Heigenbrücken

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Wappen Deutschlandkarte
Heigenbrücken
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Heigenbrücken hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 2′ N, 9° 23′ OKoordinaten: 50° 2′ N, 9° 23′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Aschaffenburg
Verwaltungs­gemeinschaft: Heigenbrücken
Höhe: 274 m ü. NHN
Fläche: 6,73 km2
Einwohner: 2346 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 349 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63869
Vorwahl: 06020
Kfz-Kennzeichen: AB, ALZ
Gemeindeschlüssel: 09 6 71 126
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 7
63869 Heigenbrücken
Website: www.heigenbruecken.de
Bürgermeister: Werner Englert (SPD)
Lage der Gemeinde Heigenbrücken im Landkreis Aschaffenburg
KarteAlzenauKahl am MainKarlstein am MainKleinostheimStockstadt am MainGroßostheimMainaschaffMömbrisJohannesberg (Bayern)GlattbachWiesener ForstForst Hain im SpessartHeinrichsthaler ForstHeinrichsthaler ForstWaldaschaffer ForstSchöllkrippener ForstSailaufer ForstRohrbrunner ForstRothenbucher ForstDammbachDammbachGoldbach (Unterfranken)GeiselbachWesterngrundSchöllkrippenKleinkahlWiesen (Unterfranken)Krombach (Unterfranken)SommerkahlBlankenbachHösbachSailaufHaibach (Unterfranken)HeigenbrückenHeinrichsthalLaufachWeibersbrunnRothenbuchWaldaschaffBessenbachMespelbrunnHeimbuchenthalDammbachWeibersbrunnAschaffenburgHessenLandkreis MiltenbergLandkreis Main-Spessart
Karte

Heigenbrücken ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Heigenbrücken.

Geografie

Geografische Lage

Heigenbrücken liegt in der Region Bayerischer Untermain inmitten des Spessarts. Der topographisch höchste Punkt der Gemeindegemarkung befindet sich an der Steigkoppe mit 493 m ü. NN (Lage), der niedrigste liegt am Lohrbach südöstlich von Heigenbrücken auf 248 m ü. NN (Lage).

Das Dorf Heigenbrücken selbst liegt im Tal des Lohrbachs zwischen Jakobsthal und Neuhütten. Der höchste Punkt der Dorfgemarkung befindet sich am Hang des Schwarzkopfes auf 424 m ü. NN, der niedrigste entspricht dem der gesamten Gemeinde.[2]

Geologie

Geologisch prägt die Landschaft ein Unterer Buntsandstein, den 1894 Wilhelm von Grümbel nach seinem Fundort als Heigenbrückener Sandstein bezeichnete. Im 19. Jahrhundert wurde der feinkörnige weiße Sandstein als Baumaterial abgebaut. Aufgelassene Steinbrüche befinden sich nördlich der Gemeinde sowie südlich an der St 2317 am Pollasch-Denkmal.

Gemeindegliederung

Heigenbrücken hat zwei Ortsteile:[3]

Nachbargemeinden

Heinrichsthaler Forst
(Gemeindefreies Gebiet)
Gemeinde
Heinrichsthal
Heinrichsthaler Forst
(Gemeindefreies Gebiet)
Sailaufer Forst
(Gemeindefreies Gebiet)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Gemeinde
Neuhütten
Forst Hain im Spessart
(Gemeindefreies Gebiet)

Name

Etymologie

Der ursprüngliche Name Heygerbruck geht auf die mittelhochdeutschen Wörter Heiger, das Reiher bedeutet, und brücke zurück. Als Erklärung ergibt sich Brücke, an der sich Reiher aufhalten.[4] Eine Verbindung mit bruch, das Sumpf bedeutet, kann durch die Schreibweise im 16. Jahrhundert …zur Heygerbrucken wohl ausgeschlossen werden.

