„Sachsen“ – Versionsunterschied

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Insbesondere das [[Erzgebirge]], das [[Vogtland|Vogtland (sächsischer Teil)]], die [[Sächsische Schweiz]] und das [[Zittauer Gebirge]] sind als sächsische Landschaften vom [[Tourismus]] geprägt, als Städte sind v.&nbsp;a. Dresden und Leipzig zu nennen. Neben Erholungs- und Sportmöglichkeiten begründet sich die Tourismuswirtschaft in Sachsen in der Architektur und den kulturellen Möglichkeiten in Städten wie Dresden, Leipzig, Meissen (Porzellan) oder Görlitz, aber auch in der [[Bergbau]]tradition ([[Silberstraße]] zwischen Zwickau und Dresden) und in regionalen Produkten wie der [[Erzgebirgische Volkskunst|Erzgebirgischen Volkskunst]] oder dem Lausitzer Osterschmuck. Die Anzahl der Übernachtungen im Freistaat belief sich 2005 auf 15,4 Millionen und stieg 2006 auf 15,9 Millionen Gäste an.<!--destatis.de-->
Insbesondere das [[Erzgebirge]], das [[Vogtland|Vogtland (sächsischer Teil)]], die [[Sächsische Schweiz]] und das [[Zittauer Gebirge]] sind als sächsische Landschaften vom [[Tourismus]] geprägt, als Städte sind v.&nbsp;a. Dresden und Leipzig zu nennen. Neben Erholungs- und Sportmöglichkeiten begründet sich die Tourismuswirtschaft in Sachsen in der Architektur und den kulturellen Möglichkeiten in Städten wie Dresden, Leipzig, Meissen (Porzellan) oder Görlitz, aber auch in der [[Bergbau]]tradition ([[Silberstraße]] zwischen Zwickau und Dresden) und in regionalen Produkten wie der [[Erzgebirgische Volkskunst|Erzgebirgischen Volkskunst]] oder dem Lausitzer Osterschmuck. Die Anzahl der Übernachtungen im Freistaat belief sich 2005 auf 15,4 Millionen, 2006 auf 15,9 Millionen (+3,2%).<!--destatis.de-->
Derzeit erleidet Sachsen einen spürbaren Rückgang des Tourismus aufgrund der jüngsten Ereignisse bezüglich rechtsextremer Gewalt, fremdenfeindlicher Übergriffe und Wahlerfolge rechtsextremer Parteien.<ref>[http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,516729,00.html Studie: Rechtsextremismus vertreibt Touristen]</ref>


''Siehe auch: '' [[Liste der Kur- und Erholungsorte in Sachsen]]
''Siehe auch: '' [[Liste der Kur- und Erholungsorte in Sachsen]]

Version vom 31. Dezember 2007, 13:12 Uhr

Freistaat Sachsen Swobodny stat Sakska Zwězkowy kraj Sakska
Landesflagge Landeswappen
Landesflagge
Details
Landeswappen
Details
Basisdaten
Hauptstadt: Dresden
Fläche: 18.415,51 km² (10.)
Einwohner: 4.249.774 (6.)
(31. Dezember 2006)
Bevölkerungsdichte: 231 Einwohner je km² (8.)
BIP: 88,7 Mrd. € (2006)
Schulden je Einwohner: 2.825 € (Ende 2005)
Schulden insgesamt: 11,8 Mrd. € (2004)
Arbeitslosenquote: 13,1 % (November 2007)
ISO 3166-2: DE-SN
Offizielle Website: www.sachsen.de
Politik
Ministerpräsident: Georg Milbradt (CDU)
(seit 18. April 2002)
regierende Parteien: CDU und SPD

Sitzverteilung im Landtag
seit Oktober 2004 (124 Sitze):
CDU 55
Die Linke 31
SPD 13
NPD 8
FDP 7
Bündnis 90/Die Grünen 6
fraktionslos 4
letzte Wahl: 19. September 2004
nächste Wahl: Herbst 2009
Parlamentarische Vertretung
Stimmen im Bundesrat: 4
Karte
Vorlage:Deutschland Sachsen Imagemap

Der Freistaat Sachsen (obersorbisch: Swobodny stat Sakska, niedersorbisch: Zwězkowy kraj Sakska), ist ein Land im mittel-östlichen Teil Deutschlands. Er grenzt im Norden an Brandenburg, im Nordwesten an Sachsen-Anhalt, im Westen an den Freistaat Thüringen und im Südwesten an den Freistaat Bayern. Außerdem hat er eine gemeinsame Grenze im Süden mit Tschechien und im Osten mit Polen. Seine Landeshauptstadt ist Dresden.

Geographie

siehe dazu auch: Naturräume in Sachsen

Die größten Städte sind Leipzig und Dresden gefolgt von Chemnitz. Wegen Bevölkerungsrückgangs verlor die viertgrößte Stadt Zwickau Ende 2003 den Großstadtstatus. Seit der Wiedervereinigung im Jahre 1990 ist die Einwohnerzahl im Freistaat Sachsen durch Abwanderung und Sterbeüberschuss aufgrund geringer Geburtenraten um 600.000 Einwohner zurückgegangen.

Die geografische Gliederung als das östlichste deutsche Land kann mit einer Vielzahl von Ansätzen erfolgen. Nach topografischen Gesichtspunkten eignet sich vor allem eine Einteilung in Flachland, Hügelland und Mittelgebirge.

Landschaften Sachsens

Zum Flachland gehören vor allem die Leipziger Tieflandsbucht südlich von Leipzig sowie die nördliche Oberlausitz. Beide sind durch jüngere Ablagerungen aus dem eiszeitlichen Paläozän und den Flussniederungen gekennzeichnet, sowie insbesondere durch deren tertiäre Braunkohlevorkommen im Untergrund. Das Hügelland weiter südlich mit seinen weitflächigen Lößablagerungen (Lößhügelland) und der damit verbundenen hohen Bodenqualität geht auf die Endmoränenbildung zurück. Die sächsischen Mittelgebirge gliedern sich von West nach Ost durch eher unscharfe Grenzen. Im Südwesten Sachsens erstreckt sich das eigentlich bis nach Bayern reichende Vogtland mit dem Erzgebirgsbecken als Nordgrenze und dem Elstergebirge im Südosten. Nach Osten folgt die Pultscholle des Erzgebirges, welches meist in West- und Osterzgebirge (geteilt durch das Flöhatal), seltener auch zusätzlich in das Mittelerzgebirge untergliedert wird. Die Höhenlagen nehmen dabei von West nach Ost langsam ab, weshalb auch die mit 1215 Metern höchste Erhebung Sachsens, der Fichtelberg, zum West- bzw. Mittelerzgebirge gehört. Südlich der Landesgrenze fällt das Erzgebirge steil zum Egertalgraben ab. Den nördlichen Bereich des Erzgebirges entlang der Kammlagen nimmt der Naturpark Erzgebirge/Vogtland ein. Östlich des Erzgebirges durchbricht die Elbe die Mittelgebirgskette und formte durch tiefe Einschürfungen das Elbsandsteingebirge. Am nordöstlichen Rand des Elbtals bildet die Lausitzer Verwerfung die scharfe Grenze zum Lausitzer Bergland, welches schließlich im äußersten Südosten Sachsens in das weit nach Tschechien reichende Lausitzer Gebirge übergeht. Neben diesen Landschaftseinheiten gibt es zahlreiche weitere Unterscheidungen und Nuancen, welche in der Liste der Landschaften in Sachsen verzeichnet sind.

Eine weitere Gliederung Sachsens kann nach hydrologischen Gesichtspunkten erfolgen. Der wichtigste, größte und einzig schiffbare Fluss ist die Elbe. Sie durchzieht den Freistaat von Südosten nach Nordwesten. Wichtige Quellflüsse sind die Mulde, die Weißeritz, die Zschopau, die Weiße Elster und die Spree, deren allgemeine Fließrichtung Norden ist und die ebenfalls zum Fluss-System der Elbe gehören. Im Osten wird der Freistaat von der Lausitzer Neiße begrenzt, die in die Oder mündet.

Geschichte des Freistaates Sachsen

Hauptartikel: Geschichte Sachsens

Der erste „Freistaat Sachsen“ entstand 1918 nach Abdankung des Königs und Auflösung des Königreichs Sachsen. 1945 entstand das „Land Sachsen“ als Teil der sowjetisch besetzten Zone im Deutschen Reich aus dem Gebiet des vormaligen Freistaates und aus Teilen der preußischen Provinz Schlesien westlich der Neiße. Im Jahr 1952 wurde u.a. das Land Sachsen aufgelöst und in drei kleinere Bezirke der DDR aufgeteilt: Leipzig, Dresden und Chemnitz (später umbenannt in Karl-Marx-Stadt).

