Pöllauberg
Pöllauberg
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Hartberg-Fürstenfeld | |
Kfz-Kennzeichen: | HF (ab 1.7.2013; alt: HB) | |
Hauptort: | Oberneuberg | |
Fläche: | 33,87 km² | |
Koordinaten: | 47° 19′ N, 15° 51′ O | |
Höhe: | 753 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.999 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8225 | |
Vorwahl: | 03335 | |
Gemeindekennziffer: | 6 22 35 | |
NUTS-Region | AT224 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Oberneuberg 180 8225 Pöllauberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Gerald Klein (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020[1]) (15 Mitglieder) |
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Lage von Pöllauberg im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld | ||
Das Markenzeichen ist die weithin sichtbare Wallfahrtskirche | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Pöllauberg ist eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Fürstenfeld bzw. Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (Steiermark, Österreich) mit 1999 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pöllauberg liegt im Joglland etwa zehn Kilometer westlich der Bezirkshauptstadt Hartberg und etwa 38 km nordöstlich der Landeshauptstadt Graz. Die Gemeinde gehört zum Naturpark Pöllauer Tal und liegt oberhalb von Pöllau am linken Ufer der Pöllauer Safen. Die Gemeinde wird von zahlreichen Zuflüssen der Pöllauer Safen – vornehmlich vom Rauschbach – entwässert. Der höchste Punkt im Gemeindegebiet ist der im äußersten Norden gelegene Masenberg mit einer Höhe von 1261 m.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (Einwohner 1. Jänner 2024[2]):
- Oberneuberg (744) mit Brandstatt, Dreihöf, Ertlhöf, Gimpelhöf, Hausberg, Hochstraße, Holzhöf, Muggental, Multerleiten, Pikeroi, Point, Pöllauberg, Sattel, Schachengraben, Schweighof, Spitzberg, Wiesberg und Winzenberg
- Unterneuberg (555) mit Breitenbach, Goldsberg, Obersalberg, Pikeroi, Salberg und Untersalberg
- Zeil-Pöllau (700) mit Dörfl, Lehenberg, Retterhöf, Safenberg und Sauberg
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die heutige Gemeinde Pöllauberg entstand am 1. Februar 1968 durch die Zusammenlegung der selbständigen Gemeinden Oberneuberg, Unterneuberg und Zeil-Pöllau.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorau | Grafendorf bei Hartberg | |
Pöllau | Greinbach | |
Pöllau | Pöllau | Hartberg Umgebung |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Markgraf Leopold schenkte um 1125 bis 1128 das Ministerialengut an den Ahnherrn der Stubenberger, Wulfing. Darin enthalten war das Gebiet der heutigen Gemeinde Pöllauberg. Wulfing von Stubenberg begann, die Berghänge oberhalb von Pöllau zu besiedeln. Im Jahre 1685 gründete Propst Michael Josef Maister vom Stift Pöllau die erste Schule in Pöllauberg, sein Nachfolger Ortenhofen erhob Pöllauberg zur Pfarre. Pöllauberg kam zu Oberneuberg und wurde damit 1818 eine Gemeinde im neuen Bezirk Pöllau.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Pöllauberg: Die Wallfahrt zum Pöllauberg begann Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts mit der Verehrung eines Marienbildes. An der Stelle der heutigen Annakirche entstand eine romanische Kapelle, die hauptsächlich samstags besucht wurde, was dem Berg den Namen „Samstagsberg“ brachte. Um 1340 begann der Bau der heutigen Wallfahrtskirche Maria Pöllauberg im gotischen Stil. Stifterin war Katharina von Stubenberg. Bemerkenswert am Bau der Kirche ist das zweischiffige Langhaus mit drei Jochen und Kreuzrippengewölbe, während Chor und Vorhalle zu drei Schiffen erweitert sind. Die Kirche liegt unterhalb der ursprünglichen Kapelle am nach drei Seiten steil abfallenden Berg. Das Hauptportal im Westen ist nur über 18 Stufen erreichbar. Im Jahr 2009 wurde ein barrierefreier Zugang auf der linken Seite eingerichtet. Damit ist der Zugang vom Hauptplatz weg ohne Stufen möglich. Die Wände der Kirche sind größtenteils unverputzter Bruchstein, lediglich die Westfassade wurde aus Hausteinen hergestellt. Die Einrichtung des Innern enthält noch eine gotische Marienstatue als Gnadenbild aus dem 15. Jahrhundert, ansonsten stammt der größte Teil aus dem Barock: der Hochaltar wurde von Marx Schokotnigg und seinem Sohn Joseph zwischen 1710 und 1730 errichtet; die Orgel auf der Orgel-Empore mit reicher Stuckatur stammt von 1684. Bei einem Blitzschlag im Jahr 1674 wurde der gotische Turm zerstört und 1678 durch einen barocken Turm ersetzt, der 1872 um ein Turmkreuz erweitert wurde. Der Wallfahrtsort zählt heute zu den bedeutsamsten der Steiermark und wird jährlich von rund 100.000 Gläubigen besucht.
- Die Filialkirche hl. Anna steht etwas höher neben der Wallfahrtskirche und ist die anfängliche Marienkapelle der Gemeinde. Die ursprünglich romanische Kapelle wurde 1532 erweitert und später barockisiert. Der jetzige Altar mit dem Bild der heiligen Anna stammt aus dem Jahr 1644. Die Annakirche enthält teilweise Einrichtungsgegenstände aus der Wallfahrtskirche Maria Pöllauberg, die dort nach Umgestaltungen nicht mehr benötigt wurden.
- Im Rahmen des europäischen Wettbewerbes Entente Florale Europe wurde Pöllauberg 1986 zum Schönsten Blumendorf Europas gekürt und mit einer Goldmedaille in der Kategorie Dorf ausgezeichnet.[3]
- Pöllauberg wurde im Jahr 2003 als das Schönste Blumendorf der Steiermark ausgezeichnet – eine Auszeichnung, die Pöllauberg seit 1985 bereits mehrfach erhalten hat.[4]
- Im Jahr 2009 gewann die oststeirische Gemeinde die von der Kleinen Zeitung veranstaltete Wahl zum Schönsten Fleckerl der Steiermark.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trinkwasser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Etwa 150 von 750 Haushalten werden mit Stand März 2023 vom öffentlichen Wassernetz der Gemeinde versorgt. 600 Haushalte von rund 30 privaten Wasserverbänden und Wassergenossenschaften. Die Gemeinde betreibt den Zusammenschluss, um sich bei Wassermangel wechselweise aushelfen zu können. Die Lage der Leitungen soll digital erfasst werden.[6]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pöllauberg liegt abseits der großen Hauptverkehrsstraßen. Die Gemeinde ist in erster Linie über Nebenstraßen der im Tal der Pöllauer Safen verlaufenden Landesstraße erreichbar. Die Süd Autobahn A 2 von Wien nach Graz ist etwa 17 km entfernt und über die Anschlussstelle Hartberg (115) erreichbar. Die Entfernung zur Wechsel Straße B 54 von Wiener Neustadt über Hartberg nach Gleisdorf beträgt etwa 14 km.
Pöllauberg ist nicht an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Ein Bahnhof ist im Umkreis von zehn Kilometern nicht vorhanden.
Der Flughafen Graz ist etwa 65 km entfernt.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Pöllauberg gibt es einen Kindergarten, eine Volksschule und eine öffentliche Bücherei.[7]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerald Klein (ÖVP) ist seit 2019 Bürgermeister. Vizebürgermeisterin ist Theresia Heil, Gemeindekassier Andreas Schweighofer.[8]
Chronik der Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Längstdienender Bürgermeister war Johann Handler, der von 1961 bis 1968 die Gemeinde Unterneuberg und von 1968 bis 1992 die fusionierte Gemeinde Pöllauberg leitete.[9]
Gemeinde Oberneuberg | Gemeinde Unterneuberg | Gemeinde Zeil-Pöllau |
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Bürgermeister der fusionierten Gemeinde Pöllauberg | ||
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Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partei | 2020[10] | 2015[11] | 2010 | 2005 | 2000 | 1995 | 1990 | ||||||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
ÖVP | 1181 | 89,54 | 14 | 1272 | 85 | 13 | 1356 | 85 | 13 | 1.211 | 77 | 12 | 1251 | 83 | 13 | 992 | 69 | 11 | 1117 | 76 | 12 |
SPÖ | 138 | 10,46 | 1 | 231 | 15 | 2 | 231 | 15 | 2 | 362 | 23 | 3 | 264 | 17 | 2 | 442 | 31 | 4 | 353 | 24 | 3 |
Wahlberechtigte | 1.754 | 1.804 | 1.806 | 1.778 | 1.713 | ||||||||||||||||
Wahlbeteiligung | 76,45 % | 86 % | 89 % | 90 % | 90 % | 88 % | 91 % |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 15. September 1975 wurde der Gemeinde Pöllauberg von der steiermärkischen Landesregierung des Recht verliehen, ein eigenes Wappen zu führen.
Blasonierung: „Im blauen Schild zwei wachsende goldene durchbrochene Fialen, zwischen deren Spitzen eine silberne Lilie schwebt.“[12]
Regionalpolitik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pöllauberg ist gemeinsam mit Pöllau Mitglied des Tourismusverbandes Naturpark Pöllauer Tal[13] und mit diesem in der LEADER-Region Oststeirisches Kernland. Am 7. Dezember 2010 wurde der Naturpark Pöllauer Tal auch als Kleinregion konstituiert.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Ehrenbürgern wurden ernannt:[14]
- Josef Krainer senior, Landeshauptmann der Steiermark (verliehen 1954)
- Erwin Stibenegg, Bezirkshauptmann des Bezirks Hartberg (verliehen 1955)
- Alfons Hinterwaldner, Volksschuldirektor (verliehen 1962)
- Anton Spath, Pfarrer von Pöllauberg (verliehen 1967)
- Josef Krainer junior, Landeshauptmann der Steiermark (verliehen 1988)
- Raimund Ochabauer, Pfarrer von Pöllau (verliehen 1991)
- Johann Handler, Bürgermeister von Unterneuberg und Pöllauberg (verliehen 1993)
- Waltraud Klasnic, Landeshauptfrau der Steiermark (verliehen 2000)
- August Fink, Pfarrer von Pöllauberg (verliehen 2001)
- Hermann Schützenhöfer (* 1952), Landeshauptmann der Steiermark (verliehen 2017)[15]
- Hans Weiglhofer, Bürgermeister von Pöllauberg (verliehen 2019)[16]
Ehrenbürger waren weiters
- Otto von Habsburg (nur in der Gemeinde Unterneuberg, verliehen 1934, aberkannt 1938)
- Kurt von Schuschnigg (nur in der Gemeinde Unterneuberg, verliehen 1934, aberkannt 1938)
- Adolf Hitler (1938 von der Gemeinde Unterneuberg verliehen und 2002 aberkannt; 1944 von der Gemeinde Zeil-Pöllau verliehen und 2003 aberkannt)
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Maria Schuster (1939–2019), österreichischer Physiker und Schriftsteller, lebte in Pöllauberg[17][18]
- Peter Töglhofer (1944–2007), Musikant, Humorist, Moderator, Laien-Schauspieler und Autor des Buches a’ Herz braucht der Mensch (ISBN 3-85365-226-3), lebte in Pöllauberg
- Hubert Lang (Politiker) (* 1964), Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pöllauberg in Geschichte und Gegenwart. 2004.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde
- Eintrag zu Pöllauberg im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- 62235 – Pöllauberg. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Naturpark Pöllauer Tal
- Jugendwebsite der Gemeinde
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinderatswahl 2020 – Ergebnisse Pöllauberg. orf.at, abgerufen am 22. August 2020.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ http://www.blumenbuero.or.at/
- ↑ Steirische Blumenstraße. Abgerufen am 16. April 2020.
- ↑ Pöllauberg ist das schönste Fleckerl im Land. Archiviert vom am 25. August 2012 .
- ↑ Pöllauberg verbindet Wassernetze orf.at, 22. März 2023, abgerufen am 24. März 2023.
- ↑ Schule und Bildung | Pöllauberg. Abgerufen am 31. März 2020.
- ↑ Gemeinderat. Gemeinde Pöllauberg, abgerufen am 25. Dezember 2022.
- ↑ Gottfried Allmer in Pöllauberg in Geschichte und Gegenwart; Hrsg. Gemeinde Pöllauberg, 2004, S. 54
- ↑ Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 16. September 2022.
- ↑ GRW 2015 Ergebnisse, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Abgerufen am 31. März 2020.
- ↑ Gemeindewappen | Pöllauberg. Abgerufen am 31. März 2020.
- ↑ Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 311. ZDB-ID 1291268-2 S. 627.
- ↑ Gottfried Allmer in Pöllauberg in Geschichte und Gegenwart; Hrsg. Gemeinde Pöllauberg, 2004, S. 58
- ↑ 10 Jahre Naturparkarena Pöllauberg und ein neuer Ehrenbürger. In: soj.at. Abgerufen am 6. April 2021.
- ↑ Gemeinde Pöllauberg. In: soj.at. Abgerufen am 6. April 2021.
- ↑ Peter Maria Schuster: Biografie auf der eigenen Webseite (abgerufen am 24. Mai 2015)
- ↑ Physiker Peter Maria Schuster gestorben. salzburg.orf.at, 31. Dezember 2019, abgerufen am 31. Dezember 2019.