Mechernich
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 35′ N, 6° 39′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Köln | |
Kreis: | Euskirchen | |
Höhe: | 290 m ü. NHN | |
Fläche: | 136,48 km2 | |
Einwohner: | 28.567 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 209 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 53894 | |
Vorwahlen: | 02443, 02256, 02484 | |
Kfz-Kennzeichen: | EU, SLE | |
Gemeindeschlüssel: | 05 3 66 028 | |
LOCODE: | DE MCI | |
Stadtgliederung: | 44 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Bergstraße 1–4 53894 Mechernich | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Hans-Peter Schick (CDU) | |
Lage der Stadt Mechernich im Kreis Euskirchen | ||
Mechernich ist eine kreisangehörige Stadt im Kreis Euskirchen. Sie befindet sich im Süden von Nordrhein-Westfalen im Naturpark Nordeifel und ist ein Tor zum Nationalpark Eifel. Im Bildungsbereich und in der medizinischen Vorsorge erfüllt die ehemalige Bergbaustadt wichtige Funktionen für die Region Nordeifel.
Geografie
Stadtgliederung
Mechernich besteht aus 44 Ortschaften mit insgesamt rund 27.000 Einwohnern:
Antweiler, Berg, Bergbuir, Bergheim, Bescheid, Bleibuir, Breitenbenden, Burgfey, Denrath, Dreimühlen, Eicks, Eiserfey, Firmenich, Floisdorf, Gehn, Glehn, Harzheim, Heufahrtshütte, Holzheim, Hostel, Kalenberg, Kallmuth, Katzvey, Kommern, Kommern-Süd, Lessenich, Lorbach, Lückerath, Mechernich, Obergartzem, Rißdorf, Roggendorf, Satzvey, Schaven, Schützendorf, Strempt, Urfey, Voißel, Vollem, Vussem, Wachendorf, Weiler am Berge, Weißenbrunnen, Weyer und Wielspütz.
Geschichte
Mechernich wurde im Jahre 1308 erstmals unter dem Namen „Megchernich“ im „Liber valoris“, dem „Werte-Buch der Kirchen der Diözese Köln“, urkundlich erwähnt.[2] 1394 wird zum ersten Mal der Bergbau auf dem Mechernicher Bleiberg schriftlich erwähnt. Möglicherweise geht dieser Bergbau bis in römische und keltische Zeit zurück, sichere Belege hierfür fehlen aber bislang.[3]
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1969 wurde Mechernich durch die Eingemeindung der bis dahin selbständigen Gemeinden Berg, Bleibuir, Breitenbenden, Eicks, Floisdorf, Glehn, Harzheim, Holzheim, Hostel, Kallmuth, Lorbach, Vussem-Bergheim und Weyer vergrößert.[4] Im Zuge der nordrhein-westfälischen, kommunalen Neugliederung wurden am 1. Januar 1972 die Kreise Euskirchen und Schleiden vereinigt. Die Gemeinden Veytal (vorher Altkreis Euskirchen) und Mechernich (vorher Altkreis Schleiden) wurden ebenfalls zusammengeführt. Außerdem wurden Teile der Gemeinde Kall (früher: Gemeinde Wallenthal) mit 390 Einwohnern nach Mechernich umgegliedert.[5] Die neu gebildete Gemeinde Mechernich im neuen Kreis Euskirchen umfasst 44 Ortschaften. Sie bekam am 23. Juli 1975 die Stadtrechte verliehen.[5]
Politik
Stadtrat
Die 32 Sitze des Stadtrats verteilen sich seit der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 wie folgt:
- CDU: 13 Sitze (±0)
- SPD: 7 Sitze (±0)
- UWV: 6 Sitze (±0)
- GRÜNE: 3 Sitze (±0)
- FDP: 2 Sitze (±0)
- LINKE: 1 Sitz (±0)
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Gold und Blau, oben ein schreitender, rot-bezungter und -bewehrter schwarzer Löwe, belegt mit einem durchgehenden, fünflätzigen roten Turnierkragen, unten ein schräggekreuzter silberner Schlägel (Bergmannshammer) und ein silbernes Eisen (Bergmannseisen, Schlägel und Eisen).“
Wappenerklärung: Der schwarze Löwe mit dem fünflätzigen roten Turnierkragen in Gold ist dem Wappen der Grafen von Blankenheim (dort steigend) entnommen, die neben anderen Geschlechtern über 500 Jahre in Mechernich geherrscht haben. Der Bergbau hat Mechernich besonders geprägt, was durch Übernahme von „Schlägel und Eisen“ in der Form des Zunftwappens der Bergleute symbolisiert wird.
