Benutzer:Artikelstube/Deutscher Humor

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Der Begriff deutscher Humor bezieht sich zum einem auf den Humor und die Komik in Deutschland und ferner auch weiterer deutschsprachiger Ländern und zum anderen auf die verallgemeinernde Beschreibung des Humors, der besonders der deutschen Kultur zugeschrieben wird.

Sprache und Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nichtdeutsche können den deutschen Humor aufgrund der Sprachbarriere oft schwer verstehen. Einige Witze, Wortspiele und humoristische Wendungen verlieren ihre eigentliche Bedeutung bei der Übersetzung. Der deutsche Humor folgt oft vielen Traditionen, die aufgrund von Ähnlichkeiten in der kulturellen Wahrnehmung von Ereignissen und im täglichen Leben leicht von Einheimischen anderer Länder interpretiert werden kön

Grammatik und Satzbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsches Wortspiel kann auch auf zusammengesetzten Wörtern basieren. Die deutsche Phonologie lässt oft Wortspiele zu, die auf die Aussprache der deutschen Sprache zurückzuführen sind: Zum Beispiel wird Leitkultur genauso ausgesprochen wie Leidkultur.

Die deutsche Grammatik ermöglicht es den Sprechern, neue zusammengesetzte Substantive und Verben mit Leichtigkeit zu erstellen und sie dann zu trennen, was eine vollständige Neuordnung des Satzes erfordert. Verbindungen haben oft eine Bedeutung, die sich von der einfachen Verschmelzung ihrer Komponenten unterscheidet. Diese grammatischen Mittel, die vom deutschen Wortspiel ausgenutzt werden, haben keine einfachen englischen Entsprechungen.

Mehrdeutigkeit und Fehler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hansgeorg Stengel, ein deutscher Kabarettist und Schriftsteller, sagte: "Deutsche können die deutsche Sprache nicht sprechen". Häufig oder scheinbar falsche Verwendung der deutschen Grammatik ist eine andere Form des Humors, die ironisch Stilblüten genannt wird. Ebenfalls gibt es viele mehrdeutige Wörter im deutschen Sprachgebrauch, die besonders im sexuellen Kontext lustig sein können.

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur, Theater und Poesie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lückenhaft|Der Bereich sollte besser durch einen ergänzt werden, der sich gut mit klassischer deutscher Literatur auskennt.}}

Heinrich Heine

Die deutsche Klassik und die Romantik erlebten einen humorvollen polemischen, parodistischen und satirischen Austausch zwischen Schriftstellern wie Goethe, Schiller, Ludwig Tieck, den Schlegel-Brüdern sowie vielen Kritikern und Philosophen sowohl in den Literaturzeitschriften als auch in eigenen Publikationen. Die wohl berühmtesten ironischen Texte und Gedichte jener Zeit stammen von Heinrich Heine, der einen sehr augenzwinkernden Schreibstil entwickelte, romantische Ideale umarmte und dabei gleichzeitig, oft sogar innerhalb eines Gedichts, spottete. Bis heute ist Heine einer der aufschlussreichsten und witzigsten deutschen Schriftsteller. Neben importierten Theakterstücken prägten vor allem die Dichter des Sturm und Drang und der junge Goethe vorsichtig gesellschaftskritische Lustspiele. Parodien, Satiren, Scherzspiele wandten sich gegen Missstände der Zeit. An der Wende zum 19. Jahrhundert stehen die Komödien von August Wilhelm Iffland und August von Kotzebue, die leicht und unterhaltsam sind, wobei Kotzebues Komödie Die deutschen Kleinstädter noch heute aktuell sein kann und relativ häufig gespielt wird

Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Loriot 2010

Eine der wichtigsten Figuren zu Beginn der filmischen Komödie in Deutschland war der Bühnenkomiker Karl Valentin, der von 1912 bis 1941 Kurzfilme produzierte. Als bekannteste deutsche Sketch-Show der 70er-Jahre wurde Loriot bekannt, die zwischen 1976 und 1978 erstmals ausgestrahlt wurde.

Bekannte deutsche Filmkomödien sind unter anderem:

Bekannte deutsche Comedy-Fernsehserien sind unter anderem:

Zu den Fernsehsendungen gehören entweder Stand-up-Comedy oder Kabarett-Programme, Fail-Formate wie Upps! – Die Pannenshow oder Streichesendungen wie Verstehen Sie Spaß?. Weiterhin gibt es eine Reihe von Sketch-Shows wie Comedystreet, Ladykracher, Switch reloaded, Mensch Markus, Böse Mädchen oder Sechserpack. Auf Comedy spezialisiert hat sich der Fernsehsender Comedy Central Deutschland.

