Strecken geeignet. Im Gegensatz zu den RegioSprintern fand hier eine komfortablere Bestuhlung in der Anordnung 2+2 mit dicker gepolsterten Sitzen Verwendung. Zudem wurde ein Abteil als 1. Klasse in der Bestuhlung 1+2 ausgeführt und ein geschlossenes WC-System eingebaut. Gegenüber den baugleichen Triebwagen der Deutschen Bahn wurden die Desiros der Vogtlandbahn u. a. auch mit einem Fahrkartenautomaten, Schiebetritten in den Einstiegsbereichen und Notbremsüberbrückung ausgestattet. In zwei weiteren Serien wurden im Jahr 2002 nochmals 15 Triebwagen beschafft. Während die erste Serie analog den DB-Zügen über eine Motorleistung von 2 × 275 kW (2 × 374 PS) verfügte, wurden in den folgenden Serien Motoren mit 2 × 315 kW (2 × 429 PS) eingebaut, um auch mitunter steigungsreiche Abschnitte des Streckennetzes ungehindert befahren zu können. Die Desiros kommen planmäßig auf den Linien VB 3, VB 4, zur Hälfte auf der VB 2 und auf den trilex-Linien zum Einsatz.

Ab Februar 2012 begann der Zulauf von neuen Triebwagen des Typs Stadler Regio-Shuttle RS1, die zur Verjüngung des Fahrzeugbestandes beschafft wurden. Die Triebwagen erfüllen die Voraussetzungen der BOStrab, um die Strecke in das Zwickauer Zentrum bedienen zu können.[12] Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 wurden acht neue Triebwagen in Betrieb genommen.[13] Ebenso wurden 2015 vier Regio-Shuttles von der ODEG gekauft, die zeitweise auf der Linie TL70 des Trilex eingesetzt wurden.[14]

Weitere Marken

Trilex

Logo Trilex

Seit dem 12. Dezember 2010 bedient die Länderbahn die Strecke Liberec–ZittauVarnsdorf–Rybniště/Seifhennersdorf im Dreiländereck Deutschland/Polen/Tschechien. Zum Einsatz kommen Triebwagen der Baureihe Desiro und Regio-Shuttle, die teils mit zweisprachigen Zugbegleitern besetzt sind.

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 betreibt die Länderbahn auch die zwei Strecken Dresden – Bischofswerda–Bautzen–Görlitz und Dresden–Bischofswerda–Zittau–Liberec des sogenannten Ostsachsennetzes unter der Marke trilex. Dort kommen ausschließlich Desiro-Triebwagen zum Einsatz. In Kooperation mit DB Regio werden einzelne durchgehende Züge bis Breslau angeboten.

alex

Logo alex
Alex 183-004 in Landshut Hbf

Aus einem im Jahr 2005 durchgeführten Wettbewerbsverfahren der Bayerischen Eisenbahngesellschaft ging die Länderbahn im Oktober desselben Jahres mit dem Arriva-Länderbahn-Express als Sieger hervor. Das Ausschreibungsprojekt umfasste einen „regionalen Schnellverkehr“ im Zwei-Stunden-Takt von München über Regensburg nach Schwandorf, von wo aus die Züge jeweils alle vier Stunden alternierend nach Hof und Furth im Wald ihre Fahrt fortsetzen sollen. Ebenso konnte die Länderbahn die Neuausschreibung des Betriebs auf der Strecke München–KemptenOberstdorf/Lindau für sich entscheiden, die sie seit Dezember 2003 bereits unter dem Markennamen „Allgäu-Express“ gemeinsam mit der schweizerischen SBB GmbH bedient. Für die neuen Verkehre hat die Vogtlandbahn 90 gebrauchte Reisezugwagen gekauft, von denen 60 Stück in Halberstadt und Neumünster modernisiert wurden. Seit Fahrplanwechsel 2009 sind zusätzlich sieben Doppelstockwagen im Einsatz, die in Bautzen hergestellt wurden. Für die Bespannung der Züge sind zwischen Oberstdorf/Lindau und München sowie zwischen Regensburg und Hof/Plzeň elf Diesellokomotiven BR 223 des Typs EuroRunner von Siemens im Einsatz, die vom Unternehmen Alpha Trains geleast sind. Für den elektrifizierten Abschnitt München–Regensburg wurden zusätzlich vier Loks vom Siemens-Typ ES64U4 geleast und als BR 183 eingereiht. Gewartet werden diese Züge komplett im neuen Werk der Länderbahn in Schwandorf. Seit der Übernahme durch Netinera wird der Zug nur noch als alex vermarktet.

Oberpfalzbahn

Logo Oberpfalzbahn
Alstom Coradia LINT 41 1648-205 in Schwandorf

Die Länderbahn betreibt unter der Marke Oberpfalzbahn fünf Linien in Ostbayern zwischen Hof, Schwandorf, Regensburg, Waldmünchen, Furth im Wald und Lam. Mit Cheb und Domažlice sowie einigen kleineren Haltepunkten sind auch tschechische Bahnhöfe an das Streckennetz angeschlossen.

Im Sommer 2001 startete die Oberpfalzbahn mit elf Triebwagen des Typs Stadler Regio-Shuttle RS1. Die Flotte wurde im Jahr 2013 um zwei gebrauchte Fahrzeuge des gleichen Typs ergänzt. Für die Strecke Regensburg–Marktredwitz, waren zunächst Triebwagen des polnischen Typs PESA LINK vorgesehen. Aufgrund von Zulassungproblemen wurde die Bestellung storniert. Stattdessen werden seit 09. März 2013[15] Fahrzeuge vom Typ LINT 41 eingesetzt.

Waldbahn

Logo Waldbahn
Stadler Regio-Shuttles RS1 in Zwiesel

Die Länderbahn betreibt unter der Marke Waldbahn vier Linien in der Region Zwiesel, Bayerischer Wald: Plattling–Bayerisch Eisenstein, Zwiesel–Grafenau und Zwiesel–Bodenmais, sowie die im September 2016 reaktivierte Bahnstrecke Gotteszell–Viechtach. Im Bahnhof Bayerisch Eisenstein / Železná Ruda-Alžbětín besteht Anschluss an tschechische Züge in Richtung Prag und Pilsen.

Die Waldbahn ist Teil des Nationalpark-Verkehrskonzeptes Bayerischer Wald und eine von vier Referenzstrecken der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG). Diese Bahnstrecken stehen unter besonderer Beachtung der BEG, um verschiedene innovative Konzepte zur Qualitätssteigerung zu evaluieren.

Die Waldbahn setzt zurzeit vom Betriebswerk Viechtach aus 14 modernisierte Dieseltriebwagen des Typs Stadler Regio-Shuttle RS1 ein.

Vogtland-Express

Im Januar 2009: Der Vogtland-Express fuhr zeitweise nur bis Zwickau.

Zwischen dem 12. Juni 2005[16] und dem 30. September 2012 bot die Vogtlandbahn als eine von wenigen Privatbahnen einen Zug im Schienenpersonenfernverkehr an. Einmal täglich wurde die Verbindung von Plauen nach Berlin Ostbahnhof und zurück befahren. Die Vogtlandbahn füllte die Lücke, die seit der Einstellung des letzten Interregios aus dem Vogtland nach Berlin entstanden war und der Region den Nord-Süd-Fernverkehr nahm. Nach mehrfachen Änderungen des Fahrplanes wurde der Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen vom 16. Februar 2009 bis zum 7. April 2009 vorläufig eingestellt, der Vogtlandexpress nahm seine Fahrt jedoch am 8. April 2009 wieder auf.[17]

Seit Januar 2011 verkehrte der Vogtland-Express als Schienenersatzverkehr (SEV), da der Vogtlandbahn keine entsprechenden Triebwagen zur Verfügung standen. Der SEV bediente die Bahnhöfe Reichenbach, Zwickau, Chemnitz, Berlin-Schönefeld Flughafen und Berlin Zoologischer Garten. Zum Fahrplanwechsel am 12. Juni 2011 wurde der Vogtland-Express teilweise wieder auf Triebwagen umgestellt.