Das „Land Sachsen“ wurde per Verfassungsgesetz zur Bildung von Ländern in der Deutschen Demokratischen Republik (Ländereinführungsgesetz) vom 22. Juli 1990 neu gegründet. Ursprünglich sollte dieses Gesetz zum 14. Oktober 1990 in Kraft treten. Eine Neufassung des Gesetzes vom 13. September 1990 verlegte das Inkrafttreten auf den 3. Oktober 1990 (Tag der Wiedervereinigung) vor. Mit dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland wurde das Land Sachsen zum Freistaat Sachsen.

Religionen

Der überwiegende Teil der sächsischen Bevölkerung ist konfessionslos. In den meisten Gemeinden ist die evangelische Religionsgemeinschaft in der Überzahl (die Refomation konnte sich in Sachsen durchsetzen) und betreibt die Ortskirche. Auch die katholische Religionsgemeinschaft ist in den meisten größeren Orten vertreten. Es gibt darüber hinaus zahlreiche Freikirchen und andere christliche Gemeinschaften, sowie eine jüdische und muslimische Minderheit.

Mitglieder Bevölkerungsanteil
römisch-katholisch 157.707 3,78 %
evangelisch 926.518 21,6 %
andere Konfessionen
und Konfessionslose
3.212.059 74,8 %

Politik

Sitzverteilung im Landtag
Sitzverteilung im Landtag

Die CDU ist in Sachsen seit der Wende die mit Abstand stärkste Partei und stellt seitdem den Ministerpräsidenten. Seit dem 18. April 2002 ist Prof. Dr. Georg Milbradt Ministerpräsident von Sachsen, seit dem 10. November 2004 steht er einer CDU/SPD-Koalition vor. Sein Stellvertreter ist der SPD-Landesvorsitzende Thomas Jurk. Im Folgenden sein Kabinett:

Der Sächsische Landtag besteht in der 4. Wahlperiode (2004 - 2009) aus 124 Abgeordneten (normal 120). Diese teilen sich wie folgt auf: CDU 55 Sitze, Die Linke 31 Sitze, SPD 13 Sitze, NPD 8 Sitze, FDP 7 Sitze, Bündnis 90/Die Grünen 6 Sitze, Fraktionslose 4 Sitze. Landtagspräsident ist Erich Iltgen, es gibt drei Vizepräsidenten: Regina Schulz, Andrea Dombois, Gunther Hatzsch. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion ist Dr. Fritz Hähle, der Fraktion der Linken Prof. Dr. Peter Porsch, der SPD-Fraktion Prof. Dr. Cornelius Weiss, der NPD-Fraktion Holger Apfel, der FDP-Fraktion Holger Zastrow und die Fraktionsvorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Antje Hermenau.

Siehe auch: Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland mit den Landtagswahlergebnissen in Sachsen ab 1990

Im Januar 2005 kam es im Landtag von Sachsen zum Skandal, als das Parlament aus Anlass des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus abhalten wollte und die Abgeordneten der NPD daraufhin aus Protest demonstrativ den Sitzungssaal verließen.

Anschließend wurden in einer aktuellen Debatte, die von der NPD-Fraktion beantragt wurde, die Abgeordneten der demokratischen Parteien von den NPD-Rednern Holger Apfel und Jürgen Gansel massiv attackiert. Gansel prägte hier den Begriff Bomben-Holocaust, der sich auf die anglo-amerikanischen Bombenangriffe im Jahre 1945 auf die Stadt Dresden bezog.

Im Mai 2004 wurde durch Ermittler der Europäischen Union der sogenannte QMF-Skandal aufgedeckt.

Siehe auch:

Justiz

Der Verfassungsgerichtshof des Freistaates Sachsen befindet sich in Leipzig, das sächsische Oberlandesgericht in Dresden. Der Sitz des Sächsischen Oberverwaltungsgerichtes ist Bautzen.

Verwaltungsgliederung

Regierungsbezirke

Sachsen ist in die drei Regierungsbezirke Dresden (1), Chemnitz (2) und Leipzig (3) untergliedert.
Die Regierungsbezirke enthalten insgesamt 22 Landkreise und sieben kreisfreie Städte (Stand: 1. September 2007).