Als Fernsehpreis hat sich der Deutscher Comedypreis etabliert.

Kabarett[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieter Hildebrandt, ein Altmeister des deutschen Kabaretts (2007)

Eine weitere Tradition in Deutschland ist das politische Kabarett, das oft als besondere Form des Kabaretts angesehen wird. Kabarett widmet sich fast ausschließlich ernsten Themen. Sozialkritisches Kabarett ist oft ambivalent zwischen Traurigkeit und Glückseligkeit, während der Humor eine Art Schlüssel für kontroverse und kritische Botschaften ist. Sein Fokus erstreckt sich von allgemeinen politischen bis hin zu sehr persönlichen Fragen, die das individuelle Wesen im sozialen Kontext und in der Verantwortung hervorheben. Themen des modernen Kabarett sind der soziale Fortschritt in der Berliner Republik, Migration, Bildung, Reformen der Sozialsysteme, die Mission der Bundeswehr, Entwicklung der Wirtschaft, Ethik in Politik und Gesellschaft und deutsche Reflexivität.

Besonders in der ehemaligen DDR (wo Kabarett-Bühnen in den größeren Städten erlaubt waren) hatte das politische Kabarett eine gewisse Bedeutung für die Meinungsbildung, obwohl es sehr vorsichtig sein musste und eine Art mehrdeutigen und ironischen Humor mit versteckten Botschaften geschaffen hat, um der Zensur entgehen zu können. Das ostdeutsche Kabarett wurde als Regelventil für politische Themen toleriert. Kabarett in Westdeutschland beschäftigte sich mit Tabus zu politischen Themen und brach mit gemeinsamen Meinungen. Eine Episode von Scheibenwischer wurde 1986 im Bayerischen Fernsehen zensiert, wurde aber auf der ARD ausgestrahlt.

Für eine weitere Übersicht siehe auch: Kategorie:Kabarett (Deutschland) und Kategorie:Kabarettist (Deutschland).

Karikatur, Animation und Cartoon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den bekanntesten Karikaturisten in Deutschland zählt Wilhelm Busch, der für Max und Moritz bekannt ist. Ein bekannter Comicautor ist unter anderem Walter Moers, der durch Käptn Blaubär, Das Kleine Arschloch und Adolf, die Nazi-Sau bekannt wurde. Ein bekanntes deutsches Comicheft ist Fix und Foxi. Eine bekannte Puppenfigur ist Bernd das Brot, die durch seinen depressiven und zynischen Humor hervortischt. Seit dem 2. April 1963 werden im ersten deutschen Fernsehen die Mainzelmännchen als humoristische Werbetrenner eingesetzt.

Satire[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurt Tucholsky

Der deutsche Satiriker Kurt Tucholsky (1890–1935) prägte den berühmten und oft bemühten Spruch „Satire darf alles“.

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Satire-Auftritt im Neo Magazin Royale wird zurBöhmermann-Affäre

In Deutschland gibt es daher einer Reihe an Satire-Sendungen im Fernsehen wie extra 3, Neo Magazin Royale und die Heute-show. Der Hintergrund ist aber meist ernst und soll gesellschaftlich heikle Themen ansprechen. Dabei soll die Kunstfreiheit genutzt werden, auch wenn dies Geschmacklosigkeit und Spott beinhaltet.[1] Besondere mediale Aufmerksamkeit erlangte Deutschland dabei in der Böhmermann-Affäre, wo Jan Böhmermann von Recep Tayyip Erdoğan vorgeworfen wurde über Satire hinauszugehen und Schmähkritik zu betreiben. Ebenfalls wird oft die politische Korrektheit bei Satire kritisiert.

