Bezirk Neukölln
Neukölln 8. Bezirk von Berlin | |
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Fläche | 44,93 km² |
Einwohner | 330.017 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte | 7345 Einwohner/km² |
Adresse der Verwaltung |
Karl-Marx-Straße 83 12043 Berlin |
Website | www.neukölln.de |
Ortsteile | Britz Buckow Gropiusstadt Neukölln Rudow |
Politik | |
Bezirksbürgermeister | Martin Hikel (SPD) |
Neukölln ist der achte Verwaltungsbezirk von Berlin.[1] Am 31. Dezember 2023 hatte er 330.017 Einwohner, die aus 160 Nationen stammen.[2] Der Bezirk zählt zu den am dichtesten besiedelten Innenstadtgebieten in Deutschland.
Der Bezirk Neukölln wurde 1920 durch Eingemeindung im Zuge des Groß-Berlin-Gesetzes geschaffen und nach der damaligen Stadt Neukölln, dem heutigen Ortsteil Berlin-Neukölln, benannt.
Insbesondere der Norden des Bezirks ist seit etwa 2010 für sein studentisch geprägtes Szeneleben und seine internationale Hipsterkultur bekannt.[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bezirk Neukölln liegt im südlichen Bereich Berlins zwischen den Bezirken Tempelhof-Schöneberg im Westen und Treptow-Köpenick im Osten sowie Friedrichshain-Kreuzberg im Norden. Im Süden grenzt Neukölln an die Ortsteile Großziethen, Waßmannsdorf und Schönefeld der brandenburgischen Gemeinde Schönefeld im Landkreis Dahme-Spreewald.
Naturräumliche Grundlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bezirk Neukölln liegt mit dem Großteil seiner Fläche auf der nordöstlichen Kante der Grundmoränenhochfläche des Teltow (40–50 m ü. NHN) und mit einem kleineren Flächenanteil im daran nördlich und östlich anschließenden Berliner Urstromtal (35–37 m ü. NHN). Der Reliefunterschied ist deutlich wahrnehmbar. Der Straßenzug Hasenheide – Karl-Marx-Straße – Buschkrugallee markiert ungefähr die Grenze zwischen den beiden Naturräumen; von ihm aus steigen die Querstraßen nach Süden und Westen überall an, vor allem im Norden (Lilienthalstraße, Hermannstraße, Flughafenstraße usw.), etwas schwächer im Süden des Bezirks.
Siedlungsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bezirk zeigt unterschiedliche bauliche Strukturen, im Norden innerstädtisch hochverdichtet, im Süden eher vorstädtisch aufgelockert, teils sogar ländlich wirkend: Der Ortsteil Neukölln (auch Nord-Neukölln oder Neukölln 44 genannt – nach der ehemaligen Postleitzahl 1000 Berlin 44) ist im Norden des Bezirks (zwischen Ringbahn und Hermannplatz) überwiegend vom Altbaubestand der Gründerzeit geprägt, der aus typischen Berliner Mietskasernen mit begrünten Hinterhöfen besteht. Südlich der Ringbahn dominieren Einfamilienhausgebiete, vorstädtischer Siedlungsbau und Großsiedlungen mit vielen Hochhäusern das Gesicht des Bezirks.
In diesen uneinheitlichen Strukturen eingebettet haben sich die alten Dorfkerne von Rixdorf mit dem Böhmischen Dorf, Britz mit dem Gutshof und Schloss und Buckow mit der ältesten Feldsteinkirche Berlins erhalten.
Das bekannteste Beispiel für einen sozial motivierten Siedlungsbau/Reformwohnungsbau im Neukölln der 1920er und 1930er Jahre findet sich in Britz. Die Großsiedlung Fritz-Reuter-Stadt wurde geprägt von den Architekten Bruno Taut und Martin Wagner einerseits und von Paul Engelmann und Emil Fangmeyer im anderen Teil der Siedlung. Die beiden Teile bestehen jeweils aus etwa 1000 Wohnungen. In der Randbebauung und im Hufeisen sind dies Mehrfamilienhäuser, ansonsten Einfamilienhäuser mit Nutzgärten. Ein Teil der Großsiedlung, die Hufeisensiedlung im engeren Sinn, ist seit 2008 UNESCO-Welterbe.
Darüber hinaus befindet sich im Süden ein bekanntes Beispiel einer Großsiedlung der Nachkriegszeit: die Gropiusstadt. Sie ist – neben dem Märkischen Viertel – eine der beiden größten Großsiedlungen des ehemaligen West-Berlins. Zunächst Großsiedlung Berlin-Buckow-Rudow genannt, wurde ihr 1972 der Name des Bauhausgründers Walter Gropius verliehen. 1976 wurde die Gropiusstadt fertiggestellt und 2002 als eigener Ortsteil abgetrennt. Abweichend vom Hochhaus-Konzept der „Urbanität durch Dichte“ und „autogerechten Stadt“ wie in der Gropiusstadt wurde in den 1970er und 1980er Jahren die High-Deck-Siedlung für rund 6000 Bewohner errichtet. Das ursprünglich als innovativ beurteilte städtebauliche Konzept einer funktionalen Trennung von Fußgängern und Autoverkehr mit hochgelagerten, begrünten Wegen (den namensgebenden „High-Decks“) erwies sich allerdings schnell als gescheitert.
Ortsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsteile und Ortslagen |
Fläche (km²) |
Einwohner[4] 31. Dezember 2023 |
Einwohner pro km² |
Lage |
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0801 Neukölln
|
11,71 | 163.735 | 13.982 | |
0802 Britz | 12,40 | 44.029 | 3.551 | |
0803 Buckow | 6,35 | 40.558 | 6.387 | |
0804 Rudow | 11,81 | 42.826 | 3.626 | |
0805 Gropiusstadt | 2,67 | 38.869 | 14.558 |
Parkanlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Britzer Garten (Gelände der Bundesgartenschau 1985)
- Carl-Weder-Park
- Gutspark Britz
- Körnerpark
- Lessinghöhe
- Rudower Fließ
- Schulenburgpark
- Volkspark Hasenheide
→ Siehe Liste der Naturdenkmale im Bezirk Neukölln
Straßen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf 632 Hektar Verkehrsfläche befinden sich 715 Straßen und Plätze.
Wie der gesamte Norden Neuköllns ist auch die Sonnenallee und ihre unmittelbaren Umgebung von Zuwanderung geprägt, sowohl von Menschen aus dem Ausland, als auch aus den übrigen Teilen Deutschlands, die wegen der vergleichsweise günstigen Mieten in diese Gegend ziehen.
Innerhalb der letzten Jahrzehnte hat sich dort eine arabische Infrastruktur gebildet, bestehend aus Restaurants, Cafés und Einzelhandel für den täglichen Bedarf. Vor allem die Nebenstraßen sind durch Zuzug von Studenten, Kreativen und jungen Familien von Gentrifizierung betroffen.[5]
Die Schillerpromenade bildet den Mittelpunkt des sogenannten Schillerkiezes. Das Viertel wurde um 1900 als „Wohnquartier für Besserverdienende“ angelegt. Seit der Schließung Schließung des Flughafens Tempelhof 2008 erfreut sich der Kiez wieder zunehmender Lebensqualität. Dies führte zu einem Anstieg der Mieten.[6]
- Britzer Damm
- Buckower Damm
- Columbiadamm
- Fritz-Erler-Allee
- Gradestraße
- Hermannstraße
- Johannisthaler Chaussee
- Karl-Marx-Straße
- Lipschitzallee
- Neuköllner Straße
- Rudower Straße
- Waltersdorfer Chaussee
Plätze und Kieze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Besonderheit im Norden Neuköllns ist der Richardplatz mit dem umliegenden Viertel Alt Rixdorf zwischen Sonnenallee und Karl-Marx-Straße. Der Platz ist die Keimzelle des ehemaligen Dorfes, aus dem Neukölln einst entstanden ist. Die umliegenden Straßen stellen somit die Altstadt des Ortsteils dar. Im Zweiten Weltkrieg blieb das Viertel unversehrt und wurde anschließend von den Stadtplanern weitestgehend ignoriert, sodass der dörfliche Charakter erhalten blieb. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der alljährliche Weihnachtsmarkt auf dem Platz. Weitere nennenswerte Plätze sind:
- Hermannplatz
- Karl-Marx-Platz
- Lipschitzplatz
- Alfred-Scholz-Platz (ehemals: Platz der Stadt Hof)
- Rudower Spinne
- Körnerkiez
- Reuterkiez
- Richardkiez
- Rollbergsiedlung
- Schillerkiez
- Köllnische Heide mit High-Deck-Siedlung
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ländliche Entwicklung (1300–1920)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neukölln hieß bei seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1360 Richardsdorp, später Ricksdorf (Rieksdorf) und schließlich Rixdorf. Der Ortskern befand sich am Richardplatz. Das Dorf gehörte anfangs dem Johanniterorden, die den Ort von den Tempelrittern übernahmen, die in Tempelhof ansässig waren. Aus diesem Grund trägt das Wappen des Bezirks das Johanniterkreuz.
