Weidenthal
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 25′ N, 7° 59′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bad Dürkheim | |
Verbandsgemeinde: | Lambrecht (Pfalz) | |
Höhe: | 295 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,48 km2 | |
Einwohner: | 1667 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 115 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67475 | |
Vorwahl: | 06329 | |
Kfz-Kennzeichen: | DÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 32 048 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Sommerbergstraße 3 67466 Lambrecht (Pfalz) | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Bernhard Groborz (SPD) | |
Lage der Ortsgemeinde Weidenthal im Landkreis Bad Dürkheim | ||
Weidenthal ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) an. Weidenthal ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.[2]
Geographie
Weidenthal liegt inmitten des Pfälzerwaldes in der Region Pfalz. Zur Gemeinde gehören auch die Wohnplätze Eisenkehl, Mainzertal, Forsthaus Morschbacherhof, Parkettfabrik und Steinbruch Rußmühle.[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1247 als Wydentall erstmals urkundlich erwähnt und war im Besitz der Herren von Frankenstein, die ein Lehen des Klosters Limburg ausübten. Später gehörte Weidenthal zur Kurpfalz. Das Dorf wurde im Dreißigjährigen Krieg beinahe völlig entvölkert. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zum kurpfälzischen Oberamt Neustadt. Im Jahr 1802 lebten 674 Menschen in der Gemeinde: 382 Katholiken, 251 Reformierte und 41 Lutheraner.[4]
Nach 1792 hatten französische Revolutionstruppen die Region besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte das Dorf zum französischen Departement Donnersberg und war dem Kanton Neustadt zugeordnet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war die Gemeinde Weidenthal dem Landkommissariat Neustadt im bayerischen Rheinkreis, später dem Bezirksamt Neustadt an der Haardt zugeordnet, aus dem 1938 der Landkreis Neustadt an der Weinstraße hervorging. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Weidenthal Teil der französischen Besatzungszone und wurde in das 1946 neu gebildete Land Rheinland-Pfalz eingegliedert. Seit 1969 gehört die Gemeinde zum Landkreis Bad Dürkheim.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Weidenthal, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Religion
Weidenthal hat eine eigenständige katholische Pfarrgemeinde im Bistum Speyer. Die katholische Pfarrkirche St. Simon und Judas Thaddäus und das Pfarrheim „Maximilian Kolbe-Haus“ befinden sich in der Hauptstraße.
Gemeinsam mit dem Nachbarort Frankenstein existiert eine Protestantische Kirchengemeinde, die zur Protestantischen Landeskirche Pfalz gehört. Die Christuskirche findet sich im Ortszentrum beim Kerweplatz in der Hauptstraße.
2013 waren 42,0 Prozent der Einwohner evangelisch und 37,4 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[5]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Weidenthal besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[6]
Wahl | SPD | CDU | LINKE | FWG | WGR | Gesamt |
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2014 | 6 | 5 | 2 | 3 | – | 16 Sitze |
2009 | 5 | 5 | 1 | 5 | – | 16 Sitze |
2004 | 4 | 4 | – | 7 | 1 | 16 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Talgemeinden e.V.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Silber ein aufrecht gestellter wachsender goldener Krummstab mit linksgewendeter Krümme (Abtsstab)“.
Es wurde 1845 vom bayerischen König genehmigt und geht zurück auf ein Gerichtssiegel von 1747. Es erinnert an den ehemaligen Lehnsherren, den Abt von Limburg.[7]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Einmal im Jahr findet die Weidenthaler Kerwe statt.
- Weidenthal besitzt als Schwimmbad einen Naturbadeweiher.
- Das Kriegerdenkmal auf dem Köpfchen ist eines der Wahrzeichen Weidenthals und man hat von dem Standpunkt des Denkmals einen schönen Panoramablick über das gesamte Dorf.
- Die katholische Kirche ist eine der bedeutendsten neugotischen Kirchen der Pfalz.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Weidenthal
Sport
Es gibt einen Fußballclub mit eigenem Hartplatz (Karl-Heinz Sportplatz), einen Turnverein mit eigenem Wettkampfplatz und eigener Aschenbahn, einen Tennisverein mit drei Sandplätzen, einem Teerplatz und einer Tenniswand sowie einen Schützenverein mit eigenen Schießbahnen in verschiedenen Größen. Außerdem gibt es eine Turn- und Mehrzweckhalle, die von allen Vereinen sowie den beiden Kindergärten und der Grundschule genutzt wird.
Seit August 2007 findet jährlich ein Nacht-Mountainbike-Rennen namens "Schlaflos im Sattel" statt. Der jährliche leicht unterschiedliche Rundkurs hat eine Länge von ca. 10 – 12 km. Er beginnt im Erdbeertal und verläuft dann über den Stempelweg in die Weissenbach und dann über eine Schleife über das Maifeld wieder zurück ins Erdbeertal.
Seit 2007 wird alljährlich der Weltmeister im Weihnachtsbaumwerfen in Weidenthal ermittelt und ist mittlerweile weltweit in Presse und Funk ein regelmäßiger Programmpunkt. Die Weltmeisterschaft findet immer Anfang Januar im Rahmen des Knutfestes auf dem Sportplatz des FC Wacker Weidenthals statt. Somit ist der Sieger nach dem Dartweltmeister, jedes Jahr der zweite Weltmeister im neuen Jahr. Rekordweltmeister ist mit 4 Titeln und 3 zweiten Plätzen Frank Schwender aus Frankeneck, der jedoch aus Weidenthal stammt. Die WM wurde in den letzten Jahren öfters kopiert aber nie über längere Zeit, deshalb ist das Original auch in Weidenthal zu Hause.
Wirtschaft und Infrastruktur
Am Bahnhof Weidenthal halten die Züge der S-Bahn RheinNeckar. Die Linien S1 und S2 stellen direkte Verbindungen nach Kaiserslautern im Westen und Ludwigshafen am Rhein, Mannheim und Heidelberg im Osten her. Weidenthal gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar. Durch das Dorf läuft die Bundesstraße 39 (Hockenheim-Frankenstein), sowie die beginnt dort die Kreisstraße 38 die über das Waldhaus Schwarzsohl nach Elmstein führt.
Die Pfälzische Parkettfabrick Weidenthal, LBM Zerspanungstechnik und die Schreinerei Fuder sind die 3 verbliebenen größeren Betriebe in Weidenthal. Die letzte größere Fabrik Chemiefabrik E. Baumheier stellte 1996 den Betrieb ein und das Gelände wurde später verkauft. Die Fabrik in der Dorfmitte hat schon Jahre zuvor den Betrieb eingestellt, dort befindet sich jetzt der S-Bahn Haltepunkt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Casimir Wurster (1854–1913), Chemiker
- Friedrich Müller (1865–1941), Maschinenbauingenieur und Hochschullehrer
- Herwart Koppenhöfer (* 1946), Fußballspieler
Personen, die in der Gemeinde gewirkt haben
- Klaus Armstroff, wohnt vor Ort
- Ernst Niederberger, Träger des Bundesverdienstkreuzes
- Karl Ritter, von 1969 bis 1971 Ortsbürgermeister
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile 2010, Seite 88 (PDF; 2,3 MB)
- ↑ Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des kön. bayer. Rheinkreises, Zweiter Theil, Speyer: Neidhard, 1837, S. 585 ff (Google Books)
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2013
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3