Tetum
Die Tetum (auch Tétum oder Tetun, früher Belu) sind die größte Ethnie Osttimors. Im indonesischen Westtimor bilden sie einen Großteil der Bevölkerung in den Regierungsbezirken Belu und Malaka.
Übersicht
Die malayo-polynesischen Tetum bilden mit etwa 450.000 Angehörigen die größte Ethnie Osttimors und mit 500.000 die zweitgrößte in Westtimor. Sie wanderten erst im 14. Jahrhundert nach Timor ein, ihren Erzählungen zufolge aus Malakka. Zuerst ließen sie sich im Zentrum der Insel nieder und verdrängten die Atoin Meto in den Westteil Timors. Später stießen sie auch in den Ostteil weiter vor und gründeten insgesamt vier Reiche, von denen Wehale das Mächtigste war. Ihre Sprache wurde schon damals zur Verkehrssprache im Zentrum und Osten der Insel. Noch heute leben die Tetum in der Mitte der Insel auf beiden Seiten der Grenze und an der Südostküste.
Die Tetum sprechen verschiedene Dialekte des Tetum. Tetum Prasa ist offizielle Amtssprache in Osttimor neben Portugiesisch. Allein in Osttimor sprechen über 449.085 Einwohner Tetum als Muttersprache (2010). Von den verschiedenen Dialekten geben 385.269 Osttimoresen an, dass Tetum Prasa ihre Muttersprache ist, 63.519 nennen hier Tetum Terik und 297 Nanaek (2010).[1]
Die alte Fremdbezeichnung Belu bedeutet auf Deutsch Freund oder der Gönner. Nach dieser wurde in kolonialer Zeit der Osten der Insel Timors als Belu bezeichnet.[2]
Literatur
- Vroklage, B. A. G.: Ethnographie der Belu in Zentral-Timor, Band 1, Leiden 1952.
- Woertelboer, W.: Zur Sprache und Kultur der Belu (Timor). Anthropos 50.1: 155-200, 1955.
Einzelnachweise
- ↑ Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- ↑ The Permanent Committee on Geographical Names: East Timor - Geographical names against a volatile background, 1999 ( vom 9. Februar 2013 im Internet Archive) (PDF; 64 kB)