Hagia Sophia

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Hagia Sophia
Koordinaten: 41° 0′ 31″ N, 28° 58′ 48″ OKoordinaten: 41° 0′ 31″ N, 28° 58′ 48″ O
Ort Istanbul
Grundsteinlegung 23. Februar 532
Eröffnung 27. Dezember 537
Richtung/Gruppierung Byzantinische Reichskirche (537-1054)
Orthodox (1054–1204)
Katholisch (1204–1261)
• Orthodox (1261–1453)
Islam (1453–1931)
Museum (seit 1931)
Architektonische Informationen
Einzelangaben
Kuppeldurchmesser 31 m
Kuppelhöhe 56 m
Minarette 4
Hagia Sophia (2005)
Die Hagia Sophia um 1880
Die Hagia Sophia während der blauen Stunde (2013)

Die Hagia Sophia (aus dem griechischen Ἁγία Σοφία „heilige Weisheit“, türkisch Ayasofya) oder Sophienkirche ist eine ehemalige byzantinische Kirche, die später eine Moschee wurde und heute ein Museum (Ayasofya Camii Müzesi, „Hagia-Sophia-Moschee-Museum“) ist. Sie befindet sich in Eminönü, einem Stadtteil im europäischen Teil Istanbuls. Als Kuppelbasilika errichtet, setzte sie im Zeitalter Justinians I. im 6. Jahrhundert n. Chr. neue architektonische Akzente. Indem erstmals eine Kuppel mit 32 m Spannweite auf nur vier Auflagepunkten einen zentralen Raum überdeckte,[1] die bis heute die größte jemals über vier Tragepunkten errichtete Kuppel geblieben ist,[2] und auf Grund der besonders kostbaren Innendekoration nebst den allgemeinen Dimensionen des Bauwerkes, gilt die Hagia Sophia allgemein als eines der großartigsten Gebäude aller Zeiten.[3] Sie selbst ist darüber hinaus das epochengründende Bauwerk für die Entwicklung der christlichen Baukunst,[4] in dem sie die Schlüsselposition im Kontext der Herausbildung christlicher Ästhetik einnimmt,[5] die in der Hagia Sophia einen finalen Bruch mit der Ästhetik antiker Baukunst vollzieht.[6] Die Hagia Sophia, das letzte große Bauwerk der Spätantike, das bei weitem bedeutendste, das die Frühbyzantinische Architektur und Byzantinische Kunst im Allgemeinen hervorbrachte,[7] war die Hauptkirche des Byzantinischen Reiches, Kathedrale Konstantinopels und religiöser Mittelpunkt der Orthodoxie und ist heute ein Wahrzeichen Istanbuls.

Als Krönungskirche der byzantinischen Kaiser (seit 641), als Kathedrale des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel und Ort wichtiger historischer Geschehnisse ist die Hagia Sophia in besonderer Weise mit der byzantinischen Geschichte sowie allgemein als universell gedachte Modell-Kirche der Hauptstadt der Christlichen Oikumene, Konstantinopel, mit der Ideen-Geschichte des Christentums verbunden.[8] Geplant als Bau von universeller Bedeutung, blieb sie über die Zeit des Mittelalters auch ein universelles christliches spirituelles Zentrum. Auf der rechten Seite des Naos symbolisiert der „Omphalion“ (Nabel der Welt) daher auch die Mitte der Erde. Ihr Bau und ihre Symbolkraft waren aber insbesondere für die orthodoxe Christenheit und das Reich von außerordentlich hoher Bedeutung. Daher gilt sie den meisten orthodoxen Christen noch heute als großes Heiligtum.

Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 wurden christliche Insignien, Inneneinrichtung, Dekorationen und Glocken der Hagia Sophia entfernt oder durch Putz verdeckt. Nachdem die Hagia Sophia anschließend als Hauptmoschee der Osmanen adaptiert worden war, stellten sich die Sultane des 16. und 17. Jahrhunderts mit bedeutenden architektonischen Rezeptionen der Hagia Sophia in die byzantinische Tradition; die berühmteste Rezeption ist die Sultan-Ahmed- oder Blaue Moschee; in jüngster Zeit ist die neue Sabancı-Zentralmoschee von Adana zu nennen. Mithin geht die heute geläufigste Bauform der Moschee als Zentralkuppelbau letztlich auf die Hagia Sophia zurück, während in den ersten Jahrhunderten der islamischen Geschichte noch der Typus der Pfeilerhallenmoschee (wie z. B. die ehemalige Hauptmoschee von Córdoba oder die Umayyaden-Moschee) dominiert hatte, wobei letztere ursprünglich als Basilika errichtet und erst später in eine Moschee umgewandelt wurde.

Bauhistorische Einordnung

Innenansicht; von der Galerie aus gesehen

Die Hagia Sophia gehört zu den herausragenden Bauwerken der Spätantike und ist das bedeutendste Beispiel für den Bautypus der Kuppelbasilika. Die Kuppelbasilika vereinigt Bauelemente, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Dazu gehören die bereits in römisch-republikanischer Zeit entstandenen Basiliken, als Orte der Versammlung, des Marktes und der Gerichtsbarkeit, sowie die Kuppelbauten römischer Mausoleen, wie sie in der Kaiserzeit entstehen.

Das auffallendste Element der Hagia Sophia ist die monumentale Kuppel, die den gesamten Innenraum beherrscht. Sie ruht auf Pendentifs zwischen vier mächtigen Pfeilern. Im Norden und Süden des rechteckigen Zentralbaus wird der Seitenschub von Strebwerk über den Seitenschiffen abgefangen. Im Westen und Osten übernehmen diese Aufgabe Konchen mit Halbkuppeln, deren Widerlager ihrerseits in insgesamt vier kleineren Kuppeln liegt. Über dem Narthex befindet sich die Kaisertribüne und seitlich je eine Galerie für die Frauen (Gynaikeion). Die bauhistorische Bedeutung der Kuppel liegt nicht in ihrer Größe, denn bereits im 1. Jahrhundert nach Christus war es den Römern möglich, noch umfangreichere Kuppeln zu errichten, sondern daran, dass sie erstmals auf nur vier Pfeilern ruht und so gleichsam über dem darunterliegenden Raum schwebt. Der Versuch, die architektonische Herausforderung mit einer extrem flachen Kuppel zu erhöhen, scheiterte an wiederholten heftigen Erdbeben.

Die der Göttlichen Weisheit gewidmete Kirche steht auf einem Rechteck von rund 80 m Länge und 70 m Breite. Die Spannweite der Kuppel beträgt rund 32 m; der Kuppelraum ist vom Fußboden bis zum Kuppelscheitelpunkt 55 m hoch.[9]

Baugeschichte

Vorgängerbauten

Schon unter Kaiser Konstantin I., um 325, begann man mit dem Bau der ersten Kirche, zunächst vermutlich als Palastaula. Vollendet wurde sie unter Constantius II. Die Kirche hatte keinen Namen, sondern wurde Megálē Ekklēsíā (griechisch: Μεγάλη Ἐκκλησία „Große Kirche“) genannt. Sie war wahrscheinlich, wie im 4. Jahrhundert üblich, eine kuppellose Basilika. Die spätere Nachricht, es hätten dort zahlreiche wertvolle Kunstwerke gestanden, die von Konstantin zur Ausschmückung seiner neuen Hauptstadt aus dem ganzen Reich nach Konstantinopel geschafft worden waren, darunter siebzig griechische Götterstandbilder, die, ihres religiösen Sinns entkleidet, als Zierstücke dienten,[10] ist legendär und kann sich, wenn sie einen realen Kern hat, nur auf die Zeit der anfänglichen Verwendung als Palastaula beziehen. Diese Kirche brannte im Juni 404 bei einem Aufstand der Anhänger des Johannes Chrysostomos, des Patriarchen von Konstantinopel, nieder, nachdem dieser auf Betreiben der Kaiserin Eudoxia abgesetzt worden war. Von Theodosius II. am selben Ort wieder aufgebaut, wurde dieser zweite Bau am 15. Januar 532,[11] bald nach Beginn der Herrschaft Kaiser Justinians, während des sogenannten Nika-Aufstands erneut niedergebrannt. Kurz darauf entstand auf Anweisung Justinians die dritte Kirche am selben Platz. Die Details der Baugeschichte hat vor allem der Zeitgenosse Prokopios von Caesarea überliefert, der gegen 560 in seinem Werk De aedificiis (I,1) über die zahlreichen Bauwerke berichtete, die unter Justinians Herrschaft im Imperium Romanum errichtet wurden. Das Werk entstand offenbar im Auftrag des Kaisers, der darin teils panegyrisch gelobt wird.

Bau der Kirche

Längsschnitt der Hagia Sophia
Grundriss der Hagia Sophia, in der oberen Hälfte die Empore, in der unteren das Erdgeschoss

Kaum einen Monat nach der Zerstörung, am 23. Februar 532, begann nach Johannes Zonaras[11] der Aufbau einer neuen, mächtigeren Kirche, deren Form Justinian im Traum offenbart worden sein soll. Er wollte eine Kirche stiften, „wie es sie seit Adams Zeiten nicht gegeben hatte und wie es sie niemals wieder geben würde“,[9] zudem wollte er allem Anschein nach die von Anicia Juliana errichtete Polyeuktoskirche übertreffen. Diese war um 520 als Abbild des salomonischen Tempels gebaut und allgemein bewundert worden. Dies scheint den Ehrgeiz Justinians angestachelt zu haben, und er soll 360 Zentner Gold[12] in den Neubau investiert haben. Nach einem Bericht der Zeitschrift „Nature“ waren es 145 Tonnen Gold.[13]

Die Kirche war im spätrömischen Reich seit Konstantin I. keine neben der weltlichen Ordnung bestehende eigenständige Ordnung. Gerade Justinian strebte nach einem engen „Zusammenspiel“ (einer symphonia) von Staat und Kirche; ohne seine Zustimmung durfte keine Kirche neu errichtet oder bei Baufälligkeit instand gesetzt werden. Für die Hagia Sophia fühlte sich Justinian persönlich verantwortlich. Er soll nicht nur täglich die Baustelle besucht, sondern sich – nach Prokopios – auch aktiv an ihrer Planung beteiligt haben.

Die Bauleitung hatten der Architekt Anthemios von Tralleis und der Mathematiker Isidor von Milet inne. Über hundert ihnen unterstellte Vorarbeiter befahlen sie einem Heer von zehntausend Arbeitern. Innerhalb von fast sechs Jahren wurde die Kirche fertiggestellt. Nach dem Tod des Anthemios 534 war Isidor alleine für den Bau verantwortlich.[14] Während der sehr kurzen Bauzeit entstanden wiederholt Risse in den Mauern. Ursache war aus heutiger Sicht vermutlich die nicht ausreichende Austrocknung des Mörtels, der wegen des zu raschen Baufortschritts nicht abbinden konnte und so verhinderte, dass die Mauern parallel zum Baufortschritt eine zunehmende Festigkeit entwickelten. Verstärkt wurde dies noch dadurch, dass zu Justinians Zeiten die Mörtelschichten fast die gleiche Stärke wie die Ziegelschichten bekamen. Justinian selbst soll dieses Problem erkannt und einen Rückbau der noch zu feuchten Wände angeordnet haben, als Mauereinstürze am Nord- und Südbogen drohten.

Am 27. Dezember 537 konnte der Rohbau eingeweiht werden.[14] Der Legende nach konnte der Kaiser bei der Einweihung seiner Erregung nicht Herr werden: Er soll mit seinem Triumphwagen hineingefahren, Gott gedankt und (in Anspielung auf den Tempel in Jerusalem, der noch immer als Maßstab auch für christliche Sakralbauten galt, sowie vermutlich auch unter Bezug auf die Polyeuktoskirche) ausgerufen haben:

„Ruhm und Ehre dem Allerhöchsten, der mich für würdig hielt, ein solches Werk zu vollenden. Salomo, ich habe Dich übertroffen.“

Anlässlich des Wiederaufbaus bzw. der Neueinweihung entstand der liturgische Hymnos (Kontakion) „Auf Erdbeben und Feuerbrand“ von Romanos Melodos.[15] Er gilt als bedeutendster byzantinischer Kirchendichter.

Die Hagia Sophia wurde früh als Staatskirche genutzt. Hier fanden alle großen kirchlichen Handlungen unter der zeremoniellen Teilnahme des Kaisers statt. Seit 641 wurden hier fast alle byzantinischen Herrscher gekrönt.

Nach der Besetzung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer 1204 diente das Gotteshaus bis zur byzantinischen Rückeroberung von Konstantinopel 1261 venezianischen Geistlichen als römisch-katholische Kirche, sonst war es bis 1453 dem orthodoxen Ritus geweiht.

Kuppel

Pendentifkuppel
Zentralkuppeln der Hagia Sophia, April 2013

Römische Architekten hatten seit Jahrhunderten große Erfahrungen mit dem Bau mächtiger Kuppeln gesammelt. Aus der Befundanalyse dieser Kuppeln wird ersichtlich, dass zumeist der Werkstoff Opus caementitium, der römische Beton, solche Tragkonstruktionen erst möglich gemacht hat. Bei der Hagia Sophia wurde jedoch auf die bewährte Unterstützung mit Beton verzichtet. Der gesamte Bau ist – typisch für Ostrom – mit Ausnahme der Hauptpfeiler in Ziegelbauweise aufgeführt.

Zuerst im August 553 und dann am 7. Mai 558 stürzte die extrem flache Kuppel bei Erdbeben ein, und wurde nach einer Überarbeitung des Bauplans in den Jahren 558–562 von Isidoros von Milet dem Jüngeren in ihre heutige Form gebracht. Isidoros, der Neffe des vorherigen Bauleiters, erhöhte die Wölbung der zu flach geneigten Kuppel und ließ die Strebepfeiler verstärken.[16] Am 24. Dezember 562, noch zu Lebzeiten von Justinian I., konnte die neue Kuppel eingeweiht werden.

Auch später bereiteten Erdbeben Probleme an der Kuppel. Nach dem großen Erdbeben 989, bei dem der westliche Kuppelbogen einstürzte, betraute Kaiser Basileios II. den armenischen Architekten Trdat mit der Rekonstruktion der Kirche.[17] 1346 stürzte der östliche Kuppelbogen nach heftigen Erdstößen ein. Erst danach wurden Stützmauern aus statischen Gründen an der Außenseite der Kirche angebracht; sie veränderten den ursprünglichen optischen Eindruck deutlich.

Heute finden sich in der Kuppel der Hagia Sophia 40 Fenster, jeweils eines zwischen den tragenden Gewölbespanten aus Ziegelsteinen und Mörtel. Man geht jedoch meist davon aus, dass die Fenster einer Rissbildung in der Kuppel vorbeugen sollen, indem sie entstehende Risse ins Leere laufen lassen und so die weitere Ausbreitung der Risse mit möglicher Zerstörung der gesamten Kuppel verhindern. Man nimmt an, dass die Baumeister diese Zusammenhänge am Beispiel des Pantheons erkannten und aus diesem Grunde Fensteröffnungen an der besonders gefährdeten Basis der Kuppel einließen.[18]

Wegen ihrer immensen, nahezu schwerelos über dem freien Hauptraum schwebenden Kuppel galt die Hagia Sophia in Spätantike und Mittelalter als achtes Weltwunder. Ein Jahrtausend lang war sie die mit Abstand größte Kirche der Christenheit, mit einer Scheitelhöhe von 55 m und einem Kuppeldurchmesser von ca. 33 m.[19] Über viele Jahrhunderte war das Dach der Kirche vergoldet,[16] dies änderte sich erst mit dem Einmarsch der muslimischen Eroberer.

Da die Region um das Marmarameer weiterhin erdbebengefährdet ist, bestehen heute ernsthafte Befürchtungen für die Kuppel. Die türkische Regierung hat in Zusammenarbeit mit der UNESCO eine Expertenkommission ernannt, die sich diesem Thema widmet.

Mosaik- und Marmorschmuck

Byzantinische Mosaike in der Hagia Sophia nach Zeichnungen der Tessiner Gebrüder Fossati (1847).

Schon zur Zeit der Eroberung Konstantinopels waren nur noch wenige Mosaiken aus der Erbauungszeit erhalten. Wahrscheinlich gab es bis in die Zeit nach dem byzantinischen Bilderstreit (729–843) keine Mosaiken mit menschlichen oder tierischen Darstellungen. Ornamentale Mosaiken blieben in den Seitenräumen und auf der Empore erhalten.

Das Wenige, was nicht während und nach der Transformation zur Moschee vernichtet wurde, ist heute wieder freigelegt. Dazu zählen die besonders wertvollen Mosaiken auf den oberen Galerien, die Kaiser Alexander (912–913), Kaiserin Zoe (1028–1050) mit ihrem Gemahl Konstantin IX. Monomachos, Kaiser Johannes II. Komnenos (1118–1143) mit seiner Gemahlin Irene und ihrem Sohn Alexios († 1142), sowie in Fragmenten Jesus als Weltenrichter (spätes 13./frühes 14. Jahrhundert) zeigen.

Das Mosaik aus dem 11. Jahrhundert zeigt mittig die thronende Maria, zu ihrer Rechten ist Kaiser Justinian mit dem Modell der Kirche zu sehen, zu ihrer Linken Kaiser Konstantin, mit dem Modell der Stadt Konstantinopel.
Stiftermosaik, 11. Jh. Maria als Theotokos, umgeben vom Kirchenstifter Kaiser Justinian mit dem Modell der Hagia Sophia und von Kaiser Konstantin als Stadtgründer mit dem Modell Konstantinopels.
Jesus Christus als Pantokrator aus dem monumentalen Deësis-Mosaik an der Südempore

Kunsthistorisch bedeutend ist auch die Figurengruppe mit Christus Pantokrator (Weltenherrscher) über der Kaisertüre im inneren Narthex (9. Jahrhundert). Der kniende Kaiser ohne Namensbeischrift wird heute zumeist mit Leon VI. (886–912) identifiziert. Über dem südwestlichen Ausgang dieses Raumes, der Porta Aurea, durch die der Kaiser einzog, befindet sich ein weiteres bemerkenswertes Lünettenmosaik. Es zeigt Maria mit dem Kind zusammen mit Kaiser Konstantin, der ihr Konstantinopel und Kaiser Justinian, der ihr die Hagia Sophia reicht. Die ältesten erhaltenen figürlichen Mosaiken aus dem 9. Jahrhundert befinden sich an der nördlichen Schildwand. Zu sehen sind Johannes Chrysostomos, Ignatius der Jüngere und Ignatius Theophorus von Antiochien. Das Gewölbe ist mit Seraphim an den Pendentifzwickeln geschmückt. Der dazugehörende segnende Pantokrator im Kuppelzenit wurde von den Eroberern zerstört. In der Apsis sind zudem eine Madonna und nicht weit entfernt Reste der Erzengel Gabriel und Michael erhalten.

Einen wichtigen Schlüssel zu den Mosaiken der Hagia Sophia stellen die Zeichnungen der Tessiner Gebrüder Fossati dar, die ab 1847 mit der ersten neuzeitlichen Renovierung und Bestandsaufnahme der Hagia Sophia beschäftigt waren und nach Abnahme der islamischen Tünche den wertvollen Baubestand sichteten. Nach Protesten der Imame wurden die Mosaiken kurze Zeit später wieder zugetüncht. Wie sich bei der späteren Neuaufdeckung zeigte, waren zwischenzeitlich weitere Mosaike beschädigt worden und einige sogar vollkommen ausgetilgt.[20]

Das Omphalion

Die bis zum Gewölbeansatz mit Marmor- und Porphyrplatten verkleideten Wände wurden so angebracht, dass sich ihre Musterung spiegelbildlich verdoppelte. Der Fußboden ist mit Platten aus prokonnesischem Marmor belegt. Vor dem zweiten Pfeiler der rechten Seite befindet sich das rechteckige „Omphalion“ (dt. Nabel der Welt) aus schwarzen, grünen und roten Marmorscheiben, das den Platz kennzeichnet, den der Kaiser während der Liturgie einnahm.

Schon in den frühen byzantinischen Ekphraseis der Kirche wurden der Marmorfußboden wie die Marmorsäulen und die weitere Innenausstattung als besonders eindrucksvoll empfunden.[21] So wurden die Textur, Farbe und Muster der sorgsam geschnittenen Marmorplatten mit beschwörenden Kräften einer mystischen Bedeutung gleichrangig der Acheiropoieton und Zeichen für die Anwesenheit Gottes gedeutet. Dem Marmor wurde als ein flüchtiger Blick auf Natur, Landschaften, Wiesen und Wälder beschrieben. Prokopios von Caesarea (De Aedificiis, I, 1, 59–60) berichtete über das Gebäude als Vision der Natur und sah im Topos des Marmors eine blühende Wiese. Der byzantinische Dichter Paulus Silentiarius verglich in seiner Ekphrasis anlässlich der zweiten Weihung der Hagia Sopia zum 24. Dezember 562 den Marmor der Kirche ebenso mit der Natur und in den architektonischen und skulpturalen Elementen erblickte er einen Wald, der mit Blumen unterschiedlicher Färbung gefüllt ist (Säulen im Naos) oder ihm wie aus Wachs und Elfenbein (Alabaster des Ambos) oder belebt mit Rosen, Lilien und Anemonen (Phrygischer Marmor der Säulen zwischen Naos und der Seitengänge) erschienen war. Silentarius empfand in diesen architektonischen Elementen, die ihm nicht statisch sondern voller Bewegung erschienen, die Existenz des Heiligen Geistes. In tieferen theologischen Interpretationen des Innenraums der Kirche wurde diese im 12. Jahrhundert mit der Schwangerschaft und einer theologisch tieferliegenden Parallele zur Mutter Maria als Chora tou Achoretou (Behälter der grenzenlosen Göttlichkeit) gesetzt, in dem der Marmor als Hauptwerkstoff des Innenraums ein Zeugnis dieser Idee stellt. Die besondere Qualität des prokonnesischen Marmors wurde in der mittelalterlichen Vorstellung der Byzantiner als Darstellung und Verwirklichung des Wunders der Fleischwerdung Christi, der Empfängnis der Jungfrau Mariae mit dem Logos sowie dem Körper Christie verbunden. Eine weitere Vorstellung betraf die Emulation von Marmor als gefrorenem Wasser aus der Urzeit der Erschaffung der Welt und dem Okeanos. Prokonnesischer Marmor galt im 6. Jahrhundert als Verkörperung des Ozeans, mit dem der gesamte weitläufige Fussboden der Hagia Sophia ausgestattet wurde.[22] Daher wurde er oft als Vorstellung des marinen Lebens und Bildern der Meereslandschaft beschrieben. Nach seinem Vorbild ist auch der Fußboden der Sankt Markus Kirche in Venedig im 12. Jahrhundert aus ebendiesen Marmorplatten geschaffen worden. Marmor in der theologischen Interpretation als gefrorenem Wasser der „Urkälte“, zeigte durch Politur der glatten Marmor-Oberfläche sein ursprüngliches Licht – als aktivem Prinzip des Logos – das einstmals in der stofflichen Struktur des Marmors eingefangen wurde.[23] Dem Bild der Chora tou Achoretou ist auch die Inspiration im Neubau des Saint Nicholas National Shrines in Manhattan geschuldet, in dem Santiago Calatrava seine Idee der Gestaltung der Kirche auch aus dem Stiftungsmosaik der Thronenden Mutter Gottes der Hagia Sophia heraus entwickelte.[24]

Glocken

Eine kleine Glocke der Hagia Sophia wurde von den Osmanen im Museum für historische Waffen gelagert.
Fotografie der Hoffotografen Abdullah Frères des Sultans Abdülhamid II. (heute Library of Congress Abdul-Hamid II Collection Washington, D.C.)

Für neun Glocken, die der venezianische Doge Orso I. der Hagia Sophia im Jahre 865 stiftete, wurde vermutlich ein Glockenturm an der Westfassade errichtet.[11] Es gibt auch Quellen, die von zwölf gestifteten Glocken berichten. Der kleine Glockenturm auf der Westfassade wurde vermutlich erst in der Zeit der Kreuzfahrer errichtet und blieb bis in das 18. Jahrhundert erhalten. Zum orthodoxen Messritus der Kirche gehörte es, dass während des Gottesdienstes die Glocken läuteten. Im Jahr 1453, als die Türken zum letzten erfolgreichen Angriff auf Konstantinopel ansetzten, ließ der letzte oströmische Kaiser Konstantin XI. die goldenen Glocken Sturm läuten. Das Läutwerk wurde von den türkischen Eroberern vollständig zerstört. In einem bekannten griechischen Klagelied von der Einnahme Konstantinopels durch die Türken wird von 300 Glöckchen und 62 Glocken berichtet, welche die Hagia Sophia zuletzt besessen haben soll.[25]

Der Fall Konstantinopels: die Hagia Sophia wird zur Moschee

Um eine Zerstörung Konstantinopels zu verhindern, hatte Sultan Mehmed II. die freiwillige Übergabe durch Übereinkunft (ṣulḥan) angestrebt, doch eine Kapitulationsaufforderung an Kaiser Konstantin XI. war ohne Erfolg geblieben.[26] Am 27. Mai 1453 ließ der Sultan schließlich seinen Truppen verkünden, dass die nun durch Gewalt (ʿanwatan) zu erobernde Stadt drei Tage lang zur Plünderung offenstünde. Am gleichen Tag fand der letzte Gottesdienst in der Kathedrale statt, den Orthodoxe und katholische Priester gemeinsam feierten.[27] Als die Stadt am 29. Mai 1453 fiel, wurde die Kirche von den Stürmern geplündert und das in die Hagia Sophia geflüchtete Volk teils geschändet, teils getötet und größtenteils versklavt.[28][29] Bereits am Nachmittag wurde zum Gebet aufgerufen, das der Sultan auf dem Altar verrichtete.[30][31] Dass er zu Pferde in die Hagia Sophia eingeritten sein soll, bezeichnet Joseph von Hammer-Purgstall mit Bezug auf den zeitgenössischen Historiker Dukas als „Mährchen[] europäischer Geschichtschr[eiber]“.[32] Am folgenden Tag besichtigte Mehmed II. die Stadt. Der osmanische Chronist Tursun Bey, der die Eroberung Konstantinopels miterlebte, schildert in seiner تاريخ ابو الفتح / Tārīḫ-i Ebū ʾl-Fetḥ / ‚Geschichte des Vaters der Eroberung‘, wie der Sultan auf die Kuppel der Hagia Sophia stieg und von dort aus voller Bedauern auf die verfallenen und in Ruinen liegenden Neben- und Anbauten blickte.[33]

In den darauffolgenden Jahren wurde die Transformation abgeschlossen. Kirchenglocken, Altar und die liturgische Ausstattung wurden zerstört oder verschleppt. Nur eine Glocke scheint die Zeitläufe in einem osmanischen Waffenmuseum überdauert zu haben. Christliche Insignien wurden teilweise durch muslimische ersetzt, die Ikonen entfernt, Mosaike und Wandgemälde teilweise zerstört,[11] übertüncht oder unter Putz gelegt, Kreuze gegen den Halbmond ausgetauscht. Im Inneren der Kirche wurden die für eine Nutzung als Moschee notwendigen Bauteile eingefügt sowie der Fußboden mit Teppichen ausgelegt. Der nördliche Hauptpfeiler wurde später mit einer Sultansloge versehen.

Der äußere Eindruck der Kirche wurde vor allem dadurch verändert, dass bereits 1453 ein Minarett an den Flanken der Kirche erbaut wurde. Zwei weitere kamen in den folgenden Jahrzehnten hinzu, die beiden ältesten wurden 1573 abgebrochen und durch neue ersetzt, so dass das Gebäude heute von vier Minaretten umgeben ist. 1574 wurde das Baptisterium zum Grab für Selim II. umgewandelt.

Heutiger Aufbau und Ausstattung

Blick durch eine Seitenschiff-Tür in die nordwestliche Konche des Hauptschiffes
Die islamische Übertünchung der vier Seraphen in den Pendentifs wurde an einem Beispiel im Zuge der Ernennung Istanbuls zur Kulturhauptstadt 2010 rückgängig gemacht.

Auf Anregung Atatürks, des ersten Präsidenten der Türkei, beschloss der Ministerrat am 24. November 1934, die Moschee in ein Museum umzuwandeln. So wurde die gesamte Geschichte des Bauwerks sichtbar und die Kontinuität als religiös genutzte Stätte deutlich. Die bau- und kunstgeschichtlich letzte Zäsur an der Hagia Sophia von 1453 wird in der heutigen Darstellung in den Kontext ihrer gesamten Geschichte eingebettet. Zu dieser Entwicklung haben Direktoren des Museums, wie Feridun Dirimtekin (1955 bis 1971) erheblich beigetragen. Bei der Bemühung, den ursprünglichen Kirchenraum wieder weitgehend erlebbar zu machen, achtete man dennoch darauf, die späteren muslimischen Einbauten nicht zu zerstören, wobei in einigen Punkten Kompromisse aufgrund von Protesten aus der Bevölkerung gemacht werden mussten.

Vorhallen

Vor dem Eingang in die Kirche sind noch einige Fundamente des Baus aus dem 5. Jahrhundert und des Glockenturms des Lateinischen Reiches (13. Jahrhundert) zu sehen. Die Grundfläche des Gebäudes bildet ein Rechteck von etwa 70 m × 75 m. Die Kirche hatte zwei Vorhallen im Westen, den Narthex und den äußeren Exonarthex. In diesem sind noch einige nichtfigürliche Mosaiken aus Justinians Zeit erhalten. Fünf – inzwischen bis auf eins vermauerte – Tore führten aus dem Atrium in diese Halle, fünf weitere von hier in den Narthex. Über dem mittleren der Tore findet man ein Mosaik aus dem 10. Jahrhundert, das die Kaiser Konstantin und Justinian zeigt, die der thronenden Maria mit dem Christuskind eine Stadt (Konstantinopel) und eine Kirche (die Hagia Sophia) darbringen. Das beeindruckendste Mosaik des Narthex zeigt den Thronenden Christus über dem Kaisertor, dem mittleren der neun Eingänge in das Hauptschiff. Dieses war allein dem Herrscher vorbehalten, sein Türrahmen ist aus Bronze.

Naos

Ein islamischer Einbau, die Gebetsnische (Mihrab) für das muslimische Ritualgebet
Müezzin Mahfili. Podest für den Muezzin in der Hagia Sophia. Durch ein großes Kreisornament im Marmorfußboden ist das "Omphalion", der "Nabel der Welt", als Krönungs- und Aufenthaltsplatz des Byzantinischen Kaisers gekennzeichnet
Innenraum mit den Namensschilden Muhammad, Allah und Abu Bakr (v.l.n.r.)

Der Hauptraum im sogenannten Naos wird durch die 31 Meter durchmessende und 56 Meter hohe Kuppel beherrscht. Die Grundfläche beträgt 7570 m², was etwa der eines Fußballfeldes entspricht. Hinzu kommen im Westen und Osten kleinere Halbkuppeln und weitere muschelförmige Kuppeln. In den Pendentifs sind sechsflügelige Engel dargestellt. Die Apsis hat Mosaiken aus dem 9. Jahrhundert: eine thronende Muttergottes mit Kind, rechts davon den Erzengel Gabriel, links Michael, ihre Buntglasfenster sind eine Zutat des 19. Jahrhunderts und entstanden während der Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1847–1849.[34]

Die Hauptkuppel, die Halbkuppeln, die Gewölbe des Narthex, die Seitenschiffe und die Emporen – eine Fläche von über 10.000 m² – waren ursprünglich mit goldgrundierten Mosaiken bedeckt. Im Süden steht der Mihrab, im Mittelschiff rechts vor der Apsis der Minbar, links die Sultansloge aus dem 18. Jahrhundert.

Für die prachtvollen antiken Verkleidungen der Säulen und Wände wurden seltene Marmorintarsien aus allen Teilen des Römischen Reiches verwendet.

Emporen

Auf den Emporen, die bei den Byzantinern wie den Türken den Frauen vorbehalten waren, sind noch Reste der alten Mosaizierung erhalten: Auf der Nordempore das Bild Kaiser Alexanders (912–913), auf der Südgalerie ein Mosaik mit Kaiserin Zoe und ihrem Gemahl Konstantin IX., daneben ein Mosaik des Kaisers Johannes II. Komnenos mit Kaiserin Irene und ihrem Sohn Alexios, die der Gottesmutter samt Kind Gaben reichen. Das prachtvollste Mosaik ist ein Andachtsbild, eine Deesis, aus dem 14. Jahrhundert, das Jesus mit Maria und Johannes dem Täufer zeigt. Der untere Teil mit den ehemals wohl vorhandenen Stifterfiguren ist zerstört, die Gesichter blieben jedoch erhalten. Auf der Oberseite der Brüstung finden sich Graffiti aus verschiedenen Jahrhunderten u. a. eine in Runenschrift aus dem 9. Jahrhundert mit dem Namen eines Wikingers, der vermutlich zur Leibwache des Kaisers gehörte.

Von der Empore hat man einen guten Blick auf die an den Hauptpfeilern angebrachten, 7,5 Meter durchmessenden, hölzernen Rundschilden. Auf ihnen stehen in arabischer Kalligraphie die Namen von Allah, des Propheten Muhammad, der vier „rechtgeleiteten“ Kalifen Abu Bakr, Umar, Uthman und Ali sowie die Namen der beiden Enkel des Propheten Hassan und Hussain. Die Schilde gestaltete der Kalligraphie-Künstler Kazasker Mustafa İzzed Effendi (1801–1877) zwischen 1847 und 1849. Damals waren die Schweizer Architekten Gaspare und Giuseppe Fossati mit der ersten bauwissenschaftlich begleiteten Restaurierung des Bauwerks beauftragt worden. Die überdimensionalen Schilde ersetzten damals acht rechteckige Tafeln und sind wohl auf einen besonderen Wunsch des regierenden Sultans Abdülmecid I. zurückzuführen.[34] Nach dem Umbau der Hagia Sophia zum Museum wurden viele unhistorische Zutaten, darunter die Schilde, entfernt. Aufgrund von Protesten seitens der Imame wurden sie jedoch wieder angebracht.

Minarette

Die Hagia Sophia erhielt schon sehr früh vier Minarette. Das kannelierte Minarett ließ Sultan Bayezıd II. (1481–1512) errichten. 1573, unter Sultan Selim II., wurden die zwei ältesten Minarette abgebrochen und durch Nachfolgebauten ersetzt.

Hof

Taufpiscina der Hagia Sophia. Vermutlich die größte der Christenheit.

Im Hof sind zahlreiche archäologische Funde ausgestellt sowie ein Şadırvan (Moscheebrunnen) und fünf Herrschergräber, so genannte Türben, in denen Sultane, Prinzen, Prinzessinnen und Sultansgattinnen beigesetzt wurden: Selim II., Murad III., Mehmed III., Mustafa I. und İbrahim.

Bedeutung

Bauhistorische Einordnung

Die Hagia Sophia ist das bedeutendste Beispiel einer spätantiken Kuppelbasilika und überstrahlte im östlichen mediterranen Raum kulturüberschreitend ältere Kirchenbauten. Die Kuppelbasilika wie auch der fast zeitgleich entstandene Typus der Kreuzkuppelkirche sind die letzten gemeinsamen christlichen Bauformen, welche die westliche und östliche Kirchenbaukunst verbindet. Nach der Eroberung Konstantinopels adaptierte auch der Islam in vielen Ländern die christliche Kuppelbasilika und setzte damit das byzantinische Erbe fort. Die Hagia Sophia war daher seit ihrer Errichtung ein epochales Bau- und Kunstwerk, das aufgrund seiner Gesamtkonzeption bis in die Gegenwart von Architekten rezipiert wurde. Viele Fachleute fokussieren ihren Blick auf die frei schwebende, nahezu 56 Meter hohe Kuppel von 31 Metern Durchmesser, welche auf nur vier Pfeilern ruht und besonders durch ihren flachen Neigungswinkel beeindruckt. Nach dem gravierenden Verlust bautechnischen Wissens seit der Spätantike wurden die gewaltigen römischen Repräsentationsbauten für die nachkommenden Generationen zu nicht nachvollziehbaren Wunderleistungen. Erst seit dem 20. Jahrhundert können diese Leistungen mit modernen Werkstoffen nachvollzogen werden. Als einer der ersten untersuchte Eugène Michel Antoniadi wissenschaftlich das Gebäude und dessen Kuppel und veröffentlichte 1907 ein dreibändiges Werk über die Hagia Sophia. Im Jahr 2000 wurde sie von der American Society of Civil Engineers in die List of International Historic Civil Engineering Landmarks aufgenommen. Die Gesellschaft für Geophysikalische Untersuchungen in Karlsruhe untersucht seit 2002 mit Hilfe der Radartechnik (2006) den aktuellen Zustand des Gebäudes (Statik und Konstruktion). Auf der Basis der hierbei erhobenen Daten sollen Vorschläge für eine Sicherung insbesondere der Kuppel gemacht werden.[35] Heute gehört die Hagia Sophia zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Sakralbau

Während die Orthodoxe Kirche die Hagia Sophia zur Basis und zum Synonym für den vollkommenen byzantinischen Kirchenbau machte, erfolgte auch bei bedeutenden katholischen Sakralbauten, deren wichtigste Vertreter die Pfalzkappele Karls des Großen in Aachen und die Markuskirche in Venedig sind, eine Übernahme byzantinischer Bauschemen bei der Interpretation sakraler Räume. Nach der Einnahme Konstantinopels 1453 durch die Osmanen kam es zu der bemerkenswertesten anhaltenden Kunstrezeption, da es sich bei den Eroberern um Vertreter eines völlig anderen Kunst- und Kulturkreises handelte, welche zugleich eine neue Religion mitbrachten. In der Nachfolge der osmanischen Eroberung wurde das Modell des überkuppelten Zentralbaus vorbildlich für den osmanischen Moscheenbau, wie etwa in der Süleymaniye-Moschee, und löste die seit der Umayyadenmoschee zum Vorbild gewordene längsrechteckige Pfeilerhalle ab.

Rezeption

Sakralbau

Orthodoxe Sakralbauten

Die ebenfalls beim Nika-Aufstand 532 zerstörte Hagia Eirene in Konstantinopel wurde parallel mit der Hagia Sophia wiederaufgebaut und ebenfalls als Kuppelbasilika ausgeführt. Danach finden sich nur noch wenige Beispiele für echte Kuppelbasiliken. Zwar setzte sich in der byzantinischen Bauweise der würfelförmige Bau mit einer Kuppel über kreuzförmigen Gewölben als symbolischer Kosmos des christlichen Universums durch, doch aufgrund der technischen Schwierigkeiten und hoher Baukosten bei der Errichtung großer Kuppeln reduzieren sich im byzantinischen Raum die Dimensionen weitgehend und verfestigen sich ab dem 9. Jahrhundert in einem festen Kanon als Kreuzkuppelkirche, die in verschiedenen Variationen auftritt.

Das ambitionierteste Bauwerk der Gegenwart, das sich an der Hagia Sophia orientiert, ist die Kathedrale des Heiligen Sawa in Belgrad, mit deren Bau 1935 auf dem Vračar-Hügel, der vermuteten Verbrennungsstelle der Reliquien des Heiligen Sava von Serbien begonnen wurde. Sie wurde 2004 geweiht; die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen.

