Super Bowl XLII

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Super Bowl XLII
Logo des Super Bowl XLII
1 2 3 4 Gesamt
New England Patriots 0 7 0 7 14
New York Giants 3 0 0 14 17
Datum 3. Februar 2008
Stadion University of Phoenix Stadium
Stadt Glendale
MVP Eli Manning
Favorit Patriots mit 12[1] over/under 54
Nationalhymne Jordin Sparks[2]
Münzwurf Ronnie Lott, Jerry Rice, Steve Young und Craig Walsh[3]
Referee Mike Carey
Halbzeitshow Tom Petty and The Heartbreakers
Besucherzahl 72.000
Fernsehübertragung
Network FOX
Deutschland Das Erste
Kommentatoren Joe Buck und Troy Aikman
Kommentatoren (Deutschland) Andreas Witte und Dirk Froberg
Nielsen Ratings 44,7
Marktanteil 66[4]
Einschaltquote (Deutschland) 540.000 (11,7 % Marktanteil)
Einschaltquote
(14- bis 49-Jährige)
400.000 (14,7 % Marktanteil)[5]
Werbespotpreis 2,7 Millionen US-Dollar (1,8 Millionen Euro)
Chronik
‹ Super Bowl XLI Super Bowl XLIII ›

Der Super Bowl XLII war der 42. Super Bowl, das Endspiel der Saison 2007 der National Football League (NFL) im American Football. Nach der Regular Season standen sich der Meister der National Football Conference (NFC), die New York Giants, und der Meister der American Football Conference (AFC), die New England Patriots, am 3. Februar 2008 im University of Phoenix Stadium (Glendale, Arizona) gegenüber.

Die New England Patriots hatten die Chance, das zweite Team in der NFL-Geschichte zu sein, das nach den Miami Dolphins (Saison 1972 und Super Bowl VII) eine Perfect Season spielt.

Die Patriots gingen als Favoriten mit einer Einstufung von zwölf Punkten ins Rennen[6], verloren den Super Bowl aber trotzdem mit 14:17. Zum Super Bowl MVP wurde der Quarterback der Giants, Eli Manning, gewählt.

Siehe auch Hauptartikel: National Football League 2007

New England Patriots

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Die Patriots erlebten eine Saison der Superlative. Das Team von Coach Bill Belichick gewann alle 16 Saisonspiele und stellte mehrere NFL-Rekorde auf: meisten Punkte (589), meisten Touchdowns (75) und beste Punktedifferenz (+315). Herz des Teams war Quarterback Tom Brady, der mit Karrierebestwerten von 4.806 Yards Raumgewinn und 50 geworfenen Touchdowns den NFL Most Valuable Player Award gewann. Unterstützt wurde er von einem Duo starker Wide Receiver, Randy Moss (98 gefangene Pässe, 23 gefangene Touchdowns (NFL-Rekord)) sowie Neuzugang Wes Welker, der 112 Würfe fing (Saison-Bestwert), die beide in den Pro Bowl gewählt wurden. Mit Reserve-Wide-Receiver Donté Stallworth sowie Tight End Benjamin Watson hatten sie zuverlässige Dritt- und Viertoptionen. Im Laufspiel erzielten die Runningbacks Laurence Maroney, Sammy Morris und Kevin Faulk zehn Touchdowns. Beschützt wurde das Wurf- und Laufspiel von einer starken Offensive Line mit drei Pro-Bowlern (Guard Logan Mankins, Tackle Matt Light, Center Dan Koppen). In der Defensive schafften es Nose Tackle Vince Wilfork und Linebacker Mike Vrabel in den Pro Bowl, ergänzt wurden sie durch ein routiniertes Linebacker-Corps mit Adalius Thomas, Junior Seau und Tedy Bruschi. Bei den Defensive Backs ragten Pro-Bowl-Cornerback Asante Samuel mit sechs Interceptions heraus, und Safety Rodney Harrison. In den Play-offs wurden erst die Jacksonville Jaguars mit 31:20 und dann die San Diego Chargers mit 21:12 besiegt.

Abschlussstand nach der Regular Season:

AFC East
W L T PCT PF PA STK
New England Patriots 16 0 0 1,000 589 274 W-16
Buffalo Bills 7 9 0 0,438 252 354 L-3
New York Jets 4 12 0 0,250 268 355 W-1
Miami Dolphins 1 15 0 0,063 267 437 L-2

New York Giants

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Die New York Giants von Coach Tom Coughlin gewannen zwar zehn Saisonspiele, wurden aber in ihrer Division nur Zweiter hinter den Dallas Cowboys. Das Team litt unter dem Weggang des langjährigen Runningbacks Tiki Barber und unter dem inkonstanten Spiel seines Quarterbacks Eli Manning, zudem fielen Tight End Jeremy Shockey und längere Zeit Defensive End Mathias Kiwanuka aus. Die Offense um Manning, den Wide Receivern Plaxico Burress und Amani Toomer sowie Runningback Brandon Jacobs galt als unspektakulär (373 Punkte, Platz 14). Die Defense um den einzigen Pro-Bowler (Defensive End Osi Umenyiora), den anderen Defensive Ends Michael Strahan und Justin Tuck war ähnlich mäßig (351 Gegnerpunkte, Platz 17), war aber für ihre beachtliche Zahl an Quarterback Sacks bekannt: insgesamt rissen sie 53-mal den gegnerischen Quarterback um (Platz 1). In den Play-offs mussten sie als das am tiefsten gesetzte Team immer Auswärtsspiele bestreiten, trotzdem wurden nacheinander die Tampa Bay Buccaneers (24:14), die Dallas Cowboys (20:17) und die Green Bay Packers (23:20) besiegt.

Um die mit Pro-Bowlern gespickte Offensive Line der Patriots zu knacken, hinter der Patriots-Quarterback Tom Brady häufig viel Zeit zum Werfen bekam, tüftelten die Giants eine auf Schnelligkeit fokussierte Defensive-Line-Strategie aus, die „NASCAR“ getauft wurde. Entgegen der gewöhnlichen Formation mit zwei körperlich starken Defensive Tackles zentral und zwei agilen Defensive Ends außen stellten sie oft drei oder alle vier Defensive Ends auf (Kiwanuka, Strahan, Tuck und Umenyiora). In der Theorie sollten sie die Offensive Line von New England mit ihrer Schnelligkeit überwältigen, und zu Quarterback Sacks gegen Brady kommen. Hierfür wurde eine körperliche Unterlegenheit in Kauf genommen.[7]

Abschlussstand nach der regulären Season:

NFC East
W L T PCT PF PA STK
Dallas Cowboys 13 3 0 0,813 455 325 L-1
New York Giants 10 6 0 0,625 373 351 L-1
Washington Redskins 9 7 0 0,563 334 310 W-4
Philadelphia Eagles 8 8 0 0,500 336 300 W-3
Wild Card Round Divisional Round Conference Championships Super Bowl
5. Januar – Heinz Field 12. Januar – Gillette Stadium
1 New England 31
4 Pittsburgh 27 20. Januar – Gillette Stadium
5 Jacksonville 20
5 Jacksonville 31
13. Januar – RCA Dome
1 New England 21
AFC
3 San Diego 12
6. Januar – Qualcomm Stadium
AFC Championship
2 Indianapolis 24
3 San Diego 17 3. Februar – University of Phoenix Stadium
3 San Diego 28
6 Tennessee 6
12. Januar – Lambeau Field
5. Januar – Qwest Field A1 New England 14
N5 New York Giants 17
Super Bowl XLII
2 Green Bay 42
3 Seattle 35 20. Januar – Lambeau Field
3 Seattle 20
6 Washington 14
13. Januar – Texas Stadium
2 Green Bay 20
NFC
5 New York Giants 23 1
6. Januar – Raymond James Stadium
NFC Championship
1 Dallas 17
4 Tampa Bay 14
5 New York Giants 21
5 New York Giants 24


  • 1 
    nach Verlängerung
  • Die Mannschaft mit der niedrigeren Setznummer hat Heimrecht und wird hier als erste genannt, im Gegensatz zur Praxis in den USA, wo die Gastmannschaft zuerst genannt wird.

Super Bowl Vorspiel

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Während der letzten Woche der Regular Season spielten die Patriots bereits gegen die Giants. Die Patriots gewannen das Spiel 38:35 und setzten somit ihre Siegesserie fort.

Startaufstellung

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N.Y. Giants Position New England
OFFENSE
Plaxico Burress WR Wes Welker
David Diehl LT Matt Light
Rich Seubert LG Logan Mankins
Shaun O’Hara C Dan Koppen
Chris Snee RG Stephen Neal
Kareem McKenzie RT Nick Kaczur
Kevin Boss TE Benjamin Watson
Amani Toomer WR Randy Moss!
Eli Manning QB Tom Brady
Brandon Jacobs RB Laurence Maroney
Madison Hedgecock FB Heath Evans
DEFENSE
Michael Strahan! LE Ty Warren
Barry Cofield LDT/NT Vince Wilfork
Fred Robbins RDT/RE Richard Seymour
Osi Umenyiora RE/LOLB Mike Vrabel
Reggie Torbor LOLB/MLB Tedy Bruschi
Antonio Pierce MLB/ROLB Adalius Thomas
Kawika Mitchell ROLB/DB Brandon Meriweather
Aaron Ross LCB Asante Samuel
Corey Webster RCB Ellis Hobbs
James Butler SS Rodney Harrison
Gibril Wilson FS James Sanders

