SV Babelsberg 03

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. August 2017 um 10:41 Uhr durch 46.5.42.125 (Diskussion) (→‎SV Babelsberg 03, seit 1991). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SV Babelsberg 03
Vereinswappen des SV Babelsberg 03
Basisdaten
Name Sportverein Babelsberg 03 e. V.
Sitz Potsdam-Babelsberg, Brandenburg
Gründung 1. Oktober 1903
Farben Blau-Weiß
Präsident Archibald Horlitz
Vorstand Christian Lippold
Steve Müller
Kay Pallasch
Website www.babelsberg03.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Almedin Civa
Spielstätte Karl-Liebknecht-Stadion
Plätze 10.787
Liga Regionalliga Nordost
2016/17 5. Platz
Heim
Auswärts

Der SV Babelsberg 03 (offizieller Name: Sportverein Babelsberg 03 e. V.), kurz Nulldrei, ist ein Sportverein aus der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam, der am 10. Dezember 1991 durch Ausgliederung der Fußballsektion aus der ehemaligen Betriebssportgemeinschaft SV Motor Babelsberg gegründet wurde.

Die Wurzeln des im Potsdamer Stadtteil Babelsberg beheimateten Vereins reichen zurück bis zum am 1. Oktober 1903 gegründeten Sport-Club Jugendkraft 1903. Seine bislang größten Erfolge: Zugehörigkeit zur zweithöchsten Spielklasse der DDR, der DDR-Liga, und nach der Wiedervereinigung der Aufstieg 2001 in die 2. Bundesliga.

Dem Verein, mit den Farben Blau und Weiß, gehören über 1.000 Mitglieder an.[1] Seit der Saison 2013/14 spielt der Verein mit seiner bekanntesten und mitgliederstärksten aktiven Abteilung, der Fußballabteilung und deren 1. Herrenmannschaft, in der Regionalliga Nordost. Die Heimspiele trägt der Verein im größten Fußballstadion der Stadt, dem Karl-Liebknecht-Stadion, aus. Mit Basketball, Roller Derby und Volleyball unterhält der Verein weitere Abteilungen im Leistungs- und Breitensport.[2]

Geschichte

Anfänge bis 1945

Am 1. Oktober 1903 gründeten sieben junge Männer aus Nowawes, mit Interesse für Gewichtheben, Kraftsport und Ringen, den Sport-Club Jugendkraft 1903. Unabhängig davon gründeten zwei Jahre später fußballinteressierte Arbeiter aus Nowawes den Fußball-Club Fortuna 05 und nahmen am organisierten Spielbetrieb teil. Am 15. Februar 1919 fusionierten beide Vereine zum SV Nowawes 03. Ab Sommer 1919 spielte der neue Verein in der Kreisliga Berlin-Brandenburg, der zweithöchsten regionalen Spielklasse.

In der Saison 1928/29 trainierte kurzzeitig der spätere deutsche Nationaltrainer Sepp Herberger den SV Nowawes 03. Nach dem Abstieg 1931 in die Kreisliga[3] folgte zwischen 1933 und 1935 der Durchmarsch in die höchste deutsche Spielklasse, die Gauliga Berlin-Brandenburg. Als Neuling belegte Nowawes dort in der Saison 1935/36 unter zehn Mannschaften Platz 8. Sportlicher Höhepunkt war der Gaufestsieg 1937, bei dem man im Endspiel den FV Cottbus mit 7:1 besiegte.

1938 wurden die Stadt Nowawes und die Villenkolonie Neubabelsberg zur Stadt Babelsberg vereinigt. Es folgte die Umbenennung des Vereins in SV Babelsberg 03. Nur 17 Monate später, Babelsberg hatte bereits das Stadtrecht verloren und war in Potsdam eingemeindet worden, fusionierten die Nulldreier mit den Sportfreunden Potsdam zur Sportvereinigung Potsdam 03. Nach dem Abstieg aus der Gauliga 1938 schaffte der Verein 1943 den Wiederaufstieg und belegte in den folgenden Spielzeiten den dritten und vierten Platz.

BSG Motor Babelsberg

1946 musste die Sportvereinigung wie alle bürgerlichen Vereine aufgelöst werden. 1949 wurden in der DDR die ersten Betriebssportgemeinschaften (BSG) gegründet, die von so genannten Trägerbetrieben unterstützt wurden. In Babelsberg gründete sich neben anderen die BSG Karl Marx Babelsberg, die sich als Nachfolgerin der SpVgg 03 betrachtete. Als Trägerbetrieb fungierte der ortsansässige VEB Karl Marx Babelsberg. 1950 erfolgte die Unterstellung unter die zentrale Sportvereinigung Motor, der künftig alle BSG des Maschinen- und Fahrzeugbaus angehörten. Daraufhin kam es zur Umbenennung in BSG Motor Babelsberg. Deren Fußballmannschaft spielte in den 1950er Jahren zunächst unterklassig.

1961 wurde der SC Potsdam gegründet, der neben ebenfalls neu gegründeten Sportklubs in Neubrandenburg und Frankfurt (Oder) der weiteren Leistungssteigerung des DDR-Sports dienen sollte. Als wesentliches Standbein des SC wurden die Fußballmannschaften der bisherigen BSG Rotation Babelsberg als Sektion Fußball übernommen. Da die Entwicklung der ersten Männermannschaft jedoch in der zweitklassigen DDR-Liga stagnierte, wurde die Fußballsektion im Januar 1966 wieder aufgelöst und in die BSG Motor Babelsberg eingegliedert, die dadurch den Platz in der DDR-Liga einnehmen konnte. Bis auf Verteidiger Konrad und Mittelstürmer Harald Betke (zu Union Berlin) spielte die Stammelf auch die zweite Saisonhalbzeit unverändert weiter und lag am Ende auf Platz 11.

Stammelf SC Potsdam / Motor Babelsberg 1965/66
Körner
Pollaene, Benkert, Konrad*
Jacob, Pooch
Dresler, Borowitz, Betke**, Mohrmüller, Aldermann
___
*Karras, **Zedler ab Februar 1966

Motor spielte noch zweieinhalb Jahre in der DDR-Liga, stieg dann aber 1968 mit nur vier Siegen als Tabellenletzter in die Bezirksliga Potsdam ab. In den 1970er Jahren pendelte Motor Babelsberg zwischen Bezirksliga und DDR-Liga. Nach einem erneuten Aufstieg 1981 folgten neun Jahre Liga-Fußball, in denen die BSG dank ihrer treffsicheren Stürmer Axel Brademann und Jörg Nachtigall zum Teil gute Platzierungen erreichte (1982 und 1984 jeweils Zweiter). 1984 kam Motor Babelsberg das Achtelfinale des DDR-Pokals (FDGB-Pokal), unterlag dort aber dem Oberligisten Wismut Aue mit 4:2. Als Tabellen-Vorletzter musste die Mannschaft 1989 erneut in die Bezirksliga absteigen.

In der Ewigen Tabelle der DDR-Liga steht Babelsberg unter 199 Mannschaften auf Platz 23.

SV Babelsberg 03, seit 1991

Am 10. Dezember 1991 wurde die Fußballabteilung aus dem SV Motor Babelsberg herausgelöst und gründete sich der Tradition folgend als SV Babelsberg 03 neu. 1993 wurde die Mannschaft Meister der Landesliga Brandenburg und stieg in die Verbandsliga auf. Nach zwei Vizemeisterschaften in der Verbandsliga errang Babelsberg in der Saison 1995/96 die Brandenburgische Fußballmeisterschaft und stieg in die Oberliga auf. Die erste Oberligasaison beendete die Mannschaft wieder als Tabellenerster und stieg weiter in die Regionalliga Nordost auf. 1999 gewannen die Nulldreier den Brandenburgischen Landespokal gegen Stahl Eisenhüttenstadt und durften in der Folgesaison im DFB-Pokal teilnehmen. In der zweiten Pokalrunde, nach Freilos in der ersten Runde, gelang sogar ein 1:0-Sieg über die SpVgg Unterhaching. Unter dem neuen Coach und ehemaligen Spieler Hermann Andreev qualifizierte sich Babelsberg in der Saison 1999/2000 für die neu eingeführte zweigleisige Regionalliga, und gewann erneut den Landespokal.

