Oberschwarzach

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Wappen Deutschlandkarte
Oberschwarzach
Deutschlandkarte, Position des Marktes Oberschwarzach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 52′ N, 10° 25′ OKoordinaten: 49° 52′ N, 10° 25′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Schweinfurt
Verwaltungs­gemeinschaft: Gerolzhofen
Höhe: 278 m ü. NHN
Fläche: 25,51 km2
Einwohner: 1453 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97516
Vorwahl: 09382
Kfz-Kennzeichen: SW, GEO
Gemeindeschlüssel: 09 6 78 164
Marktgliederung: 12 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Brunnengasse 5
97447 Gerolzhofen
Website: www.oberschwarzach.de
Erster Bürgermeister: Manfred Schötz (Wählergemeinschaft Breitbach/Kammerforst)
Lage des Marktes Oberschwarzach im Landkreis Schweinfurt
KarteSchweinfurtLandkreis Main-SpessartLandkreis Bad KissingenLandkreis Rhön-GrabfeldLandkreis HaßbergeLandkreis KitzingenLandkreis WürzburgLandkreis BambergNonnenkloster (Unterfranken)StollbergerforstBürgerwaldVollburgWustvieler ForstHundelshausen (gemeindefreies Gebiet)Geiersberg (gemeindefreies Gebiet)BergrheinfeldDingolshausenDittelbrunnDonnersdorfEuerbachFrankenwinheimGeldersheimGerolzhofenGochsheimGrafenrheinfeldGrettstadtKolitzheimLülsfeldMichelau im SteigerwaldNiederwerrnOberschwarzachPoppenhausen (Unterfranken)RöthleinSchonungenSchwanfeldSchwebheimSennfeldStadtlauringenSulzheim (Unterfranken)ÜchtelhausenWaigolshausenWasserlosenWerneckWipfeld
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt

Oberschwarzach ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen.

Der Weinort Oberschwarzach vom 'Oberschwarzacher Hörnle' aus gesehen

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberschwarzach liegt in der Region Main-Rhön.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt zwölf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Breitbach, Handthal, Mutzenroth, Siegendorf, Wiebelsberg, Oberschwarzach, Düttingsfeld und Schönaich.

Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde Oberschwarzach hat die Förderung der Land- und Forstwirtschaft traditionell einen hohen Stellenwert, wodurch der Naturschutz eine untergeordnete Rolle einnimmt. Trotzdem gibt es einige Schutzgebiete innerhalb des Marktes. Die Wälder im östlichen Teil der Gemeinde liegen innerhalb der Schutzzonen des FFH-Gebiets "Buchenwälder und Wiesentäler des Nordsteigerwalds" sowie des "Vogelschutzgebiets Oberer Steigerwald". Zudem befinden sich einige Naturwälder innerhalb der Gemeinde, die dem gleichen Schutzstatus wie Naturwaldreservate unterliegen. Des Weiteren liegen mit den Naßwiesen am Rothgrund und am Stöcklesschlag, den Düttingsfelder Gemeindeteichen sowie dem Gebiet Zwei Hecken an den Burgwegäckern drei geschützte Landschaftsbestandteile im Markt Oberschwarzach.[4]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Ebrach, Geiselwind, Prichsenstadt, Lülsfeld und Gerolzhofen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ehemalige Amt des Hochstiftes Würzburg, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1971 die Gemeinde Mutzenroth, am 1. Juli 1972 die Gemeinde Wiebelsberg[5] und am 1. Mai 1978 die Gemeinden Breitbach, Handthal und Siegendorf eingegliedert.[6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1385 auf 1420 um 35 Einwohner bzw. um 2,5 %. Quelle: BayLfStat

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[7]