Landkreise

Die 22 sächsischen Landkreise im Einzelnen:

Landkreiskarte: Sachsen
Landkreiskarte: Sachsen

Kreisfreie Städte

Die sieben kreisfreien Städte Sachsens im Einzelnen:

Kreisreform

Hauptartikel: Kreisreform Sachsen 2008

geplanter Zuschnitt der neuen Landkreise

Der Großteil der bisherigen Landkreise wurde 1994 in einer Kreisreform gebildet. Im Rahmen der Verwaltungsreform der Landesbehörden wird auch eine erneute Kreisreform erfolgen, welche vorsieht, die 22 Landkreise auf zehn und die sieben kreisfreien Städte auf drei zu reduzieren. Bei dieser Reform soll es, nach den Plänen des Sächsischen Staatsministeriums des Innern, zum 1. Juli 2008 zu folgender Kreiszusammenlegung kommen:

(LK = Landkreis, KS = kreisfreie Stadt, KV = Sitz der Kreisverwaltung / des Landratsamtes)

Landkreise:

kreisfreie Städte:


Einwohnerzahlen und Ausdehnung der geplanten Kreise
Neuer Landkreis Alte Landkreise Einwohnerzahl am 31. Dezember 2006 Einwohnerzahl
Prognose 2020
Fläche in km²
LK Bautzen LK Bautzen, LK Kamenz, Hoyerswerda 338.056 282.800 2.391
Erzgebirgskreis LK Stollberg, LK Annaberg, LK Aue-Schwarzenberg, Mittlerer Erzgebirgskreis 387.918 326.500 1.828
LK Leipzig LK Leipziger Land, Muldentalkreis 277.113 233.500 1.646
LK Meißen LK Riesa-Großenhain, LK Meißen 261.695 219.400 1.452
LK Mittelsachsen LK Freiberg, LK Mittweida, LK Döbeln 344.457 297.500 2.111
LK Görlitz Niederschlesischer Oberlausitzkreis, LK Löbau-Zittau, Görlitz 292.843 241.400 2.106
LK Nordsachsen LK Delitzsch, LK Torgau-Oschatz 216.904 184.100 2.020
LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Weißeritzkreis, LK Sächsische Schweiz 259.725 217.200 1.654
Vogtlandkreis Vogtlandkreis, Plauen 256.998 224.100 1.412
LK Zwickau LK Chemnitzer Land, LK Zwickauer Land, Zwickau 356.992 299.000 949

Städte und Gemeinden

Sachsen besteht aus insgesamt 505 politisch selbständigen Städten und Gemeinden (Stand: 1. Januar 2007). Diese verteilen sich wie folgt: 7 kreisfreie Städte, 35 Große Kreisstädte und 463 sonstige kreisangehörige Gemeinden (darunter 178 Städte). Die kreisangehörigen Gemeinden haben sich teilweise zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte zu Verwaltungsgemeinschaften zusammengeschlossen: 239 Gemeinden sind in 96 Verwaltungsgemeinschaften und 34 Gemeinden in 10 Verwaltungsverbänden eingebunden.

Die größten Städte

Stadt Kreis Einwohnerzahl am
31. Dezember 2000
Einwohnerzahl am
31. Dezember 2006 (*)
Veränderung
in Prozent
Leipzig kreisfrei 493.208 506.260 +2,6
Dresden kreisfrei 477.807 504.635 +5,6
Chemnitz kreisfrei 259.246 245.739 −5,2
Zwickau kreisfrei 103.008 96.878 −6,0
Plauen kreisfrei 71.543 68.317 −4,5
Görlitz kreisfrei 61.599 57.201 −7,1
Freiberg Freiberg 45.428 42.772 −5,8
Bautzen / Budyšin Bautzen 43.353 41.766 −3,7
Hoyerswerda / Wojerecy kreisfrei 50.203 41.515 −17,3
Pirna Sächsische Schweiz 42.108 39.748 −5,6
Freital Weißeritzkreis 40.129 39.059 −2,7
Riesa Riesa-Großenhain 39.367 36.145 −8,2
Radebeul Meißen 32.246 33.205 +3,0
Meißen Meißen 29.398 28.091 −4,4
Delitzsch¹ Delitzsch 26.331 27.448 +4,2
Limbach-Oberfrohna Chemnitzer Land 27.552 26.591 −3,5
Glauchau Chemnitzer Land 27.285 25.744 −5,6
Zittau Löbau-Zittau 27.454 24.892 −9,3
Werdau Zwickauer Land 26.077 23.976 −8,1
Markkleeberg Leipziger Land 23.157 23.975 +3,5
Annaberg-Buchholz Annaberg 24.495 22.817 −6,9
Coswig Meißen 24.035 22.167 −7,8
Borna² Leipziger Land 20.010 22.128 +10,6
Crimmitschau Zwickauer Land 23.305 21.996 −5,6
Reichenbach im Vogtland Vogtlandkreis 23.469 21.566 −8,1
Weißwasser/O.L. / Běła Woda Niederschlesischer
Oberlausitzkreis
26.107 20.823 −20,2
Döbeln Döbeln 23.128 20.919 −9,6
Auerbach/Vogtl.³ Vogtlandkreis 20.042 20.881 +4,2