Als vermeintlicher Absteiger gehandelt, gelang 2000/01 überraschend sogar der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nach gutem Start in die Zweitligasaison folgt der Einbruch, so dass die Nulldreier am Saisonende 2001/02 als Tabellenletzter wieder absteigen mussten. Wegen der angehäuften Schulden beantragte der Verein im April 2003 Insolvenz und stand damit vorzeitig als Absteiger aus der Regionalliga fest.

Brandenburgisches Landespokalfinale 2009: Vorbereitung zu einer Babelsberger Ecke

Seit der Saison 2003/04 spielt der SV Babelsberg 03 in der Oberliga Nordost (Staffel Nord). Durch zwei Vizemeisterschaften hinter der zweiten Mannschaft von Hertha BSC bzw. dem MSV Neuruppin wurden die Relegationsspiele für Regionalligaaufstieg jedoch verpasst. Auch im dritten Jahr gelang der Aufstieg nicht. Nach einer katastrophalen Rückrunde (in der Rückrundentabelle belegte der SVB 03 einen Abstiegsplatz) belegte das Team nur Platz drei hinter dem 1. FC Union Berlin und dem MSV Neuruppin. Dafür gelang der Landespokalsieg durch ein 2:1(1:0) im Finale gegen den MSV Neuruppin. Damit qualifizierte sich der SV Babelsberg 03 für die 1. Runde des DFB-Pokals 2006/07. Das erste Spiel gegen Hansa Rostock gewann man 2:1, unterlag aber in der zweiten Runde dem VfB Stuttgart mit 2:4. Am 20. Mai 2007 schaffte Babelsberg nach vier Jahren durch ein 4:0 beim BFC Preussen den Aufstieg in die Regionalliga. Zudem wurde die Mannschaft am 1. Juni 2007 durch einen 3:2-Sieg gegen den Ludwigsfelder FC Verbandspokalsieger und qualifizierte sich damit erneut für den DFB-Pokal. Dort scheiterte man in der 1. Runde am MSV Duisburg mit 0:4. Nach dem Aufstieg 2007 in die Regionalliga Nord war das Ziel der zehnte Platz und die damit verbundene Qualifikation für die neue 3. Liga. Anfangs konnte sich die Mannschaft durch eine überzeugende kämpferische Leistung einen Aufstiegsplatz für Liga Drei erarbeiten. Aber nach sechs Spielen mit nur drei Punkten, entließ der Verein am 2. Oktober das Trainergespann Rastislav Hodul und René Tretschok. Am 7. Oktober wurde Dietmar Demuth (ehemals FC St. Pauli und Eintracht Braunschweig) als Trainer vorgestellt. Als Co-Trainer wurde Jens Härtel verpflichtet, der auch schon als Spieler für Babelsberg auf dem Platz stand. Doch auch mit neuem Trainergespann wurde die Qualifikation für die 3. Liga verfehlt, sodass die Mannschaft zur Saison 2008/09 in der von nun an viertklassigen Regionalliga spielen musste. Das Saisonziel, ein Platz im oberen Tabellendrittel, wurde mit Platz drei erfüllt. Die Mannschaft konnte sich sogar lange Zeit im Aufstiegskampf behaupten, den jedoch am letzten Spieltag Holstein Kiel für sich entschied.[4] Zur Saison 2009/10 wurde der Aufstieg in die dritte Liga als Ziel formuliert. Nach dem Gewinn der Herbstmeisterschaft konnten sie den ersten Tabellenplatz bis zum Schluss halten und standen zwei Spieltage vor Schluss als Meister der Regionalliga Nord und somit auch als Aufsteiger in die eingleisige 3. Liga fest. Außerdem konnte die Reserve-Mannschaft des Vereins am 2. Juni 2010 mit einem Sieg gegen den Oberligisten Brandenburger SC Süd 05 den Brandenburgischen Landespokal 2010 und damit das Startrecht für den DFB-Pokal 2011 gewinnen. Dort tritt dann allerdings die erste Mannschaft an, da das Startrecht für den gesamten Verein gilt.

