Eswatini

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Königreich Eswatini
Umbuso weSwatini (siSwati)
Kingdom of Eswatini (englisch)
Flagge Wappen
Wahlspruch: Siyinqaba
(siSwati: Wir sind die Festung)
ÄgyptenTunesienLibyenAlgerienMarokkoMauretanienSenegalGambiaGuinea-BissauGuineaSierra LeoneLiberiaElfenbeinküsteGhanaTogoBeninNigeriaÄquatorialguineaKamerunGabunRepublik KongoAngolaDemokratische Republik KongoNamibiaSüdafrikaLesothoEswatiniMosambikTansaniaKeniaSomaliaDschibutiEritreaSudanRuandaUgandaBurundiSambiaMalawiSimbabweBotswanaÄthiopienSüdsudanZentralafrikanische RepublikTschadNigerMaliBurkina FasoJemenOmanVereinigte Arabische EmirateSaudi-ArabienIrakIranKuwaitKatarBahrainIsraelSyrienLibanonJordanienZypernTürkeiAfghanistanTurkmenistanPakistanGriechenlandItalienMaltaFrankreichPortugalSpanienKanarenKap VerdeMauritiusRéunionMayotteKomorenSeychellenMadagaskarSão Tomé und PríncipeSri LankaIndienIndonesienBangladeschVolksrepublik ChinaNepalBhutanMyanmarMongoleiSchwedenFinnlandVereinigtes KönigreichNiederlandeBelgienDänemarkSchweizÖsterreichDeutschlandSlowenienKroatienTschechische RepublikSlowakeiUngarnPolenRusslandLitauenLettlandEstlandBelarusMoldauUkraineNordmazedonienAlbanienMontenegroBosnien und HerzegowinaSerbienBulgarienRumänienGeorgienAserbaidschanArmenienKasachstanUsbekistanTadschikistanKirgistanRusslandMaledivenRepublik China (Taiwan)SingapurAustralienMalaysiaBruneiPhilippinenThailandVietnamLaosKambodschaIndienFrankreich (Îles Éparses)Vereinigtes Königreich (Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln)AntarktikaSüdafrika (Prinz-Edward-Inseln)Vereinigtes Königreich (St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha)Vereinigtes Königreich (Diego Garcia, Chagos-Archipel)Australien (Heard und McDonaldinseln)
Amtssprache siSwati und Englisch
Hauptstadt Mbabane
Regierungssitz Lobamba
Staatsoberhaupt König
Mswati III.
Regierungschef Premierminister
Ambrose Dlamini
Fläche 17.363 km²
Einwohnerzahl 1.093.238 (Zensus 2017)[1]
Bevölkerungsdichte 63 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung +0,7 %[1] (Zensus 2007/2017) pro Jahr
Bruttoinlandsprodukt
  • Nominal
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2016[2]
Index der menschlichen Entwicklung   0,541 (148.) (2016)[3]
Währung Lilangeni (SZL)
Rand (ZAR)
Unabhängigkeit 6. September 1968
(vom Vereinigten Königreich)
National­hymne Nkulunkulu Mnikati wetibusiso temaSwati
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen SD
ISO 3166 SZ, SWZ, 748
Internet-TLD .sz
Telefonvorwahl +268
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Mbabane
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Manzini
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Big Bend
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Lobamba
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Malkerns
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Mhlume
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Nhlangano
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Hluti
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Simunye
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Siteki
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Piggs Peak

Swasiland (deutsch [ˈsvaːzilant] anhören/?, englisch Swaziland), seit 2018 offiziell Königreich Eswatini (englisch Kingdom of Eswatini, Siswati Umbuso weSwatini[4][5][6]), zuvor offiziell Königreich Swasiland, älter auch (ka)Ngwane, ist ein Binnenstaat im südlichen Afrika. Er grenzt an Südafrika und Mosambik. Nationalfeiertag ist der 6. September, der Jahrestag der Unabhängigkeit im Jahr 1968. Die Staatsform ist faktisch eine absolute Monarchie. Swasiland gilt als wenig entwickeltes Land, im Index der menschlichen Entwicklung von 2019 steht es auf dem 138. von 189 Plätzen.[7] Die beiden größeren Städte des Landes sind Manzini und die Hauptstadt Mbabane.

