Weidenbach (Mittelfranken)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 12′ N, 10° 39′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Ansbach | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Triesdorf | |
Höhe: | 437 m ü. NHN | |
Fläche: | 21,71 km2 | |
Einwohner: | 2452 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 113 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91746 | |
Vorwahlen: | 09826, 09805 | |
Kfz-Kennzeichen: | AN, DKB, FEU, ROT | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 71 216 | |
Marktgliederung: | 9 Ortsteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Triesdorfer Str. 8 91746 Weidenbach | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Gerhard Siegler (Freie Wähler) | |
Lage des Marktes Weidenbach im Landkreis Ansbach | ||
Weidenbach ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Triesdorf. Der Markt ist Gewinner des Bezirksentscheids 2008/2010 „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“. Die Gemeindeteile Weidenbach und Triesdorf, welches bis 1806 die Sommerresidenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach war, sind baulich zusammengewachsen. Durch die Nähe der Residenz sind in Weidenbach viele bürgerliche Bauten des Ansbacher Spätbarock erhalten geblieben.
Geographie
Weidenbach liegt 15 km Süd-Süd-Östlich von Ansbach im Altmühltal nördlich der Fränkischen Alb. Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Ansbach, Lichtenau, Merkendorf, Ornbau, Bechhofen und Burgoberbach.
Gemeindegliederung
Der Markt Weidenbach besteht aus neun Gemeindeteilen:
Geschichte
1229 wurde Weidenbach als freies Bauerndorf erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1600 wurde das benachbarte Bauerndorf Triesdorf von den Herren von Seckendorff an den Ansbacher Markgraf Georg Friedrich I. verkauft. Der Markgraf und seine Nachfolger bauten Triesdorf zu ihrer Sommerresidenz aus, im Zuge dieses Umbaus wurden die 16 Triesdorfer Bauern nach Weidenbach umgesiedelt. Ab 1682 begannen größere Umbauarbeiten in Triesdorf, das Weiße Schloss wird erbaut und Triesdorf wird mit einer Backsteinmauer, der sogenannten Roten Mauer umgeben. 1624 wird Weidenbach das Marktrecht verliehen.
Als Christian Friedrich Carl Alexander von Brandenburg-Ansbach die Regentschaft über das Markgrafentum übernimmt begann ein zweiter Bauboom in Triesdorf. Alexander hegte eine große Leidenschaft für die Jagd. In Triesdorf bot sich ihm für seine Leidenschaft ein weites Betätigungsfeld. Offiziell war sein Regierungssitz zwar Ansbach, aber durch die Liebe zur Jagd hielt er sich die meiste Zeit in Triesdorf auf. Durch die ständige Anwesenheit war eine Umfangreiche Hofhaltung notwendig. So wurde auch eine Ökonomie gegründet, die der Ernährung der Hofgesellschaft sichern sollte. Viele Angehörige des Hofes bauten sich in Weidenbach bürgerliche Häuser im klassischen spätbarocken Stil. 1791 dankte der Alexander ab, das Fürstentum und somit auch Weidenbach-Triesdorf kam zunächst an Preußen und unter Napoleon 1806 an Bayern. 1848 wurde der Gutshof Standort der Königlich Bayerischen Kreisackerbauschule Triesdorf.
Eingemeindungen
Vor der Gemeindegebietsreform hatte Weidenbach nur den Ortsteil Triesdorf. Am 1. Juli 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Leidendorf mit ihren Ortsteilen eingegliedert.[2]
Einwohnerentwicklung
Markt Weidenbach mit eingemeindeten Ortsteilen:
- 1939: 1.478 Einwohner
- 1950: 2.180 Einwohner
- 1961: 1.982 Einwohner
- 1979: 2.132 Einwohner
- 2003: 2.223 Einwohner
- 2007: 2.182 Einwohner
- 2011: 2.116 Einwohner
Markt Weidenbach ohne eingemeindete Ortsteile:
Politik
Marktgemeinderat
Der Weidenbacher Marktgemeinderat hat 15 Mitglieder einschließlich des Bürgermeisters. Bei der Kommunalwahl vom 16. März 2014 gab es folgendes Ergebnis:
- Freie Wählergemeinschaft und die Weidenbacher Liste: 12 Sitze
- Liste Weidenbach-Triesdorf: 2 Sitze
Bürgermeister
- Gerhard Siegler (1. Bürgermeister)
- Willi Albrecht (2. Bürgermeister)
- Heidi Ebersberger (3. Bürgermeisterin)
Wappen
- senkrecht zweigeteilter Schild. Rechts Silber und links in Schwarz
- vorne über gesenktem blauen Wellenbalken ein gebogener grüner Weidenzweig
- hinten ein auffliegender widersehendersilberner Falke, der ein goldenes Pflugmesser in den Fängen hält.
Gemeindepartnerschaften
Weidenbach unterhält eine Gemeindepartnerschaft zu Besenyszög, Ungarn.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Markgrafen- und Pfarrkirche
- Weißes Schloss
- Rotes Schloss
- Villa Sandrina
- Altes Reithaus
- Altes Hofgartenschloss
- Jägerhaus
- Forsthaus
- Kavalliershäuschen (holländische Häuslein)
- Seckendorffburg
- Marstall und Stallmeisterei
- Meierei
- Rote Mauer
Baudenkmäler
→ Liste der Baudenkmäler in Weidenbach (Mittelfranken)
Parks
- Barockgarten
Naturdenkmäler
- Deutschlands einziger Biberlehrpfad
- Platanenalleen Richtung Ansbach und Merkendorf
Sport
- Radweg: Meister (r)Ade(l)bar – mit dem Storch unterwegs im Altmühltal
- Tore-Türme-Schlösser-Radweg (Triesdorf–Weidenbach–Ornbau–Arberg–Bechhofen–Merkendorf–Wolframs-Eschenbach–Windsbach–Mitteleschenbach–Haundorf–Muhr am See)
- Radweg Ansbach–Altmühl (Ansbach entlang der B 13 bis Leidendorf dann durch Triesdorf nach Ornbau, von Ornbau aus als Altmühlradweg entlang des Altmühlsees bis Kelheim).
Regelmäßige Veranstaltungen
- Weidenbacher Kirchweih (Anfang Mai)
- Festball der ‚Vereinigung ehemaliger Triesdorfer‘ (am Samstag vor dem Triesdorfer Johannitag)
- Triesdorfer Johannitag (Tag der Offenen Tür im Bildungszentrum Triesdorf, Sonntag nach dem 24. Juni, dem Feiertag Johannes des Täufers)
- Rosenhofkirchweih in Nehdorf (im Juli)
- Kirchweih in Leidendorf (im Juli)
- Weidenbacher Dorffest (im Juli)
- Brotbackfest in Leidendorf (Ende August)
- Weidenbacher Herbstmarkt (Sonntag vor Erntedank)
- historische Führung durch die historischen Gebäude und die Landschaftsparks
- Führung durch den landwirtschaftlichen Betrieb mit fachlich fundierten Aussagen für nicht landwirtschaftliches Publikum
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Markt Weidenbach liegt an der Bundesstraße 13, ca. 12 km südlich von Ansbach, in 12 km Entfernung verläuft die Bundesautobahn 6. In ca. 3,5 km Entfernung befindet sich der Bahnhof Triesdorf an der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg.
Bildung
Im Ortsteil Triesdorf befindet sich das Landwirtschaftliche Bildungszentrum Triesdorf[5]
- Gutshof des Bezirks Mittelfranken
- Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Milchanalytik (LVFZ) der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Berufsschule für Milchwirtschaftliche Laboranten in Bayern, Fortbildung zum/zur Milchwirtschaftlichen Labormeister
- Lehrmolkerei des Milchwirtschaftlichen Vereins Franken e. V.
- Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf (im Besitz des Bezirks Mittelfranken)
- Tierhaltungsschule
- Landmaschinenschule
- Standort der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf mit den Fakultäten Landwirtschaft (Bachelor-Studiengänge: Landwirtschaft, Ernährung und Versorgungsmanagement, Agrartechnik, Lebensmittelmanagement und den Masterstudiengängen: MBA in Regionalmanagement, Internationaler MBA in Agrarmanagement) und Umweltsicherung (Bachelor-Studiengänge: Umweltsicherung, Technologie Erneuerbarer Energien, Wassertechnologie). Die Hochschule ging aus der Ingenieursschule für Landwirtschaft hervor, die 1971 zur Fachhochschule wurde.
- Staatliche Fachakademie für Landwirtschaft, Fachrichtung Hauswirtschaft und Ernährung
- Technikerschule für Landbau
- Höhere Landbauschule
- Staatliche Fachoberschule/Berufsoberschule für Landwirtschaft (Schwerpunkte Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Garten- und Landschaftsbau, Umweltsicherung und Ernährung)
- Staatliche Berufsschule Ansbach, Außenstelle Triesdorf mit den Fachbereichen Landwirt, Milchwirtschaftlicher Laborant, Tierpfleger, Tierwirt und Fachkraft Agrarservice
Weblinks
- Karte der Gemeinde Weidenbach auf dem BayernAtlas
- Homepage des Marktes Weidenbach
- Eintrag zum Wappen von Weidenbach (Mittelfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Die Residenz des letzten Markgrafen von Ansbach-Bayreuth
- Weidenbach (Mittelfranken): Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 461.
- ↑ http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/feuchtwangen.htm
- ↑ http://geschichte-on-demand.de/bay_feuchtwangen.html
- ↑ Informationsbroschüre Bildungszentrum Triesdorf