Im Jahr 1737 gestattete Friedrich Wilhelm I. die Ansiedlung böhmischer Exilanten in Rieksdorf, die wegen ihres evangelischen Glaubens vertrieben wurden. Diese Anhänger der Herrnhuter Brüdergemeine bauten ihre eigene Kirche und siedelten in einem eigenen Bereich abseits des Dorfangers, entlang der heutigen Richardstraße, der 1797 als Böhmisch-Rixdorf eine eigene Verwaltung bekam.
Bei der Wiedervereinigung der beiden selbstständigen Gemeinden 1873 hatte Rixdorf 8000 Einwohner. Ab 1899 bildete Rixdorf, bis dahin als größtes Dorf Preußens zum Kreis Teltow gehörig, einen eigenen Stadtkreis, dessen Bevölkerung von zunächst 80.000 Einwohnern bis 1910 auf über 237.000 Einwohner wuchs. Die Umbenennung des Ortes von Rixdorf zu Neukölln erfolgte 1912. Der Grund der Umbenennung durch die Behörden war der seinerzeit negative Gesamteindruck des Ortes: Rixdorf galt als Hochburg von „schlechten Sitten“.
Das Dorf Britz wurde erstmals 1305 urkundlich erwähnt. Zum Ende des 19. Jahrhunderts griff die Verstädterung vom nördlichen Nachbarort Rixdorf auf Britz über, wodurch sich die Einwohnerzahl bis 1920 auf mehr als 13.000 erhöhte.
Das südlich von Britz gelegene Buckow wurde 1230 als Angerdorf gegründet und besaß seit 1913 eine Straßenbahnverbindung über Britz und Neukölln nach Berlin.
Das Straßendorf Rudow wurde erstmals 1373 erwähnt und behielt bis 1920 weitgehend seinen dörflichen Charakter.
Neukölln als Berliner Bezirk (seit 1920)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem 1. Oktober 1920 wurde die Stadt Neukölln nach Groß-Berlin eingemeindet. Zusammen mit den Gemeinden Britz, Buckow und Rudow bildete Neukölln als Namensgeber den 14. Verwaltungsbezirk. Am Ende des 20. Jahrhunderts sind die Geschehnisse um die Umbenennung Rixdorfs vergessen. Stattdessen gibt es vereinzelte Bestrebungen zur Rückbenennung des Ortsteils Neukölln in Rixdorf, zum einen als Abgrenzung zum größeren Bezirk Neukölln, zum anderen wegen der größeren Prägnanz des alten historischen Namens.
Von 1945 bis 1990 gehörte der Bezirk Neukölln zum Amerikanischen Sektor von Berlin. 1987 wurde der Bezirk mit dem Europapreis für seine hervorragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet. Am 23. September 2008 erhielt der Bezirk den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 31. Dezember 2023 zählte der Bezirk Neukölln 330.017 Einwohner auf einer Fläche von 44,93 Quadratkilometern.[7] Somit lag am Stichtag die Bevölkerungsdichte bei 7.345 Einwohnern pro Quadratkilometer.
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Die Einwohnerzahlen ab 2014 (Stand jeweils 31. Dezember) basieren, abweichend von der Bevölkerungsfortschreibung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, auf Daten des Einwohnermelderegisters des Berliner Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten.[10][11]
Bevölkerungsstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Tabelle zeigt Angaben zur Struktur der Bevölkerung des Bezirks Neukölln am 31. Dezember 2023.[11]
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Das Durchschnittsalter im Bezirk lag am 31. Dezember 2023 bei 41,9 Jahren (Berliner Durchschnitt: 42,7 Jahre).
Soziales
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Teile von Neukölln sind vom Berliner Senat seit 1999 als Gebiete mit besonderem Entwicklungsbedarf ausgewiesen worden. Von den 17 Gebieten dieser Art in ganz Berlin lagen 2001 insgesamt neun in Neukölln: Reuterplatz, Rollbergsiedlung, High-Deck-Siedlung, Schillerpromenade, Richardplatz Süd, Gropiusstadt/Lipschitzallee, Flughafenstraße, Dammwegsiedlung/Weiße Siedlung und Körnerpark.[12] Hier wurde jeweils ein Quartiersmanagement zur integrativen Entwicklung des Wohnumfeldes eingerichtet. Im Jahr 2016 wurden für das Management der Quartiere rund 6 Millionen Euro ausgegeben.[13]
Auffällig sei die erhöhte Kriminalitätsrate in diesen Gebieten.[14][15] Der Integrationsbeauftragte des Abgeordnetenhauses ergänzte, die Kieze seien jedoch nicht nur wegen eines hohen Migrantenanteils, sondern wegen großer sozialer Probleme Brennpunkte. Diese ließen sich genau benennen: hohe Arbeitslosigkeit, schlechte Bildung, eine überdurchschnittliche Zahl jugendlicher Schulabbrecher.
Seit 2004 gibt es das erfolgreiche Integrationsinstrument Stadtteilmütter in Neukölln.[16] Getragen wird das Projekt durch die Kooperationsvereinbarung mit dem Bezirksamt Neukölln, dem JobCenter Neukölln und dem Diakonischen Werk Neukölln-Oberspree e. V.[17] Berlin wurde dafür mit dem Metropolis Award 2008 ausgezeichnet.[18]
Andererseits setzte im Norden Neuköllns seit etwa 2007 ein Prozess der Gentrifizierung (Stadtteil-Aufwertung) ein.[19][20] Das auch Kreuzkölln genannte Viertel, gilt seit 2012 als attraktive Wohngegend, das eine Vielzahl von Ateliers und gastronomischen Angeboten bietet.[21] Somit hat sich aus einem sozialen Brennpunkt zwischenzeitlich eine Gegend entwickelt, das eine höhere Durchmischung von Bewohnern unterschiedlicher sozialer Schichten aufweist.[22] Der hinzuziehende Bevölkerungsteil besteht vornehmlich aus Künstlern, Studenten, jungem Bürgertum und Hipstern.[23]
In Neukölln, wo die Armutsquote bei 29 % liegt, ist im Jahr 2023 der erste und gegenwärtig auch einzige Armutsbeauftragte Deutschlands tätig.[24]
Gesundheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die im Bezirk durchgeführten Schuleingangsuntersuchungen im Jahr 2010 haben zu folgenden Ergebnissen geführt: Jedes sechste Kind in Neukölln ist übergewichtig, jedes fünfte Kind hat kariöse Zähne und wächst in einem Raucher-Haushalt auf. Zwei Drittel von ihnen sind in ihrer Entwicklung auffällig. Ein Viertel der Mädchen und Jungen haben bei Schuleintritt die fortlaufenden Untersuchungen zur Vorsorge nur unvollständig besucht. Neukölln war 2010 der Berliner Bezirk mit den meisten sprachlichen Entwicklungsauffälligkeiten und den geringsten Deutschkenntnissen.
Im Jahr 2010 hat der Bezirk eine kommunale integrierte Strategie der Gesundheitsförderung, die Neuköllner Präventionskette ins Leben gerufen.[25] Seit dem Gesundheitsbericht 2016 zeichnet sich eine Verbesserung der Lage ab.
Neukölln hatte im Zeitraum von 2014 bis 2016 die höchste Säuglingssterblichkeit aller Berliner Bezirke. Von 1000 Neugeborenen (von in Neukölln gemeldeten Müttern) überlebten im Schnitt 5,3 das erste Lebensjahr nicht, in ganz Berlin lag dieser Wert bei 3,1.[26] Schlechte Bildung und eine ungesunde Lebensweise während der Schwangerschaft wurden als Gründe für das Phänomen angeführt.[27] Das Vivantes Klinikum Neukölln nennt soziale und kulturelle Unterschiede als Grund. Demnach würden Angebote zur Vorsorge und Betreuung oftmals nicht wahrgenommen.[26]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes-Basilika (größte katholische Kirche Berlins)
- Bethlehemskirche
- Dorfkirche Britz
- Dorfkirche Buckow
- Genezarethkirche
- Dorfkirche Rudow
- Nikodemuskirche
- Philipp-Melanchthon-Kirche
- Şehitlik-Moschee
- Hamidiye-Moschee
- Sri-Ganesha-Hindu-Tempel (im Bau, Stand: Januar 2019)
- Sri Mayurapathy Murugan Tempel
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschäftszentren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gropius Passagen
- Kindl-Boulevard
- Neukölln Arcaden
- Neuköllner Tor
- Neucölln-Carree
- Wutzky-Center
- HermannQuartier
Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Hotel Estrel an der Sonnenallee ist mit 1125 Zimmern im Jahr 2016 Deutschlands größtes und umsatzstärkstes Hotel.[28][29] Der im Bau befindliche Estrel Tower (Stand: 2024) wird nach Fertigstellung mit 176 Metern das höchste Haus in Berlin sein.
Die Biotronik SE & Co. KG hat ihren Unternehmenssitz in Berlin-Neukölln und ist ein Hersteller von medizintechnischen Produkten. Das Unternehmen unterhält Forschungsstätten in Europa, Nordamerika und Singapur und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von über 500 Millionen Euro (Stand: 2013).[30]
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Individualverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Autobahnen A 100 und A 113 verlaufen durch den Bezirk Neukölln. Gegenwärtig wird die A 100 in Richtung Treptow-Köpenick verlängert (Stand: 2017). Der Weiterbau auf Neuköllner Gebiet erfolgt im 16. Bauabschnitt, der entlang der Ringbahn verläuft, zwischen den Anschlussstellen Neukölln und Am Treptower Park.[31]
Die geplante Radschnellverbindung Y-Trasse soll durch den Bezirk verlaufen.
Öffentlicher Personennahverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Bezirk Neukölln führen die S-Bahn-Linien S41, S42, S45, S46 und S47 sowie die U-Bahn-Linien U7 und U8.
Wasserwege für den Schiffsverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flugverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Südlich von Neukölln, in der angrenzenden Brandenburger Gemeinde Schönefeld, liegt der Flughafen Berlin Brandenburg (Stand: 2020). Nur etwa zwei Kilometer Luftlinie trennen den Ortsteil Rudow von den BER-Terminals.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bezirksverordnetenversammlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) des Bezirks Neukölln am 12. Februar 2023 führte zu folgendem Ergebnis:
Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung Neukölln 2023[32]
Wahlbeteiligung: 52,2 %
% 30 20 10 0 27,2 % 24,1 % 17,1 % 14,4 % 7,5 % 2,7 % 2,6 % 1,7 % 2,7 %
Gewinne und Verluste
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1921–1933
1 1933 DStP 1946–2021[33]
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Bezirksbürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Der Bezirk Neukölln ist auf Landesebene im Rat der Bürgermeister vertreten.[34]
Bezirksamt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitglieder des Bezirksamtes sind (Stand: 2024):[35]
Partei | Funktion | Geschäftsbereich | |
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Martin Hikel | SPD | Bezirksbürgermeister | Amt für Bürgerdienste, Personal, Haushalt und Facility Management |
Gerrit Kringel | CDU | stellvertretender Bezirksbürgermeister |
Ordnung |
Hannes Rehfeldt | CDU | Bezirksstadtrat | Soziales und Gesundheit |
Janine Wolter[36] | SPD | Bezirksstadträtin | Bildung, Kultur und Sport |
Jochen Biedermann | Bündnis 90/Die Grünen | Bezirksstadtrat | Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr |
Sarah Nagel | Die Linke | Bezirksstadträtin | Jugend |
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das heutige Wappen geht auf den königlichen Erlass der Stadtgemeinde vom 29. Mai 1903 zurück. Es wurde am 12. April 1956 vom Senat von Berlin verliehen.
Blasonierung: Ein halbgespaltener und geteilter Schild, darin im ersten, schwarzen Felde ein silberner Abendmahlskelch, im zweiten, silbernen Felde ein auf den Flügeln mit goldenen Kleestengeln belegter goldenbewehrter roter Adler und im dritten, roten Felde ein silbernes achtspitziges Kreuz. Auf dem Schild ruht eine rote dreitürmige Mauerkrone, deren mittlerer Turm mit einem kleinen Berliner Wappenschild belegt ist.[37]
Wappenbegründung: Das Wappen des Bezirks Neukölln wurde von der für den Bezirk namensgebenden Stadt Neukölln übernommen. Das Johanniterkreuz verweist dabei auf die Gründung durch den Johanniterorden, der brandenburgische rote Adler verweist auf die Gründungsherren der Mark Brandenburg, und der Hussitenkelch steht symbolisch für die böhmischen Exulanten. Die Mauerkrone wurde dem Wappen dabei am 1. Januar 2001 im Rahmen der Bezirksreform als verbindendes Element aller Berliner Bezirke hinzugefügt.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bezirk Neukölln pflegt folgende Städtepartnerschaften:[38]
International
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National
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Sicherheitsbehörden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seitens der Landespolizei sind für den Bezirk Neukölln die Direktion 5 und Bereiche der Direktion 4 der Polizei Berlin zuständig. Für den Aufgabenbereich der Bundespolizei liegt die Zuständigkeit bei der Bundespolizeiinspektion Berlin-Ostbahnhof.
Bei der Berliner Feuerwehr wird Neukölln durch den Einsatzbereich 5 verantwortet. Der Bezirk verfügt über zwei Freiwillige Feuerwehren: Die Freiwillige Feuerwehr Neukölln (Wachnummer 5101) ist auf der Berufsfeuerwache Neukölln stationiert. Die Freiwillige Feuerwehr Rudow (Wachnummer 5210) ist in einer Feuerwache mit eigenem Ausrückebereich in Alt-Rudow stationiert.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Auswahl
- Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli
- Evangelische Schule Neukölln, Grundschule
- Ernst-Abbe-Gymnasium
- Albrecht Dürer Gymnasium
- Albert-Schweitzer Gymnasium
- Leonardo-da-Vinci-Gymnasium
- Fritz-Karsen-Schule
Bibliothek
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hochschulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- CODE University of Applied Sciences
- Berlin School of Business and Innovation[39]
- SRH Campus Berlin
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Galerien und Museen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Galerie im Körnerpark
- Galerie im Saalbau
- Museum Neukölln
- Ramones Museum
- Kindl-Zentrum für zeitgenössische Kunst
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kinos und Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Neuköllner Oper
- Saalbau Neukölln
- Theater im Keller
- Cineplex Neukölln Arcaden
- IL-Kino
→ Siehe auch: Liste der Kinos im Berliner Bezirk Neukölln
Neukölln in der Kunst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Festival
Das Festival 48 Stunden Neukölln ist ein spartenübergreifendes Kunstfestival für die freie Kunstszene Berlins. Sämtliche künstlerischen Genres von Performance, Malerei, Fotografie, Skulptur bis Installationen, Intervention, Tanz, Theater und Musik sind auf dem Festival vertreten.
Musik
- In Rixdorf is’ Musike, von Littke-Carlsen nach der Melodie von Eugen Philippi[41]
- Neuköln von David Bowie und Brian Eno auf dem Album “Heroes”
- Neukölln 2, letzter Track auf der CD I Com von Miss Kittin
- Hasenheide, B-Seite auf der Single Rano Pano von Mogwai
Filme
- Berlin-Neukölln, Fernsehfilm, 2002. Regie: Bernhard Sallmann[42]
- Knallhart, Spielfilm, 2006. Regie: Detlev Buck
- Straight, Spielfilm, 2007. Regie: Nicolas Flessa
- Neukölln Unlimited, Dokumentation, 2010. Regie: Agostino Imondi, Dietmar Ratsch
- Ecke Weserstraße, Serie, 2014. Regie: Johannes Hertwig, Hayung von Oepen[43]
- Du musst dein Ändern leben, Dokumentarfilm, 2015. Regie: Benjamin Riehm, 89 Min.
- 4 Blocks, Serie, 2017. Regie: Marvin Kren
- Überleben in Neukölln, Dokumentation, 2017, Regie: Rosa von Praunheim
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stadtbad Neukölln ist durch seine neoklassizistische Bauweise überregional bekannt. Der Saunabereich des Bades umfasst eine finnische Sauna, eine Kräutersauna, ein Marmordampfbad, ein Caldarium und ein Sanarium.
Der TuS Neukölln 1865 wurde 1865 gegründet und zählt zu ältesten Sportvereinen Berlins.
Die Tanzformation Dance Deluxe (TSV Rudow 1888 Berlin e. V.) ist mehrfacher Deutscher Meister, Europa- und Weltmeister im Cheer Dance.
Die SG Neukölln Berlin ist einer der größten und erfolgreichsten deutschen Vereine im Schwimmsport. Olympiasiegerin Britta Steffen wurde dort trainiert.
Die Boxabteilung der Neuköllner Sportfreunde zählt zu den erfolgreichsten in Deutschland. Ehrenmitglied der Sportfreunde ist der Weltergewicht-Europameister von 1996 Oktay Urkal.
Tasmania Berlin, ein Vorgängerverein des heutigen Tasmania Berlin, ist der bisher einzige Fußballverein aus Neukölln, dem es gelang in der Bundesliga zu spielen. Auch heutzutage ist Tasmania Berlin das Aushängeschild des Neuköllner Fußballs. Seit dem Aufstieg in der Saison 2018/2019 spielt der Verein in der fünftklassigen Oberliga Nordost. Der TSV Rudow, welcher seit Jahren in der sechstklassigen Berlin-Liga spielt, ist die zweite Kraft im Bezirk.
Die Turngemeinde in Berlin kurz TiB ist der älteste noch existierende Sportverein in Berlin. Von der Mitgliederzahl her ist der Verein der neuntgrößte, von ungefähr 2500 Vereinen in Berlin.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Brunnenanlagen im Berliner Bezirk Neukölln
- Liste der Straßenbrunnen im Berliner Bezirk Neukölln
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Felix Escher: Neukölln. (Geschichte der Berliner Verwaltungsbezirke, hrsg. von Wolfgang Ribbe, Band 3), Colloquium Verlag, Berlin 1988, ISBN 3-7678-0713-0.
- Verena S. Diehl, Jörg Sundermeier, Werner Labisch (Hrsg.): Neuköllnbuch. Verbrecher-Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-935843-28-3.
- Christiane Borgelt, Regina Jost: Architekturführer Berlin-Neukölln. Stadtwandel Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-933743-91-5.
- Bezirksamt Neukölln von Berlin, Abt. Bauwesen (Hrsg.): 100 Jahre Bauen für Neukölln – Eine kommunale Baugeschichte. Berlin 2005, ISBN 3-00-015848-0.
- Falk-Rüdiger Wünsch: Neukölln – Alte Bilder erzählen. Sutton Verlag, Erfurt 1998, ISBN 3-89702-096-3.
- Neukölln – Ein Bezirk von Berlin. Rudower Panorama-Verlag, Berlin 2005.
- Bezirksamt Neukölln von Berlin, Bezirksbürgermeister/Hochbauamt (Hrsg.), Dieter Althans u. a.: Rathaus Rixdorf – Rathaus Neukölln. Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums. Berlin 2008, ISBN 978-3-00-026396-5.
- Bernd Kessinger: Neukölln. Die Geschichte eines Berliner Stadtbezirks. Vergangenheitsverlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86408-064-7.