Die Lizenzbedingungen der Dritten Liga für die Saison 2011/12 konnten nur unter großen Anstrengungen, unter anderem durch umfangreiche Fanspenden und einer Bürgschaft der Stadt Potsdam erfüllt werden. Die Lizenzunterlagen konnten dabei erst 13 Minuten vor Ablauf Frist beim Deutschen Fußball-Bund eingereicht werden.

Zum Anfang Mai 2012 wurde Dietmar Demuth nach Kontroversen mit dem Vereinsvorstand durch Christian Benbennek ersetzt. Am 18. Dezember 2012 traten Aufsichtsratsmitglied Ralf Schöfski, Vorstandsvorsitzender Thomas Bastian, Schatzmeister Henrik Woithe und Fanbeauftragter Jens Lüscher aus persönlichen Gründen von ihren Ämtern zurück. Dem war ein stärkeres finanzielles Engagement der DKB vorausgegangen.[5] Unter Christian Benbennek konnte sich die Mannschaft im Laufe der Saison 2012/13 zu keinem Zeitpunkt aus dem Tabellenkeller der 3. Liga lösen. Im April 2013 wurde Benbennek durch den Verein von seinen Aufgaben entbunden. Die sportliche Verantwortung als Trainer übernahm Almedin Civa, ein ehemaliger Spieler und jetziger Nachwuchsleiter des Vereins. Zum Ende der Saison 2012/13 erfolgte der Abstieg in die Viertklassigkeit. Zur Saison 2013/14 wurde Cem Efe zum neuen Cheftrainer berufen[6]. Nach einem Neuaufbau der Mannschaft sichert er in seiner ersten Amtszeit als Trainer den Klassenerhalt und stabilisierte in den darauf folgenden Spielzeiten die Mannschaft in der Regionalliga. In der Saison 2016/17 erreichte er mit den Babelsbergern sogar überrachend Platz 5. Wegen unterschiedlichen Ansprüchen bei ihm und der Vereinsführung verließ der Trainer nach vier Jahren den Potsdamer Klub;[7] er begann eine Tätigkeit als Sportkoordinator bei der AOK Nordost.[8] Zur Saison 2017/18 übernahm der Sportliche Leiter Almedin Civa den Posten des Cheftrainers.

Namens- und Logohistorie

Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
Gründung des Sport-Club Jugendkraft 1903
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
Gründung des Fußball-Club Fortuna 05
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
Fusion von Jugendkraft und Fortuna zum SV Nowawes 03
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
Umbenennung in SV Babelsberg 03
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
Fusion mit Sportfreunde Potsdam zur SpVgg Potsdam 03
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
Auflösung durch den alliierten Kontrollrat
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
Gründung der BSG Karl Marx Babelsberg
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
Umbenennung in BSG Motor Babelsberg
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
Übernahme der ersten Mannschaft und der Ligazuhörigkeit vom SC Potsdam
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
Umbenennung in SV Motor Babelsberg
Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort.
Herauslösung der Fußballabteilung als SV Babelsberg 03

Teilnahme an Landes- und DFB-Pokal

Brandenburgischer Landespokal

Der SV Babelsberg 03 ist Rekordsieger des brandenburgischen Landespokals. Seit 1991 konnte der Verein den Wettbewerb neunmal für sich entscheiden; viermal unterlag er im Finale. Der Verein ist damit erfolgreicher als der Zweitplatzierte Energie Cottbus, das den Pokal bislang sechsmal gewinnen konnte.

DFB-Pokal

Der Verein nahm bisher elfmal am DFB-Pokal teil. Während er sich neunmal mit dem Gewinn der Endrunde des brandenburgischen Landespokals zur Teilnahme am Wettbewerb qualifizieren konnte, erfolgte die Teilnahme 2001/02 über den zweiten Platz in der Regionalliga Nord 2000/01 und in der Saison 2002/03 automatisch als Zweitligist des Vorjahres.

