Orechowo-Sujewo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stadt
Orechowo-Sujewo
Орехово-Зуево
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Moskau
Stadtkreis Orechowo-Sujewo
Bürgermeister Oleg Aparin
Gegründet 1917
Stadt seit 1917
Fläche 36 km²
Bevölkerung 120.670 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 3352 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 120 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 4964
Postleitzahl 142600–142613
Kfz-Kennzeichen 50, 90, 150, 190, 750
OKATO 46 457
Website www.ozmo.ru
Geographische Lage
Koordinaten 55° 48′ N, 38° 58′ OKoordinaten: 55° 48′ 0″ N, 38° 58′ 0″ O
Orechowo-Sujewo (Europäisches Russland)
Orechowo-Sujewo (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Orechowo-Sujewo (Oblast Moskau)
Orechowo-Sujewo (Oblast Moskau)
Lage in der Oblast Moskau
Liste der Städte in Russland

Orechowo-Sujewo (russisch Оре́хово-Зу́ево) ist eine russische Stadt mit 120.670 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Oblast Moskau. Sie liegt rund 90 km östlich von Moskau am Fluss Kljasma, jeweils rund 10 km von den beiden nächstgelegenen Städten Dresna und Likino-Duljowo entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altes Verwaltungsgebäude in Orechowo-Sujewo
Eine der alten Textilfabriken

Die heutige Stadt entstand 1917 durch die Zusammenlegung mehrerer Gemeinden zu einer Stadt. Das älteste dieser Dörfer war das seit dem frühen 13. Jahrhundert bekannte Sujewo, wo 1797 vom Unternehmer Sawwa Morosow senior eine Seidenmanufaktur gegründet wurde. Darüber hinaus wurden die Orte Orechowo (bekannt seit Ende des 17. Jahrhunderts), Nikolskoje und Dubrowka in die neue Stadt eingemeindet. Schon Jahrzehnte vor der Vereinigung galt diese Gegend als bedeutendes Industriezentrum, nicht zuletzt dank der 1861 erfolgten Anbindung an die Eisenbahnstrecke Moskau–Wladimir. Bereits 1890 gab es in Orechowo 17 Fabriken.

Am 3. Juni 1917 erhielt der neue Ort Stadtrechte. 12 Jahre später wurde er Verwaltungszentrum des neu gebildeten, gleichnamigen Rajons. Bei der Verteidigung Moskaus im Zweiten Weltkrieg gehörten die Industriebetriebe Orechowo-Sujewos zu wichtigen Waffenherstellern, außerdem befanden sich in der von Kämpfen verschonten Stadt mehrere Armeehospitäler.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1897 25.000
1926 62.800
1939 99.273
1959 108.297
1970 120.133
1979 132.301
1989 137.198
2002 122.248
2010 120.670

Anmerkung: Volkszählungsdaten (bis 1926 gerundet)

Wirtschaft und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Orechowo-Sujewo

Wichtigste Wirtschaftszweige der Stadt sind die Textilindustrie, die in ihren Anfängen auf das 18. Jahrhundert zurückgeht, und die in jüngerer Zeit aufgebaute chemische Industrie. Nahe Orechowo-Sujewo befindet sich die zur Transmaschholding gehörende Maschinenfabrik Demichowo, die als Russlands größter Produzent von Eisenbahnzügen für den Personennahverkehr gilt. Ferner ist die Stadt ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt an der Kreuzung der Strecke Moskau–Nischni Nowgorod mit dem Großen Moskauer Eisenbahnring, an dem sich südlich des Personenbahnhofes einer der beiden Haupt-Rangierbahnhöfe des Moskauer Eisenbahnnetzes befindet.

Einige Kilometer nördlich der Stadt verläuft außerdem die Fernstraße M7 von Moskau über Nischni Nowgorod nach Ufa.

In Orechowo-Sujewo trainieren Agenten des russischen Geheimdienstes FSB.[2]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alte Industriebauten aus dem 18.–19. Jahrhundert
  • Heimatmuseum
  • Guslizki-Kloster nahe Orechowo-Sujewo

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Orechowo-Sujewo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Christo Grozev, Roman Lehberger, Fidelius Schmid, Wolf Wiedmann-Schmidt: Tiergartenmord: Die Spur eines zweiten Manns führt nach Russland. In: Der Spiegel. Nr. 27, 2020 (online).