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze
Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU) 15,95 % 2
Freie Wählergemeinschaft Oberschwarzach 21,35 % 3
Wählergemeinschaft Wiebelsberg 16,11 % 2
Wählergemeinschaft Breitbach – Kammerforst 10,33 % 1
Wählergemeinschaft Handthal 11,37 % 1
Wählergemeinschaft Mutzenroth/Düttingsfeld 09,36 % 1
Wählergemeinschaft Siegendorf 08,01 % 1
Wählergemeinschaft Schönaich 07,51 % 1
Wahlbeteiligung 77,91 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Manfred Schötz (Wählergemeinschaft Breitbach/Kammerforst); er wurde am 15. März 2020 bei einer Wahlbeteiligung von 77,9 % mit 65,5 % der Stimmen wieder gewählt.[8]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Oberschwarzach
Wappen von Oberschwarzach
Blasonierung: „Im Wellenschnitt geteilt von Rot und Gold, oben schräg gekreuzt ein silberner Schlüssel und ein silbernes Schwert, unten ein aus dem unteren Schildrand wachsender, steigender, schwarzer Hirsch.“[9]

Wappenführung seit 1981

Kultur, Brauchtum und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weinbergskapelle 14 Nothelfer
Schloss Oberschwarzach mit Mariensäule

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sebastiani[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Tag des Heiligen Sebastian (20. Januar) wird jedes Jahr ein Gelübde der Oberschwarzacher Bürger eingelöst. Es tritt die Bürgerwehr mit Hellebarden, Äxten, Holzgewehren und Säbeln auf, die die Geistlichen in die Kirche geleitet. Später ziehen Fahnenabordnungen der Vereine und die Musikkapelle durch den Ort.[12]

Dieses Gelübde geht auf das Jahr 1611 zurück zukünftig den Festtag des Heiligen Sebastian zu feiern, wenn die Pest den Ort verschonen wird. Danach verschwand die Pest aus Oberschwarzach.

Seit 2019 ist der Sebastianitag im bayerischen Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes verzeichnet.[13]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab 2020 nach der amtlichen Statistik im Bereich des produzierenden Gewerbes gab es 32 und im Bereich Handel und Verkehr 42 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort keine Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 565. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keinen Betrieb, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 2016 51 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1297 Hektar, davon waren 1030 Hektar Ackerfläche und 192 Hektar Dauergrünfläche.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeindeteil Breitbach wird von der Bundesstraße 22 durchquert.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • 75 Kindergartenplätze mit 73 Kindern
  • eine Volksschule mit 13 Lehrern und 244 Schülern
  • Schulort der Teilhauptschule I Gerolzhofen (5. und 6. Klasse)

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Ludwig (* 1640; † 1696), geboren in Oberschwarzach, Zisterzienserabt des Klosters Ebrach
  • Josef August Eichelsbacher (* 1884; † 1968), geboren in Oberschwarzach, Schulrat i. R.; Eichelsbacher schrieb viele Bücher über die Heimatgeschichte des Kahlgrundes und Unterfrankens.
  • Georg Häfner (* 1900; † 1942), katholischer Pfarrer in Oberschwarzach, war ein entschiedener Gegner des NS-Regimes und kam im KZ Dachau ums Leben.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oberschwarzach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oberschwarzach – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Oberschwarzach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. April 2021.
  3. Gemeinde Oberschwarzach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  4. BayernAtlas. Abgerufen am 2. Januar 2024.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 471.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 754.
  7. Wahl des Marktgemeinderats - Kommunalwahlen 2020 im Markt Oberschwarzach - Gesamtergebnis. Abgerufen am 15. Dezember 2020.
  8. Wahl des ersten Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 im Markt Oberschwarzach - Gesamtergebnis. Abgerufen am 15. Dezember 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Oberschwarzach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Tourismusmagazin Fränkisches Weinland Nr. 05/11
  11. Main-Post (24. Januar 2010): War Walther von der Vogelweide ein echter Franke? (Memento des Originals vom 12. Mai 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mainpost.de
  12. Sebastiani. Abgerufen am 8. Juli 2023 (deutsch).
  13. Sebastiani Oberschwarzach - Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat. Abgerufen am 8. Juli 2023.