Crăciunești (Mureș)

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Crăciunești
Nyárádkarácson
Wappen von Crăciunești (Mureș)
Crăciunești (Mureș) (Rumänien)
Crăciunești (Mureș) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Mureș
Koordinaten: 46° 29′ N, 24° 34′ OKoordinaten: 46° 28′ 36″ N, 24° 34′ 23″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 325 m
Fläche: 37,45 km²
Einwohner: 4.338 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner je km²
Postleitzahl: 547175
Telefonvorwahl: (+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen: MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Crăciunești, Budiu Mic, Ciba, Cinta, Cornești, Foi, Nicolești, Tirimioara
Bürgermeister: Karoly-Gyula Bodo (UDMR)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 166
loc. Crăciunești, jud. Mureș, RO–547175
Website:

Crăciunești [ˈkrət͡ʃiuneʃtʲ] (veraltet Caracionfalău; ungarisch Nyárádkarácson oder auch Karácsonfalva) ist eine Gemeinde im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde Crăciunești im Kreis Mureș

Die Gemeinde Crăciunești liegt nördlich des Kokeltals (Podișul Târnavelor) im südlichen Teil des Kreises Mureș im so genannten Țara Morcovilor (Karottenland). Am Niraj, ein linker Nebenfluss des Mureș (Mieresch) und der Kreisstraße (Drum județean) DJ 151D befindet sich der Ort Crăciunești zwölf Kilometer südlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt.

Bis etwa 2010 verkehrte auf dem Areal der Gemeinde eine Schmalspurbahn der ursprünglichen Schmalspurstrecke von Cristești nach Sovata (Szováta).[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Crăciunești, von Szekler gegründet, wurde 1444 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter wurde im Ort eine reformierte Kirche; 1762 eine orthodoxe Kirche errichtet.[4] Eine Besiedlung des Ortes geht bis in die Latènezeit zurück. Archäologische Funde wurden auf dem Areal Crăciuneștis in die Jungsteinzeit datiert.[5]

Auf dem Gebiet des eingemeindeten Dorfes Budiu Mic (Hagendorf) ist eine Besiedlung, auf dem Areal von den Einheimischen Teleac (ungarisch Telek) genannt,[6] in der Latènezeit und eine Römerstraße vermerkt. Des Weiteren sind noch keinem Zeitalter Reste einer Burg auf dem Berg Sălașul Tătarilor und Cetatea lui Lucaci zugeordnet. Auch auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Foi (ungarisch Folyfalva), neben dem Bach Pârâul mare, konnten ein Bergwerk und Urnen noch keinem Zeitalter zugeordnet werden.[5]

Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Maros alsó („Unter-Maros“) im Komitat Maros-Torda, anschließend dem historischen Kreis Mureș und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.

In ihrer heutigen Zusammensetzung besteht die Gemeinde Crăciunești seit 1968. Die heutigen Orte Ciba (ungarisch Csiba), Foi und Nicolești (ungarisch Káposztásszentmiklós) sind erst seit 2006 als Dörfer anerkannt.[7]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung der Gemeinde Crăciunești entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 3.530 666 2.760 - 104
1920 3.966 773 2.985 3 205
1977 4.972 340 4.032 1 599
2002 4.348 108 3.169 - 1.071
2011 4.470 110 2.827 - 1.533
2021 4.338 220 2.792 - 1.325 (900 Roma)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl 1977 registriert. Die höchste Einwohnerzahl der Magyaren (4.542) wurde 1941, die der Roma (1.086) 2011, die der Rumänen wurde 1920 und die der Rumäniendeutschen (15) wurde 1900 ermittelt.[8]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Gemeindezentrum die reformierte Kirche (nach unterschiedlichen Angaben) um 1622[9] oder 1661[4] errichtet und die Holzkirche Sf. Arhangheli Mihail și Gavril und deren Glockenturm,[10] im 19. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[6]
  • Im eingemeindeten Dorf Budiu Mic die reformierte Kirche, etwa um 1802 errichtet[11] und der Holzglockenturm der orthodoxen Kirche.[12]
  • Im eingemeindeten Dorf Cornești (ungarisch Somosd) die reformierte Kirche,[13] 1797[4] errichtet.
  • Im eingemeindeten Dorf Nicolești die Holzkirche Sf. Nicolae,[14] im 18. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[6]

Städtepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Crăciunești pflegt eine Städtepartnerschaft mit der ungarischen Gemeinde Balatonendréd im Kreis Siófok.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Crăciunești – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 20. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Trecerile la nivel cu soseaua E60 din Ungheni si Acatari au fost desfiintate bei transira.ro, abgerufen am 22. April 2018 (rumänisch)
  4. a b c Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. a b Institutul Național al Patrimoniului, abgerufen am 22. Oktober 2022 (rumänisch).
  6. a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
  7. a b Angaben auf der Website der Gemeinde Crăciunești, abgerufen am 22. April 2018 (rumänisch).
  8. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  9. Angaben zur reformierten Kirche in Crăciunești bei biserici.org, abgerufen am 22. April 2018 (rumänisch)
  10. Angaben zur Holzkirche Kirche in Crăciunești bei biserici.org, abgerufen am 22. April 2018 (rumänisch)
  11. Angaben zur reformierten Kirche in Budiu Mic bei biserici.org, abgerufen am 22. April 2018 (rumänisch)
  12. Angaben zum Holzglockenturm in Budiu Mic bei biserici.org, abgerufen am 22. April 2018 (rumänisch)
  13. Angaben zur reformierten Kirche in Cornești bei biserici.org, abgerufen am 22. April 2018 (rumänisch)
  14. Angaben zur Holzkirche Kirche in Nicolești bei biserici.org, abgerufen am 22. April 2018 (rumänisch)