Treplin

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Wappen Deutschlandkarte
?
Treplin
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Treplin hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 23′ N, 14° 24′ OKoordinaten: 52° 23′ N, 14° 24′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Märkisch-Oderland
Amt: Lebus
Höhe: 88 m ü. NHN
Fläche: 11,35 km2
Einwohner: 364 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15236
Vorwahl: 033602
Kfz-Kennzeichen: MOL, FRW, SEE, SRB
Gemeindeschlüssel: 12 0 64 480
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Straße der Freiheit 1
15326 Lebus
Bürgermeister: Joachim Kretschmann
Lage der Gemeinde Treplin im Landkreis Märkisch-Oderland
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Karte

Treplin ist eine Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland. Sie wird vom Amt Lebus verwaltet.

Geografie

Treplin liegt auf der Lebuser Hochfläche, einer wald- und wasserreichen Grundmoränenlandschaft am Rand des Oderbruchs, etwa 70 km östlich von Berlin.

Nachbargemeinden

Östlich von Treplin liegt Booßen, ein Ortsteil von Frankfurt (Oder). Im Westen und Norden grenzt die Gemeinde Zeschdorf an. Im Süden liegt die Gemeinde Jacobsdorf.

Gemeindegliederung

Treplin hat keine amtlich ausgewiesenen Ortsteile, bewohnten Gemeindeteile oder Wohnplätze.[2]

Geschichte

Mit dem Vordringen der askanischen Markgrafen wurden die Handelswege auf eine südlicher gelegene Linie verlegt. Diese Route verlief über Müncheberg – Frankfurt (Oder) – Posen. Entlang dieser Linie gab es eine Reihe von Gründungen neuer Siedlungen. Mit Hilfe von Lokatoren warben die Askanier Siedler an. Die ersten Ansiedlungen aus der Zeit um 1250 besaßen zumeist eine Größe von 64 Hufen, wovon vier der Kirche gehörten, so auch in Treplin,[3] und bekamen zumeist den Namen des Lokators oder ersten Lehnsherren. Um Treplin entstanden auf diese Weise einige Dörfer, wie zum Beispiel das nahe gelegene Pillgram oder Biegen. Ortsnamen, welche slawisch klingen, lassen jedoch nicht immer einen Rückschluss auf vorherige Besiedlung zu, da sich die deutschen Siedler diese Namen teilweise zu eigen machten, vor allem bei Ortsgründungen, welche nahe an Gewässern lagen, wie im Beispiel Niederjesar oder Hohenjesar.[4]

Die erste urkundliche Erwähnung von Treplin geht auf den 18. April 1341 zurück, als sich die Brüder gherardo & hinrico trepelin presbyteris in einer Appellation finden.[5] Der Name änderte seine Schreibweise in den Folgejahren nur wenig: Treppelyn (1460), Trippelin, Treppelin (1624).

1755 begann man, zwischen Treplin und Petershagen die erste Kohle in der Mark Brandenburg abzubauen. Es handelte sich dabei um Braunkohle, die im Tagebau gefördert wurde. Dieser Kohleabbau endete 1960, als die Grube „Sophie“ geschlossen wurde.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1875 415
1890 394
1910 377
1925 397
1933 439
1939 407
1946 456
1950 495
Jahr Einwohner
1964 358
1971 342
1981 279
1985 285
1989 287
1990 291
1991 285
1992 270
1993 273
1994 314
Jahr Einwohner
1995 382
1996 418
1997 453
1998 462
1999 477
2000 468
2001 431
2002 445
2003 438
2004 429
Jahr Einwohner
2005 421
2006 425
2007 427
2008 423
2009 424
2010 405
2011 389
2012 391
2013 382
2014 378
Jahr Einwohner
2015 377
2016 374

Gebietsstand des jeweiligen Jahres,[6][7] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Treplin besteht aus sieben Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[8]

  • Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Treplin 5 Sitze
  • Einzelbewerber Timo Lück 1 Sitz
  • Einzelbewerber Horst Wamser 1 Sitz

Bürgermeister

  • 2003–2008 Joachim Kretschmann
  • 2009–2014 Kathrin Jahn[9]
  • seit 2014 Joachim Kretschmann

Kretschmann wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 mit 56,1 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[10] gewählt.[11]

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Treplin stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Bauwerke

In Treplin betreibt die Deutsche Telekom AG eine Sendeanlage für UKW-Rundfunk und DVB-T. Als Antennträger kommt ein 185,1 Meter hoher abgespannter Stahlfachwerkmast zum Einsatz, der 1994 errichtet wurde. Daneben befinden sich auf dem Areal noch einige Antennen für Kurzwelle, die aus DDR-Zeiten stammen. Funkamateure betreiben auf dem Gelände ihre Klubstation.

Trepliner Dorfkirche

In dem Ort befindet sich eine Kirche mit einem Storchennest auf der östlichen Apsis, eine Heimatstube und eine Wassermühlenruine.

Die Kirche aus dem 19. Jahrhundert wurde im Zweiten Weltkrieg und durch Entnahme von Baumaterial in der Nachkriegszeit schwer beschädigt, so dass sie bis 2002 eine Ruine war. Der Kirchturm konnte in den Nachkriegsjahren wieder instand gesetzt werden. 2003 wurden Turm und Kirchendach erneuert, der Innenausbau ist geplant. In der Region bekannt ist der „Weihnachtsmarkt in der Kirche“ am 1. Adventssonntag.

In einem kleinen, neu errichteten Gemeindehaus neben der Kirche befinden sich der Kirchsaal, in dem in der Regel die Gottesdienste und die weitere Gemeindearbeit stattfinden, ferner eine Gemeindeküche sowie Sanitärräume.

Parks

Treplin liegt in einem Naturschutzgebiet, dem Treplin-Alt-Zeschdorfer Fließtal. Es gibt zwei Seen in einem Waldtal.

Verkehr

Treplin liegt an der Bundesstraße 5, die von Berlin kommend nach Frankfurt (Oder) weiterführt. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich im neun Kilometer südlich gelegenen Jacobsdorf (Richtung Berlin und Frankfurt (Oder)).

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Treplin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Treplin
  3. Herbert Ludat: Das Lebuser Stiftsregister von 1405: Studien zu den Sozial- und Wirtschaftsverhältnissen im mittleren Oderraum zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Band 9 von Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen. Verlag Otto Harrassowitz, 1965, S. 7, ISBN 9783428038077
  4. Siegmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichte des ehemahligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens. In Kommission der Nauckoschen Buchhandlung, Berlin 1829, 1. Band, S. 121
  5. Siegmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichte des ehemahligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens. In Kommission der Nauckoschen Buchhandlung, Berlin 1829, 1. Band, S. 459
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Märkisch-Oderland. S. 34–37
  7. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  8. Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
  9. Bürgermeisterin Kathrin Jahn in: Amtsblatt für das Amt Lebus, 2. Juni 2009, S. 3
  10. § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
  11. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014