Im Frühjahr 2012 wurden die Verkehrstage des ursprünglich täglich verkehrenden Zugpaares auf Freitag bis Montag reduziert und seit dem 1. Oktober 2012 verkehrte der Vogtland-Express täglich nur noch als Fernbus ab Reichenbach über Zwickau, Chemnitz, Berlin-Schönefeld Flughafen, Berlin Zoologischer Garten zum Zentralen Omnibusbahnhof am Berliner Funkturm.[18] Schließlich zog sich die Vogtlandbahn aus dem Projekt zurück und seit dem 1. Oktober 2014 betrieben die beteiligten Busunternehmen die Linie, die seit Sommer 2013 wieder ab Plauen nach Berlin führte,[19] unter der Bezeichnung Vogtland-Fernbus in Eigenregie.[20] Wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit wurde auch dieser Verkehr zum Jahresende 2015 eingestellt.

Commons: Vogtlandbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Firmenumbenennung: „Die Länderbahn GmbH DLB“. Abgerufen am 24. Februar 2016.
  2. vogtlandbahn - aktueller Liniennetzplan (Stand: 14. Dezember 2014)
  3. Liniennetzplan des trilex, abgerufen im November 2014
  4. Streckennetz der waldbahn, abgerufen am 6. Dezember 2016
  5. Streckennetz der oberpfalzbahn, abgerufen am 6. Dezember 2016
  6. Streckennetz des alex, abgerufen am 6. Dezember 2016
  7. a b c d Liniennetz Trilex, gültig ab 14. Dezember 2014. Vogtlandbahn-GmbH, abgerufen am 24. November 2014.
  8. Seit 12. September 2016 mit der waldbahn von Gotteszell nach Viechtach fahren. Die Länderbahn GmbH, abgerufen am 19. Januar 2017.
  9. Vogtlandbahn bedient ab Dezember 2014 die Zuglinien im Ostsachsennetz. (PDF; 37,6 kB) Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien, 9. Oktober 2013, abgerufen am 10. Oktober 2013.
  10. Antworten des ZVON im Gästebuch auf www.zvon.de (Beiträge Nr. 1433 und 1439)
  11. Bayerische Eisenbahngesellschaft:„Zuschlag Regionalzüge Ostbayern geht an die Regental Bahnbetriebs-GmbH“, 2011, abgerufen 26. März 2014
  12. Vogtlandbahn – Überführung des ersten RegioShuttles nach Neumark. Archiviert vom Original am 16. Juli 2012; abgerufen am 3. September 2012.
  13. Vogtlandbahn - Inbetriebnahme der acht Regio-Shuttle. Archiviert vom Original am 13. Februar 2013; abgerufen am 11. Dezember 2012.
  14. Der trilex mit regionalen Partnerschaften: Neuer Fahrzeugtyp ab Sonntag im Einsatz. Trilex, 10. April 2015, abgerufen am 14. April 2015.
  15. oberpfalzbahn: Neues Fahrzeug der oberpfalzbahn heute zum ersten Mal im Fahrgastbetrieb. Abgerufen am 17. Januar 2017.
  16. Meldung Der Vogtland-Express rollt – Konkurrenz zum Inter-Connex. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 8–9/2005, S. 363.
  17. Vogtland-Express: Täglich von Plauen wieder nach Berlin . Am 3. April 2009 auf spitzenstadt.de
  18. Vogtland-Express als Linienbus (Memento vom 17. Oktober 2012 im Internet Archive)
  19. Vogtland-Express - Bus nach Berlin fährt jetzt ab Plauen. Am 8. Juni 2013 auf freiepresse.de
  20. Vogtland-Fernbus erhält Direktverbindung nach Berlin. 29. September 2014, abgerufen am 5. Oktober 2014.