Anstatt der am Ground Zero in New York zerstörten ehemaligen griechisch-orthodoxen St.-Nicolas-Kirche entsteht auf architektonischen Vorbildern Byzantinischer Architektur, insbesondere der Hagia Sophia,[36] der Chora Kirche und der Rotunde in Thessaloniki,[37] ein vom schweizerisch-spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfenes Nachfolgebauwerk als St. Nicholas National Shrine, dessen Fundamente am 14. Oktober 2014 am 9/11 Memorial geweiht wurden.[38][39] Calatrava sagte während der Einweihung der Baufundamente, dass die Hagia Sophia das Paradigma der Orthodoxen Architektur stellt, ähnlich wie der Parthenon für ihn das der klassischen Antiken Architektur ist, ist die Hagia Sophia für ihn auch der "Parthenon der Orthodoxie". Die neobyzantinische Kuppelkirche von Saint Nicholas wird so die 40 Fenster der Kuppel der Hagia Sophia durch 40 Rippen der Kuppel in Saint Nicholas zitieren und auch die Mosaiken der Hagia Sophia wurden eine wichtige Inspirationen Calatravas’ für das Design der Kirche.[40] Das hochsymbolische Bauwerk ist das einzige nicht säkulare Bauwerk, das auf dem Gelände der 9/11-Gedenkstätte im Liberty Park entstehen wird. Die Außenfassade aus weißem amerikanischen Marmor wird von innen beleuchtet werden, damit und seiner Position oberhalb der „World Center Memorial Eichen“ wird sie nicht nur eine prominente Sehachse einnehmen, sondern auch als spirituelle Vertikale innerhalb des Gedenk-Ensembles als Andachtsort für Besucher aller Religionen positioniert. Calatravas’ Aquarell-Skizzen und Studien zu Saint Nicholas wurden 2015 im Benaki Museum in Athen ausgestellt.[41] In einem Interview mit der BBC erklärte Calatrava das die Idee zum Design der Kirche direkt aus dem Mosaik der Hagia Sophia im Stifterfresko sowie der Mutter Gottes auf der Südempore der Hagia Sophia stammt. In einer visuellen Analogie zwischen dem Modell der Hagia Sophia und der thronenden Maria mit Jesus entwickelte er die Silhouette der Kirche.[42]

Muslimische Sakralbauten

Das Gebäude diente vom 29. Mai 1453 bis 1931 als Moschee, wurde dann säkularisiert und am 1. Februar 1935 als Museum eröffnet.[43]

Die Adaption maßgebender christlicher Bauformen hat im Islam eine lange Tradition. Schon kurz nach Mohammeds Tod begann die militärische Ausdehnung des Islam. Nach der Eroberung Syriens 636 eigneten sich die Eroberer viele christliche Basiliken an und kopierten die Bauform.[44] Bekanntestes Beispiel ist die Umayyaden-Moschee in Damaskus. Nach dem Fall Konstantinopels fand eine bis heute anhaltende islamische Rezeption der Hagia Sophia statt. Mit besonders imposanten Moscheen, welche ebenfalls als Kuppelbasiliken ausgeführt wurden, versuchte Sultan Süleyman der Prächtige im 16. Jahrhundert an die imperialen sakralen Bauformen Kaiser Justinians anzuknüpfen. So entstand in Konstantinopel (den offiziellen Namen Istanbul erhielt die Stadt erst 1930) als erster Prototyp dieser neuen islamischen Bauweise die Beyazid II.-Moschee (1501–1506). Weitere osmanische Kuppelbasiliken, von denen die bedeutendsten im 16. und 17. Jahrhundert gebaut wurden, folgten.

Sagen und Legenden

Wie auch um andere bekannte historische Bauten, ranken sich um die Hagia Sophia zahlreiche Mythen, Sagen und Legenden. Da das sakrale Gebäude sowohl für das Christentum, als auch für den Islam von großer Bedeutung und Symbolik ist, gibt es auf beiden Seiten viele Überlieferungen. Diese Volkssagen sind in Folklore und Glauben tief verwurzelt und identitätsstiftend.[45]

Orthodoxes Christentum

Eine griechische Legende, die bis heute immer wieder erzählt wird besagt, der Patriarch, der beim Eindringen der Osmanen in die Hagia Sophia gerade die Heilige Liturgie zelebrierte, sei mit allen liturgischen Geräten in einer Wand der Kirche verschwunden, bzw., in einer anderen Variante der Legende, floh er durch eine Seitentür. Von dort aus werde er zurückkommen, wenn die Hagia Sophia wieder eine Kirche ist und die Göttliche Liturgie zu Ende lesen. Eine andere Legende bezieht sich auf das Massaker an den Bürgern, die Zuflucht in der Hagia Sophia gesucht hatten, als die Osmanen in die Stadt eindrangen. Im Volksglauben heißt es, nur zwei Mönche hätten das Massaker, oder die Gefangenschaft überlebt. Sie seien in die Galerie emporgestiegen und in der Wand verschwunden, aus der sie wiederkehren werden, wenn die Stadt erneut christlich ist.[46]

Laut einer bekannten Überlieferung soll die Stadt an einem der letzten Tage, vor der Eroberung von dichten Nebel bedeckt gewesen sein, der sich nicht lichten wollte. Als sich der Nebel gegen Abend lichtete, soll die Hagia Sophia von rötlichem Licht umhüllt gewesen sein, das an ihrer Kuppel, bis zum Kreuze, aufstieg. Dies wurde vom Volke als Zeichen dafür gedeutet, dass das Christentum in Kürze in Blut baden würde. In manchen Variationen heißt es, jenes rötliche Licht sei über dem Kreuze verschwunden. Die häufigste Interpretation hierfür lautet, der Heilige Geist habe die Basilika verlassen, bevor sie entweiht wurde. Wissenschaftler vermuten, es habe sich um einen Effekt gehandelt, der nach einer Vulkaneruption auftreten kann.[47][48]

Islam

Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen entstand unter den neuen muslimischen Bewohnern im Laufe der Zeit eine Sage, welche als wahren Kern den durch Erdbeben bedingten problematischen Kuppelbau der Hagia Sophia zum Inhalt hatte. Diese Erzählung ist mündlich in mehreren Varianten überliefert. Zentraler Punkt ist der Versuch, das Gelingen des Kuppelbaus an den islamischen Religionsstifter Mohammed zu knüpfen. Dabei wird den Erbauern – je nach Erzählvariante mehr oder minder spektakulär – kundgetan, dass nur der in Arabien lebende Prophet der Muslime, Mohammed, solch einen Kuppelbau durch Wunderkraft vollenden könne. Daher werden Gesandte ausgeschickt, welche Mohammed aufsuchen sollen. Nur von Mohammed gesegneter Sand bzw. mekkanische Erde und Wasser könne die Kuppel zum Tragen bringen. In einigen Varianten weissagt Mohammed im Anschluss seinen Anhängern, dass er nicht den Christen helfen wolle, sondern die Hagia Sophia als künftige islamische Gebetsstätte sehe.

Eine islamische Legende behauptet, dass die Hagia Sophia auf einem Platz stehe, den der israelitische König Salomon in einem Gebet vorhergesagt habe.[49] Da sich der Islam als einzig wahrer Erfüller des jüdisch-christlichen Monotheismus versteht, wird die angebliche jüdische Weissagung in dieser Legende zum Hinweis für die Muslime, den Platz der Hagia Sophia als für sie bestimmt anzusehen.

Rückumwandlung in einen aktiven Sakralbau

Orthodoxe Kirche

Die Rhetorik zwischen Moskau und Ankara ist seit vielen Jahren sehr angespannt. Vor dem Hintergrund des Abschuss einer Suchoi Su-24 der russischen Luftwaffe 2015 durch die türkische Armee im syrisch-türkischen Grenzgebiet erreichten die, ohnehin bereits schlechten Beziehungen, ihren bisherigen Tiefpunkt. Als ein Zeichen guten Willens bzw. eines freundschaftlichen Schrittes fordern russische Duma-Abgeordnete, unter anderem Abgeordneten Sergei Gawrilow, Leiter des Ausschusses für Eigentumsfragen und Koordinator der parlamentarischen Gruppe für den Schutz christlicher Werte in der Duma, die Rückgabe der Hagia Sophia an die orthodoxe Kirche. Als solche wurde sie erbaut, und sie war wesentlich länger als Kirche genutzt worden, als als Moschee.[50]

Gawrilow untermauert seinen Antrag mit der Bedeutung der „freundschaftlichen Beziehungen“ zwischen Russland und der Türkei. Die Eröffnung der neuen Großen Moschee in Moskau unterstreiche die Achtung Russlands für den Islam. „Im Sinne der freundschaftlichen Beziehungen wäre es an der Türkei, einen ebensolchen Schritt zu setzen durch die Rückgabe der Hagia Sophia an die christliche Kirche“, so Gawrilow. Russland sei bereit, die „besten Spezialisten“ nach Istanbul zu schicken, „um dieses Monument der Weltchristenheit zu restaurieren“.[51]

Der russische Staat ist bereit, sich finanziell zu beteiligen und rennoimmierte russische Architekten und Wissenschaftler für die Restaurierung zu engagieren. „Dieser Schritt würde der Türkei und dem Islam helfen zu zeigen, dass guter Wille über der Politik steht“, so Gawrilow.[52]

Auch Bartholomeos I., Erzbischof von Istanbul und Ökumenischer Patriarch, betonte „Wenn die Hagia Sophia zum Gebet eröffnet wird, dann sollte sie wieder zu einer Kirche umgewandelt werden“. In einer vom türkischen Ministerium für Kultur und Tourismus erstellten Karte im Jahre 2007 taucht die Hagia Sophia nicht als Museum, sondern als Kirche auf. Das zeigt auch die Intention bestimmter Kreise, die die Hagia Sophia immer noch als Kirche sehen und sehen lassen möchten.[53]

Moschee

Mehrmals in der türkischen Geschichte ist die Umwandlung in eine Moschee diskutiert worden. 2010 forderte die rechtsnationale Splitterpartei BBP von der türkischen Regierung, sie solle die Hagia Sophia am Ende des Fastenmonats Ramadan (8. September 2010) für das muslimische Gebet öffnen.[54] Im Vorfeld der Kommunalwahlen in der Türkei 2014 forderte die islamisch-konservative Regierung Ende 2013 die Rückwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee mit dem Ziel, Stimmen strenggläubiger Muslime zu gewinnen.[55] Die Hagia Sophia sei das islamische Symbol Istanbuls. Einige Kritiker behaupten, die Unterschrift Atatürks sei gefälscht, oder die Entscheidung sei unter ausländischem Druck zu Stande gekommen. Die Anadolu Gençlik Derneği, eine regierungsnahe Jugendorganisation, veranstaltete Ende Mai 2014 ein demonstratives Massenbeten mit tausenden Teilnehmern vor dem Museum.[56]

Im Rahmen der Eröffnungsfeier einer neuen Ausstellung in der Hagia Sophia, wurde am 10. April 2015, dem Karfreitag des Orthodoxen Christenfestes, erstmals nach 85 Jahren, wieder Suren aus dem Koran von einem Imam rezitiert. An der Feierlichkeit, die den Propheten Mohammed ehren soll, nahmen auch Regierungsmitglieder teil. Teile der Opposition sahen in dieser Zeremonie einen weiteren Vorstoß der Regierung, die Hagia Sophia wieder in eine Moschee umzuwandeln.[57]

Der Historiker İlber Ortaylı argumentiert, die Umwandlung in ein Museum sei etwas, worauf die Türkei hinsichtlich des Respekts vor fremder Kunst stolz sein solle. Er verwies auf die ehemalige Große Moschee von Cordoba, die seiner Meinung nach – im Gegensatz zur Hagia Sophia – durch den Einbau einer christlichen Kirche in ihrem Aufbau zerstört worden und heute immer noch eine Kathedrale sei. Die Welt würde zwar Atatürks Entscheidung zur Umwandlung in ein Museum nicht wertschätzen, aber zuallererst sei die Wertschätzung der türkischen Gesellschaft notwendig.[58]

Anlässlich des Fastenmonats Ramazan im islamischen Jahr 1437 wurde die Hagia Sophia im Juni 2016 vorübergehend wieder als Moschee genutzt, was in der Türkei und in Griechenland zu einer Kontroverse führte.[59]

Literatur

  • Cyril Mango: Materials for the study of the mosaics of St. Sophia at Istanbul. Dumbarton Oaks Studies 8, Washington, DC 1962.
  • Heinz Kähler: Die Hagia Sophia. Mit einem Beitrag von Cyril Mango über die Mosaiken. Berlin 1967.
  • Caspare Fossati: Die Hagia Sophia: nach dem Tafelwerk von 1852. Erläutert und mit einem Nachwort von Urs Peschlow. Dortmund 1980, ISBN 3-88379-187-3.
  • Rowland J. Mainstone: Hagia Sophia. Architecture, structure and liturgy of Justinian’s great church. London 1988, ISBN 0-500-34098-6.
  • Cyril Mango, Ahmet Ertuğ: Hagia Sophia. A vision for empires. Istanbul 1997.
  • Natalia B. Teteriatnikov: Mosaics of Hagia Sophia, Istanbul. The Fossati restoration and the work of the Byzantine Institute. Washington DC 1998, ISBN 0-88402-264-1.
  • Volker Hoffmann (Hrsg.): Die Hagia Sophia in Istanbul. Bilder aus sechs Jahrhunderten und Gaspare Fossatis Restaurierung der Jahre 1847 bis 1849. Katalog der Ausstellung im Bernischen Historischen Museum, 12. Mai – 11. Juli 1999 und im Winckelmann-Museum Stendal, 24. Juli – 26. September 1999. Lang, Bern 1999, ISBN 3-906762-81-5.
  • W. Eugene Kleinbauer: Saint Sophia at Constantinople: singulariter in mundo. Dublin, NH 1999, ISBN 0-87233-123-7.
  • W. Eugene Kleinbauer, Anthony White, Henry Matthews: Hagia Sophia. London 2004, ISBN 1-85759-308-1, ISBN 975-6561-53-X.
  • Alessandra Giuglia Guidobaldi, Claudia Barsanti: Santa Sofia di Costantinopoli: l’arredo marmoreo della grande chiesa giustinianea. Città del Vaticano 2004, ISBN 88-85991-36-X.
  • Robert S. Nelson: Hagia Sophia, 1850–1950: holy wisdom modern monument. Chicago 2004, ISBN 0-226-57171-8.
  • Volker Hoffmann (Hrsg.): Der geometrische Entwurf der Hagia Sophia in Istanbul. Bilder einer Ausstellung. [15. April bis 7. Mai 2005 Hagia Sophia Museum Istanbul, 26. Mai bis 3. Juli 2005 Kunstbibliothek, Staatliche Museen zu Berlin]. Lang, Bern u. a. 2005, ISBN 3-03910-657-0, ISBN 0-8204-7553-X.
  • Joseph D. Alchermes: Art and Architecture in the Age of Justinian. In: Michael Maas (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Age of Justinian. Cambridge 2005, S. 343–375, speziell S. 361 ff.
  • Wolfgang Christian Schneider: Sorgenfrei und im Tanz der Weisheit: Philosophie und Theologie im Kuppelrund der Hagia Sophia Justinians. In: Castrum Peregrini. 271–272, Amsterdam 2006, ISSN 0008-7556, S. 52–90.
  • Helge Svenshon, Rudolf H. W. Stichel (Hrsg.): Einblicke in den virtuellen Himmel. neue und alte Bilder vom Inneren der Hagia Sophia in Istanbul. eine Ausstellung der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt, 19. Februar bis 20. März 2008. Katalog zur Ausstellung. Wasmuth, Tübingen/ Berlin 2008, ISBN 978-3-8030-0691-2.
  • Helge Svenshon: Das Bauwerk als „aistheton soma“: eine Neuinterpretation der Hagia Sophia im Spiegel antiker Vermessungslehre und angewandter Mathematik. In: Falko Daim, Jörg Drauschke (Hrsg.): Byzanz – Das Römerreich im Mittelalter. Monographien des RGZM. 84,2,1. Mainz 2010, ISBN 978-3-88467-154-2, S. 59–95.
  • Nadine Schibille: Hagia Sophia and the Byzantine Aesthetic Experience. Ashgate Publishing, Farnham 2014.

Weblinks

Commons: Hagia Sophia – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Slobodan Ćurčić: Architecture in the Balkans – From Diocletian to Süleyman the Magnificent. Yale University Press, New Haven/ London 2010, ISBN 978-0-300-11570-3 Hier S. 195.
  2. Slobodan Ćurčić: Architecture in the Balkans – From Diocletian to Süleyman the Magnificent. 2010, S. 195.
  3. Slobodan Ćurčić: Architecture in the Balkans – From Diocletian to Süleyman the Magnificent. 2010, S. 195.
  4. Georg Ostrogorsky: Byzantinische Geschichte 324-1453. Unveränderter Nachdruck. C.H. Beck, München 1996, ISBN 3-406-39759-X, S. 49.
  5. Slobodan Ćurčić: Architecture in the Balkans – From Diocletian to Süleyman the Magnificent. 2010, S. 196.
  6. Slobodan Ćurčić: Architecture in the Balkans – From Diocletian to Süleyman the Magnificent. 2010, S. 197.
  7. Slobodan Ćurčić: Architecture in the Balkans – From Diocletian to Süleyman the Magnificent. 2010, S. 192.
  8. Jelena Erdeljan: New Jerusalems in the Balcans – translation of sacred space in the local context. Hierotopy, 2009, S. 459 (PDF)
  9. a b Hubertus Adam, Jochen Paul (Hrsg.): Höhepunkte der Weltarchitektur. Verlag DuMont, Köln 2001, ISBN 3-7701-8659-1, S. 75.
  10. Alexander Demandt: Geschichte der Spätantike. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57241-8, S. 360.
  11. a b c d Vorlage:ThB
  12. Kai Brodersen, Stefanie Eichler, Ralf Krebs, Nicole Stein: Metzler Lexikon. Antike Stätten am Mittelmeer. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 1999, ISBN 3-476-01608-0, S. 541.
  13. Virginia Hughes: Hagia Sophia: Shaken, not stirred. In: Nature. Band 443, 28. September 2006, S. 390f.
  14. a b Susanna Partsch: Sternstunden der Kunst. C.H. Beck Verlag, München 2003, ISBN 3-406-49490-0, S. 48.
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  16. a b Susanna Partsch: Sternstunden der Kunst. C.H. Beck Verlag, München 2003, ISBN 3-406-49490-0, S. 50.
  17. Christina Maranci: The architect Trdat: building practices and cross-cultural exchange in Byzantium and Armenia. Routledge, 2003, S. 101–124.
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  23. Jelena Erdeljan: Studenica an Identity in Marble. 2011, S. 97.
  24. From Inspiration to Rendering: The Architecture of the St. Nicholas National Shrine
  25. Alexandros Papaderos: Metakenosis: Griechenlands kulturelle Herausforderung durch die Aufklärung in der Sicht des Korais und des Oikonomos. Hain Verlag, 1970, S. 51.
  26. Vgl. Halil İnalcık: The Re-building of Istanbul by Sultan Mehmed The Conqueror. In: Cultura Turcica. Band IV, Nr. 1–2, 1967, S. 5 f.
  27. Georg Schwaiger, Franz Xaver Seppelt: Geschichte der Päpste. Kösel-Verlag, 1964, S. 13.
  28. Vgl. Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. Weltenstürmer einer Zeitenwende. Bruckmann Verlag, München 1953, S. 100 f.
  29. Vgl. Joseph von Hammer: Geschichte des Osmanischen Reiches. Band 1, Hartleben, Pest 1827, S. 550.
  30. Franz Babinger: Mehmed der Eroberer und seine Zeit. Weltenstürmer einer Zeitenwende. Bruckmann Verlag, München 1953, S. 102.
  31. Joseph von Hammer: Geschichte des Osmanischen Reiches. Band 1, Hartleben, Pest 1827, S. 554.
  32. Joseph von Hammer: Geschichte des Osmanischen Reiches. Band 1, Hartleben, Pest 1827, S. 553 Fußnote a.
  33. Ṭursun Beğ: Tārīḫ-i Ebū ʾl-Fetḥ. Kommentierter Abdruck bei Halil İnalcık, Rhoads Murphey: The History of Mehmed the Conqueror by Tursun Beg. Minneapolis/Chicago 1978, f. 51a.
  34. a b Sabine Schlüter: Gaspare Fossatis Restaurierung der Hagia Sophia in Istanbul 1847–49. Verlag Peter Lang, Bern 1999, ISBN 3-906762-43-2, S. 79.
  35. Christoph Duppel: Zerstörungsfreie Untersuchungen am Baugefüge der Hagia Sophia in Istanbul. (PDF; 3,1 MB)
  36. Hagia Sophia Spirit Abound in Calatrava’s St. Nicholas Ground Zero Church Design. In: The National Herald. 8. März 2014.
  37. Santiago Calatrava: The Rebirth of Saint Nicholas Church on Ground Zero. In: Huffington Post. 22. Sept 2015.
  38. The Saint Nicholas National Shrine at World Trade Center
  39. Ground Blessing Service for The St. Nicholas National Shrine at the World Trade Center
  40. From Inspiration to Rendering: The Architecture of the St. Nicholas National Shrine at World Trade Center
  41. Santiago Calatrava: Huffington Post, 22. September 2015
  42. Santiago Calatrava rebuilds St Nicholas Church on Ground Zero, In: BBC. 7. Januar 2015.
  43. Paul Magdalino: Istanbul: Buildings, Hagia Sophia. In: Grove Art Online. Oxford Art Online. gesehen am 28 Februar 2010.
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  45. trt.net.tr TRT Online: Jedinstvena bogomolja dva carstva: Aja Sofija
  46. bastabalkana.com BaštaBalkana.com: Misterija Svete Sofije – šta sve u Aja Sofiji plaši Turke
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  48. narod.hr Narod.hr: 11.5.330. – osnovan Konstantinopolis (Istanbul) – srce kršćanskog Istoka
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  50. dtj-online Abwegige Forderung aus Russland - Russischer Abgeordneter fordert, die Hagia Sophia wieder zu einer Kirche zu machen
  51. katholisches.info Hagia Sophia an Christen zurückgeben – Eiszeit in russisch-türkischen Beziehungen
  52. Welt Online Hagia Sophia: Vorbild vieler Moscheen soll wieder Kirche werden
  53. UnchainedNewTurkey.de Hagia Sophia - Die heilige Sehnsucht
  54. Nationalisten wollen in Hagia Sophia beten. In: tagesspiegel.de. 1. September 2010.
  55. Streit um Zukunft der Hagia Sophia in Istanbul. (Memento vom 2. Januar 2014 im Internet Archive) auf: zeit.de, 27. Dezember 2013.
  56. Ayasofya Meydanı'nda binlerce kişi namaz kıldı, Hürriyet, 31. Mai 2014, Weblink aufgerufen am 29. Juni 2014 [1]
  57. Erstmals seit 85 Jahren Koranlesung in Hagia Sophia In: http://derstandard.at/ 12. September 2015.
  58. Ilber Ortayli: Ayasofya’ya önce biz saygı duymalıyız, Milliyet am 8. Juni 2014, Weblink aufgerufen am 29. Juni 2014 [2]
  59. Marco Kauffmann Bossart: Religiöse Versuchung im Ramadan. Neue Zürcher Zeitung vom 9. Juni 2016