Heimat

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Der Begriff Heimat verweist zumeist auf eine Beziehung zwischen Mensch und Raum. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird er auf den Ort angewendet, in den ein Mensch hineingeboren wird und in dem die frühesten Sozialisationserlebnisse stattfinden, die zunächst Identität, Charakter, Mentalität, Einstellungen und Weltauffassungen prägen. Der Begriff „Heimat“ steht in einer speziellen Beziehung zum Begriff der „Siedlung“; dieser bezieht sich, und damit im Gegensatz zum Wohnplatz, in der Regel auf eine sesshafte Lebensform, d. h. auf ein dauerhaftes bzw. langfristiges Sich-Niederlassen und Wohnen an einem Ort bzw. in einer Region.

Definitionen

Neubaugebiet in Wetzgau

Eine einheitliche Definition existiert nicht. So ist für Bausinger Heimat eine räumlich-soziale Einheit mittlerer Reichweite, in welcher der Mensch Sicherheit und Verlässlichkeit seines Daseins erfahren kann, sowie ein Ort tieferen Vertrauens: „Heimat als Nahwelt, die verständlich und durchschaubar ist, als Rahmen, in dem sich Verhaltenserwartungen stabilisieren, in dem sinnvolles, abschätzbares Handeln möglich ist – Heimat also als Gegensatz zu Fremdheit und Entfremdung, als Bereich der Aneignung, der aktiven Durchdringung, der Verlässlichkeit“.[1] Bei Greverus (1979) nahm der Identitätsbegriff eine besondere Stellung ein. Heimat sei „heile Welt“ und nur in der Dreiheit von Gemeinschaft, Raum und Tradition zu finden; denn nur hier werden die menschlichen Bedürfnisse nach Identität, Sicherheit und aktiver Lebensgestaltung in einem kulturell gegliederten Territorium befriedigt. Auf jeden Fall stellt Heimat, oder besser: die Auseinandersetzung mit Heimat, eines neben anderen Identifikationsfeldern dar, die Ich-Identität bilden.[2]

In ethologischer und anthropologer Hinsicht reflektiert Heimat das Bedürfnis nach Raumorientierung sowie dem ersten „Territorium“, das für die eigene Existenz Identität, Stimulierung und Sicherheit bieten könne (Paul Leyhausen). In existenzphilosophischer Hinsicht stelle Heimat in Wechselbeziehung zum Begriff der Fremde eine räumliche und auch zeitbezogene Orientierung zur Selbstgewinnung des Menschen bereit (Otto Friedrich Bollnow). In soziologischer Hinsicht zählt Heimat in Komplementarität zur Fremde zu den Konstitutionsbedingungen von Gruppenidentität (Georg Simmel). In den beiden letzten Betrachtungsweisen würde dem Begriff Heimat neben der inneren auch eine eigene historische Dimension zuerkannt.[3]

Heimat könne auch „neu gewonnen […] werden“,[4] da der Heimatbegriff die Möglichkeit auf Beheimatung einschließe – also auf Aneignung einer vertrauten Lebenswelt und Ausbildung sozialer Zugehörigkeiten.[5] Die Heimatfindung könne demnach gleichsam in beweglichen Modellen von Raumdefinitionen und persönlichen Zuordnungen erfolgen. Die Heimat als sozialer Raum eröffne sich somehr in lebens- und alltagsweltlichen Interaktionen im Rahmen von Bekanntschaften, Freundschaften und Nachbarschaften[6] und erschließe sich in der Auseinandersetzung mit der lebensweltlich-kulturellen Umwelt – mit dem Ziel, individuelle Handlungsgewissheiten zu erlangen. So verstanden, wäre Heimat Lebensmöglichkeit und nicht Herkunftsnachweis. Heimat würde „nicht länger als Kulisse verstanden, sondern als Lebenszusammenhang, als Element aktiver Auseinandersetzung“.[7] Heimat sei somit der Lebensort, an dem man zu Hause sei und sich zu Hause fühle, „wo ich im vollen Sinne lebe als einer, der eingewöhnt ist und nicht nur eingeboren“[8], und den man sich in einem schöpferischen Prozess aktiv aneignen kann.[9] Dabei hat Heimat immer einen räumlichen Kristallisationskern. Zugrunde läge demnach ein dynamisches Konzept, dass der Mensch als Kulturwesen von Natur aus eines sozialen Raumes bedarf, der Heimat – weshalb er sie in seinem Bewusstsein und durch sein Verhalten immer wieder neu schafft.[10]

Neurobiologie

Heimat ist im Gehirn jedes Menschen präsent. Heimat besteht aus einer Unmenge von Engrammen. Je länger er an einem Ort verweilt, desto stärker sind die Engramme synaptisch bei ihm verfestigt, sofern sie emotional positiv korrelieren. Heimatgefühle manifestieren sich durch wiederholte Prägung.

Diesen Gedankengang hat bereits der römische Philosoph Cicero entwickelt.[11]

Wenn emotional bejaht, können mehrere Orte für ein bestimmtes Individuum Heimat werden. Auf ähnliche Weise entstehen nicht-ortgebundene Heimatgefühle (wie das Sich-Heimisch-Fühlen in einer Sprache).

Umgekehrt ergibt sich aus einer Auflösung neuronaler Strukturen im Zuge einer Demenzerkrankung oft ein Gefühl der Heimatlosigkeit, und zwar auch dann, wenn sich in der Umgebung des Erkrankten objektiv nichts Wesentliches verändert hat:[12] Wenn sich Engramme auflösen, verschwindet die Heimat.

Wortgeschichte

Der Begriff Heimat war ursprünglich ein Neutrum: „hämatli“ – „das Heimat“, und stammt von germanisch haima, haimi, indogermanisch kei „liegen“ (englisch home). Das Wort war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein nüchternes Wort, welches im juristischen und geographischen Sinne gebraucht wurde. Der Begriff wurde vornehmlich in Amtsstuben wie Polizei und Bürgermeisteramt von Hoheitsdienern und Notaren verwendet, wenn es um den Geburtsort, den Wohnort oder das Herkunftsland ging, hier besonders im Erbrecht. Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm wurde Heimat 1877 erstens definiert als „das land oder auch nur der landstrich, in dem man geboren ist oder bleibenden aufenthalt hat“, zweitens als „der geburtsort oder ständige wohnort“; an dritter Stelle wurde hinzugefügt: „Selbst das elterliche haus und besitzthum heiszt so, in Baiern.“

Daraus wird ersichtlich, dass der Begriff zur Bezeichnung eines Aufenthalts- oder Bleiberechts benutzt wurde. Geburt an sich verlieh noch kein Aufenthaltsrecht; wer kein Heimatrecht besaß, war nicht nur heimatlos, sondern auch weniger privilegiert. „Heimat“ zu haben, bedeutete vor allen Dingen auch, einen Anspruch auf eine zumindest notdürftige Versorgung durch öffentliche Kassen zu besitzen. Daher bekamen auch Leute ohne Besitz keinen „Heimatschein“, weil man befürchtete, sie würden im Alter oder im Krankheitsfall nur den öffentlichen Kassen zur Last fallen. Heimatrecht gewinnt der Fremde, Arme oder Kranke in einer Einrichtung der Fürsorge, dem Hospital (Alters- oder Armenheim) oder Asyl (Fremdenheim).

