Fließem
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 1′ N, 6° 33′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 341 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,38 km2 | |
Einwohner: | 697 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 83 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54636 | |
Vorwahl: | 06569 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 039 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | www.fliessem.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Anja Esch | |
Lage der Ortsgemeinde Fließem im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Fließem ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit dem 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt in der Eifel auf der Bickendorfer Hochfläche, die Teil des Gutlandes ist. Zu Fließem gehören auch die Wohnplätze Obere Fließemer Mühle und Otrang sowie der Weiler Nattenheimer Barriere. [2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die im 1. Jahrhundert erbaute römische Villa Otrang wurde im Jahre 1825 bei Erdarbeiten entdeckt und die gefundenen Mosaikböden deuten auf eine römische Ansiedlung aus dieser Zeit hin. Später fand man 1911 auch zwei Tempel (Diana und Minerva) und legte sie frei. Heute ist die Villa Otrang als Museum zugänglich.
Gefundene Gräber aus dem 6. und 7. Jahrhundert belegen, dass die römische Siedlung von den Franken erobert und genutzt wurde. Im Jahre 1869 wurden römische Grabfunde geborgen. Man fand drei augusteische Münzen, einige Bronzebeschläge, zwei Fibeln und einige Fragmente von Töpfen und Krügen.[3]
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt vom 25. Juli 804, als er unter dem Namen „flaistes haimomarc“ in einer Tauschurkunde der Abtei Prüm genannt wurde.[4] Eine weitere Erwähnung erfolgte als „Wleysheym“ im Prümer Urbar aus dem Jahr 893. Bedeutung erlangte der Ort unter Friedrich von Schleiden (1397–1427), einem Abt der Benediktiner-Abtei Prüm, der die Kirche mit wertvollen Reliquien bedachte. Als 1464 ein hundertjähriger Ablass für den Besuch der Kapelle des Klosters gewährt wurde, erwuchs sie zum Wallfahrtsort.
Der Ortsname wandelte sich mehrfach in den Jahrhunderten. Im 9. Jahrhundert nannte man den Ort Flaisteshaimo marca, später wurde daraus Wlesheim, während des Mittelalters wurde er als Vlissheim bezeichnet, später dann als Flaistershaim, bis sich schließlich der heutige Name durchsetzte.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Fließem, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Fließem besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[6]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anja Esch wurde am 15. März 2017 Ortsbürgermeisterin von Fließem.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 68,55 %[8] und am 9. Juni 2024 mit 66,3 % jeweils für weitere fünf Jahre in ihrem Amt bestätigt.[9]
Eschs Vorgänger Klaus Schnarrbach hatte zum 31. Dezember 2016 nach über 30 Jahren Amtszeit das Amt niedergelegt.[10]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt mit drei silbernen Ringen von Silber über blau schräg links geteilt, oben ein Tatzenkreuz, unten eine wachsende goldene Säule mit Kapitell.“[11] | |
Wappenbegründung: Die drei silbernen Ringe deuten auf das Wappen des Hermann von Vlisheim, gen. Burnenschuyre, der fünf weiße Ringe in Rot verzeichnete. In verminderter Form ist es in das Schildhaupt übernommen. Das Patronat der Fließemer Pfarrkirche ist neben dem hl. Stephanus "Kreuzerhöhung", was durch das rote Tatzenkreuz (Zeit der Kreuzzüge) symbolisiert ist. Der Hinweis auf das römische Kulturerbe, der röm. Villa Otrang, findet sich in der Aufnahme einer Säule mit Kapitell in gold auf blauem Grund. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die katholische Kirche Kreuzerhöhung und St. Stephan stammt aus dem 13. Jahrhundert.
- Das Tagelöhnerhaus Leikshaus, Kirchstraße 12, aus dem Jahr 1770
- Die ehemalige Schule von 1900, Otranger Straße 13, ist heute Bürgerhaus
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Fließem
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Hüttenbrennen am ersten Wochenende nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[12][13]
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 2004 feierte die Gemeinde ihr 1200-Jahr-Jubiläum. Für die Jugendlichen dieser Gemeinde wurde beim Gemeindehaus ein Jugendraum eingerichtet.
Das Heimatmuseum „Leicks Haus“ wurde in einem Tagelöhnerhaus aus dem Jahr 1770 in Fließem eingerichtet. Das kleine dreiachsige Gebäude sowie das angrenzende Ökonomiegebäude zählen zum Typ des Eifeler Flurküchenhauses. Im Inneren werden Eifeler Wohnkultur und Handwerk des 18. und 19. Jahrhunderts dokumentiert.[14]
An sportlichen Freizeitmöglichkeiten bietet Fließem
- einen Fußballplatz (Rasenplatz),
- zwei Tennisfelder,
- einen Fischweiher,
- einen Rundgang zum Wandern und einen Fußmassageweg.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 103–110 (315 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Ortsgemeinde Fließem
- Ortsgemeinde Fließem auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Zur Ortsgemeinde Fließem gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Fließem in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 101 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Frührömische Grabfunde. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- ↑ Heinrich Beyer: Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band I, Coblenz: Hölscher, 1860, Urkunde 43: „Des Abts Trancrad zu Prüm Tauschvertrag mit Berengar v. Wich.“ (dilibri.de)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
- ↑ Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat der Gemeinde Fließem am 09.06.2024. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 26/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 10. Juni 2024, abgerufen am 28. August 2024.
- ↑ Sitzung des Ortsgemeinderates Fließem: Wahl der Ortsbürgermeisterin / des Ortsbürgermeisters. In: Ratsinformationssystem. Verbandsgemeinde Bitburger Land, 15. März 2017, abgerufen am 16. Juni 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. Oktober 2021; abgerufen am 16. Juni 2021 (siehe Bitburger Land, Verbandsgemeinde, 17. Ergebniszeile).
- ↑ Fließem, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Fließem. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 28. August 2024.
- ↑ Christian Moeris: Unstimmigkeit in Fließemer Gemeindekasse nicht geklärt. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 8. Januar 2017, abgerufen am 16. Juni 2021.
- ↑ Wappen der OG Fließem. Abgerufen am 25. März 2022.
- ↑ Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.
- ↑ Heimatmuseum "Leicks Haus" Fließem. Abgerufen am 7. Dezember 2019.