Das Wappen wurde am 9. Februar 1973 vom Kölner Regierungspräsidenten Günter Heidecke genehmigt, nachdem der Oberpräsident der damaligen Rheinprovinz, Ernst Albert von Bodelschwingh, der Ursprungsgemeinde Mechernich am 6. August 1935 das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen hatte.[7]
Städtepartnerschaft
Mechernich unterhält seit 1967 eine Partnerschaft mit der südfranzösischen Stadt Nyons.
Sehenswürdigkeiten und Tourismus
- Durch die südlichen Ortsteile der Stadt führt die Eifelwasserleitung. Sie ist einer der längsten Aquädukte des Römischen Reiches, der das antike Köln mit Trinkwasser versorgte.
- Im Stadtteil Satzvey befindet sich eine der besterhaltenen Wasserburgen der Eifel, die gleichnamige Burg Satzvey.
- Kakushöhle, ein Höhlensystem im Ortsteil Dreimühlen, das schon in der Frühzeit der Menschheitsgeschichte besiedelt wurde. Die Höhlen entstanden durch Auswaschungen vor etwa 250.000 bis 500.000 Jahren. In vorgeschichtlicher Zeit wurden die Höhlen durch einen künstlich angelegten Wall gesichert.
- Der Herkelstein, eine 434,5 m hohe Erhebung im nordöstlichen Teil der Eifel (NRW, Deutschland) bildet den höchsten Punkt des Eschweiler Höhenzuges und liegt im Naturpark Nordeifel.
- Bruder-Klaus-Kapelle von Peter Zumthor[8]
- Hochwildpark Rheinland
- Erlebniswelt Eifeltor, ein 500.000 m² großer Erlebnispark mit vielen Attraktionen für jung und alt
- Historischer Ortskern von Kommern
Burgen und Schlösser
Auf dem Stadtgebiet von Mechernich befinden sich sieben Burgen und zwei Schlossanlagen: Antweiler, Berg, Firmenich, Kommern, Zievel, Heistard, Satzvey. Die Burg Satzvey ist durch ihre Mittelalter-Events weit über das Kreisgebiet bekannt. Die Schlossanlagen sind Schloss Eicks, das seine Wurzeln im Mittelalter hat, da es aus einem burgartigen Fronhof entstand, und Schloss Wachendorf im gleichnamigen Ortsteil. Zwischen Roggendorf und Strempt befand sich das Haus Rath. Burgvey ist noch als Ruine vorhanden.
Museen
- Rheinisches Freilichtmuseum in Kommern
- Bergbaumuseum und Besucherbergwerk Grube Günnersdorf
- Atomschutzbunker der Landeszentralbank Nordrhein-Westfalen [9]
Radwege
Durch die Stadt führen die Radwanderwege:
- Eifel-Höhen-Route, der als Rundkurs um und durch den Nationalpark Eifel verläuft.
- Tälerroute, sie erschließt touristisch interessante Orte in Nordrhein-Westfalen auf familienfreundlicher Strecke.
- Wasserburgenroute, sie verbindet mehr als 130 Burgen am Rand der Eifel und in der Kölner Bucht.
- D-Route 4: Mittelland-Route: Von Aachen über Bonn und Siegen, Erfurt, Jena und Chemnitz nach Zittau.
- D-Route 7: Pilgerroute: Von Aachen über Köln, Düsseldorf, Duisburg, Münster, Osnabrück, Bremen und Hamburg nach Flensburg.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Schienenverkehr
Der Bahnhof Mechernich liegt an der Eifelstrecke (Köln–Euskirchen–Gerolstein–Trier), auf der im Schienenpersonennahverkehr
- der Eifel-Mosel-Express (RE 12) Köln–Euskirchen–Gerolstein–Trier
- der Eifel-Express (RE 22) Köln–Euskirchen–Gerolstein mit Durchbindung nach Trier (RB 83) und
- die Eifel-Bahn (RB 24) Köln–Euskirchen–Kall, in der HVZ bis Gerolstein
verkehren.
Ein weiterer Halt ist in Satzvey. Er wird nur stündlich von der Eifel-Bahn bedient.
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr
- von der DB Regio Südwest und
- von der DB Regio NRW, die für den Eifel-Express und die Eifel-Bahn Diesel-Triebwagen der DB-Baureihe 620 und 622 in teilweise gemischter Ein- bis Dreifachtraktion für Geschwindigkeiten bis zu 140 km/h einsetzt. Aktuell werden jedoch nur maximal drei zweiteilige oder zwei dreiteilige Triebwagen zusammengekoppelt.
Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Straßen
Mechernich liegt an den Bundesstraßen 266 und 477. Am östlichen Rande des Stadtgebietes verläuft die Eifelautobahn A 1 mit der Anschlussstelle Bad Münstereifel/Mechernich.
Bildung
Die Schulen im Stadtgebiet Mechernich decken alle Bildungsstufen bis einschließlich Sekundarstufe II ab. Im Kernort sind die Grundschule Mechernich (ehemals Katholische Grundschule Mechernich), das Gymnasium Am Turmhof, die Hauptschule Mechernich, die Gesamtschule Mechernich, sowie seit 2001 die Realschule vertreten. Weitere Grundschulen gibt es in den umliegenden Stadtteilen.
Krankenhaus
In Mechernich befindet sich das 413 Betten starke Kreiskrankenhaus Mechernich mit insgesamt 9 Fachabteilungen, einer Belegabteilung und zwei nicht Betten führenden Abteilungen. Die Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH wurde 1909 gegründet. Die Geschichte reicht jedoch bis ins 19. Jahrhundert zurück, als verunglückte Bergarbeiter in einem eigens dafür eingerichteten Ort zur Versorgung behandelt wurden. Dies war wohl der Grundstein für die heutige Abteilung der Unfallchirurgie im Kreiskrankenhaus Mechernich.
Persönlichkeiten
- Adolf Meyer (1881–1929), Architekt
- Tom Krey (* 1947), deutscher Maler
- Georg Dardenne (* 1959), ehemaliger DFB-Schiedsrichter
- Hans-Peter Salentin (* 1961), Jazztrompeter und Professor für Jazztrompete an der Musikhochschule Würzburg
- Ursula Weidenfeld (* 1962), deutsche Wirtschaftsjournalistin
- Bettina Wiegmann (* 1971), deutsche Fußballspielerin
- Dirk Moritz (* 1979), Schauspieler
- Thomas Metzen (* 1981), DFB-Schiedsrichter
- Birthe Wolter (* 1981), Schauspielerin
- Katrin Schmidt (* 1986), deutsche Fußballspielerin
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
- ↑ 700-jähriges Jubiläum und schriftliche Ersterwähnung von Mechernich (PDF-Datei; 18 kB)
- ↑ Montangeschichte: Bergbau, Eifel, Mechernich, Geschichte
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 100.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 301 und 309.
- ↑ http://wahlen.kdvz-frechen.de/kdvz/kwew2014/05366028/index_kommunal_2014.htm
- ↑ Website der Gemeinde
- ↑ NZZ: Trutzburg und Höhle 25. Mai 2007
- ↑ Bunker-Dokumentationsstätten - Startseite