Bodenheim

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Wappen Deutschlandkarte
Bodenheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Bodenheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 56′ N, 8° 19′ OKoordinaten: 49° 56′ N, 8° 19′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Verbandsgemeinde: Bodenheim
Höhe: 100 m ü. NHN
Fläche: 13,43 km2
Einwohner: 7984 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 594 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55294
Vorwahl: 06135
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Gemeindeschlüssel: 07 3 39 006
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Dollesplatz 1
55294 Bodenheim
Website: www.bodenheim.de
Ortsbürgermeister: Thomas Becker-Theilig (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Bodenheim im Landkreis Mainz-Bingen
KarteBreitscheid (Hunsrück)BacharachManubachOberdiebachOberheimbachNiederheimbachWeiler bei BingenTrechtingshausenWaldalgesheimMünster-SarmsheimBingen am RheinIngelheim am RheinBudenheimGrolsheimGensingenHorrweilerAspisheimWelgesheimZotzenheimBadenheimSprendlingenSankt Johann (Rheinhessen)Wolfsheim (Gemeinde)OckenheimGau-AlgesheimAppenheimNieder-HilbersheimBubenheim (Rheinhessen)Ober-HilbersheimEngelstadtSchwabenheim an der SelzJugenheim in RheinhessenStadecken-ElsheimEssenheimOber-OlmKlein-WinternheimNieder-OlmSörgenlochZornheimBodenheimGau-BischofsheimHarxheimNackenheimLörzweilerMommenheim (Rheinhessen)HahnheimSelzenNiersteinOppenheimDienheimDexheimDalheim (Rheinhessen)KöngernheimFriesenheim (Rheinhessen)UndenheimUelversheimUelversheimLudwigshöheGuntersblumWeinolsheimDolgesheimEimsheimHillesheim (Rheinhessen)WintersheimDorn-DürkheimRhein-Lahn-KreisHessenMainzRhein-Hunsrück-KreisLandkreis Bad KreuznachDonnersbergkreisLandkreis Alzey-Worms
Karte
Luftaufnahme, Bodenheim im Vordergrund, die Nachbargemeinde Nackenheim dahinter direkt am Rhein

Bodenheim ist eine knapp 7400 Einwohner[1] zählende Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bodenheim an und ist deren Verwaltungssitz. Bodenheim ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Geographie

Die Gemeinde liegt in Rheinhessen etwa 12 km südlich von Mainz (Stadtmitte) am Rande des Rhein-Main-Gebiets. Die Gemeinde ist durch den Weinbau stark geprägt. Zahlreiche Weingüter und Straußwirtschaften laden zum Weingenuss ein.

Folgende Städte und Gemeinden (im Uhrzeigersinn genannt, im Norden beginnend) grenzen an Bodenheim: die Landeshauptstadt Mainz mit ihren Stadtteilen Hechtsheim und Laubenheim, Astheim am gegenüberliegenden Rheinufer, Nackenheim, Lörzweiler und Gau-Bischofsheim.

Geschichte

Seine erste urkundliche Erwähnung findet das auf fränkische Gründung zurückgehende Dorf durch die Schenkung eines Weinbergs an das Kloster Fulda durch den Bodenheimer Rantulf im Jahr 754.[3] 23 Bodenheimer Schenkungen an das Kloster Lorsch belegen den großen Grundbesitz den das Kloster dort hatte.[4] Die erste Erwähnung in dieser Schenkungsreihe beginnt mit Urkunde 1340 vom 11. März 767, als Helmerich eine Hofreite mit Bauerngut dem Abt Gundeland unter König Pippin der Jüngere schenkte.

Grundbesitz hatten daneben auch das Erzstift Mainz, das Mainzer Domkapitel, die Mainzer Stifte St. Alban, St. Johann und St. Stephan sowie das Kloster Dalheim.[5] St. Alban, das seit dem 8. Jahrhundert über Grundbesitz in Bodenheimer Gemarkung verfügte, konnte sich schließlich gegenüber den anderen Grundbesitzern, vor allem durch das Erlangen der örtliche Gerichtsbarkeit als Ortsherr durchsetzen.[6]

Eine enge Wechselbeziehung zwischen Bodenheim und Mainz lässt die Mainzer Mauerbauordnung aus dem 11. Jahrhundert erkennen. In jener Zeit zwischen 1000 und wohl schon seit der Karolingerzeit gehörte Bodenheim zu den Orten, aus denen die Leute Mauer und Stadtgraben der Stadt Mainz instand setzten und gründlich wehrhaft machen mussten. Ein geschlossenes Dorf war Bodenheim damals und noch jahrhundertelang nicht. Ansässig und begütert waren hier mehrere Familien- oder Sippenangehörige des weitverzweigten Geschlechtes des Wormsgaugrafen Cancor. Außerdem waren damals noch Angehörige einer zweiten, vielleicht dritten Grafenfamilie in Bodenheim ansässig.

