Wikipedia:WikiProjekt Stolpersteine in Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Italien/Liste der Stolpersteine in Luxemburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Demnig verlegt in Déifferdeng
Drei Stolpersteine in Esch-Uelzecht

Die Liste der Stolpersteine in Luxemburg enthält die Stolpersteine und eine Stolperschwelle in Luxemburg, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die von den Nationalsozialisten in dem Land ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig verlegt.

Die Verlegungen erfolgten in Ettelbrück am 25. Januar 2013, in Esch an der Alzette am 22. Oktober 2013, in Differdingen am 28. Oktober 2014 und am 5. November 2015, in Beles und in Bad Mondorf am 6. November 2015, sowie in Remich am 24. Juni 2016.[1]

Außer bei jenem in Beles sind die Inschriften der in Luxemburg verlegten Stolpersteine allesamt in Luxemburgisch verfasst.

Die Tabellen sind teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Am 6. November 2015 wurde in Beles (fr.: Belvaux, lb: Bieles) der erste Stolperstein in der Gemeinde Sassenheim (fr.: Sanem, lb.: Suessem) von Gunter Demnig verlegt. Die Initiative geht auf Forschungsarbeiten des Vereins CRIAJ (Centre de rencontre, d'information et d'animation pour jeunes) zurück, welcher sich Anfang 2015 im Rahmen von Recherchen über den Faschismus u.a. auch mit dem Los früherer jüdischer Mitbürger der Gemeinde befasst hatte.

Bild Inschrift Standort Name, Leben
HIER WOHNTE
SIEGMUND KOPPEL
GEB. 1890
TRITTENHEIM (D)
FLUCHT 10.5.1940
FRANKREICH
INTERNIERT DRANCY
DEPORTIERT 7.9.1942
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Beles, 35 rue des Alliés Siegmund Koppel, auch Sigismund, wurde 1890 in Trittenheim geboren. Er war Viehhändler und wohnte mit seiner Frau Lina und ihrem gemeinsamen Sohn Yvan in der Bréckestrooss in Beles (heute: 35, rue des Alliés). Beim deutschen Überfall auf Luxemburg, am 10. Mai 1940, flüchtete die Famile nach Frankreich, wo sich, bis auf Siegmund, ihre Spur verliert. Gesichert ist lediglich, dass niemand nach Luxemburg zurückkehrte. Siegmund Koppel wurde im Sammellager Drancy interniert, von wo aus er am 7. September 1942 nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht wurde.[2]

In Differdingen (lb.: Déifferdeng, französisch: Differdange) wurden am 28. Oktober 2014 im Rahmen der Ausstellung Quand Differdange devint "judenrein". Le jour où nos chemins se séparèrent 15 Stolpersteine verlegt. Am 5. November 2015 kamen weitere 23 dazu.[3][4]

Bild Name Standort Verlegedatum Leben
Gerson Aronow 42, rue J. F. Kennedy 28. Okt. 2014 Gerson Girsch Aronow wurde am 2. Februar 1888 in Russland geboren; er verließ das Land nach der Oktoberrevolution Zusammen mit seiner Frau Sophie Aronow-Herz eröffneten sie an der heutigen Adresse 42, rue J.-F- Kennedy im Jahr 1937 einen Zuckerwarenhandel, die "Confiserie de la Place du Marché". Das Ehepaar wurde am 16. Oktober 1941 mit dem ersten "Osttransport" ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź) verschleppt. Dort wurden sie wahrscheinlich getrennt. Gerson Aronow dürfte dort noch bis April 1943 unter armseligen Umständen überlebt haben.
Sophie Aronow
(geb. Herz)
42, rue J. F. Kennedy 28. Okt. 2014 Sophie Aronow geb. Hertz wurde am 11. Juli 1897 im luxemburgischen Medernach geboren, wo ihre Familie sich seit dem 19. Jahrhundert niedergelassen hatte. 1937 eröffnete sie mit ihrem Gerson Aronow den Zuckerwazrenhandel "Confiserie de la Place du Marché" am Differdinger Marktplatz. Das Ehepaar wurde am 16. Oktober 1941 mit dem ersten "Osttransport" ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź) verschleppt. Dort wurden sie wahrscheinlich getrennt: Sophie Aronow-herz kam im Frühjahr 1942 ins Vernichtungslager Chełmno wo sie im September 1942 umgebracht wurde.
Dina Bornstein 96, Avenue Charlotte 05. Nov. 2015 Dina Bornstein wurde am 3. August 1924 geboren. Sie war die Tochter von Golda Furleiser und Salomon Bornstein. Ihr Vater verstarb im Mai 1940 während der Evakuierung der Differdinger Einwohnerschaft, als Folge des deutschen Einmarsches, in Wiltz, im Norden Luxemburgs. Zusammen mit ihren Geschwistern Rachmil (geboren 1935) und Esther (geboren 1926), sowie ihrer Mutter, wurde sie am 16. Oktober 1941 mit dem ersten Deportatiounszug von Luxemburg-Stadt ins Ghetto Litzmannstadt (heute: Łódź) verbracht und im Mai 1942 in Chełmo ermordet.
Esther Bornstein 96, Avenue Charlotte 05. Nov. 2015 Esther Bornstein wurde am 2. Februar 1926 geboren. Sie war die Tochter von Golda Furleiser und Salomon Bornstein. Ihr Vater verstarb im Mai 1940 während der Evakuierung der Differdinger Einwohnerschaft, als Folge des deutschen Einmarsches, in Wiltz, im Norden Luxemburgs. Zusammen mit ihren Geschwistern Rachmil (geboren 1935) und Dina (geboren 1924), sowie ihrer Mutter, wurde sie am 16. Oktober 1941 mit dem ersten Deportatiounszug von Luxemburg-Stadt ins Ghetto Litzmannstadt (heute: Łódź) verbracht und im Mai 1942 in Chełmo ermordet.
Golda Bornstein
(geb. Furleiser)
96, Avenue Charlotte 05. Nov. 2015 Golda Bornstein geb. Furleiser wurde am 23. August 1896 geboren. Sie war die Ehefrau Salomon Bornsteins, welcher im Mai 1940 während der Evakuierung der Differdinger Einwohnerschaft, als Folge des deutschen Einmarsches, in Wiltz, im Norden Luxemburgs, verstarb, so dass sie allein und ohne Einkommen mit ihren Töchtern Dina (geboren 1924), Esther (geboren 1926) un Rachmil (geboren 1935) da stand. Am 16. Oktober 1941 wurden alle vier mit dem ersten Deportatiounszug von Luxemburg-Stadt ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź) verbracht, und im Mai 1942 in Chełmo ermordet.
Rachmil Bornstein 96, Avenue Charlotte 05. Nov. 2015 Rachmil Bornstein wurde am 28. September 1935 geboren. Sie war die Tochter von Golda Furleiser und Salomon Bornstein. Ihr Vater verstarb im Mai 1940 während der Evakuierung der Differdinger Einwohnerschaft, als Folge des deutschen Einmarsches, in Wiltz, im Norden Luxemburgs. Zusammen mit ihren Geschwistern Esther (geboren 1926) und Dina (geboren 1924), sowie ihrer Mutter, wurde sie am 16. Oktober 1941 mit dem ersten Deportatiounszug von Luxemburg-Stadt ins Ghetto Litzmannstadt (heute: Łódź) verbracht und im Mai 1942 in Chełmo ermordet.
Salomon Bornstein 96, Avenue Charlotte 05. Nov. 2015 Salomon Bornstein wurde am 5. Juni 1896 geboren. Er war Arbeiter im Differdinger Eisenhüttenwerk HADIR. Er verstarb am 21. Mai 1940 in Wiltz, im Norden Luxemburgs, wohin ein Teil der Einwohnerschaft Differdingens als Folge des deutschen Überfalls evakuiert worden war.
Georges Cahen 8, rue des Prés 28. Okt. 2014 Georges Cahen wurde am 6. Juli 1883 in Luxemburg geboren. Er war Schlosser vun Beruf. Zusammen mit seiner Frau Theresia ("Thérèse") Isaak, gebürtig in Düsseldorf, wohnte er in der Wisestrooss (Rue des près) Am 16. Oktober 1941 wurden beide in das Getto Litzmannstadt (heute: Łódź) deportiert und im Mai 1942 in Chełmo ermordet.
Theresia Cahen
(geb. Isaac)
8, rue des Prés 28. Okt. 2014 Theresia "Thérèse" Cahen, geb. Isaak, wurde am 14. Mäerz 1890 in Düsseldorf geboren. Nach ihrer Hochzeit mit Georges Cahen wohnten sie gemeinsam in der Wisestrooss (Rue des près). Am 16. Oktober 1941 wurde das Paar in das Getto Litzmannstadt (heute: Łódź) deportiert und im Mai 1942 in Chełmo ermordet.
Isabelle Rose Cahen
(geb. Reh)