¹ Eingemeindung von Döbernitz am 1. März 2004
² Eingemeindung von Wyhratal am 1. Januar 2004
³ Eingemeindung von Rebesgrün am 1. Januar 2003
(*) vorläufige Werte


Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Sachsen

Wirtschaft

Die sächsische Wirtschaft hat nach der Wiedervereinigung der Territorien der ehemaligen DDR mit der Bundesrepublik Deutschland einen starken Strukturwandel erlebt. Viele der meist stark rückständigen Industriebetriebe wurden geschlossen. Braunkohletagebaue und -kraftwerke wurden stillgelegt oder durch neue ersetzt. Zahlreiche ehemalige Tagebaurestlöcher befinden sich zurzeit in der Rekultivierung.

Heute steht Sachsen vor Thüringen auf einem Spitzenplatz der mitteldeutschen Wirtschaft, wenngleich das Problem der hohen Arbeitslosigkeit nicht gelöst ist. Etwa 300.000 Menschen in Sachsen sind arbeitslos (2007) [1].

Sachsen hat mit Wachstumsraten einzelner Industriebereiche zwischen acht und zehn Prozent die höchsten in Deutschland und kann in Teilen bei wichtigen Wohlstandsindikatoren zu den westlichen Bundesländern bereits aufschließen. So liegt das verfügbare Einkommen der Altersgruppe von 20–35 über dem Bundesdurchschnitt, jedoch wird das Gesamtergebnis von den niedrigen Einkommen der Gruppen ab 40 kompensiert. Insgesamt ist der Strukturwandel noch nicht abgeschlossen. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Sachsen einen Index von 79,6 (EU-25:100) (2003).[2]

Ballungsräume und Infrastruktur

Vor allem die Ballungsräume Leipzig-Halle und Chemnitz-Zwickau sind Antrieb der sächsischen Wirtschaft. Das Ballungsgebiet Dresden ist gemessen am Bruttoinlandsprodukt der wirtschaftlich stärkste Raum Sachsens. Dresden spielt dabei durch die Ansiedlung von AMD und Infineon sowie vieler Zulieferbetriebe eine wichtige Rolle in der Mikrotechnologie. Diese drei Räume bilden die Ecken der Metropolregion Sachsendreieck.

Außerdem gibt es in der südlichen Lausitz, dem Vogtland und dem Erzgebirge auch verdichtete ländliche Räume, die dünnbesiedelten Gebieten in Nordsachsen (beispielsweise dem Niederschlesischen Oberlausitzkreis) gegenüberstehen.

Die Autobahn 4 durchzieht Sachsen auf einer West-Ost-Achse. Die wichtigsten Streckenabschnitte entstanden schon in den 1930er Jahren. Sie wurden nach 1990 auf einen modernen Stand gebracht. Zugleich erfolgte mit dem Ausbau von Bautzen bis zur Grenzstadt Görlitz ein Lückenschluss im europäischen Autobahnnetz. Wichtige Straßenbauprojekte sind die Verbindungen der A 72 zwischen Chemnitz und Leipzig, die A 17 zwischen Dresden und Prag und die A 38 als Südumfahrung Leipzigs (ab Dreieck Halle-Süd bis Anschluss an die A 14 fertig gestellt).

Sachsen besaß in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das dichteste Eisenbahnnetz Europas. Zur Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert war kaum ein Ort in Sachsen mehr als 15 km von einem Bahnhof oder Haltepunkt entfernt. Eine wichtige Rolle spielten dabei die Schmalspurbahnen im Tiefland um Mügeln und im Erzgebirge. Noch heute sind in Sachsen sieben Schmalspurbahnen hauptsächlich für touristische Zwecke unterwegs. Eine große Zahl von Strecken wurde allerdings stillgelegt.