Spätestens um die Mitte des 12. Jahrhunderts gehörten die beiden Fronhöfe dem Kloster und späteren Ritterstift St. Alban in Mainz. In jedem von ihnen lag eine Fronhofkirche, die in Unterbodenheim wurde damals zur Pfarrkirche erhoben, die andere war eine Kapelle. Die letzte Nachfolgerin wurde 1889 erbaut, sie dient unter dem Namen „Maria-Oberndorf“ bis zur heutigen Zeit als Wallfahrtskapelle. Den ersten Beweis für das Vorhandensein von Albansgrundbesitz in Bodenheim bietet das Jahr 1130. Damals erwarb Propst Reginhard durch Kauf von St. Alban für sein Kloster drei kleine Freienhöfe. Mit dem Übergang der beiden Fronhöfe in den Besitz des Klosters erhielt St. Alban auch die Vogtei, d.h. die hohe und niedere Gerichtsbarkeit über das ganze Dorf.

Zwei Fronhöfe, die in einer Urkunde vom 21. August 1263 erwähnt werden, müssen um 500 entstanden sein. Bodenheim wurde berühmt, weil hier wie kaum in einem anderen Dorf die Freiheitsbewegung einer mittelalterlichen Landgemeinde zu beobachten ist. Zwischen 1277 und 1525 rangen die Bürger ihren Ortsherren wichtige Rechte ab, die man die „Bodenheimer Freiheit“ nennt. Sie wurden in einem Weistumsbuch festgehalten und regelten die Rechte und Pflichten der Bürger.

Hexenprozesse

1608 war das Gerichtsgebäude das heutige Rathaus mit seinem mehrfach erneuerten, kostbaren Fachwerk und holzgeschnitztem originalen Wappen im Erker. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde Bodenheim zu einem Zentrum der europäischen Hexenverfolgung.[7] Nach böswilligen Diffamierungen, schrecklichen Haftbedingungen und grausamen Folterungen verloren mindestens 27 Bürger nach Hexenprozessen ihr Leben. Die Prozesse in Bodenheim begannen mit der Verhaftung der Witwe Merg Scholl am 8. Oktober 1612. Sie wurde verdächtigt, sie habe in der Backstube ein Kind so verzaubert, dass es verstorben sei. Im Frühjahr 1613 wurde Scholl verurteilt und mit zwei anderen Frauen verbrannt. Erst mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges konnte ein Schlussstrich unter dieses düstere Kapitel gezogen werden.[8] An die Ereignisse erinnerte 2014 das Benefiz-Theatermusical „Hexe! De Deibel soll se hole!“[9]

Neuzeit

Der Ortsname Bodenheim ist wie in vielen anderen rheinhessischen Orten gleichzeitig auch Familienname. Bis ins 16. Jahrhundert ist eine jüdische Familie Bodenheim bekannt. In den 1930er Jahren musste die Familie Theodor Bodenheim, * 13. Juni 1877 Mannheim, † 12. Juli 1946 New York, nach USA emigrieren.

Am 29. Juni 1988 kollidierten nahe der Ortschaft zwei US-Kampfflugzeuge vom Typ F-16C und stürzten über unbewohntem Gebiet ab. Einer der Piloten konnte sich mit dem Schleudersitz retten, während der Pilot Captain Mike Crandall ums Leben kam.

Bevölkerungsentwicklung

Im Jahr 1750 lebten in Bodenheim etwa 1.200 Einwohner.

Die weitere Entwicklung der Einwohnerzahl von Bodenheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]

Jahr Einwohner
1815 1.225
1835 2.068
1871 1.976
1905 2.791
1939 3.339
1950 3.970
Jahr Einwohner
1961 3.910
1970 4.459
1987 5.877
1997 6.431
2005 6.975
2022 7.984

Politik

Gemeinderat

Das Rathaus, ein Renaissance-Fachwerkbau

Der Gemeinderat in Bodenheim besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[10]

Wahl SPD CDU FDP FWG Gesamt
2014 12 7 1 2 22 Sitze
2009 9 9 1 3 22 Sitze
2004 8 10 4 22 Sitze
1999 8 12 2 22 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Bodenheim e.V.

Ortsbürgermeister

1946–1961 Hermann Weber (CDU)
1961–1973 Heinz Schaub (CDU)
1973–1984 Horst Kasper (SPD)
1984–2009 Alfons Achatz (CDU)
seit 2009 Thomas Becker-Theilig (SPD)

Wappen

Die Blasonierung lautet: „Über schwarzem Schildfuß in Blau ein vor einem goldenen Trog stehender linksgewendeter silberner Esel, links eine goldene Henkelvase, aus der ein grüner Eichenzweig nach rechts geneigt wächst“.

Die Gemeinde führte dieses Wappen lange Zeit ohne Genehmigung, 1990 erfolgte diese durch die zuständige damalige Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz in Neustadt.

Der Sage nach forderte der Propst der Abtei St. Alban, zu der auch Bodenheim gehörte, vom Kaiser das Münzrecht, doch der Kaiser verspottete ihn: „Münzen will Er prägen? Einen alten Esel soll Er münzen!“ Voller Ironie wählte man den Esel später als Wappentier.

Partnergemeinden

  • Seurre (Frankreich), seit 4. Oktober 1969 offiziell besiegelt, freundschaftlich verbunden seit 1964
  • Grezzana (Italien)
  • Rudolstadt (Thüringen)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Im Bürgerhaus Dolles befindet sich das Bodenheimer Heimatmuseum, welches in wechselnden Ausstellungen die Bodenheimer Geschichte präsentiert. Auf dem Gelände der Firma Hilge befindet sich das Deutsche Pumpenmuseum.

Bauwerke

Innenraum der evangelischen Kirche
Kirche St. Alban
Ehemaliger Molsberger Hof
  • Die katholische Pfarrkirche St. Alban wurde um 1830 erbaut. Es handelt sich um einen tonnengewölbten Saalbau mit Westturm, quadratischen Chor und Apsis, die Ausmalungen und der Stuck stammen von 1910.
  • Die Grundsteinlegung der evangelischen Kirche in Bodenheim fand am 16. Mai 1887 statt. Der Architekt und Wiener Dombaumeister Friedrich von Schmidt, dem auch die Restaurierung der Oppenheimer Katharinenkirche übertragen worden war, entwarf die Pläne für die Kirche, der Kirchenbaumeister Otto Schwarze übernahm die Bauleitung. Im Stil der Neugotik entstand ein Gotteshaus, gebaut aus Kalkbruchsteinen mit einem schiefergedeckten Walmdach und einem zierlichen Dachreiter. Im Inneren des Gebäudes finden sich u. a. im Chorraum drei Buntglasfenster mit Darstellungen der Geburt, der Kreuzigung und der Auferstehung Christi sowie die kunstvoll geschnitzte Kanzel, die von den vier Evangelisten getragen wird. Am 26. September 1888 war die feierliche Einweihung der Kirche. Heute ist die evangelische Kirche die ganze Woche hindurch von 8 bis 19 Uhr zur Andacht und Besichtigung geöffnet.
  • Die neugotische Marien-Wallfahrtskapelle Maria-Oberndorf entstand in den Jahren 1889–1891 nach Plänen des bischöflichen Dombaumeisters Lukas. Der erste urkundlich erwähnte Kirchenbau an gleicher Stelle stammt aus dem Jahr 1217, ist vermutlich aber älteren Ursprungs. Dieser erste Kirchenbau wurde während des Dreißigjährigen Krieges zerstört. Das Wallfahrtsfest findet jährlich am ersten Sonntag nach dem 2. Juli (Fest der Mariä Heimsuchung) statt und gehört zum Wallfahrtskalender des Bistums Mainz.
  • Das historische Rathaus wurde 1608 durch das Ritterstift als neues Gerichtsgebäude (für das Ober- und Dorfgericht) erbaut. Das zweigeschossige Gebäude mit Satteldach und schönen Stuckarbeiten im Inneren ist ein typischer Vertreter für die fränkisch-hessische Fachwerkbauweise der Renaissance-Zeit nach 1555. Das massive Erdgeschoss war ursprünglich eine offene Halle mit Rundbogenöffnungen (Reste 1968 freigelegt). Die teilweise gestörte Fachwerkstruktur über dem Eingang lässt auf eine Außentreppe zum ersten Obergeschoss schließen. Sämtliche Eckpfosten, einzelne Bundpfosten und verschiedene Querhölzer sowie der gesamte Erker sind mit Blattwerkschnitzereien (stilisiertem Rebenlaub und Trauben), Zierleisten und Fratzen versehen. An einem Fensterbalken zur Rheinseite hin sind noch die Namen des Schultheißen und der Schöffen im Erbauungsjahr zu erkennen.
  • Der Molsberger Hof, 1613 und 1614 errichtet, ist ein auf mehreren Ebenen angelegtes Fachwerkhaus in der Mainzer Pfort Straße, am Schönbornplatz. Das Haus ist durch einen großen Erker ausgezeichnet der mit einem Wappenschild geschmückt ist. Die Herren von Molsberg sind mit ihrem ältesten Vertreter Anselm I. von Molsberg, ca. 1000 bis 1066, bekannt. Teile der ausgestorbenen Familie lebten bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts in Bodenheim. Sie waren durch Ämter bei Kaiser und Fürsten, Kirche und der reichsritterschaftlichen Organisation zu Ansehen gekommen. Der Renaissancebau wurde durch einen Brand am 15. Dezember 2007 stark beschädigt und in den Folgemonaten aufwendig und denkmalgerecht restauriert.

Sport

  • Der Ländliche Reit- und Fahrverein Bodenheim – gegründet im Jahr 1973 – hat in den vergangenen Jahren einen enormen Aufschwung erlebt. Durch Ausbau und Erweiterung vereinseigener Sportanlagen (2 Reithallen 20 × 60 m und 20 × 40 m, 1 gr. Springplatz, 2 Dressurvierecke, 4 Tennisplätze mit Vereinsheim) und Durchführung lokaler und regionaler Veranstaltungen konnte er seine Angebote deutlich ausweiten. 1. Vorsitzender ist Hr. Günter Scholles.
  • Der TV 1848 Bodenheim wurde im Jahre 1848 gegründet und ist mit über 1700 Mitgliedern der größte Verein in Bodenheim und einer der größten Turnvereine in Rheinhessen. Unter anderem gehören Turnen, Handball, Gymnastik, Leichtathletik, Volleyball zum sportlichen Angebot des Turnvereins Bodenheim.
  • Der VfB 1909 Bodenheim wurde im Jahr 1909 gegründet und ist neben dem TV Bodenheim der größte Verein in der Gemeinde. Der VfB Bodenheim besteht aus einer Tischtennis- und einer Fußballabteilung.
  • Schützenverein 78 Bodenheim mit eigenem Schießstand im Haus der Vereine (in der Sport- und Festhalle Am Guckenberg)
  • Angelsportverein 1949 Bodenheim mit eigenem Angelgewässer „An der Silz“

Musik- und Kulturvereine

  • Der Gesangverein Concordia 1872 Bodenheim wurde im Jahr 1872 als Männerchor gegründet. Er hat sich der Pflege des internationalen Liedgutes verschrieben. Seit dem Jahr 2000 gibt es auch einen gemischten Chor mit dem Namen „Free Voices“, dessen Repertoire aus modernen Stücken (Pop- und Rockmusik) besteht.
  • Gesangverein Liederkranz 1904
  • Männergesangverein Harmonie
  • Katholischer Kirchenchor
  • Evangelischer Kirchenchor
  • Bodenheimer Blasorchester, hervorgegangen aus der Freiwilligen Feuerwehr
  • A-cappella-Chor „Lautstark“
  • Die Bodenheimer Schoppengarde 1987 wurde von einer Gruppe Jugendlicher gegründet, die zum Erhalt des Brauchtums, im Besonderen der Fastnacht und der Bodenheimer Kerb beitragen wollte. Heute hat die Schoppengarde u. a. einen Musikzug mit ca. 35 aktiven Musikern, der auf vielen Umzügen und Musikfesten in der Region auftritt. Besonderen Wert legt der Verein auf die Jugendarbeit, was auch die vielen Jugendlichen im aktiven Musikzug zeigen.
  • Kulturfrauen
  • Bodenheimer Carneval Verein 1935
  • Närrische Bürgerinitiative Bodenheim

Sonstige Vereine

  • Bodenheimer Pitschedabscher
  • Närrische Bürgerinitiative Bodenheim 1986 e. V.
  • BusinessNetzwerk der VG Bodenheim

Regelmäßige Veranstaltungen

  • St. Albansfest nach dem heiligen Alban von Mainz benannt und findet am ersten Wochenende im Juni statt
  • Wallfahrt zur Kapelle Maria-Oberndorf am Sonntag nach Maria Heimsuchung (2. Juli).
  • Kirchweihfest (Kerb) am dritten Wochenende im September
  • Weinprobe am Weinlehrpfad – samstags auf Nachkerb (viertes Wochenende im September)
  • Nikolausmarkt im Alten Ortskern – am 1. Adventswochenende
  • Fastnachtsumzug am Fastnachtssamstag ab 14:11 Uhr
  • Bodenheimer Schießtage von Donnerstag/Freitag bis Sonntag am letzten Aprilwochenende

Wirtschaft und Infrastruktur

Ehemaliges Kuemmerling-Hochhaus (2006)

In Bodenheim sind bzw. waren folgende Unternehmen ansässig:

  • Kuemmerling, Magenbitter
  • Hilge, Pumpenfabrik
  • Herdt-Verlag für Bildungsmedien GmbH
  • iC-Haus GmbH, System-Haus und Hersteller für anwenderspezifische Integrierte Schaltkreise (ICs)
  • Vitanum, medizinischer Dienstleister (auf dem Gelände des Kümmerling-Werkes)

Weinbau

Weinberge um Bodenheim

In Bodenheim wird auf 426 Hektar Wein angebaut, die sich auf die Lagen Kapelle, Kreuzberg, Silberberg, Hoch, Leidhecke, Westrum, Heitersbrünnchen, Ebersberg, Burgweg, Mönchspfad und Reichsritterstift verteilen. Insgesamt sind zurzeit (Stand: 2003) 79 Weinbaubetriebe mit einer Anbaufläche größer als 30 Ar tätig. Die Weinanbaufläche verteilt sich auf 315 Hektar Weißweinsorten und 112 Hektar Rotweinsorten. Von den Weißweinsorten werden auf 72 Hektar Silvaner und auf 71 Hektar Müller-Thurgau angebaut. Dornfelder stellt zurzeit mit 47 Hektar die am stärksten vertretene Rotweinsorte dar.

VDP-Mitglieder

  • Das Weingut Oberstleutnant Liebrecht’sche Gutsverwaltung geht zurück auf den im Jahr 1754 zwischen Pfarrhof und Gemeinde Weed erbauten Gutshof der Nonnen der Abtei Altmünster (Mainz). Der Berufsoffizier Friedrich Wilhelm Liebrecht arrondierte die Weinbaufläche und gehörte zu den Gründern des Verbandes Deutscher Naturwein Versteigerer, dem Vorgänger des Verbands Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter. Das Weingut wird heute von Herrn Fritz Nacke in der vierten Generation geführt.
  • Das Weingut Kühling Gillot wurde im Jahr 2002 von der Geisenheimer Weinbau-Ingenieurin Carolin Gillot übernommen. Carolin, heute Spanier-Gillot, konnte auf die langjährige Qualitätsarbeit und Unterstützung ihres Vaters aufbauen. Sie ist Mitbegründerin der Jungwinzervereinigung „message in a bottle“ und engagiert sich im Regionalverbund Rheinhessen des Frauenweinnetzwerks Vinissima.

Verkehr

Der Bahnhof von Bodenheim

Öffentliche Einrichtungen

Die Grundschule in Bodenheim

Die Gemeinde Bodenheim ist zugleich Sitzgemeinde der Verbandsgemeinde Bodenheim

  • Das Dolles-Bürgerhaus – Beinhaltet mehrere Räumlichkeiten (1. OG: Hermann-Weber-Saal, EG: Dolles-Keller und Foyer, UG: Kulturkeller und Weingewölbekeller) sowie das Bodenheimer Heimatmuseum.[11]
  • Vereinsheim „Im Guckenberg“ – Heimstatt für folgende Vereine: Schoppengarde, Schützenverein, Square Dance Gruppe, GV Liederkranz, Funkamateure, Umwelt- und Friedensgruppe
  • Vereinsheim des Blasorchesters Bodenheim e. V. in der Rheinallee
  • Naherholungsgebiet „An der Silz“ – in Trägerschaft des Angelsportvereins ASV Bodenheim e. V.
  • Kleintierzuchtpark „Seurreeallee“ – in Trägerschaft des Kleintierzuchtvereins P120 Bodenheim e. V.
  • Seniorenbegegnungsstätte – Im Auftrag der Gemeinde betreibt der örtliche Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt eine Begegnungsstätte für Senioren (im Hs. Friesenecker)
  • Sozialstation – In Trägerschaft des Caritasverbandes Mainz
  • Grundschule Bodenheim – Die Gemeinde Bodenheim ist Sitzgemeinde einer vierzügigen Grundschule, welche in Trägerschaft der Verbandsgemeinde befindet.
  • Öffentliche Bücherei St. Alban – Auf dem Gelände der Grundschule befindet sich die Öffentliche Bücherei St. Alban mit einem Bestand von ca. 6.500 Medieneinheiten.
  • Kath. Kindergarten in der Kapellenstraße – dreizügig, in Trägerschaft der Kath. Pfarrgemeinde St.Alban, mit insg. 75 Plätzen
  • Kindertagesstätte Wühlmäuse – vierzügig, davon 40 Hortplätze
  • Kindertagesstätte Spatzennest – Der fünfzügige Kindergarten bietet insgesamt 125 Plätze für Kinder ab zwei Jahren, davon 60 Ganztagsplätze.
  • Kindertagesstätte am Kümmerling (noch ohne Namen) – vierzügiger Kindergarten mit insgesamt 60 Ganztagsplätzen für Kinder ab einem Jahr
  • Kleinkindergruppe Sternenhimmel e. V. – Kleinkinderbetreuung (6 Monate bis 3 Jahre bzw. Kindergarteneintritt; private Elterninitiative)
  • Kindertreff Bodenheim e. V. – Begegnungsstätte für 0- bis 3-Jährige (im Haus Friesenecker)
  • Jugendtreff im Alten Bahnhof – in Trägerschaft der Ortsgemeinde

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen, die vor Ort wirken oder gewirkt haben

Literatur

Weblinks

Commons: Bodenheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Weinbau in Bodenheim. Bodenheim Gemeindeverwaltung, abgerufen am 25. August 2011: „Geburtsurkunde aus dem Jahre 754, als der Bodenheimer Bürger Rantulf dem Kloster in Fulda einen Weinberg in unserer Gemarkung überschrieb.“
  4. Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 3), Ortsregister mit Urkundennummern. In: Heidelberger historische Bestände - digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 9, abgerufen am 18. April 2015.
  5. Irmtraud Liebeherr: Der Besitz des Mainzer Domkapitels im Spätmittelalter, Mainz: Selbstverl. der Ges. für Mittelrheinische Kirchengeschichte, 1971, S. 83 (http://www.dilibri.de/rlb/content/pageview/275126?query=Bodenheim)
  6. Bodenheim. regionalgeschichte.net, abgerufen am 25. August 2011: „Ausgehend von seinem Grundbesitz entwickelte sich St. Alban nach und nach zum größten Grundbesitzer im Ort und setzte sich schließlich gegenüber den anderen Grundbesitzern als Ortsherr durch.“
  7. Ludolf Pelizaeus: Der Hexenprozess in Bodenheim 1613-1615
  8. Ludolf Pelizaeus: Hexenprozesse in Kurmainz, Verfolgung in Bodenheim 1612-1615
  9. Nadja Kaufmann: Hexen-Musical fasziniert in Bodenheim. In: Allgemeine Zeitung (Mainz). 22. Dezember 2014, abgerufen am 19. April 2016.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  11. Website auf bodenheim.de
  12. Elmar M. Lorey: Als der Wein noch vom Arzt verschrieben wurde
  13. Andreas Mettenleiter: Selbstzeugnisse, Erinnerungen, Tagebücher und Briefe deutschsprachiger Ärzte. Nachträge und Ergänzungen II (A–H). In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. 21, 2002, S. 490–518; S. 514 f.