Magazine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland hat eine lange satirische Tradition. Von 1896 bis 1944 machte sich die Wochenzeitschrift Simplicissimus über Politik und Gesellschaft lustig (während der Gleichschaltung im nationalsozialistischen Deutschland wurde sie in ein Propagandapapier umgewandelt). Ab den 1960er Jahren setzte die Zeitschrift Pardon die satirische Tradition in Westdeutschland fort. Später folgte die Zeitschrift "Titanic". In der sozialistischen DDR wurde die satirische Zeitschrift Eulenspiegel gegründet, die sich in strikten Grenzen über Missstände in der DDR lustig machen konnte. Eulenspiegel und Titanic existieren noch in der heutigen Bundesrepublik Deutschland. Die Titanic zeigt eine Satire ohne Grenzen, die sich oft gegen Politiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens richtet und Gegenstand zahlreicher Rechtsfälle in Deutschland war. Das deutsche Recht ist jedoch sehr liberal, wenn es um satirische Freiheit geht.

Stand-Up-Comedy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atze Schröder auf einer Live-Show

Die deutsche Stand-Up-Comedy wurde seit den 2000er Jahren immer beliebter. Seit den 2010er Jahren stammen auch viele Komiker aus Migrantenfamilien.[1] Hierbei wird auch von Ethno-Comedy gesprochen.[2]

Bekannte Stand-Up-Comedian sind unter anderem:

Karneval[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der deutsche Karneval enthält viele komische und traditionelle Elemente der deutschen Kultur. So werden zum Beispiel auf den Wagen der Karnevals-Umzügen politische Themen humoristisch verarbeitet und lustig Werbung für bestimmte Dinge gemacht. Des Weiteren verkleiden sich die Menschen in oft lustigen Kostümen und es werden oft lustige Reden gehalten.

Ebenfalls bekannt ist die Büttenrede, auf der sich oft viele Menschen treffen, um humorvollen Lesungen oder Musik zuzuhöhen oder zu Tanzen und zu Singen. Häufig wird von einem speziellen Rednerpult („Bütt“, rheinfränkisch/moselfränkisch/kölsch/rheinisch für Bütte) gereimt und im lokalen Dialekt werden lustig Wortspiele, Satire, Prominentenwitze vorgetragen.

Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der deutsche Computerspiele-Humor wird hauptsächlich durch die Adventure-Szene von Herstellern wie Deck13 und Daedalic Entertainment geprägt.

Bekannte Titel und Serien sind unter anderem:

Weitere Bekanntheit erlangte Phenomedia mit der Moorhuhn-Serie und zahlreichen Ablegern.

Netzkultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu bekannten deutschen Internetphänomen zählen das Angry German Kid[3], Drachenlord[4], Hitler-Parodien und Nazi-Memes zu Filmen wie Der Untergang[5], das Fichtl-Lied[6] und YouTube Kacke[7] mit Ausschnitten aus dem Fernsehen und YouTube.

Bekannte Satire-Webseiten sind Der Postillon und die deutschsprachigen Versionen der Satire-Wikis Stupidedia, Uncyclopedia und Kamelopedia.

Zu den bekannteren deutschen Webvideo-Komikern zählen bzw. zählten unter anderem Albertoson, ApeCrime, DieAussenseiter, Bullshit TV, Y-Titty, Ponk, Die Lochis, IBlali, Rocket Beans TV, Doktor Allwissend, Coldmirror und AlexiBexi. Die Comedy-Szene setzt sich hauptsächlich zusammen aus Parodien, Sketchen, Vergleichen bzw. Aufzählungen, Zusammenschnitten, Pranks, Challenges, Vlogs, Fandubs und Let's Plays.