Gegenwärtig werden die Strecken Leipzig–Dresden (über Riesa), Dresden–Chemnitz und Leipzig/Halle–Erfurt für den Schnellverkehr ausgebaut. Als weiteres Großprojekt gilt der Bau eines City-Tunnels in Leipzig. Dieser soll den bislang größten Kopfbahnhof Europas entlasten.

Sachsen ist, trotz des dichten Eisenbahnnetzes und der größten Bevölkerungszahl, das Land mit den wenigsten Fernbahnhöfen der Neuen Bundesländer (sechs Bahnhöfe im Vergleich zu sieben in Thüringen, acht in Brandenburg, neun in Sachsen-Anhalt und 13 in Mecklenburg-Vorpommern). Vier dieser Bahnhöfe liegen in oder bei Dresden und Leipzig. Der Ballungsraum Chemnitz-Zwickau gehört zu den Großstadtregionen mit den schlechtesten Bahnanbindungen in Deutschland. [3]

siehe auch Liste der Bahnhöfe in Sachsen

Sprache

Im Freistaat Sachsen werden hauptsächlich ostmitteldeutsche Dialekte gesprochen. Es handelt sich um das Meißnische und das Osterländische, die zur Thüringisch-Obersächsischen Dialektgruppe gehören, sowie das Lausitzische. Die ersten beiden sowie die Dialekte des angrenzenden Thüringens und Sachsen-Anhalts werden umgangssprachlich auch als „Sächsisch“ bezeichnet. Kennzeichen all dieser Dialekte ist die Lenisierung der stimmlosen Konsonanten, die außerhalb des mitteldeutschen Sprachgebiets als fremdartig und manchmal auch als komisch empfunden wird. So wird das Wort „Koffer“ anscheinend als „Goffer“ ausgesprochen. Allerdings bildete die Sprache am kursächsischen Hof in Meißen für Martin Luther die Grundlage des Neuhochdeutschen.

In der Lausitz werden auch mehrere Dialekte des Obersorbischen sowie Übergangsdialekte zwischen dem Ober- und Niedersorbischen gesprochen. Beide sorbischen Sprachen zählen zur westslawischen Sprachgruppe, in Sachsen sprechen schätzungsweise noch 15.000 bis 20.000 Sorben ihre Sprache. Diese Sprache ist demnach in ihrer Existenz gefährdet. Des Weiteren existieren in den Mittelgebirgen Südsachsens das Vogtländische und das Erzgebirgische als eigenständige Dialekte mit Verwandtschaft zum Ostfränkischen und Nordbairischen.

Tourismus

Insbesondere das Erzgebirge, das Vogtland (sächsischer Teil), die Sächsische Schweiz und das Zittauer Gebirge sind als sächsische Landschaften vom Tourismus geprägt, als Städte sind v. a. Dresden und Leipzig zu nennen. Neben Erholungs- und Sportmöglichkeiten begründet sich die Tourismuswirtschaft in Sachsen in der Architektur und den kulturellen Möglichkeiten in Städten wie Dresden, Leipzig, Meissen (Porzellan) oder Görlitz, aber auch in der Bergbautradition (Silberstraße zwischen Zwickau und Dresden) und in regionalen Produkten wie der Erzgebirgischen Volkskunst oder dem Lausitzer Osterschmuck. Die Anzahl der Übernachtungen im Freistaat belief sich 2005 auf 15,4 Millionen, 2006 auf 15,9 Millionen (+3,2%). Derzeit erleidet Sachsen einen spürbaren Rückgang des Tourismus aufgrund der jüngsten Ereignisse bezüglich rechtsextremer Gewalt, fremdenfeindlicher Übergriffe und Wahlerfolge rechtsextremer Parteien.[4]

Siehe auch: Liste der Kur- und Erholungsorte in Sachsen

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Ludwig Müller, Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld, Florian Monheim: Barock in Sachsen. Monumente-Edition. Monumente-Publikation der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2000, ISBN 3-935208-01-4

Weblinks

 Wikinews: Themenportal Sachsen – in den Nachrichten
Wiktionary: Sachsen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Sachsen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Statistisches Landesamt[1]
  2. Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25[2]
  3. Technische Universität Chemnitz: Wie die Deutsche Bahn eine ganze Region im Stich läßt
  4. Studie: Rechtsextremismus vertreibt Touristen