Legende:

! = spätere Hall of Famer

Die Giants fingen mit der längsten Angriffsserie der Super-Bowl-Geschichte an (9:59 Minuten) und gingen durch Kicker Lawrence Tynes per Field Goal in Führung (NYG 3: NE 0). Im Gegenzug führte der Runningback der Patriots, Lawrence Maroney, mit zwei Big Plays und sein Quarterback Tom Brady mit drei gelungenen Würfen New England an die 1-Yard-Linie der Giants, worauf Maroney zum Touchdown in die Endzone lief (Extrapunkt-Kick von Stephen Gostkowski erfolgreich, NE 7: NYG 3). Obwohl erst zwei Drives gespielt waren, waren bereits 15:03 Minuten verstrichen. In der Folgezeit neutralisierten sich beide Teams gegenseitig, und mit 7:3 ging es in die Halbzeitpause.

Im dritten Viertel kam New England bis an die 32-Yards-Linie der Giants. Aber anstelle im 4. Down und 13 Yards ein 49-Yards-Field Goal zu versuchen oder die Giants mit einem gezielten Punt an deren Endzone festzunageln, entschied sich Patriots-Coach Bill Belichick, dass Quarterback Tom Brady mit einem Wurf die 13 fehlenden Yards erzielen sollte. Ein Grund war, dass Kicker Gostkowski zu jenem Zeitpunkt erst einmal in seiner Karriere aus dieser Distanz getroffen hatte. Als Bradys Wurf daneben ging, bekam New York den Football als Turnover on Downs zurück. Im vierten Viertel gelang dem Quarterback der Giants, Eli Manning, ein Pass zu Tight End Kevin Boss (45 Yards), und wenig später warf Manning aus fünf Yards seinen ersten Touchdown auf Wide Receiver David Tyree (Extrapunkt Tynes erfolgreich, NYG 10: NE 7). Im Gegenzug schlug der Quarterback der Patriots, Tom Brady, mit mehreren gelungenen Würfen auf Wide Receiver Wes Welker zurück, und wenig später fing der andere Wide Receiver, Randy Moss, einen 6-Yards-Pass zur erneuten Führung (Extrapunkt Gostkowski erfolgreich, NE 14: NYG 10). Mit 2:39 Minuten Restzeit starteten die Giants an ihrer eigenen 17-Yards-Linie. Quarterback Manning führte einen Drive an, den die Giants mit Glück und Geschick am Leben hielten: einmal verhinderte Giants-Runningback Brandon Jacobs im vierten Down und einem Yard („4th-and-1“) mit einem 2-Yards-Lauf einen erzwungenen Ballverlust („Turnover on Downs“), der das Spiel entschieden hätte, wenig später dann glitt Patriots-Cornerback Asante Samuel eine ebenfalls potentiell spielentscheidende Interception durch die Finger. Im Mittelfeld wurde Manning daraufhin fast von Patriots-Defensive-Lineman Richard Seymour gesackt, riss sich aber los und warf einen langen Pass auf David Tyree. Im Hechtsprung gelang es Tyree, den Football an seinen Helm zu pressen, so dass der Pass als „gefangen“ zählte, und wenig später vollendete Manning einen 13-Yards-Pass auf Wide Receiver Plaxico Burress (Extrapunkt Tynes erfolgreich, NYG 17: NE 14). Mit noch 29 Sekunden Restzeit versuchte Brady mehrere lange Pässe (Hail Mary) auf Randy Moss, die aber allesamt nicht gefangen wurden.

Eli Manning wurde zum Super Bowl MVP gewählt. Die Giants, die als krasser Außenseiter ins Spiel gegangen waren, gewannen zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte den Super Bowl. Die während der gesamten Regular Saison unbesiegten Patriots verpassten die zweite perfekte Saison eines NFL-Teams seit den Miami Dolphins (1972). Dies entsprach aber durchaus dem Spielverlauf: die Giants erzielten mehr Raumgewinn (338 Yards – 274 Yards) und hatten länger Ballbesitz (30:29 Minuten – 29:33 Minuten). Der vor dem Super Bowl eher unscheinbar eingeschätzte Eli Manning erzielte fast soviel Raumgewinn wie sein zum Saison-MVP gewählter Gegenpart Tom Brady (255 – 266). Auffällig war, dass die Giants die historisch starke Offense New Englands (589 Punkte, 75 Touchdowns, +315 Punktdifferenz: alles neue NFL-Rekorde) fast völlig ausschalteten: die 14 Patriots-Punkte bedeuten Saison-Tiefpunkt, das Patriots-Laufspiel erzielte nur 45 Yards Raumgewinn im ganzen Spiel, und die Giants konnten – auch aufgrund ihrer „NASCAR“-Defensive-Line-Taktik[7] – Brady insgesamt fünfmal sacken.

  • 1st Quarter
    • NYG – Lawrence Tynes 32-Yard-Field-Goal, 5:01. Giants 3-0. Drive: 16 Spielzüge, 63 Yards, 9:59 Minuten
  • 2nd Quarter
  • 3rd Quarter
    • Kein Punktgewinn.
  • 4th Quarter
    • NYG – David Tyree 5-Yard-Pass von Eli Manning (Kick Lawrence Tynes), 11:05. Giants 10-7 Drive: 6 Spielzüge, 80 Yards, 3:47 Minuten
    • NE – Randy Moss 6-Yard-Pass von Tom Brady (Kick Stephen Gostkowski), 2:42. Patriots 14-10 Drive: 12 Spielzüge, 80 Yards, 5:15 Minuten
    • NYG – Plaxico Burress 13-Yard-Pass von Eli Manning (Kick Lawrence Tynes), 0:35. Giants 17-14 Drive: 12 Spielzüge, 83 Yards, 2:10 Minuten[8]

Fernsehausstrahlung

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Das University of Phoenix Stadium

In den USA wurde das Spiel von FOX übertragen. Zu sehen war das Spiel dort in 720p HDTV. Kommentiert wurde das Spiel von Joe Buck und Troy Aikman. Die Übertragung mit Vorberichterstattung hat neun Stunden gedauert.[9]

Die Partie war die meistgesehene aller bis dahin gezeigten Super Bowls.[10]

Da der Super Bowl das beste Lead-in-Programm für ein Fernsehereignis überhaupt ist, erzielte die Serie Dr. House im Anschluss an das Spiel ebenfalls ihre bisher beste Zuschauerresonanz.

Im deutschsprachigen Raum

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Im deutschen Free-TV hat Das Erste das Spiel ab 0:10 Uhr übertragen. Die Ausstrahlung endete um 4.30 MEZ (Zweikanalton stereo).

In Österreich hat der ORF das Spiel live übertragen, die Vorberichterstattung begann um 23:40 Uhr (Zweikanalton dt./en.).[11]

Der Sender NASN übertrug mit englischem Kommentar ab Mitternacht.

KTVK hat Spielberichte vorher und nachher weltweit im Internet übertragen.

Während des Spiels zeigte FOX 63 Werbespots, insgesamt wurden mit Werbung 260 Millionen US-Dollar eingenommen. Ein 30-sekündiger Werbespot kostete ungefähr 2,7 Millionen Dollar.[12] Viele Werbespots wurden speziell für den Super Bowl gedreht.[13] Nach dem Spiel wurden die Spots online auf MySpace und der offiziellen Seite der NFL zugänglich gemacht.[14]

Commons: Super Bowl XLII – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sportbet.com: Live Betting Lines and Odds (Memento vom 25. Januar 2008 im Internet Archive) (englisch)
  2. Charise Frazier: Super Bowl Sunday: A List Of Black Singers Who Belted Out The National Anthem. 7. Februar 2021, abgerufen am 10. Februar 2021.
  3. NFL SUPER BOWL XLIII COIN TOSS AND TROPHY. 22. Januar 2009, abgerufen am 10. Februar 2021.
  4. ESPN.go.com: Giants’ staggering win over Patriots watched by record 97.5 million (englisch)
  5. Quotenmeter.de: «Super Bowl» nur bei den Jungen ein Hit
  6. ESPN.com: Pats' historic season earns large point spread in Super Bowl (englisch)
  7. a b Giants’ unique pass rush focuses on Tom Brady, Denver Post
  8. Super Bowl XLII - National Football League Game Summary. (pdf, 108 kB) NFL.com, abgerufen am 10. Februar 2021.
  9. FoxFlash: Primetime Listings (Memento vom 2. Februar 2008 im Internet Archive) (englisch)
  10. Quotenmeter.de: «Super Bowl»-Sunday bringt «House» Rekord-Quoten
  11. TV Spielfilm: Fernsehprogramm
  12. Serienjunkies.de: Superbowl: Werbespots bringen bis zu 260 Millionen Dollar
  13. tagesschau.de: Zwischen Werbemillionen und Sporthysterie (tagesschau.de-Archiv)
  14. Super Bowl XLII bei Myspace (englisch)