Frühere Schreibweisen

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]

  • 1477 Heygerbruck
  • 1518 Haigersbrücken
  • 1526 Heygerbrucken
  • 1551 Heyger Brucken
  • 1633 Haigenbrücken
  • 1819 Heigenbrücken

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung als Heygerbruch erfolgte im Jahr 1477. Mit dem Erzstift Mainz fiel Heigenbrücken bei der Säkularisation an das neugebildete Fürstentum Aschaffenburg, mit welchem es 1814 (jetzt ein Departement des Großherzogtums Frankfurt) zu Bayern kam. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Heigenbrücken.

Am 1. Juli 1862 wurde das Bezirksamt Aschaffenburg gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Heigenbrücken lag. 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Heigenbrücken war nun eine der 33 Gemeinden im Altkreis Aschaffenburg. Dieser schloss sich am 1. Juli 1972 mit dem Landkreis Alzenau in Unterfranken zum neuen Landkreis Aschaffenburg zusammen.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1972 wurde Jakobsthal eingemeindet.[5]

Religionen (Haupt- u. Nebenwohnsitz)

  • katholisch: 1837
  • evangelisch: 231
  • sonstige: 333

(Stand: 1. Januar 2010)

Einwohnerentwicklung

  • 1970: 2.330 Einwohner
  • 1987: 2.332 Einwohner
  • 2000: 2.499 Einwohner

Politik

Kommunalwahl 2008[6]
Wahlbeteiligung: 83,3 %
 %
50
40
30
20
10
0
41,5 %
37,3 %
21,2 %

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Heigenbrücken hat 15 Mitglieder einschließlich des Bürgermeisters.

CSU SPD Freie Wähler Heigenbrücken-Jakobsthal Gesamt
2014 5 7 3 15 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 16. März 2014)

Bürgermeister

Bürgermeister ist Werner Englert (SPD). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Hans Wüst (SPD) und wurde 2014 im Amt bestätigt.

Wappen

Die Gemeinde Heigenbrücken führt seit Juni 1977 ein eigenes Wappen.

Blasonierung: „Über einem grünen Einberg, darin ein silbernes gemauertes, silbern gefasstes und schwarzgefugtes Tunnelportal mit schwarzem Tunneleingang, in Silber ein roter Kutterolf mit geradem Hals, beseitet von je einem grünen Eichenblatt“.

Wappengeschichte und -erklärung: Der Schwarzkopftunnel, der beim Bau der Ludwigs-West-Bahn als eine besondere technische Leistung galt und das Wahrzeichen der Gemeinde ist, wurde in das Wappen aufgenommen. Auf die geografische Lage des Ortes im eichenreichen Spessart weisen die beiden grünen Eichenblätter im Wappen hin. Bei dem sogenannten Kutterolf oder Gluckerflasche handelt es sich um ein gläsernes Trinkgefäß, das bis ins 19. Jahrhundert in Gebrauch war und für die früher bedeutende Glasindustrie in der Gemeinde steht. Aus dem Wappen des Kurfürstentums Mainz sind die restlichen Wappenfarben Silber und Rot übernommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen

  • Heigenbrücken gehörte im Mittelalter zur Pfarrei Wiesthal und wurde erst 1916 eine selbstständige katholische Pfarrei. Einen Kirchen-Erstbau (St. Wendelinus) erhielt die Gemeinde indes bereits 1730, gefolgt von einem eigenen Friedhof 1821. Die baufällige barocke Kirche wurde 1892–1893 durch einen neogotischen Neubau ersetzt, der 1935 um ein Querschiff erweitert wurde. Innere Umgestaltungen und Restaurierungen erfolgten 1954, 1972, 1998 und 2001. Kernstück der Ausstattung ist ein Marienaltar aus der Entstehungszeit der Kirche, flankiert von Skulpturen der Gottesmutter Maria und des Heiligen Wendelinus. Ein neues Chorbogenkruzifix (in neoromanischer Fassung) von dem Ehepaar Warrings (Bischofsheim/Rhön) stammt von 2003.
  • Die evangelische Gemeinde erhielt erst 1969 mit der Dietrich Bonhoeffer-Kirche ein eigenes Kirchengebäude. Dieses wurde im Winter 2001/2002 innen renoviert und umgestaltet. Das Altargemälde und die Entwürfe zu den Fensterbildern schuf die Laufacher Künstlerin Cordula Stein.