Name

Mit Vereinbarungen von 1881 und 1884 zwischen den Regierungen des Vereinigten Königreichs und der Südafrikanischen Republik wurde die Unabhängigkeit von Swaziland garantiert. Eine provisorische Regierung bildete sich 1890 unter Beteiligung britischer, transvaalischer und swasiländischer Repräsentanten. Zwischen 1902 und 1907 regierte ein Sonderkommissar das Land. Seit der Gründung der Südafrikanischen Union im Jahre 1910 gab es einen High Commissioner for Basutoland, Bechuanaland Protectorate, Southern Rhodesia and Swaziland. Seither wurde das Land unter dem Oberbegriff High Commission Territories mit anderen britischen Kolonialgebieten verwaltet und der Name Swaziland verwendet. Von 1930 bis 1963 stand die britische Verwaltung des Gebietes in der Verantwortung des High Commissioner for Basutoland, the Bechuanaland Protectorate and Swaziland (BBS).[8][9]

Nach dem Erlangen der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich im Jahr 1968 führte das Land bis 2018 die amtliche Bezeichnung Kingdom of Swaziland („Königreich von Swasiland“).[10][11]

An seinem 50. Geburtstag am 19. April 2018 erklärte König Mswati III. in einer Rede, dass der englische Staatsname künftig Kingdom of Eswatini lauten solle.[12] Mswati III. und weitere Offizielle verwendeten diese Bezeichnung bereits vorher.[4][13] Außerdem sollte so einer Namensverwechslung der Länder Swasiland und der Schweiz (englisch Switzerland) vorgebeugt werden.[14] König Mswati III. ordnete offiziell per Dekret die Änderung des englischen Staatsnamens von „Swaziland“ in „Eswatini“ an. Die Vereinten Nationen, das deutsche Auswärtige Amt[15], das österreichische Außenministerium[16] und das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten der Schweiz[17] griffen bereits die Namensänderung auf. Am 6. September 2018 feierte das Land seinen 50. Jahrestag der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich.[18]

Geographie

Das Königreich ist mit einer Fläche von 17.363 Quadratkilometern der zweitkleinste Staat auf dem afrikanischen Kontinent. Die Nachbarländer des Binnenstaates sind Mosambik im Osten und die südafrikanischen Provinzen Mpumalanga im Norden und Westen sowie KwaZulu-Natal im Süden. Die Länge der Staatsgrenze beträgt insgesamt 535 Kilometer, wovon 105 Kilometer mit Mosambik und 430 Kilometer mit Südafrika geteilt werden. Der Lusutfu, auch Great Usutu River und im weiteren Verlauf Maputo genannt, ist der längste Fluss des Landes. Swasiland ist in die vier Regionen Hhohho (im Norden und Nordwesten), Manzini im Westen und in der Mitte, Shiselweni im Süden und Lubombo im Osten aufgeteilt.

Swasiland gliedert sich von West nach Ost in vier Landschaftszonen. Im Westen des Landes liegt das Highveld (Hochland), das eine mittlere Höhe von 1.300 Metern aufweist und nach Westen in die südafrikanischen Drakensberge übergeht. Die höchste Erhebung innerhalb Swasilands ist der 1.862 Meter hohe Emlembe nahe der Westgrenze. Etwa ein Sechstel des Highvelds ist von Wäldern bedeckt. Die Hauptstadt Mbabane liegt in dieser Region. Das Middleveld (Mittelland) liegt durchschnittlich etwa 700 Meter hoch und besteht aus fruchtbarem Hügelland. Hier liegt auch mit Manzini die größte Stadt des Landes. Nach Osten hin schließt sich das Lowveld (Tiefland) an, das vor allem aus Buschland besteht und dessen niedrigster Punkt 21 Meter über dem Meeresspiegel am Lusutfu liegt. Das Lowveld wird vor allem zum Zuckerrohr-Anbau genutzt. Entlang der Ostgrenze Swasilands liegt der südliche Teil der Lubombo-Berge (auch Lebombo-Berge), die dort bis 776 Meter hoch sind.

Klima

Die Klimazonen entsprechen den vier Landschaftszonen und sind insgesamt subtropisch. Im Highveld fällt mit über 1.000 Millimeter der meiste Regen. Die meisten Niederschläge fallen im Sommer (Oktober bis März). Meistens sind es Schauer, länger anhaltende Regenfälle sind selten. Die Temperaturen sind überwiegend warm bzw. mild. Die Luftfeuchtigkeit ist meist hoch; in Mbabane erreichen die Durchschnittstemperaturen im Sommer 26 °C. Im Winter sinken sie auf rund 13 °C.[19]

Im Lowveld fallen deutlich weniger Niederschläge. Das Klima ist hier am wärmsten. In den Lubombo-Bergen herrscht ebenfalls trockenes, subtropisches Klima mit etwas kühleren Temperaturen als im Lowveld.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung in 1000 Einwohnern[20]
Alterspyramide in 1000 Einwohnern[20]

2018 lebten 23,8 % der Bevölkerung in Städten. Die größten Städte sind:

Rang Stadt Einwohner (2005) Region
1 Manzini 110.537 Manzini
2 Mbabane 076.218 Hhohho
3 Big Bend 010.342 Lubombo
4 Malkerns 009.724 Manzini
5 Nhlangano 009.016 Shiselweni

Über 90 Prozent der Bevölkerung Swasilands gehören dem Bantuvolk der Swazi an. Ferner leben dort Sotho, Zulu, Tsonga, Weiße und Coloureds.