Saison 1. Runde 2. Runde 3. Runde
1999/00 Freilos 07.08.1999: SVB 03 – SpVgg Unterhaching 1:0 12.10.1999: SVB 03 – SC Freiburg 2:4
2000/01 26.08.2000: SVB 03 – VfL Bochum 1:6 (0:3)
2001/02 25.08.2001: SVB 03 – Hertha BSC 1:2 (1:0)
2002/03 01.09.2002: SVB 03 – Bor. M'gladbach 0:1 (0:1)
2006/07 10.09.2006: SVB 03 – Hansa Rostock 2:1 (1:0) 24.10.2006: SVB 03 – VfB Stuttgart 2:4 (0:1)
2007/08 05.08.2007: SVB 03 – MSV Duisburg 0:4 (0:0)
2008/09 09.08.2008: SVB 03 – 1. FSV Mainz 05 1:2 n. V. (1:1, 0:0)
2009/10 31.07.2009: SVB 03 – Bayer 04 Leverkusen 0:1 (0:0)
2010/11 14.08.2010: SVB 03 – VfB Stuttgart 1:2 (1:2)
2011/12 30.07.2011: SVB 03 – MSV Duisburg 0:2 (0:2)
2016/17 20.08.2016: SVB 03 – SC Freiburg 0:4 (0:2)

Erste Mannschaft

Aktueller Kader 2016/17

Nr. Spieler Nat. Geburtsdatum im Verein seit letzter Verein
Torhüter
1 Marvin Gladrow Deutschland 10.04.1990 2013 Energie Cottbus II
12 Kevin Otremba Deutschland 18.06.1994 2015 Hamburger SV II
28 Marco Flügel Deutschland 05.01.1995 2012 SV Babelsberg 03 U19
Abwehr
3 Lukas Knechtel Deutschland 09.07.1994 2016 VfB Lübeck
5 Laurin von Piechowski Deutschland 22.02.1994 2013 SV Babelsberg 03 U19
6 Mike Eglseder Deutschland 22.11.1992 2016 FC Viktoria 1889 Berlin
20 Uğurtan Çepni Turkei Deutschland 30.07.1983 2014 Berliner AK 07
22 Lionel Salla Deutschland Kamerun 19.06.1997 2016 1. FC Union Berlin U19
27 Erdal Akdarı Turkei Deutschland 05.06.1993 2015 Hamburger SV II
Mittelfeld
7 Bilal Çubukçu Turkei Deutschland 16.05.1987 2014 Berliner AK 07
8 Sebastian Emre Stang Deutschland 21.06.1997 2016 1. FC Union Berlin U19
14 Leonard Koch Deutschland 23.05.1995 2016 1. FC Union Berlin
16 Philip Saalbach Deutschland 02.09.1988 2015 BFC Dynamo
19 Antonin Hennig Deutschland 01.05.1997 2015 Babelsberg 03 U19
21 Nils Fiegen Deutschland 29.03.1994 2015 Hertha BSC II
24 Lovro Šindik Kroatien 12.01.1992 2013 RNK Split
Sturm
9 Andis Shala Deutschland Albanien 15.11.1988 2015 BFC Dynamo
10 Manuel Hoffmann Deutschland 16.06.1993 2016 VfB Germania Halberstadt
15 Nader El-Jindaoui Deutschland 16.11.1996 2016 Chemnitzer FC
17 Abdulkadir Beyazit Deutschland 04.11.1996 2016 FC Viktoria 1889 Berlin
23 Matthias Steinborn Deutschland 05.03.1989 2015 1. FC Magdeburg

Stand: 5. Mai 2017

Trainer- und Betreuerstab 2016/17

Name Nat. Funktion
Almedin Civa Bosnien und Herzegowina Cheftrainer
Matthias "Matze" Boron Deutschland Torwarttrainer
Matthias "Matti" May Deutschland Mannschaftsbetreuer
Marcus "Pepe" Petsch Deutschland Mannschaftsleiter, Zeugwart
Nicolai Rutkowski Deutschland Mannschaftsarzt
Martin Miegel Deutschland Physiotherapeut

Co-Trainer Manuel Hartmann starb am 20. April 2014.[9]