- Neuköllner Kulturverein e. V. (Hrsg.), Dorothea Stanič (Red.): Sand im Getriebe. Neuköllner Geschichte(n). Edition Hentrich, Berlin 1990, ISBN 3-926175-79-6.
- Dorothea Kolland (Hrsg.): Zehn Brüder waren wir gewesen … Spuren jüdischen Lebens in Neukölln. Hentrich & Hentrich Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-942271-29-5.
- Heinz Buschkowsky: Neukölln ist überall. Ullstein Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-550-08011-1.
- Janina Guthke, Sylvia Vogt: Kiezreport Neukölln. Bezirk der Extreme. In: Tagesspiegel. (archive.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Bezirk Neukölln im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website des Bezirksamtes Neukölln von Berlin
- rbb Retro - Berliner Abendschau: Neukölln: Bezirkschronik | ARD Mediathek. In: ardmediathek.de. 1. März 1960, abgerufen am 18. März 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nummerierung gemäß Bezirksschlüssel
- ↑ Neukölln in Zahlen, In: Berliner Morgenpost. 28. Januar 2015, abgerufen am 15. Januar 2020.
- ↑ 10 of the coolest neighbourhoods in Europe. In: The Guardian, abgerufen am 9. Februar 2020.
- ↑ Einwohnerinnen und Einwohner im Land Berlin am 31. Dezember 2023, Daten des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, abgerufen am 27. Februar 2024 ([1]) (Hilfe dazu).
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH: Sonnenallee: Die arabische Straße. In: FAZ.NET. 13. August 2016, abgerufen am 14. August 2016.
- ↑ Für einen erfolgreichen Start ins Studium. In: Online-Studienfachwahl-Assistenten (OSA). 24. November 2013, abgerufen am 14. August 2016.
- ↑ Fortgeschriebene Bevölkerungszahlen vom 31. Dezember 2023 des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, abgerufen am 12. Juni 2024 ([2]) (Hilfe dazu).
- ↑ Berlin in Zahlen 1946, S. 27: Veränderungen der Wohnbevölkerung 1938
- ↑ Statistisches Jahrbuch von Berlin 1981, S. 38 Fußnote 2)
- ↑ Melderechtlich registrierte Einwohner am Ort der Hauptwohnung nach Bezirken 1991 bis 2019
- ↑ a b Statistischer Bericht A I 5-hj 2/23. Einwohnerregisterstatistik Berlin 31. Dezember 2023. Bestand-Grunddaten. (PDF; 0,7 MB) Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Potsdam 2024.
- ↑ Das Programm „Soziale Stadt“ – Quartiersmanagement 1999–2008, Berlin.de, abgerufen am 24. Januar 2020.
- ↑ Diese Berliner Problemkieze bekommen eine Millionenförderung, Berliner Morgenpost, abgerufen am 24. Januar 2020.
- ↑ Angst ist ein schlechter Ratgeber. In: Der Spiegel. Nr. 29, 2010 (online).
- ↑ Herder, Freiburg 2010, ISBN 978-3-451-30204-6.
- ↑ Von Beruf Stadtteilmutter. ( vom 18. November 2015 im Internet Archive) In: Berliner Zeitung, 13. März 2009.
- ↑ Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, Neukölln vom 15. Januar 2009, abgerufen am 28. Juli 2009.
- ↑ Berlin mit dem Metropolis Award 2008 ausgezeichnet, Pressebox vom 4. September 2008, abgerufen am 28. Juli 2009.
- ↑ Aufwertung des Problemkiezes – Berlin-Neukölln im Wandel. In: n-tv.de, 15. September 2008.
- ↑ Andrej Holm: „Endstation Neukölln“ oder „neuer Trendkiez“? In: Berliner Mietergemeinschaft (Hrsg.): Mieterecho, Nr. 324, Oktober 2007, abgerufen am 26. Juni 2016.
- ↑ Willkommen in Prenzlkölln. In: Die Tageszeitung. 20. Oktober 2010, abgerufen am 27. Oktober 2010.
- ↑ Uta Keseling: So läuft ein Tag auf dem Planeten Sonnenallee. In: Berliner Morgenpost, 8. August 2010.
- ↑ Die unsichtbare Mauer. In: Spiegel Online, 21. August 2011.
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