Kirchberg an der Pielach
Marktgemeinde Kirchberg an der Pielach
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | St. Pölten (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | PL | |
Fläche: | 63,50 km² | |
Koordinaten: | 48° 2′ N, 15° 26′ O | |
Höhe: | 371 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.142 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3204 | |
Vorwahl: | 02722 | |
Gemeindekennziffer: | 3 19 18 | |
NUTS-Region | AT123 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schloßstraße 1 3204 Kirchberg an der Pielach | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Singer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (23 Mitglieder) |
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Lage von Kirchberg an der Pielach im Bezirk St. Pölten (Land) | ||
Blick vom Gemeindeamt auf die Kirche | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Kirchberg an der Pielach ist eine Marktgemeinde mit 3142 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirchberg an der Pielach liegt im Tal der Pielach im Mostviertel in den niederösterreichischen Alpen.
Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 63,50 Quadratkilometer. Davon sind 54 Prozent bewaldet und 41 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche.[1]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
- Kirchberg an der Pielach (1264)
- Kirchberggegend (225) samt Fronberg
- Schloßgegend (267)
- Schwerbachgegend (428) samt Marbach und Schwerbach
- Soisgegend (537) samt Sois
- Tradigistdorf (287)
- Tradigistgegend (134) samt Dörfl auf der Eben
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Kirchberg an der Pielach.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kilb (Bezirk Melk) |
Rabenstein an der Pielach | Eschenau (Bezirk Lilienfeld) |
Texing (Bezirk Melk) |
Lilienfeld (Bezirk Lilienfeld) | |
Frankenfels | Loich | Türnitz (Bezirk Lilienfeld) |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.
Um 600 nach Christus siedelten sich Awaren und Slawen an. Dies bezeugen Funde eines awarischen Ringwalles mit Gefäßfragmenten. Auf die Awaren weisen auch die Flur- und Ortsnamen Tradigist, Gölsnitz, Sois, Dobersnigg, Plespitz, Edlitz, Zegernitz hin. In der Zeit der Karolinger kamen Bajuwaren dazu.[3]
Die erste Erwähnung des Orts folgte um 1250 als „Chirichperg“. 1608 wird Kirchberg als Marktort genannt.[3]
1848 kommt es zu Revolution und Bauernbefreiung, 1850 zur Bildung einer Gemeindevertretung. Mit dem Anschluss Österreichs 1938 kam der Ort zum Gau Niederdonau. Am 8. Mai 1945 rückten sowjetische Truppen ein, es folgten im November 1945 demokratische Wahlen und die Wiederherstellung der österreichischen Souveränität.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den ersten und letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gab es einen starken Bevölkerungszuwachs. In den letzten 25 Jahren wurde die positive Geburtenbilanz durch eine negative Wanderungsbilanz aufgehoben.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Kirchberg an der Pielach hl. Martin: aus dem 10. und 14. Jahrhundert
- Schloss aus dem 16. Jahrhundert mit schönem Renaissanceportal, Innenhof mit offenem Arkadengang
- barocke Nepomukstatue
- Katholische Filialkirche Tradigist hl. Andreas: erbaut 1464
- Modellbahnanlage (Modell eines 30 km Abschnittes der Mariazellerbahn)
- Skywalk am Kirchenberg, 2014 eröffnete Aussichtsplattform 34 Meter über dem Ort[5]
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sportclub Kirchberg wurde am 26. Oktober 1946 gegründet.
