Bahnstrecke Regensburg–Weiden

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Regensburg–Oberkotzau
Streckennummer:5050 (Weiden–Oberkotzau),
5860 (Regensburg–Weiden)
Kursbuchstrecke (DB):855
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:Elektrifizierung geplant ~
Höchstgeschwindigkeit
mit Neigetechnik:
160 km/h
Zugbeeinflussung:PZB, ZUB122, ZUB262
Zweigleisigkeit:Durchgehend
von Nürnberg Hbf
von Ingolstadt Hbf
0,0 Regensburg Hbf 339 m
B 15
nach München Hbf und nach Passau Hbf
zum Hafen Regensburg
von Passau
3,2 Donau (342 m)
B 8 und B 15
4,? Walhallabahn
4,? vom Lokalbahnhof Walhallastraße
4,3 Regensburg-Walhallastraße
Regensburg-Konradsiedlung
7,5 Regensburg-Wutzlhofen
nach Falkenstein (Oberpf)
B 16
B 15
11,4 Regendorf
15,1 Regenstauf 339 m
Regen (136 m)
A 93
B 15
24,0 Ponholz 377 m
27,2 Maxhütte-Haidhof (Keilbahnhof) 390 m
nach Burglengenfeld
33,1 Loisnitz
36,1 Klardorf
von Furth im Wald
B 15
42,6 Schwandorf 359 m
43,1 Naab (17 m)
B 15
B 85
46,9 Irrenlohe 360 m
nach Nürnberg Hbf
Güteranschluss Tonwerk Buchtal
50,9 Schwarzenfeld (Oberpf)
Bahnstrecke Nabburg–Schönsee
von Schönsee
58,3 Nabburg 368 m
62,8 Pfreimd 372 m
A ;93
A 6
69,2 B 14
69,5 Wernberg 382 m
75,7 Luhe
78,1 Luhe-Wildenau 389 m
A 93
Haidenaab (50 m)
81,5 Rothenstadt
A 93
von Neukirchen
86,6
0,0
Weiden (Oberpf) 397 m
nach Bayreuth
B 22
Güteranschluss Nachtmann
5,3 Altenstadt (Waldnaab)
6,1 Neustadt (Waldnaab) (Keilbahnhof) 406 m
nach Eslarn
B 15
Waldnaab (62 m)
Waldnaab (59 m)
Waldnaab (72 m)
11,8 Lamplmühle
A 93
Waldnaab (90m)
Waldnaab (47m)
15,4 Windischeschenbach 425 m
Waldnaab (43 m)
Waldnaab (30 m)
Waldnaab (51 m)
Fichtelnaab (30 m)
Fichtelnaab (42 m)
von Erbendorf
22,9 Reuth (b Erbendorf) 464 m
von Friedenfels
B 299
von Bärnau
33,3 Wiesau (Oberpf) 506 m
Güteranschluss ATW Wiesau
GRB Mitterteich, früher Eger
B 303
41,4 Pechbrunn (früher Groschlattengrün) 556 m
von Nürnberg Hbf
51,1 Marktredwitz 537 m
nach Cheb
54,2 Thölauer Viadukt (161 m)
von Leupoldsdorf
58,4 Wunsiedel-Holenbrunn (früher Holenbrunn) 563 m
nach Selb
62,6 Röslau 584 m
Eger (99 m)
69,5 Marktleuthen 544 m
von Weißenstadt
74,2 Kirchenlamitz Ost 559 m
80,7 Martinlamitz 520 m
B 289
Lamitz (48 m)
von Bamberg
von Cheb
87,0 Oberkotzau Pbf (Keilbahnhof) 485 m
nach Hof Hbf

Die Bahnstrecke Regensburg–Oberkotzau ist eine rund 175 km lange Hauptbahn, welche die oberpfälzische Bezirkshauptstadt Regensburg über Schwandorf, Weiden in der Oberpfalz und Marktredwitz mit Oberkotzau bei Hof in Oberfranken verbindet. Auf dem Abschnitt Regensburg–Weiden begleitet die Strecke die Naab, der Abschnitt wird oft auch als Naabtalbahn bezeichnet. Der Abschnitt Marktredwitz–Oberkotzau wurde im Zuge der Fichtelgebirgsbahn gebaut.

