„Klotzsche“ – Versionsunterschied

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=== 14. bis 16. Jahrhundert ===
=== 14. bis 16. Jahrhundert ===
Gegründet wurde Klotzsche als slawischer [[Rundling]] (Bereich Boltenhagener Straße - Altklotzsche bzw. Gaststätte Schmiedeschänke). Es wurde am 9. Oktober 1309 als „villa kloiczowe“ erstmalig urkundlich erwähnt. Seit 1445 gehört das Dorf mit inzwischen 130 Einwohnern zum Amt von Dresden. In einer Urkunde von 1501 erscheint es unter dem Namen „Klotzscha“. Ein Jahr später wird das [[Erbgericht]]<ref>[http://pol-pictures.de Bildergalerie Klotzsche]</ref> gebaut (in Zeiten der DDR „Klubhaus [[Friedrich Wolf]]“, nach 1990 "Casino Klotzsche").
Gegründet wurde Klotzsche als slawischer [[Rundling]] (Bereich Boltenhagener Straße - Altklotzsche bzw. [http://www.schmiedeschaenke.com/ueber_uns_gaststaette_pension_hotel_dresden_klotzsche_uebernachten_gute_kueche.html Gaststätte Schmiedeschänke]). Es wurde am 9. Oktober 1309 als „villa kloiczowe“ erstmalig urkundlich erwähnt. Seit 1445 gehört das Dorf mit inzwischen 130 Einwohnern zum Amt von Dresden. In einer Urkunde von 1501 erscheint es unter dem Namen „Klotzscha“. Ein Jahr später wird das [[Erbgericht]]<ref>[http://pol-pictures.de Bildergalerie Klotzsche]</ref> gebaut (in Zeiten der DDR „Klubhaus [[Friedrich Wolf]]“, nach 1990 "Casino Klotzsche").


=== 18. Jahrhundert ===
=== 18. Jahrhundert ===

Version vom 20. März 2012, 10:30 Uhr

Wappen von Klotzsche Klotzsche und Flughafen/ Industriegebiet Klotzsche
Wappen von Klotzsche
Klotzsche und Flughafen/
Industriegebiet Klotzsche
Wappen von Dresden
Wappen von Dresden
Klotzsche
Klotzsche und Flughafen/
Industriegebiet Klotzsche

Stadtteil und Statistische Stadtteile Nr. 31 und 33 von Dresden
Lage von Klotzsche (blau) und Flughafen/Industriegebiet Klotzsche (rot) in Dresden
Lage von Klotzsche (blau) und Flughafen/Industriegebiet Klotzsche (rot) in Dresden
Koordinaten 51° 6′ 59″ N, 13° 46′ 42″ OKoordinaten: 51° 6′ 59″ N, 13° 46′ 42″ O.
Höhe 190–220 m ü. NN
Fläche 8,56 km²
Einwohner 13.650 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte 1595 Einwohner/km²
Postleitzahl 01109
Vorwahl 0351
Website www.dresden.de
Ortsamtsbereich Klotzsche
Verkehrsanbindung
Autobahn A4
Bundesstraße B97
S-Bahn S2
Straßenbahn 7
Bus 70, 72, 77, 80, 308 und 321
Altklotzsche, im Hintergrund der Turm der Alten Kirche
Blick von der Straße „Altklotzsche“ zum Wasserturm von Klotzsche

Klotzsche ist ein Stadtteil von Dresden im gleichnamigen Ortsamtsbereich und liegt etwa sieben Kilometer nördlich der Innenstadt und 81,224 m höher als diese, 194,434 m über der Ostsee. Die vor 1309 gegründete Ortschaft wurde am 18. November 1935 zur Stadt erhoben und am 1. Juli 1950 nach Dresden eingemeindet.

In Klotzsche befindet sich der Flughafen Dresden mit Anschluss an die Autobahnen A 4 und A 13. Die größten Industrieansiedlungen sind die Halbleiterwerke von Infineon, Globalfoundries, ZMD und die Elbe Flugzeugwerke der EADS am Flughafen. Die großzügige Anlage der Akademie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung ist die größte Schulanlage in Dresden-Klotzsche. Touristisch erwähnenswert und sehenswert sind die benachbarte Gartenstadt Hellerau sowie die angrenzenden Landschaften Dresdner Heide mit Silbersee und Prießnitzgrund, der Heller, Friedewald und Moritzburger Teichgebiet und die Moritzburger Kleinkuppenlandschaft.

Geschichte

14. bis 16. Jahrhundert

Gegründet wurde Klotzsche als slawischer Rundling (Bereich Boltenhagener Straße - Altklotzsche bzw. Gaststätte Schmiedeschänke). Es wurde am 9. Oktober 1309 als „villa kloiczowe“ erstmalig urkundlich erwähnt. Seit 1445 gehört das Dorf mit inzwischen 130 Einwohnern zum Amt von Dresden. In einer Urkunde von 1501 erscheint es unter dem Namen „Klotzscha“. Ein Jahr später wird das Erbgericht[1] gebaut (in Zeiten der DDR „Klubhaus Friedrich Wolf“, nach 1990 "Casino Klotzsche").

18. Jahrhundert

Missernten, Kriege und Brände suchten das Dorf heim: In den Jahren 1637, 1729 und 1868 und 1802 zerstörten Feuer große Teile des Dorfes. Die von 1321 stammende, 1802 ebenfalls zerstörte Kirche errichtete man von 1810 bis 1811 neu – dieser Alte Kirche genannte Sakralbau ist bis heute nahezu unverändert erhalten.

19. Jahrhundert

Infolge der von der Sächsisch-Schlesischen Eisenbahngesellschaft von 1845 bis 1847 erbauten Bahnstrecke Dresden–Görlitz (-Breslau) und der Gründung von „Königswald“ 1884 überstieg die Einwohnerzahl im Jahre 1872 bereits die Tausendergrenze. Zum Ende des 19. Jahrhunderts zog es immer mehr Menschen aus der Residenzstadt Dresden dorthin, so dass man 1890 mit diesem neuen Ortsteil und den Ortsteilen „Alberthöhe“ und „Schänkhübel“ bereits über 2.500 Einwohner zählte. Es entstand ein Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerk sowie ein Postamt; auch eine eigene Zeitung, die „Dresdner Haide-Zeitung“ wird 1894 herausgegeben. Klotzsche-Königswald strebte den Status eines Kurortes an: Kurpark, Hotels, Gaststätten und Ausflugslokale am Rande der Dresdner Heide stammen aus dieser Zeit.

20. Jahrhundert

Zwischen dem alten Dorf und Klotzsche-Königswald entstanden weitere Ortsteile um die Alberthöhe und den Schänkhübel sowie kleine Siedlungen wie zum Beispiel „Am Trobischberg“ und „Am Steinacker“; am 12. Okt. 1901 gab es 4385 Einwohner.[2] Im Jahr 1902 öffnete das König-Friedrich-August-Waldbad seine Pforten, 1903 wurde es noch einmal erweitert und umgebaut und ein elektrischer Obus, die Dresdner Haide-Bahn, verband für ein Jahr Klotzsche mit Dresden. Von 1905 bis 1907 wurde die von Woldemar Kandler geplante zweite Klotzscher Kirche errichtet, die 1925 den Namen Christuskirche erhielt. Im Jahr 1911 verlängerte die Dresdner Überland-Verkehr die zuvor am Arsenal endende Straßenbahnlinie bis zum Gasthof Schänkhübel. Von 1925 bis 1928 wurde die Straßenbahn zunächst bis zum Gasthof Deutsche Eiche und dann bis nach Lausa-Weixdorf verlängert. Im Jahr 1927 erhielt die zuvor in den Räumen der vormaligen Kadettenanstalt in der Alberststadt untergebrachte Landesschule am Tümmelsberg neue Gebäude, von den Architekten Oskar Kramer und Heinrich Tessenow entworfen; sie wurde von den Nationalsozialisten 1935 zur Napola. Im Jahr 1934 wurde mit dem Bau des neuen Dresdner Flughafens begonnen, der am 11. Juli 1935 eingeweiht wurde. In dieser Zeit entstanden der Wasserturm Klotzsche, Einweihung am 20. Juli 1935, die Luftnachrichtenkaserne am Moritzburger Weg und von 1935 bis 1937 die Luftkriegsschule (Offiziersschule der Luftwaffe)[3]. Klotzsche wurde am 1. November 1935 Garnisonstadt und erhielt mit Erreichen von 10.000 Einwohnern am 18. November 1935 das Stadtrecht. Die Volkszählung am 17. Mai 1939 ergab 10.068 Einwohner, davon 5136 Männer und 4.932 Frauen.[4]

Im Jahr 1947 wurde das Rheumainstitut Klotzsche eröffnet. Am 1. Juli 1950 erfolgte die Eingemeindung nach Dresden. Im Jahr 1955 begannen die Bauarbeiten zum VEB Flugzeugwerke Dresden (Elbe Flugzeugwerke). Anfang der 1970er-Jahre wurde das Neubaugebiet Karl-Marx-Straße / Boltenhagener Straße begonnen; es folgen die Neubaugebiete Selliner Straße und Alexander-Herzen-Straße, was den Neubau von weiteren Schulen nach sich zog. Von 1963 bis 1992 war das Gelände des Verkehrsflughafens und der Flugzeugwerft Stationierungsort für die Transportfliegerstaffel 24.

Nach der Wiedervereinigung 1990 entstanden noch kleinere Wohnkomplexe sowie zahlreiche Einzelbauten und die Einwohnerzahl stieg so auf mehr als 13.500 Einwohner an (Ende 2007).

Einfahrt zur Flugzeugwerft (1990)

Natur

Klotzsche liegt außerhalb des Elbtales, etwa 100 m höher auf der sogenannten Westlausitzer Platte an deren westlichem Rand. Im Osten und Süden grenzt der Ort an die Dresdner Heide, im Norden und Westen ist es von der Feldmark des Moritzburger Gefildes (Moritzburger Kleinkuppenlandschaft) umgeben. In der Dresdner Heide fließt in der Nähe die Prießnitz vorbei, ein kleiner Flusslauf, daneben gibt es im Ortsgebiet noch ein paar kleinere Bäche (Ruhlandgraben, Flössertgraben, Trobischgraben, Nesselgrundbach, Thümmelsbach und Mehlflüßchen) und Teiche.

Industrie

Der Ortsamtbereich Klotzsche beherbergt einige der größten Arbeitgeber im Großraum Dresden. Diese sind Globalfoundries im Ortsteil Wilschdorf sowie Infineon und bis 2009 Qimonda. Neben dem Flughafen haben sich auch zahlreiche Zulieferbetriebe der Halbleiterindustrie und eigenständige Halbleiter-Unternehmen wie das ZMD, das Advanced Mask Technology Center oder Plastic Logic angesiedelt sowie weitere große Halbleiter- und Mikroelektronik- und Forschungsbetriebe wie Texas Instruments und drei der Dresdner Fraunhofer-Institute: das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS), das Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren (IZFP) und das Fraunhofer-Center Nanoelektronische Technologien (CNT). Das Industriegebiet Klotzsche, zu dem auch der Flughafen gehört, umfasst mit 4,87 km² mehr als 55 Prozent der Gemarkungsfläche (in der Karte rot).

Verkehr

Flughafen

Neben dem Flughafen befindet sich das Autobahndreieck Dresden-Nord, an dem die A 13 von der A 4 abzweigt und auf dem in den 1950/60er Jahren die berühmten Auto- und Motorrad-„Spinne-Rennen“ ausgetragen wurden. Klotzsche selbst ist durch die Anschlussstelle Dresden-Flughafen an diese Autobahnen angebunden.

Die Innenstadt der sächsischen Landeshauptstadt Dresden ist mit der Linie S2 von den drei S-Bahnhöfen Dresden Flughafen, Dresden Grenzstraße und dem Bahnhof Dresden-Klotzsche problemlos zu erreichen; von letzterem verkehren auch der Regionalexpress (RE1 und RE2), die Regionalbahn (RB60 und RB61) und die Städtebahn Sachsen (SB 33 und SB 34) nach Königsbrück, Kamenz, Bautzen, Görlitz und Zittau bzw. Liberec/Tanvald.

Eine weitere Verbindung mit der Innenstadt bietet seit hundert Jahren die Straßenbahnlinie 7. Aber es fahren auch Buslinien durch Klotzsche. Mit dem Busnetz 2010, welches am 28. November 2009 eingeführt und im November 2011 nochmals überarbeitet wurde, gibt es eine neue Direktverbindung von Klotzsche nach Trachenberge. Die Linie 70 verbindet Klotzsche mit Hellerau, Trachenberge, dem ElbePark und Gompitz. Die Linie 72 ist eine Kombination aus den vorherigen Linien 80, 91, 97 und 425. Sie fährt nunmehr von Infineon Nord über die Karl-Marx-Straße, Boxdorf, Radebeul, Serkowitz und Altkaditz zum ElbePark. Zwischen Flughafen und Infineon fährt weiterhin die Linie 77. Die Linie 80 verkehrt über Flughafen und Globalfoundries. Neben den Linien der DVB, gibt es noch die RVD-Regionalbuslinien 308 und 321, mit denen man nach Radeburg/Radeberg/Marsdorf gelangt.

Bildung

  • Gymnasium Klotzsche
  • 82. Grundschule „Am Königswald“
  • 82. Mittelschule „Am Flughafen“
  • 50. Grundschule „Gertrud Caspari“
  • Städtische Bibliothek Klotzsche
  • DGUV Akademie Dresden (bis Ende 2009: BG-Akademie für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz)
  • Institut der Senckenberg Gesellschaft für Naturkunde in Dresden-Klotzsche
  • Jenaplanschule, Manfred-von-Ardenne-Ring 20, Haus 01520 1595830

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bildergalerie Klotzsche
  2. Adreßbuch für Dresden und seine Vororte, 1904, Teil VI, Seite 121
  3. Luftkriegsschule Klotzsche (zeitgenössisches Dokument)
  4. Die Bevölkerung des Reichs nach der Volkszählung 1939, Heft 2; Berlin 1941

Literatur

  • Siegfried Bannack: Klotzsche: aus der Geschichte eines Dresdner Stadtteils. Dubbers, Dresden 2009, ISBN 978-3-9371993-9-9.
  • Siegfried Bannack: Chronik von Klotzsche. Eigenverlag, 2001.
  • Siegfried Bannack, CeWe Color: Klotzsche damals und jetzt. Fotobuch, 2009.
  • Siegfried Bannack: Klotzscher Historische Nachrichten und Klotzscher Heimatpost. Ausgaben 2006–2010.
  • Klotzsche – Dorf, Kurort, Stadt, Stadtteil. In: Stadtmuseum Dresden (Hrsg.): Dresdner Geschichtsbuch. Band 5, 1999, ISBN 3-9806602-1-4, S. 107ff.
  • Div.: Klotzscher Bildkalender.
  • Das Klotzscher Heideblatt, unabhängige Heimatzeitschrift, seit 1990.
Commons: Klotzsche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien