André Guilhaudin

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Der Werks-CD3 mit der Originalstartnummer 44, hier beim Goodwood Festival of Speed 2006. Alain Bertaut und André Guilhaudin waren mit diesem Wagen beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1964 am Start

André Guilhaudin (* 9. Juli 1924 in Montdragon) ist ein ehemaliger französischer Autorennfahrer.

Karriere als Rennfahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

André Guilhaudin’s Vater war von Beruf Luftfahrttechniker. 1928 übernahm er eine Kfz-Werkstatt in Chambéry und zog mit seiner Familie dorthin. In der Werkstatt wurde der junge André Guilhaudin früh mit Technik und Motoren konfrontiert. Als 12-Jähriger baute er eine Dampfmaschine, um damit ein Boot anzutreiben. Während des Zweiten Weltkriegs führte er als Teenager den elterlichen Betrieb und wurde ein Jahr nach dem Kriegsende, mit 21 Jahren und der Unterstützung seines Vaters, der jüngste Panhard-Händler Frankreichs.

Sein erster Kontakt mit dem Motorsport kam über einen befreundeten Panhard-Händler aus Grenoble zustande, der ihn bat, bei der Rallye du Mont Blanc 1948 als Beifahrer zu fungieren. In der ersten Hälfte der 1950er-Jahre wurde er regelmäßiger Beifahrer von Jacques Rey. Daneben war er Mechaniker und Fahrzeugingenieur in Personalunion. Zu seinem ersten Einsatz als Fahrer kam er durch Zufall. Bei der Mille Miglia 1956 sprang er für einen erkrankten Fahrer ein und hatte mit dem Panhard Dyna 54 einen schweren Unfall, den er unverletzt überstand.

Erste Erfolge als Fahrer feierte bei der Tour de France für Automobile. 1959 wurde er Gesamtachter und 1960 Zwölfter. 1961 feierte er einen Klassensieg bei der Rallye Monte Carlo und gab im selben Jahr als Werksfahrer von Deutsch & Bonnet sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Seine größten Erfolge erzielte er mit seinem Freund Alain Bertaut als Rennpartner. Mit ihm gemeinsam gewann er 1962 den Index of Performance in Le Mans. Die Dauer seiner Karriere knüpfte er an die seines Freundes. Nach dem 12-Stunden-Rennen von Reims 1967 traten beide vom aktiven Rennsport zurück. Im Jahr davor erreichte das Duo den elften Rang beim 1000-km-Rennen von Paris[1].

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1961 FrankreichFrankreich Automobiles Deutsch et Bonnet DB HBR5 FrankreichFrankreich Jacques Grelley Rang 20
1962 FrankreichFrankreich Panhard & Levassor CD Dyna FrankreichFrankreich Alain Bertaut Rang 16 und Klassensieg
1963 Deutschland Auto Union GmbH CD 3 FrankreichFrankreich Alain Bertaut Ausfall Unfall
1964 FrankreichFrankreich S.E.C.A. CD CD 3 FrankreichFrankreich Alain Bertaut Ausfall Motorschaden
1967 FrankreichFrankreich S.E.C. Automobiles Charles Deutsch CD SP66C FrankreichFrankreich Alain Bertaut Ausfall Kraftübertragung

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1956 Panhard Dyna Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien MIM Deutschland NÜR Schweden KRI
DNF
1961 Deutsch & Bonnet DB HBR5 Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PES
20
1962 Panhard & Levassor CD Dyna Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien MAI Italien TAR Deutschland BER Deutschland NÜR Frankreich LEM Frankreich TAV Italien CCA Vereinigtes Konigreich RTT Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
24 16 20
1963 Auto Union CD 3 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Belgien SPA Italien MAI Deutschland NÜR Italien CON Deutschland ROS Frankreich LEM Italien MON Deutschland WIS Frankreich TAV Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz OVI Deutschland NÜR Italien MON Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI
DNF
1964 Charles Deutsch CD 3 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF
1966 Joseph Thomas Alpine A110 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
22
1967 Charles Deutsch CD SP66 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Deutschland HOK Italien MUG Vereinigtes Konigreich BRH Italien CCE Osterreich ZEL Schweiz OVI Deutschland NÜR
DNF

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: André Guilhaudin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1000-km-Rennen von Paris 1966