Ohmden
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 39′ N, 9° 32′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Esslingen | |
Höhe: | 363 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,55 km2 | |
Einwohner: | 1728 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 311 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73275 | |
Vorwahl: | 07023 | |
Kfz-Kennzeichen: | ES, NT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 16 053 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 18 73275 Ohmden | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Martin Funk (SPD) | |
Lage der Gemeinde Ohmden im Landkreis Esslingen | ||
Ohmden ist eine Gemeinde im Landkreis Esslingen, im Versteinerungs-Schutzgebiet Holzmaden-Ohmden gelegen. Der Ort gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart. Ohmden gehört der Verwaltungsgemeinschaft Weilheim an der Teck an.
Geographie
Geographische Lage
Das Gemeindegebiet von Ohmden liegt im Vorland der mittleren Schwäbischen Alb, merklich näher am Albtrauf im Südosten als an den Läufen von oberem Neckar im Westnordwesten und der Fils im Norden. Das namengebende Dorf liegt überwiegend rechts des Trinkbachs, der in der Nachbarstadt Kirchheim in die Lindach mündet. Es ist von Nürtingen aus in Luftlinie 5–6 Kilometer östlich entfernt, von der Kreisstadt Esslingen etwa 19 Kilometer südöstlich.
Nachbargemeinden
Reihum grenzen ans Gemeindegebiet die folgenden Kommunen an: die Gemeinden Schlierbach im Norden, Hattenhofen im Nordosten und Zell unter Aichelberg im Osten, alle drei im Landkreis Göppingen, sowie die Gemeinde Holzmaden und die Stadt Kirchheim unter Teck im Westen, beide im Landkreis Esslingen.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde gehören das Dorf Ohmden und die Höfe Lindenhof und Talhof.[2]
Flächenaufteilung
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]
Geschichte
Ohmden wird erstmals unter dem Namen Amindon im Jahre 1125 im Rotulus San Petrinus, einer Pergamentrolle des Klosters St. Peter im Schwarzwald urkundlich erwähnt. Es beschreibt ein Tauschgeschäft, in dem Herzog Konrad von Zähringen den Ort an das Kloster übereignete. Schließlich fiel das Dorf an das Kloster Adelberg. Kirchlich gehörte es zu Kirchheim unter Teck.
Der Ortsname Ohmden leitet sich von dem althochdeutschen Ausdruck âmat und bezeichnet die Öhmd, den zweiten Grasschnitt. Er wies im Laufe der Geschichte zahlreichen Varianten auf, beispielsweise Amindon, Ameden, Aymden, Ombden.
Seit 1938 gehörte Ohmden zum Landkreis Nürtingen, mit dem es 1973 im Landkreis Esslingen aufging.
Religionen
Seit der Reformation ist Ohmden evangelisch geprägt. Bis heute ist der Großteil der Bürger evangelisch, die Evangelische Kirchengemeinde gehört zum Kirchenbezirk Kirchheim unter Teck. Seit 2002 gibt es das katholische Gemeindezentrum St. Markus, wo regelmäßig katholische Gottesdienste stattfinden. St. Markus ist an die Gesamtkirchengemeinde von St. Ulrich in Kirchheim unter Teck angegliedert.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1634 | 1813 | 1834 | 1861 | 1900 | 1939 | 1946 | 1961 | 1970 | 1980 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
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Einwohner | 200 | 700 | 621 | 655 | 649 | 611 | 865 | 1.026 | 1.249 | 1.611 | 1.733 | 1.704 | 1.714 | 1.722 | 1719 |
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ohmden hat 10 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2014 |
Sitze 2014 |
% 2009 |
Sitze 2009 |
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BFB | Bund freier Bürger | 42,37 | 4 | 58,0 | 6 | |
DU | Die Unabhängigen | 41,49 | 4 | 42,0 | 4 | |
FO | Für Ohmden | 16,14 | 2 | — | — | |
gesamt | 100,0 | 10 | 100,0 | 10 | ||
Wahlbeteiligung | 60,6 % | 60,3 % |
Bürgermeister
- 1952–1986 Walter Kröner (parteilos)
- 1987–2010 Manfred Merkle (parteilos)
- Seit 2010 Martin Funk
Wappen
Das Wappen Ohmdens zeigt in Schwarz einen sechszackigen Stern unter einem Hufeisen auf gelbem Schild. Über den Ursprung ist wenig bekannt. Das Hufeisensymbol könnte auf den vermutlich hohen Pferdebestand des Ortes hinweisen. Unterstützt wird die Deutung durch die Tatsache, dass nach der Nördlinger Schlacht im Jahre 1634 aus der Gemeinde 125 Pferde requiriert wurden, eine für die damalige Ortsgröße enorme Anzahl. Sicher ist, dass der Stern ein nur zur Unterscheidung zu anderen Ortswappen mit Hufeisensymbol, welches in Württemberg immer wiederkehrte, eingeführt wurde und keine geschichtliche Bedeutung besitzt.
Während ein Siegel aus dem Jahre 1765 noch eine Hirschstange über einem „O“ zeigt, weist ein Siegel von 1800 das Hufeisensymbol, noch ohne Stern, auf. Das heutige Wappen wurde am 11. Dezember 1973 durch das Innenministerium verliehen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Ohmden verfügt über eine eigene Grundschule. Ältere Schüler müssen in die Nachbarorte fahren, um weiterführende Schulen zu besuchen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Besonders sehenswert ist die evangelische Pfarrkirche St. Cosmas und Damian von 1681/83. Sie enthält vier Altarflügelbilder von Thomas Schick, die Szenen aus dem Leben der beiden Heiligen Cosmas und Damian zeigen und um 1500 entstanden sind. Sie waren für eine Vorgängerkirche produziert worden.
Fossilienfundstätte
Fossilienfunde aus den Posidonienschiefer - Steinbrüchen sind im Urwelt-Museum Hauff ausgestellt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Karl Scheufelen (1823–1902), Unternehmer, Gründer der Papierfabrik Scheufelen
Literatur
- Hans Schwenkel: Heimatbuch des Kreises Nürtingen. Band 2. Würzburg 1953, S. 992–1005.
- Der Landkreis Esslingen. Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg i.V. mit dem Landkreis Esslingen. Band 2, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1, S. 325.
- Walter Kröner: Ohmdener Schicksale - 1920 bis 1950. Ohmden 1997, DNB 953002837.
Weblinks
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Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 252–253.
- ↑ Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Ohmden.