Witze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wiederkehrendes Thema: Küstenbewohner (Hafen und Dorf von Juist)
    Ostfriesenwitz: Bei diesen Witzen wird sich über die im Nordwesten Deutschlands lebenden Ostfriesen. Die Grundstruktur dieser Witze ist in der Regel ein einfaches Frage-Antwort-Schema, bei dem oft nach einer vermeintlichen Eigenart der Ostfriesen gefragt wird und der Humor zumeist auf Kosten der angeblich dummen und/oder primitiv-niveaulosen Ostfriesen geht; oft werden die Ostfriesen dabei als Bauern oder ländliche Bevölkerung, bevorzugt als dümmliche, einfältige Küstenbewohner beschrieben. Viele Pointenbeschreiben ein Scheitern der Ostfriesen dadurch, dass sie eine Redewendung oder ein im übertragenen Sinne benutztes Wort wörtlich nehmen (Wortwitz). Gelegentlich kommt auch der umgekehrte Fall vor, in dem die Ostfriesen die Klügeren sind, wobei für die Gegenseite meist eine Bevölkerungsgruppe aus dem südlichen deutschen Sprachraum eingesetzt wird. In der Folge wurden auch von Komikern wie Otto Waalkes und Karl Dall, meist nach völlig freiem Schema, Witze mit oder über Ostfriesen erzählt. In Ostfriesland selbst werden diese Witze zumeist gelassen genommen. Begrüßt und anerkannt wird der positive Effekt der größeren Bekanntheit des relativ kleinen Ostfrieslands durch eben jene Witze, besonders in Hinblick auf die dort wirtschaftlich relativ bedeutende Touristikbranche. Falsch hingegen ist es, dass die Ostfriesen diese Witze selbst erfunden hätten. Da die Ostfriesen zur Zeit der Entstehung dieser Witze auch oft als Ossis abgekürzt wurden – bis dieser Begriff im Zuge der deutschen Wiedervereinigung auch für Ostdeutsche genutzt wurde –, sprach man damals auch von Ossiwitzen. Beispiel: Warum haben Ostfriesen einen platten Hinterkopf? – Weil ihnen beim Wassertrinken immer der Klodeckel auf den Kopf fällt.
  • Antiwitz: Ein Antiwitz ist ein Witz, der selbst mit einem bekannten Witzmuster spielt, die benötigte Logik jedoch auf überraschende (und damit eine Distanzierung vom ernsthaften Erzählmuster gestattende) Weise missachtet. Beispiel: "Nachts ist es kälter als draußen" oder "Zu Fuß ist es kürzer als über'n Berg"[8]
  • Beamtenwitz: Beamte werden innerhalb von Witzen oft als langsam und faul dargestellt und machen einen fast nutzlosen Job in der Bürokratie. Damit repräsentieren sie die starke in der Gesellschaft oft als überflüssig empfundene Bürokratisierung in Deutschland.[8] Beispiel: Ich habe nichts gegen Beamte. Sie tun ja nichts.
  • Blondinen-Witze: Witze über Blondinen, die sich meist auf ein dümmliches Verhalten beziehen. Beispiel: Wohin geht eine Blondine wenn sie friert? In die Ecke, die hat immer 90 Grad.
  • Bauernregeln-Witze: Bauernregel, die im traditionellen Reimschema der Wetterkunde erzählt wird. Es gibt zwei Varianten: Eine ist wirklich über das Wetter, aber die Regel ist absurd oder tautolog; die andere kann über jedes andere Thema sein, hat einen Sinn und hat oft sexuelle Konnotationen und kann ein Wortspiel oder eine echte, versteckte oder verdrehte Weisheit beinhalten. Beispiel: Hört Waltraud nicht den Kuckuck schrein, dann muss er wohl erfroren sein
  • Opel Manta mit Breitbausatz
    Mantawitz: Mantawitze sind Witze, die auf die angeblichen sozialen Merkmale und Verhaltensweisen typischer Mantafahrer und das Image des Opel Manta abzielen, teilweise auch auf die angeblich typische Partnerin des typischen Mantafahrers, eine (blonde bzw. blondierte) Friseuse. Sie sind oft überaus stolz und besitzergreifend über Dinge, die die meisten Leute peinlich sind und waren in den 1990er-Jahren sehr beliebt. Bekannte Filme sind Manta – Der Film und Manta, Manta.
  • Kalauer: Einfaches Wortspiel mit Wörtern unterschiedlicher Bedeutung von gleichem Klang oder gleicher Schreibweise. Sie werden manchmal als Flachwitz oder Plattwitz bezeichnet, da bei Kalauern in der Regel eine eher geringe „Lustigkeit“ zumindest in Kauf genommen oder sogar ironisch eingesetzt wird. Beispiel: Egal wie voll du bist, Rudi war Völler.
  • Österreicher-Witze: Stereotypische Witze über Österreicher
  • Schweizer-Witze: Stereotypische Witze über Schweizer, wie zum Beispiel das sie körperlich langsam sind und viel Geld besitzen.
  • Bayern-Witze: Stereotypische Witze über Bayern.
  • Witze über andere Nationen: Deutsche sprechen anderen Nationen scherzhaft bestimmte Eigenschaften zu. So gelten zum Beispiel Schotten als geizig, Franzosen als Liebhaber, Polen als Diebe, Hollländer als langsame und schlechte Fahrer.
  • Fritzchen-Witze: Als bekannter deutscher Kinderwitz gilt der Fritzchen-Witz, der sich um den kleinen naseweisen Fritzchen dreht, der eine oder mehrere Frage stellt und am Ende eine komische Antwort gibt. Beispiel: "Kann man für etwas bestraft werden, was man nicht getan hat?"-"Natürlich nicht. Das wäre ungerecht." - "Gut." sagt Fritzchen. "Ich habe meine Hausaufgabe nicht gemacht!"[8]
  • Alle Kinder-Witze: Hierbei reimt sich das letzte Wort der Zeile immer auf den Namen eines Kindes. Beispiel: "Alle Kinder sitzen im Riesenrad, nur nicht Klaus, der fiel raus."[8]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ältesten populären Formen der deutschen Komödie waren die Posse und die Schwank, die Formen von Geschichten, Theaterstücken oder Improvisationen annehmen konnten.