12, Avenue de la Liberté 28. Okt. 2014 Isabelle Rose Cahen geb. Reh wurde am 5. September 1880 geboren. Sie wohnte in der Familie ihres Sohnes im Haus Nr.12 der heutigen avenue de la Liberté. Als sie, 62-jährig, im April 1942 den Deportationsbefehl bekam, wollte ihr Sohn Joseph Cahen sie nicht allein "in den Osten" ziehen lassen. Er fuhr freiwillig mit seiner Mutter im Zug ins Ghetto Izbica. Isabelle und Joseph Cohen wurden 1942 in Belzec ermordet.
Joseph Cahen 12, Avenue de la Liberté 28. Okt. 2014 Joseph Cahen wurde am 1. Juni 1902 geboren. Zusammen mit seiner Frau Gertrud hatten sie vier Kinder. Als seine Mutter Isabelle im April 1942 den Deportationsbefehl bekam, wollte er sie nicht allein "in den Osten" ziehen lassen. Er fuhr freiwillig mit ihr im Zug ins Ghetto Izbica. Isabelle und Joseph Cohen wurden 1942 in Belzec ermordet.
David Lieber Fenechel 41, rue Michel-Rodange 05. Nov. 2015 David Lieber Fenechel wurde am 24. September 1901 in Polen geboren. Er lebte als Schuhhändler mit seiner Frau Nicha Stockmann und Tochter Malvy seit 1931 in der Wierkstrooss (heute Rue Michel-Rodange). Am 10. Mai 1940, beim Nazi-Überfall auf Luxemburg, wurden die Fenechels nach Frankreich evakuiert, von wo sie nicht nach Luxemburg zurückkehren wollten oder konnten. Im September 1942 wurde die Familie in Herment im Département Puy-de-Dôme verhaftet, und über das Sammellager Drancy nach Auschwitz deportiert, wo Nicha und Malvy im September 1942 sofort nach ihrer Ankunft vergast wurden. Auch David Fenechel hat Auschwitz nicht überlebt.
Malvy Fenechel 41, rue Michel-Rodange 05. Nov. 2015 Malvy Fenechel wurde am 7. Juni 1932 in Trier geboren. Sie war die Tochter von Nicha Fenechel, geb. Stockmann und ihrem Mann, dem Schuhhändler David Fenechel. Die Familie wohnte seit 1931 in der Wierkstrooss (heute Rue Michel-Rodange). Am 10. Mai 1940, beim Nazi-Überfall auf Luxemburg, wurde Malvy und ihre Eltern nach Frankreich evakuiert, von wo sie nicht nach Luxemburg zurückkehren wollten oder konnten. Im September 1942 wurde Familie Fenechel in Herment im Département Puy-de-Dôme verhaftet, und über das d'Sammellager Drancy nach Auschwitz deportiert, wo die 10jährige Malvy und ihre Mutter Nicha im September 1942 sofort nach ihrer Ankunft vergast wurden. Auch ihr Vater David Fenechel hat Auschwitz nicht überlebt.
Nicha Fenechel
(geb. Stockmann)
41, rue Michel-Rodange 05. Nov. 2015 Nicha Fenechel geb. Stockmann wurde am 30. Oktober 1903 in Polen geboren. Zusammen mit ihrem Mann, dem Schuhhändler David Fenechel und ihrer Tochter Malvy wohnte sie seit 1931 in der Wierkstrooss (heute Rue Michel-Rodange). Am 10. Mai 1940, beim Nazi-Überfall auf Luxemburg, wurde Nicha mit Mann und Tochter nach Frankreich evakuiert, von wo sie nicht nach Luxemburg zurückkehren wollten oder konnten. Im September 1942 wurde Familie Fenechel in Herment im Département Puy-de-Dôme verhaftet, und über das d'Sammellager Drancy nach Auschwitz deportiert, wo Nicha und Tochter Malvy im September 1942 sofort nach ihrer Ankunft vergast wurden. Auch ihr Mann David Fenechel hat Auschwitz nicht überlebt.
Esther Finkelstein
(geb. Schutzmann)
33, rue Emile Mark 28. Okt. 2014 Esther Finkelstein geb. Schutzmann wurde am 12. Juli 1866 geboren. Sie wohnte gemeinsam mit ihrem Sohn Jakob, dessen Frau Perla und ihren Kindern Rachel und Julius im Haus Nummer 33 in der rue Émile Mark, wo Jakob einen Friseursalon betrieb. Am 16. Oktober 1941 wurde die gesamte Famile mit dem ersten "Osttransport" vom Bahnhof Luxemburg-Stadt aus ins Ghetto Litzmannstadt (heute Łódź) verschleppt, wo Esther Finkelstein verstarb. Die übrigen Familienmitglieder wurden 1942 im Vernichtungslager Chełmno umgebracht.
Jakob Josef Finkelstein 33, rue Emile Mark 28. Okt. 2014 Jakob Josef Finkelstein wurde am 3. April 1904 geboren. Er wohnte gemeinsam mit seiner Mutter Esther, seiner Frau Perla und seinen Kindern Rachel und Julius im Haus Nummer 33 in der rue Émile Mark, wo er auch einen Friseursalon betrieb. Am 16. Oktober 1941 wurde die gesamte Famile mit dem ersten "Osttransport" ins Ghetto Litzmannstadt (heute Łódź) verschleppt. Die Großmutter Esther überlebte das Ghetto nicht. Jakob, wie auch die übrigen Familienmitglieder, wurde 1942 im Vernichtungslager Chełmno umgebracht.
Julius Isidor Finkelstein 33, rue Emile Mark 28. Okt. 2014 Julius Isidor Finkelstein wurde am 13. Mäerz 1935 geboren in Differdingen geboren. Er wohnte gemeinsam mit seinen Eltern Julius und Perla, seiner Großmutter Esther Finkelstein geb. Schutzmann und seiner Schwester Rachel im Haus Nummer 33 in der rue Émile Mark, wo sein Vater einen Friseursalon betrieb. Am 16. Oktober 1941 wurde die gesamte Familie mit dem ersten "Osttransport" ins Ghetto Litzmannstadt (heute Łódź) verschleppt. Die Großmutter Esther überlebte das Ghetto nicht; der 7jährige Julius und die übrigen Familienmitglieder wurden 1942 im Vernichtungslager Chełmno umgebracht.
Perla Finkelstein
(geb. Langwajz)
33, rue Emile Mark 28. Okt. 2014 Perla Finkelstein geb. Langwajz wurde am 12. November 1903 geboren. Sie wohnte gemeinsam mit ihrem Mann Joseph, ihren Kindern Rachel und Julius und ihrer Schwiegermutter Esther Finkelstein geb. Schutzmann im Haus Nummer 33 in der rue Émile Mark, wo ihr Mann einen Friseursalon betrieb. Am 16. Oktober 1941 wurde die gesamte Familie mit dem ersten "Osttransport" ins Ghetto Litzmannstadt (heute Łódź) verschleppt. Die Großmutter Esther überlebte das Ghetto nicht; Perla und die übrigen Familienmitglieder wurden 1942 im Vernichtungslager Chełmno umgebracht.
Rachel Roma Finkelstein 33, rue Emile Mark 28. Okt. 2014 Rachel Roma Finkelstein wurde am 1. Januar 1932 geboren. Sie wohnte gemeinsam mit ihren Eltern Esther und Perla, ihrer Großmutter Esther Finkelstein geb. Schutzmann ihrem Bruder Julius im Haus Nummer 33 in der rue Émile Mark, wo ihr Vater einen Friseursalon betrieb. Am 16. Oktober 1941 wurde die gesamte Familie mit dem ersten "Osttransport" ins Ghetto Litzmannstadt (heute Łódź) verschleppt. Die Großmutter Esther überlebte das Ghetto nicht; die 10jährige Rachel und die übrigen Familienmitglieder wurden 1942 im Vernichtungslager Chełmno umgebracht.
Feige Bella Furleiser
(geb. Vogelbaum)
96, Avenue Charlotte 05. Nov. 2015 Feige Bella Furleiser geb. Vogelbaum wurde am 14. Juli 1864 geboren. Sie war die Mutter von Golda Furleiser und lebte in Differdingen im Haushalt der Familie Bornstein. Als Differdingen nach dem deutschen Überfall im Mai 1940 evakuiert wurde, verblieb Bella Furleiser aufgrund eines ärztlichen Attests in Differdinger Krankenhaus. Sie war am Ende die letzte Jüdin die in Differdingen verblieben war, bis sie im Juli 1942 ins jüdische Altersheim Fünfbrunnen (fr.: Cinqfontaines, lb.: Pafemillen) verbracht wurde, wo sie am 8. Dezember 1942 verstarb.
Émile Goldmann 20, rue Dalscheidt 05. Nov. 2015 Émile Goldmann wurde am 4. Juli 1922 geboren. Beim Überfall von Nazi-Deutschland auf Luxemburg, im Mai 1940; flüchtete er mit seiner Familie nach Südfrankreich. wo er sich 1942 der französischen Résistance anschloss, und sich u.a. an Sabotageaktionen gegen deutsche Kommunikationseinrichtungen beteiligte. Beim Versuch, die Alliierten Truppen in England zu erreichen, wurde er in den Pyrenäen gefangengenommen und nach Deutschland verschleppt. Er überlebte mehrere Arbeits- und Konzentrationslager und kam 1944 nach Auschwitz. Dort wurde er am 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit. Émile Goldmann ist der einzige Differdinger Jude, der die Vernichtungslager überlebte.
Alfons Goldschmidt 17, rue de la Grève nationale 05. Nov. 2015 Alfons Goldschmidt wurde am 25. März 1906 in Hannover geboren. Gemeinsam mit seiner Frau Erna, geb. Hollstein, und seiner Tochter Marlene, fand er im Juni 1939 Zuflucht bei seinem Bruder Karl in Differdingen, der dort in der Rue du Parc Gerlache mit seiner Frau Alma, geb. Polak, und seiner Tochter Ellen wohnte. Nach dem Überfall von Nazi-Deutschland auf Luxemburg, im Mai 1940, flüchteten die zwei Familien nach Paris, wo sich ihre Wege trennen. Erna Goldschmidt, die evangelischen Glaubens war, entschloss sich, mit ihrer Tochter zurück in die Wohnung ihres Schwagers in Differdingen zu ziehen. Auch Alma und Ellen überlebten den Krieg. Alfons Goldschmidt jedoch wurde am 4. März 1943 bei einer Razzia festgenommen und nach Drancy überführt. Von dort wurde er nach Majdanek deportiert und 1943 in Sobibór ermordet.
Karl Goldschmidt 17, rue de la Grève nationale 05. Nov. 2015 Karl Goldschmidt wurde am 14. Januar 1900 in Hannover geboren. Zusammen mit seiner Frau Alma, geborene Polak, und Tochter Ellen wohnten sie in der Rue du Parc Gerlache. Nach dem Überfall von Nazi-Derutschland auf Luxemburg, im Mai 1940, flüchteten sie, zusammen mit Karls Bruder Alfons und seiner Familie, die 1939 aus Deutschland kommend bei ihnen wohnten, nach Paris, wo sich ihre Wege trennten. Alma und Ellen fanden eine Zeit lang bei einem Bauern in einem Dörfchen in den Vogesen Unterschlupf, wurden dann aber gefangen genommen und ins Lager Gurs im Département Pyrénées-Atlantiques interniert. Von dort aus gelang ihnen die Flucht, doch Anfang Juli 1944 wurden sie in Lyon von der Gestapo festgenommen, von einander getrennt und inhaftiert. Ellen kam ins Lager Drancy, um von dort nach Auschwitz verschleppt zu werden. Sie wurde aber vom Schwedischen Roten Kreuz aufgenommen und kam zurück nach Differdingen, wo ihre Mutter schon auf sie wartete. Karl Goldschmidt jedoch wurde am 26. August 1942 bei einer Razzia festgenommen und nach Drancy überführt. Von dort wurde er nach Auschwitz deportiert, wo er umgebracht wurde.
Alfred Kaufmann 3, rue de Hussigny 05. Nov. 2015 Alfred Kaufmann wurde am 28. Dezember 1895 geboren und war Viehhhändler von Beruf. Im Januar 1939 musste er mit seiner Frau Caroline, geb. Bonem, und Tochter Rosel, Winnenden bei Stuttgart verlassen, nachdem ein "Arier" sich ihrer Wohnung habhaft gemacht hatte und ihm mit Arbeitslager gedroht wurde. Sie fanden in Differdingen bei der Familie seines Schwagers Levy-Bonem Unterschlupf. Die Luxemburger Fremdenpolizei verlangte als Garantie für ein Niederlassungsrecht 104.000,- Franken. Alfred Kaufmann wurde es vom Justizministerium verwehrt, einen kleinen Bauernhof zu pachten. Am 10. Mai 1940, beim deutschen Überfall auf Luxemburg, flüchtete die Familie Kaufmann nach Südfrankreich, wo sie unter Hausarrest gestellt wurde. Am 28. August 1942 wurden sie bei einer Groussrazzia der Vichy-Polizei festgenommen. Über das Sammellager Drancy wurden sie am 2. September 1942 nach Auschwitz verschleppt und dort umgebracht.