Profanbauten

Villa Daniel Heiter (1854)
  • In der heterogenen Bausubstanz von Heigenbrücken fallen zwei Fachwerkbauten auf; das ältere mit Giebel und verzierten Kraghölzern (Hauptstraße 8, 16./17. Jahrhundert) beherbergt heute ein Café; das jüngere (Jägerstraße 5, um 1800) ist in Privatbesitz.
  • In Bahnhofsnähe (Lindenallee) gibt es zwei von dem Steinbruchbesitzer und Bauunternehmer Daniel Heiter Mitte des 19. Jahrhunderts konzipierte Villenbauten im spätklassizistischen Stil. Die Villa mit Park neben dem Tunneleingang (Lindenallee 31) errichtete er 1854 für sich selbst; nach seinem Tod verkaufte die Witwe das Gebäude an die bayerische Forstverwaltung. Das Forstamt Heigenbrücken (bzw. seit der Verwaltungsreform 2005 der Forst- und Ausbildungsbetrieb der Bayerische Staatsforsten AöR) hat seinen Sitz in diesem Gebäude. Eine zweite Villa mit Park am Lohrbach auf der gegenüberliegenden Straßenseite plante Daniel Heiter 1884 als Freizeitdomizil für den Kaufmann Rudolf Marburg. Diese Villa Marburg wurde in den Jahren 2002–2007 von Werner Wenzel zu einem 4-Sterne-Tagungs- und Wellnesshotel umgebaut.
  • Bahnhofsgebäude und Bahnanlagen stammen ebenfalls aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (s.u.)

Gedenksteine

Ehrenmal auf dem Pollasch (1927)
  • Auf dem Pollasch steht ein Ehrenmal des Vereins der Hochspessartfreunde Rothenbuch e.V.Frankfurt am Main für die 140 im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder. Der Heigenbrückener Steinmetz Georg Lippert gestaltete es 1927 aus lokalem Buntsandstein. 2009 wurde die Aussichtsplattform am Pollasch in der Weise neu gestaltet, dass die nach dem Oberförster Christian Wodianka benannte Schutzhütte (1934) von der gegenüberliegenden Straßenseite der St 2317 auf die Denkmalsseite versetzt wurde, damit sie wie früher, als diese Straße noch ein Wanderweg war, als Ensemble mit dem Denkmal und mit dem Aussichtspunkt empfunden werden sollte. Die Aussicht reicht weit in das Laufachtal hinein über den namensgebenden Ort hinweg.
  • Am Parkplatz Hirschhörner unterhalb dieses Aussichtspunktes gibt es einen unklaren Gedenkstein aus der Zeit des Ersten Koalitionskrieges, das Sternheimer Kreuz (verwitterte – grammatisch nicht korrekte – Inschrift 1980 erneuert): 1796 hat an dieser Stelle der kurmainzische Oberförster Heinrich Sternheimer in Heigenbrücken und seinem treuen Helfer Jakob vier Franzosen und einen Offizier erschossen, welcher mit seiner Abteilung das ganze Dorf ausgeplündert hatten und ihnen ihre Beute aus dem Marsche nach Aschaffenburg abjagte. Der Vorfall ist lokalhistorisch nicht belegt.
  • Einen privaten Gedenkstein zusammen mit einer Buntsandstein-Skulpturengruppe Christus am Ölberg ließ Theo Kunkel auf seinem Grundstück am Nordhang des Pollasch errichten (am Gründonnerstag 2007 eingesegnet und beabsichtigt als Besinnungsort für Wanderer und Ortsbewohner).

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Heigenbrücken

Wirtschaft und Infrastruktur

Geschichte: Glasmacherei

Glasbläser-Skulptur

Im Mittelalter – spätestens im 15. Jahrhundert – und der frühen Neuzeit lag Heigenbrücken im Zentrum der Glasmacherei im Spessart. Im Bächlesgrund südlich des Ortes, wo zwei Glashütten nachgewiesen sind, wurde zur Glasherstellung – wie üblich – Quarzsand verwendet. Die oft zitierte Verwendung von Schwerspat (Baryt) im Glas ist inzwischen widerlegt worden und auch nicht technologisch begründbar [7]. Weitere Glashütten in der Nähe gab es im gesamten Lohrbachtal, in Jakobsthal sowie von Wiesthal bis Partenstein. Sie stellten nur einfaches Gebrauchsglas (Waldglas) her und wurden im 17. Jahrhundert geschlossen, da Kurmainz sich auf wenige Standorte – u.a. Weibersbrunn – zur Produktion hochwertigen Qualitätsglases konzentrierte. Bis ins 16. Jahrhundert fanden im Bächlesgrund am Pfingstmontag die Jahresversammlungen des 1406 gegründeten Bundes der Spessarter Glasmacher (Gleser uff (und) umb den Spethßar) statt, die Verstöße gegen die Zunftordnung in puncto Arbeitszeit, Produktionsbedingungen und Mengenbeschränkungen ahndeten.

An diese Ära erinnert heute – außer der Blasonierung im Wappen (s.o.) – nur noch eine stark verwitterte Skulptur eines Glasbläsers im Bereich des Bahnhofsgeländes.

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 20, im produzierenden Gewerbe 59 und im Bereich Handel und Verkehr 11 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 97 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 782. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe. Es gab im Jahr 1999 keine landwirtschaftlichen Betriebe.

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 935.000 €.

Tourismus

Wegweiser des 19. Jh. mit Hirschgeweih

Der staatlich anerkannte Luftkurort im größten zusammenhängenden Laubwaldgebiet Deutschlands ist ein traditioneller Urlaubsort mit einer Vielzahl von Einrichtungen.

Der Fremdenverkehr in Heigenbrücken wurde bereits im 19. Jahrhundert durch den Eisenbahnanschluss (s.u.) ermöglicht. 1880 wurde der lokale Verein der Spessartfreunde gegründet, einer von mehreren Vorläufern des Spessartbundes. Ein aus dem 19. Jahrhundert erhaltener Wegweiser mit Hirschgeweih unterhalb des Pollasch (Parkplatz Hirschhörner) an der Wegkreuzung Rothenbuch/Heigenbrücken/Hain-Laufach/Jakobsthal dokumentiert diese frühe Phase des Wandertourismus.

Eine Reihe von Hotels, Pensionen und Freizeiteinrichtungen (Schwimmbad) entstanden in den 1920er Jahren.

Zum zeitgenössischen Tourismus gehören die Freizeitanlage im Bächlesgrund mit Wildpark und großem Spielplatz sowie ein Kletterwald mit verschiedenen Parcours, das neue Naturschwimmbad, mehrere Kinderspielplätze und die beiden Wintersportgebiete Winterloch und Engländer (im Ortsteil Jakobsthal). Im Winter werden außerdem noch Langlaufloipen durch den Spessartwald gespurt.

Im Winterloch finden sich neben einem modernen Skilift die Reste einer von 1954 bis 1968 benutzten Skisprungschanze, der Adalbert Clausius Sprungschanze.

Als Wanderparadies mitten im Spessart verfügt Heigenbrücken über mannigfache Wandermöglichkeiten mit Rundwanderwegen, Fernwanderwegen und Lehrpfade für Wald und Wasser. Ein Nordic-Walking-Parcours, der Lehrpfad Kommunikationswald und ein Kulturweg (Archäologisches Spessartprojekt), der teilweise mit dem historischen Eselsweg zusammenfällt, ergänzen das Angebot.

Eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten vom 4-Sterne-Hotel bis hin zu Gaststätten und Pensionen und auch Ferienwohnungen runden die Angebotspalette ab.

Verkehr

Portal des Schwarzkopftunnels in Heigenbrücken

Heigenbrücken liegt an der Bahnstrecke Würzburg–Hanau (Main-Spessart-Bahn). Der Bahnhof Heigenbrücken liegt unmittelbar östlich des Scheiteltunnels der Spessartrampe, des Schwarzkopftunnels (1850–1854), der auch im Gemeindewappen erscheint. Er wird meist stündlich von Regionalexpresszügen der Linie Frankfurt (Main)Würzburg und von Regionalbahnzügen der Linie Heigenbrücken–Aschaffenburg bedient. Das Empfangsgebäude wurde nach Plänen von Gottfried von Neureuther 1857 errichtet.

Aus eisenbahnsignaltechnischer Sicht liegt der 925 m lange Schwarzkopftunnel innerhalb des Bahnhofes Heigenbrücken. Diese Besonderheit resultiert aus dem noch heute zwischen Laufach und Heigenbrücken durchgeführten Nachschiebebetrieb. Schwere Güterzüge machen im Bahnhof Laufach Halt, eine Schiebelokomotive setzt sich hinter den Zug und unterstützt die Zuglok so bei der Bewältigung der Spessart-Rampe, die im steilsten Abschnitt eine Steigung von 1:47 (etwa 21 ‰) aufweist. Der Tunnel selbst ist nahezu steigungsfrei ausgeführt. Unmittelbar vor dem Tunnelportal verlässt die Schiebelok den Güterzug, der auf seiner Fahrt in Richtung Südosten nun die schwerste Steigung bewältigt hat. Damit die Schiebelok nicht durch den Tunnel bis in den Bereich der Personenverkehrsanlage fahren muss (was zu einem Betriebshemmnis führen würde), sind die Gleisanlagen auf der Aschaffenburger Seite des Tunnels so ausgeführt, dass sie wieder auf dem rechten Gleis nach Laufach zurückkehren kann. Die dafür erforderlichen Weichen gehören noch zum Stellbereich der Stellwerksanlage Heigenbrücken, so dass der Bahnhof sich bis über den Schwarzkopftunnel hinaus erstreckt.

Mit der Fertigstellung des neuen Tunnels 2017 ist geplant, den alten aufgrund seines hohen Alters außer Betrieb zu nehmen. Ein Ende des Nachschiebebetriebes ist somit absehbar.[8]

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2010):

  • Kindergarten: 100 Kindergartenplätze mit 54 Kindern
  • Grundschule: mit 4 Lehrern und 69 Schülern

Museen

Die Kristall-Stube (Bornackerweg 19) war ein privates Mineralienmuseum, in dem über 1000 Ausstellungsstücke aus allen Kontinenten besichtigt werden konnten. Besondere Attraktionen war der größte (2 Meter hoch) Amethyst in einer Privatsammlung in Deutschland sowie der mit 7,4 Tonnen größte Rosenquarz in Deutschland. [9]

Ein privat betriebenes kleines Motorradmuseum („Moppedscheune“) befindet sich in den Räumen der Dorfstraße 14. Ein zusätzlicher Ausstellungsraum ist seit Frühjahr 2008 schräg gegenüber eröffnet. Gezeigt werden Motorräder und Zubehör der 1930er bis 70er Jahre.

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  3. Heigenbrücken. In: Bayerische Landesbibliothek Online.
  4. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 422.
  6. http://www.wahlen.bayern.de/biz/kowa_g2008.php?g=h&schluessel=671&suchbegriff=6
  7. LORENZ, J. (2008a): Schwerspat im Spessart-Glas?- S. 93 – 94, 1 Abb.- In FLACHENECKER, H., HIMMELSBACH, G. & STEPPUHN, P. (2008): Glashüttenlandschaft Europa Beiträge zum 3. Internationalen Glassymposium in Heigenbrücken / Spessart.- Historische Studien der Universität Würzburg Band 8, 211 S. , ca. 100 Abb., [Verlag Schnell & Steiner GmbH] Regensburg.
  8. Main-Post-Artikel vom 13. Oktober 2014
  9. Kristall-Stube. auf der Webseite der Gemeinde Heigenbrücken.

Weblinks

Commons: Heigenbrücken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien