Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017

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Landtagsgebäude in Düsseldorf
Im Landtag Nordrhein-Westfalen werden mindestens 181 Mandate vergeben.
Spitzenkandidaten in der WDR-Sendung Wahlarena

Die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017 ist die Wahl zum 17. Landtag von Nordrhein-Westfalen und wird am 14. Mai 2017 stattfinden.

Wahlsystem

Der nordrhein-westfälische Landtag wird nach einem System der personalisierten Verhältniswahl mit geschlossenen Listen gewählt, das dem Bundestagswahlrecht ähnelt. Der Landtag hat mindestens 181 Abgeordnete, von denen 128 in Wahlkreisen direkt über die Erststimme gewählt werden. Maßgeblich für die relative Größe der Fraktionen im Landtag ist aber die Zweitstimme. Überhangmandate werden durch Ausgleichsmandate ausgeglichen, so dass praktisch immer eine dem Zweitstimmenanteil entsprechende proportionale Zusammensetzung des Landtags sichergestellt wird. Die Wahlvorschläge müssen spätestens am 48. Tag vor der Wahl (27. März 2017) bis 18 Uhr eingereicht werden.

Gegenüber der letzten Landtagswahl 2012 wurden die Wahlkreise zum Teil den geänderten Bevölkerungsverhältnissen angepasst.

Zur Wahl ist auch die Briefwahl bzw. die Wahl im Wahlbüro vor dem eigentlichen Wahltermin möglich.[1]

Wahltermin

Die fünfjährige Wahlperiode des Landtages der 16. Wahlperiode, der aus der Landtagswahl am 13. Mai 2012 hervorging und am 31. Mai 2012 erstmals zusammentrat, wird laut Art. 34 und Art. 36 der Landesverfassung[2] turnusmäßig mit dem 31. Mai 2017 enden. Laut Art. 34 muss die Wahl zum Landtag „im letzten Vierteljahr der Wahlperiode“ durchgeführt werden. Laut Art. 31[3] findet die Wahl an einem Sonntag oder einem gesetzlichen Feiertag statt. Der erste Sonntag oder gesetzliche Feiertag innerhalb der letzten drei Monate der Wahlperiode ist der 5. März 2017, der späteste mögliche Termin ist der 28. Mai 2017. Seit 1975 fand die Landtagswahl immer an einem Sonntag im Mai statt. Am 8. März 2016 legte die Landesregierung den 14. Mai 2017 als Wahltag fest.[4]

Ausgangslage

Landtagswahl 2012
(Zweitstimmen)[5]
 %
40
30
20
10
0
39,1
26,3
11,3
8,6
7,8
2,5
1,5
2,9

Aus der Landtagswahl 2012 ging die SPD nach deutlichen Zuwächsen als stärkste Fraktion hervor. Die CDU wurde mit einem historisch schlechten Wahlergebnis zweitstärkste Fraktion. Die Grünen und die FDP zogen erneut in den Landtag ein. Die Piraten konnten nach starken Stimmengewinnen erstmals in den Landtag einziehen. Die Linke konnte nicht erneut in den Landtag einziehen. Die rot-grüne Landesregierung unter Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, in der 15. Wahlperiode noch eine Minderheitsregierung, erhielt eine Mehrheit für eine Fortsetzung ihrer Koalition.

Parteien und Kandidaten

Parteien

Nur Parteien können mit Landeslisten kandidieren. Kreiswahlvorschläge können auch von Wählergruppen und einzelnen Wahlberechtigten eingereicht werden. Bis zum 27. März mussten Landeslisten beim Landeswahlleiter und Kreiswahlvorschläge beim zuständigen Kreiswahlleiter eingereicht werden.[6]

Für eine Landesliste sind 1000 und für jeden Kreiswahlvorschlag 100 Unterstützungsunterschriften vorzulegen. Parteien, die bundesweit in keinem Landesparlament vertreten sind, müssen zudem ihre Parteieigenschaft nachweisen. Parteien, die im Landtag vertreten sind oder im Bundestag aufgrund eines Wahlvorschlags aus Nordrhein-Westfalen vertreten sind, benötigen keine Unterstützungsunterschriften.

In den 128 Wahlkreisen wurden insgesamt 967 Kreiswahlvorschläge zugelassen.[7] Die Landeslisten von 31 Parteien wurden am 4. April 2017 vom Landeswahlausschuss zugelassen, die Listen von vier Parteien (Bündnis C, Die Einheit, LKR und Tierschutzpartei) wurden zurückgewiesen.[8] Die Parteien erscheinen in folgender Reihenfolge auf den Stimmzetteln:[9]

Partei Kurzbezeichnung Bewerber auf Platz 1
der Landesliste
(„Spitzenkandidat“)
Wahl-
kreisbe-
werber
Bewerber
auf der
Landesliste
Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD Hannelore Kraft 128 130
Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU Armin Laschet 128 114
Bündnis 90/Die Grünen GRÜNE Sylvia Löhrmann 128 60
Freie Demokratische Partei FDP Christian Lindner 128 121
Piratenpartei Deutschland PIRATEN Michele Marsching 107 39
Die Linke DIE LINKE Özlem Alev Demirel 127 39
Nationaldemokratische Partei Deutschlands NPD Ariane Meise 9
Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative Die PARTEI Mark Benecke 20 45
Freie Wähler FREIE WÄHLER Christa Hudyma 8 42
Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit BIG Haluk Yildiz 21
Freie Bürger-Initiative /Freie Wähler FBI/FWG Dirk Tegethoff 17
Ökologisch-Demokratische Partei ÖDP Benjamin Jäger 15 17
Ab jetzt...Demokratie durch Volksabstimmung – Politik für die Menschen Volksabstimmung Helmut Fleck 4 10
Aktion Partei für Tierschutz TIERSCHUTZliste Jeanette Mettbach 2
Allianz Deutscher Demokraten AD-Demokraten NRW Levent Önder 15
Alternative für Deutschland AfD Marcus Pretzell 111 59
Aufbruch C – Christliche Werte für eine menschliche Politik AUFBRUCH C Jens Köhler 3 16
Bündnis Grundeinkommen BGE Felix Naumann 17
Demokratische Bürger Deutschland DBD Ralf Piekenbrock 18
Deutsche Kommunistische Partei DKP Siw Mammitzsch 14 21
Deutsche Zentrumspartei – Älteste Partei Deutschlands gegründet 1870 ZENTRUM Hans-Joachim Woitzik 3 9
Die Rechte DIE RECHTE Kevin Koch 5 10
Die Republikaner REP Kevin Krieger 4 14
Die Violetten – für spirituelle Politik DIE VIOLETTEN Markus Weiß 8
Jugend- und Entwicklungspartei Deutschlands JED Daniel Stroot 10
Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands MLPD Gabriele Gärtner 12 26
PAN – die Parteilosen PAN Jan-Philipp Borth 4
Partei für Gesundheitsforschung Gesundheitsforschung Saif Al Basri 7
Parteilose Wählergemeinschaft in der Bundesrepublik Deutschland PARTEILOSE WG „BRD“ Udo Surmann 1 4
Schöner Leben Janina Herff-Stammen 16
V-Partei³ – Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer V-Partei³ Michael Kneifel 14
Familien-Partei Deutschlands FAMILIE 1
Liberale Demokraten LD 1
Liberal-Konservative Reformer LKR 1
Einzelbewerber 18
Insgesamt 967 934

Spitzenkandidaten

Der Bewerber, der den ersten Listenplatz einer Partei einnimmt, wird als Spitzenkandidat bezeichnet. Vereinzelt treten Parteien auch mit zwei oder mehr Spitzenkandidaten an, die die ersten beiden (oder mehr) Listenplätze einnehmen. Spitzenkandidat ist jedoch ein Begriff, der im Wahlrecht nicht verankert ist. Der Ministerpräsident wird nicht direkt bei der Landtagswahl, sondern durch die Mitglieder des Landtags gewählt. Bei großen politischen Parteien sind diese Personen häufig gleichzeitig die Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten für den Fall, dass die Partei eine Regierungskoalition bilden kann.

Von in Umfragen regelmäßig aufgeführten Parteien

Hannelore Kraft Armin Laschet Sylvia Löhrmann Christian Lindner Christian Leye &
Özlem Demirel
Marcus Pretzell
SPD CDU GRÜNE FDP DIE LINKE. AfD

WDR-Kandidatencheck

Der Westdeutsche Rundfunk hat für die Landtagswahl einen „Kandidatencheck“ durchgeführt. Jeder Landtagskandidat soll sich in einem Video kurz vorstellen. Von den antretenden 1329 Kandidaten sind mit Stand des 19. Aprils 2017 966 Kandidaten mit einem Interview-Video in der WDR-Datenbank verfügbar. Die Rahmenbedingungen waren für alle Befragten gleich: Die Länge der Videoaufnahme wurde auf vier Minuten limitiert und es waren keine Wiederholungen möglich. Die gestellten Fragen waren für alle die gleichen.[10][11]

Positionen

Wahl-O-Mat

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) hat in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017 wieder den Wahl-O-Mat präsentiert, der inhaltlich von einem Redaktionsteam aus 17 Jungwählern aus Nordrhein-Westfalen entwickelt wurde. Beraten wurden sie dabei von der Projektleitung der bpb und der lpb, einem „wissenschaftlichen Wahl-O-Mat-Team“ und landespolitischen Beratern (Politikwissenschaftler).[12]

Der Wahl-O-Mat war in der Vergangenheit umstritten; u.a. deshalb, weil komplexe Standpunkte nicht immer eindeutig auf Ja-, Nein-, bzw. Neutral-Aussagen zu reduzieren seien (die Begründungen und Erläuterungen der Parteien zu den einzelnen Standpunkten finden sich auf der Webseite des Wahl-O-Mats).[13]

Die folgende Tabelle vergleicht die Positionen der im Landtag vertretenen Parteien zu verschiedenen Themen. Sie bezieht sich auf Antworten, die die Parteien im Wahl-O-Mat der bpb angegeben haben.[14]

Thesen des Wahl-O-Mats
Thesen
SPD CDU Grüne FDP Piraten
Abitur nach neun Jahren nein nein nein nein nein
Öffnungszeiten an Sonntagen nein nein nein ja ja
Vertiefung des Rheins ja ja keine Angabe ja keine Angabe
Abschaffung von Kita-Gebühren ja ja ja ja ja
Abschiebung von Asylbewerbern ja ja keine Angabe ja nein
Ausstieg aus dem Braunkohleabbau nein nein ja nein ja
Kauf von Steuer-CDs ja ja ja nein nein
Mehr Geld in sozialen Wohnungsbau ja ja ja nein ja
Beteiligung des Veranstalters an Kosten für Polizei-Einsätze nein nein nein nein nein
Kein Mindestlohn bei Pflichtpraktika keine Angabe ja keine Angabe ja nein
Kinder- und Jugendräte keine Angabe keine Angabe ja ja ja
Verpflichtung zur ökologischen Tierhaltung nein nein ja nein ja
Grunderwerbssteuer senken nein ja nein ja keine Angabe
Projekte gegen Rechtsextremismus ja ja ja ja ja
Gemeinsamer Unterricht nein nein ja nein nein
Resozialisierung von Straftätern ja ja ja ja ja
Abschaffung der Mietpreisbremse nein keine Angabe nein ja nein
Deutlich mehr Radschnellwege ja keine Angabe ja nein ja
Bildung für Flüchtlinge ja ja ja ja ja
Einrichtung eines Nationalparks ja nein ja nein ja
Öffentlich-private Partnerschaften nein ja nein ja nein
Wohngeld nur für Deutsche nein nein nein nein nein
Unternehmen und Hochschulen ja ja ja ja keine Angabe
Gänzliche Schuldenübernahme überschuldeter Kommunen nein nein keine Angabe nein ja
Nur das traditionelle Familienbild nein nein nein nein nein
30-Stunden-Woche nein nein keine Angabe nein keine Angabe
Integrationsprojekte ja ja ja ja ja
Senkung des Wahlalters ja nein ja nein ja
Anwerbung von Pflegekräften nein ja nein ja nein
Schleierfahndung nein ja nein nein nein
Keine Windkraftanlagen im Wald nein ja nein ja nein
Ausschließlich Regelschulen nein nein ja nein nein
Abschuss von wildernden Katzen nein keine Angabe nein ja nein
Sanktionen bei Hartz IV keine Angabe ja nein ja nein
Mehr Videoüberwachung keine Angabe ja nein nein nein
Rauchen in Gaststätten nein keine Angabe nein ja ja
Mehr Migranten im Polizeidienst ja ja ja ja ja
Hürden für Volksbegehren senken ja nein ja ja ja

Wahlprogramme

SPD

Sowohl Kindertagesbetreuung als auch die Ausbildung zum Meister sollen in Kernzeiten kostenlos sein. Das Modellprojekt „Kein Kind zurücklassen“ soll landesweit ausgebaut werden. Die SPD will weitere regionale Innovationsnetzwerke (RIN) für die Digitalisierung aufbauen. Bis 2026 werde unter ihrer Führung ein Gigabit-Glasfasernetz in NRW entstehen. Weiter wird als Wahlziel eine Ausbildungsgarantie genannt, die schon im Koalitionsvertrag der vorigen Legislaturperiode stand und nicht umgesetzt wurde. 14 Milliarden Euro sollen bis 2030 in den Ausbau von Autobahnen im Land investiert werden, mind. 8 Milliarden in Erhalt und Ausbau des Schienennetzes fließen. Durch Förderung von abgasfreien Bussen werde man bis 2025 die Schadstoffbelastung in Innenstädten deutlich reduzieren. Es sollen 2.300 statt der bisherigen 2.000 Polizisten ausgebildet werden. Forschung und Entwicklung möchte man steuerlich fördern. Gleichzeitig werde man trotz dieser finanziellen Mehrbelastungen den Haushalt weiter konsolidieren.[15]

CDU

Im Zeichen der Entbürokratisierung sollen viele Vorgaben, insbesondere die unter dem Umweltminister Remmel beschlossenen Vorgaben, die Hygieneampel, das Tariftreue- und Vergabegesetz wie auch das Klimaschutzgesetz abgeschafft werden. Genehmigungsverfahren würden so beschleunigt, Familienunternehmen werde es damit erleichtert, in ihre Umgebung in NRW zu expandieren. Angesichts einer Pro-Kopf-Verschuldung von mehr als 10.000 Euro und einer Gesamtverschuldung von 141 Milliarden Euro[16] müsse man alle Ausgaben auf den Prüfstand stellen.[17] Nordrhein-Westfalen müsse wieder attraktiv für Investoren werden. In Sachen Schulpolitik fordert die CDU einen Vertretungspool, für den alle Schulen Unterrichtsausfälle sowohl messen als auch melden müssten und in dem Ausfälle der Schulen im ganzen Land gesammelt werden. Die Schließung von Förderschulen für benachteiligte Kinder soll gestoppt werden. Um dem Mangel an Auszubildenden entgegenzuwirken, soll es für Jugendliche mit Problemen ein Übergangssystem geben, das immer mit einer anerkannten Berufsausbildung endet. Medizin-Studienplätze müssten vermehrt bereitgestellt werden, um dem Ärztemangel Einhalt zu tun. Schleierfahndung soll der Polizei NRW, wie in fast allen anderen Bundesländern auch, ermöglicht werden. Auch dadurch könne man entschiedener gegen Rockerbanden, Familienclans und Islamismus vorgehen.[18]

FDP

Digitale Lernmethoden sollen in den nordrhein-westfälischen Schulen in erheblich größerem Maße eingesetzt werden. Zudem sollten Schulen selbst über Finanzen, Pädagogik, Personal, G8 oder G9 frei entscheiden dürfen. „Persönlichkeiten aus Forschung und Wirtschaft“ sollen in Schulen unterrichten. Beim Kauf des ersten Hauses sollen junge Familien finanziell entlastet werden. Statt Gesetze zu verschärfen, fordern die Liberalen eine modernere Ausstattung und mehr Personal für die Polizei. Um das Stauproblem insbesondere für Pendler zu beseitigen, werde man Investitionen in das Straßennetz NRWs verstärken. In puncto Datenschutz soll ein NRW-Datenschutzsiegel eingeführt werden. Wie auch die CDU will die FDP öffentliche Ausgaben, Programme, Subventionen und Staatsbetriebe auf den Prüfstand stellen; die Schuldenbremse werde man auf Landesebene einführen. Auf den bisherigen Solidaritätszuschlag werde man verzichten, stattdessen einen Freibetrag für die Grunderwerbssteuer in Höhe von 500.000 Euro einführen. Einwanderung soll durch ein Einwanderungsgesetz gesteuert und Integration verbindlich festgelegt werden. Um die Arbeit flexibler gestalten zu können, sollen Geschäfte auch sonntags öffnen und z.B. Produktnamen freier festlegen dürfen. Die FDP fokussiert sich neben Deregulierungen auch auf Digitalisierung. So sollen WLAN-Hotspots in Behörden und ein digitales Bürgeramt eingerichtet werden.

Grüne

Der Abschied aus der Kohle in den nächsten 20 Jahren soll gesetzlich festgeschrieben werden. Bis 2030 werde man den Strom zu 50 % durch erneuerbare Energieformen decken. Bis 2025 wollen die Grünen etwa 100.000 neue Arbeitsplätze in der Umweltwirtschaft schaffen. Barrierefreie Regionalzüge mit flächendeckendem WLAN werden gefordert. Anstatt neue Straßen zu bauen, sollen die bestehenden in einem guten Zustand erhalten bleiben. Gentechnik soll landesweit verboten sein. Die Inklusion behinderter Kinder soll weiter vorangetrieben werden, indem Förderschulen weiter geschlossen werden.[19]

Umfragen

Überblick

Umfragen zur Landtagswahl

Sollten die Linken im Parlament vertreten sein, wäre unter Einbezug der aktuellen Sonntagsfragen verschiedener Meinungsforschungsinstitute und der weiteren zwischenparteilichen Ablehnungen eine Große Koalition möglich, um eine Mehrheit im Landtag zu erreichen. Sollten die Linken jedoch nicht in den Landtag einziehen, hätte eine sozialliberale Koalition möglicherweise ebenfalls eine Mehrheit. Regierungsbildungen sowohl aus CDU und FDP als auch aus SPD und Grünen erscheinen derzeit unwahrscheinlich. Eine Koalition mit der AfD lehnen alle in dieser Legislaturperiode im Landtag vertretenen Parteien und die Linken ab; die FDP lehnt im Übrigen jede Koalition mit den Grünen[20] und die Grünen jede Koalition mit der FDP[21] ab, womit sowohl eine Ampel- als auch eine Jamaika-Koalition als mögliche Koalitionen ausscheiden. Die SPD hat jede Koalition mit der Linken ausgeschlossen.[22]

Sonntagsfrage

vom 11. Mai 2017
 %
40
30
20
10
0
32
31
13,5
6,5
6,5
6
4,5
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2012
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+5,5
−8
+5,0
−5,0
+6,5
+3,5
−7,7

Für die Sonntagsfrage gaben die Demoskopen bei den einzelnen Umfragen in Nordrhein-Westfalen untenstehende Anteile an.

Institut Datum SPD CDU Grüne FDP Piraten Linke AfD Sonst.
Forschungsgruppe Wahlen[23] 11.05.2017 31 % 32 % 6,5 % 13,5 % 6 % 6,5 % 4,5 %
YouGov[23] 11.05.2017 30 % 31 % 7 % 9 % 2 % 8 % 9 % 4 %
Civey[24] 11.05.2017 32,5 % 31,6 % 6,4 % 12,6 % 5,7 % 6,4 % 4,8 %
INSA[23] 09.05.2017 33 % 30 % 7 % 13 % 5 % 7 % 5 %
Forschungsgruppe Wahlen[23] 05.05.2017 32 % 32 % 7,5 % 12 % 6 % 6 % 4,5 %
Infratest dimap[23] 04.05.2017 32 % 31 % 7 % 13 % 5 % 8 % 4 %
Forsa[23] 28.04.2017 35 % 29 % 6 % 12 % 6 % 7 % 5 %
YouGov[23] 25.04.2017 36 % 27 % 6 % 7 % 2 % 8 % 11 % 3 %
Infratest dimap[23] 23.04.2017 34 % 34 % 6 % 10 % 5 % 8 % 3 %
INSA[23] 11.04.2017 37 % 28 % 6 % 10 % 5 % 10 % 4 %
Infratest dimap[23] 19.03.2017 37 % 30 % 6 % 9 % 5 % 9 % 4 %
Forsa[23] 15.03.2017 40 % 26 % 6 % 11 % 5 % 7 % 5 %
INSA[23] 05.03.2017 38 % 27 % 7 % 10 % 4 % 11 % 3 %
Infratest dimap[23] 19.02.2017 37 % 30 % 7 % 7 % 6 % 10 % 3 %
Forschungsgruppe Wahlen[23] 10.02.2017 36 % 32 % 7 % 8 % 5 % 9 % 3 %
YouGov[23] 27.01.2017 31 % 31 % 11 % 7 % 1 % 5 % 12 % 2 %
Emnid[23] 21.01.2017 32 % 30 % 10 % 8 % 7 % 10 % 3 %
Ältere Umfragen
Institut Datum SPD CDU Grüne FDP Piraten Linke AfD Sonst.
Infratest dimap[23] 30.10.2016 32 % 32 % 12 % 7 % 5 % 9 % 3 %
YouGov[23] 15.09.2016 34 % 28 % 10 % 9 % 5 % 11 % 3 %
Mentefactum[23] 11.09.2016 31 % 27 % 11 % 8 % 5 % 13 % 3 %
Infratest dimap[23] 22.05.2016 31 % 31 % 10 % 8 % 6 % 12 % 2 %
INSA[23] 29.04.2016 29 % 32 % 13 % 7,5 % 5,5 % 9 % 4 %
Infratest dimap[23] 21.02.2016 31 % 33 % 9 % 7 % 7 % 10 % 3 %
Infratest dimap[23] 13.12.2015 34 % 35 % 10 % 6 % 5 % 5 % 5 %
Forsa[23] 02.12.2015 39 % 29 % 10 % 7 % 2 % 5 % 4 % 4 %
YouGov[23] 26.11.2015 34 % 30 % 11 % 5 % 1 % 5 % 9 % 5 %
Infratest dimap[23] 07.09.2015 34 % 36 % 11 % 5 % 6 % 3 % 5 %
Infratest dimap[23] 21.06.2015 36 % 35 % 10 % 6 % 1 % 5 % 4 % 3 %
Forsa[23] 02.06.2015 36 % 32 % 11 % 9 % 4 % 3 % 5 %
INSA[23] 27.05.2015 34 % 38 % 12 % 6 % 1 % 6 % 2 % 1 %
YouGov[23] 18.12.2014 34 % 35 % 12 % 4 % 2 % 4 % 7 % 2 %
Infratest dimap[23] 07.12.2014 35 % 36 % 10 % 5 % 1 % 5 % 5 % 3 %
Forsa[23] 14.11.2014 36 % 33 % 10 % 4 % 2 % 5 % 6 %
Forsa[23] 02.09.2014 39 % 32 % 10 % 5 % 3 % 4 % 4 %
Infratest dimap[23] 11.05.2014 37 % 36 % 10 % 5 % 2 % 5 % 3 % 2 %
YouGov[23] 11.12.2013 38 % 34 % 10 % 4 % 5 %
Infratest dimap[23] 08.12.2013 37 % 38 % 8 % 4 % 3 % 5 % 3 % 2 %
Infratest dimap[23] 19.09.2013 38 % 35 % 11 % 4 % 2 % 4 %
Infratest dimap[23] 07.09.2013 40 % 36 % 9 % 4 % 3 % 4 % 2 % 2 %
Infratest dimap[23] 26.05.2013 39 % 35 % 14 % 4 % 2 % 3 % 3 %
YouGov[23] 25.04.2013 42 % 31 % 12 % 6 % 2 % 3 % 4 %
Infratest dimap[23] 16.12.2012 40 % 32 % 12 % 5 % 4 % 4 % 3 %
YouGov[23] 27.09.2012 39 % 30 % 13 % 5 % 5 % 4 % 4 %
YouGov[23] 13.06.2012 38 % 29 % 12 % 7 % 7 % 3 %
Landtagswahl 2012[23] 13.05.2012 39,1 % 26,3 % 11,3 % 8,6 % 7,8 % 2,5 % n. k. 4,4 %

Ministerpräsidentenumfrage

Für die Frage, wen die Bürger direkt zum Ministerpräsidenten/zur Ministerpräsidentin wählen würden, gaben die Meinungsforschungsinstitute folgende Werte an:

Institut Datum Hannelore Kraft (SPD) Armin Laschet (CDU)
Forschungsgruppe Wahlen 11.05.2017 46 % 38 %
YouGov 11.05.2017 34 % 21 %
Forschungsgruppe Wahlen 05.05.2017 51 % 33 %
Infratest dimap 04.05.2017 49 % 28 %
Forsa 28.04.2017 49 % 25 %
YouGov 25.04.2017 42 % 21 %
Infratest dimap 23.04.2017 53 % 31 %
Infratest dimap 19.03.2017 57 % 22 %
Forsa 15.03.2017 55 % 22 %
Infratest dimap 19.02.2017 58 % 26 %
Forschungsgruppe Wahlen 10.02.2017 55 % 29 %
YouGov 27.01.2017 46 % 16 %
Infratest dimap 30.10.2016 56 % 20 %
Mentefactum 11.09.2016 55 % 30 %
Infratest dimap 22.05.2016 58 % 28 %
Infratest dimap 13.12.2015 61 % 21 %
Forsa 02.12.2015 63 % 18 %
YouGov 26.11.2015 50 % 15 %
Infratest dimap 21.06.2015 64 % 17 %
YouGov 18.12.2014 48 % 19 %
Infratest dimap 07.12.2014 59 % 18 %
Infratest dimap 11.05.2014 61 % 18 %

Sonstiges

Etwa 1,5 Prozent aller Wahlberechtigten, ungefähr 201.000 Menschen, sind türkischstämmig.[25]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. MIK NRW: Briefwahl Landtagswahl. Abgerufen am 27. April 2017 (englisch).
  2. Artt. 34 ff. bei recht.nrw.de
  3. Art. 31 bei recht.nrw.de
  4. Pressemitteilung des Ministeriums für Inneres und Kommunales
  5. Endgültiges Ergebnis für Nordrhein-Westfalen Die Landeswahlleiterin, Ministerium für Inneres und Kommunales Nordrhein-Westfalen
  6. http://www.mik.nrw.de/fileadmin/user_upload/Redakteure/Dokumente/Themen_und_Aufgaben/Buergerbeteiligung/Wahlen/2017landtagswahl/ltw17_wahlbekanntmachung.pdf
  7. Statistische Übersicht des Landeswahlleiters
  8. http://www.mik.nrw.de/presse-mediathek/aktuelle-meldungen/aktuelles-im-detail/news/landeswahlausschuss-laesst-31-parteien-zur-landtagswahl-zu.html
  9. Bekanntmachung der zugelassenen Landeslisten
  10. FAQ: Über den Kandidatencheck. Westdeutscher Rundfunk, 18. April 2017, abgerufen am 23. April 2017.
  11. Ihre Wahl - der WDR-Kandidatencheck. Westdeutscher Rundfunk, 2017, abgerufen am 23. April 2017.
  12. vgl. Impressum Wahl-O-Mat NRW 2017
  13. Helga Hochwind: CDU und Wahl-O-Mat: Du sollst nicht flunkern. Spiegel Online, 23. September 2009
  14. Wahl-O-Mat-Thesen
  15. Der NRW-Plan. Kurzwahlprogramm 2017-2022
  16. Parteien streiten um den Zustand von NRW auf faz.net, vom 25. April 2017. Abgerufen am 1. Mai 2017
  17. NRW Wahl 2017 - Das steht im Wahlprogramm der CDU auf rp-online.de. Abgerufen am 1. Mai 2017
  18. Zuhören. Entscheiden. Handeln. Regierungsprogramm der CDU für Nordrhein-Westfalen 2017-2022 - 39. Landesparteitag beschließt Wahlprogramm auf cdu-nrw.de, vom 3. April 2017. Abgerufen am 1. Mai 2017
  19. Kurzwahlprogramm Bündnis 90/Die Grünen
  20. FDP-Chef Lindner: Klare Absage an die Grünen. In: wdr.de, 9. Oktober 2016, abgerufen am 12. April 2017.
  21. Gerhard Voogt: Jamaika-Koalition: NRW-Grüne schließen Zusammenarbeit mit FDP aus. In: ksta.de, 25. April 2017, abgerufen am 29. April 2017.
  22. Kraft schließt Rot-Rot-Grün kategorisch aus. In: tagesschau.de, 10. Mai 2017, abgerufen am 10. Mai 2017.
  23. NRW: Wen wählen Sie bei der nächsten Landtagswahl am kommenden Sonntag? In: civey.com. 11. Mai 2017, abgerufen am 11. Mai 2017.
  24. sueddeutsche.de: Herr Erdoğan und die Wahl im Westen