Dem, der kein Eigentum, keine Heimat, besaß, wurde noch im 19. Jahrhundert die Hochzeit verwehrt. So heißt es im württembergischen Bürgerrechts-Gesetz vom 4. Dezember 1833:

„Ein Gemeindebürger hat sich vor seiner Verehelichung gegen die Gemeindeobrigkeit über einen gewissen Nahrungsstand auszuweisen […]. Die Zulänglichkeit des Vermögens wird mit Berücksichtigung der verschiedenen persönlichen und örtlichen Verhältnisse im einzelnen Falle bemessen.“

Auch heute gibt es in einigen Ländern, wie beispielsweise der Schweiz, ein „Heimatrecht“ im traditionellen Wortsinn. Unter gewissen Umständen (beispielsweise langer Aufenthalt im besagten Land, perfekte Beherrschung der Landessprache) erlangt man einen „Heimatschein“ und hat damit das Recht, die Staatsbürgerschaft dieses Landes zu erwerben.

Begriffsbedeutung heute

„Erst gehörst du deinem Gotte, ihm zunächst der Heimaterde“ – auf der 1951 errichteten Eingangspforte der Freilichtbühne Lohne im Oldenburger Münsterland eingeschnitztes Motto

Nach Gerhard Handschuh[13] weist der Begriff Heimat vier Dimensionen auf

  1. eine räumliche Dimension
  2. eine Zeit-Dimension
  3. eine soziale Dimension und
  4. eine kulturelle Dimension.

Dass diese Dimensionen oft miteinander verbunden sind, belegt folgender Gedankengang aus dem Jahr 1948:

„Jahrhundertelang ragt der Turm unserer Heimatkirche zum Himmel empor als stummer und doch lautredender Zeuge vergangener Tage. Mochten die Zeiten noch so schwer sein, die Heimatkirche spendete Trost, einte und versöhnte. Sie war der Väter trauter Freund in Lebensleid und Lebensfreud, in gellender Feuersnot, in donnerndem Kriegsgedröhn, in lieblichen Friedenstagen, im Leben und im Sterben. Was sie den Vätern war, sei sie immerdar auch uns, den dankbaren Söhnen:

Erst gehörst du deinem Gotte,
Ihm zunächst der Heimaterde.
Sachsenkind, mit jeder Faser
Bist du deinem Volke pflichtig!

Dieses Wort des Westfalendichters [gemeint ist Friedrich Wilhelm Weber][14] wollen wir uns zu eigen machen am hundertsten Jahrestag der Kirchweihe von St. Pankratius!“[15]

In dem 2007 unverändert von der Gemeinde St. Pankratius im münsterländischen Emsdetten übernommenen Zitat der Festrede aus dem Jahr 1948 wird die vertraute Kirche im Heimatort, die „Heimatkirche“ als Gebäude, mit dem Glauben als Heimat des Menschen verbunden, mit der Institution der römisch-katholischen Kirche als „Heimat“. Dadurch wird ein Gefühl der Verbundenheit, auch mit dem eigenen Volk(sstamm), erzeugt, das durch das Zitat eines Dichters verstärkt werden soll, der seiner Heimat verpflichtet war. Webers Heimat war Westfalen, zu dem früher auch das Oldenburger Münsterland gehörte, in dem sein Spruch ebenfalls zitiert wird (siehe das Foto oben), zugleich aber auch das alte Sachsen, dessen Kernland Westfalen war. Die Verbundenheit der angeblich „erdverwachsenen“[16] (Nieder-)Sachsen erscheint in dem Weber-Zitat als „Verwurzelung“ in der „Heimaterde“.

Räumliche Dimension

Heimaterde

Im wissenschaftlichen Kontext wird die „Heimstatt“, der Ort oder die Gegend des gewöhnlichen Aufenthalts eines Lebewesens, als Habitat oder als Lebensraum bezeichnet. In diesem Sinne kann man von Heimat sogar bei Abstrakta sprechen.

Beispiele:

  • Pflanze: „Die Heimat der Weymouths-Kiefer ist der nordamerikanische Kontinent.“
  • Tier: „Das Grauhörnchen ist aus Nordamerika, seiner ursprünglichen Heimat, vermutlich mit Schiffen auf die britischen Inseln gelangt und droht dort das einheimische rote Eichhörnchen zu verdrängen.“
  • Abstraktum: „Als Heimat der Demokratie gelten Griechenland und die Stadt Athen.“
  • Abstraktum: „Die Heimat der indogermanischen Sprachfamilie darf man südlich des Kaspischen Meeres vermuten.“

Darüber, wie groß ein Gebiet sein darf, damit es als Heimat empfunden werden kann bzw. als solche bezeichnet werden darf, bestehen unterschiedliche Auffassungen.

Heimischwerden in einer „neuen Heimat“

Menschen können auch abseits des Ortes oder der Region, wo sie geboren wurden (und aufgewachsen sind), „heimisch werden“. Der lateinische Spruch: Vorlage:"-la verdeutlicht dies. So kann etwa ein in Deutschland verfolgter und aus Deutschland emigrierter Jude Israel als „neue Heimat“ empfinden, zumal er dort (anders als in Deutschland) mehrheitlich von anderen Juden umgeben ist.[17]

Dass das Land der Geburt nicht von jedem automatisch als „Heimat“ empfunden wird, wird auch in Heinrich Heines Gedicht Die schlesischen Weber[18] deutlich. Dort heißt es:

„Ein Fluch dem falschen Vaterlande, // Wo nur gedeihen Schmach und Schande.“

Gelegentlich äußern Menschen mit Migrationshintergrund, dass sie beide Länder, das ihrer ethnischen Herkunft und das, in dem sie seit Langem leben bzw. lange gelebt haben, als ihre Heimat empfinden.[19]

Die „eigentliche Heimat“

Mit der eigentlichen Heimat ist übertragen die Heimat fern dem Geburtsort oder dem Ort des Aufwachsens verstanden.

Die Vorstellung, dass Palästina die „eigentliche Heimat“ der Juden sei, existiert seit dem babylonischen Exil des Judentums. Konkrete politische Gestalt nahm sie in der Idee des Zionismus an. Unterstützt wurde sie 1917 durch die Balfour-Deklaration, in der die Rede davon ist, dass auf dem Gebiet Palästinas eine „nationale Heimstätte für das jüdische Volk“ geschaffen werden solle, das damit aus der Diaspora in seine „eigentliche Heimat“ zurückkehren solle.

Auf ähnliche Weise wird vor allem in Kreisen deutscher Heimatvertriebener von der „Heimat im Osten“ gesprochen, die auch die Heimat der im heutigen Deutschland aufgewachsenen Kinder und Kindeskinder der Vertriebenen sei. In diesem Zusammenhang warnt Christian Graf von Krockow davor, in der Heimat etwas anderes als etwas „sehr Konkretes“ zu sehen: „Um es konkret und persönlich zu sagen: Meine Heimat liegt unverrückbar im ländlichen Hinterpommern, in jenem stillen Land jenseits der Oder, das einst zum deutschen Osten gehörte und inzwischen zum polnischen Westen geworden ist.“ Da diese Art von Heimat etwas sehr Persönliches sei, könne Hinterpommern nicht die Heimat seiner anderswo geborenen und aufgewachsenen Nachkommen sein.[20] Durch die „Auflösung ins Abstrakte“ werde der Heimatbegriff ad absurdum geführt.

Ähnlich hatte sich bereits Gotthold Ephraim Lessing 1779 in seinem Drama Nathan der Weise geäußert, der Recha, Nathans Tochter, im dritten Aufzug rhetorisch fragen lässt:

„… Und wie weiß
Man denn, für welchen Erdkloß man geboren,
Wenn man’s für den nicht ist, auf welchem man
Geboren?“

Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise[21]

Heimat im Jenseits

Im Christentum ist die Ansicht weit verbreitet, dass die „eigentliche“ Heimat des Menschen sich im Himmel, im Jenseits befinde. Im Diesseits hingegen sei der Mensch nur ein „Gast“. Diese Auffassung bringt der Barock-Dichter Paul Gerhardt exemplarisch in seinem Lied Gast auf Erden zum Ausdruck.[22] Der Gedanke, Menschen seien im Diesseits nur zu Gast, ist bereits im 119. Psalm (Vers 19)[23] zu finden.

Exil und Utopie

Schriftsteller, die in der Folge des Nationalsozialismus ihre Heimat durch Flucht und Vertreibung verloren hatten, beschrieben sie aus der Erinnerung so realistisch wie möglich. Berühmte Beispiele sind Thomas Mann, Bertolt Brecht, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Leonhard Frank, Ludwig Marcuse, Franz Werfel und Stefan Zweig.

Auch der Begriff Utopie ist eine räumliche Kategorie, da „utopos“, wörtlich übersetzt, „kein Ort“ bedeutet. Anknüpfend an die Exilliteratur wird Heimat auch als eine noch-nicht-erreichte beschrieben. Das Noch-Nicht, die Konkrete Utopie ist Ernst Blochs Begriff von Heimat, den er in seinem Hauptwerk Das Prinzip Hoffnung im US-amerikanischen Exil entwarf. Für Bloch, der als Kriegsgegner 1914 das wilhelminische Deutschland, in den 1930er Jahren als marxistischer Jude Nazi-Deutschland verlassen musste und in den 1950er Jahren aus der DDR zwangsemigrierte, liegt die Heimat jenseits der Klassengesellschaft. So fasst er Karl MarxThesen über Feuerbach wie folgt zusammen:[24]

„Die vergesellschaftete Menschheit im Bund mit einer ihr vermittelten Natur ist der Umbau der Welt zur Heimat.“

Bernhard Schlink brachte hierauf aufbauend Heimat als Utopie in einem Essay wieder ins Gespräch. Diese Vorstellung schiebt den ort-gebundenen Anteil des Begriffs ausdrücklich beiseite und betrachtet Heimat als „Nicht-Ort“: ein Gefühl, eine Hoffnung, eine Sehnsucht, zu erleben vor allem im Exil. Dieser Gedanke sei schon lange vorgebildet in der christlichen Vorstellung von der Erde, die dem Menschen, seit er das Paradies verwirkt, nur noch Exil sei.

Das Motto der Veranstaltungsreihe aus Anlass des Friedensfestes in Augsburg lautete 2014: „Heimat? Da war ich noch nie!“[25]

Heimat ohne Raumbezug

Da sich Heimat auf etwas bezieht, mit dem sich der Einzelne identifiziert, sind auch Abstrakta wie die Nation, das Vaterland, eine Sprache (in aller Regel die Muttersprache) oder eine Religion geeignet, als Heimat, und zwar als „geistige Heimat“ zu fungieren. Heimat bezeichnet also nicht immer einen konkreten Ort, eine Heimstätte.

Zeit-Dimension

In einem nicht religiösen poetischen Sinn tauchte der Begriff Heimat erstmals im Zeitalter der Industrialisierung in der Literatur im Umfeld der romantischen Bewegung auf. Arbeitssuchende zogen in zunehmendem Maße vom Land in die Großstädte, wo sie in Fabriken Arbeit finden konnten. Das führte im Laufe der Zeit zur Verstädterung und Verelendung. Die Ständeordnung wurde aufgelöst. Der Gegensatz von Aristokratie und Bauerntum wurde im Zuge der Verstädterung und des Siegs des Kapitalismus durch den zwischen den Massen von Arbeitern in den Fabriken, dem von den Marxisten so genannten Proletariat, und einer neuen Bourgeoisie abgelöst. Diejenigen, die sich mit der Gefahr des sozialen Abstiegs konfrontiert sahen, betrachteten die neue Weltordnung, die von immer weniger Großbürgern, dafür aber von umso mehr Industriearbeitern bestimmt wurde, als etwas „Unheim(at)liches“. Die Heimatbewegung als Gegenbewegung zum Fortschrittsglauben, zur Moderne stellt einen Reflex auf das Verschwinden der „guten, alten Zeit“ dar. Durch die Heimatbewegung wurde das Landleben verklärt. Als Heimat erscheinen in diesem Zusammenhang die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend untergegangen Produktions- und Lebensweisen in der Landwirtschaft und der vorindustriellen Produktion.

Obwohl auch die Landwirtschaft von der Industrialisierung erfasst wurde, galt das Bauerntum um 1900 als „ursprünglich“, als „gesunde und beharrende Kraft“. So entstand um 1900 herum die Heimatliteratur, die der Trivialliteratur zugeordnet wird (vgl. Heimatschriftsteller).

Heimatgefühle entstehen bei Erwachsenen auch durch die Erinnerung an die eigene Kindheit, die oft zur „paradiesischen Zeit“ verklärt wird. Das Verlassen des Heimatorts nach dem Schulabschluss wird von vielen mit einer „Vertreibung aus dem Paradies der Kindheit“ gleichgesetzt. Diesem Gefühl gibt Joseph von Eichendorff in seinem Gedicht Abschied[26] exemplarisch Ausdruck.

Soziale Dimension

Der Begriff „Heimat“ betrifft auch Beziehungen zu anderen Individuen und ebenso die eigene Person. „Heimat in der Gegenwart verortet – im Hier und Jetzt angesiedelt – fordert auf zur Beantwortung der maßgeblichen Frage: Bin ich hier am richtigen Platz? Welchen Platz in der Welt möchte und kann ich zur Beheimatung einnehmen?“[27]

Der These, dass Großstädte in ihrem heutigen So-Sein nicht „Heimat“ sein könnten, widerspricht Ortwin Renn.[28] Im Zeitalter der industriellen Massengesellschaft und angesichts der zunehmenden internationalen Verflechtungen kann der Heimatbegriff sich nicht mehr an der Statik der vormodernen Agrargesellschaft orientieren. Heimat im ausgehenden 20. Jahrhundert ist eben nicht mehr nur Dorfidylle, die es wohl in Wahrheit überhaupt nie gab, sondern ebenso Industrierevier und großstädtischer Ballungsraum.[29]

Aus der Sicht der Soziologie betrachtet, ist in gewisser Weise jeder sozial Entwurzelte heimatlos.[30] Eine räumliche Entfernung vom Ort der Geburt oder des Aufwachsens ist nicht für diese Form der Heimatlosigkeit erforderlich. Das Gefühl der Entwurzelung entsteht infolge des Verschwindens der vertrauten Umgebung durch Veränderungen des Landschaftsbildes, durch Neu- und Umbauten von Gebäuden und Verkehrswegen, durch gesellschaftlichen Wandel und durch die Entwertung von Kompetenzen, die der Einzelne im Laufe seines Lebens erworben hat.

Kulturelle Dimension

In den 1950er Jahren und der ersten Hälfte der 1960er Jahre wurden auch viele so genannte Heimatfilme produziert, die oft der Trivialunterhaltung zuzurechnen sind. Gleichwohl gilt das nicht für das gesamte Genre, insbesondere nicht für den neuen Heimatfilm der 1970er Jahre bis in die Gegenwart. Insbesondere die 1984 bis 2004 entstandene Filmtrilogie Heimat von Edgar Reitz vermittelte einem internationalen Publikum ein differenzierteres Heimatbild, indem sie sich bemüht, so wenige Klischees von der heilen Welt wie möglich zu reproduzieren.

Heimatpflege vollzog und vollzieht sich primär in Vereinen, nur in wenigen Staaten der Erde ist sie staatlich organisiert. Diese Heimatvereine pflegen das Brauchtum, ein Kulturgut, das nach Möglichkeit lebendig erhalten werden soll. Allerdings dienen Einrichtungen wie Heimatmuseen auch unabhängig davon, ob das Gezeigte wirklich in der Region gepflegt wird, der Förderung des Fremdenverkehrs durch Zurschaustellung von Folklore. Oft werden beispielsweise Trachten nur in Gegenwart des zahlenden Publikums getragen, nicht aber privat.

Die Geschichte einer bestimmten Landschaft oder eines bestimmten Ortes als Heimat im Sinne kultureller Identität untersucht die Heimatgeschichte oder Volkskunde. Sie ist in Heimatmuseen dokumentiert.

Emotionale Dimension

örtlicher Protest gegen Bedrohung der „Heimat“ durch den Braunkohletagebau Garzweiler

Psychologisch ist Heimat heute ein subjektives Empfinden, unabhängig von politisch-juristischen Definitionen. Sie besteht aus individuellen Einstellungen zu Ort, Gesellschaft und persönlicher Entwicklung des Einzelnen. Ihr Verlust oder die Angst davor wird als Heimweh empfunden. Für den, der seine Heimat verlassen oder verloren hat, kann Heimat gleichbedeutend werden mit Vaterland. Es ist möglich, dass ein Mensch sich für eine Wahlheimat entscheidet. Seine Heimat kann man auch durch eine Naturkatastrophe oder durch eine grundlegende Umgestaltung der Gegend durch menschliche Eingriffe verlieren.

In einem Gastbeitrag für das Programmheft zum Augsburger Hohen Friedensfest 2014, das unter dem Motto: „Heimat? Da war ich noch nie!“ stand, weist Oliver Kontny darauf hin, dass die meisten Städte für einen dort aufgewachsenen und später dorthin zurückkehrenden Erwachsenen in dem Sinne nicht mehr existieren, als allerorten „Städte umgebaut [werden] zu Räumen, in denen überschüssiges Kapital noch mehr Rendite abwerfen kann“,[31] und sich entsprechend kaum Heimatgefühle einstellen. Streng genommen könne man „nicht zweimal in derselben Stadt leben, und wenn man sein Leben lang nichts anderes täte“. Bereits für das Babylon des Alten Testaments habe gegolten, dass „die namenlose Fron“ dazu geführt habe, „dass die wunderbar angelegte Millionenstadt Babylon mit ihren klaren Planquadraten den Menschen nicht zur Heimat wurde. Man kam, weil man verschleppt wurde oder Arbeit suchte, und man blieb, weil man vom Alkohol und den Partys nicht mehr loskam.“ Ohne Diversity Management sei es schwer, Migranten in ihrem neuen Wohnort ein Heimatgefühl zu vermitteln.

Sprache als kulturelle Heimat ist gemeint, wenn ein exilierter deutscher Schriftsteller erklärt, seine Heimat sei die deutsche Sprache oder die deutsche Literatur. Heimat als Lebensweise bedeutet das Bekenntnis eines Seefahrers: „Meine Heimat ist das Meer“.

Heimatschutz

Populär wurde der Begriff ab der Gründerzeit. Er äußerte sich unter anderem in Ausdrücken wie Heimatschutzbewegung oder Heimatschutzarchitektur. Mit zunehmender Militarisierung stand er in der Zwischenkriegszeit vorwiegend für völkisch orientierte oder nationalistische Gruppierungen, so etwa im Kärntner Abwehrkampf für Heimwehr. Im Nationalsozialismus wurde der Heimatkult rassistisch begründet und ideologisch gepflegt. Ebenso wurde der Naturschutz im Nationalsozialismus ideologisch vereinnahmt.

Nach dem Krieg lebte die militärische Bedeutung in den Heimatschutzbataillonen als Reserveeinheiten der Bundeswehr fort.
Heute bildet der Heimatschutz einen Aufgabenbereich der gesamten Bundeswehr, insbesondere ihrer Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte, und umfasst Verteidigungsaufgaben auf deutschem Hoheitsgebiet sowie die Amtshilfe in Fällen von Naturkatastrophen und schweren Unglücksfällen, zum Schutz kritischer Infrastruktur und bei innerem Notstand.[32]

In der Schweiz erhält sich der Begriff politisch relativ unbelastet und steht allgemein für Denkmalschutz und Heimatpflege im weiteren Sinne – siehe Schweizer Heimatschutz.

Heimat im Plural

Üblicherweise wird der Begriff Heimat im Singular und mit bestimmtem Artikel („die Heimat“) gebraucht, was suggeriert, dass jeder Mensch genau eine Heimat habe. So findet sich im Duden beim Schlagwort Heimat der Hinweis: „Plural nicht üblich“.

Dagegen vertritt das Integrationsbüro der Stadt Zürich die These: „Jeder Mensch hat unterschiedliche Identitäten und verschiedene Heimaten.“[33]

Aktuelle Rechtsfragen

Rechtsinhaber: Opfer politischer oder ethnischer Verfolgung

Als „Heimat“ gilt für den Staatsrechtler und Politikwissenschaftler Peter Pernthaler das „eigene Land“ eines Volkes oder einer Volksgruppe. „Die konkrete siedlungsgeschichtliche Heimat ist in diesem Sinne ebenso untrennbarer Bestandteil ethnischer Identität wie Sprache, Geschichte und Kultur.“[34] Allerdings gebe es außerhalb des deutschsprachigen Raums kaum ausdrückliche Hinweise auf ein „Recht auf Heimat“. Gleichwohl müssten Vertreibungen und ein Austausch der Bevölkerungen gegen deren Willen als Verstöße gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker bewertet werden. Am ehesten lasse sich noch ein Recht auf „Rückkehr in das eigene Land“ aus Art. 12 Abs. 4 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte von 1966 ableiten („Niemand darf willkürlich das Recht entzogen werden, in sein eigenes Land einzureisen.“)

Der Völkerrechtler Alfred de Zayas erklärte am 9. Oktober 2004 in einer Rede vor dem Bund der Vertriebenen:[35]

„Es gibt keinen Zwang, in der Heimat zu leben, jedoch gibt es ein Recht, in der Heimat zu verbleiben und nicht von dort vertrieben zu werden. Wenn man vertrieben wird, gibt es dann ein Rückkehrrecht.“

Dagegen, ein Recht auf Heimat aus dem Selbstbestimmungsrecht der Völker abzuleiten, wehrte sich 1989 Ralf Dahrendorf:[36]

„Es gibt kein Recht der Armenier, unter Armeniern zu leben. Es gibt aber ein Recht für armenische Bürger ihres Gemeinwesens, Gleiche unter Gleichen zu sein, nicht benachteiligt zu werden, ja auch ihre eigene Sprache und Kultur zu pflegen. Das sind Bürgerrechte, Rechte der Einzelnen gegen jede Vormacht. Das sogenannte Selbstbestimmungsrecht hat unter anderem als Alibi für Homogenität gedient, und Homogenität heißt immer die Ausweisung oder Unterdrückung von Minderheiten.“

Rechtsinhaber: Opfer der Unbewohnbarkeit ihres Heimatortes

Art. 11 GG garantiert als Bürgerrecht allen deutschen Staatsbürgern das Recht auf Freizügigkeit innerhalb der Bundesrepublik Deutschland. Dazu gehört das Recht, den Wohnort innerhalb Deutschlands frei zu wählen und dort wohnen zu bleiben. Diese Form der Freizügigkeit nennen einige Juristen Recht auf Heimat. Dieses Recht setzt allerdings voraus, dass Bewohner eines Hauses oder einer Wohnung deren Eigentümer, unkündbare Mieter oder Pächter sind. Wenn etwa eine Betreibergesellschaft das Eigentum an allen Häusern eines Dorfes erworben hat, das einem Braunkohletagebau weichen soll (auch durch rechtmäßige Enteignungen), dann ist das „Recht auf Heimat“ gegenstandslos geworden.[37]

Auf ein „Recht auf Heimat“ berufen sich weltweit Menschen, deren Wohngebiete unbewohnbar geworden sind bzw. zu werden drohen, z. B. Bewohner von Atollstaaten und von niedrig gelegenen Gebieten, die vom derzeitigen Meeresspiegelanstieg bedroht sind.

Diskriminierung „Heimatfremder“

Art. 3 Abs. 3 des GG lautet:

„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“

Mit Heimat ist in diesem Fall die ethnische oder räumliche Herkunft, mit Herkunft die soziale Herkunft eines Menschen gemeint. Nicht gemeint ist die Staatsangehörigkeit eines Menschen. Ausländer können sich nur auf Menschenrechte, nicht aber auf Bürgerrechte berufen, da diese nur Inländern (in Deutschland: deutschen Staatsangehörigen) zustehen. Da das Grundrecht auf Freizügigkeit nach Art. 11 GG ein Bürgerrecht ist, können Ausländer hieraus kein Bleiberecht in Deutschland bzw. an einem bestimmten Ort in Deutschland ableiten. Freizügigkeit genießen in Deutschland neben deutschen Staatsangehörigen auch Bürger aus einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union.

Art. 3 Abs. 3 GG wendet sich gegen die negative Seite des Denkens in Kategorien der „Heimat“, die in dem Wunsch nach Abgrenzung, d. h. der Versuchung besteht, Zugezogene aller Art als „Heimatfremde“ zu diskriminieren. Eine rechtlich einwandfrei vollzogene Abschiebung von nicht-privilegierten Ausländern gilt juristisch nicht als Diskriminierung.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) erklärte 2013 alle Menschen in Deutschland als „willkommen“, die sich hier legal aufhalten.[38]

Der Begriff „Heimatstaat“

Als „Heimatstaat“ gilt im deutschen Recht derjenige Staat, dessen Angehöriger ein Mensch ist, und zwar unabhängig davon, ob der Betreffende diesen Staat als seine Heimat empfindet oder nicht. Nur in diesen Staat kann er ausgewiesen oder abgeschoben werden, wenn dies rechtlich zulässig ist.

Im Völkerrecht gilt der Grundsatz: „Der Ausländer steht auch im Ausland unter dem Recht und der Hoheitsgewalt seines eigenen Staates.“ So kann sich beispielsweise ein nach dem Recht seines Heimatstaates Wehrpflichtiger seiner Wehrpflicht rechtlich nicht dadurch entziehen, dass er diesen verlässt.[39]

„Heimat“ in anderen Sprachen

Wenn man versucht, das deutsche Wort Heimat in andere Sprachen zu übersetzen, gehen leicht von der sehr umfassenden Bedeutung wichtige Teile verloren. Allerdings ist das Phänomen der „Heimattümelei“ auch außerhalb des deutschen Sprachraums bekannt. So wird beispielsweise der Song Sweet Home Alabama von vielen als Verklärung des Lebens in den Südstaaten der USA verstanden.

Ins Englische lässt sich das Wort am ehesten mit homeland oder native land übersetzen.

Auf Französisch kann man lieu d’origine sagen oder pays natal. Wenn die eigene Heimat angesprochen werden soll, überzeugt am besten die einfache Wendung mon pays.

Ähnlich intim wie das deutsche Wort Heimat mutet die tschechische Vokabel domov an, sie enthält denselben Wortstamm wie dům „Haus“ und domek „Häuschen“. Auf Ungarisch heißt „Heimat“ „szülőföld“ („Elternerde“).

Rezeption

Vereinnahmung des Heimatbegriffs durch die politische Rechte

Auf die Begriffe Heimat und Heimatbewegung nahm früh die völkische Bewegung Bezug. Sie forderte unter anderem eine Germanisierung des Christentums und einen Rückgriff auf einen vermeintlichen vorchristlichen Volksglauben (Neopaganismus).[40] Heimat wurde als Grundlage einer „unverwechselbare[n] völkische[n] Eigenart und Überlebensfähigkeit“ interpretiert, womit oft die Betonung völkischer Überlegenheit verbunden war.[41] Der Heimatbegriff wurde von der NSDAP aufgegriffen und in ihren Dienst gestellt.

Heutige rechtsextreme Gruppierungen wie die freien Kameradschaften sowie Angehörige der Neuen Rechten verbinden Themen wie Umweltschutz, Natur- und Heimatverbundenheit mit einer völkischen Blut-und-Boden-Ideologie.[42]

Ablehnung des Heimatbegriffs

Bis in die 1960er/1970er Jahre hinein sollten die Lehrpläne für das Fach Heimatkunde in den Volksschulen der Länder der Bundesrepublik Deutschland mit der „Erschließung der räumlichen und geistigen Kinderheimat“ Schulkinder zu „Heimatliebe“ und „Heimattreue“ erziehen; die „Heimaterziehung“ sollte über eine „Gesinnungs- und Gemütsbildung“ ein „Heimatbewusstsein“ sowie eine „Bindung an die Heimat“ bewirken. Bereits 1964 wurde bundesweit durch das Hamburger Abkommen die „Volksschule“ als Schulform abgeschafft und durch Grund- und Hauptschulen ersetzt. 1969 wurde die ausschließliche Bezeichnung „Heimatkunde“ für ein Unterrichtsfach aufgegeben. An die Stelle des Faches Heimatkunde tritt in den meisten Ländern bis heute ein Fach, das Sachunterricht genannt wird. Kritisiert wurde an dem alten Fach Heimatkunde vor allem

  • die Diskrepanz zwischen der Erfahrungswelt der Kinder und der angeblich „heilen“ bäuerlich-handwerklichen Idylle des Heimatkundeunterrichts,
  • die Erstarrung in Standardthemen, insbesondere die Dominanz geographischer und heimatgeschichtlicher Inhalte bei Vernachlässigung naturwissenschaftlich-technischer Themen und
  • die Nichtberücksichtigung des gesellschaftlichen Wandels, d.h. der fortschreitenden Automatisierung der Produktionsweise, der zunehmenden Mobilität der Menschen sowie neuer gesellschaftlicher Entwicklungen und Konflikte.[43]

In diesem Sinne hat Martin Walser 1967 das Bonmot geprägt: „Heimat, das ist sicher der schönste Name für Zurückgebliebenheit.“[44] Mit dem Wort „Zurückgebliebenheit“ spielt Walser sowohl auf den angeblichen Mangel an räumlicher Mobilität als auch auf die angebliche geistige Beschränktheit der ihre Heimat Liebenden an.

Auf der Tagung „Der Heimatbegriff in der Nachhaltigen Entwicklung – Inhalte, Chancen und Risiken“, die im November 2004 an der Universität Hannover stattfand, wurde der Heimatbegriff kritisiert. Gegen die Verwendung des Heimatbegriffes wurde ins Feld geführt, dass das Naturschutzgesetz mit seiner Forderung nach „Erhaltung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Landschaft und ihres Erholungswertes für die Menschen“ bereits ausreichend Möglichkeiten biete, die sinnlich-emotionalen und kulturellen Inhalte im Naturschutz zu vertreten. Auch sei der Heimatbegriff aufgrund seiner kaum fassbaren Vieldeutigkeit nicht operationalisierbar, zumal er in Zeiten der Globalisierung von vielen Menschen gar nicht mehr räumlich definiert werde. Weiterhin sei für viele Menschen „Heimat“ nicht grundsätzlich positiv besetzt, sondern ebenso mit negativen Empfindungen wie Enge und mangelnden Entfaltungsmöglichkeiten verbunden. Insbesondere aber lasse sich der Heimatbegriff nicht losgelöst von seiner Geschichte verwenden und bleibe stets mit den antidemokratischen und völkischen Tendenzen in der Gründungszeit des Natur- und Heimatschutzes sowie der rassistischen Interpretation im Nationalsozialismus verbunden. Die Mehrheit der Teilnehmenden sprach sich daher gegen die Verwendung des Heimatbegriffs im Planungsrecht und in der offiziellen Verwaltungssprache aus.[45]

Kritisiert wird auch die Vorstellung, Menschen seien „in ihrer Heimat verwurzelt“: Bäume und andere Pflanzen seien wirklich durch Wurzeln daran gehindert, von sich aus ihren Standort bzw. ihren lokalen Bezug zu wechseln; das treffe aber auf Menschen, Tiere und Abstrakta nicht zu. Bei Nomadenvölkern gebe es beispielsweise eine lange Tradition ständiger Ortswechsel. Der Bundeszentrale für politische Bildung zufolge entspreche nicht der „Nesthocker“ dem Idealbild der globalisierten Wirtschaft, sondern der mobile Jobnomade, der uneingeschränkt für ökonomische Zwecke verfügbar und einsetzbar sei.[46] Charakteristisch für Jobnomaden sei es, dass sie von ihren Auftraggebern gerade dann „abgestoßen“ werden müssten, wenn es „am schönsten“ sei, wenn sich also Vertrautheit mit dem Umfeld einstelle.[47] Ideal wäre es dieser Sichtweise zufolge, wenn Menschen sich zu "Global Souls"[48] entwickeln würden, denen „Heimatverbundenheit“ und „Sesshaftigkeit“ nichts bedeuten. Ob es diesen Menschentypus wirklich gibt, ist jedoch umstritten.[49]

Verteidigung des Heimatbegriffs und des Bedürfnisses nach Nähe und Vertrautheit

Kurt Tucholsky betrachtete Heimat als positiven Wert, den sich besonders die nichtnationalistischen Kräfte zu eigen machen sollten, um der Deutschtümelei, der politischen Reaktion und jenen, die den Heimatbegriff gänzlich ablehnten, entgegentreten zu können:

„Im Patriotismus lassen wir uns von jedem übertreffen – wir fühlen international. In der Heimatliebe von niemand – nicht einmal von jenen, auf deren Namen das Land grundbuchlich eingetragen ist. Unser ist es. Und so widerwärtig mir jene sind, die – umgekehrte Nationalisten – nun überhaupt nichts mehr Gutes an diesem Lande lassen, kein gutes Haar, keinen Wald, keinen Himmel, keine Welle – so scharf verwahren wir uns dagegen, nun etwa ins Vaterländische umzufallen. Wir pfeifen auf die Fahnen – aber wir lieben dieses Land. Und so wie die nationalen Verbände über die Wege trommeln – mit dem gleichen Recht, mit genau demselben Recht nehmen wir, wir, die wir hier geboren sind, wir, die wir besser deutsch schreiben und sprechen als die Mehrzahl der nationalen Esel – mit genau demselben Recht nehmen wir Fluß und Wald in Beschlag, Strand und Haus, Lichtung und Wiese: es ist unser Land. […] Deutschland ist ein gespaltenes Land. Ein Teil von ihm sind wir. Und in allen Gegensätzen steht – unerschütterlich, ohne Fahne, ohne Leierkasten, ohne Sentimentalität und ohne gezücktes Schwert – die stille Liebe zu unserer Heimat.“[50]

Der bayerische Grünen-Politiker Sepp Dürr kritisierte in einem in der „Zeit“ abgedruckten Streitgespräch mit dem bayerischen Umweltminister Marcel Huber (CSU) 2012 veraltete Vorstellungen von „Heimat“: „Der alte Heimatbegriff war eine Katastrophe, keine Frage. Zuerst haben ihn die Nazis missbraucht, nach dem Krieg kamen dann die schnulzigen Heimatfilme und Heimatromane. Diese Art von Heimatpflege war unerträglich.“ Anschließend stellte er allerdings fest: „Aber das sagt nichts aus über das Bedürfnis vieler Menschen, sich regional identifizieren zu wollen. Dem muss man politisch nachkommen, ohne Scheuklappen.“[51] Weiter führte er aus: „Der alte Heimatbegriff hat nur funktioniert, indem man in der eigenen Bevölkerung Minderheiten definierte und ausgrenzte: Ausländer, Homosexuelle, Unverheiratete, lange auch Frauen. Doch heute sind diese Minderheiten oft die Mehrheit, auch in Bayern. Bestes Beispiel ist die Wahl eines jungen, offen schwulen, evangelischen SPD-Landrates im Bayerischen Wald. Deswegen braucht es einen neuen, offenen Heimatbegriff.“

Die Bereitschaft, sich aus beruflichen Gründen weit vom Ort des Aufwachsens zu entfernen, hält sich europaweit in Grenzen: 86 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer wollten nach einer 2004 durchgeführten Umfrage nicht im Ausland arbeiten. Der Anteil derer, die hierzu bereit sind, betrug dieser Umfrage zufolge unter den Bewohnern von Staaten der Europäischen Union 17 Prozent.[52]. Viele Deutsche fühlen sich sogar dann unwohl, wenn sie für längere Zeit den Raum verlassen sollen, in dem „ihr“ Dialekt gesprochen wird[53], wenn sie berufsbedingt Hochdeutsch sprechen[54] oder wenn sie nach einem Umzug in einen anderen Teil Deutschlands dort übliche Formulierungen (z.B. „Grüß Gott!“) benutzen sollen. Das Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas resümiert: „Selbst innerhalb eines geografischen Nahbereichs scheinen Menschen im Durchschnitt nicht Willens zu sein, in eine kulturell unvertraute Umgebung umzuziehen.“ Bestätigt wird diese These durch eine 2013 durchgeführte Umfrage, der zufolge 77 Prozent aller Befragten in Deutschland angaben, sie hätten noch nie für eine neue Arbeitsstelle ihren Wohnort gewechselt.[55]

Siehe auch

Literatur

  • Celia Applegate: A Nation of Provincials: The German Idea of Heimat. University of California Press, Berkeley 1990.
  • Hermann Bausinger, Konrad Köstlin (Hrsg.): Heimat und Identität. Probleme regionaler Kultur. Wachholtz, Neumünster 1980, ISBN 3-529-02456-2 (22. Deutscher Volkskunde-Kongress in Kiel vom 16.–21. Juni 1979).
  • Mathias Beer: Das Heimatbuch: Geschichte, Methodik, Wirkung. V&R Unipress; Göttingen 2010, ISBN 978-3-89971-788-4.
  • Wilfried Belschner, u. a. (Hrsg.): Wem gehört die Heimat? Beiträge der politischen Psychologie zu einem umstrittenen Phänomen. Leske+Budrich, Opladen 1995.
  • Horst Bienek (Hrsg.): Heimat: neue Erkundungen eines alten Themas. Hanser, München 1985.
  • Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung. Suhrkamp, Berlin 1993, ISBN 3-518-28154-2 (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, Band 554).
  • Egbert Daum: Heimat machen! Über Verbindungen von Ort und Selbst. In: Heimatpflege in Westfalen. 20, Heft 2, 2007, S. 1–10, lwl.org (PDF).
  • Hartmut Frerichs, Engelbert Beckermann (Hrsg.): Heimat – Baustein der Zukunft. In: Die Blaue Reihe (Hrsg.: Heimatbund für das Oldenburger Münsterland). Band 9. 2002.
  • W. Gössmann, Roth, K.-H. (Hrsg.): Literarisches Schreiben aus regionaler Erfahrung. Paderborn 1996.
  • Karen Joisten: Philosophie der Heimat. Heimat der Philosophie. 2003.
  • Edeltraud Klueting (Hrsg.): Antimodernismus und Reform. Beiträge zur Geschichte der deutschen Heimatbewegung. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 1991.
  • Norbert Mecklenburg: Die grünen Inseln: zur Kritik des literarischen Heimatkomplexes. Iudicum-Verlag, München 1987.
  • Hartmut Mitzlaff: Heimatkunde und Sachunterricht – Historische und systematische Studien zur Entwicklung des Sachunterrichts – zugleich eine kritische Entwicklungsgeschichte des Heimatideals im deutschen Sprachraum. 3 Bände. Dortmund 1985.
  • Beate Mitzscherlich: Heimat ist etwas, was ich mache. Springer, 1997, ISBN 978-3-8255-0127-3.
  • Elisabeth Moosmann (Hrsg.): Heimat. Sehnsucht nach Identität. Ästhetik-und-Kommunikation, Berlin 1980, ISBN 3-88245-005-3.
  • Arie Nabrings: Heimat: eine geniale Erfindung. In: Heimatbuch des Kreises Viersen. 2001, S. 12–46.
  • Michael Neumeyer: Heimat. Zu Geschichte und Begriff eines Phänomens. Geographisches Institut der Universität Kiel 1992, ISBN 3-923887-26-4 (Zugleich Dissertation an der Universität Kiel 1991 unter dem Titel: Zwischen Idylle und Lebenswelt).
  • Rolf Petri: Deutsche Heimat 1850–1950. In: Comparativ. Leipziger Beiträge zur Universalgeschichte und vergleichenden Gesellschaftsforschung. Jg. 11 (2001), Nr. 1, S. 77–127.
  • Alexander Ritter (Hrsg.): Literaten in der Provinz- Provinzielle Literatur? Westholsteinische Verlags-Anstalt Boyens, Heide in Holstein 1991, ISBN 3-8042-0548-8.
  • V. Schmitt-Roschmann: Heimat. Neuentdeckung eines verpönten Gefühls. Gütersloh 2010, ISBN 978-3-579-06764-3.
  • Manfred Seifert (Hrsg.): Zwischen Emotion und Kalkül. „Heimat“ als Argument im Prozess der Moderne. Leipzig 2010, ISBN 978-3-86583-508-6.
  • Eduard Spranger: Der Bildungswert der Heimatkunde. 1923. (7. Auflage. Stuttgart 1967)
  • Ingeborg Szöllösi (Hrsg.): Heimat. Abbruch – Aufbruch – Ankunft. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2014, ISBN 978-3-95462-128-6.
  • Wolfgang Thuene: Die Heimat als soziologische und geopolitische Kategorie. Creator, Würzburg 1987, ISBN 3-89247-006-5 (Zugleich: Dissertation an der Universität Würzburg, 1985/86 unter dem Titel: Die Heimat als soziologische und geopolitische Kategorie und als Identitätsimpuls in der modernen Industriegesellschaft; Neue Würzburger Studien zur Soziologie, Band 4)
  • Corinna Waffender (Hrsg.): Heimat. Konkursbuch-Verlag Gehrke, Tübingen 2007, ISBN 978-3-88769-249-0 (= Konkursbuch 49).
  • Klaus Weigelt (Hrsg.): Heimat, Tradition, Geschichtsbewußtsein. von Hase und Koehler, Mainz 1986, ISBN 3-7758-1127-3.
  • Sehnsucht nach Heimat. In: Der Spiegel. Nr. 40, 1984 (online – Titelgeschichte).
  • Heimat. In: Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus. Bd. 6.1, Hamburg 2004.

Weblinks

Wiktionary: Heimat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Heimat – Zitate

Einzelnachweise

  1. Bausinger, 1980, S. 20
  2. Hasse, 1985
  3. Brockhaus, 1989, S. 617 f.
  4. Piepmeier, 1990, S. 106
  5. Mitzscherlich, 1997
  6. Cremer und Klein, 1990
  7. Bausinger, 1980, S. 21
  8. Waldenfels, 1990, S. 113
  9. Greverus, 1979
  10. Brepohl, 1957, S. 348f., zitiert nach Dürrmann, 1985, S. 91, Was ist Heimat? – Definitionen. Bundeszentrale für politische Bildung, abgerufen am 29. August 2011.
  11. Klaus Giel: Heimatkunde – heute. Versuch über die Topik des gelebten Lebens (PDF; 208 kB). S. 8.
  12. Mit Demenz leben: Eine Reise in die Heimatlosigkeit. Diakonie Deutschland, 9. Januar 2013.
  13. Gerhard Handschuh: Brauchtum – Zwischen Veränderung und Tradition. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Heimat. Bonn. 1990, S. 635.
  14. Friedrich Wilhelm Weber: Dreizehnlinden. Epos in 25 Gesängen. Gesang XVII (Des Priors Lehrsprüche) im Projekt Gutenberg-DE
  15. Gemeinde St. Pankratius Emsdetten: St. Pankratius 1848–1948. Unverändert veröffentlicht am 9. September 2007.
  16. vgl. den Text des Niedersachsenliedes
  17. Liane Dirks: Auswanderung in die eigene Heimat. Lea Fleischmann und Chaim Noll schreiben über ihr Leben in Israel. Deutschlandfunk, 22. Mai 2006.
  18. Heinrich Heine: Die schlesischen Weber im Projekt Gutenberg-DE
  19. Daniel Steinvorth: Kültürschock in Istanbul. Der Spiegel, Heft 26/2010. 28. Juni 2010, S. 97.
  20. Christian Graf von Krockow: Vom Recht und Unrecht auf Heimat (PDF; 65 kB); Gewerkschaftliche Monatshefte, Heft 4/1988.
  21. Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise im Projekt Gutenberg-DE
  22. Paul Gerhardt: Gast auf Erden (Liedtext).
  23. Psalm 119
  24. Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung S. 334.
  25. Rahmenprogramm Augsburger Hohes Friedensfest 2014. 18/07 – 08/08 (PDF) Stadt Augsburg.
  26. Joseph von Eichendorff: Abschied im Projekt Gutenberg-DE
  27. Achim Frohnhofen: Raum – Region – Ort. Sozialräumliche Perspektiven Jugendlicher aus einer Landschaft zwischen Umstrukturierung und Demontage. Dissertation 2001, S. 126 (PDF).
  28. Die Angst vor dem Heimatverlust. Interview zu Stuttgart 21. In: Stuttgarter Zeitung. 6. März 2010.
  29. Manfred Treml: Vom Wert des Regionalen. Ein bildungsbürgerliches Bekenntnis. Vortrag. 12. Mai 2006.
  30. Oskar Negt: Wissenschaft in der Kulturkrise und das Problem der Heimat. In: Heimat. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1990, S. 185.
  31. Oliver Kontny: Heimat? Da war ich noch nie!. (PDF) In: Stadt Augsburg: Rahmenprogramm Augsburger Hohes Friedensfest 2014, S. 6–9.
  32. Verteidigungspolitische Richtlinien: VI. Aufgabenwahrnehmung durch die Bundeswehr, Abschnitt Heimatschutz und langfristige Sicherheitsvorsorge
  33. zitiert nach: Hugo Loetscher: Schweizstunde. Die Zeit. 22. April 2009
  34. Peter Pernthaler: Abschnitt Das Recht auf Heimat. In: ders.: Allgemeine Staatslehre und Verfassungslehre. Springer, Wien / New York 1986, S. 58 f.
  35. Alfred de Zayas: Wer hat Anspruch auf Heimatrecht? Rede vom 9. Oktober 2004
  36. Ralf Dahrendorf: Nur Menschen haben Rechte. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist ein barbarisches Instrument. In: Die Zeit, Nr. 18/1989
  37. Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 29. September 2008 in Sachen Garzweiler II
  38. Willkommenskultur (und Anerkennungskultur). Hintergrund, Diskussion und Handlungsempfehlungen. (PDF) IQ Fachstelle Diversity Management, 2013, S. 7
  39. Georg Dahm, Jost Delbrück, Rüdiger Wolfrum: Völkerrecht, Band I/2. De Gruyter, 2002, § 98: Der Ausländer und sein Heimatstaat.
  40. Kai Detlev Sievers: Kraftwiedergeburt des Volkes: Joachim Kurd Niedlich und der völkische Heimatschutz. Verlag Königshausen & Neumann, 2007, ISBN 978-3-8260-3377-3 (books.google.de)
  41. Ulrich Linse: „Fundamentalistischer“ Heimatschutz. Die „Naturphilosophie“ Reinhard Falters. In: Uwe Puschner, G. Ulrich Großmann (Hrsg.): Völkisch und national. Zur Aktualität alter Denkmuster im 21. Jahrhundert. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-20040-5, S. 156–159.
  42. Report München Bayerischer Rundfunk, abgerufen 10. August 2011
  43. Dagmar Wilde: Von der Heimatkunde zum Sachunterricht. Fachseminar für vorfachlichen Unterricht. Berlin 2001
  44. Martin Walser: Heimatkunde. Aufsätze und Reden. Suhrkamp. Frankfurt/Main 1972, S. 40.
  45. Leibniz Universität Hannover: Symposium „Der Heimatbegriff in der Nachhaltigen Entwicklung – Inhalte, Chancen und Risiken“, Hannover 5. und 6. November 2004.
  46. Annamaria Rucktäschel: Jobnomaden – Wunschsubjekte der Wirtschaft. Bundeszentrale für politische Bildung. 24. April 2006.
  47. Sven Gabor Janszky: Trendanalyse: Patchworkidentitäten 2020 - Jobnomaden und Projektarbeit. S. 6.
  48. Pico Iyer: The Global Soul: Jet Lag, Shopping Malls, and the Search for Home. Santa Barbara 2001.
  49. Brigitte Hild: Jung, dynamisch, auf Achse – moderne Jobnomaden. Personal.Manager International 02/2006.
  50. Kurt Tucholsky: Heimat. In: Stephan Reinhardt (Hrsg.): Die Schriftsteller und die Weimarer Republik. Ein Lesebuch. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1992, ISBN 3-8031-2208-2, S. 170f.
  51. Georg Etscheit: Wenn die schwarze Heimat grünt. Die Zeit. 15. Februar 2012.
  52. Daniel Zwick: Moderne Arbeitsnomaden: Die Rastlosen. Spiegel Online. 14. Juli 2004
  53. Mundartsprecher sind beharrlich. Sprachforscher und Ökonomen untersuchen Mobilität. Philipps-Universität Marburg. Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas. 15. Februar 2010
  54. Miriam Hoffmeyer: Dialekt im Job? Reinschter Bogmischt. Süddeutsche Zeitung. 2. November 2014
  55. Impulse Medien GmbH: Immer mehr Berufsnomaden in Deutschland. 2. Januar 2013.