Welcome United 03

Im Sommer 2014 gründete der SV Babelsberg 03 mit der Mannschaft Welcome United 03 eine Mannschaft, die ausschließlich aus Flüchtlingen besteht.[10] Es war in dieser Form die erste Mannschaft in Deutschland. Bereits seit 2009 betrieb der Verein eine Integrationsmannschaft. Alle Flüchtlinge wurden in den Verein als Mitglied aufgenommen und auch mit allen Rechten und Pflichten eingebunden. Insgesamt gehören der Mannschaft etwa 40 Flüchtlinge aus Serbien, Somalia, Syrien, Mazedonien, Nigeria und weiteren Staaten an.[11] Zur Saison 2015/16 wurde die Mannschaft als dritte Mannschaft über den Fußball-Landesverband Brandenburg zum Spielbetrieb angemeldet und tritt seit Saisonbeginn in der Kreisliga Havelland an.[12] Zur Mannschaft, deren Spieler zwischenzeitlich auch alle im DFB spielberechtigt sind[12], gehören auch Flüchtlinge, die in ihren Heimatländern zum Teil bereits professionell oder semiprofessionell diesen Sport betrieben haben. So gehört zur Mannschaft Abdihafid Ahmed aus Somalia, der als Junioren-Nationalspieler für sein Geburtsland aktiv war und bis zur U23 mehrere Nachwuchs-Turniere bestritt.[13] Der Verein bekam für sein Engagement für Flüchtlinge im Juli 2015 durch die Fachzeitschrift 11 Freunde und den Deutschen Fußball-Bund die Auszeichnung als Fanaktion der Saison überreicht.[14] Durch den DFB und andere große deutsche Fußballvereine wurde Welcome United 03 bereits zu Freundschaftsspielen eingeladen. So spielte die Mannschaft unter Organisation des DFB gegen die Autoren-Nationalmannschaft.[15] Zudem standen sie im Mai 2015 gegen eine Traditionsmannschaft von Borussia Mönchengladbach auf dem Platz.[16]

Stadion

DFB-Pokalspiel SV Babelsberg gegen Bayer Leverkusen (2009)

Der SV Babelsberg 03 trägt seine Heimspiele in dem 10.787 Zuschauer fassenden Karl-Liebknecht-Stadion aus, das sich der Verein mit dem Frauen-Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam teilt. Im Jahr 2007 prüfte die Stadt Potsdam, ob im Rahmen der DFB-Bewerbung für die Frauenfußball-WM 2011 ein Stadionneubau im Stadtteil Potsdam-Süd (Siedlung Waldstadt) finanzierbar und durchsetzbar wäre. Daraufhin wurde von Fans des SV Babelsberg 03 die Aktion „Pro Karli“ ins Leben gerufen, um die angestammte Spielstätte zu erhalten. Eine Machbarkeitsstudie plädierte schließlich für den Erhalt des Karl-Liebknecht-Stadions; ein Neubau wäre die Stadt Potsdam ca. 20 Millionen Euro teurer gekommen. Nach der Ablehnung des Potsdamer Bewerbungsantrags als Spielstätte der Frauen-WM wurde ein kompletter Neubau auch von Oberbürgermeister Jann Jakobs ausgeschlossen. Um den Weltkulturerbestatus des angrenzenden Park Babelsberg nicht zu gefährden, hat das Stadion abknickbare Flutlichtmasten, die für den Spielbetrieb ausgefahren werden können.

Fanszene

Mit dem Beginn der 1990er Jahre war die Anhängerschaft des SV Babelsberg durch die starke Hausbesetzerszene der Stadt Potsdam alternativ geprägt. Im Gegensatz zu den allgemeinen Entwicklungen im deutschen Fußball konnten hierdurch rechtsextreme Tendenzen gestoppt und aus dem Stadion herausgedrängt werden. Der alternative Charakter konnte sich die Fanszene bis dato bewahren und engagiert sich stark für gesellschaftliche Standards wie Antirassismus, Antisexismus oder für die Initiative Fußballfans gegen Homophobie.[17]

Daneben organisierten die Fans wiederholt Aktionen bezüglich ihres Vereins, z. B. Pro Karli zum Erhalt des Karl-Liebknecht-Stadions, den Versuch den Stadionnamen unter Denkmalschutz zu stellen oder die Beobachtung von eingesetzten Polizeikräften – auch unter dem Einsatz von Rechtsanwälten – bei Fußballspielen des eigenen Vereins, die bundesweit Nachahmer fand.[18][19][20]

