Hüttlingen (Württemberg)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 54′ N, 10° 6′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Ostalbkreis | |
Höhe: | 408 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,7 km2 | |
Einwohner: | 6185 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 331 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 73460, 73434, 73453 | |
Vorwahl: | 07361 | |
Kfz-Kennzeichen: | AA, GD | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 36 033 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 10 73460 Hüttlingen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Günter Ensle | |
Lage der Gemeinde Hüttlingen im Ostalbkreis | ||
Hüttlingen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Ostalbkreis.
Geographie
Geographische Lage
Hüttlingen liegt am Rand der östlichen Schwäbischen Alb auf 400 bis 503 Metern Höhe am Kocherknie, etwa 8 km von der Kreisstadt Aalen entfernt.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Nordwesten an Neuler, im Nordosten an Rainau und im Süden an die Kreisstadt Aalen.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Hüttlingen gehören das Dorf Hüttlingen, die Weiler Albanuskling, Mittellengenfeld, Niederalfingen, Oberlengenfeld, Seitsberg und Sulzdorf, die Höfe Lachenschafhaus, Obersiegenbühl, Unterlengenfeld und Untersiegenbühl und die Häuser Fuchshäusle, Haldenschafhaus, Straubenmühle und Zanken sowie die abgegangenen Ortschaften Aushof, Haselhof und Rotschafhaus.[2]
Flächenaufteilung
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]
Geschichte
Auf Hüttlinger Gemarkung verlief der Obergermanisch-Raetische Limes (ORL), ein Abschnitt der ehemaligen Außengrenze des Römischen Reichs, der auf einem Feld beim Weg Hochfeld gegenüber dem Wohngebiet Wasserstall einen Knick gemacht hat. Mittels geophysikalischer Prospektionen konnten im Jahr 2012 die Reste zweier Limestürme lokalisiert werden.[4]
Die Vergangenheit von Hüttlingen reicht bis ins Jahr 254 n. Chr. zurück. Damals gründete die Familie des alemannischen Sippenführers „Hutilo“ die erste Siedlung am Kocherknie. Dieser Sippenführer gilt auch als Namensgeber der Gemeinde.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1024. 1475 wurde Niederalfingen erstmals urkundlich erwähnt. In Württemberg gehörte Hüttlingen zum Oberamt Aalen und später zum Landkreis Aalen, mit dem die Gemeinde im Zuge der Kreisreform von 1973 im Ostalbkreis aufging.
Religionen
In Hüttlingen gibt es eine römisch-katholische und eine evangelische Kirchengemeinde. Die evangelische Kirchengemeinde gehört zur Kirchengemeinde Wasseralfingen-Hüttlingen.
Politik
Die Gemeinde ist Mitglied der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Aalen.
Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 19 Mitglieder an. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
- Bürgerliste 54,0 % (+2,3) – 10 Sitze (+1)
- CDU 46,0 % (- 2,3) – 9 Sitze (± 0)
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Bürgermeister
- 1948 bis 1978: Albert Brobeil
- bis 2002: Gert-Günter Schulz
- seit 2002: Günter Ensle
Partnerschaften
Hüttlingen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu der italienischen Gemeinde Cotignola (Provinz Ravenna).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Rätische Limes verlief mitten durch Hüttlingen. In der Limesanlage am Kocher können Nachbildungen verschiedener Baustile von Palisaden und Mauerteilen besichtigt werden.
Die Marienburg im Teilort Niederalfingen wird heute als Jugendbildungsstätte, Freizeitstätte und Schullandheim genutzt. Das unterhalb der Burg gelegene Vogteigebäude beherbergt das Heimatmuseum der Gemeinde Hüttlingen.
Ebenfalls in Niederalfingen liegt ein Naturfreibad. Im Gemeindegebiet gibt es einige Fußballplätze und Kapellen.
Vereine
Die 1896 gegründete Ortsgruppe Hüttlingen des Schwäbischen Albvereins wurde 1996 mit der Eichendorff-Plakette ausgezeichnet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Hüttlingen liegt am Knotenpunkt der Bundesstraßen 19 (Eisenach–Oberstdorf) und 29 (Aalen–Nördlingen), in Nähe des Autobahnanschlusses zur A 7 (Ulm–Würzburg).
Am rund 2 km vom Zentrum Hüttlingens entfernten Bahnhof Goldshöfe halten Züge der Linien Aalen–Crailsheim (Obere Jagstbahn) und Aalen–Donauwörth (Riesbahn).
Bahn- und Buslinien des öffentlichen Personennahverkehrs können zu Tarifen der Verkehrskooperationen OstalbMobil wie auch zu den eigenen Tarifen des jeweiligen Verkehrsunternehmens benutzt werden.
Radfernwege
Durch den Ort führt mehrere Radwanderwege:
- Der Deutsche Limes-Radweg folgt dem Obergermanisch-Raetischen Limes über 818 km von Bad Hönningen am Rhein nach Regensburg an der Donau.
- Der Kocher-Jagst-Radweg ist ein rund 340 km langer Radrundweg, der an den Flüssen Kocher und Jagst in Baden-Württemberg entlangführt. Die beiden Flüsse sind dabei jeweils nur wenige Kilometer voneinander entfernt.
Fernwanderwege
Bei Hüttlingen überquert der Limes-Wanderweg des Schwäbischen Albvereins, ein Teilabschnitt des Deutschen Limes-Wanderwegs, den Kocher.
Bildung
Mit der Alemannenschule gibt es eine Grund- und Werkrealschule im Ort; die Werkrealschulklassen 5–7 werden in der Außenstelle Neuler unterrichtet, die Klassen 8–10 in Hüttlingen[5]. Dazu bestehen vier katholische Kindergärten.
Energie
Östlich von Hüttlingen liegt das 380/220/110-kV-Umspannwerk Goldshöfe.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Josef Wolfsteiner (1911–1978), Holzbildhauer
- Werner Fuchs (* 1949), Autor
Literatur
- Wikisource: Hüttlingen in der Beschreibung des Oberamts Aalen von 1854 – Quellen und Volltexte
- Albert Schenk: 950 Jahre Hüttlingen. Chronologie der Gemeinde bis zur Gegenwart. Hüttlingen 1974
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 674–676
- ↑ Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Hüttlingen.
- ↑ Norbert Acker: Hüttlinger Limes wird genau untersucht. Archäologen stellen mit Bodenuntersuchungen den exakten Verlauf der Grenzanlage fest. In: Schwäbische Zeitung vom 17. April 2012
- ↑ Gemeinde Hüttlingen: Alemannenschule Hüttlingen, abgerufen am 12. April 2011