Aufklärung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das deutsche Lustspiel wurde vom Dramatiker und Kritiker Gotthold Ephraim Lessing verfeinert und aktualisiert, der in Briefen, die jüngste Literatur treffend (1759), die Komödien des frühen 18. Jahrhunderts als stark verkleidete Charaktere, Zaubertricks und Kämpfe bezeichnete. Seine Komödie Minna von Barnhelm (1767) und Heinrich von Kleists "Der zerbrochene Krug" (1811) haben vor allem verschiedene Übersetzungen und Adaptionen von Stücken der frühen Griechen, Louis Racine, Shakespeare, Molière, Calderon und anderen als Grundlage für spätere Entwicklungen herangezogen

Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Humor gezielt als Propagandamittel und für Rassismusverwendet und systemkritischer Humor sollte unterbunden werden, was die Kunstfreiheit stark einschränkte. Dabei kam es häufig zu einer satirischen rassistischen Darstellung. Ein bekanntes Satiremagazin zu der Zeit ist Die Brennessel und auch Das Schwarze Korps soll Satire enthalten haben.[9][10]

Flüsterwitze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Veröffentlicher von Flüsterwitzen, die in der Bevölkerung verbreitet wurden und sich kritisch über das System oder den Führer äußeren wurden aufgrund des Heimtückegesetz später auch Wehrkraftzersetzung bestraft. De Witze entstanden primär in der sozialen Unterschicht und wurden häufig auch NSDAP-Mitglieder verbreitet.[11] Häufig waren Flüsterwitze keine originellen Neuerfindungen, sondern Umtextungen bereits vorhandener Gedichte, Sprüche bzw. Schlager und knüpften somit an bereits bekannte Texte an, was zu einer leichteren Verbreitung des Witzes beitrug. Auch wurden zum Teil regional bekannten Witzfiguren neue Witze in den Mund gelegt. Neben Hitler waren führende NS-Machthaber, allen voran Goebbels und Göring, Zielscheibe des Spotts.


Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der BRD wurde sich oft über die DDR lustig gemacht, wie zum Beispiel über den Sozialismus oder schlechtere Lebensumstände. Ende 1977 startete der Bundesnachrichtendienst in Pullach die Geheimoperation "DDR-Witz", in der es darum ging die Witze der DDR heimlich zu erfassen und auszuwerten. Pünktlich zum Karnevalsauftakt, am 11. November 1977, wurde die erste Witze-Akte mit dem Vermerk "Vertraulich“ dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt übergeben. Die Mitarbeiter befragen unter anderem in den Notaufnahmelagern der BRD Flüchtlinge und Übersiedler aus der DDR. Sogenannte "Zugbefrager" (meist Frauen mittleren Alters) horchten bei anscheinend harmlosen Schwätzchen ihre Mitreisenden aus. Auch Bundesbürger, die Besuch aus der DDR bekamen oder selbst auf Verwandtschaftsbesuch im Osten waren, wurden nach Witzen gefragt. Für politische Witze landeten DDR-Bürger gerade in den 50er- und 60er-Jahren nicht selten im Gefängnis. Anklagegrund war ein Verstoß gegen den Paragraphen 19 "Staatsgefährdende Propaganda und Hetze". In den 70er-Jahren wurden Witzeerzähler dann nicht mehr mit Gefängnis bestraft. Insgesamt gelang es dem Bundesnachrichtendienst innerhalb von 14 Jahren tausende DDR-Witze aufzuklären. 657 von diesen gelangten auf geheimdienstlichen Wegen bis auf den Schreibtisch des Bundeskanzlers. Auch nach dem Mauerfall wurden weiter Witze übergeben. Der letzte Witz wurde am Rosenmontag 1990 dem Bundeskanzleramt übergeben.[12][13] Kabarettisten und Komiker wurden für ihren Mut auf Bühnen von den DDR-Bürgern gefeiert.[14]

Nach dem Mauerfall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1995 wird ein verlorengangener Ernst im deutschen Humor beschrieben, der damit einherging, dass der totalitäre Ernst in Osteuropa nach der Epochenwende des Jahres 1989 auch deutlich nachließ. Als Gründe hierfür werden übersteigerte Humorempfindlichkeit in der Bevölkerung, die Verleugnung von Widersprüchen, das populär werden der neuen Massenmedien wie Fernsehen und die Konjunkturpolitik nach 1989 genannt. Dies sorgte nach Imre Kertész dafür sorgte, das der Humor stärker egoistisch wird und nicht mehr so stark an Kultur, Wissen, Weltsicht und Vernunft gebunden ist.[15]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsche werden im Ausland oft als nicht lustig, zu ernst und begeisteterbar für guten Humor empfunden. So schnitten sie in Vergleichstudien oft relativ schlecht ab. Mark Twain sagte mal, Ein deutscher Witz ist nichts zum Lachen.[1]

Ein Grund hierfür ist, das sich aufgrund der Grammatik und Satzstruktur nicht so einfach Witze bilden lassen, wie zum Beispiel in der englischen Sprache und diese auch nur in der deutschen Sprache funktionieren.[16][17] Zudem wird Deutschen oft eine Spießbürger-Mentalität, Ordnungsliebe und Biederkeit zugeschrieben. [18] Deutsche verstehen nach der Zeitung The Economist außerdem oft keine Ironie und seien zu besserwisserisch und zu beschäftigt mit sich selbst oder andere zu verbessern. Dies sorgt oft für Vorurteile bei Einheimischen.[19][20]

Deutscher Humor sei gerade in der Geschichte oft anspruchsvoll gewesen.[18] In der Popkultur wird sich häufig über die deutsche Sprache, Kultur, Gesellschaft und Geschichte lustig gemacht, wie zum Beispiel einzelne meist bayrische Bräuche, Adolf Hitler und Inhalte aus der deutschen Literatur.

Inland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Umfrage geben 87 Prozent der Männer und 91 Prozent der Frauen an über sich selber lachen zu können. Nur jeder Vierte gibt zu Schadenfreude zu empfinden. Die meisten wollen sich politisch korrekt verhalten und Randgruppen-Witze seien daher nicht mehr so beliebt, wie sie es früher einmal waren.[18]

Verständnisschwierigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Ereignisse, Situationen, Traditionen und kulturelle Faktoren, die für das Land einzigartig sind, machen es jedoch schwierig, den Witz für jemanden zu verstehen, der sich der Ereignisse nicht bewusst ist. Dies gilt insbesondere für die weitverbreiteten lokalen Dialekte und Bräuche in Deutschland. In anderen Fällen ergibt sich der Humor aus dem Mischen unterschiedlicher Sprechweisen oder dem Gegenüberstellen. So ist beispielsweise der Komiker Helge Schneider für seinen absurden und anarchischen Humor bekannt, aber aufgrund der tiefen Wurzeln seines Humors in der deutschen Sprache und seiner verschiedenen Stilstufen geht viel von seinem Potenzial verloren, wenn es ins Englische übersetzt wird.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Fraenger: Deutscher Humor, Deutsche Buch-Gemeinschaft, 1929
  • Noah Sow: Deutscher Humor: Eine Sammlung der besten Beiträge, 2017
  • C. F. Amelang (F. Volckmar): Deutscher Humor in Poesie, 1869
  • Jakob Hein, Jürgen Witte: Deutsche und Humor: Geschichte einer Feindschaft, Kiepenheuer & Witsch, 2013
  • Hugo Siebenschein: Deutscher Humor in der Aufklärung, Orbis, 1939
  • Gerhard F. Probst: Deutscher Humor, 1972, ISBN 9780030842382
  • Heinrich Merkens: Deutscher Humor alter Zeit: ein Beitrag zur Cultur- und Sittengeschichte von Anfang des 16. bis gegen die Mitte des 18. Jahrhunderts, 1879, University of California
  • Hans-Dieter Gelfert: Was ist deutsch?: wie die Deutschen wurden, was sie sind, C.H.Beck, 2005, ISBN 9783406528316
  • Hermann Siegfried Rehm: Deutsches Lachen: Siebenhundert Jahre deutscher Humor. Aischines Verlag, 2014, ISBN 9783738793031
  • Heinrich Merkens: Deutscher Humor: Schwänke und Erzählungen aus älterer Zeit, Bibliogr. Inst., 1891
  • Dieter Thoma, Michael Lentz: Ganz Deutschland lacht!: 50 deutsche Jahre im Spiegel ihrer Witze, Deutscher Taschenbuch Verlag, 2012, ISBN 9783423412629
  • Swantje Jaeschke: Deutscher Humor im Spiegel der Populärgraphik: Sammlung Günter Böhmer ; [e. Ausstellung d. Goethe-Inst. zur Pflege Dt. Sprache u. Kultur im Ausland e.V., München], Goethe-Inst. zur Pflege Dt. Sprache u. Kultur im Ausland, 1975
  • Schalk: der deutsche Humor, wie er sich zu geben plegt, wenn e weint und wenn er lacht, Verlag des deutschen Spielmanns, 1911

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Worüber lachen Deutsche? In: deutschland.de. (deutschland.de [abgerufen am 17. September 2018]).
  2. Karin Keding, Anika Struppert: Ethno-Comedy im deutschen Fernsehen: Inhaltsanalyse und Rezipientenbefragung zu "Was guckst du?!" Frank & Timme GmbH, 2006, ISBN 978-3-86596-084-9 (google.de [abgerufen am 17. September 2018]).
  3. Angry German Kid / Keyboard Crasher. In: Know Your Meme. (knowyourmeme.com [abgerufen am 17. September 2018]).
  4. drachenlord - Google-Suche. Abgerufen am 17. September 2018 (de-US).
  5. Adolf Hitler. In: Know Your Meme. (knowyourmeme.com [abgerufen am 17. September 2018]).
  6. Fitchl's Lied. In: Know Your Meme. (knowyourmeme.com [abgerufen am 17. September 2018]).
  7. youtube kacke - YouTube. Abgerufen am 17. September 2018.
  8. a b c d Deutsche Welle (www.dw.com): Von Ostfriesen, Mantas und Fritzchen: 10 deutsche Witzarten | DW | 07.05.2017. Abgerufen am 17. September 2018.
  9. Institut Deutsche Adelsforschung: Humor und Komik im Nationalsozialismus. Abgerufen am 17. September 2018.
  10. Gudrun Pausewang: Erlaubter Humor im Nationalsozialismus (1933-1945). Lang, 2007, ISBN 978-3-631-56743-2 (google.de [abgerufen am 17. September 2018]).
  11. Vgl. die Untersuchung von Meike Wöhlert: Der politische Witz in der NS-Zeit am Beispiel ausgesuchter SD-Berichte und Gestapo-Akten. Frankfurt/Main 1997
  12. mdr.de: Kein Witz: Der BND sammelte in einer Geheimoperation Witze aus der DDR | MDR.DE. (mdr.de [abgerufen am 17. September 2018]).
  13. Stefan Locke: Humor als Waffe: „Nie hieß es: War doch nur ein Witz“. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 17. September 2018]).
  14. mdr.de: Zum Spezial "Humor im Osten" | MDR.DE. (mdr.de [abgerufen am 17. September 2018]).
  15. Konjunktur der Häme - "Der Humor hat seinen Ernst verloren". In: Deutschlandfunk. (deutschlandfunk.de [abgerufen am 17. September 2018]).
  16. WELT: Humor-Umfrage: Die Deutschen sind die unwitzigste Nation. In: DIE WELT. 9. Juni 2011 (welt.de [abgerufen am 17. September 2018]).
  17. Stewart Lee: Stewart Lee on the German sense of humour. 23. Mai 2006, abgerufen am 17. September 2018 (englisch).
  18. a b c Deutscher Humor: Sehr witzig. In: Spiegel Online. 28. Oktober 2005 (spiegel.de [abgerufen am 17. September 2018]).
  19. "Peinlich und zum Schaudern": Deutsch-Amerikaner rechnet mit dem deutschen Humor ab - und es ist großartig. In: HuffPost Deutschland. 5. Mai 2016 (huffingtonpost.de [abgerufen am 17. September 2018]).
  20. Being German is no laughing matter. In: 1843. 3. Mai 2016 (1843magazine.com [abgerufen am 17. September 2018]).

Kategorie:Humor Kategorie:Kultur (Deutschland)