Die ehemalige Karate-Weltmeisterin Karina Gansch stammt aus Kirchberg an der Pielach. Sie wurde 1998 in Bern Österreichs erste Shōtōkan-Weltmeisterin.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anzahl der nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten stieg von 136 im Jahr 2001 auf 179 im Jahr 2011. Land- und forstwirtschaftliche Betriebe gab es 156 nach der Erhebung im 1999. Diese Zahl sank auf 146 im Jahr 2010. Nach der Volkszählung 2001 betrug die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort 1.387. Die Erwerbsquote lag 2016 bei 52,8 Prozent.[6][7]
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten,[8] eine Volksschule und eine Mittelschule.[9]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eisenbahn: Kirchberg liegt an der Mariazellerbahn. Diese Bahnstrecke hält im Gemeindegebiet im Bahnhof Kirchberg an der Pielach sowie den Haltestellen Tradigist und Schwerbach. Kirchberg war zwischen Juni 1991 und Dezember 2015 mit einer zweijährigen Unterbrechung Systemkreuzungsbahnhof.
- Straßen: An das höherrangige Straßennetz ist Kirchberg durch die B39 (Pielachtal Straße) angebunden. Außerdem führen noch überregional bedeutende Landesstraßen über die „Luft“ nach Kettenreith, sowie über Tradigist und den „Gaisbühelsattel“ nach Eschenau. Von Tradigist führt auch eine Straße über den „Morigrabensattel“ nach Schrambach.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister der Marktgemeinde ist Franz Singer.
Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2020 bei insgesamt 23 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 17, SPÖ 5, FPÖ 1.[10]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinde wurde 1969 ein Wappen verliehen. Es zeigt über drei silbernen Wellenbalken auf einem grünen Hügel das rot bedachte Kirchengebäude.
Es symbolisiert die Lage im Tal und zeigt die namensgebende Kirche.[11]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Wiesinger (1827–1902), Pfarrer
- Matthäus Bauchinger (1851–1934), Pfarrer und Politiker[12]
- Karl Stolz (1873–1967), Unternehmer und Bürgermeister
- August Blazic (* 1947), Pfarrer
- 2019: Gerhard Hackner (* 1953), Amtsleiter, Tourismusobman und Multifunktionär[13]
- 2021: Anton Gonaus (* 1951), Bürgermeister
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lambert Karner, Pfarrer, Speläologe und Archäologe wurde hier geboren
- Wilhelm Weinmeier (* 1955), Elektrotechniker, Politiker und Abgeordneter zum Nationalrat
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kardinal Franz König war von 1911 bis 1919 hier Schüler
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich, südlich der Donau, Teil 1. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, S. 944 f., ISBN 3-85028-364-X
- Heinz Palt: Heimatbuch der Marktgemeinde Kirchberg an der Pielach. Kirchberg an der Pielach 1975
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marktgemeinde Kirchberg an der Pielach Homepage der Gemeinde
- Kirchberg an der Pielach in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31918 – Kirchberg an der Pielach. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Topothek Kirchberg an der Pielach Bildmaterial zur Gemeinde Kirchberg an der Pielach, verortet, beschlagwortet und datiert
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kirchberg an der Pielach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 13. November 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b Gedächtnis des Landes - Orte: Kirchberg an der Pielach. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 4. November 2022.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Kirchberg an der Pielach, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 7. Februar 2019.
- ↑ Aussichtsplattform Kirchberg auf der Webseite der Mostviertel Tourismus Gmbh
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Kirchberg an der Pielach, Arbeitsstätten. Abgerufen am 7. Februar 2019.
- ↑ Statistik Austria, Abgestimmte Erwerbsstatistik 2016. Abgerufen am 7. Februar 2019.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 8. November 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 28. September 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Kirchberg an der Pielach. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 25. Februar 2020.
- ↑ Gedächtnis des Landes - Orte: Kirchberg an der Pielach. Museum Niederösterreich, abgerufen am 13. November 2021.
- ↑ Hof- und Staatshandbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie 1906, Seite 397, Spalte 3.
- ↑ https://www.noen.at/pielachtal/kirchberg-an-der-pielach-gerhard-hackner-ist-ehrenbuerger-kirchberg-an-der-pielach-gerhard-hackner-anton-gonaus-kirchberg-halle-135611549 (abgerufen am 12. Februar 2019)