Dülmen

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Wappen Deutschlandkarte
Dülmen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Dülmen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 50′ N, 7° 17′ OKoordinaten: 51° 50′ N, 7° 17′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Coesfeld
Höhe: 65 m ü. NHN
Fläche: 184,83 km2
Einwohner: 47.468 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 257 Einwohner je km2
Postleitzahl: 48249
Vorwahlen: 02594, 02590, 02548
Kfz-Kennzeichen: COE, LH
Gemeindeschlüssel: 05 5 58 016
Stadtgliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1–3
48249 Dülmen
Website: www.duelmen.de
Bürgermeister: Carsten Hövekamp (CDU)
Lage der Stadt Dülmen im Kreis Coesfeld
KarteNordrhein-WestfalenKreis RecklinghausenKreis UnnaHammKreis BorkenKreis SteinfurtMünsterKreis WarendorfOlfenRosendahlSendenBillerbeckDülmenAscheberg (Westfalen)HavixbeckCoesfeldNottulnLüdinghausenNordkirchen
Karte
Stadtansicht mit St.-Viktor-Kirche
Innenstadt

Dülmen ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im nordrhein-westfälischen Kreis Coesfeld und liegt zwischen Münster und dem Ruhrgebiet.

Sie hat mit ihren rund 47.000 Einwohnern den Status einer Kleinen Mittelstadt und ist mit einer Fläche von etwa 185 km2 sowohl einwohner- als auch flächenmäßig größte Stadt im Kreis Coesfeld.

Dülmen verfügt über ein großes Radwandernetz, was es zu einem Ausflugsziel insbesondere für das nahe Ruhrgebiet macht. Dülmen ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen. Eine größere Bekanntheit hat Dülmen durch die Dülmener Wildpferde und die Mystikerin Anna Katharina Emmerick. In St. George Township, Benton County, Minnesota, USA gibt es einen weiteren Ort mit Namen „Duelm“.[2] Dort lassen sich direkte Nachfahren aus Dülmen finden, die in den 1880er Jahren in den Staat Minnesota ausgewandert sind.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dülmen liegt im zentralen Münsterland am Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland zwischen den Baumbergen mit der jenseits davon befindlichen Stadt Münster im Nordosten, den Borkenbergen im Süden und der Hohen Mark im Südwesten. Ein paar Kilometer südlich fließt bei Haltern die Lippe, östlich verläuft der Dortmund-Ems-Kanal. An der südwestlichen Stadtgrenze bei Hausdülmen beginnt der Kreis Recklinghausen.

Marktplatz mit Rathaus und Jubiläumsbrunnen

Ausdehnung des Stadtgebiets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lüdinghauser Tor – Wahrzeichen Dülmens
Ackerland 82,33 km²
Gartenland 1,22 km²
Grünland 46,28 km²
Waldfläche 26,67 km²
Wasserfläche 2,64 km²
Heide 0,02 km²
Abbauland 0,42 km²
Unland 0,09 km²
Hofflächen 13,31 km²
Straßen, Wege und Plätze 8,83 km²
Sonstige Nutzungsarten 2,68 km²
Gesamtfläche 184,49 km²

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsteile von Dülmen
Haus Merfeld

Zur Stadt Dülmen gehören fünf Ortsteile und zwei Stadtbezirke.

Die fünf Ortsteile von Dülmen sind im Uhrzeigersinn gesehen im Norden Rorup, im Nordosten Buldern, im Osten Hiddingsel, im Südwesten Hausdülmen und im Nordwesten Merfeld.

Die beiden Stadtbezirke von Dülmen sind Mitte und Kirchspiel. Der Bezirk Mitte umfasst die eigentliche Stadt. Der Bezirk Kirchspiel umfasst die umliegenden Bereiche und die Bauerschaften Börnste, Daldrup, Dernekamp, Leuste, Mitwick, Empte, Rödder, Weddern und Welte.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt grenzt an folgende Städte und Gemeinden, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Süden genannt:

Haltern am See (Kreis Recklinghausen), Reken (Kreis Borken), Coesfeld, Nottuln, Senden, Lüdinghausen (alle Kreis Coesfeld).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Münsterland mit der Region um Dülmen war einst vom Germanenstamm der Brukterer in Einzel- und Mehrgehöften besiedelt, einer davon war der Haupthof. Nach der fränkischen Okkupation und der christlichen Missionierung erfolgte eine politische und kirchliche Verwaltungsherrschaft, wobei um 800 der Haupthof der späteren Bauerschaft Dülmen in kirchlichen Besitz überging. Erstmals wird die Bauerschaft Dülmen urkundlich als „Dulmenni“ im Jahre 889 im Heberegister des Klosters Werden abgabepflichtig erwähnt. Südwestlich des Dorfs Dülmen begannen 1115 die Arbeiten für den Bau der landesherrlichen Burg „Haus Dülmen“. 1299 brandschatzte Graf Eberhard I. von der Mark das Dorf; in der Folgezeit wurde es mit Wall und Graben gesichert.

Der Nonnenturm in Dülmen mit Fragment der alten Stadtmauer

Seit 1305 befand sich nahe dem Ostrand der Siedlung, vor dem späteren Lüdinghauser Tor, eine landesherrliche Gerichtsstätte, das Gogericht „zur Greinkuhle“. Die Stadtrechte wurden am 22. April 1311 durch den Fürstbischof von Münster, Ludwig II. verliehen.[4] Zu diesen Rechten gehörte neben einer beschränkten Selbstverwaltung das Marktrecht. Die Pfarrkirche St. Viktor wurde 1323 zur Stiftskirche erhoben. Dem Stiftskapitel gehörten schließlich zwölf Kanoniker an. Senior des Kapitels war der Dechant.