Caroline Kaufmann
(geb. Bonem)
3, rue de Hussigny 05. Nov. 2015 Caroline Kaufmann geb. Bonem wurde am 16. März 1899 geboren. Sie war die Ehefrau von Alfred Kaufmann. Mit ihrem Mann Alfred und ihrer Tochter Rosel musste sie im Januar 1939 Winnenden bei Stuttgart verlassen, nachdem ein "Arier" sich ihrer Wohnung habhaft gemacht hatte und ihm mit Arbeitslager gedroht wurde. Sie fanden in Differdingen bei der Familie ihres Schwagers Levy-Bonem Unterschlupf. Am 10. Mai 1940, beim deutschen Überfall auf Luxemburg, flüchtete die Familie Kaufmann nach Südfrankreich, wo sie unter Hausarrest gestellt wurde. Am 28. August 1942 wurden sie bei einer Groussrazzia der Vichy-Polizei festgenommen. Über das Sammellager Drancy wurden sie am 2. September 1942 nach Auschwitz verschleppt und dort umgebracht.
Rosel Kaufmann 3, rue de Hussigny 05. Nov. 2015 Rosel Kaufmann wurde am 8. April 1927 geboren. Sie war die Tochter von Caroline Kaufmann, geb. Bonem und ihrem Mann Alfred Kaufmann. Mit ihren Eltern flüchtete sie erst 1939 nach Differdingen, dann, nach dem Deutschen Überfall auf Luxemburg 1940 nach Südfrankreich. Am 28. August 1942 wurden sie bei einer Groussrazzia der Vichy-Polizei mit ihren Eltern festgenommen. Über das Sammellager Drancy wurden sie am 2. September 1942 nach Auschwitz verschleppt und dort umgebracht.
Berthe Lazard
(geb. Mayer)
11, rue Saint Nicolas 28. Okt. 2014 Berthe Lazard geb. Mayer wurde am 11. Januar 1902 geboren. Zusammen mit ihrem Ehemann Sigismond Lazard hatte sie eine Tochter, Renée. Nach dem deutschen Überfall auf Luxemburg, im Mai 1940, lebte die Familie in Poitiers. 1942 wurde sie, zusammen mit ihrem Mann und ihrem Schwager, in der Gegend von Verteuil verhaftet und am 3. November 1942 via Drancy nach Auschwitz deportéiert, wo sie wahrscheinlech direkt nach der Ankunft vergast wurde.
Isidor Lazard 11, rue Saint Nicolas 28. Okt. 2014 Isidor Lazard wurde am 26. Oktober 1884 geboren. Er war, genau wie sein Bruder Sigismond, Viehhändler und Metzler und wohnte bei dessen Familie in der Rue Saint-Nicolas. Nach dem deutschen Überfall auf Luxemburg, im Mai 1940, lebte die Familie in Poitiers. 1942 wurde er, zusammen mit seinem Bruder und seiner Schwägerin, in der Gegend von Verteuil verhaftet und am 3. November 1942 via Drancy nach Auschwitz deportéiert, wo er wahrscheinlech direkt nach der Ankunft vergast wurde.
Renée Jeanne Lazard 11, rue Saint Nicolas 28. Okt. 2014 Renée Jeanne Lazard wurde am 6. Mai 1928 geboren. Sie wurde Renéechen genannt war die Tochter von Isidor und Berthe Lazard. Si verstarb im Januar 1942 im Alter von 13 Jahren im Exil in Poitiers an den Folgen einer Blinddarmentzündung.
Sigismond Lazard 11, rue Saint Nicolas 28. Okt. 2014 Sigismond Lazard wurde am 17. November 1886 geboren. Er war Viehhändler und Metzler und mit Berthe Lazard geb. Mayer verheiratet. Die Familie wohnte in der Rue Saint-Nicolas. Nach dem deutschen Überfall auf Luxemburg, im Mai 1940, lebte die Familie in Poitiers. 1942 wurde er, zusammen mit seiner Frau und seinem Bruder, in der Gegend von Verteuil verhaftet und am 3. November 1942 via Drancy nach Auschwitz deportéiert, wo er wahrscheinlech direkt nach der Ankunft vergast wurde.
Christine Lehmann 18, rue du Verger 05. Nov. 2015 Christine Lehmann wurde am 18. Dezember 1920 geboren. Sie wurde am 29. Juli 1943 nach Auschwitz deportéiert, wo sie am 28. März 1944 gestorben ist. Ihre beiden Söhne, Jg. 1939 und 1942, wurde ebenfalls wenig später nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.
Egon Lehmann 18, rue du Verger 05. Nov. 2015 Egon Lehmann wurde am 1. Januar 1939 geboren. Er war der Sohn von Christine Lehmann. Am 7. Mäerz 1944 kam er mit seinem Brüderchen Robert ins "Zigeunerlager" nach Auschwitz, wo er die Nummer Z-9319 erhielt. Seine Spur verliert sich dort; es ist jedoch kaum anzunehmen, dass er überlebt hat.
Robert Georg Lehmann 18, rue du Verger 05. Nov. 2015 Robert Georg Lehmann wurde am 24. März 1942 geboren. Er war der Sohn von Christine Lehmann. Am 7. Mäerz 1944 kam er mit seinem Bruder Egon ins "Zigeunerlager" nach Auschwitz, wo er die Nummer Z-9320 erhielt. Er verstarb dort einen Monat später.
Berthe Levy
(geb. Bonem)
96, rue Dicks-Lentz 05. Nov. 2015
Michel Levy 96, rue Dicks-Lentz 05. Nov. 2015 Michel Levy wurde am 6. April 1889 geboren.
Roger Levy 96, rue Dicks-Lentz 05. Nov. 2015 Roger Levy wurde am 21. März 1926 geboren.
Hélène Salomon
(geb. Wolff)
25, rue Michel Rodange 28. Okt. 2014 Hélène Salomon geb. Wolff wurde am 12. Juni 1875 geboren ...
Gustav Wolff 30, Avenue de la Liberté 28. Okt. 2014 Gustav Wolff wurde am 26. März 1887 geboren ...