Geschichte

Am 12. April 1856 erteilte König Maximilian II. von Bayern der AG der Bayerischen Ostbahnen die Erlaubnis zum Bau des Südteils der Strecke von Regensburg bis nach Wiesau und weiter nach Waldsassen. Als erstes Teilstück wurde am 12. Dezember 1859 der Abschnitt Regensburg–Schwandorf (weiter nach Hersbruck (links Pegnitz)), vier Jahre später, am 1. Oktober 1863, die Verlängerung bis Weiden eröffnet. Ein weiteres Jahr später konnte das Teilstück von Weiden über Wiesau nach Waldsassen am 15. August 1864 dem Verkehr übergeben werden. Nachdem die Verlängerung von Waldsassen nach Eger im Böhmen am 15. Oktober 1865 und die Verbindung von Hof nach Eger am 1. November 1865 in Betrieb gegangen waren, konnte man von Regensburg über Eger nach Hof reisen.

13 Jahre später richtete die Bayerische Staatsbahn die Bahnstrecke Nürnberg-Eger ein. Auch diese Linie führte weiter zum Bahnknoten Eger. Am 15. August 1877 wurde von Marktredwitz aus ein Anschluss nach Oberkotzau kurz vor Hof in Betrieb genommen und nach weiteren fünf Jahren am 1. Juni 1882 die Lücke zwischen Wiesau und Marktredwitz geschlossen.

Eröffnungsdaten

  • 12. Dezember 1859 (Regensburg – Irrenlohe an der Strecke nach Nürnberg)
  • 1. Oktober 1863 (Irrenlohe – Weiden an der Strecke nach Eger)
  • 15. August 1864 (Weiden – Wiesau an der Strecke nach Eger)
  • 15. August 1877 (Holenbrunn – Oberkotzau, Anschluss nach Hof)
  • 15. Mai 1878 (Marktredwitz – Holenbrunn)
  • 1. Juni 1882 (Wiesau – Marktredwitz, Lückenschluss)

Weitere Geschichte

Bis zur Jahrhundertwende war die Bahnstrecke Regensburg–Hof eingleisig. Der Ausbau auf zwei Gleise bereitete im – auf dem Gebiet der Ortschaft Pechbrunn gelegenen – Bahnhof Groschlattengrün Probleme. Er lag unmittelbar am örtlichen Basaltwerk, das nicht versetzt werden konnte. Am 30. und 31. Oktober 1900 wurde daher das Empfangsgebäude von seinem Fundament abgetrennt, um vier Zentimeter angehoben und um zehn Meter verschoben. Während dieser Aktion ging der Betrieb, auch im Gebäude, ohne nennenswerte Unterbrechungen weiter.[1]

Streckenbeschreibung

Verlauf

Bahnhof Kirchenlamitz Ost, 1986

Die Strecke beginnt im Regensburger Hauptbahnhof und führt von dort zunächst zusammen mit der Bahnstrecke nach Passau nach Osten. In Höhe des Safferlinger Stegs trennen sich die Strecken: Die Strecke nach Passau schwenkt nach Süden, die Strecke nach Hof nach Norden durch das Regensburger Hafengebiet und überquert zuerst den Westhafen und dann die Donau über einer Brücke. Die Trasse führt östlich an den Regensburger Stadtteilen Konradsiedlung, Wutzlhofen und Haslbach vorbei, schwenkt nach Nordwesten und folgt dem Regen bis Regenstauf. Nach Regenstauf überquert die Strecke den Regen, führt weiter nach Nordwesten, überquert die A 93 und durchquert den Ponholzer Forst in einer Schleife. Am Ort Ponholz vorbei verläuft die Strecke weiter in Richtung Norden nach Maxhütte-Haidhof, wo die Bahnstrecke nach Burglengenfeld abzweigt, und dann zwischen Naab und der A 93 nach Schwandorf.

Der Schwandorfer Bahnhof ist ein wichtiger Eisenbahnknoten in der Oberpfalz. Dort trifft die Nord-Süd-Verbindung von Dresden über Hof nach Regensburg und München auf die West-Ost-Verbindung von Frankfurt über Nürnberg nach Furth im Wald und Prag. Die Strecke von Furth im Wald trifft südlich des Bahnhofs auf die Naabtalbahn, die Strecke nach Nürnberg zweigt im vier Kilometer entfernten Bahnhof Irrenlohe von ihr ab.

Nachdem die Strecke die Naab überquert und den Trennungsbahnhof Irrenlohe hinter sich gelassen hat, führt sie an Schwarzenfeld vorbei und trifft bei Stulln auf die Überreste der Bahnstrecke von Schönsee, mit der sie gemeinsam nach Nabburg verläuft, wo die Nebenbahn bis 1994 ihren Ausgangspunkt hatte. Die Strecke verläuft weiter am rechten Ufer der Naab entlang an Pfreimd, Wernberg-Köblitz und Luhe-Wildenau vorbei nach Weiden in der Oberpfalz. Der Bahnhof ist wie der von Schwandorf ein Knotenpunkt, da dort die Strecken von Nürnberg (über Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg) und nach Bayreuth abzweigen. Neben einem ehemaligen Betriebswerk, das bis in die 1990er Jahre bestand, befindet sich in Weiden ein Ausbesserungswerk für Reisezugwagen (PFA Weiden), das mittlerweile zur Stadler Rail gehört.

Im weiteren Verlauf führt die Strecke an Wald- und Fichtelnaab entlang über Neustadt an der Waldnaab, Windischeschenbach, Reuth bei Erbendorf nach Wiesau, umfährt den Steinwald auf seiner Ostseite und endet zusammen mit der Bahnstrecke von Nürnberg von Westen her im Bahnhof von Marktredwitz. Zwischen Weiden und Marktredwitz zweigten von der Strecke vier Nebenbahnen ab: im Keilbahnhof von Neustadt die Strecke nach Eslarn, in Reuth die Strecke nach Erbendorf und in Wiesau die Strecken von Bärnau und nach Waldsassen. In Reuth begann zudem eine Feldbahnstrecke mit einer Spurweite von 600 mm, die zum ca. sechs Kilometer entfernten Ort Friedenfels führte (siehe Bahnstrecke Reuth–Friedenfels).[2]

Von Marktredwitz aus zweigt die Strecke von der Linie nach Schirnding und Eger gen Norden über die Orte Holenbrunn, Röslau sowie Marktleuthen ab und durchquert auf dem weiteren Weg nach Hof den östlichen Ausläufer des Fichtelgebirges. Ab Fattigau verläuft die Strecke parallel zur Saale und zur Bahnstrecke von Bamberg, mit der sie sich in Oberkotzau vereinigt.

Ausbauzustand

Die Strecke ist auf voller Länge zweigleisig ausgebaut und nicht elektrifiziert. Die streckenbezogene Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h, nachdem die Strecke bis Dezember 2005 für bogenschnellen Betrieb ausgebaut wurde.

Verkehrsverbünde

Der Abschnitt Regensburg – Schwandorf ist in den Regensburger Verkehrsverbund (RVV) integriert.

Verkehr

Zug im Bahnhof Wiesau (Oberpf)

Die Regionalbahn-Leistungen auf der Gesamtstrecke werden von der Oberpfalzbahn mit Dieseltriebwagen vom Typ Desiro erbracht. Daneben gibt es eine Regional-Express-Verbindung Regensburg – Hof, die von der Länderbahn mit dem alex und der Deutschen Bahn (DB) mit der Baureihe 612 („Regioswinger“) bedient wird.

Auf den Abschnitten Marktredwitz – Hof und Weiden – Neustadt (Waldnaab) verkehren die von Nürnberg kommenden Regional-Express-Züge mit Dieseltriebwagen der Baureihe 612. Von München kommend führt mit dem Bayern-Böhmen-Express eine Regional-Express-Linie nach Schwandorf und von dort aus zusammen mit dem alex alle vier Stunden über Furth im Wald und Plzeň nach Praha (Prag). Diese Zugleistungen werden von der Länderbahn (Netinera) erbracht.

Zukunft

Elektrifizierung der Strecke

Der 35,9 Kilometer lange Abschnitt Marktredwitz–Oberkotzau soll als Teil der Franken-Sachsen-Magistrale, die im Bundesverkehrswegeplan als Projekt Nr. 16 (ABS Nürnberg – Marktredwitz – Reichenbach / Grenze D/CZ (– Prag)) im „Vordringlichen Bedarf“ als „Neues Vorhaben“ aufgeführt ist, elektrifiziert werden. Die Kosten für das Gesamtvorhaben werden vom Bund mit 467 Millionen Euro angegeben.[3]

Insbesondere auch seitens der neuen Bayerischen Staatsregierung und der DB Bayern wird darüber hinausgehend die Elektrifizierung der 137,7 km langen Reststrecke Marktredwitz–Regensburg gefordert.[4][5][6] Ende November 2015 berichtete der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestags, dass die Strecke im Bundesverkehrswegeplan 2015 dem „vordringlichen Bedarf plus“ zugeordnet wäre. Dies würde eine zügige Elektrifizierung bedeuten, da es sich dabei um die Kategorie mit der höchsten Priorität handelt. [7]

Umgehung Schwandorf

Im Rahmen des mittlerweile gestrichenen Projektes Donau-Moldau-Bahn war eine südöstliche Umgehungskurve Schwandorfs geplant, die den bisherigen Richtungswechsel der von München nach Prag verkehrenden Züge überflüssig machen und somit zu einer Fahrzeitverkürzung führen sollte.

Dieselnetz Oberfranken

Die bisher von der Vogtlandbahn erbrachten Regionalbahn-Leistungen sollten auf dem Streckenabschnitt Marktredwitz–Hof als Teil des von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft am 8. Februar 2008 ausgeschriebenen „Dieselnetz Oberfranken“ neu vergeben werden. Im Dezember 2012 übernahm die agilis diese Strecke. Es soll ein verbessertes Betriebsangebot, u. a. eine durchgehende RB-Linie Hof–Marktredwitz geben.[8] Als neue Fahrzeuge werden Regioshuttle-Dieseltriebzüge eingesetzt.[9]

Haltepunkt Regensburg-Walhallastraße

Es ist geplant, die 1984 geschlossene Haltestelle Walhallastraße etwas südlich des ehemaligen Standorts in unmittelbarer Nähe der Donau-Arena nördlich der Walhalla-Allee zu reaktivieren. Diese soll zwei 210 m lange Bahnsteige erhalten. Man rechnet mit über 1000 Zu- und Aussteigern. Die Regionalzüge sollen diesen Halt stündlich bedienen. Die Stadt Regensburg plant im Zuge des Neubaus die Stadtbuslinien auf die Haltestelle auszurichten. Die Bauarbeiten an der Haltestelle sollten in der ursprünglichen Planung nach Fertigstellung der Osttangente, die im November 2014 erfolgte, beginnen und zwei Jahre dauern. Nach dieser Planung wäre die Haltestelle etwa zu Beginn des Jahres 2017 eröffnet worden [10]. Mittlerweile haben sich jedoch Verzögerungen ergeben, so dass mit einer Inbetriebnahme nicht vor 2020 gerechnet wird [11].

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Ernstberger: Nordbayerische Feld- und Grubenbahnen und die Geschichte ihrer Betriebe. 1. Auflage. 2005, S. 9.
  2. Michael Ernstberger, op. cit., S. 96 ff
  3. Bundesverkehrswegeplan: Projekt Nr. 16 - Neue Vorhaben - ABS Nürnberg – Marktredwitz – Reichenbach / Grenze D/CZ (– Prag)
  4. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie: Rede des Bayerischen Staatsministers für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Erwin Huber anlässlich der Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbandes Oberfranken-Ost am 6. August in Wunsiedel.
  5. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie: Statement der Bayerischen Staatsministerin für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Emilia Müller anlässlich bei der Pressekonferenz zur Verkehrskonferenz am 2. September 2008 in Schwandorf.
  6. Koalitionsvereinbarung 2008 bis 2013 zwischen CSU und FDP für die 16. Wahlperiode des Bayerischen Landtags. S. 31.
  7. Trassenausbau elektrisiert die Region. In: Mittelbayerische Zeitung. Abgerufen am 24. November 2015 (deutsch).
  8. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie: Freistaat Bayern schreibt Diesel-Zugleistungen auf dem Schienennetz in Nordostbayern aus. Pressemitteilung vom 11. Februar 2008.
  9. Bahnaktuell.net:„PESA Link II ab 2014 zwischen Regensburg und Marktredwitz bzw. Schirnding“
  10. Zughalt.de:Neuer Haltepunkt „Regensburg Walhallastraße“ ab 2017 geplant, 6. Februar 2012, abgerufen am 19. November 2013
  11. Mittelbayerische Zeitung Regensburg:Walhalla-Bahnhof kommt mit Verspätung, 10. April 2016, abgerufen am 26. September 2016