Von 1328 bis 1808 lenkten zwei jährlich gewählte Bürgermeister die Geschicke der Stadt. 1404 erwarben der Bürgermeister und der Rat der Stadt das Grundstück für den Bau des Rathauses. Ab 1414 fanden Arme Hilfe und Aufnahme im Heilig-Geist-Spital. Von 1424 bis 1803 war die weltliche Herrschaft im Bistum Münster in zwölf Ämter aufgeteilt, von denen eines das Amt Dülmen war. Es umfasste die Städte Dülmen und Haltern sowie die Kirchspiele Dülmen, Buldern und Hullern. 1434 wurde nach einer gemeinsamen Vereinbarung zwischen Stiftskapitel und Stadt ein Lehrer angestellt. 1457 eröffneten Augustinerinnen aus Münster nahe dem heutigen Nonnenturm einen Konvent namens Agnetenberg. Dülmen wurde im Jahre 1470 Mitglied der Hanse. In Weddern wurde 1476/1477 mit der Kartause Marienburg die einzige Niederlassung der Kartäuser in Westfalen gegründet. 1498 verzeichnete die älteste Einwohnerliste 288 Haushaltungen und 780 über zwölf Jahre alte Personen.

Frühe Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1507 schlossen sich zur besseren Nutzung der gemeinsamen Marken innerhalb der Stadt fünf „Straßengemeinschaften“ zusammen. 1538 wurden Todesurteile an drei Täufern vollstreckt. 1566 bekam das von der Pest geplagte Dülmen von der Stadt Münster Lebensmittel. 1579 kamen an St. Viktor die Restaurierungsarbeiten an dem um 1500 errichteten Hochchor zum Abschluss. Der Landesherr ließ 1581 einige Juden festnehmen, die sich ohne seine Genehmigung in Dülmen angesiedelt hatten. 1583 wurden während des Spanisch-Niederländischen Kriegs die Bürgerschützen neu organisiert und die Befestigungsanlagen verstärkt. 1591 wurde Dülmen von Spaniern und Niederländern gebrandschatzt. 1601 erhielt die St.-Viktor-Kirche einen Turm mit hoch aufragendem Helm und gotischer Galerie.

Dülmen um 1647 von Südwesten. Die beiden Landsknechte im Vordergrund würden heute auf der Halterner Straße wandern.

Im Dreißigjährigen Krieg musste Dülmen 1623 kaiserlichen Truppen seine Tore öffnen. Die seit 1311 währende städtische Selbstverwaltung fand damit ihr vorläufiges Ende. 1628 wurden innerhalb von vier Wochen zwei Frauen als Hexen verbrannt. 1629 äscherte eine Feuersbrunst nahezu ein Drittel der Stadt ein und beschädigte Mauern und Tore. Im Verlauf eines einzigen Jahres wechselte Dülmen 1635 20 Mal die militärische Besatzung. Nach einer langen und harten Besatzungszeit räumten die hessischen Söldner 1651 endgültig den Ort. Die Folgen von 30 Kriegsjahren waren 1670: 123 Häuser verwüstet, 79 wurden von Armen bewohnt. Vor dem Lüdinghauser Tor entstand 1679 die Kreuzkapelle als Andachtsstätte für die Bewohner von Stadt und Land. Eine über Dülmen verkehrende Fahrpost von Münster nach Köln nahm 1723 ihren Betrieb auf. Johann Heinrich Schücking errichtete 1752 eine Kornbrennerei, die 1828 um eine Dampfmühle erweitert wurde. Im Siebenjährigen Krieg ließ der französische Befehlshaber Soubise 1761 einen Großteil der Stadtmauer niederlegen.

19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Aufhebung des Hochstifts Münster 1803 wurde das ehemalige Amt Dülmen für drei Jahre eine reichsunmittelbare Grafschaft der aus dem französisch-belgischen Grenzgebiet stammenden Herzöge von Croÿ. Bei der Eingliederung des Münsterlands in das französische Kaiserreich 1811 löste Napoleon das Stiftskapitel an der Pfarrkirche St. Viktor und das Kloster Agnetenberg auf. Als neuer Landesherr überwies der König von Preußen 1816 Dülmen an den Kreis Coesfeld innerhalb der Provinz Westfalen.

1824 starb hier nach zwölfjährigem Leiden die stigmatisierte ehemalige Augustinerinnen-Nonne Anna Katharina Emmerick. Als erste „Kunststraße“ wurde die von Napoleon begonnene Straße WeselHaltern–Dülmen–Münster 1828 teilweise fertiggestellt. Die mit dem Bau des Herzog-von-Croÿschen Schlosses beauftragte Firma Aloys Kirschner verlegte ihren Sitz 1834 von Havixbeck nach Dülmen. Als erster Fabrikbetrieb während der Industrialisierung entstand 1842 die Eisenhütte Prinz Rudolph. Während der Märzrevolution 1848 kam es zu einem Ausbruch sozialen Protestes. Tagelöhner und kleine Handwerker aus Stadt und Umland demolierten einige Räume des Schlosses. Danach warfen sie Kaufleuten und Beamten die Fensterscheiben ein, plünderten deren Lebensmittelvorräte sowie Alkoholika. Die Evangelische Gemeinde, die im Jahre zuvor ihr Gotteshaus erbaut hatte, wurde durch Konsistorium und Regierung 1857 zu einer selbstständigen Kirchengemeinde erhoben. Die neue Synagoge der Jüdischen Gemeinde befand sich seit 1863 ebenfalls an der Münsterstraße. Der Bau der Eisenbahnlinie Essen-Münster erschloss die Stadt 1870 für den Schienenverkehr zwischen Ruhrgebiet und Hamburg. An der Lüdinghauser Straße nahm Meier Bendix (Sohn von Moses Bendix) 1873 eine mechanische Weberei mit zunächst 100 Stühlen in Betrieb. Durch die Eröffnung der Strecke Dortmund–Gronau wurde Dülmen 1875 Eisenbahnknotenpunkt mit einem Turmbahnhof. Stadtverordnetenversammlung und Magistrat übertrugen den neu gegründeten Stadtwerken 1897 die zentrale Versorgung mit Gas und Wasser. Die alte „Lateinschule“ bzw. die „Rektoratschule“ des 19. Jahrhunderts wurde 1912 zu einem Gymnasium ausgebaut.

20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz vieler Widerstände gelang es 1936, die Kirche Heilig Kreuz als zweite katholische Pfarrkirche zu errichten. In den Tagen der Novemberpogrome 1938 ließen Anhänger des Nationalsozialismus die Synagoge der Jüdischen Gemeinde in Flammen aufgehen. Während des Frankreichfeldzuges fielen 1940 erstmals Bomben in der Nähe der Stadt. Ziel war das unterirdische Treibstofflager der Luftwaffe im Osthofer Wald. Die letzten Angehörigen der jüdischen Gemeinde – zehn ältere Menschen – wurden 1941/1942 in den Osten abtransportiert und schließlich in einem Konzentrationslager ermordet. Im Zusammenhang mit dem Niederrhein-Übergang der Alliierten zerstörten Bomberverbände kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges die gesamte Innenstadt. Die verheerendsten Angriffe erfolgten am 21. und 22. März 1945. 92 % aller Wohngebäude lagen in Trümmern.[5][6]

Der zügige Wiederaufbau der Wohn- und Arbeitsstätten erreichte bei der Übergabe des neuen Rathauses 1956 einen festlich begangenen Höhepunkt. Dülmen schloss mit der nahe Charleville gelegenen französischen Stadt Mézières 1963 eine Partnerschaft. Durch die Stationierung des Artillerieregiments 7 der Bundeswehr in der St.-Barbara-Kaserne wurde das wirtschaftlich aufstrebende Dülmen 1966 Garnisonstadt, durch die Errichtung des Sondermunitionslagers Dülmen[7] auch Standort von Atomwaffen. Infolge der Gebietsreform verloren die ländlichen Gemeinden 1975 ihre Selbständigkeit. Das vergrößerte Stadtgebiet umfasst die Gemeinde Buldern mit Hiddingsel, das Amt Dülmen mit der Gemeinde Kirchspiel und Merfeld sowie die Gemeinde Rorup und Teile der Gemeinde Limbergen des Amtes Rorup. Mit der Fertigstellung der A 43 Wuppertal-Münster erhielt Dülmen 1981 Anschluss an das Autobahnnetz. 1983 verlieh die Stadt dem britischen Feldzeugdepot das Ehrenstadtrecht. Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze schlossen Dülmen und Fehrbellin in Brandenburg 1990 eine Städtefreundschaft. Nach der Halbierung der Mitarbeiterzahl der Textilspinnerei und -weberei Paul Bendix in der Strukturkrise 1966/67 sowie einer Produktionsumstellung auf Streichgarn wurde der Betrieb 1993 eingestellt, damit endeten 120 Jahre Firmengeschichte und die ehemals wichtigste Erwerbssparte der Dülmener Wirtschaft hörte auf zu bestehen. Mit dem Abzug der in Dülmen stationierten Bundeswehreinheiten endete 2003 die Geschichte der Garnison.

2016 wurde bei Ausgrabungsarbeiten zum geplanten „Intergenerativen Zentrum“ Deutschlands zu dieser Zeit älteste Glockengrube gefunden.[8]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. April 1930 wurde Hausdülmen in die Gemeinde Kirchspiel Dülmen eingegliedert.[9]

Am 1. Juli 1969 wurde Hiddingsel mit der Gemeinde Buldern vereint.[10]

Am 1. Januar 1975 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Buldern, Kirchspiel Dülmen, Merfeld und Rorup in die Stadt Dülmen eingegliedert.[11]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zweiten Weltkrieg wurde Dülmen zu gut 90 % zerstört. Nach dem Krieg erlebte Dülmen einen raschen Aufschwung. Von den etwa 5.000 Einwohnern nach dem Krieg wuchs die Bevölkerungszahl bis 1973 auf über 20.000.

Einwohnerstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: März 2019[12]

Ortsteil Einwohner Haushalte
Dülmen-Mitte 28.752 12.235
Buldern 5.759 2.451
Hausdülmen 2.087 888
Hiddingsel 1.752 746
Kirchspiel 4.145 1.764
Merfeld 1.993 848
Rorup 2.276 969
Summe 46.764 19.900

Konfessionsstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: 2008[13]

Religion Einwohner Prozent
evangelisch 8.381 17,8
evangelisch-reformiert 10 0,02
evangelisch-lutherisch 156 0,3
altkatholisch 3 0,01
römisch-katholisch 32.363 68,6
andere 6.251 13,3
Summe 47.164 100

Im Jahr 2022 gab es 616 Kirchenaustritte, insgesamt 662 Kirchenaustritte hat es 2023 in Dülmen gegeben, zusammen 3 % der Gesamtbevölkerung in 2 Jahren. Die evangelische Kirchengemeinde zählte nach eigenen Angaben zum 31. Dezember 2023 insgesamt 7117 Gemeindemitglieder (15 % der Gesamtbevölkerung).[14] Die Anzahl der evangelische Kirchenmitglieder ist seit 2008 gesunken.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitzverteilung seit 1999[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitze Wähler/-innen CDU SPD FDP Grüne UWG GAL Die Linke ÖDP DMP
2020 44 23 Sitze 10 Sitze 3 Sitze 7 Sitze 1 Sitz
2014[15] 44 20.844 23 Sitze 13 Sitze 2 Sitze 4 Sitze * * 2 Sitze * *
2009[16] 44 22.839 20 Sitze 14 Sitze 4 Sitze 2 Sitze 2 Sitze 1 Sitz 1 Sitz * *
2004 44 22.387 22 Sitze 13 Sitze 4 Sitze 1 Sitz 2 Sitze 1 Sitz * 1 Sitz *
1999 44 21.016 25 Sitze 12 Sitze 1 Sitz 2 Sitze 2 Sitze * * 0 Sitze 2 Sitze

Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste[17][18][19][20][21] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.