Die Fertilitätsrate pro Frau betrug 2017 2,69 Kinder. Auf 1000 Einwohner kamen im selben Jahr 24 Geburten und 13,2 Todesfälle. Die Lebenserwartung bei der Geburt betrug im Jahr 2017 im Durchschnitt 52,1 Jahre (Frauen: 51,5 Jahre, Männer: 52,7 Jahre). Das Median-Alter betrug 21,7 Jahre. Das Bevölkerungswachstum lag 2017 bei 1,08 Prozent pro Jahr. Swasiland gehört zu den afrikanischen Ländern mit dem niedrigsten prozentualen Bevölkerungswachstum. Gründe hierfür sind eine niedrigere Fertilität, hohe Sterblichkeit durch AIDS und Abwanderung (vor allem nach Südafrika).[21]

Sprachen und Religionen

Fast alle Swazi sprechen als Muttersprache siSwati, eine Nguni-Sprache. Wenige Einwohner sprechen als erste Sprache isiZulu bzw. Xitsonga. Englisch ist Bildungs- und zweite Amtssprache in Swasiland.

Die meisten Bewohner sind Christen. Rund 35 Prozent der Bevölkerung sind Protestanten, etwa 30 Prozent gehören afrikanischen Kirchen an. 4,5 Prozent sind Katholiken. Sie sind im Bistum Manzini zusammengefasst.

Bildung

Obwohl keine Schulpflicht besteht und der Schulbesuch kostenpflichtig ist, besucht ein hoher Anteil der Kinder die Primary Schools, die bis zur 7. Klasse führen. Gleichzeitig arbeiten rund 12 Prozent der 5–14-Jährigen (Stand 2001).[22] Der Anteil der Kinder, die eine weiterführende Schule besuchen, beträgt rund 47 Prozent.[23] Analphabeten sind deutlich in der Minderheit.[24]

Swasiland hat seit 1982 eine eigene Universität, die 2018 umbenannte University of Eswatini. Sie hat ihren Sitz in Kwaluseni; einige Fakultäten befinden sich in Luyengo und Mbabane.[25] Ferner gibt es weitere Einrichtungen des tertiären Bildungssektors, sowohl von staatlichen als auch von privaten Trägern.

Der Bildungssektor war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts von Missionsstationen bestimmt. Zu den führenden Kirchen in diesem Kontext gehörten die Nazarener einschließlich einiger mit ihnen verbundenen Gruppen, sowie die Methodisten und die Anglikaner. Mindestens bis 1945 war Swasiland der Teil der früheren High Commission Territories (BLS-Staaten), der Bildungsangebote über die Primary Standards anbot, damals bis Standard VIII/Lebensalter 16 Jahre. Die 1908 gegründete St. Mark’s School (anglikanisch) in Mbabane bot die komplette Sekundarstufe an. Die Goedgegun school (staatlich) ging nur bis zum Junior Certificate und bot Ausbildungen in einer landwirtschaftlichen Abteilung an. Das waren Bildungsangebote für Schüler aus der europäischstämmigen Bevölkerung.
Die verbreitete Schulausbildung für Angehörige der Swazi ging zum o. g. selben Zeitraum bis Standard IV, meist jedoch nur bis II oder III, in zwei Fällen aber bis zum Junior Certificate. Insgesamt gab es 1945 für diese Bevölkerung etwa 100 Schulen (staatlich oder mit staatlichen Mitteln finanziert). Ferner existierte drei Swazi national schools mit einer Grundschulausbildung. Den Abschluss auf der Ebene eines Junior Certificate gab es nur bei einer dieser drei vom Swazi National Fund finanzierten Einrichtungen. Letztere, die 1932 gegründete Matapa School, verfügte über berufliche Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich industrieller und landwirtschaftlicher Tätigkeitsprofile. Sie diente auch als Ausbildungsstätte für die Söhne der Chiefs und wurde durch eine Regierungskommission direkt beaufsichtigt.[26]

Gesundheit

Die Rate der HIV-Infizierten ist die höchste der Welt. Im Jahr 2004 waren 39 % der Bevölkerung mit dem Erreger der Immunschwächekrankheit infiziert, 2005 waren es bereits 42 %, um Alte und Kinder bereinigt rund 63 %. Zwischen 2008 und 2013 konnte die Infektionsrate leicht gesenkt werden.[27] 2017 lag der Anteil der HIV-Infizierten bei 27,4 %. Jedes Jahr sterben über 3.000 Personen an der Krankheit. Die Lebenserwartung, zeitweise die niedrigste der Welt, betrug 2017 rund 52 Jahre.[28]

Trotz der Fortschritte, die das Land gemacht hat, ist die Gesundheitsversorgung noch immer rudimentär. 74 % der Geburten werden medizinisch betreut. Die Säuglingssterblichkeit beträgt 48 pro 1.000 Geburten,[29] die Müttersterblichkeit liegt bei 389 pro 100.000 Geburten.[30] 48 % der verheirateten Frauen haben Zugang zu Verhütungsmitteln.[31][32]

Im Kampf gegen Unterernährung und Hunger konnten Fortschritte gemacht werden. 2014 waren noch 5,8 % der Kleinkinder unterernährt. Gleichzeitig sind 16,5 % der Erwachsenen stark übergewichtig.[32]

Geschichte

Um 1750, im Zuge der Nguni-Wanderung, siedelten zahlreiche Swasi im Gebiet des heutigen Swasiland.

Die Autonomie der Swasi im südlichen Afrika wurde im frühen 19. Jahrhundert von den Briten garantiert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Buren ins Land. 1894 erlangte die Südafrikanische Republik, eine der Burenrepubliken, weitgehend die Kontrolle über Swasiland. Nach dem Zweiten Burenkrieg (1899–1902) übernahm Großbritannien die Verwaltung und erklärte Swasiland 1907 zum Protektorat.

Am 6. September 1968 erlangte Swasiland die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich, woran der Nationalfeiertag des Landes erinnert. Ursprünglich wollte der Vorsitzende der monarchistischen Regierungspartei „Imbokodvo National Movement“ den Staat nach der Unabhängigkeit Ngwana nennen. 1973 schaffte König Sobhuza II. das Parlament vorläufig ab und setzte die Verfassung außer Kraft, sodass er absolute Macht erhielt. 1979 wurde ein neues Parlament gegründet; ein Teil der Abgeordneten wird seither vom König ernannt. 1982 starb Sobhuza II.

1986 wurde Mswati III., damals Prinz Makhosetive, König. Er ist für seinen luxuriösen Lebensstil und seine zahlreichen Ehefrauen bekannt. So erwarb er mehrfach große Stückzahlen an Luxuslimousinen.[33][34]

Im Jahr 1996 und den Folgejahren kam es immer wieder zu Widerstand gegen die absolute Monarchie, beispielsweise in Form von Streiks und Demonstrationen.[35] Heute ist Swasiland die letzte absolute Monarchie Afrikas. Eswatini ist hoch verschuldet und steht wegen der Verschwendungssucht seines Herrschers vor dem Staatsbankrott. Renten und die Gehälter der öffentlichen Angestellten werden trotz Inflation nicht mehr erhöht.[36]

Politik

Verwaltungsgliederung

Der Staat besitzt vier Verwaltungsbezirke bzw. Regionen (regions). Sie werden vom Regional Administrator geführt, der vom König ernannt wurde. Ihm zur Seite steht das Regional Council, das ebenfalls nicht vom Volk gewählt wird. Daneben gibt es innerhalb der Bezirke traditionelle Strukturen, die von chiefs angeführt werden, sowie die Tinkhundla.

Vorlage:Imagemap Swasiland1

Nr. Region Fläche (km²) Einwohner lt. VZ 2007 Hauptstadt
1 Hhohho 3.569 282.734 Mbabane
2 Lubombo 5.945 207.731 Siteki
3 Manzini 4.070 319.530 Manzini
4 Shiselweni 3.779 208.454 Nhlangano
gesamt 17.363 1.018.449 Mbabane

Exekutive

Swasiland ist eine absolute Monarchie im Rahmen des Commonwealth, in der der König (Ngwenyana, deutsch „Löwe“) eine dominierende Rolle in der Politik einnimmt. Die Königinmutter ist als Ndlovukazi („Elefantin“) stellvertretendes Staatsoberhaupt. Die Ndlovukazi kann auch ernannt werden. Seit 1986 ist dies Ntombi, die Mutter Mswatis III. Der König ernennt den Premierminister, der einem Kabinett vorsteht. Der Königspalast steht in Lobamba zwischen den beiden größten Städten Swasilands, Manzini und Mbabane. König und Ndlovukazi werden auf zahlreichen Münzen und Briefmarken abgebildet.

Legislative

Das Parlament befindet sich ebenfalls in Lobamba und besteht aus zwei Kammern. Der Senat hat maximal 31 Mitglieder, von denen 20 vom König ernannt werden und zehn vom House of Assembly, der zweiten Parlamentskammer. Sie hat bis zu 76 Mitglieder, von denen seit 2013 55 Vertreter ihrer Wahlkreise, Tinkhundla, sind. In den Untereinheiten der Tinkhundla, den Chiefdoms, stellen sich in einer ersten Runde Kandidaten zur Wahl, ohne mit einer Partei assoziiert zu werden. Der Kandidat mit der höchsten Stimmenzahl geht in eine zweite Runde, wo der Kandidat mit der höchsten Stimmenzahl der Tinkhundla deren Wahlkreisabgeordneter wird. Zehn weitere Abgeordnete werden vom König ernannt. Im House of Assembly hat außerdem der Attorney General ein Mandat. Alle fünf Jahre werden Senat und House of Assembly neu gewählt bzw. ernannt. Nach den Wahlen vom August/September 2013 fand die nächste Wahl im August/September 2018 statt.

Ab 1973 waren politische Parteien verboten, seit 2005 ist ihr Status unklar. Es existieren mehrere oppositionelle Gruppen, zum Beispiel das People’s United Democratic Movement (PUDEMO, deutsch etwa „Vereinigte Demokratische Volksbewegung“), die ein Mehrparteiensystem anstrebt, der Ngwane National Liberatory Congress (NNLC, etwa „Nationaler Befreiungskongress von Ngwane“) und die Communist Party of Swaziland („Kommunistische Partei Swasilands“). Seit 2005 gilt eine neue Verfassung, die die absoluten Rechte des Königs bestätigt und weiterhin keine Parteien bei Wahlen zulässt.

Judikative

Der König ist das Oberhaupt von Exekutive, Legislative und Judikative und genießt vor den Gerichten Immunität. Oberstes Gericht ist der Supreme Court; daneben gibt es unter anderem den High Court und den Industrial Court.[37] In den größeren Ortschaften gibt es weitere Gerichte. Das Rechtssystem entspricht wie in umliegenden Staaten (siehe zum Beispiel Recht Südafrikas) dem Roman Dutch Law, kombiniert mit einem traditionell geprägten Rechtssystem auf lokaler Ebene.[38]

Innen- und Wirtschaftspolitik

Während die Mehrheit der Landbevölkerung die Monarchie stützt, gibt es bei der Lehrerschaft und den Gewerkschaften heftigen Widerstand gegen die Politik des Königs. So wird die mangelhafte Gesetzgebung im Arbeitsrecht kritisiert.

Menschenrechte

Amnesty International sieht die Rechte auf freie Meinungsäußerung, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit in Swasiland auch 2009 als nach wie vor unterdrückt an. Sicherheitsgesetze werden laut dem Jahresbericht von 2010 dazu benutzt, die Rechte der Menschen zu verletzen. Die Polizei wandte exzessive Gewalt gegen friedliche Protestteilnehmer an. Auch gab es Berichte über Folter und den ungerechtfertigten Einsatz von Gewalt mit Todesfolge durch Polizeikräfte. Fast 70 % der Bevölkerung von Swasiland lebten 2009 in Armut, mehr als ein Viertel benötigte Nahrungshilfe. Frauen und Mädchen litten weiterhin überdurchschnittlich stark unter sexueller Gewalt, Armut und der grassierenden HIV-Pandemie. Laut UNICEF ist Swasiland das Land mit der höchsten Aidsrate weltweit. Das Kinderhilfswerk schätzt die Zahl der Aidswaisen auf rund 100.000.[23] Die Rechte der Frau sind in vielen Bereichen stark beschnitten. Beispielsweise lehnen Banken weiterhin Kreditanträge von Frauen ab, wenn diese keinen männlichen Bürgen nennen können.[39][40] Gesellschaftliche Diskriminierung von sowohl ethnischen als auch sexuellen Minderheiten (LGBT) sind nach wie vor weit verbreitet. Homosexualität unter Männern wird explizit kriminalisiert und als Straftat mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft.[41]

Militär

Die 3000 Mitglieder starken Streitkräfte von Swasiland, die Umbutfo Swaziland Defence Force, dienen unter anderem der inneren Sicherheit und dem Grenzschutz.

Externe Bewertung

Im Demokratieindex 2019 der britischen Zeitschrift The Economist belegt Swasiland Platz 132 von 167 Ländern und gehört damit zu den autoritär regierten Staaten.[42] Auch im Länderbericht Freedom in the World 2017 der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation Freedom House wird das politische System des Landes als „nicht frei“ bewertet.[43]

Infrastruktur

Swasiland hat ein gut ausgebautes Straßennetz. Aufgrund der geographischen Lage, beispielsweise im Hochgebirge, ist ein Teil dieser Straßen nur langsam zu befahren. Das gesamte Straßennetz umfasste 2002 etwa 3.594 km, wovon 1.078 km asphaltiert sind.[21]

Die Eisenbahn Swazi Rail dient ausschließlich dem Güterverkehr (siehe auch: Schienenverkehr in Swasiland).

Der einzige internationale Flughafen des Landes ist der Internationale Flughafen König Mswati III. im Osten des Landes.

Wirtschaft

Straßenhändler in Mbabane

Swasiland gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Ein Großteil der Bevölkerung lebt von weniger als einem Euro pro Tag. Etwa 200.000 Menschen (rund ein Fünftel der Gesamtbevölkerung) waren 2005 auf Lebensmittelhilfe internationaler Organisationen angewiesen. 60 Prozent der Bevölkerung betreiben Subsistenzwirtschaft, das heißt, sie produzieren nur für sich und ihre Familien und nicht für den Verkauf auf dem Markt oder den Export. Zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnissen gehören Zuckerrohr, Baumwolle, Mais, Tabak, Reis, Zitrusfrüchte, Hirse und Erdnüsse. Außerdem werden Rinder, Schafe und Ziegen gezüchtet. Die Bedeutung des Bergbaus ist zurückgegangen, da seit 1978 die hochwertigen Eisenerzvorkommen erschöpft sind. Außerdem ist die Nachfrage nach dem gesundheitsschädlichen Asbest weltweit zurückgegangen. Die einst längste Materialseilbahn der Welt, die Asbest von Bulembu über die Grenze zum Bahnhof von Barberton in Südafrika beförderte, musste daher 2002 stillgelegt werden. Es werden heute nur noch Diamanten, Steinkohle und Kaolin gefördert.

Die Wirtschaft ist sehr stark von Südafrika abhängig. 90 Prozent der Importe stammen aus Südafrika, und etwa die Hälfte aller Exporte gehen nach Südafrika. Diese Abhängigkeit erstreckt sich auch auf die Energieerzeugung, die im Umfang von 80 Prozent durch Stromimporte ergänzt werden muss.[44] Das eigene Unternehmen ist die Swaziland Electricity Company. Swasiland ist Mitglied der Zollunion des Südlichen Afrika (SACU) (Swasiland, Lesotho, Namibia, Republik Südafrika und Botswana), deren Verrechnungseinheiten faktisch auch eine Währungsunion bedingen. Die durchschnittliche Inflationsrate 2017 betrug 6,3 %.[21]

In Swasiland befindet sich die Afrika-Hauptniederlassung von Coca-Cola. Der Konzern war in den 1980er Jahren wegen Südafrikas Apartheid-Politik von dort ins Nachbarland umgezogen. Nach Schätzungen beträgt der Anteil am Bruttoinlandsprodukt rund 40 Prozent. In der „Conco Swaziland“-Fabrik in Matsapha wird das Cola-Konzentrat für fast ganz Afrika hergestellt.[45]

Im Übrigen produziert Swasiland alljährlich zahlreiche Motivbriefmarken, die weitgehend auf den internationalen Sammlermarkt zielen.

Die Arbeitslosenquote beträgt ca. 28 % (Stand: 2014).[32]

Kennzahlen

Alle BIP-Werte sind in US-Dollar (Kaufkraftparität) angeben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2017 wird auf 4,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. In Kaufkraftparität beträgt das BIP 11,3 Milliarden US-Dollar oder 9900 US-Dollar je Einwohner. Das reale Wachstum betrug 0,2 %. Das Land verfügt damit über eine sehr kleine Volkswirtschaft, die global und regional nur eine geringe Bedeutung besitzt. Im innerafrikanischen Vergleich verfügt das Land allerdings über ein überdurchschnittlich hohes BIP pro Kopf. Der Wohlstand ist aber sehr ungleich verteilt.[46]

Jahr 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
BIP
(Kaufkraftparität)
0,90 Mrd. 1,50 Mrd. 2,95 Mrd. 3,84 Mrd. 4,83 Mrd. 6,52 Mrd. 7,06 Mrd. 7,54 Mrd. 7,90 Mrd. 8,32 Mrd. 8,72 Mrd. 9,07 Mrd. 9,56 Mrd. 10,18 Mrd. 10,74 Mrd. 10,97 Mrd. 11,11 Mrd. 11,34 Mrd.
BIP pro Kopf
(Kaufkraftparität)
1.653 2.359 3.793 4.421 5.033 6.537 7.000 7.387 7.658 7.978 8.268 8.502 8.853 9.317 9.712 9.807 9.814 9.884
BIP Wachstum
(real)
−3,8 % 3,8 % 8,9 % 4,0 % 2,6 % 5,5 % 5,2 % 3,9 % 2,8 % 4,5 % 3,5 % 2,0 % 3,5 % 3,5 % 3,6 % 1,0 % 0,0 % 0,2 %
Inflation
(in Prozent)
18,2 % 20,5 % 13,1 % 12,3 % 12,2 % 1,8 % 5,2 % 8,1 % 12,7 % 7,4 % 4,5 % 6,1 % 8,9 % 5,6 % 5,7 % 5,0 % 8,0 % 6,3 %
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
12 % 17 % 13 % 14 % 15 % 14 % 10 % 14 % 14 % 15 % 15 % 14 % 18 % 25 % 29 %

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 1,25 Milliarden US-Dollar; dem standen Einnahmen von umgerechnet 1,1 Milliarden US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 5,0 % des BIP.[21]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 561 Millionen US-Dollar oder 31,3 % des BIP.[47]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Kultur

Mehrere historisch oder ökologisch wertvolle Objekte wie Gebäude und Naturschutzgebiete sind als Nationaldenkmale besonders geschützt.

Bräuche

Traditionell wird die Polygamie praktiziert, insbesondere von hochrangigen Männern. Neben der modernen Medizin gibt es Sangoma (etwa: „Heiler“), die ihre Ausbildung in traditioneller Art erhalten und zum Teil erlernen, aus geworfenen Knochen vermeintliche Erkenntnisse zu gewinnen.

Umhlanga (2006); das geschnittene Schilf wird zur Ndlovukati getragen
Traditionelle Strohhütte

Eine bedeutende Zeremonie ist iNcwala (etwa: „Zeremonie der ersten Frucht“). Sie darf nur vom König angeleitet werden und findet im Wesentlichen in Lobamba statt. Sie beginnt an einem von einheimischen Astronomen festgelegten Tag im Dezember und dauert acht Wochen. Die Zeremonien haben den Zweck, den Segen der Ahnen zu erhalten, die Rolle des Königshauses zu stärken und die beginnende Erntezeit anzuzeigen. Das Fest beginnt bei Neumond mit dem Sammeln von Meeresschaum am Ufer des Indischen Ozeans in Mosambik. Der König erhält mit diesem Schaum zubereitete Nahrung und spuckt sie nach Osten und Westen aus. Damit beginnt die „Kleine iNcwala“. Wenn dann Vollmond folgt, beginnt die „Große iNcwala“. Männer sammeln nach einer langen Wanderung in der Nacht Zweige des Lusekwane-Busches und bringen sie zum Ort des Königs, der sich derweil zur Einkehr zurückgezogen hat. Der iNczuala-Tanz wird von Kriegern aufgeführt, bis sich der König wieder der Öffentlichkeit zeigt. Er isst den ersten geernteten Kürbis – erst dann dürfen die anderen Anwesenden Kürbis essen.[49]

Das Fest Umhlanga („Schilftanz“) wird Ende August oder Anfang September von rund 20.000 ledigen, kinderlosen jungen Frauen am Wohnort der Ndlovukati gefeiert. Sie schneiden Schilf und bringen es der Ndlovukati und dem König, der sich dabei gelegentlich eine Frau aussucht. Das Fest dauert jeweils acht Tage.[50][51]

Medien

Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2017, welche von Reporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Swasiland Platz 152 von 180 Ländern.[52] Die Situation der Pressefreiheit im Land wird von Reporter ohne Grenzen als „schwierig“ eingestuft.

Times of Swaziland und Swazi Observer sind die Tageszeitungen, die in englischer Sprache erscheinen. Das unabhängige Magazin The Nation erscheint monatlich, seit 2011 auch in einer Onlineausgabe.[53] Der Chefredakteur wurde wegen kritischer Berichte zweimal inhaftiert.[54] Der staatliche Swaziland Broadcasting and Information Service strahlt die zwei Programme SBIS 1 (auf siSwati) und SBIS 2 (auf Englisch) aus. Die zweite Rundfunkanstalt ist die christlich orientierte Voice of the Church (VOC). Die staatliche Swaziland Television Authority (STVA) strahlt ein Fernsehprogramm mit Sendungen in Englisch und siSwati aus. Häufig werden Programme aus Südafrika empfangen.

2016 nutzten 27,8 % das Internet.[55]

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Eswatini – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Swasiland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Swasiland – geographische und historische Karten
Wikivoyage: Eswatini – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. a b Swaziland Releases Population Count from 2017 Census. UNFPA, 17. November 2017.
  2. imf.org (PDF) Internationaler Währungsfonds
  3. hdr.undp.org United Nations Development Programme (UNDP),
  4. a b Musa Victor Mdabuleni Kunene: Communal Holiness in the Gospel of John: The Vine Metaphor as a Test Case with Lessons from African Hospitality and Trinitarian Theology. Langham Monographs, 2012, ISBN 978-1-907713-23-1, S. 141; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche: „The name 'Kingdom of Eswatini' functions equally as the name Swaziland and is favorable to the present King Mswati III as evident in his parliament speeches.“
  5. The World Factbook. Potomac Books, 2010, ISBN 978-1-61234-401-0; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. James Earl Lassiter: Culture and Personality Aspects of Socioeconomic Development in Swaziland: An Analysis of Student Attitudes and Values. University of Oregon, 1983, S. 28; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  7. Human Development Report 2019 (englisch; PDF: 1,7 MB, 40 Seiten) auf hdr.undp.org
  8. Hugh Ashton: The High Commission Territories. In: Ellen Hellmann, Leah Abrahams (Hrsg.): Handbook on Race Relations in South Africa. Cape Town, London, New York, Oxford University Press, 1949. S. 706–707
  9. University of Botswana. History Department, Neil Parsons, Glorious Gumbo: Bechuanaland Colonial Administrators c.1884-c.1965. auf www.thuto.org (englisch)
  10. South African History Online: Swaziland. auf www.sahistory.org.za (englisch)
  11. African Union: Kingdom of Swaziland. auf www.au.int (englisch)
  12. Aus Swasiland wird eSwatini. Tagesschau vom 20. April 2018, abgerufen am 20. April 2018
  13. KEYNOTE ADDRESS BY THE HONOURABLE MINISTER FOR NATURAL RESOURCES AND ENERGY. The Government of the Kingdom of Swaziland, 1. März 2016.
  14. BBC News: Swaziland king renames country 'the Kingdom of eSwatini'. 19. April 2018, abgerufen am 7. September 2018.
  15. Verzeichnis der Staatennamen für den amtlichen Gebrauch in der Bundesrepublik Deutschland. Auswärtiges Amt, abgerufen am 6. September 2018.
  16. Länder von A–Z, Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres, abgerufen am 6. September 2018.
  17. Eswatini, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten, abgerufen am 15. September 2019
  18. Königreich mit neuem Namen: Wer kennt Eswatini? In: Deutsche Welle. 5. September 2018, abgerufen am 5. September 2018.
  19. studentsoftheworld.info
  20. a b World Population Prospects – Population Division – United Nations. Abgerufen am 6. Oktober 2017.
  21. a b c d e f The World Factbook
  22. Daten bei dol.gov (Memento vom 8. Dezember 2013 im Internet Archive) (englisch)
  23. a b UNICEF-Statistiken zu Swasiland (englisch), abgerufen am 25. November 2015.
  24. Daten bei hdr.undp.org (englisch, PDF)
  25. University of Swaziland (englisch), abgerufen am 15. Februar 2010
  26. Hugh Ashton: The High Commission Territories. In: Ellen Hellmann, Leah Abrahams (Hrsg.): Handbook on Race Relations in South Africa. Cape Town, London, New York, Oxford University Press, 1949. S. 731, 736
  27. Swaziland shows signs of turning corner on world’s highest HIV rates. reuters.com vom 23. September 2013 (englisch), abgerufen am 30. November 2013
  28. CIA Handbook, Schätzung 2015, abgerufen am 21. Oktober 2015
  29. zum Vergleich: in Deutschland liegt sie bei 3,9
  30. zum Vergleich: in Deutschland liegt sie bei 4
  31. Länderdatenbank der „Deutschen Stiftung Weltbevölkerung“
  32. a b c The World Factbook — Central Intelligence Agency. Abgerufen am 6. August 2018 (englisch).
  33. n-tv Nachrichtenfernsehen: König Mswati III. auf Einkaufstour: Luxus-Fuhrpark zum Geburtstag. Abgerufen am 31. August 2016.
  34. König von Swasiland kauft 19 Rolls-Royce und 120 BMW, während sein Volk hungert. In: Stern. 13. November 2019, abgerufen am 14. November 2019.
  35. Zeittafel bei issa-bonn.org (Memento vom 7. Mai 2006 im Internet Archive)
  36. Eswatini: Wie ein König 100 Luxusautos für seine 13 Frauen kaufte , Badische Zeitung, 15. November 2019
  37. Informationen bei swazilii.org (englisch), abgerufen am 17. Mai 2012.
  38. New York University School of Law, Buhle Dube, Alfred Magagula: The Law and Legal Research in Swaziland. Hauser Global Law School Program auf www.nyulawglobal.org (englisch), abgerufen am 17. Mai 2012 (Informationen zum Rechtssystem in Swasiland)
  39. 2009 Human Rights Report: Swaziland Bureau of Democracy, Human Rights, and Labor (englisch).
  40. Amnesty Report 2010 Swaziland
  41. Strafrechtliche Bestimmungen über Homosexualität und ihre Anwendung weltweit (PDF; 1,7 MB) Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage u. a. der Abgeordneten Volker Beck, Claudia Roth und Jürgen Trittin und der Fraktion Bündnis 9 /Die Grünen, BT-Drucksache Nr.: 16/3044 vom 19. Oktober 2006.
  42. Democracy-Index 2019 Übersichtsgrafik mit Vergleichswerten zu vergangenen Jahren, auf economist.com
  43. Rwanda. Abgerufen am 5. Januar 2018 (englisch).
  44. Mike Rycroft: The potential of small hydro power plants in southern Africa. auf www.ee.co.za (englisch), In: EE Publishers (Hrsg.): energize, Mai 2014, S. 20–21.
  45. US-Konzern will sich „nicht einmischen“, ORF.at am 5. Januar 2012
  46. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 11. September 2018 (amerikanisches Englisch).
  47. African Development Bank: Kingdom of Swaziland – Country strategy paper 2005–2009. online bei Southern African Regional Poverty Network, auf www.sarpn.org.za (englisch)
  48. Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten. Fischer, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
  49. Beschreibung bei african.net (englisch), abgerufen am 18. Mai 2012
  50. Beschreibung bei capetowntocairo.com (Memento vom 1. Mai 2012 im Internet Archive) (englisch)
  51. Touristische Informationen für Swasiland (englisch), abgerufen am 25. November 2015
  52. Rangliste der Pressefreiheit. Reporter ohne Grenzen, abgerufen am 13. August 2017.
  53. Bericht zur ersten Online-Ausgabe (englisch), abgerufen am 22. Juli 2016
  54. Media freedom in SA not shared in region. bdlive.co.za vom 22. Juli 2016 (englisch), abgerufen am 22. Juli 2016
  55. Internet Users by Country (2016). In: Internet Live Stats. Abgerufen am 20. Juli 2017 (englisch).

Koordinaten: 26° 29′ S, 31° 26′ O