Landkreis Oder-Spree

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Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 52° 14′ N, 14° 13′ OKoordinaten: 52° 14′ N, 14° 13′ O
Bundesland: Brandenburg
Verwaltungssitz: Beeskow
Fläche: 2.256,75 km2
Einwohner: 182.401 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: LOS, BSK, EH, FW
Kreisschlüssel: 12 0 67
Kreisgliederung: 37 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Breitscheidstraße 7
15848 Beeskow
Website: www.landkreis-oder-spree.de
Landrat: Manfred Zalenga (parteilos)
Lage des Landkreises Oder-Spree in Brandenburg
KarteBerlinPolenFreistaat SachsenFreistaat ThüringenSachsen-AnhaltNiedersachsenMecklenburg-VorpommernFrankfurt (Oder)CottbusPotsdamBrandenburg an der HavelLandkreis PrignitzLandkreis Ostprignitz-RuppinLandkreis OberhavelLandkreis UckermarkLandkreis BarnimLandkreis HavellandLandkreis Potsdam-MittelmarkLandkreis Märkisch-OderlandLandkreis Teltow-FlämingLandkreis Dahme-SpreewaldLandkreis Oder-SpreeLandkreis Elbe-ElsterLandkreis Oberspreewald-LausitzLandkreis Spree-Neiße
Karte

Der Landkreis Oder-Spree (niedersorbisch Wokrejs Odra-Sprjewja) ist ein Landkreis im Osten Brandenburgs.

Geografie

Der Landkreis grenzt im Süden an den Landkreis Spree-Neiße, im Süden und Südwesten an den Landkreis Dahme-Spreewald, im Westen an Berlin, im Norden an den Landkreis Märkisch-Oderland und die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder), im Osten an Polen.

Geschichte

Der Landkreis Oder-Spree entstand mit der Kreisreform in Brandenburg am 6. Dezember 1993 durch Zusammenlegung der kreisfreien Stadt Eisenhüttenstadt und der Landkreise Eisenhüttenstadt, Beeskow und Fürstenwalde.

Dem Antrag, den alten Landkreis Guben (bis 1950) in einem neuen Oder-Neiße-Kreis wiederherzustellen, wurde zugunsten der Bildung eines Großkreises, der an Berlin und Polen grenzt, nicht entsprochen, obwohl es dazu Beschlüsse der Kreistage von Eisenhüttenstadt-Stadt, Eisenhüttenstadt-Land und Guben sowie eine Verfassungsbeschwerde von 1993 gab.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1993 187.827
1994 188.986
1995 190.839
1996 193.006
1997 195.032
1998 196.655
1999 196.784
2000 196.453
Jahr Einwohner
2001 195.670
2002 194.169
2003 193.062
2004 192.001
2005 190.728
2006 189.185
2007 188.035
2008 186.542
Jahr Einwohner
2009 185.062
2010 183.859
2011 177.764
2012 177.047
2013
2014 177.823

Gebietsstand des jeweiligen Jahres[2][3], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Wahl des Kreistags Oder Spree 2014
Wahlbeteiligung: 48,8 % (−3,2 %)
 %
30
20
10
0
28,7 %
21,5 %
20,3 %
5,4 %
5,1 %
4,6 %
4,1 %
4,1 %
6,1 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2008
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−1,0 %p
−6,3 %p
+5,2 %p
+3,0 %p
+5,1 %p
+1,6 %p
−4,0 %p
−0,4 %p
−3,3 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler
Sitzverteilung im
Kreistag Oder-Spree 2014
        
Insgesamt 56 Sitze

Kreistag

Bei der Wahl zum Kreistag am 25. Mai 2014 ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von 48,82 % folgende Verteilung der insgesamt 56 Sitze:[4]

Partei/Gruppierung Sitz(e)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 16
Die Linke. (DIE LINKE.) 12
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 11
Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler (BVB/FREIE WÄHLER) 3
Alternative für Deutschland (AfD) 3
Bündnis 90/Die Grünen (GRÜNE/B90) 3
Freie Demokratische Partei (FDP) 2
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) 2
Bauern – Jäger – Angler (B-J-A) 2
Bürgervereinigung Fürstenberg/Oder (BVFO) 1
Piratenpartei Deutschland (PIRATEN) 1

GRÜNE/B90 und PIRATEN, sowie B-J-A, FDP und BVFO bilden jeweils Fraktionsgemeinschaften.

Landrat

  • 1994–2002: Jürgen Schröter (Bürgerverband Oder-Spree)
  • seit 2002: Manfred Zalenga (parteilos, bis 2005 SPD)

Zalenga wurde am 30. September 2009 entsprechend § 126 der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg für eine weitere Amtszeit von acht Jahren gewählt.[5]

Wappen

Das Wappen wurde am 23. Februar 1996 genehmigt.

Blasonierung: „Gevierteilt; oben vorn in Gold zwei gekreuzte rote Bootshaken oben bewinkelt von einem sechsstrahligen roten Stern, hinten in Schwarz ein rot-silber geschachter Schräglinksbalken; unten vorn in Rot drei mit den Spitzen nach außen gekehrte, auf dem Rücken liegende silberne Sensenklingen übereinander, hinten in Gold eine fünfendige rote Hirschstange.“[6]

Die roten Bootshaken auf goldenem Grund gehen auf das Bistum von Lebus und Fürstenwalde zurück. Der rot-silberne Schachbalken steht als „Zisterzienserbalken“ für das Kloster Neuzelle und das Kloster Zinna. Die silbernen Klingen auf rotem Grund erinnern an die Herren von Strehla, die rote Hirschstange auf goldenem Grund an die Herren von Bieberstein.

Die Wappen der Ämter, Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Oder-Spree.

Wirtschaft

Die wirtschaftliche Entwicklung vollzieht sich im Landkreis in drei Schwerpunkten. Im Speckgürtel von Berlin ist die Wirtschaft eng mit dem Berliner Ballungsraum verflochten.

Im Zentrum dominiert die Eisen- und Stahlindustrie in Eisenhüttenstadt, Maschinen- und Anlagenindustrie wie Chemieindustrie in Fürstenwalde/Spree, die Holzverarbeitungsindustrie in Beeskow, die Landwirtschaft und der Tourismus. Die Wirtschaftsstandorte Eisenhüttenstadt und Fürstenwalde bilden zwei von 15 regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg. Dadurch werden ausgewählte zukunftsorientierte Branchen gefördert.

Ein ausgebautes Radwegenetz lädt zu Radtouren ein und das Oder-Spree-Seengebiet ist ein attraktives Gebiet für Wasserwanderer. Weitere Reiseziele sind unter anderem das Thermalbad in Bad Saarow, der eiszeitlich geprägte Naturpark Schlaubetal und das Kloster Neuzelle.

Die Arbeitslosigkeit des Landkreises lag im Juli 2006 bei 14,9 Prozent was 14.700 Menschen ohne Arbeit entspricht. Die angegebene Quote lag im Juni 2006 noch bei 17 Prozent, allerdings waren die Zahlen seit etwa anderthalb Jahren hier nur auf Grund mathematischer Modelle geschätzt worden.[7]

Verkehr

Straßenverkehr

Die Bundesautobahn A 12 durchquert den Landkreis in Ost-West-Richtung. Sie verbindet den Berliner Ring mit der polnischen Grenze bei Frankfurt (Oder). In Nord-Süd-Richtung wird gegenwärtig entlang der polnischen Grenze die Oder-Lausitz-Trasse gebaut.

Motorisierung im Landkreis Oder-Spree 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Zugelassene PKW (zum 1.1.)[8] 98 498 98 630 99 476 100 297 101 027 101 318 101 375
PKW je 1.000 Einwohner (31.12.Vj.) 524 529 538 546 568 572 573

Schienenverkehr

Die wichtigste Eisenbahnstrecke im Kreisgebiet ist die Bahnstrecke Berlin–Frankfurt (Oder). An den Bahnhöfen Erkner und Fürstenwalde/Spree halten zweimal stündlich Regionalexpresszüge der DB Regio AG, in Fangschleuse, Hangelsberg, Berkenbrück, Briesen (Mark), Jacobsdorf (Mark) und Pillgram stündlich.

Eine weitere West-Ost-Achse ist die Bahnstrecke Königs Wusterhausen–Grunow. An den Zugangsstellen Kummersdorf, Storkow (Mark), Hubertushöhe, Wendisch Rietz, Lindenberg, Buckow, Beeskow, Oegeln, Schneeberg, Grunow (Niederlausitz), Mixdorf und Müllrose verkehren stündlich, am Wochenende teilweise nur alle zwei Stunden Regionalzüge der Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB).

Die beiden genannten Strecken verbindet die Bahnstrecke Fürstenwalde–Beeskow; allerdings wird nur der Abschnitt von Fürstenwalde (Spree) über Fürstenwalde Süd und Bad Saarow nach Bad Saarow Klinikum betrieben. Dort verkehren stündlich Regionalbahnen der NEB.

Am östlichen Rande des Kreisgebietes verläuft in Nord-Süd-Richtung die Bahnstrecke Cottbus–Frankfurt (Oder). Stündliche Regionalexpresszüge der DB Regio AG halten an den Zugangsstellen Kraftwerk Finkenheerd, Finkenheerd, Wiesenau, Ziltendorf, Eisenhüttenstadt, Neuzelle, Wellmitz und Coschen. Von Eisenhüttenstadt fahren außerdem direkte Regionalexpresszüge nach Berlin.

sonstiger Verkehr

Mit Flussschiffen kann der Landkreis über die Oder, die Spree, den Oder-Spree-Kanal und den Storkower Kanal erreicht werden.

Mit dem Flugzeug ist der Landkreis über die Berliner Flughäfen gut zu erreichen. Bei Eisenhüttenstadt gibt es den VerkehrslandeplatzFlugplatz Eisenhüttenstadt“ für Kleinflugzeuge.

Städte und Gemeinden

Nach der Gemeindegebietsreform 2003 umfasste der Landkreis 38 Gemeinden, darunter sieben Städte. Seit der Eingemeindung der Gemeinde Madlitz-Wilmersdorf im Jahr 2014 hat der Landkreis noch 37 Gemeinden.

Siehe auch: Liste der Orte im Landkreis Oder-Spree

(Einwohner am 31. Dezember 2022)[9]

Städte
¹ amtsangehörige Stadt

  1. Beeskow (8210)
  2. Eisenhüttenstadt (24.125)
  3. Erkner (11.970)
  4. Friedland (2997)
  5. Fürstenwalde/Spree (32.646)
  6. Müllrose ¹ (4705)
  7. Storkow (Mark) (9512)

Amtsfreie Gemeinden

  1. Grünheide (Mark) (9152)
  2. Rietz-Neuendorf (4164)
  3. Schöneiche bei Berlin (13.142)
  4. Steinhöfel (4527)
  5. Tauche (3783)
  6. Woltersdorf (8520)
Bad SaarowBeeskowBerkenbrückBriesenBrieskow-FinkenheerdDiensdorf-RadlowEisenhüttenstadtErknerFriedlandFürstenwalde/SpreeGosen-Neu ZittauGroß LindowGrünheideGrunow-DammendorfJacobsdorfLangewahlLawitzBriesen (Mark)MixdorfMüllroseNeißemündeNeuzelleRagow-MerzRauenReichenwaldeRietz-NeuendorfSchlaubetalSchöneicheSiehdichumSpreenhagenSteinhöfelStorkowTaucheVogelsangWendisch RietzWiesenauWoltersdorfZiltendorfBrandenburg

Ämter und zugehörige Gemeinden
(Sitz der Amtsverwaltung *)

1. Brieskow-Finkenheerd (7547)

  1. Brieskow-Finkenheerd * (2363)
  2. Groß Lindow (1728)
  3. Vogelsang (725)
  4. Wiesenau (1248)
  5. Ziltendorf (1483)

2. Neuzelle (6397)

  1. Lawitz (555)
  2. Neißemünde (1610)
  3. Neuzelle * (4232)

3. Odervorland (10.457)

  1. Berkenbrück (1093)
  2. Briesen (Mark) * (2951)
  3. Jacobsdorf (1886)

4. Scharmützelsee (10.812)

  1. Bad Saarow * (6429)
  2. Diensdorf-Radlow (582)
  3. Langewahl (854)
  4. Reichenwalde (1289)
  5. Wendisch Rietz (1658)

5. Schlaubetal (9992)

  1. Grunow-Dammendorf (522)
  2. Mixdorf (924)
  3. Müllrose, Stadt * (4705)
  4. Ragow-Merz (501)
  5. Schlaubetal (1826)
  6. Siehdichum (1514)

6. Spreenhagen (8975)

  1. Gosen-Neu Zittau (3388)
  2. Rauen (2026)
  3. Spreenhagen * (3561)

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Januar 1994 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen LOS zugewiesen und seitdem ausgegeben.

Bis etwa zum Jahr 2000 erhielten Fahrzeuge aus den Altkreisen besondere Erkennungsnummern:

Gebiet Buchstaben Zahlen
Altkreis Beeskow A bis G 1 bis 999
AA bis GZ
Altkreis Eisenhüttenstadt H bis R
HA bis RZ
Altkreis Fürstenwalde S bis Z
SB bis ZZ

Die in 1993 abgelösten Zeichen BSK (Beeskow), EH (Eisenhüttenstadt) und FW (Fürstenwalde) wurden bisher noch nicht wiedereingeführt.

Weblinks

Commons: Landkreis Oder-Spree – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Prignitz. S. 18–21
  3. Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014
  4. Wahlergebnis. landkreis-oder-spree.de; abgerufen am 7. Juli 2014.
  5. Amtszeiten und Neuwahlen der Landräte
  6. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  7. Märkische Oderzeitung, 5./6. August 2006, S. 11
  8. Statistik Fz3 Kraftfahrt-Bundesamt
  9. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).