Im Mai 2011 nach dem erfolgreichen Klassenerhalt in der Dritten Liga offenbarte sich die Zahlungsunfähigkeit des Vereins, nachdem Geheimbürgschaften seitens der kommunalen Stadtwerke Potsdam an die Öffentlichkeit drangen.[21] Die abwartende Haltung der damaligen Vereinsoffiziellen nutzte die Fanszene, um selbst Aktionen zur Rettung des Vereins zu unternehmen, und sorgte damit für bundesweite Schlagzeilen.[22]

Kuriosa

Ortsrivale Fortuna Babelsberg sieht sich selbst als „wahrer Nachfolger der erfolgreichen Oberligamannschaft von Rotation Babelsberg“. 2003 wurde deshalb das Vereinsjubiläum des SV Babelsberg 03 unter dem unverfänglichen Motto „100 Jahre Fußball in Babelsberg“ begangen, obwohl dieser Sport erst seit 1905 organisiert betrieben wird.

Literatur

Rico Noack: SV Babelsberg 03, Berlin 2015, ISBN 978-3-944068-40-4 (= Bibliothek des deutschen Fußballs, Band 2)

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. Breitensport beim SV Babelsberg 03 vom 20. September 2016.
  3. Ergebnisse der Spielzeit 1931/32 (doc-Dokument; 2,2 MB)
  4. wikipedia: „Regionalliga Nord 2008/09“.
  5. Der SV Babelsberg 03 geht finanziell gestärkt in die Winterpause
  6. Efe übernimmt Babelsberg, Kicker Online
  7. Peter Könnicke: Cem Efe verabschiedet sich vom SV Babelsberg 03: Mehr als nur ein Trainer. In: Potsdamer Neueste Nachrichten. 19. Mai 2017 (pnn.de [abgerufen am 31. Juli 2017]).
  8. Regionalliga Nordost: Überraschender neuer Job für Cem Efe. In: Sportbuzzer.de. (sportbuzzer.de [abgerufen am 31. Juli 2017]).
  9. Meldung zum Tode des Co-Trainers
  10. Nulldrei gründet Team für Flüchtlinge (PDF)
  11. Jan Göbel, Nady El-Tou: Team Welcome United: Anpfiff für die Flüchtlinge. In: Spiegel Online. 4. August 2015, abgerufen am 15. August 2015.
  12. a b Michaela Maria Müller: Anstoß in der Kreisklasse – bpb. In: bpb.de. 27. Mai 2015, abgerufen am 15. August 2015.
  13. Lutz Wöckener: Das Tor zur neuen Heimat. In: welt.de. 30. November 2014, abgerufen am 15. August 2015.
  14. Fußball: „Fanaktion der Saison“: Babelsberg gründete Flüchtlingsteam. In: Focus Online. 12. Juli 2015, abgerufen am 15. August 2015.
  15. Welcome United vs. Autoren-Nationalmannschaft. In: tv.dfb.de. 3. März 2015, abgerufen am 15. August 2015.
  16. sportbuzzer.de: Andrej Woronin setzt den Schlusspunkt. In: brandenburg.sportbuzzer.de. 14. Mai 2015, abgerufen am 15. August 2015.
  17. Initiative Fußballfans gegen Homophobie
  18. Potsdamer Neueste Nachrichten: Karli sanieren statt Schloss kopieren vom 5. Februar 2007.
  19. Märkische Allgemeine: Keine Filmpark-Arena – Landesamt für Denkmalschutz prüft „Denkmalfähigkeit“ des Schriftzugs am Karl-Liebknecht-Stadion (Memento vom 27. Mai 2012 im Internet Archive), vom 24. Mai 2012.
  20. Tageszeitung: St. Pauli des Ostens: SV Babelsberg 03 und seine Fans vom 11. Mai 2011.
  21. Potsdamer Neueste Nachrichten: Anzeige gegen Paffhausen vom 7. Juni 2011.
  22. Potsdamer Neueste Nachrichten: Krisenzeiten bei Nulldrei: Demo, Bier und lange Haare für 03 vom 30. Mai 2011.
Commons: SV Babelsberg 03 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien