St. Ingbert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Oktober 2004 um 18:33 Uhr durch Thommess (Diskussion | Beiträge) (→‎19. Jahrhundert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Karte
Stadtwappen von St. Ingbert Deutschlandkarte, Position von St. Ingbert hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Saarland
Landkreis: Saarpfalz-Kreis
Fläche: 49,95 km²
Einwohner: 38.865 (31.03.2004)
Bevölkerungsdichte: 778 Einwohner je km²
Höhe: 215 bis 402,5 m ü. NN
Postleitzahlen: 66361 - 66386
Vorwahl: 06894
Geografische Lage: 49° 18' n. Br.
07° 07' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: IGB
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 12
66386 St. Ingbert
Offizielle Website: www.st-ingbert.de
E-Mail-Adresse: info@st-ingbert.de
Politik
Oberbürgermeister: Georg Jung (CDU)
Stadtrat (45 Sitze):
(Wahl v. 13.06.2004)
CDU: 22 Sitze
SPD: 13 Sitze
FAMILIE: 4 Sitze
Grüne: 3 Sitze
GAS: 3 Sitze

Die Mittelstadt St. Ingbert zählt 38.800 Einwohner und ist die fünftgrößte Stadt im Saarland.

Ihr Stadtgebiet umfasst die Stadtteile St. Ingbert-Mitte (mit Sengscheid), Rohrbach, Hassel, Oberwürzbach (mit Reichenbrunn und Rittersmühle) und Rentrisch.

Geografie

Fläche

Das Stadtgebiet hat mit allen fünf Stadtteilen zusammen eine Fläche von zirka 50 Quadratkilometern. Auf die Stadtteile - aufgelistet nach der Bevölkerungsgröße - entfallen somit folgende Fläche:

  • St. Ingbert-Mitte: 2.473 ha
  • Rohrbach: 745 ha
  • Hassel: 926 ha
  • Oberwürzbach: 552 ha
  • Rentrisch: 208 ha

Natürliche Grundlagen

St. Ingbert liegt in den Ausläufern des Pfälzer Waldes. So ist der größte Teil des Stadtgebietes (26,24 km²) von naturnahem Mischwald und sanften Hügeln geprägt. Begünstigt ist dies durch das Buntsandsteingebiet, indem St. Ingbert liegt. Südlich von St. Ingbert beginnt das Muschelkalkgebiet, das durch seine lehm- und tonhaltigen Böden meist durch eine landwirtschaftliche Nutzung gekennzeichnet ist. Nordwestlich von St. Ingbert fängt der Kohlegürtel mit seinem Karbon an, sodass es in St. Ingbert Steinkohlevorkommen gibt.

Lage

St. Ingbert liegt in der Achse Dillingen/Saar - Saarbrücken - Homburg/Saar, die für das Saarland von zentraler Bedeutung ist, da sie die meiste Wirtschaftskraft des Landes bündelt. International gesehen liegt St. Ingbert auf der Achse zwischen dem Pariser Becken mit der französischen Hauptstadt Paris und dem Rhein-Main-Gebiet um Frankfurt am Main. Bemessen nach dem Gradnetz der Erde liegt St. Ingbert (Messpunkt Engelbertskirche in der Stadtmitte) auf 7° 6' und 45 östlich von Greenwich, sowie 49° 16' und 47 nördlicher Breitengrad.

Nachbarkommunen

Die Mittelstadt hat 7 Nachbarkommunen. Nach dem Uhrzeigersinn sind das Spiesen-Elversberg und Neunkirchen (Saar) (Landkreis Neunkirchen), Kirkel, Blieskastel und Mandelbachtal (Saarpfalz-Kreis), Saarbrücken und Sulzbach (Saar) (Stadtverband Saarbrücken).

Blick über St. Ingbert

Geschichte

Die Anfänge

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes fand am 28. Juni 888 statt, damals noch als Lendelfingen. Zuvor gab es zwischen dem ersten und dem dritten Jahrhundert nut römische Gutshöfe. Um 580 weilte der Heilige Ingobertus auf dem Gebiet des heutigen St. Ingberts.

Der Ortsname

Der Name der Stadt geht auf den Heiligen Ingobertus zurück. Ingobertus oder Ingbert soll auf dem heutigen Stadtgebiet als Einsiedler gewirkt haben. Nach Vermutungen könnte es der Bereich um den Heiligenbrunnen am Alten Friedhof gewesen sein. Jedoch sind keine Hinterlassenschaften - wie Reliquien oder Grab - bisher gefunden worden. Es gibt jedoch keine historisch klar belegte Beweise für seine Tätigkeit in der Stadt. Vermutlich lebte er als Lokalheiliger in St. Ingbert. Zuvor siedelte er in Trier zu Zeiten des Bischofs Magnerisch in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts. Er kannte Wandalin ("St. Wendel"), Disibod, Banto und Wulflaich persönlich. Nach dem Wegzug Ingoberts benannte man vermutlich eine Kapelle nach dem Heiligen, die erst Jahrhunderte später dem ganzen Ort den Namen verliehen hat. 888 wurde St. Ingbert erstmals als Lendelfingen urkundlich erwähnt - 300 Jahre bevor überhaupt erst der Name St. Ingbert auftauchte. Zuerst bezeichnete Lendelfingen ("Lantolvinga") ein Königsgut und ein bei einer Landnahme gegründeter Ort der Alemannen. Unter Lendelfingen verstand man einen mitten im Tal liegenden Ortsteil des Ortes. Erst später übertrug er sich auf den ganzen Ort. Zwar kam 300 Jahre später der Name St. Ingbert auf, Lendelfingen wurde jedoch gleichbedeutend mit dem neuen Namen noch sieben Jahrhunderte weiter verwendet. Erst mit dem 30-jährigen Krieg gerät Lendelfingen in Vergessenheit - zusammen mit den Ursprüngen des Namens "St. Ingbert".

10. - 14. Jahrhundert

Im Jahre 960 fällt St. Ingbert zusammen mit dem Bliesgau an das Bistum Metz. 1174 wurde zum ersten Mal der heutige Ortsname durch "St. Ingebrehtum" wiedergegeben. 6 Jahre später wurde St. Ingbert als "St. Engilbertum" urkundlich erwähnt. Ab dem Jahr 1329 wurden die ersten Einwohner namentlich genannt. Am 15. Juli 1339 kommt St. Ingbert mit Blieskastel zum Erzstift Trier. Kirchlich bleiben beide jedoch beim Bistum Metz.

15. - 17. Jahrhundert

1475 wird der St. Ingberter Bann zum ersten Mal bestimmt. Im Jahr 1487 kommt Johann von der Leyen durch Heirat in den Besitz von einigen Rechten bezüglich St. Ingbert. In der Mitte des 16. Jahrhunderts (1553) weilte auch in St. Ingbert die Pest. Während dieser Zeit gehörte der Ort zu Kurtrier. In den folgenden Jahrzehnten bis 1634 gehörte er als Pfandbesitz zu Nassau-Saarbrücken. Während dieser Zeit, gerade um 1561, gab es immer wieder Streitigkeiten über das Geleitsrecht und um den St. Ingberter Wald - oftmals zwischen den Kurfürsten von Trier, den Herzögen von Pfalz-Zweibrücken und Nassau-Saarbrücken. Um das Jahr 1564 wurden die Grenzen des Bannes St. Ingbert detailliert festgelegt. Mit einer Karte beschrieb Tilemann Stella die Grenzen - gerade im Hinblick auf die Nachbardörfer Hassel und Rohrbach. Zwei Jahre später erschien das erste richtige Einwohnerverzeichnis, das 25 Haushalte umfasste. In den Jahren von 1573 und 74 wurde die Gegend nochmals von der Pest heimgesucht. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kam es gehäuft zu Weidestreitigkeiten zwischen St. Ingbert und Rohrbach 1634 wurde St. Ingbert zusammen mit Blieskastel wieder aus nassau-saarbrücker Fremdherrschaft durch Kurtrier eingelöst. 1637 wurde St. Ingbert - bis vermutlich auf die Kirche - durch einen Brand vollständig zerstört.1662 wurden die Kohlegruben neueingesetzt, die während des 30-jährigen Krieges zerfallen waren. Außerdem wurde in den folgenden Jahrzehnten Eisenerze aus St. Ingbert verhüttet und Holz aus dem St. Ingberter Wald vermarktet. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts (1698 zählt St. Ingbert 21 Haushalte mit 88 Einwohnern.

18. Jahrhundert

Im 18. Jahrhundert begann in St. Ingbert langsam die industrielle Entwicklung. So kam es im Jahr 1700 zu ersten Überlegungen bezüglich des Baus eines Alaunwerkes und einer Vitriolfabrik. Außerdem wurde in den nächsten Jahren Eisenerze und der Wald über die Grenzen des Ortes vermarktet, bis zum Niederrhein und nach Holland. Es enstand 1725 eine Mühle. 1732 wurde ein Pachtvertrag abgeschlossen wegen der St. Ingberter Schmelz zwischen dem Consortium Lehn-Gottbill-Loth und Graf Caspar von der Leyen bezüglich der Errichtung eines Eisenwerkes. Im Frühsommer 1733 war es schließlich soweit und eine Hütte mit Schmelze und Hammerwerk konnte ihren Betrieb aufnehmen.

In den 30er, 40er und 50er Jahren dieses Jahrhunderts gab es Walsprozesse in St. Ingbert zwischen dem gräflichen Fiskus und der Gemeinde St. Ingbert. In der ersten Instanz verlor die Gemeinde die Waldrechte. Auch in der zweiten Instanz wurde dieses Urteil bestätigt. Um am Reichskammergericht Wetzlar durchzukommen, lässt die Gemeinde den Bannweistum von 1601 fälschen. Im Juli 1775 greifen die Kurfürsten von Trier in den Prozess ein und schlagen sich auf die Seite der Gemeinde. Nachdem es ein Gutachten eines kurtrierischen Oberförsters gegeben hat, gibt es im Waldprozess ein ergebnisloser Vergleich. Die Folge war ein Interventionsschritt Kurtriers im Prozess zugunsten der Landesherrschaft. 1739 wurde eine kaiserliche Poststation in St. Ingbert errichtet. 1755 wurde die katholische St. Engelbertskirche vollendet. Damit bekam der mittlerweile 400 Einwohner starke Ort eine eigene Kirche. Vorher fanden die Messen nur in einer Kapelle statt.

In den 70er Jahren wurde die Kohleförderung nach und nach weiter erschlossen. Es kamen weitere Gruben hinzu. Außerdem gab es in diesem Zeitraum die erste amtliche Untersuchung über den Bergbau in St. Ingbert. Man rang mit der Idee die vielen Privatgruben zu verstaatlichen. Dies sollte 1777 Realität werden, als Gräfin Marianne von der Leyen dem Unternehmer Johann Wolfgang Falck den St. Ingberter Bergbau übergab und alle St. Ingberter Gruben entschädigungslos eingezogen wurden. Die Kohle wurde mit Schiffen bis nach Koblenz und Mainz transportiert. Im gleichen Jahr wird durch die Eröffnung einer Rußhütte auch Koks hergestellt. Zwei Jahre später wurde der Versuch unternommen, die "Praschenfeuerung" wieder einzuführen, die schon 1773 versucht worden war. Im gleichen Jahr zeichnete sich auch der Ruin des Eisenwerkes ab, das jedoch von der gräflichen Rentkammer selber übernommen wurde.

Mit der industriellen Entwicklung kam es 1773 schließlich zur Einstellung der ersten fremden Bergleute. 1785 wanderten die ersten protestantischen Bergleute ins rein katholische St. Ingbert ein. Auswirkungen war z.B. der Bau der Martin-Luther-Kirche in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

1784 wurde in St. Ingbert die Mariannentaler Glashütte durch Marianne von der Leyen gegründet. Diese Glashütte erhielt sogar das Recht eigene Kohlegruben zu betreiben. 1786 wurde per Vertrag die Gründung einer neuen Alaunhütte beschlossen.

Am 12. März [1788]] erließ Gräfin Marianner von der Leyen einen Erlass, wonach auch die Verwendung der Steinkohle in den Wohnhäusern möglich wurde. Hintergrund war die Abnahme St. Ingberter Holzes. Im gleichen Jahr noch übernimmt der Protestant Philipp H. Krämer Teile des Hüttenwerks sowie die Gesamtleitung der Schmelz. Zu dieser Zeit gab es 18 Schmelzarbeiter in 18 Erzgräber und Kohlebrenner.

Am 18. September 1789 gab es Aufstände einiger Gemeinden im Herrschaftgebiet der Grafen von der Leyen. Am 9. Oktober wurde Bürger die Schmelz, die Kohlegruben und der Wald besetzt. Die Folge war die Neuwahl revolutionärer Gemeindevorsteher. Vom 6. Dezember 1789 bis zum Januar des Folgejahres wurde die Reichsexekution über den Ort verhängt. Infolgedessen wurde St. Ingbert durch kurpfälzische und kurmainzische Truppen besetzt. 1792 wurde nach heftigen Tumulten der Freiheitsbaum vor dem Portal der Engelsbertskirche gesetzt. 1793 kam es zum Ende der Herrschaft der Grafen von der Leyen. Die Gräfin Marianne floh aus Blieskastel. Die Gemeinde erhielt daraufhin die Rechte, die vorher den Grafen gehörten. Zwischen 1793 und 1795 waren die Kohlegruben abwechselnd in französicher und deutscher Hand.

Am 22. September 1797 wird die Freie Republik St. Ingbert ausgerufen, die einen Bestand von acht Tagen haben sollte.

Schließlich wird St. Ingbert 1798 dem Saardepartement zugeteilt.

Datei:Bahnhof-st-ingbert.jpg
Jugendherberge (l. mit Turm) und der neue Bahnhof St. Ingbert (1898)

19. Jahrhundert

Kapelle am Alten Friedhof 1851 vor dem Umbau

1801 wird St. Ingbert wegen des Konkordates zwischen Papst Pius V. und Napoleon vom Bistum Metz getrennt und des Bistum Trier zugeschlagen. Dies sollte bis 1821 dauern.

1804 kauft die Witwe von Philipp H. Krämer, Sofie Krämer, das Eisenwerk. Zwischen 1806 und 1813 fährt Napoleon insgesamt sieben Mal durch den Ort.

Zwischen 1814 und 1816 kommt St. Ingbert zusammen mit Blieskastel unter bayerisch-österreichischer Verwaltung. Ab 1816 wird St. Ingbert dem Königreich Bayern zugeschlagen. Ebenso geht das Bergwerk in bayerischen Staatsbesitz über.

1821 wird die Pfarrei St. Ingbert infolge der bayerischen Herrschaft dem Bistum Speyer zugeschlagen, dem es bis heute angehört.

Im Jahre 1829 bekam die Gemeinde St. Ingbert die Stadtrechte verliehen, was jedoch keine größeren Neuerungen mitbrachte, da der Ort schon vorher Marktrechte erhalten hatte. Im 19. Jahrhundert bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand St. Ingbert unter der Verwaltung des Königreiches Bayern. Hinweise sind alte Grenzsteine, das Wappen von St. Ingbert (mit bayerischem Blau-Silber), sowie die Zugehörigkeit zum Bistum Speyer, das wiederum zum Erzbistum Bamberg in Bayern gehört. 1838 wurde in St. Ingbert die erste Straßenbeleuchtung eingeführt, damals noch mithilfe von Petroleum. 1849 wurde der Ort Rohrbach von St. Ingbert abgetrennt und wurde eine eigene Bürgermeisterei. Später, 1852 wurde auch Oberwürzbach abgetrennt und der Bürgermeisterei Ommersheim angegliedert. Wegen des Bergbaus und der damit verbundenen Einwanderung vieler Protestanten in das katholische St. Ingbert war der Bau einer protestantischen Kirche notwendig geworden. 1864 wurde die erste Feuerwehr gegründet, ein Jahr später die erste Ortszeitung. Mit der Errichtung eines Gaswerkes wurde die Gasbeleuchtung 1866 eingeführt. Am 1. Juni 1867 wurde die Stadt ans Eisenbahnnetz über die Strecke nach Hassel (heute über Rohrbach) bis nach Schwarzenacker-Homburg angeschlossen. Drei Jahre später wurde dann auch die Bahnstrecke in Richtung Saarbrücken fertiggestellt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts zählte die Stadt etwa 10.000 Einwohner.

Blick über St. Ingbert um 1888

Nachdem die Kirche St. Engelbert zu klein geworden ist, legte man 1890 den Grundstein für die Kirche St. Josef, die drei Jahre später eingeweiht werden sollte.

20. Jahrhundert

Am 1. Januar 1904 wurde die Eisenbahnstrecke zwischen Saarbrücken - Rohrbach - Homburg/Saar fertiggestellt, die über St. Ingbert lief. Die Verbindung zwischen St. Ingbert und Hassel legte man still, da von nun ab eine Verbindung über Rohrbach nach Hassel geführt wurde, die an die alte Strecke ab Hassel nach Zweibrücken/Homburg anknüpfte. Während des Ersten Weltkrieges gab es einige Fliegerangriffe auf St. Ingbert (1915), die jedoch glücklicherweise relativ wenig Leben forderten. Nach dem Krieg wurde St. Ingbert wieder einmal von Frankreich besetzt. Diese Besetzung sollte bis ins Jahr 1935 dauern, als es durch eine Volksabstimmung zur Rückeingliederung ins Deutsches Reich kam. Durch den Versailler Vertrag 1919 kam es zur Abtrennung St. Ingberts mit Homburg von der Pfalz zum neugeschaffenen Saargebiet hin, das unter der Verwaltung des Völkerbundes stand, aber wirtschaftlich an Frankreich angeschlossen war. 1922 wurde in St. Ingbert in Teilen die erste elektrische Straßenbeleuchtung eingeführt. Bis zum Jahr 1923 kam es zu einem sprunghaften Ansteigen der Bevölkerung, wegen der boomenden Kohleföderung, Eisenverarbeitung und Glasindustrie. Wie schon erwähnt kam es 1935 zur Volksabstimmung, wonach die Bürger entscheiden sollten, ob die gegenwärtige Rechtsordnung, den so genannten "Status quo" haben wollten, oder die Eingliederung des Saarlandes nach Frankreich oder Deutschland. 91,4 % der abgegeben Stimmen war für eine Rückgliederung ins Deutsche Reich. 1836 wurde Sengscheid von Ensheim abgetrennt und St. Ingbert zugeschlagen. 1939 kam es durch Rückwanderer zur Steigung der Einwohnerzahl auf 28.000. Infolge der Kriegsereignisse des Zweiten Weltkrieges lebten zweitweise bis zu 40.000 Menschen in der Stadt. 1940 kam es durch englische Flugzeuge zum ersten Bombenangriff auf St. Ingbert. Schon 1941 gab es den 100. Fliegeralarm. Ein jahr später wurden die Glocken der Kirche zu Kriegszwecken abgenommen. Am 11. Mai, 29. Juni, 16. Juli und 18. September des Jahres 1944 kam es zu Bombenangriffen auf die Stadt, bei denen 21 Menschen ihr Leben verloren und 35 Wohnungen zerstört wurden. Zwischen dem 8. und dem 17. Dezember war die Stadt einem Grantenbeschuss ausgeliefert. Wie 1944, so gab es auch 1945, am 1. Januar, 14. Januar, 13. Februar und dem 15. Februar weitere Bombenangriffe auf die Stadt. Ebenso kam es am 5. März bis zum 7. März zu Artilleriebeschuss, dann wieder im Wechseln zu weiteren Bombenangriffen. Am 20. März 1945 marschierten amerikanische Truppen der 3. Armee von Ensheim her ein., 5 Tage später wurden die Amerikaner von den Franzosen abgelöst, die gleichzeitig auch die Verwaltung über St. Ingbert übernahmen. Insgesamt kam es 1.052 Gefallene während des Krieges. In den 50er Jahren kam es schließlich langsam zum Ende des Steinkohleabbaus in St. Ingbert. In den 70er Jahren wurde auch die Glashütte stillgelegt. Das führte dazu, dass es in St. Ingbert eine starken Strukturwandel hin zum Dienstleistungssektor gab.

Im Jahre 1974 wurde die Stadt St. Ingbert durch die saarländische Gebiets- und Verwaltungsreform aufgehoben und zusammen mit den Gemeinden Rohrbach, Hassel, Oberwürzbach und Rentrisch zur Mittelstadt St. Ingbert fusioniert. Ebenso wurde der Kreis St. Ingbert mit dem Kreis Homburg zum Saarpfalz-Kreis zusammengelegt. St. Ingbert verlor seinen Sitz an Homburg. Als ausgleich wurde der Stadt den Status einer Mittelstadt zuerkannt, der St. Ingbert mehr Rechte als einer gewöhnlichen Stadt zugestand. Obwohl St. Ingbert im Saarpfalz-Kreis gelegen ist, wird die Gemeindeaufsicht nicht durch den Kreis, sondern direkt durch das saarländische Ministerium des Innern durchgeführt.

21. Jahrhundert

Seit wenigen Jahren gibt es in St. Ingbert eine negative Einwohnerentwicklung, die die Einwohnerzahl von 41.000 auf nur noch 38.800 drückte. Damit geriet auch der Status einer Mittelstadt - der sich an der 40.000-Marke orientierte ins Wanken. Die Verwaltung des Saarlandes regierte jedoch darauf und setzte die Grenze bei 30.000 neu fest.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Situation

Nachdem die traditionelle Industrie in den Bereichen Glas, Kohle und Stahl fast nicht mehr existiert, sind es heute vor allem Unternehmen auf dem High-Tech- und Dienstleistungsgebiet, die Arbeitsplätze schaffen. Wichtige Unternehmen sind SAP, Festo, Latza und Voit. Außerdem ist die Stadt Standort für wissenschaftliche Einrichtungen.

Gewerbegebiete

In St. Ingbert gibt es 12 Gewerbegebiete:

  • St. Ingbert West - Dudweilerstraße
  • St. Ingbert West - Grubenstollen
  • St. Ingbert West - Güterbahnhof
  • St. Ingbert Mitte - Schiffelland/Pottaschwald
  • St. Ingbert Mitte - Oststraße
  • St. Ingbert Mitte - Glashüttengelände
  • St. Ingbert Rohrbach - Mühlstraße
  • St. Ingbert Rohrbach - Geistkirch
  • St. Ingbert Rohrbach - Süd
  • St. Ingbert Hassel
  • St. Ingbert Oberwürzbach

Außerdem wurde 1994 im Kastanienweg der Gewerbe- und Technologiepark gebaut, in dem inzwischen 13 Existenzgründer unter günstigen Rahmenbedingungen Büroräume gemietet haben und ca. 56 Arbeitsplätze entstanden sind.

St. Ingbert-Mitte

Die ersten Gewerbegebiete waren und sind entlang der Saarbrücker Straße ("Alte Schmelz", Drahtwerk) und das Grubengebiet, das heute Kleinbetriebe beherbergt.

Das erste moderne Gewerbegebiet der Stadt wurde zu Beginn der 50 Jahren im "Pottaschwald" geschaffen auf einer Fläche von 20 ha. Kurz darauf entstand das in der nähe gelegene Gewerbegebiet "Schiffelland", das vorher landwirtschaftlich genutzt wurde und nur mit Mühe von der Stadt erworben werden konnte.

Das Gewerbegebiet "Drahtwerk Nord" wird ab 2004 neu erschlossen.

Rohrbach

Das größte Gewergebiet liegt zwischen St. Ingbert und Rohrbach auf einer Fläche von 390.000 m². Das ehemalige Gelände der Kléber Colombes, Reifen und Technische Gummiwaren AG, das verkehrsgünstig optimal angebunden ist, soll laut Entwicklungsplan eine Fläche für klein- und mittelständische Unternehmen werden.

Zwischen 2001 und 2004 wurden in Rohrbach - Süd, Poensgen und Pfahler Str. und Im Reihersbruch von der Städtischen Gewerbegeländeentwicklungsgesellschaft ca. 50.000 m² Gewerbegelände erschlossen und verkauft. Inzwischen sind dort etliche neue Firmen angesiedelt und viele neue Arbeitsplätze entstanden.

Weitere Gewerbegebiete sind "Rohrbach-Mühlstraße" und "Rohrbach-Geistkirch" mit der Festo als größtes Unternehmen.

Hassel

Auch in Hassel gibt es seit dem Jahre 1960 ein kleines Gewerbegebiet. Es wurde zwischen der Autobahn und der Saarstraße errichtet und erhielt den Namen "Gewerbegebiet im Stangenwald".

Oberwürzbach

Das "Gewerbegebiet Oberwürzbach" entstand am Kesselwald auf privatem Grundbesitz und ist ein sehr kleines Gewerbegebiet mit wenigen Unternehmen.

Infrastruktur

St. Ingbert liegt direkt an der Bundesautobahn A 6 zwischen Paris und Mannheim mit den Anschlussstellen Rohrbach (St. Ingbert-Ost) , St. Ingbert-Mitte und St. Ingbert-West/Flughafen (von Ost nach West). Desweiteren führt die Bundesstraße B 40 durch das Stadtgebiet.

Nur wenige Kilometer entfernt befinden sich die internationalen Flughäfen Saarbrücken-Ensheim und Zweibrücken.

Außerdem liegen im Stadtgebiet vier Bahnhöfe bzw. Haltepunkte. An der Kursbuchstrecke 670 Saarbrücken - Kaiserslautern - Mannheim (von West nach Ost): Rentrisch, St. Ingbert, Rohrbach/Saar und an der Kursbuchstrecke 675 (Saarbrücken - Pirmasens): Hassel/Saar.

Den öffentlichen Personennahverkehr ÖPNV versorgt die RSW (Regionalbus Saar-Westpfalz). Seit September 2003 werden von dieser in Zusammenarbeit mit der Stadt eigene Stadtbuslinien (Stadtbus «Ingo») betrieben.

Bildung und Wissenschaft

Sankt Ingbert ist Sitz des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik (IBMT).

Politik

Mittelstadt

Datei:RathausIGB.JPG
Rathaus am Markt
Datei:StadtratSt.Ingbert2004.PNG
Die Sitzverteilung im Stadtrat

Der Oberbürgermeister ist seit 5. Juli 2004 Georg Jung (CDU). Als Beigeornete fungieren Rainer Hoffmann, Jürgen Schmitt (beide CDU) und Adam Schmitt (Bündnis 90/Die Grünen) Der Stadtrat hat 45 Sitze, davon hat die CDU 22 Sitze, die SPD 13 Sitze, die Familiepartei 4 Sitze, die Grünen 3 Sitze und die GAS 3 Sitze (Wahl vom 13. Juni 2004).

St. Ingbert-Mitte

Der Ortrat St. Ingbert-Mitte hat 21 Sitze. Davon hat die CDU 9, die SPD 6, die Grünen 2, die Familienpartei 3 und die FDP 1 Sitz. Ortsvorsteher ist Klaus Tussing (CDU)

Wappen

Das Stadtwappen der Mittelstadt St. Ingbert
Das Stadtwappen der Mittelstadt St. Ingbert

Das Wappen der Mittelstadt St. Ingbert wurde durch den Innenminister des Saarlandes am 12. Mai 1976 verliehen. Da nach der kommunalen Neugliederung die Stadt St. Ingbert aufgelöst worden war und zusammen mit weiteren 4 Gemeinden zur Mittelstadt St. Ingbert fusioniert wurde, war auch das Recht auf das Wappen erloschen. Man verlieh der Mittelstadt jedoch das alte Wappen wieder - mit ein paar kleinen heraldischen Änderungen.

Dieses Wappen wurde auf Beschluss des Stadtrats am 7. Juli 1886 erstmals geführt. Vorausgegangen war die Genehmigung von König Ludwig II. von Bayern. Das Bayerische Staatsministerium des Innern formulierte die Beschreibung des Wappens so:

"Drei schräg geteilte Felder. Im mittleren Teil die Bayerischen Rauten (silber und blau) mit schreitendem Löwen in Gold. Im schwarzen Feld, links oben, ein silbernes Kammrad mit zwei gekreuzten silbernen Hämmern. Im roten Feld, rechts unten, wachsend ein schwarz gekleideter Bergmann, den Schachthut mit Nackenleder und silbernen Schlägel."

Im Jahre 1947 wurde das Wappen von der französischen Militärbehörde außer Kraft gesetzt und gegen ein neues ersetzt. Da das alte Wappen formal nie abgeschafft worden war, führte St. Ingbert nach 1947 zwei Wappen. Das neue Wappen bildet seit 1974 das Wappen für den Stadtteil St. Ingbert-Mitte.

Die offizielle Beschreibung des Wappens lautet:

"Schild in Schwarz und Rot, durch ein durchgehendes goldenes Kreuz geviertelt. Im rechten oberen Feld zwei schräggekreutzte silberne Schlägel. Im linken oberen roten Felde drei goldene Lilien. Im rechten unteren roten Felde auf grünem Dreiberg eine silberne Kapelle. Im linken unteren schwarzen Felde ein silbernes Zahnrad." (Das Wappen kann man hier betrachten)

Bürgermeister

Bis zum Jahr 1956 waren die Bürgermeister meist alle ehrenamtlich. Seit dem sind die Bürgermeister hauptamtlich tätig.

Bürgermeister der Stadt St. Ingbert seit 1945:

  • Dr. Norbert Schier (1945)
  • Dr. Gelzleicher (1946)
  • Karl Forster, CVP (1946 - 1948)
  • Georg Bleif, CVP (1948 - 1956)
  • Dr. Anton Saur, CVP (1956 - 1960)
  • Dr. Bernhard Kokott, CDU (1961 - 1971)
  • Dr. Werner Hellenthal, CDU (1971 - 1973)


Oberbürgermeister der Mittelstadt St. Ingbert

  • Dr. Werner Hellenthal, CDU (1974 - 1984)
  • Dr. Winfried Brandenburg, SPD (1984 - 2004)
  • Georg Jung, CDU (seit 2004)


Städtepartnerschaften

Sankt Ingbert unterhält eine Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt St. Herblain, dem sächsischen Radebeul, die noch zu DDR- Zeiten entstanden war, sowie zu Rhodt unter Rietburg seit dem 17. Oktober 1959. Gemeinsam mit der französischen Partnerstadt Saint Herblain existiert ein Kooperationsabkommen mit der senegalesischen Landgemeinde N'Diaganiao.

Früher gab es außerdem eine Partnerschaft mit Diedesfeld und dem lothringischen Saarburg, wegen der Kriegsereignisse wurden sie jedoch nicht mehr aufrechterhalten. Außerdem hatte Rohrbach eine Partnerschaft mit der Gemeinde Kahl am Main von 1964 bis 1970, bis es kein Interesse mehr daran gab.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Jedes Jahr findet in St. Ingbert die "St. Ingbert Pfanne" statt, ein überregional bekanntes Kleinkunstfestival dessen bekanntester Preisträger der Kabarettist Rüdiger Hoffmann gewesen ist, dann gibt es das Kunstmuseum "Albert Weisgerber - Sammlung", benannt nach einem der berühmtesten Söhne der Stadt sowie das Fastnachtsmuseum, das einzigartig im Saarland ist. Nicht zu vergessen ist auch die Kulturarbeit von fast 350 Vereinen.

Der Stiefel

Der Teufelstisch

Felsschnabel

Alter Friedhof und Kapelle

Auf dem großen Stiefel

Der Stiefel

Der Stiefel (im Stadtteil Rentrisch ) ist ein eigenartiger von Wasser und Wind verformter Buntsandsteinfelsen, der wohl schon in keltischer Zeit Gegenstand religiöser Verehrung gewesen sein mag. Die Form des Naturdenkmals ähnelt einem umgedrehten Schuh oder Stiefel. Der untere Teil des Stiefels ist zu einer natürlichen Säule ausgewittert und trägt die obere Steinmasse, auf der wiederum ein wuchtiger Stein liegt. Dieser Stiefel hat wohl dem ganzen Berg seinen Namen verliehen.

Der Teufelstisch

Der Teufelstisch steht auf derselben Plattform wie der Stiefel. Der 3m hohe und fünfeckige Stein diente der Sage nach dem Riesen Kreuzmann als Tisch (siehe Info), wenn er die gefangenen Menschen verspeiste. Für eine Opferstätte war dieser Ort wie geschaffen. Steil erhebt sich der 364 hohe Bergvorsprung aus den Tiefen der Wälder.

Felsschnabel

Außerdem befinden sich auf dem Stiefelplateau ein aus einem Felsen herausschauender Schnabel und ein 1960 errichteter Gedenkstein ("Fliegerstein") des PWV zum Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege.

Das Stiefeler Schloss

Unter Stiefeler Schloss sind die Überreste einer mittelalterlichen Burg gemeint, die vermutlich nicht als Adelssitz diente, sondern eher der Grenzsicherung (Grenzgemarkung=scheid). Nach historischen und archäologischen (Ausgrabungen von 1897, 1898 und 1900) Erkenntnissen wurde die Burg sehr wahrscheinlich schon um 450 n. Chr. erbaut und ab dem 10. Jahrhundert diente es vermutlich zur Grenzsicherung. Nach Beendigung der Grenzsicherung (da Zweibrücken und Saarbrücken zusammenkamen) zerfiel es wohl im 12. Jahrhundert (?). Die archäologischen Ausgrabungen ergaben, dass die Burg aus einem rechteckigen Steinbau bestand. Er hatte ein Ausmaß von 8,4 m zu 11,4 m. Die Mauern bestanden aus massigen Quadern und hatten einen Breite von 1,8 m bei einer Höhe von vermutlich 2 m. Mit der Erbauung im 10 Jh. ist das Stiefeler Schloss eine der ältesten Burgen der weiteren Umgebung. Das Schloss befindet sich wie der Stiefel auf dem fast 400 m hohen Stiefelberg. Man erreicht es, indem man von der PWV-Hütte auf dem Stiefel (Beschreibung: siehe oben) zurückgeht bis man zu einem Schild mit der Aufschrift ?Schlossberg? stößt, weiter links haltend sieht man eine Bank, dort biegt man links ein. Einen ausgeschilderten Pfad zum Kulturdenkmal "Stiefeler Schloss" wird man leider nicht finden, etwas Glück braucht man also um diese Stelle im Wald zu finden.

Hänsel und Gretel

Im Sengscheider Wald findet man am Ende eines kleinen Tals, in einem hohen Buchenhain gelegen, ein gallorömisches Figurenrelief, das in einen Felsblock eingehauen ist. Da es eine männliche und weibliche Gestalt darstellt wird es im Volksmund auch "Hänsel und Gretel" genannt. Das Relief stammt vermutlich aus dem 3. Jh., über die Bedeutung gibt es unterschiedliche Auffassungen. Vermutlich handelt es sich um gallorömische Waldgottheiten.

Das Relief steht zwar im Stadtgebiet der Landeshauptstadt, ist aber am besten von Sengscheid aus zu erreichen. Es steht im Wald gegenüber dem Stiefelberg.

Der Spellenstein

Der Spellenstein ist ein Menhir (= eine bretonische Wortschöpfung aus den Begriffen men=Stein und hir=lang. Sie umfasst alle aufgerichteten Steine.) im Vorgarten des Hauses "Am Spellenstein 12" im Stadtteil Rentrisch. Der Stein steht an seinem ursprünglichen Platz, nur der Ort hat ihn umschlossen.

Alter Friedhof und Kapelle

Der Alte Friedhof wurde im Jahre 1820 angelegt und besitzt eine Reihe bemerkenswerter Grabdenkmäler von wichtigen St. Ingberter Bürger, die bis 1820 zurückreichen. Sehenswert ist ebenfalls die 1740 errichtete Kapelle, die im Jahre 1857 erweitert wurde. Hinter dem Alten Friedhof liegt noch der 1886 angelegte Jüdische Friedhof, der etwa 30 Grabdenkmäler umfasst. Am besten erreicht man den Alten Friedhof über die Straße "Neunkircher Weg", die parallel zur Kaiserstraße verläuft.

Kirchen

katholisch

Die Kirche St. Josef wurde in den Jahren 1890 bis 1893 von Christian Hocke erreichtet. Die Kirche bildet eine große Anlage in neugotischen Formen und liegt am Hang über der Kaiserstraße. Die Einrichtung stammt überwiegend noch aus der Erbauungszeit.

Die Kirche St. Engelbert stammt aus dem Jahre 1755 und wurde durch Freiherr Ferdinand von der Leyen und seiner Frau errichtet. Am selben Platz stand früher schon eine im Jahre 1696 errichtete Kirche. Bis ins 19. Jahrhundert umgab sie ein Friedhof. Sie steht in der zu einer Fußgängerzone umgestalteten Kaiserstraße.

evangelisch

Die 1859 erbaute Martin-Luther-Kirche war über Jahrzehnte die einzige protestantische Kirche in der Stadt. Sie liegt etwas erhöht von der Josefsthaler Straße hinter dem Pfarrhaus. Erst 1995 wurde die Gemeinde geteilt. Die in Ost-West-Richtung verlaufende Kaiserstraße markiert die Grenze. Hinzu kam in der Wolfshohlstraße die Christuskirche, die ein sehr reges Gemeindeleben besitzt. Am 3. Oktober 2004 wurde zur Vollendung des Kirchenbaues ein Glockenturm eingeweiht, dessen archetektonische Gestaltung aus Stahl und Glas an die Tradition der "Schmelz" und der Glashütte anknüpft. Die fünf Glocken waren schon auf den Kirchentagen 1995 in Hamburg und 1997 in Leipzig zu hören.

Alle Ortsteile außer Rentrisch gehören zur Evangelischen Kirche der Pfalz. Dieser Ortsteil gehörte im Gegensatz zum Rest der Stadt zu Preußen und damit zur Evangelischen Kirche im Rheinland(ehem. Rheinprovinz). Umgekehrt verhält es sich mit dem Saarbrücker Stadtteil Ensheim. Er ist der einzige, der zur Pfälzischen Landeskirche gehört, während die übrige Stadt Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland angehört.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Dr. Werner Hellenthal (Hrsg.): 150 Jahre Stadt St. Ingbert (1829 - 1979)
  • Dr. Wolfgang Krämer: Geschichte der Stadt St. Ingbert - Erster Band, St. Ingbert 1955
  • Dr. Wolfgang Krämer: Geschichte der Stadt St. Ingbert - Zweiter Band, St. Ingbert 1955
  • Gudrun Stark/Hans-Werner Krick: St. Ingbert - Alte Bilder erzählen - aus der Reihe: Die Reihe Archivbilder, Saarbrücken/St. Ingbert 1999, ISBN 3-98702-071-8
  • Erwin Stein (Hrsg.): Das Buch der Stadt St. Ingbert - Band 39 aus der Reihe Monographien deutscher Städte, Berlin-Friedenau 1933
  • Petra Weber: Historische Lehrpfade - Spuren der Vergangenheit, St. Ingbert 1986


Weblinks

Vorlage:Navigationsleiste Stadtteile der Mittelstadt St. Ingbert