Gumperda

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Wappen Deutschlandkarte
Gumperda
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Gumperda hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 49′ N, 11° 31′ OKoordinaten: 50° 49′ N, 11° 31′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Holzland-Kreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Südliches Saaletal
Höhe: 216 m ü. NHN
Fläche: 6,27 km2
Einwohner: 390 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07768
Vorwahl: 036422
Kfz-Kennzeichen: SHK, EIS, SRO
Gemeindeschlüssel: 16 0 74 034
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 23
07768 Kahla
Website: www.vg-suedliches-saaletal.de
Bürgermeister: Holger Schmidt
Lage der Gemeinde Gumperda im Saale-Holzland-Kreis
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Karte

Gumperda ist eine Gemeinde im Südwesten des Saale-Holzland-Kreises in Thüringen und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Südliches Saaletal. Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Gumperda und Röttelmisch.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gumperda liegt fünf Kilometer westlich von Kahla im Reinstädter Grund, an der Thüringer Porzellanstraße und wird vom Reinstädter Bach durchflossen. Gumperda liegt 22 km von Jena entfernt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche St. Peter und Paul in Gumperda

Gumperda wurde am 18. Mai 876 erstmals urkundlich erwähnt.[2]

Der Ursprung der Kirche liegt im 12. Jahrhundert.

Der Ort wurde, wie ganz Thüringen, im April 1945 von US-Armee besetzt und Anfang Juli an die Rote Armee übergeben. Damit wurde es Teil der SBZ und ab 1949 der DDR. So machte Gumperda alle damit verbundenen Veränderungen bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 mit. Röttelmisch wurde zum 1. Januar 1979 eingemeindet.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die evangelische Kirche St. Peter und Paul in der Ortsmitte mit romanischem Ursprung wurde als Wehrkirche angelegt und ist wohl die älteste Kirche im Reinstädter Grund. Zwei Tympana im Kirchenschiff stammen aus dem 12. Jahrhundert: Das südliche Relief zeigt Adam und Eva, das nördliche (Tür vermauert) Blumenmotive. Der Chorturm wurde um 1500 zur jetzigen Größe erhöht, das Kirchenschiff im 18. Jahrhundert. Im Inneren befinden sich ein hochgotischer Flügelaltar mit Heiligenfiguren, der Orgelprospekt von 1709 (erbaut von Johann Georg Fincke) sowie die 2006 generalüberholte Schuke-Orgel von 1982.
  • Ein Barockschloss, das „Gumperdaer Schloss“, im Ortszentrum wurde 1730 erbaut. Siegfried Schaffner d. Ä. richtete 1867 eine „Lehr- und Erziehungsanstalt für Knaben“ darin ein. Sein Sohn Siegfried Schaffner d. J. übernahm die Schule 1877 nach dem Tod des Vaters und entwickelte sie weiter. Er baute ein Internatsgebäude für die Schüler, weitere Schulgebäude, eine Turnhalle, einen Sportplatz und Wohnhäuser für die Lehrer. 1926 wurde das Landschulheim, die „Schaffner-Kleemannsche Erziehungsanstalt“, auch abiturberechtigt. 1946 erfolgte die Umwandlung in eine staatliche Zentralschule, später zentrale Hilfsschule und dann Lehrlingswohnheim. Seit 2012 befindet sich das Gumperdaer Schloss in Privatbesitz und wird restauriert.

Erinnerungsstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eine Gedenktafel am Schloss erinnert an den Gründer der Schule in diesem Gebäude 1867, Dr. Siegfried Schaffner d. Ä.
  • Südlich des Ortes befindet sich am Waldrand der „Pädagogenfriedhof“, angelegt 1875 als Friedhof der Familie Schaffner. Davor steht ein Denkmal von Wilhelm Jacobi (1917) für Siegfried Schaffner d. J. In die Ruhebank eingemeißelt finden sich die Namen seiner im Weltkrieg 1914–1918 gefallenen Schüler. Zum Denkmal führt eine Kastanien-Allee, der „Wäldchen-Weg“.
  • Ein Gemeinschaftsgrab mit Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof erinnert an drei unbekannte KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch vom KZ Buchenwald im Frühjahr 1945 ihr Leben verloren.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gumperda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 106.