Jahr CDU SPD Grüne1 FDP Linke UWG
219752 62,9 31,4 3,5
1979 63,3 32,8 3,9
1984 49,4 25,4 7,5 3,2 14,6
1989 47,2 31,2 5,4 04,96 11,3
1994 46,6 33,9 7,8 2,9 08,9
319993 57,5 26,5 3,5 3,0 004,17
420044 49,3 29,1 5,4 9,5 04,6
2009 45,2 30,6 6,5 9,7 2,8 05,1
2014 50,7 30,8 8,6 5,4 4,5
2020[22] 50,2 23,1 16,0 7,2 3,5

Fußnoten

1 Grüne:

1984 und 1989: Grüne, 1994 und 1999: B’90/Grüne,
2004: GAL: 3,1 %, B’90/Grüne: 2,3 %,
2009: B’90/Grüne: 4,4 %, GAL: 2,1 %
2014: B’90/Grüne

2 1975: zusätzlich: DZP: 2,2 %
3 1999: zusätzlich: DMP: 4,20 %
4 2004: zusätzlich: ÖDP: 2,1 %

Dülmen, Rathaus am Marktplatz
Ratssaal im Rathaus
Trauzimmer im Rathaus

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carsten Hövekamp (CDU) wurde 2020 mit 50,4 %[23] der Stimmen zum Bürgermeister gewählt und löste Elisabeth Stremlau (SPD) ab, die nicht mehr antrat.[24]

Stellvertreter des Bürgermeisters[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2020:

In der konstituierenden Stadtverordnetenversammlung vom 3. November 2020 wurden Annette Holtrup (CDU), Manuela Pross (CDU) und Detlev Rathke (B’90/Grüne) zu den Stellvertretern von Bürgermeister Carsten Hövekamp gewählt.

2009 bis 2020:

In der konstituierenden Stadtverordnetenversammlung vom 29. Oktober 2009 wurden Annette Holtrup (CDU), Hugo Ruthmann (SPD) Claus Joachimczak zu den Stellvertretern von Bürgermeisterin Elisabeth Stremlau gewählt. Die FDP stellte in der Wahlperiode 2009 bis 2014 das erste Mal in der Stadtgeschichte Dülmens einen stellvertretenden Bürgermeister. Im Jahre 2010 stellte Claus Joachimczak das Amt aufgrund eines Parteiwechsels zur Verfügung. Seine Nachfolgerin wurde Manuela Pross (CDU). Diese drei Vertreter blieben nach der Neuwahl durch die Stadtverordnetenversammlung 2014 unverändert.

Bürgermeister seit 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister Partei Stimmen %
2020 Carsten Hövekamp CDU 11.033 50,4
2015 Elisabeth Stremlau Parteilos 13.458 71,2
2009 Elisabeth Stremlau SPD 12.359 55,3
2004 Jan Dirk Püttmann CDU 11.182 50,9
1999 Jan Dirk Püttmann CDU 13.270 63,9
1994 Dorothea Hainke SPD *
1986 Karl Ridder CDU *
1958 Hans-Rudolf Schlieker CDU *
1957 Wilhelm Telohe Zentrum *
1953 Josef Espeter CDU *
1949 Wilhelm Telohe Zentrum *
1947 Josef Espeter CDU *
1946 Wilhelm Brücher SPD *
1945 Karl Sicking *

Bis 1999 waren die Bürgermeister(innen) ehrenamtlich tätig und wurden durch die Stadtverordnetenversammlung gewählt.

Die ersten Bürgermeister waren 1328 Lambt von Hiddingsel und Gotfrid gent Traghe.

Wappen, Banner, Flagge und Siegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadt Dülmen ist zuletzt mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Münster vom 19. Juli 1977 das Recht zur Führung eines Wappens, eines Siegels, eines Banners und einer Flagge verliehen worden.[25]

Blasonierung: „In Gold (Gelb) ein blaues Kleeblattkreuz.“

Das Wappen kam um die Jahrhundertwende vom 16. zum 17. Jahrhundert erstmals auf und wurde auf Ende des 16. Jahrhunderts in Dülmen geprägten Kupfermünzen verwendet. In das städtische Siegel nahm man das Wappenbild dann Anfang des 18. Jahrhunderts auf. Wahrscheinlich entstammt das Kreuz dem Wappenschild des Stadtpatrons St. Viktor. Er ist auf einem Reitersiegel des Dülmener St.-Viktor-Stifts aus dem 14. Jahrhundert mit einem solchen Schild dargestellt. Während der NS-Diktatur nahm die Stadt am 25. April 1939 ein anderes Wappen an, welches das stilisierte Lüdinghauser Tor zeigte; bereits am 2. Dezember 1947 genehmigte der nordrhein-westfälische Innenminister das heutige Wappen erneut.[26]

Banner: Das Banner ist von gelb zu blau im Verhältnis eins zu eins längsgestreift und zeigt in der oberen Hälfte der gelben Bahn das Kleeblattkreuz des Stadtwappens.

Hissflagge: Die Stadtflagge ist von gelb zu blau im Verhältnis eins zu eins längsgestreift (gemeint ist quergestreift) und zeigt auf der linken Seite (im Obereck) der gelben Bahn das Kleeblattkreuz des Stadtwappens.

Siegel: Das Dienstsiegel enthält das Stadtwappen und die Umschrift „Stadt Dülmen“.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dülmen unterhält seit 1963 eine Städtepartnerschaft mit Charleville-Mézières (früher Mézières), der Hauptstadt des französischen Départements Ardennes. Seit 1990 besteht eine Städtefreundschaft mit der brandenburgischen Gemeinde Fehrbellin.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der alten Stadtbefestigung, zu der fünf Tore und mindestens vier Türme gehörten, stehen noch das Lüdinghauser Tor, welches das Wahrzeichen Dülmens ist, der Lorenkenturm und der Nonnenturm. Die anderen Tore (Münstertor, Burgtor, Neues Tor und Coesfelder Tor) spiegeln sich nur noch in den Namen einiger Gaststätten oder Straßen wider. Buddenturm und Tiberturm sind nicht erhalten.

Zu den älteren erhaltenen Bauwerken zählen ferner die nach Viktor von Xanten benannte älteste Dülmener Kirche St. Viktor, welche bereits im Jahr 780 gegründet wurde. Die zweite katholische Kirche Heilig-Kreuz wurde in den Jahren 1936 bis 1938 erbaut.

Weitere Bauwerke:

Archive[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stadtarchiv der Stadt Dülmen bewahrt vor allem schriftliche und audiovisuelle Zeugnisse der Zeit auf, die für die Geschichte der Stadt von Bedeutung sind. Im Bestand des Archivs sind beispielsweise Urkunden und Zeitungen, aber auch Fotos und Postkarten, die Dülmen zu unterschiedlichen Zeiten zeigen. Der Lesesaal steht auch interessierten Privatpersonen oder Schülergruppen offen. Das Stadtarchiv befindet sich im Souterrain der Hermann-Leeser-Schule.

Ein weiteres Archiv ist das Herzog von Croÿ’sche Archiv, welches sich im Gebäude der Herzog von Croÿ’schen Verwaltung befindet.

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spektrum der Vereine und Gruppen, die Musik machen, ist groß. Es reicht von Chören und Musikkapellen bis zu Rock- und Irish-Folk-Musik.

  • Chöre
    • After Eights (A-Cappella-Chor der Musikschule)
    • Chorgemeinschaft Dülmen 1905 e. V.
    • Dülmener Sängerchor Loreley e. V.
    • Madrigalchor Dülmen e. V.
    • MGV Germania Buldern 1887 e. V.
    • MGV Sängerbund 1888 e. V. Dülmen
  • Folk-, Pop- und Rockmusik
    • Aalsturm (Hardrockband)[27]
    • Do You Mind (Pop-Punk)
    • Black Button (Rockband)
    • Glengar – Irish-Folk Duo
    • Minutes to Midnight (Rockband)
    • Rockdiele Dülmen e. V.
    • Westcoast-Hannes
    • YAP! (Rock- und Popband)
    • Square Heads (Blues/Rock)[27]
    • Death by Exile (Death Metal)[27]
  • Orchester, Kapellen
    • Golden Wings – Big Band der Musikschule Dülmen
    • Jugendblasorchester der Stadtkapelle Dülmen e. V.
    • Medium Big Band e. V.
    • Posaunenchor Dülmen
    • Quintencircel Dülmen
    • Stadtkapelle Dülmen e. V.
    • Blasmusik 09
  • Spielmannzüge
    • Spielmannszug Buldern 1932 e. V.
    • Spielmannszug „In Treue fest“ Kolping Dülmen
    • Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Dülmen
    • Fanfarenzug 1978 Buldern e. V. (Deutscher Meister 2008, Deutscher Jugendmeister 2010)
  • Sonstige
    • Jagdhornbläser Dülmen
    • Kantorei St. Joseph

Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dülmener Wildpark als der mit 250 Hektar größte Dülmener und auch überregional bekannte Park existiert seit 1860, dem Jahr des Landerwerbs, und hat seinen Ursprung im ehemaligen Gut Hinderkinck, welches seit 1341 existierte. Ursprünglich war das Gelände als Landsitz für den Herzog von Croÿ gedacht. 1864 wurde durch den Besitzer Alfred von Croÿ der englische Landschaftsarchitekt Edward Milner mit der Gestaltung beauftragt, der das 120 Hektar große Gelände mit Teich, Holzbrücke, Wiesen und Baumgruppen plante. Die Ausführung erfolgte durch den Gärtner Charles Barnard, der ebenso Einfluss auf die Gestaltung nahm. In den folgenden Jahren wurde der Park erweitert. Heute dient der Park der Naherholung und beherbergt verschiedene Wildtiere wie Rehe oder Damwild, die seit den 1920er Jahren im Park gehalten werden.

Der Wildpark ist über den so genannten, parallel entstandenen Vorpark mit dem ehemaligen Standort des Schlosses verbunden, von dem heute nur noch die alten Stallungen existieren. Der Grundstein zum Schloss wurde 1834 von Alfred von Croÿ gelegt. Zum Schloss gehörte der Schlossgarten, der 1861 zu einem Landschaftsgarten umgebaut wurde. Das Schloss wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zerstört, wobei die Trasse der Halterner Straße die westliche Fassade des Schlosses schneidet. Der Garten stellt heute den Schlosspark dar, der Ruhe- und Spielmöglichkeiten bietet.[28]

Weitere Parks sind der Bendixpark, der Hochzeitspark „An der Lehmkuhle“, der Park „An den Wiesen“ oder der Vorpark.

Dülmener Wildpferd[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Dülmener Wildpferd handelt es sich um eine vom Emscherbrücher abstammende robuste Kleinpferderasse, die überwiegend in Dülmen im Merfelder Bruch, einem rund 350 ha großen Naturschutzgebiet, lebt. Dort gibt es ca. 300 Wildpferde. Auf der im Merfelder Bruch liegenden Wildpferdebahn werden jedes Jahr – traditionell am letzten Samstag im Mai – die einjährigen Hengste aus der Herde gefangen.

Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von zentraler Bedeutung ist die katholische St.-Viktor-Kirche, die als älteste Kirche in der Innenstadt Dülmens liegt.

Weitere Kirchen:

  • Evangelisch:
    • Christus-Kirche
  • Freikirche:
    • Gemeindehaus der Evangelischen Freikirche Dülmen e. V.
  • Katholisch:
    • St. Joseph
    • Heilig Kreuz
    • St. Maria Königin (wird nicht mehr als Kirche genutzt)
    • St. Pankratius (Buldern)
    • St. Mauritius (Hausdülmen)
    • St. Georg (Hiddingsel)
    • St. Jakobus (Kirchspiel, Karthaus)
    • St. Antonius (Merfeld)
    • St. Agatha (Rorup)

Kapellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Kapellen sind:

  • Kreuzkapelle an der Lüdinghauser Straße
  • Marienkapelle (Kirchspiel, Visbeck) neben dem Haus Visbeck
  • Kapelle St. Michael (Kirchspiel, Rödder)
  • Kapelle St. Johannes Nepomuk (Hiddingsel)

Zudem befinden sich am Haus Merfeld noch eine Kapelle sowie eine Reihe kleinerer Kapellen und Betstationen rund um Dülmen.

Weitere Sakralbauten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Dülmen befinden sich Versammlungsräume der neuapostolischen Kirche und der Zeugen Jehovas.

Naturschutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Merfelder Bruch, einem weitläufigen Wald-, Moor- und Heidegebiet findet sich eine Herde von freilebenden Wildpferden.

Nahe Dülmen befinden sich zudem die Naturschutzgebiete „Am Enteborn“, „Heubachwiesen“, „Welter Bach“, „Borkenberge“ und „Teiche in der Heubachniederung“.

Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Neue Spinnerei auf dem ehemaligen Fabrikgelände der Firma Paul Bendix bietet kreative und kulturelle Angebote.

Dülmen verfügt über ein Freizeitbad. Zudem liegen südlich von Dülmen, benachbart zum Ortsteil Hausdülmen, der Dülmener See und der Halterner Silbersee II, die Bademöglichkeiten bieten.

Rund um Dülmen befinden sich viele Radwege.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besondere Bedeutung hat der Wildpferdefang.[29] Alljährlich am letzten Wochenende im Mai werden aus der Herde „Dülmener Wildpferde“ die einjährigen Hengste herausgefangen und versteigert bzw. verkauft.

Dem „Dülmener Sommer“[30] mit seinen verschiedenen musikalischen Veranstaltungen und dem Straßentheater kommen ebenso weit reichende Bedeutung zu.

Weitere Veranstaltungen:

  • Bürgerfest (3. Oktober)
  • Dreifaltigkeitskirmes (nach Pfingsten)
  • Dülmen à la carte
  • Dülmener Winter (mit Eisbahn)
  • Dülmener Kneipenfestival
  • Frühlingsmarkt (4. Sonntag im März)
  • Kartoffelmarkt (2. Sonntag im September)
  • Last Chance To Dance - Open Air Festival mit überregional bekannten Bands.
  • Viktor-Kirmes (Herbst)
  • Viktormarkt (jeden ersten Samstag in den Monaten März, Mai, Juli und September)
  • Volksradwandertag (letzter Sonntag im April)
  • Pferdinand will fliegen (Wochenende 2. Advent) - traditionelles Weihnachtsstück für die ganze Familie

Sportveranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Jahr am zweiten Januarwochenende richtet die Fußballjugendabteilung des Sportvereins DJK Adler Buldern 1919 e. V. das Hallenfußballturnier um den „Adler-Cup“ aus. Als bestes U17-Eintagesturnier in Deutschland genießt das Turnier, an dem neben der Stadtauswahl Dülmen ausschließlich Nachwuchsmannschaften deutscher Bundesligavereine teilnehmen, weit über die Grenzen Dülmens hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer sportlicher Veranstaltungen mit teils überregionaler Bedeutung. Hier sind zum Beispiel der von den Otternasen Merfeld e. V. organisierte „Otternasen-Cup“[31] mit Hobbyfußballmannschaften zu Gunsten bedürftiger Menschen und der „Nikolauslauf“ des TSG Dülmen e. V.[32] zu nennen, dessen Erlös ebenso einem guten Zweck zugeführt wird.

Infrastruktur und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwässerungsgraben (Kettbach) während des Sonnenaufgangs im Morgennebel

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An das Straßennetz wurde Dülmen 1828 mit der ersten Chaussee angebunden. Diese folgte als Kaiserstraße N3 im Grunde dem heutigen Verlauf der L551.

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das Aufeinandertreffen zweier Linien konkurrierender Eisenbahngesellschaften, der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (Hamburg-Venloer Bahn) und der Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn-Gesellschaft, in der Zeit um 1870 bzw. 1875 entwickelten sich zunächst zwei getrennte Bahnhöfe, obwohl bereits bei der Planung der Strecke Dortmund-Gronau-Enschede ein gemeinsamer Bahnhof gefordert und auch zur Auflage gemacht wurde. Aus eher pragmatischen Gründen wurde darauf vorerst verzichtet. Nachdem mehrere Anläufe ein gemeinsames Empfangsgebäude zu bauen gescheitert waren, wurde in den 1950er Jahren erst der Bahnhof „Dülmen Ost“ mit provisorischen Gebäuden der einzige Bahnhof „Dülmen“. Erst 1964 erhielt Dülmen ein gemeinsames Empfangsgebäude an zentraler Stelle für beide Strecken. Der Bahnhof ist seither einer der wenigen Turmbahnhöfe Deutschlands. Der Gleisausbau erfolgte zunächst sehr intensiv – auch mit Gleisanschlüssen für ortsansässige Firmen –, verlor aber mit dem aufkommenden Individualverkehr in den 1950er Jahren an Bedeutung.[33]

Toller Bomberg

Der Ortsteil Buldern besitzt einen eigenen Bahnhof, den er der Legende nach dem Tollen Bomberg verdankt. Er soll auf der Bahnstrecke zwischen Münster und Dülmen immer in Höhe von Buldern die Notbremse gezogen haben. Das daraufhin fällige Strafgeld entrichtete er gerne, konnte er doch anschließend zu Fuß zu seinem Wohnsitz Schloss Buldern gehen. Die Bahnverwaltung hatte schließlich ein Einsehen und errichtete „den kleinsten Bahnhof des Münsterlands“.

Verkehrsverbund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Öffentlichen Personennahverkehr gilt der Westfalentarif. Zum 1. April 2022 wird ein Tarifkragen des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr eingeführt. Für verbundraumüberschreitende Fahrten zwischen Tarifgebieten des VRR und dem Stadtgebiet Dülmen gilt fortan der VRR-Tarif.[34] Darüber hinaus gilt landesweit der NRW-Tarif.

Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Dülmen liegt an der zweigleisigen, elektrifizierten Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg. Hier fährt Fernverkehr (der Dülmen ohne Halt passiert), Schienenpersonennahverkehr und Güterverkehr.

Die Strecke wird täglich im Stundentakt durch DB Regio NRW mit den Linien:

-etwa 30 Minuten versetzt-

Außerdem hält am Turmbahnhof Dülmen die eingleisige, nichtelektrifizierte Verbindung Westmünsterlandbahn, auf der täglich und stündlich die RB 51 zwischen Dortmund und Enschede verkehrt. Durchgeführt wird der Verkehr ebenfalls von DB Regio NRW.

Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reste der Textilindustrie: Werk von Paul Bendix in Dülmen (heute: Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium)
Wiesmann Produktions- und Präsentationsgebäude in Gecko-Form

Wasserstraßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ortsteil Hiddingsel berührt der Dortmund-Ems-Kanal das Dülmener Stadtgebiet.

Ansässige Unternehmen (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Druckwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Radio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Militär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeinschaftsgrundschule Dernekamp
  • Ev. Grundschule Paul-Gerhardt-Schule
  • Kath. Grundschule Augustinusschule
  • Kath. Grundschule Anna-Katharina-Emmerick-Schule
  • Kath. Grundschule St. Mauritius, Hausdülmen
  • Kath. Grundschule Kardinal-von-Galen-Schule, Merfeld
  • Kath. Grundschule Ludgerusschule, Buldern
  • Kath. Grundschule Marienschule, Rorup
  • Kath. Grundschule St.-Georg-Schule, Hiddingsel

Hauptschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich-Kästner-Schule, Buldern (Städtische Gemeinschaftshauptschule, 2016 geschlossen[35])
  • Kardinal-von-Galen-Schule (Städtische kath. Hauptschule)

Realschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marienschule (Private Bischöfliche Realschule)
  • Hermann-Leeser-Schule (Städtische Realschule für Jungen und Mädchen)

Gymnasien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Förderschulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter-Pan-Schule (Förderschule des Kreises Coesfeld mit dem Förderschwerpunkt Sprache)
  • Pestalozzi-Schule (Städtische Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Primarstufe und Sekundarstufe I)
  • Städtische Klinikschule im St.-Vincenz-Hospital (Förderschule der Stadt Coesfeld, Außenstelle: Franz-Hospital)

Berufsbildende Schule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg (Standort Dülmen)

Berufsfortbildungsstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Berufsfortbildungsstätte des Schornsteinfegerhandwerks Nordrhein-Westfalen - Schornsteinfegerschule/-akademie
  • Handwerksbildungsstätten e. V.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Musikschule der Stadt Dülmen[36]
  • Musikschule dieTonart – Musikschule im Dernekamp
  • Private Musikschule Gitarre Piano + Co
  • Volkshochschule (VHS Dülmen – Haltern am See – Havixbeck) mit Hauptsitz in Dülmen und dem Angebot verschiedener Kurse und Weiterbildungsmöglichkeiten in den Zweigstellen.
  • Familienbildungsstätte
  • Kulturoffensive e.V. (Bühnenverein)

Telefonvorwahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Dülmen gilt hauptsächlich die Vorwahl 02594.[37] Buldern und Hiddingsel nutzen die 02590.[38] Für Gespräche nach Rorup ist die 02548 vorzuwählen.[39]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Dülmen geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Dülmen verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fiktive Dülmener[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolph Beck-Dülmen (1885–1956), fiktive Person, die u. a. auch mal Dülmen zugeordnet wurde
  • Toller Bomberg, Romanfigur
  • Helga Aufschrey, Figur aus der Episode Das Spiel mit der Freiheit (Helga 1962) der 13-teiligen Filmreihe Die zweite Heimat von Edgar Reitz. Die Episode spielt in einem längeren Abscbnitt in Dülmen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dülmener Lesebuch Band 1–6. Laumann-Verlag, Dülmen, ISBN 3-87466-144-X.
  • Heinz Brathe (Hrsg.): Dülmen. Von der Bauerschaft zum zentralen Ort. Beiträge zur Geschichte der Stadt. Verlag G. Wiesel, Dülmen 1986.
  • Heimatverein Dülmen e. V. (Hrsg.): Sonderausgabe „700 Jahre Stadt Dülmen 1311–2011“ (= Dülmener Heimatblätter). Dülmen 2011, ISBN 978-3-00-033480-1 (heimatverein-duelmen.de).
  • Jens Murken u. a.: Dülmen. Lebensgeschichten und Alltag 1930–1960. Erfurt 2000, ISBN 3-89702-204-4.
  • Stoob, Wilfried Ehbrecht (Hrsg.): Westfälischer Städteatlas. 3. Lieferung Auflage. (Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe).
  • Heinrich Schoppmeyer: Stadtmappe Dringenberg. Dortmund-Altenbeken 1981, ISBN 3-89115-348-1.
  • Stefan Sudmann (Hrsg.): Geschichte der Stadt Dülmen. Laumann-Verlag, Dülmen 2011, ISBN 978-3-89960-348-4 (Geschichte der Stadt Dülmen und Stadtarchiv-Dülmen).
  • Erik Potthoff, Dietmar Rabich: Dülmen – gestern und heute. Laumann-Verlag, Dülmen 2013, ISBN 978-3-89960-397-2.
  • Adalbert Rabich: Die Regionalgeschichte von Dülmen und Umgebung: Die Heimat – die objektive Geschichtsschreibung, Teil 2. Von der Stadtgründung an mit besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftsentwicklung. GRIN-Verlag, München 2011, ISBN 978-3-640-80584-6.
  • Adalbert Rabich: Die Regionalgeschichte von Dülmen und Umgebung: Die Heimat – die objektive Geschichtsschreibung, Teil 3. Von der Stadtgründung an mit besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftsentwicklung, Bildteil. GRIN-Verlag, München 2011, ISBN 978-3-640-88219-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. Jay CaldwellJay Caldwell: The History of and Why People Settled in Duelm. In: WJON.com. 5. August 2022, abgerufen am 14. November 2023 (englisch).
  3. Warren Upham: Minnesota Geographic Names: Their Origin and Historic Significance. Minnesota Historical Society, 1920, S. 49 (google.com).
  4. Westfälisches Urkundenbuch, Bd. 8: Robert Krumbholtz (Bearb.): Die Urkunden des Bistums Münster von 1301–1325, Teilband 2. Regensberg, Münster 1913, S. 221f., Nr. 636.
  5. Dülmen nach den Bombardierungen auf lwl.org, abgerufen am 3. Mai 2023.
  6. Walter Vollmer: Westfälische Städtebilder. Berichte und Betrachtungen. C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh 1963, S. 146.
  7. Sondermunitionslager Dülmen-Visbeck (Memento des Originals vom 11. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.atomwaffena-z.info
  8. Älteste Glockengießergrube Deutschlands gefunden/Grube in Dülmen gehört zu den ältesten auf dem Kontinent, LWL, 21. Januar 2016
  9. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  10. Dülmens Grenzen im Wandel der Zeit (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/heimatblaetter.heimatverein-duelmen.de
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 313.
  12. Website der Stadt Dülmen, Dülmen in Zahlen, Einwohnerstatistik (PDF; 188 kB), März 2019.
  13. Website der Stadt Dülmen, Dülmen in Zahlen, Religionszugehörigkeit der Dülmener Bevölkerung (PDF; 266 kB), S. 12, 2008.
  14. Zahl der Kirchenaustritte in Dülmen gestiegen, abgerufen am 21. Januar 2023
  15. http://www.duelmen.de/783.html
  16. [1]
  17. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2020.
  18. Wahlprofil des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NW (Memento des Originals vom 19. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.it.nrw.de
  19. Wahlergebnisse 1999@1@2Vorlage:Toter Link/webshop.it.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 5,9 MB)
  20. Wahlergebnisse 2004@1@2Vorlage:Toter Link/webshop.it.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 7,0 MB)
  21. Wahlergebnisse 2009@1@2Vorlage:Toter Link/webshop.it.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 3,5 MB)
  22. Gemeindevertretung - Kommunalwahlen / Bürgerentscheid 2020 in der Stadt Dülmen - Gesamtergebnis. Abgerufen am 28. September 2020.
  23. Bürgermeisterwahl - Kommunalwahlen / Bürgerentscheid 2020 in der Stadt Dülmen - Gesamtergebnis. Abgerufen am 8. August 2022.
  24. Bürgermeisterwahl - Kommunalwahlen / Bürgerentscheid 2020 in der Stadt Dülmen - Gesamtergebnis. Abgerufen am 28. September 2020.
  25. Hauptsatzung der Stadt Dülmen. (pdf; 257 kB) § 2. In: duelmen.de. 21. März 2013, abgerufen am 15. Januar 2023.
  26. Veddeler, Peter; Wappen, Siegel, Flaggen; Münster 2003; S. 119 und 374
  27. a b c Bands - Last Chance to Dance. In: www.last-chance-to-dance.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juli 2016; abgerufen am 29. Juli 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.last-chance-to-dance.de
  28. Schloss- und Vorpark bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
  29. wildpferde.de
  30. duelmener-sommer.de
  31. otternasen-merfeld.de
  32. Wir sind TSG – TSG Dülmen e. V. Abgerufen am 15. Juni 2020 (deutsch).
  33. Dietmar Rabich: Die Eisenbahn in Dülmen. In: Dülmener Heimatblätter. Sonderausgabe 1311–2011, 700 Jahre Stadt Dülmen
  34. VRR Tarif nach Dülmen. VRR, 29. September 2021, abgerufen am 8. Februar 2022.
  35. Claudia Marcy / Dülmener Zeitung: Nur Erich Kästner bleibt zurück. Abgerufen am 6. Januar 2023.
  36. musikschule-duelmen.de
  37. Vorwahl Dülmen, Telefonvorwahl von Dülmen (Stadt). Abgerufen am 15. Juni 2020.
  38. Vorwahl Dülmen-Buldern, Telefonvorwahl von Dülmen-Buldern. Abgerufen am 15. Juni 2020.
  39. Vorwahl Dülmen-Rorup, Telefonvorwahl von Dülmen-Rorup. Abgerufen am 15. Juni 2020.
  40. „Ärger über Ehrenbürger“ (Memento des Originals vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dzonline.de in: Dülmener Zeitung vom 3. August 2012, abgerufen am 30. November 2015
  41. „Ehrenbürger Hitler als schwere Last“ (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) in: Südwest Presse vom 16. Dezember 2010
  42. kulturforum-hiddingsel.de