In Esch an der Alzette (luxemburgisch: Esch-Uelzecht, französisch: Esch-sur-Alzette), der zweitgrößten Stadt des Landes, wurden am 22. Oktober 2013 14 "Stolpersteine" von Gunter Demning verlegt. Sie erinnern am Opfer der Shoah, es ist vorgesehen, dass später auch solche für Widerstandskämpfer nachkommen sollen.[5]

Bild Name Standort Verlegedatum Leben
Léon Adler Brillstrooss 38 22. Okt. 2013 Léon Adler wurde 1886 in Polen geboren ...
Léon Marc Adler Brillstrooss 38 22. Okt. 2013 Léon Marc Adler wurde 1911 geboren ...
Maria Helena Adler Brillstrooss 38 22. Okt. 2013 Maria Helena "Irma" Adler wurde 1915 geboren ...
Ida Blank
(geb. Wachenheimer)
Uelzechtstrooss 23 22. Okt. 2013 Ida Blank geb. Wachenheimer wurde am 15. Dezember 1887 in Schmieheim (Baden) geboren ...
Ferdinand Cahen Avenue de la Gare 24 22. Okt. 2013 Ferdinand Cahen wurde am 26. April 1888 geboren ...
Julien Cerf Uelzechtstrooss 57 22. Okt. 2013 Julien Cerf wurde am 24. April 1897 in Esch-Uelzecht geboren …
Frieda Freymann
(geb. Galler)
Uelzechtstrooss 119 22. Okt. 2013 Frieda Freymann geb. Galler wurde am 18. März 1890 in Warschau geboren ...
Heinrich Freymann Uelzechtstrooss 119 22. Okt. 2013 Heinrich Freymann wurde am 20. Februar 1927 in Esch-Uelzecht geboren …
Sara Minna Freymann Uelzechtstrooss 119 22. Okt. 2013 Sara Minna Freymann wurde am 16. Juli 1925 in Esch-Uelzecht geboren …
Léopold Nathan Liberatiounsstrooss 8 22. Okt. 2013 Léopold Nathan wurde am 6. September 1884 in Dippech geboren ...
Sylvain Roger Nathan Liberatiounsstrooss 8 22. Okt. 2013 Sylvain Roger Nathan wurde 1921 in Esch-Uelzecht geboren …
Agathe Nathan-Moyse Liberatiounsstrooss 8 22. Okt. 2013 Agathe Nathan-Moyse wurde 1895 in Verny geboren ...
Karoline Wachenheimer
(geb. Dreifuss)
Uelzechtstrooss 23 22. Okt. 2013 Karoline Wachenheimer geb. Dreifuss wurde am 10. Juli 1860 in Schmieheim (Baden) geboren ...
Sophie Wachenheimer Uelzechtstrooss 23 22. Okt. 2013 Sophie Wachenheimer wurde am 15. November 1885 in Schmieheim (Baden) geboren ...

Die Stadt Ettelbrück (luxemburgisch: Ettelbréck, französisch: Ettelbruck) ist die einzige Stadt des Landes, in welcher eine sogenannte Stolperschwelle kollektiv an die Opfer der Shoah erinnert. Sie wurde am 25. Januar 2013 in der Fußgängerzone verlegt, in Erinnerung an die 127 Juden aus Ettelbrück, die deportiert wurden, und von denen in der Folge 105 ums Leben kamen, die meisten von ihnen in KZs.[6]

Commons: Stolpersteine in Ettelbruck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Bild Standort Verlegedatum Leben
25. Jan. 2013 Zum Gedenken an die Juden aus Ettelbrück – Opfer der Shoa 1940-1945 wurde in Ettelbréck eine Stolperschwelle verlegt. ….

Zum Abschluss der Erinnerungsfeierlichkeiten "Mémoires communes - verfollegt, verdrängt, vergiess", wurden in Bad Mondorf (fanzösich: Mondorf-les-Bains, luxemburgisch Munneref) elf Stolpersteine von Gunter Demnig verlegt.[7] 18 Lokalvereine übernahmen die Patenschaft. Mit den Stolpersteinen für Marie Faber-Siebenaler und Bernard Weber wurden erstmals in Luxemburg auch solche für Widerstandskämpfer verlegt.[8]

Bild Name Standort Verlegedatum Leben
Albert Bonem 42, Millewee 06. Nov. 2015 Albert Bonem wurde 1872 in Könen geboren. ...
Mayer Bonem 42, Millewee 06. Nov. 2015 Mayer Bonem wurde 1863 in Könen geboren. ...
Pauline Bonem 42, Millewee 06. Nov. 2015 Pauline Bonem wurde 1875 in Könen geboren. ...
Colette Cerf Allée Jean Linster 06. Nov. 2015 Colette Cerf wurde am 18. Februar 1922 in Munneref geboren ...
Rose Cerf
(geb. Levy)
Allée Jean Linster 06. Nov. 2015 Rose Cerf geb. Levy wurde am 29. Januar 1892 in Puttelange-aux-Lacs geboren. ….
Sylvain Cerf Allée Jean Linster 06. Nov. 2015 Sylvain Cerf wurde am 30. Mai 1881 in Pëttleng geboren. ...
Marie Faber
(geb. Siebenaler)
16-18 rue du Moulin 06. Nov. 2015 Marie Faber geb. Siebenaler wurde am 12. Januar 1878 in Elleng geboren. ...
Jakob Hayum 4, Avenue Dr. Klein 06. Nov. 2015 Jakob "Jacques" Hayum wurde am 19. Juli 1908 in Könen geboren. ...
Oskar Herschtritt 6 Place Bernard Weber 06. Nov. 2015 Oskar "Osias" Herschtritt wurde am 25. September 1869 in Radziechów geboren
Joseph Kinman 4, Avenue Dr. Klein 06. Nov. 2015 Joseph Kinman wurde am 15. Dezember 1906 in Warschau geboren. ...
Bernard Weber 25 rue John-Grün 06. Nov. 2015 Bernard Weber wurde am 15. Oktober 1890 in Haler geboren. ...

Verlegedaten[Quelltext bearbeiten]

Die Stolpersteine in Luxemburg wurden an folgenden Tagen von Gunter Demnig persönlich verlegt:

  • 6. November 2015: Beles


Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]

  1. Chronik. stolpersteine.eu.
  2. Ansprache des Sassenheimer Schöffen Marco Goelhausen archiviert
  3. "23 'Stolpersteine' fir d'Erënnerung." rtl.lu, 05.11.2015, 18:30:52.
  4. Die Lebensdaten der Opfer beruhen auf Recherchen des Historikers Cédric Faltz, welcher diese 2014 im Auftrag der Stadt Differdingen, in Zusammenarbeit mit den Geschichstfrënn Déifferdeng, für die Ausstellung «Quand Differdange devint "judenrein". Le jour où nos chemins se séparèrent» zusammengestellt hatte.
  5. "Stolpersteine in Esch/Alzette verlegt." wort.lu, 23.10.13 07:07; Nicolas Anen, Steine zum Stolpern und zum Nachdenken, Luxemburger Wort, 23.10.2013, S. 20-21.
  6. "Stadt Ettelbrück verlegte die landesweit erste „Stolperschwelle“ zu Ehren der Shoah-Opfer." mywort.lu, 26.01.2013.
  7. Guy Schadeck, Daniel Thilman, Roland Schumacher: Stolpersteine. Commune de Mondorf-les-Bains; Broschüre, 23 S. Oktober 2015
  8. Die Lebensdaten der Mondorfer Opfer basieren auf verschiedenen Arbeiten des Historikers Daniel Thilman.
Commons: Stolpersteine in Luxembourg – Sammlung von Bildern