Großeutersdorf

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Wappen Deutschlandkarte
Großeutersdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Großeutersdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 47′ N, 11° 34′ OKoordinaten: 50° 47′ N, 11° 34′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Holzland-Kreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Südliches Saaletal
Höhe: 168 m ü. NHN
Fläche: 3,44 km2
Einwohner: 269 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07768
Vorwahl: 036424
Kfz-Kennzeichen: SHK, EIS, SRO
Gemeindeschlüssel: 16 0 74 031
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 23
07768 Kahla
Website: www.grosseutersdorf.de
Bürgermeister: Jens Hild
Lage der Gemeinde Großeutersdorf im Saale-Holzland-Kreis
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Karte
Dorfkirche St. Georg

Großeutersdorf ist eine Gemeinde im Süden des thüringischen Saale-Holzland-Kreises und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Südliches Saaletal.

Lage

Die Gemarkung des Dorfes Großeutersdorfs befindet sich in der fruchtbaren Saaleaue und an den Hängen der Anhöhen. Die Anhöhen rechts und links der Saale sind meist bewaldet. Durch den Ort führt die stark befahrene Bundesstraße 88 mit Anschluss an die Bundesautobahn 4 bei Jena. Durch das Saaletal verläuft die Bahnstrecke Großheringen–Saalfeld.

Geschichte

Großeutersdorf wird als Otherestorph erstmals im Protokoll der Ingelheimer Verhandlungen vom 18. Mai 876 urkundlich erwähnt.[2]

Ein lange belegtes jüngerbronzezeitliches Brandgräberfeld vom Großeutersdorfer Kirchberg befindet sich am Fuß des Walpersberges. Ausgehend von einem Häuptlingsgrab sind über etwa 250 Jahre 8–10 Generationen hier bestattet worden. Der Bergname deutet auf ein christliches Nachfolgeheiligtum eines vorchristlichen Kultplatzes hin.

Großeutersdorf war 1684–1687 von Hexenverfolgung betroffen. Ein Mann und eine Frau gerieten in Hexenprozesse. Der Ausgang ist unbekannt, da die Akten vernichtet wurden.[3]

Der Walpersberg wurde von der Kahlaer Porzellanindustrie zur Gewinnung von Rohstoffen ausgehöhlt.

Dieses Höhlensystem wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von der Flugzeugindustrie mit Hilfe von Fremdarbeitern und Gefangenen zu Rüstungszwecken genutzt.[4]

Wappen

Beschreibung: „In Blau eine silberne rotbedachte Kirche mit linksstehendem mit rotem Walmdach bedeckten Turm; der silberne Schildfuß ist mit einem roten Kreuz belegt.“

Sehenswürdigkeiten

Geschichtsdenkmale

Auf dem Fundament des Küchengebäudes des ehemaligen Lagers 2 der Flugzeugfabrik Reichsmarschall Hermann Göring GmbH (REIMAHG) erinnert eine Gedenktafel an die 27 Zwangsarbeiter aus Polen, die im Großeutersdorfer Forst Richtung Dienstädt begraben wurden. Ein 1974 gesetzter Gedenkstein im Forst Richtung Orlamünde erinnert an die umgekommenen "Ostarbeiter" des Lagers 3.[5]

Verkehr

Großeutersdorf liegt an der Bahnstrecke Großheringen–Saalfeld. Die Züge passieren den Ort ohne Halt. Der nächste Bahnhof befindet sich in Orlamünde.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Hessisches Staatsarchiv Marburg Urkunde RIa 876. Mai 18c
  3. Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 238f.
  4. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer Jenzig-Verlag 2007 ISBN 978-3-910141-85-8 S. 249
  5. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 211, ISBN 3-88864-343-0
Commons: Großeutersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien