Warna

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Warna (Варна)
Wappen von Warna Karte von Bulgarien, Position von Warna hervorgehoben
Basisdaten
Staat: Bulgarien Bulgarien
Oblast: Warna
Einwohner: 346.644 (2013[1])
Fläche: 154,236 km²
Bevölkerungsdichte 2.247,5 Einwohner/km²
Koordinaten: 43° 13′ N, 27° 55′ OKoordinaten: 43° 12′ 37″ N, 27° 54′ 35″ O
Höhe: 80 m
Postleitzahl: 9000–9030
Telefonvorwahl: (+359) 052
Kfz-Kennzeichen: B
Verwaltung
Bürgermeister: Iwan Portnich
Regierende Partei: GERB
Website: www.varna.bg

Warna [ˈvarnɐ] (gebräuchliche Transliteration Varna, bulgarisch Варна) ist eine Hafenstadt am Schwarzen Meer in Bulgarien und nach Sofia und Plowdiw die drittgrößte Stadt des Landes. Sie ist Zentrum der gleichnamigen Gemeinde und der Provinz Warna sowie Sitz der Admiralität der bulgarischen Flotte und der Diözese von Warna und Weliki Preslaw. Die Stadt Warna ist administrativ in fünf Bezirke (Rajon) gegliedert.

Warna ist der wichtigste Verkehrsknoten für den Nordosten des Landes. Der internationale Flughafen ist nach Sofia und Burgas der drittwichtigste des Landes. Warna besitzt nach dem Hafen Burgas den zweitgrößten Hafen Bulgariens und ist gut an das bulgarische Schienen-, und Straßennetz angebunden. Die Stadt war Endstation der ersten bulgarischen Eisenbahnlinie sowie die erste Endstation des Orient-Express.

Die Stadtnähe zu mehreren Sommerkurorten verwandeln Warna in den Sommermonaten in ein belebtes Tourismuszentrum. Die Hafenstadt ist das kulturelle Zentrum Nordostbulgariens und für seine Festivals auch international bekannt. Im Archäologischen Museum der Stadt wird zudem der älteste Goldschatz der Welt aufbewahrt.

Geografie

Lage

Warna liegt im Nordosten Bulgariens direkt an der hügeligen Küste des Schwarzen Meeres, die hier die Warnaer Bucht bildet. Das Stadtgebiet liegt am Fuße und an den Hängen des Franga-Plateaus (Frangensko). Direkt südlich des Stadtzentrums befindet sich der Hafen der Stadt (heute Hafen Warna Ost). Im Norden grenzt die Stadt mit mehreren Villenvierteln an den Kurort Goldstrand. Im Westen grenzt Warna unmittelbar an die Stadt Aksakowo. Südlich des Hafens, durch die Asparuchowo-Brücke mit dem Stadtzentrum verbunden, befinden sich die Stadtviertel Asparuchowo und Galata.

Die nächste Großstadt ist das ca. 120 km südlich entfernte Burgas, das man durch eine zum Großteil zweispurige Passstraße durch das Balkangebirge erreicht und zu dem die Fahrt bis zu drei Stunden mit dem Auto dauern kann. Die rumänische Hafenstadt Constanța liegt 150 km nordöstlich.

Klima

Warna
Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Warna
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 6,5 7,6 11,8 15,8 21,6 26,5 29,5 29,6 24,6 18,9 13,8 8,1 17,9
Mittl. Tagesmin. (°C) 0,1 0,5 3,6 7,7 12,5 16,9 19,5 19,6 15,3 10,6 6,7 1,5 9,6
Niederschlag (mm) 38 41 34 44 40 46 37 32 31 36 50 42 Σ 471
Sonnenstunden (h/d) 3,1 4,2 5,3 6,7 8,9 10,0 10,3 10,3 7,3 5,5 3,5 2,8 6,5
Regentage (d) 14 11 12 9 7 6 4 3 6 10 9 12 Σ 103
Wassertemperatur (°C) 6 5 7 11 17 22 25 26 23 18 13 9 15,2
Luftfeuchtigkeit (%) 78 75 74 74 75 72 70 70 73 75 78 79 74,4
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Geschichte

Name

Die Stadt trug in ihrer Geschichte mehrere Namen. In der Antike hieß sie Odessos, von 1949 bis 1956 Stalin.

Stadtgeschichte

Seit 1972 das Gräberfeld von Warna im Westen der Stadt entdeckt worden ist, ist die Besiedlung dieser Gegend in der Kupfersteinzeit im 5. Jahrtausend v. Chr. bekannt. Dort wurden zahlreiche Goldfunde aus der Karanowo-IV-Epoche aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. gemacht, die jetzt im Archäologischen Museum zu besichtigen sind. Die Besonderheit des Gräberfeldes sind so genannte „symbolische Gräber“, in denen nur Beigaben, nicht aber menschliche Überreste gefunden wurden. Man geht heute davon aus, dass die „symbolischen Gräber“ für fern der Heimat verstorbene Anführer angelegt wurden. Diese Gräber- und Goldfunde, die bis 1991 ausgegraben wurden, waren eine wissenschaftliche Sensation und führten damals zur partiellen Neuschreibung der europäischen Frühgeschichte.

Die Besiedlung durch diese Warna-Kultur endete nach neueren Forschungserkenntnissen abrupt unter Umständen, die zurzeit noch diskutiert werden.

Die Stadt, deren frühester Ursprung schon in thrakischer Zeit lag, wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von griechischen Siedlern aus Milet gegründet. Sie gaben der Stadt den Namen Odessos, unter welchem sie in der Antike und Mittelalter bekannt war. Auf der Grundlage des Handels mit den Thrakern gewann die griechische Polis rasch an Bedeutung. Im 3. Jahrhundert v. Chr. war die Stadt von Makedonien und im 1. Jahrhundert v. Chr. vom Römischen Reich abhängig; Handwerk (Töpferei, Metallverarbeitung) und Handel entwickelten sich dennoch günstig. Erhalten haben sich aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Fragmente der römischen Thermen.

Warna 1897

593–594 diente die Stadt als römisches Winterlager während der Balkanfeldzüge des Maurikios. Auch kam es in der Umgebung zu Kämpfen zwischen Römern und Slawen. Eine Ansiedlung von Slawen fand vermutlich ab 615 statt. 681 eroberte der bulgarische Khan Asparuch die Stadt von Byzanz. Aus jener Epoche stammt auch ihr jetziger Name Warna. Während des Ersten Bulgarischen Reichs im 9. und 10. Jahrhundert war Warna ein wichtiger Mittelpunkt des Christentums. Während des Zweiten Bulgarischen Reichs, im 13. Jahrhundert, wurde es zu einer Stadt des Handwerks mit einem bedeutenden Handelshafen. Es bestanden Verbindungen zwischen Nordbulgarien und Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, später auch mit der Republik Ragusa sowie den italienischen Handelsrepubliken Venedig und Genua.

1391 eroberten Streitkräfte des Osmanischen Reiches die Stadt und machten sie wegen ihrer militärisch-strategisch günstigen Lage zu einer Küstenbastion. 1402 bzw. 1413 gaben die Osmanen die Stadt und die gesamte Küste bis hinunter nach Konstantinopel zurück an das Byzantinische Reich, um sie noch vor 1444 erneut und endgültig zu erobern. Am 10. November 1444 fiel in der Umgebung der Stadt der polnische und ungarische König Władysław (1424–1444), der den Beinamen Warneńczyk („von Warna“) erhielt. In der Schlacht bei Warna siegten die osmanischen Truppen unter der Führung von Sultan Murad II. (1404–1451) gegen ein polnisch-ungarisches Heer. Im Jahre 1828 eroberte die russische Flotte die Stadt, konnte sie aber nur zwei Jahre halten. Während des Krimkrieges zwischen 1853 und 1856 spielte Warna eine große Rolle. Die Stadt war 1854 vorübergehend von britischen und französischen Truppen besetzt.

Obwohl im 18. und 19. Jahrhundert Russland und das Osmanische Reich mehrmals Kämpfe um Warna ausfochten, erlebte die Stadt in den 1830er und 1840er Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung, vor allem des Handels, und wurde Sitz mehrerer Konsulate europäischer Staaten. Die erste Eisenbahnlinie im Osmanischen Reich im Jahre 1866 verband Warna und Russe an der Donau und damit mit Westeuropa. Sie stimulierte die Entwicklung der Schifffahrt und der Leichtindustrie. Auch nach dem Ende der osmanischen Herrschaft am 28. Juli 1878 bewahrte sich Warna seine Bedeutung als Hafen- und Handelsstadt.

1893 wurde in der Stadt die Sozialdemokratische Partei gegründet und 1901 kam es zum ersten Streik der Warnaer Hafenarbeiter. Im Zweiten Weltkrieg kam es in der Stadt zu Kämpfen zwischen bulgarischen Partisanen und der deutschen Wehrmacht; Warna war Zentrum der 10. Operationsarmee. Am 8. August 1944 eroberten sowjetische Streitkräfte und bulgarische Partisanen die Stadt. Nach dem Sturz der kommunistischen Regierung in Sofia am 10. November 1989 begannen sich auch in Warna demokratische Verhältnisse durchzusetzen.

Bevölkerung

Bevölkerungsstruktur

Im Frühjahr 2011 erfolgte die bisher letzte Volkszählung, welche gleichzeitig die erste nach der Aufnahme Bulgariens in die Europäische Union war. Da sie EU-Vorgaben unterlag, gab es die Möglichkeit Fragen nach ethnischer und religiöser Zugehörigkeit sowie nach der Muttersprache nicht zu beantworten. Nur 303.594 Bürger von Warna beantworteten die Frage nach der ethnischen Zugehörigkeit, von ihnen bezeichneten sich 284.738 als Bulgaren, 10.028 als Türken, 3162 als Roma und 3378 gaben eine weitere ethnische Zugehörigkeit an.[2]

Einwohnerentwicklung

Die wechselnden Einwohnerzahlen resultieren teilweise auch aus dem jeweiligen Gebietsstand.

Jahr Einwohner
1934 ¹ 73.305
1946 ¹ 80.349
1956 ¹ 123.798
1965 ¹ 184.659
1975 ¹ 252.525
Jahr Einwohner
1985 ¹ 302.841
1992 ¹ 308.432
1996 2 300.413
1999 2 296.204
2001 ¹ 312.889
Jahr Einwohner
2004 2 312.026
2007 2 313.983
2009 2 320.837
2011 ¹ 334.870
2013 346.644

Die Zahlen stammen von:

  • Volkszählungen (¹) oder
  • Schätzungen (²)

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Das Hafen- und Werftgelände erstreckt sich mittlerweile entlang des – nördlichen – „Kleinen Kanals“ bis zum Prowadijska-See (Warna-See), der Schiffsverkehr in den See zum Hafen Warna-West erfolgt fast ausschließlich durch den – südlichen – „Großen Kanal“ (Kanal Nr. 1). Mit Hafenarealen in Dewnja, Baltschik, Lesport und Kawarna, war der Hafen Warna in der Vergangenheit der größte Seehafen des Landes, wo etwa die Hälfte des seeseitigen Güterumschlages Bulgariens abgewickelt wurde. Getreide, Molkereierzeugnisse und Vieh gehören noch heute zu den wichtigsten Exporterzeugnissen. Zum Unternehmen Hafen Warna gehören heute jedoch neben den Hafen Warna-Ost (in Warna Stadt) nur noch das Areal in Dewnja (Hafen Warna-West) und liegt somit hinter dem Hafen von Burgas an zweiter Stelle. Heute werden im Hafen vor allem Transitwaren für den rumänischen Markt umgeschlagen.

Um den Hafen in Warna konzentrieren sich die Werften, die in den letzten Jahren wie die anderen europäischen Konkurrenten an Kapazität eingebüßt haben. Die Werft von Warna (Bulyard) befindet sich nach mehreren Umstrukturierungen und Privatisierungen heute im Besitz des bulgarischen Unternehmens Industry Holding Bulgaria.

In der Stadt wurden bis Anfang der 1990er Dieselmotoren, elektrische Geräte, Metallwaren, Nahrungsmittel und Textilien hergestellt.

Der Tourismus trägt einen großen Anteil zum Bruttosozialprodukt des Großraums Warna bei.[3] Dabei befinden sich die meisten Hotels in den nördlichen Vororten Sveti Konstantin i Elena (Св.св. Константин и Елена), Goldstrand (Златни пясъци) und Albena (Албена). Die Bauwirtschaft nimmt hinsichtlich der wirtschaftlichen Bedeutung den 2. Platz ein.

Verkehr

Bahnhof von Warna, erbaut nach den Plänen des Bahnhofs von Burgas

Der Flughafen Warna ist nach den Flughäfen von Sofia und Burgas der drittwichtigste des Landes, der in der Sommersaison eine große Bedeutung im Charterverkehr hat. Linienverkehr gibt es zur Zeit nur nach Sofia und nach Wien. In den Wintermonaten findet insgesamt wenig Verkehr statt. Der Flughafen wurde im Jahr 2012 vom Betreiber Fraport modernisiert und erweitert.[4] Durch Eisenbahn- und Straßenverbindungen ist Warna mit vielen Teilen des Landes und durch Buslinien in die nähere und weitere Umgebung verbunden. Durchgehende Autobahnverbindungen nach Sofia und nach Burgas sind seit längerer Zeit in Planung, bisher aber nicht realisiert.

Der innerstädtische Verkehr nimmt trotz der massiven – und auch sehr stark genutzten – Entlastung durch ein gut ausgeprägtes Netz von Stadtbuslinien ständig zu, wobei vor allem der chronische Parkplatzmangel mitunter zu chaotischen Zuständen führt.

Bildungswesen

Warna besitzt mehrere Bildungseinrichtungen. Dazu gehören die Freie Universität Warna, die Medizinische Universität Warna, die Wirtschaftsuniversität Warna, die Technische Universität Warna die zivile und militärische Marineakademie und mehrere Forschungseinrichtungen unter anderem für Ozeanografie, Fischwirtschaft und Hydrodynamik. Außerdem kann man in der Stadt viele Gymnasien besuchen, darunter mehrere Fremdsprachengymnasien, in denen man Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch lernen kann. Das erste Fremdsprachengymnasium Warna ist international aktiv. Mit einigen Gymnasien, wie zum Beispiel dem BG/BRG Klosterneuburg, werden jedes Jahr Schüleraustausche durchgeführt.

Kultur und Freizeit

Sehenswürdigkeiten

Muttergottes-Kathedrale in Warna
Muttergottes-Kathedrale in Warna von innen

Städtischer Mittelpunkt ist die Entschlafung der Gottesmutter-Kathedrale (oft auch Muttergottes-Kathedrale genannt) aus dem Jahre 1896. Unweit von ihr befindet sich der Sitz der Diözese von Warna und Weliki Preslaw der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche. Die Kathedrale ist ein monumentaler Bau mit interessanten Wandmalereien und beachtlichen Holzarbeiten im Inneren. In der Nähe der Kathedrale befindet sich ein Basar und das Museum des Marinemalers Georgi Welschew (1891–1955) mit einer Kollektion von 250 Bildern. Südlich liegt eine Parkanlage, in deren Südostecke sich um eine Freifläche unter anderem das Theater Stojan Batschwarow und die Staatliche Warnaer Oper gruppieren; nahebei ein schönes Wasserspiel, dessen abends angestrahlte Fontänen dann in vielen Farben sprühen.

Ein Stück weiter gegen Süden steht das Volkskundemuseum von 1860 mit seiner Schau altbulgarischer Arbeitsgeräte, Volkstrachten und Hauseinrichtungen. Südöstlich davon, in der St.-Atanas-Kirche aus dem Jahre 1838 ist eine wertvolle Ikonensammlung aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu besichtigen. Dahinter schließen sich die freigelegten römischen Thermen aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. an, mit 7000 Quadratmetern die größten der Balkanhalbinsel. Das ehemals 18 Meter hohe Mineralbad enthielt mehrere von Kuppeln überdachte Säle, die mit Marmor und Mosaikplatten ausgestattet waren.

In der Nähe liegen die Byzantinischen Thermen aus dem 4. bis 6. Jahrhundert n. Chr., die offenbar ohne eigene Heizung nur aus Thermalquellen gespeist wurden.

Das Aquarium in Warna

In dem sich östlich anschließenden Parkgelände befinden sich das „Neue Römische Bad“ aus dem 3. und 4. Jahrhundert n. Chr., das Marinemuseum (Entwicklung der bulgarischen Schifffahrt) und das Aquarium, in dem die Fauna des Schwarzen Meeres gezeigt wird. Sehr sehenswert ist weiter östlich das Archäologische Museum (ein ehemaliges Mädchen-Gymnasium) mit zahlreichen Schaustücken aus der ältesten Vergangenheit der Stadt, einem Münzkabinett und hervorragenden kunsthandwerklichen Arbeiten.

Etwas weiter steht die 1860/1861 erbaute erste bulgarische Schule von Warna mit dem Museum der Nationalen Wiedergeburt. Im Erdgeschoss sind die Baulichkeiten der Erzengel-Michael-Kirche und im Obergeschoss Exponate aus dem 17. bis 20. Jahrhundert zu besichtigen. Interessant ist auch die St.-Nikolaus-Kirche von 1866 mit einer Sammlung von Ikonen und Holzschnitzereien aus neuerer Zeit.

Sehr interessant sind auch die Museen der Geschichte von Warna, der Geschichte der Medizin, der Naturkunde, der Puppen, das Parkmuseum. Etwas außerhalb der Stadt liegen – 18 km an der alten Straße nach Sofia – die alte Felsensiedlung Pobiti Kameni und – im Naturpark Goldstrand – das Aladschakloster.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Warna sind der Uhrturm, das Planetarium, das Pantheon, das Portaldenkmal und all die reich mit Fresken und Ikonen ausgestatteten Kirchen. Zwischen dem Zentrum und der Küste liegt ein Gebiet, in dem noch heute viele alte Jugendstilfassaden zu sehen sind, teils stark vom Zahn der Zeit zerfressen, teils auch gut gepflegt und/oder renoviert.

Das „Festa Dolphinarium“ ist eine in Bulgarien beliebte Zirkusschau mit Delfinen. Es besteht seit 1984.

Vor dem Strand zog sich der so genannte „Meeresgarten“ (bulg. Morska Gradina), der seit Anfang der 1990er Jahre zunehmend bebaut ist und befahren wird. Mehreren Protesten zum Trotz will die Stadtregierung seine Fläche durch ein groß angelegtes Projekt weiter verkleinern.

In Warna finden verschiedene Festivals des Theaters, Films, der klassischen Musik, des Balletts, Jazz usw. statt. Eine Internationale Biennale der Graphik existiert ebenfalls in der Stadt (seit 1981).

Sport

In Warna fanden mehrere Europa- und Weltmeisterschaften statt, so die Turn-Weltmeisterschaften 1974, die Ringer-Weltmeisterschaften der Männer 1991 und die Ringer-Europameisterschaften 2005. Die Stadt war auch Austragungsort der Schacholympiade 1962. Im April 2010 fanden hier die Europameisterschaften im Trampolinturnen statt.

Im Titscha-Stadion ist der Fußballverein Tscherno More Warna beheimatet, der in der Saison 2009/2010 in der höchsten bulgarischen Liga spielt. Ein weiterer Verein, Spartak Warna, stieg 2009 in die Zweite Liga ab.

Politik

Gemeindegliederung

Der Stadtrat fungiert gleichzeitig als Gemeinderat und ist für die Kontrolle aller Bürgermeister der Gemeindeortschaften zuständig. Zur Gemeinde Warna (bulg. Община Варна/Obschtina Warna) gehören außerdem noch folgende Dörfer:[5]

Städtepartnerschaften

Warna unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:

Eine Stadtteilpartnerschaft besteht seit 2003 mit dem Hamburger Bezirk Eimsbüttel.[6]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Lili Ivanova (* 1939), erfolgreichste Sängerin Bulgariens, erlernte hier den Beruf der Krankenschwester und lebt vor allem im Sommer in Warna

Literatur

  • Neriman Ersoy-Hacısalihoğlu: Bevölkerung und Handel in der Hafenstadt Varna im 19. Jahrhundert. In: Andreas Helmedach, Markus Koller, Konrad Petrovszky, Stefan Rohdewald (Hrsg.): Das osmanische Europa. Methoden und Perspektiven der Frühneuzeitforschung zu Südosteuropa. Eudora Verlag, Leipzig 2014, ISBN 978-3-938533-30-7, S. 249–270.

Einzelnachweise

  1. Varna - Frendy.de
  2. Statistisches Amt der Republik Bulgarien: Bevölkerung nach ethnische Zugehörigkeit. (.xls) Census 2011. Abgerufen am 4. September 2012 (bulgarisch).
  3. design.bg: http://www.varna.bg/en/articles/388/%25D0%2598%25D0%25BA%25D0%25BE%25D0%25BD%25D0%25BE%25D0%25BC%25D0%25B8%25D1%2587%25D0%25B5%25D1%2581%25D0%25BA%25D0%25B8_%25D0%25BF%25D1%2580%25D0%25BE%25D1%2584%25D0%25B8%25D0%25BB_%25D0%25BD%25D0%25B0_%25D0%259E%25D0%25B1%25D1%2589%25D0%25B8%25D0%25BD%25D0%25B0_%25D0%2592%25D0%25B0%25D1%2580%25D0%25BD%25D0%25B0.html. In: www.varna.bg. Abgerufen am 14. September 2016.
  4. Home. In: www.varna-airport.bg. Abgerufen am 14. September 2016.
  5. Offizielle Webseite der Gemeinde Warna: Orte die der Gemeinde Warna angehören. Abgerufen am 2. August 2012 (bulgarisch).
  6. Varna-Büro im Bezirksamt Eimsbüttel: Kooperation Hamburg Eimsbüttel – Varna. 28. April 2005 (PDF; 33 kB)

Weblinks

Commons: Warna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien