„Düren“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K →‎Einwohnerentwicklung: Unterschiedliche Angaben zum Stand der Einwohnerzahlen vom 31.12.2007
im BNR komplett überarbeiteten Artikel hier eingefügt
Zeile 26: Zeile 26:
|Partei = CDU
|Partei = CDU
}}
}}
'''Düren''' ist eine [[große kreisangehörige Stadt]] des [[Kreis Düren|Kreises Düren]] in [[Nordrhein-Westfalen]] zwischen [[Aachen]] und [[Köln]] mit etwa 90.000 Einwohnern. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Kreises Düren und Mitglied der [[Euregio Maas-Rhein]]. Durch das Stadtgebiet Dürens fließt die [[Rur]]. Durch die Lage am Rand der [[Nordeifel]] sind sowohl der [[Nationalpark Eifel]] als auch größere Städte wie [[Aachen]], [[Köln]] und [[Düsseldorf]] schnell erreichbar. Deshalb ist Düren als [[Oberzentrum|Mittelzentrum mit oberzentraler Funktion]] zu definieren.

'''Düren''' ist eine [[große kreisangehörige Stadt]] des [[Kreis Düren|Kreises Düren]] in [[Nordrhein-Westfalen]] zwischen [[Aachen]] und [[Köln]] mit etwa 90.000 Einwohnern. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Kreises Düren und Mitglied der [[Euregio Maas-Rhein]]. Durch das Stadtgebiet Dürens fließt die [[Rur]].

Durch die Lage am Rand der [[Nordeifel]] sind sowohl der [[Nationalpark Eifel]] als auch größere Städte wie [[Aachen]], [[Köln]] und [[Düsseldorf]] schnell erreichbar. Deshalb ist Düren als [[Oberzentrum|Mittelzentrum mit oberzentraler Funktion]] zu definieren.


== Geografie ==
== Geografie ==
=== Geografische Lage ===
=== Geografische Lage ===
Das Stadtgebiet liegt auf einer Fläche von 85 km². Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt 12,5 km, in Ost-West-Richtung 10 km. Die Stadtgrenze ist etwa 50 km lang. Der höchste Punkt liegt mit {{Höhe|225|DE-NN|link=true}} bei Berzbuir-Kufferath, während sich der niedrigste Punkt an der Rur bei Merken mit {{Höhe|105|DE-NN}} befindet.
Das Stadtgebiet erstreckt sich auf einer Fläche von 85&nbsp;km². Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt 12,5&nbsp;km, in Ost-West-Richtung 10&nbsp;km. Die Stadtgrenze ist etwa 50&nbsp;km lang. Der höchste Punkt liegt mit {{Höhe|225|DE-NN|link=true}} auf der Abraumhald Beythal an der B399 in der [[Gemarkung]] Berzbuir-Kufferath, während sich der niedrigste Punkt mit {{Höhe|105|DE-NN}} an der Rur bei Merken befindet. Den größten Anteil der Fläche beanspruchte im Jahr 2006 die [[Landwirtschaft]], die mit 4.205 Hektar fast das halbe Stadtgebiet bedeckte. Die zweitgrößte Nutzungsart waren Gebäude und Freiflächen mit 1.900 Hektar (22,4 %). 955 Hektar waren mit Wald bedeckt und 790 Hektar wurden vom Verkehr benutzt.<ref>[http://www.dueren.de/stadtinfo/zahlen-der-stadt-dueren/lage-der-stadt/ dueren.de Lage der Stadt]</ref>

Den größten Anteil an der Flächenverteilung hatten im Jahr 1999 [[Landwirtschaft]]sflächen mit etwa 52 %, Gebäude- und Freiflächen mit fast 24 %, sowie Wald- und Verkehrsflächen mit jeweils ungefähr 9 %.
<!-- beispielsweise Landschaften, Berge, Flüsse etc. -->
<!-- === Geologie === -->


=== Nachbargemeinden ===
=== Nachbargemeinden ===
Düren liegt im Zentrum des gleichnamigen Kreises, zu dem auch alle Nachbargemeinden gehören. Von Norden aus im Uhrzeigersinn sind die Nachbarn [[Niederzier]], [[Merzenich]], [[Nörvenich]], [[Kreuzau]], [[Hürtgenwald]], [[Langerwehe]] und [[Inden (Rheinland)|Inden]].
* [[Hürtgenwald]]
* [[Inden (Rheinland)|Inden]]
* [[Kreuzau]]
* [[Langerwehe]]
* [[Merzenich]]
* [[Niederzier]]
* [[Nörvenich]]


=== Stadtgliederung ===
=== Stadtgliederung ===
Die inneren Stadtbezirke sind nach den Himmelsrichtungen unterschieden, also Düren-Ost (mit der Satellitenstadt und [[Distelrath]]), Düren-Süd, Düren-Nord und Düren-West ([[Rölsdorf]]). Hinzu kommt die Innenstadt.
[[Bild:Übersicht der Stadtteile von Düren.jpg|thumb|Übersicht der Stadtteile von Düren]]
[[Bild:Übersicht der Stadtteile von Düren.jpg|thumb|Übersicht der Stadtteile von Düren]]
Die inneren Stadtbezirke sind nach den Himmelsrichtungen bezeichnet, also Düren-Nord, Düren-Ost (mit der Satellitenstadt und [[Distelrath]]), Düren-Süd und Düren-West ([[Rölsdorf]]). Hinzu kommt die Innenstadt. Der [[Grüngürtel (Düren)|Grüngürtel]] ist ein großes Siedlungsgebiet aus dem ersten Drittel des 20.&nbsp;Jahrhunderts im nordöstlichen Bereich des Stadtgebietes. Am 1.&nbsp;Januar 1972 wurden auf Grund des [[Aachen-Gesetz]]es fünfzehn ehemals selbstständige Orte eingegliedert.


* [[Arnoldsweiler]] liegt am Rand des Bürgewalds und schließt das [[Haus Rath (Düren)|Haus Rath]] ein.
Die folgenden ehemals selbstständigen Orte wurden am 1. Januar 1972 auf Grund des [[Aachen-Gesetz]]es eingegliedert.
* [[Berzbuir]] ist ein Dorf am Osthang der Eifel.
* [[Birgel (Düren)|Birgel]] gewann 2008 beim Wettbewerb [[Unser Dorf hat Zukunft]] eine Goldmedaille.
* [[Birkesdorf]] ist der größte Stadtteil und wurde durch ein Lied der [[Bläck Fööss]] überregional bekannt.
* [[Derichsweiler (Düren)|Derichsweiler]] war in [[Karolinger|karolingischer]] Zeit einer von 43 Königshöfen.
* [[Echtz]] ist durch den [[Echtzer See|Badesee]] und zwei Fußballspieler bekannt.
* [[Gürzenich (Düren)|Gürzenich]] liegt am [[Dürener Badesee]] und beherbergt den [[GFC Düren 09]].
* [[Hoven (Düren)|Hoven]] ist der Firmensitz der [[Julius Hoesch]] GmbH.
* [[Konzendorf]] ist ein kleiner Ort, der zu Echtz gehört.
* [[Krauthausen (Düren)|Krauthausen]] ist der Bruderort von Niederau mit zwei Fabriken.
* [[Kufferath (Düren)|Kufferath]] diente im Mittelalter als Förderstätte für verschiedene Erze.
* In [[Lendersdorf]] betrieb [[Leopold Hoesch]] seine Eisenhütte. Heute gibt es hier das St. Augustinus Krankenhaus.
* [[Mariaweiler]] ist der Firmensitz von [[GKD Gebrüder Kufferath]].
* [[Merken]] lag einst an einer Grenze und ist heute der viertgrößte Stadtteil.
* In [[Niederau (Düren)|Niederau]] befindet sich das [[Schloss Burgau]], das von einem Wald umgeben ist.


Im Rahmen der kommunalen Neugliederung des [[Köln-Gesetz]]es lehnte die Stadt Düren aus kommunalpolitischen Gründen eine Eingemeindung von [[Merzenich]] ab, was ein Novum in der Geschichte der nordrhein-westfälischen Gemeindeumstrukturierung darstellte. Mit Merzenich hätte Düren eine Einwohnerzahl von mehr als 100.000 erreicht und damit die Grenze zur [[Großstadt]] überschritten.
* [[Arnoldsweiler]]
* [[Berzbuir]]
* [[Birgel (Düren)|Birgel]]
* [[Birkesdorf]]
* [[Derichsweiler (Düren)|Derichsweiler]]
* [[Echtz]]
* [[Gürzenich (Düren)|Gürzenich]]
* [[Hoven (Düren)|Hoven]]
* [[Konzendorf]]
* [[Lendersdorf]]
* [[Krauthausen (Düren)|Krauthausen]]
* [[Kufferath (Düren)|Kufferath]]
* [[Mariaweiler]]
* [[Merken]]
* [[Niederau (Düren)|Niederau]]

Der größte Stadtteil – nach dem alten Stadtgebiet – war Ende 2005 Birkesdorf mit 8147 Einwohnern, der kleinste Krauthausen mit 349.

Der [[Grüngürtel (Düren)|Grüngürtel]] ist ein großes Siedlungsgebiet aus dem ersten Drittel des 20.&nbsp;Jahrhunderts im nordöstlichen Bereich des Stadtgebietes.

Im Rahmen der kommunalen Neugliederung des [[Köln-Gesetz]]es wurde aus kommunalpolitischen Gründen seitens der Stadt Düren eine Eingemeindung von [[Merzenich]] abgelehnt, was ein Novum in der Geschichte der nordrhein-westfälischen Gemeindeumstrukturierung darstellte. Dieser Verlust hält die Stadt auch heute noch von der Einwohnerzahl her unter der Großstadtmarke.
<!-- === Klima === -->


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Ursprung ===
=== Ursprung ===
Wahrscheinlich begann die Geschichte Dürens bereits vor 2000 Jahren. Schon vor Christi Geburt lebten hier die [[Kelten]]. Sie nannten ihre kleine Ansiedlung ''Durum'' (Burg). Nach den Kelten drangen Germanenstämme in dieses Gebiet ein, die wiederum von den [[Römisches Reich|Römern]] unter [[Julius Caesar]] besiegt wurden („Römisches Germanien“).

Wahrscheinlich begann die Geschichte Dürens bereits vor 2000 Jahren. Schon vor Christi Geburt lebten hier die [[Kelten]]. Sie nannten ihre kleine Ansiedlung Durum (das heißt Burg). Nach den Kelten drangen Germanenstämme in dieses Gebiet ein. Diese wurden von den [[Römisches Reich|Römern]] unter [[Julius Caesar]] besiegt (‚Römisches Germanien‘).


Durum sollte der Versorgungsraum für die sich schnell vergrößernde römische Station [[Köln]] werden. Außerdem führten wichtige römische Verkehrswege an Durum vorbei (beispielsweise die Straße Köln–[[Jülich]]–[[Tongeren]]). Etwa 400 Jahre lang blieben die Römer in dieser Gegend.
Durum sollte der Versorgungsraum für die sich schnell vergrößernde römische Station [[Köln]] werden. Außerdem führten wichtige römische Verkehrswege an Durum vorbei (beispielsweise die Straße Köln–[[Jülich]]–[[Tongeren]]). Etwa 400 Jahre lang blieben die Römer in dieser Gegend.


=== Mittelalter ===
=== Mittelalter ===
Nach dem Ende der römischen Herrschaft kamen die [[Franken (Volk)|Franken]] im fünften Jahrhundert nach Düren. Deren König [[Pippin der Jüngere|Pippin der Kleine]] besuchte im achten Jahrhundert öfter die römische Ansiedlung „Villa Duria“ und hielt hier wichtige Versammlungen ab. Die Bezeichnung „Villa Duria“ taucht zum ersten Mal in den Fränkischen Reichsannalen (Metzer Annalen) für das Jahr 747 auf. Laut August Schoop hat es in Düren keine römische Siedlung gegeben.


Pippin war der Vater des späteren Kaisers [[Karl der Große]]. Die Franken verwandelten das keltische Durum in eine Königsburg, die sie [[Königspfalz|Pfalz]] nannten und in der sich Karl der Große häufig aufhielt. Sie stand dort, wo heute die [[Annakirche (Düren)|Annakirche]] erbaut ist. Durch die häufigen Besuche Karls des Großen entstanden bald viele Märkte, zum Beispiel Kornmarkt, Viehmarkt, Holzmarkt, Hühnermarkt und Buttermarkt, die zum Aufschwung Dürens beitrugen.
Nach dem Ende der römischen Herrschaft kamen die [[Franken (Volk)|Franken]] im 5. Jahrhundert nach Düren. Der Frankenkönig [[Pippin der Jüngere|Pippin der Kleine]] besuchte im 8. Jahrhundert öfter die römische Ansiedlung „Villa Duria“ und hielt hier wichtige Versammlungen ab. Die Bezeichnung „Villa Duria“ taucht zum ersten Mal in den Fränkischen Reichsannalen (Metzer Annalen) für das Jahr 747 auf. Laut August Schoop hat es in Düren keine römische Siedlung gegeben (Geschichte der Stadt Düren. Düren 1923).


[[Bild:Düren-Ühledömche.jpg|thumb|right|Ühledömche (Eulendom)]]
Pippin war der Vater des berühmten späteren Kaisers [[Karl der Große]]. Aus dem früheren keltischen Durum (= Burg) machten die Franken eine Königsburg, die sie [[Pfalz (Palatium)|Pfalz]] nannten und in der Karl der Große (742–814) sich häufig aufhielt.
Das älteste erhaltene Bauwerk in Düren ist der Turm des „Ühledömche“ (Eulendom), einer Kapelle im Stadtteil Distelrath, aus dem 11./12.&nbsp;Jahrhundert.
[[Bild:Düren-Ühledömche.jpg|thumb|upright|Ühledöömche (Eulendom), der Turm der Kirche im Ortsteil Distelrath ist das älteste erhaltene Bauwerk in Düren (11./12. Jahrhundert)]]
Sie stand dort, wo heute die [[Annakirche (Düren)|Annakirche]] erbaut ist. Durch die häufigen Besuche Karls des Großen entstanden bald viele Märkte, zum Beispiel Kornmarkt, Viehmarkt, Holzmarkt, Hühnermarkt und Buttermarkt, die zum Aufschwung Dürens beitrugen.


Düren erhielt Anfang des 13. Jahrhunderts die [[Stadtrecht]]e. Um 1200 wurde auch mit der Errichtung der [[Dürener Stadtmauer]] begonnen. Zur Stadtmauer gehörten zwölf Stadttürme und fünf Stadttore. Die Stadttore lagen zu allen vier Himmelsrichtungen hin. Es waren: im Norden das Philippstor und das Wirteltor, im Osten das Kölntor, im Süden das Obertor und im Westen das Holztor (von den Stadttürmen gibt es heute noch Ruinenreste).
Düren erhielt Anfang des 13. Jahrhunderts die [[Stadtrecht]]e. Um 1200 wurde auch mit der Errichtung der [[Dürener Stadtmauer]] begonnen. Zur Stadtmauer gehörten zwölf Stadttürme und fünf Stadttore. Die Stadttore lagen zu allen vier Himmelsrichtungen hin: im Norden das Philippstor und das Wirteltor, im Osten das Kölntor, im Süden das Obertor und im Westen das Holztor. Von den Stadttürmen gibt es heute noch Ruinen. 1241/1246 verpfändete Kaiser Friedrich II. die Reichsstadt an [[Wilhelm IV. (Jülich)|Wilhelm IV. von Jülich]]. Damit kam Düren unter die Herrschaft der Jülicher Grafen und Herzöge.


Bereits 1459 wird eine zweite Kirche in der Innenstadt erwähnt, die heutige [[Marienkirche (Düren)|Marienkirche]].
1459 wird eine zweite Kirche in der Innenstadt erwähnt, die heutige [[Marienkirche (Düren)|Marienkirche]].


=== Frühe Neuzeit ===
=== Frühe Neuzeit ===
[[Bild:Düren1.jpg|thumb|x150px|left|das Annahaupt]]
Der Steinmetz Leonhard entwendete im Jahre 1501 ein Kästchen mit dem [[Annahaupt]] aus der [[Mainz]]er Stiftskirche [[St. Stephan (Mainz)|St. Stephan]] und brachte diese nach Düren. Papst [[Julius II.]] entschied am 18. März 1506, dass Düren die Gebeine behalten durfte. Sie wurden in der Martinskirche, die 1505 in [[Annakirche (Düren)|Annakirche]] umbenannt wurde, aufbewahrt. Offiziell ist die Kirche möglicherweile erst sehr viel später umbenannt worden, denn noch im 19. Jahrhundert war die Rede von der Pfarrkirche zum [[Martin von Tours|heiligen Martinus]]. Die Heilige Anna wurde die [[Schutzpatron]]in Dürens. Jedes Jahr feiert man den [[Namenstag]] der heiligen Anna (26. Juli) eine Woche lang mit der Annaoktav, einer kirchlichen Feier, und der [[Annakirmes]], einem der größten Volksfeste Deutschlands.


Als Herzog [[Wilhelm (Jülich-Kleve-Berg)|Wilhelm V.]] von [[Jülich-Berg|Jülich-Kleve-Berg]] 1542 einen Krieg um das [[Herzogtum Geldern]] gegen den deutschen Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] begann, wurde Düren 1543 von den Truppen des Kaisers belagert. Diese drangen in die Stadt ein, zündeten sie an und raubten die Stadt aus. Mehr als 600 Häuser, darunter das Rathaus, wurden zerstört. Der Wiederaufbau dauerte einige Zeit. 1563 stand die Annakirche wieder.
Der Steinmetz Leonhard entwendete im Jahre 1501 ein Kästchen mit der [[Reliquie]] der [[Heilige Anna|Heiligen Anna]] aus der [[Mainz]]er Stiftskirche St. [[Stephanstag|Stephan]] und brachte diese nach Düren. [[Julius II.|Papst Julius II.]] entschied am 18. März 1506, dass Düren die Gebeine behalten durfte.

Sie wurden in der Martinskirche, die 1505 in [[Annakirche (Düren)|Annakirche]] umbenannt wurde, aufbewahrt. Offiziell ist die Kirche möglicherweile erst sehr viel später umbenannt worden, noch im 19. Jahrhundert war die Rede von der Pfarrkirche zum [[Martin von Tours|hl. Martinus]]. Die Heilige Anna wurde die [[Schutzpatron]]in Dürens. Jedes Jahr feiert man den [[Namenstag]] der heiligen Anna (26. Juli) eine Woche lang mit der Annaoktav, einer kirchlichen Feier und der [[Annakirmes]], einem der größten Volksfeste Deutschlands.

Nachdem Herzog [[Wilhelm (Jülich-Kleve-Berg)|Wilhelm V.]] von [[Jülich-Berg|Jülich-Kleve-Berg]] 1542 einen Krieg gegen den deutschen Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] begann, wurde Düren 1543 von den Truppen des Kaisers belagert. Diese drangen in die Stadt ein, zündeten sie an und raubten und plünderten die Stadt aus. Der Wiederaufbau dauerte einige Zeit und 1563 war der Aufbau der Annakirche wieder fertig.

Düren wurde 1642 auch in den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] verwickelt. Feindliche Truppen zerstörten und verwüsteten die Stadt. Nachdem 1648 der Krieg endlich zu Ende war, brach die [[Pest]] aus und forderte viele Menschenleben. Eine zweite Pest[[epidemie]] brach 1665 aus. Durch verschiedene Angriffe auf die geschwächte Stadt wurde Düren 1679 wieder teilweise zerstört. In dieser Zeit wurde auch [[Miesheim]] zerstört und nie wieder aufgebaut.


Düren wurde 1642 auch in den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] verwickelt. Feindliche Truppen zerstörten und verwüsteten die Stadt. Nachdem der Krieg 1648 beendet war, brach die [[Pest]] aus und forderte viele Menschenleben. Eine zweite [[Epidemie]] brach 1665 aus. Durch verschiedene Angriffe auf die geschwächte Stadt wurde Düren 1679 wieder teilweise zerstört. In dieser Zeit wurde auch [[Miesheim]] für immer vernichtet.
Gegen Ende des Jahres 1755 begann in der Gegend von Düren und [[Aachen]] (siehe [[Erdbebengebiet Kölner Bucht]]) eine Erdbebenserie, die am 18. Februar 1756 ihren Höhepunkt mit einem Beben der Stärke 8 nach der [[Mercalliskala]] (dies entspricht in etwa 6,5 der [[Richterskala]]) bei Düren erreichte. Es handelt sich dabei um eine Erdbebenserie, die in ganz Europa zu spüren war, das berühmteste Beispiel ist das [[Erdbeben von Lissabon]].


Gegen Ende des Jahres 1755 begann in der Gegend von Düren und [[Aachen]], die zum [[Erdbebengebiet Kölner Bucht]] gehört, eine Serie von [[Erdbeben]], die am 18. Februar 1756 bei Düren ihren Höhepunkt mit einem Beben der Stärke 8 nach der [[Mercalliskala]] (dies entspricht in etwa 6,5 der [[Richterskala]]) erreichte. Zu dieser Serie, die ganz Europa erfasste, zählt auch das [[Erdbeben von Lissabon]].
Das Wirtschaftsleben im Dürener Raum wurde seit dem 15.&nbsp;Jahrhundert durch das Textilgewerbe (Tuche) und das Metallgewerbe (Eisen) bestimmt. Seit Anfang des 17.&nbsp;Jahrhunderts kam die Papiererzeugung, begünstigt durch das außergewöhnlich weiche Wasser der [[Rur]], dazu.
Rütger von Scheven errichtete 1710 die erste Papiermühle in Düren. 1812 gab es in Düren schon 17 Papierfabriken, elf Tuch- und Deckenfabriken, ein Walzwerk und zwei Eisengießereien.


=== 19. und 20. Jahrhundert ===
=== 19. und 20. Jahrhundert ===
Im Jahre 1794 wurde Düren durch [[französische Revolution]]struppen besetzt. Von 1798 bis 1814 war es Hauptort eines gleichnamigen [[Kanton (Frankreich)|Kantons]] im [[Arrondissement]] Aachen des französischen [[Département de la Roer]]. Durch die Beschlüsse des [[Wiener Kongress]]es kam es 1815 zu [[Preußen]].


[[Bild:Notgeld der Stadt Düren 1923 001.jpg|thumb|right|20 Billionen Mark der Stadt Düren, Ausgabe 10. November 1923 (Privatbesitz NORLU)]]
Im Jahre 1794 wurde Düren durch französische Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 war es Hauptort eines gleichnamigen [[Kanton (Frankreich)|Kantons]] im Arrondissement [[Aachen]] des französischen [[Département de la Roer]]. Durch die Beschlüsse des [[Wiener Kongress]]es kam es 1815 zu [[Preußen]].
Durch den Anschluss ans Eisenbahnnetz konnte die Dürener Industrie deutliche Fortschritte erzielen, insbesondere in der Papierherstellung. Um 1900 galt Düren als eine der wohlhabendsten Städte Deutschlands und als zweitreichste Stadt in Preußen. Hier wohnten 42 Millionäre und es gab 93 fabrikmäßige Betriebe. Innerhalb von rund hundert Jahren (1805 bis 1900) war die Zahl der hier lebenden Bürger von 4563 auf 27.168 gestiegen. 1915 wurde südlich von [[Distelrath]] ein Flughafen für [[Zeppelin]]e gebaut, die [[Luftschiffhalle Düren]]. Die [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Inflation der 1920er Jahre]] beeinträchtigte auch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Düren, die mit eigenem [[Notgeld]] versuchte, die Krise zu beenden.


Am 16. November 1944 wurde Düren durch den verheerendsten von insgesamt 51 nachgewiesenen [[Luftangriffe auf Düren|Fliegerangriffen]] der [[Alliierte]]n im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] völlig zerstört. Ungefähr 22.000 Menschen lebten zu der Zeit in der Stadt, von denen 2392 durch die Bomben starben. Nur wenige Gebäude blieben unversehrt. Mit 99,2 % zerstörten Wohnungen war Düren die am stärksten betroffene Stadt Deutschlands.<ref>[http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/nachkrieg/zeitartikel/erde1.html Balthasar Schmitz, ''Verbrannte Erde in der Stunde Null'']</ref>. 1,6 Millionen Kubikmeter Trümmer bedeckten den Dürener Boden.<ref>[http://www.geschichtswerkstatt-dueren.de/nachkrieg/zeitartikel/steine.html Dürener Zeitung, ''Steine für 1700 Häuser aus den Dürener Trümmern'', November 1955]</ref> Das Leben in den Ruinen war nicht mehr möglich. Die überlebenden Dürener mussten ihre Heimat verlassen und wurden nach [[Mitteldeutschland]] evakuiert. Nur noch vier Menschen blieben in Düren.
Um 1900 galt Düren als eine der wohlhabendsten Städte Deutschlands (hier wohnten 42 Millionäre und es gab 93 fabrikmäßige Betriebe) und als zweitreichste Stadt in [[Preußen]]. 1805 lebten hier 4563 Bürger, 1900 waren es schon 27.168.


1945 lag die Stadt in der Hauptkampffront. Am 25. Februar überquerten die amerikanischen Truppen die Rur bei Düren und errichteten eine [[Militärregierung]] mit Sitz im Amtsgerichtsgebäude. Anfang März ernannten sie den Heizungsmonteur [[Alfred Stiegler]] zum Bürgermeister. Wenige Wochen nach der [[Bedingungslose Kapitulation#Deutsche Wehrmacht – Mai 1945|bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht]] übernahmen die Briten im Mai die Kontrolle über die Stadt. Nach Kriegsende kehrten schon im Sommer 1945 viele evakuierte Dürener in ihre zerstörte Stadt zurück. Im Juni waren wieder 3806 Bürger in Düren. In den folgenden Monaten nahmen zahlreiche Ämter und Organisationen wieder den Betrieb auf. Nach der Beseitung der Trümmer begann der Wiederaufbau der völlig zerstörten Gebäude. Während die Alliierten eine Neugründung der Stadt südlich der Trümmerberge favorisierten, waren die Dürener entschlossen, die Stadt am bisherigen Standort zu erneuern. Die Dürener Innenstadt ist heute noch in hohem Maße von der Architektur der 1950er Jahre geprägt.
1915 wurde südlich von [[Distelrath]] ein [[Zeppelin|Luftschiff]]-Flughafen gebaut. Weitere Infos siehe unter [[Luftschiffhalle Düren]].


Im Zuge der kommunalen Neugliederung vergrößerte sich das Stadtgebiet 1972 erheblich. Die Erschließung neuer [[Gewerbegebiet]]e förderte die industrielle Entwicklung. Durch die umgebaute [[Pleußmühle]] und das [[Haus der Stadt]], die beide 1991 eröffnet wurden, ergaben sich neue kulturelle Möglichkeiten. Mit diversen Partnerschaften entwickelten sich internationale Beziehungen.
[[Bild:Notgeld der Stadt Düren 1923 001.jpg|thumb|left|250px|20 Billionen Mark der Stadt Düren, Ausgabe 10. November 1923 (Privatbesitz NORLU)]]

Am 16. November 1944 wurde Düren durch einen [[Alliierte]]nangriff im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] völlig zerstört. Ungefähr 22.000 Menschen lebten zu der Zeit in der Stadt, von denen 2392 (nur Dürener) beim Bombenangriff starben. Das Weiterleben in der fast vollständig zerbombten Stadt war nicht mehr möglich. Die noch lebenden Dürener mussten ihre Heimat verlassen und wurden nach [[Mitteldeutschland]] evakuiert. Nach dem Fliegerangriff lebten nur noch vier Menschen in Düren.

In Düren sind 51 Fliegerangriffe nachgewiesen. Siehe [[Luftangriffe auf Düren]].

1945 lag die Stadt in der Hauptkampffront. Am 25. Februar 1945 überquerten die amerikanischen Truppen die Rur bei Düren. Nach Kriegsende kehrten schon im Sommer 1945 viele evakuierte Dürener in ihre zerstörte Stadt zurück und fingen gegen die Empfehlung der amerikanischen [[Okkupation|Besatzer]] mit dem Wiederaufbau an. Im Juni 1945 waren wieder 3806 Bürger in Düren. Die Dürener Innenstadt ist in besonders hohem Maße von der Architektur der Wiederaufbauzeit geprägt.


=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
[[Bild:Einwohnerzahlen Stadt Düren.jpg|thumb|Einwohnerzahlen der Stadt Düren]]
Die Bevölkerungszahl von Düren wuchs im [[Mittelalter]] und der [[frühe Neuzeit|frühen Neuzeit]] nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Durch den Beginn der [[Industrialisierung]] im 19.&nbsp;Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1805 erst 4563 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits rund 27.000. Bis 1939 stieg die Einwohnerzahl auf über 45.000, sank dann durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs bis Juni 1945 auf nur noch 3806. Nach dem Bombenangriff vom 16. November 1944 lebten am 1.&nbsp;März 1945 nur noch vier deutsche Einwohner in der Stadt; mit Zwangsarbeitern etc. waren es 21 Personen. Am 1.&nbsp;April war die Einwohnerzahl auf 180 gestiegen und am 1.&nbsp;Mai 1945 waren es bereits 1218 Personen. Im Dezember 1945 erhöhte sich die Zahl auf 25.000 Menschen und 1958 waren es mit 45.000 Einwohnern wieder so viele wie vor dem Krieg. Durch Eingemeindungen mehrerer Orte in der Umgebung wuchs die Bevölkerung der Stadt am 1. Januar 1972 um 35.522 Personen auf 89.087 Einwohner. Am 31.&nbsp;Dezember 2006 erreichte die [[Einwohnerzahl]] für Düren mit 92.614 Menschen ihren historischen Höchststand.


Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich bis 1818 meist um Schätzungen, danach um [[Volkszählung]]sergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die [[Wohnbevölkerung]] und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Die Bevölkerungszahl von Düren wuchs im [[Mittelalter]] und der frühen [[Neuzeit]] nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Durch den Beginn der [[Industrialisierung]] im 19. Jahrhunderts beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1805 erst 4563 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits rund 27.000.Bis 1939 stieg die Einwohnerzahl auf über 45.000, sank dann durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges bis Juni 1945 auf nur noch 3806. Nach dem Bombenangriff vom 16. November 1944 lebten in der Stadt am 1. März 1945 nur noch 4 deutsche Einwohner, mit Zwangsarbeitern etc. waren es 21 Personen. Am 1. April war die Einwohnerzahl wieder auf 180 gestiegen und am 1. Mai 1945 waren es schon wieder 1218 Personen. Im Dezember 1945 lebten in der Stadt schon wieder 25.000 Menschen und 1958 waren es mit 45.000 wieder so viel wie vor dem Krieg.

Durch Eingemeindungen mehrerer Orte in der Umgebung wuchs die Bevölkerung der Stadt am 1. Januar 1972 um 35.522 Personen auf 89.087 Einwohner. Am 31. Dezember 2005 betrug die „[[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]]“ für Düren nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 93.656 (nur [[Hauptwohnsitz]]e und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern), ein historischer Höchststand.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem ''jeweiligen'' Gebietsstand. Dabei handelt es sich bis 1818 meist um Schätzungen, danach um [[Volkszählung]]sergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die [[Wohnbevölkerung]] und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
{|
{|
| valign="top" |
| valign="top" |
{| class="prettytable"
{| class="prettytable"
! colspan="2" | 19. Jahrhundert
! style="background:#efefef;" | Jahr/Datum
|-
! style="background:#efefef;" | Einwohner
! Jahr/Datum || Einwohner
|-----
|-
| 1805 || align="right" | 4.563
| 1805 || align="right" | 4.563
|-----
|-
| 1814 || align="right" | 4.777
| 1814 || align="right" | 4.777
|-----
|-
| 1818 || align="right" | 4.978
| 1818 || align="right" | 4.978
|-----
|-
| 1. Dezember 1840 ¹ || align="right" | 7.925
| 1. Dezember 1840 ¹ || align="right" | 7.925
|-----
|-
| 3. Dezember 1855 ¹ || align="right" | 8.500
| 3. Dezember 1855 ¹ || align="right" | 8.500
|-----
|-
| 3. Dezember 1858 ¹ || align="right" | 8.792
| 3. Dezember 1858 ¹ || align="right" | 8.792
|-----
|-
| 3. Dezember 1861 ¹ || align="right" | 9.479
| 3. Dezember 1861 ¹ || align="right" | 9.479
|-----
|-
| 3. Dezember 1864 ¹ || align="right" | 10.500
| 3. Dezember 1864 ¹ || align="right" | 10.500
|-----
|-
| 3. Dezember 1867 ¹ || align="right" | 11.311
| 3. Dezember 1867 ¹ || align="right" | 11.311
|-----
|-
| 1. Dezember 1871 ¹ || align="right" | 12.862
| 1. Dezember 1871 ¹ || align="right" | 12.862
|-----
|-
| 1. Dezember 1875 ¹ || align="right" | 14.516
| 1. Dezember 1875 ¹ || align="right" | 14.516
|-----
|-
| 1. Dezember 1880 ¹ || align="right" | 17.368
| 1. Dezember 1880 ¹ || align="right" | 17.368
|-----
|-
| 1. Dezember 1885 ¹ || align="right" | 19.802
| 1. Dezember 1885 ¹ || align="right" | 19.802
|-----
|-
| 1. Dezember 1890 ¹ || align="right" | 21.731
|-
| 2. Dezember 1895 ¹ || align="right" | 24.531
|}
|}
| valign="top" |
| valign="top" |
{| class="prettytable"
{| class="prettytable"
! colspan="2" | erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
! style="background:#efefef;" | Datum
|-
! style="background:#efefef;" | Einwohner
! Jahr/Datum || Einwohner
|-----
|-
| 1. Dezember 1890 ¹ || align="right" | 21.731
|-----
| 2. Dezember 1895 ¹ || align="right" | 24.531
|-----
| 1. Dezember 1900 ¹ || align="right" | 27.168
| 1. Dezember 1900 ¹ || align="right" | 27.168
|-----
|-
| 1. Dezember 1905 ¹ || align="right" | 29.771
| 1. Dezember 1905 ¹ || align="right" | 29.771
|-----
|-
| 1. Dezember 1910 ¹ || align="right" | 32.511
| 1. Dezember 1910 ¹ || align="right" | 32.511
|-----
|-
| 1. Dezember 1916 ¹ || align="right" | 30.931
| 1. Dezember 1916 ¹ || align="right" | 30.931
|-----
|-
| 5. Dezember 1917 ¹ || align="right" | 31.638
| 5. Dezember 1917 ¹ || align="right" | 31.638
|-----
|-
| 8. Oktober 1919 ¹ || align="right" | 33.992
| 8. Oktober 1919 ¹ || align="right" | 33.992
|-----
|-
| 16. Juni 1925 ¹ || align="right" | 37.060
| 16. Juni 1925 ¹ || align="right" | 37.060
|-----
|-
| 16. Juni 1933 ¹ || align="right" | 40.880
| 16. Juni 1933 ¹ || align="right" | 40.880
|-----
|-
| 17. Mai 1939 ¹ || align="right" | 45.321
| 17. Mai 1939 ¹ || align="right" | 45.321
|-----
|-
| 31. Dezember 1945 || align="right" | 25.724
| 31. Dezember 1945 || align="right" | 25.724
|-----
|-
| 29. Oktober 1946 ¹ || align="right" | 27.653
| 29. Oktober 1946 ¹ || align="right" | 27.653
|-----
|}
|}
| valign="top" |
| valign="top" |
{| class="prettytable"
{| class="prettytable"
! colspan="2" | zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts
! style="background:#efefef;" | Datum
|-
! style="background:#efefef;" | Einwohner
! Jahr/Datum || Einwohner
|-----
|-
| 13. September 1950 ¹ || align="right" | 35.234
| 13. September 1950 ¹ || align="right" | 35.234
|-----
|-
| 25. September 1956 ¹ || align="right" | 43.642
| 25. September 1956 ¹ || align="right" | 43.642
|-----
|-
| 6. Juni 1961 ¹ || align="right" | 49.138
| 6. Juni 1961 ¹ || align="right" | 49.138
|-----
|-
| 31. Dezember 1965 || align="right" | 52.867
| 31. Dezember 1965 || align="right" | 52.867
|-----
|-
| 27. Mai 1970 ¹ || align="right" | 53.620
| 27. Mai 1970 ¹ || align="right" | 53.620
|-----
|-
| 31. Dezember 1975 || align="right" | 87.774
| 31. Dezember 1975 || align="right" | 87.774
|-----
|-
| 31. Dezember 1980 || align="right" | 85.913
| 31. Dezember 1980 || align="right" | 85.913
|-----
|-
| 31. Dezember 1985 || align="right" | 84.272
| 31. Dezember 1985 || align="right" | 84.272
|-----
|-
| 25. Mai 1987 ¹ || align="right" | 82.857
| 25. Mai 1987 ¹ || align="right" | 82.857
|-----
|-
| 31. Dezember 1990 || align="right" | 86.508
| 31. Dezember 1990 || align="right" | 86.508
|-----
|-
| 31. Dezember 1995 || align="right" | 90.274
| 31. Dezember 1995 || align="right" | 90.274
|-----
| 31. Dezember 2000 || align="right" | 91.801
|-----
| 31. Dezember 2001 || align="right" | 90.528
|}
|}
| valign="top" |
| valign="top" |
{| class="prettytable"
{| class="prettytable"
! colspan="2" | 21. Jahrhundert
! style="background:#efefef;" | Datum
|-
! style="background:#efefef;" | Einwohner
! Jahr/Datum || Einwohner
|-----
|-
| 31. Dezember 2000 || align="right" | 91.801
|-
| 31. Dezember 2001 || align="right" | 90.528
|-
| 31. Dezember 2002 || align="right" | 90.692
| 31. Dezember 2002 || align="right" | 90.692
|-----
|-
| 31. Dezember 2003 || align="right" | 91.012
| 31. Dezember 2003 || align="right" | 91.012
|-----
|-
| 31. Dezember 2004 || align="right" | 91.366
| 31. Dezember 2004 || align="right" | 91.366
|-----
|-
| 31. Dezember 2005 || align="right" | 91.354
| 31. Dezember 2005 || align="right" | 91.354
|-----
|-
| 31. Dezember 2006 || align="right" | 92.614
| 31. Dezember 2006 || align="right" | 92.614
|-----
|-
| 31. Dezember 2007 || align="right" | 92.945
| 31. Dezember 2007 || align="right" | 90.467
|}
|}
|}
|}
¹ Volkszählungsergebnis


== Politik ==
== Politik ==
{| class="prettytable float-left"
=== Stadtrat ===
! colspan="2" | Bürgermeister
Die 50 Sitze des Stadtrates verteilen sich wie folgt:
|-
*[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] 26 Sitze
*[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] 14 Sitze
*[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] 3 Sitze
*[[Freie Demokratische Partei|FDP]] 2 Sitze
* EfD (Europäer für Düren) 1 Sitz
* BfD (Bürger für Düren) 2 Sitze
*[[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]] 2 Sitze
(Stand: [[Kommunalwahl]] am 26. September 2004)

=== Bürgermeister ===
Ab dem 18. Jahrhundert:

{| class="prettytable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Amtszeit || Name
! Amtszeit || Name
|-
|-
|1798–1831||[[Johann Heinrich Flügel|Flügel, Johann Heinrich]]
|1798–1831 || [[Johann Heinrich Flügel]]
|-
|-
|1831–1848||[[Friedrich Günther|Günther, Dr. Friedrich]]
|1831–1848 || Dr. [[Friedrich Günther]]
|-
|-
|1849–1853||[[Thomas Josef Heimbach|Heimbach, Franz Thomas Josef]]
|1849–1853 || [[Thomas Josef Heimbach]]
|-
|-
|1853–1868||[[Peter Carl Brauweiler|Brauweiler, Peter Carl]]
|1853–1868 || [[Peter Carl Brauweiler]]
|-
|-
|1868–1894||[[Hubert Jakob Werners|Werners, Hubert Jakob]]
|1868–1894 || [[Hubert Jakob Werners]]
|-
|-
|1894–1921||[[August Klotz|Klotz, August]]
|1894–1921 || [[August Klotz]]
|-
|-
|1921–1933||[[Ernst Overhues|Overhues, Dr. Ernst]]
|1921–1933 || Dr. [[Ernst Overhues]]
|-
|-
|1933–1942||[[Peter Josef Schmitz|Schmitz, Peter Josef]]
|1933–1942 || [[Peter Josef Schmitz]]
|-
|-
|1943–1944||[[Walter Küper|Küper, Dr. Walter]]
|1943–1944 || Dr. [[Walter Küper]]
|-
|-
|1945|| [[Alfred Stiegler|Stiegler, Alfred]]
|1945 || [[Alfred Stiegler]]
|-
|-
|1945–1946||[[Ernst Hammans|Hammans, Ernst]]
|1945–1946 || [[Ernst Hammans]]
|-
|-
|1946–1948||[[Richard Bollig|Bollig, Richard]]
|1946–1948 || [[Richard Bollig]]
|-
|-
|1948–1950||[[Fritz Heusgen|Heusgen, Fritz]]
|1948–1950 || [[Fritz Heusgen]]
|-
|-
|1950–1951||[[Peter Geuer|Geuer, Peter]]
|1950–1951 || [[Peter Geuer]]
|-
|-
|1951–1952||[[Josef Koch|Koch, Josef]]
|1951–1952 || [[Josef Koch]]
|-
|-
|1952–1961||[[Heinrich Spies|Spies, Heinrich]]
|1952–1961 || [[Heinrich Spies]]
|-
|-
|1961–1972||[[Heinz Kotthaus|Kotthaus, Dr. Heinz]]
|1961–1972 || Dr. [[Heinz Kotthaus]]
|-
|-
|1972–1983||[[Wolfgang Vogt|Vogt, Wolfgang]]
|1972–1983 || [[Wolfgang Vogt]]
|-
|-
|1983–1984||[[Hans Becker (Bürgermeister)|Becker, Hans]]
|1983–1984 || [[Hans Becker (Bürgermeister)|Hans Becker]]
|-
|-
|1984–1999||[[Josef Vosen|Vosen, Josef]]
|1984–1999 || [[Josef Vosen]]
|-
|seit 1999 || [[Paul Larue]]
|-
! colspan="2" | Stadtdirektoren
|-
|-
|seit 1999||[[Paul Larue|Larue, Paul]]
|}

Bis 1868 war die Tätigkeit eines Bürgermeisters nebenberuflich. Werners war der erste hauptberufliche Amtsträger. Von 1894 bis 1976 gab es in Düren den Titel „[[Oberbürgermeister]]“ und somit auch [[Oberstadtdirektor]]. Von 1946 bis 1997 war der Bürgermeister ein ehrenamtlich tätiger Bürger, der auch dem Rat vorstand.Die Verwaltung wurde in dieser Zeit von einem Oberstadtdirektor bzw. Stadtdirektor geleitet. Seit 1994 ist der Bürgermeister Ratsvorsitzender und Leiter der Verwaltung.

=== Frühere (Ober-)Stadtdirektoren ===

Nach der [[Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen]] gab es in Düren von 1946 bis 1976 Oberstadtdirektoren und danach Stadtdirektoren.

{| class="prettytable"
|- class="hintergrundfarbe5"
! Dienstzeit || Name
! Dienstzeit || Name
|-
|-
|1946–1948||[[Robert Pütz|Pütz, Dr. Robert]]
|1946–1948 || Dr. [[Robert Pütz]]
|-
|-
|1948–1962||[[Hans Brückmann|Brückmann, Dr. Hans]]
|1948–1962 || Dr. [[Hans Brückmann]]
|-
|-
|1962–1986||[[Hubert Lentz|Lentz, Dr. Hubert]]
|1962–1986 || Dr. [[Hubert Lentz]]
|-
|-
|1986–1990||[[Hans Lehmacher|Lehmacher, Dr. Hans]]
|1986–1990 || Dr. [[Hans Lehmacher]]
|-
|-
|1990–1998||[[Eckhard Creutz|Creutz, Eckhard]]
|1990–1998 || [[Eckhard Creutz]]
|}
|}


=== Wappen ===
=== Stadtrat ===
[[Bild:Sitzverteilung Stadtrat Kommunalwahl 2004 Düren.jpg|thumb|Sitzverteilung im Stadtrat nach der Kommunalwahl 2004]]
Dem Dürener Stadtrat gehören neben dem Bürgermeister fünfzig Mitglieder an. Derzeit sind sieben Parteien im Rat vertreten. Bei der [[Kommunalwahl]] am 26. September 2004<ref>[http://www.dueren.de/stadtinfo/politik-verwaltung/wahlen-in-dueren/wahlergebnisse/ dueren.de Wahlergebnisse]</ref> konnte die [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] mit 26 Sitzen die absolute Mehrheit gewinnen. Die zweitstärkste Fraktion bildet die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] mit 14 Sitzen vor den [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] mit drei Sitzen. Die [[Freie Demokratische Partei|FDP]] und die [[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]] (heute [[Die Linke]]) kamen mit jeweils zwei Mitgliedern in den Rat. Die restlichen Plätze besetzen die lokalen Gruppen ''Bürger für Düren'' (BfD) und ''Europäer für Düren'' (EfD) mit zwei beziehungsweise einem Vertreter. Die politische Arbeit ist in elf Bezirks- und fünfzehn Fach<nowiki />[[Ausschuss|ausschüssen]] sowie drei [[Beirat|Beiräten]] (Behinderte, Feuerwehr, Senioren) organisiert.<ref>[http://www.dueren.de/stadtinfo/politik-verwaltung/ausschuesse-beiraete/ dueren.de Ausschüsse & Beiräte]</ref>

=== Bürgermeister und Stadtdirektoren ===
Johann Heinrich Flügel wurde 1798 zum Präsident der [[Munizipalität]] des Kantons Düren ernannt und wurde 1814/1815 erster [[Preußen|preußischer]] Bürgermeister der Stadt Düren. Die nächsten drei Bürgermeister übten ihre Tätigkeit nebenberuflich aus. Hubert Jakob Werners war der erste hauptberufliche Amtsträger. Von 1893 bis 1976 gab es in Düren den Titel [[Oberbürgermeister]]. Von 1946 bis 1997 war der Bürgermeister ein ehrenamtlich tätiger Bürger, der auch dem Rat vorstand. Die Verwaltung wurde in dieser Zeit gemäß der [[Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen]] von einem Oberstadtdirektor beziehungsweise Stadtdirektor geleitet. Seit 1994 ist der Bürgermeister gleichzeitig Vorsitzender des Stadtrats und Leiter der Verwaltung.

=== Wappen und Logo ===
[[Bild:Düren Rathaus.jpg|thumb|Rathaus mit Wappen ({{Coordinate|text=Standort|NS=50/48/12/N|EW=6/28/56/E|type=landmark|dim=25|region=DE-NW|name=Rathaus Düren}})]]
[[Bild:Düren Rathaus.jpg|thumb|Rathaus mit Wappen ({{Coordinate|text=Standort|NS=50/48/12/N|EW=6/28/56/E|type=landmark|dim=25|region=DE-NW|name=Rathaus Düren}})]]
Das Wappen der Stadt Düren ist geteilt und zeigt oben in Gold einen rot bewehrten schwarzen [[Adler (Wappentier)|Adler]], unten in Gold einen schreitenden rot gezungten schwarzen Löwen. Der Adler erinnert an die alte Königs- und spätere freie Reichsstadt, die aber 1242/46 an Jülich verpfändet wurde. Der Löwe im unteren Feld steht für die Jülicher Herrschaft.
Das Wappen der Stadt Düren ist geteilt und zeigt oben in Gold einen rot bewehrten schwarzen [[Adler (Wappentier)|Adler]], unten in Gold einen schreitenden rot gezungten schwarzen Löwen. Der Adler erinnert an die alte Königs- und spätere [[freie Reichsstadt]], die 1241/46 an den Grafen von [[Jülich]] verpfändet wurde. Der Löwe im unteren Feld symbolisiert die Jülicher Herrschaft. Zuvor gab es bereits ein Siegel, das den König mit der Stadtmauer zeigt und eine lateinische Aufschrift trägt: HOC EST REGALE SIGILLVM OPIDI DVRENSIS („Dies ist das königliche Siegel der Stadt Düren“).

Das Wappen ist auch oben rechts im Logo der Stadt Düren enthalten, das in den gleichen Farben (schwarz, rot, gold) gestaltet ist. Unter dem Namen der Stadt steht das heutige Motto „lebendig, offen, mittendrin.“<ref>[http://www.dueren.de/stadtinfo/stadtwappen-stadtlogo/ dueren.de Stadtwappen & Stadtlogo]</ref>


=== Städtepartnerschaften ===
=== Städtepartnerschaften ===
Düren hat heute sechs Partnerstädte. Die ersten Beziehungen knüpfte Düren im Jahre 1959 mit dem [[Frankreich|französischen]] [[Valenciennes]] und leistete damit einen Beitrag zur Versöhnung der beiden Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg. [[Cormeilles (Eure)|Cormeilles]] wurde im Juni 1970 die zweite Partnerstadt aus dem Nachbarland. Der Kontakt kam durch eine Tanzgruppe des TV [[Arnoldsweiler]] zustande. Eineinhalb Jahre später, am 23. Dezember 1971, unterzeichnete der Dürener Bürgermeister eine Partnerschaftsurkunde mit der [[österreich]]ischen [[Marktgemeinde]] [[Altmünster]] am [[Traunsee]]. Der Männergesangverein aus [[Niederau (Düren)|Niederau]] blickt auf eine langjährige Freundschaft mit dem Musikverein Neukirchen zurück und drei Straßen in dem Stadtteil sind nach den österreichischen Orten benannt. Im 21.&nbsp;Jahrhundert richtete sich der Fokus dann in Richtung Osten. Im August 2001 wurde die Partnerschaft mit der [[Bosnien und Herzegowina|bosnischen]] Stadt [[Gradačac]] besiegelt, die wie Düren unter den Auswirkungen eines Krieges zu leiden hatte und nun einen Stadtteil nach dem deutschen Partner benannt hat. Einen Monat später kam die [[Ukraine|ukrainische]] Stadt [[Stryj]] hinzu, wo Mitarbeiter des Lendersdorfer St.-Augustinus-Krankenhauses medizinische Hilfe leisteten. Jüngste Partnerstadt ist seit Oktober 2002 das [[Volksrepublik China|chinesische]] [[Jinhua]].
Düren hat sechs Partnerstädte:
* [[Bild:Flag of France.svg|border|20px]] [[Valenciennes]], [[Frankreich]]
* [[Bild:Flag of France.svg|border|20px]] [[Cormeilles (Eure)]], Frankreich
* [[Bild:Flag of Austria.svg|border|20px]] [[Altmünster]] am [[Traunsee]], [[Österreich]]
* [[Bild:Flag of Ukraine.svg|border|20px]] [[Stryj]], [[Ukraine]]
* [[Bild:Flag of Bosnia and Herzegovina.svg|border|20px]] [[Gradačac]], [[Bosnien-Herzegowina]]
* [[Bild:Flag of the People's Republic of China.svg|border|20px]] [[Jinhua]] (400&nbsp;km südlich von [[Shanghai]]), [[Volksrepublik China]]


=== Patenschaften ===
=== Patenschaften ===
Am 22. April 1959 wurde in [[Cuxhaven]] das [[Minenabwehrfahrzeug#Minensuchboote|Minensuchboot M 1079]] auf den Namen "Düren" getauft. Es war bis zum 20. Dezember 1979 im Dienst. Danach wurde es zum Hohlstablenkboot umgebaut und zum 1. April 1989 unter gleichem Namen in [[Wilhelmshaven]] wieder in Dienst gestellt. Außer Dienst gestellt wurde es am 28. September 2000 und danach über die [[Verwertungsunternehmen des Bundes|Verwertungsgesellschaft für ausgesondertes Wehrmaterial]] (VEBEG) an die [[Marine]] von [[Südafrika]] verkauft, wo es zum Küstenschutz eingesetzt wird.
Am 22. April 1959 wurde in [[Cuxhaven]] das [[Minenabwehrfahrzeug#Minensuchboote|Minensuchboot M 1079]] auf den Namen „Düren“ getauft. Es war bis zum 20. Dezember 1979 im Dienst, wurde dann zum Hohlstablenkboot umgebaut und zum 1. April 1989 unter gleichem Namen in [[Wilhelmshaven]] wieder in Dienst gestellt. Nach dem Ende der Nutzung am 28. September 2000 wurde es über die [[Verwertungsunternehmen des Bundes|Verwertungsgesellschaft für ausgesondertes Wehrmaterial]] (VEBEG) an die [[Marine]] von [[Südafrika]] verkauft, wo es zum Küstenschutz eingesetzt wird.


Die Gattin des Dürener Bürgermeisters, Marion Larue, taufte am 9. September 2002 auf dem [[Rhein-Main-Flughafen|Frankfurter Flughafen]] einen [[Airbus A340]] auf den Namen „Düren“. Die Maschine hat 247 Sitzplätze und fliegt hauptsächlich in die [[Metropole]]n Nord- und Südamerikas, Afrikas und Asiens.
Die Gattin des Dürener Bürgermeisters, Marion Larue, taufte am 9.&nbsp;September 2002 auf dem [[Flughafen Frankfurt am Main|Frankfurter Flughafen]] einen [[Airbus A340]] auf den Namen „Düren“. Die Maschine hat 247 Sitzplätze und fliegt hauptsächlich in die Metropolen Nord- und Südamerikas, Afrikas und Asiens.


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Museen ===
=== Bauwerke und Natur ===
[[Bild:Schlossburgau.jpg|thumb|Schloss Burgau]][[Bild:Annasaeuledueren.jpg|thumb|left|x150px|Annasäule]]
[[Bild:Dueren leopold-hoesch-museum.jpg|thumb|Leopold-Hoesch-Museum (für moderne und zeitgenössische Kunst)]]
Am Rand des Stadtwaldes im Stadtteil Niederau liegt das [[Schloss Burgau]]. Das [[Wasserburg (Gebäude)|Wasserschloss]] wurde zu Beginn des 14.&nbsp;Jahrhunderts durch die Grafen von [[Heinsberg]] und anschließend als [[Lehnswesen|Lehen]] an Wilhelm von Burgau gegeben. Nachdem es 1944 zerstört wurde, blieb es bis zum Jahr 1979 Ruine, ehe sich die [[Schützenbruderschaft]] für eine Renovierung engagierte, die 1998 endete. Heute bietet es den Besuchern neben einem Café Veranstaltungen wie Theater, Ausstellungen und Konzerte sowie die Möglichkeit zur [[standesamt]]lichen Hochzeit.
* [[Leopold-Hoesch-Museum]], 1905 von Leopold Hoesch gestiftet, weltbekannt wegen der „Internationalen Biennale der Papierkunst“ (alle zwei Jahre)
* [[Papiermuseum Düren]], 1990 eröffnet
* [[Dürener Karnevalsmuseum|Karnevalsmuseum]], seit 2006 von Niederzier in ein Nebengebäude des St.-Augustinus-Krankenhauses in Lendersdorf umgezogen


Rund um das Schloss erstreckt sich der [[Burgauer Wald]], der das größte Naherholungsgebiet der Stadt bietet. Weitere Grünanlagen findet man entlang der Rur und im Park Holzbenden. Im Sommer können die Dürener ihre Freizeit an zwei [[Badesee]]n in [[Dürener Badesee|Gürzenich]] und [[Echtzer See|Echtz]] verbringen. Beide Badeseen entstanden aus ehemaligen [[Tagebau]]-Gruben der [[Rheinbraun]].
''Siehe auch: ''[[Liste deutscher Museen nach Orten]], [[Liste deutscher Museen nach Themen]]


Im [[Theodor Heuss|Theodor-Heuss]]-Park findet man das 1892 entstandene [[Bismarck-Denkmal (Düren)|Bismarck-Denkmal]] zur Erinnerung an den bekanntesten Ehrenbürger der Stadt. Am Altenteich wurde 1882 zu Ehren des [[Franz Anton Vaßen|Dechant Vaßen]] ein Denkmal mit der [[Anna (Heilige)|heiligen Anna]] und dem Marienkind errichtet.<ref>[http://www.dueren.city-map.de/city/db/042102014800.html Citymap, St. Annasäule in Düren]</ref> Der Altenteich war einst ein Handelsplatz für verschiedene Produkte. Neben dem Stiftischen Gymnasium sieht man heute noch den Dicken Turm, der zur Dürener Stadtmauer gehörte.
=== Bauwerke ===
[[Bild:Schlossburgau.jpg|thumb|Schloss Burgau]]
Das heutige Schmuckstück der Stadt Düren ist das im Stadtteil Niederau gelegene [[Schloss Burgau]]. Erbaut wurde das [[Wasserschloss (Gebäude)|Wasserschloss]] zu Beginn des 14.&nbsp;Jahrhunderts durch die Grafen von [[Heinsberg]] und anschließend als [[Lehnswesen|Lehen]] an Wilhelm von Burgau gegeben. Nachdem es 1944 zerstört wurde, blieb es bis zum Jahr 1979 Ruine. Seit 1998 ist es vollständig renoviert. Heute bietet es den Besuchern neben einem Schlosscafé Veranstaltungen wie Theater, Ausstellungen und Konzerte. Weiterhin bietet das [[Standesamt]] Düren die Möglichkeit, sich auf dem Schloss trauen zu lassen. Der angrenzende [[Burgauer Wald]] lädt zu Spaziergängen und Fahrradtouren ein.
[[Bild:Düren Annakirche 3.jpg|thumb|Annakirche ({{Coordinate|text=Standort|NS=50/48/5/N|EW=6/29/2/E|type=landmark|dim=25|region=DE-NW|name=Annakirche Düren}})]]
Die heutige Annakirche, deren Wiederaufbau nach dem Krieg von 1951 bis 1956 dauerte, ist ein Werk des [[Architekt]]en [[Rudolf Schwarz (Architekt)|Rudolf Schwarz]]. Die Vorgängerkirche wurde bei der vollständigen Zerstörung der Stadt am 16. November 1944 ebenfalls vernichtet. Seit mehr als 500 Jahren ist die Annakirche der Aufbewahrungsort der aus Mainz entführten angeblichen Schädelplatte der Heiligen Anna.


Eine architektonische Besonderheit ist die 1930 eingeweihte und heute denkmalgeschützte [[Dreigurtbrücke Düren]]. Die Brücke, auf der die Eisenbahn die Rur überquert, war damals die weltweit erste ihrer Art.
[[Sankt Peter Julian]], eine Pfarrkirche in der Kölnstraße, wurde 2003 abgebrochen.


===Museen===
Siehe auch:
[[Bild:Dueren leopold-hoesch-museum.jpg|thumb|Leopold-Hoesch-Museum]]
*Annakirche (Düren)
Das bekannteste Museum der Stadt Düren ist das nach dem Vater seines Stifter benannte [[Leopold-Hoesch-Museum]]. Das 1905 im [[Neobarock]] errichtete Gebäude zeigt wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, unter anderem mit [[Expressionismus|expressionistischen]] Gemälden. Derzeit ist das Museum wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten bis voraussichtlich April 2009 geschlossen. Seit 1986 sind hier außerdem Kunstwerke der internationalen [[Biennale]] [[PaperArt]] zu sehen. Bei dieser Ausstellung kooperiert das Leopold-Hoesch-Museum mit dem benachbarten [[Papiermuseum Düren]]. Dort wird seit 1990 die Geschichte und Herstellung des Papiers, die in der industriellen Entwicklung der Stadt seit dem 16.&nbsp;Jahrhundert eine große Rolle spielt, demonstriert. Die Besucher können selbst Papier schöpfen und sich zusätzlich eine große Sammlung an [[Wasserzeichen]] ansehen. Dass die Dürener gerne [[Karneval, Fastnacht und Fasching|Karneval]] feiern, lässt sich nicht nur in der „fünften Jahreszeit“ beobachten. Seit 2006 gibt es im ehemaligen Schwesternwohnheim des [[Lendersdorf#Krankenhaus|St.-Augustinus-Krankenhauses]] im Stadtteil [[Lendersdorf]] ein eigenes [[Dürener Karnevalsmuseum|Karnevalsmuseum]], das zuvor bereits in [[Niederzier]] untergebracht war.
*Marienkirche (Düren)


===Theater und Musik===
Die evangelische [[Christuskirche (Düren)|Christuskirche]] hatte bei ihrer Einweihung am 4. April 1954 den höchsten freistehenden [[Kirchturm]] Deutschlands.
[[Bild:Stadttheater02.jpg|thumb|Stadttheater Düren]]
Das ehemalige [[Stadttheater Düren]] wurde im Januar 1907 gegenüber dem Leopold-Hoesch-Museum eröffnet. In dem [[Jugendstil]]-Gebäude traten viele bekannte Ensembles auf. Bei den Bombenangriffen am 16. November 1944 wurde das Theater fast vollständig zerstört. Heute finden solche kulturellen Aufführungen meistens im [[Haus der Stadt]] statt. Dieser Mehrzweckbau in der Nähe des Bahnhofs gilt seit 1991 als Nachfolger der an der Bismarckstraße gelegenen [[Stadthalle]]. Als Veranstaltungsort für große Konzerte dient seit 2004 die multifunktionale [[Arena Kreis Düren]], die rund 2000 Zuschauern Platz bietet. Im kleineren Rahmen bietet das Jugend- und Kulturzentrum [[Komm-Zentrum Düren|Komm]] mehrmals pro Woche Musik, [[Kabarett]] und Theater. Das Komm-Zentrum befindet sich in der [[Pleußmühle]], einer alten [[Getreidemühle]] mit Ursprüngen im 13.&nbsp;Jahrhundert. Theateraufführungen gibt es an mehreren Schulen in Düren, unter anderem beim ''Jungen Theater'' des Gymnasiums am Wirteltor und der Theater-AG des Burgau-Gymnasiums.


In der ehemaligen Fabrik der [[Dürener Metallwerke]] ist seit mehr als 25 Jahren die [[Endart Düren|EndArt]] beheimatet. Hier finden Partys für Jugendliche und Anhänger der 70er bis 90er Jahre und diverse Konzerte statt. Alle drei Jahre vergibt der gemeinnützige Verein einen vielbeachteten Musikpreis für lokale Bands. Seit 1991 finden jährlich die [[Dürener Jazztage]] mit diversen Konzerten, einer „Kneipentour“ und einer Parade am Sonntag statt. 1998 entstand die [[Brass Band]] Düren, die als eine von insgesamt elf deutschen Brass Bands in original englischer Besetzung spielt.<ref>[http://www.brassbanddueren.de/die-band/index.html Geschichte der Brass Band Düren]</ref>
1930 wurde die unterhalb der Tivolistraße die Rur überspannende [[Dreigurtbrücke Düren]] als erste Dreigurtbrücke der Welt eingeweiht.


=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
Das [[Bismarck-Denkmal (Düren)]] steht in der Bismarckstraße im Hans-Brückmann-Park.
[[Bild:Annakirmes2.jpg|thumb|Blick vom Riesenrad auf den südlichen Teil der Annakirmes]]
<!-- === Parks === -->
Die [[Annakirmes]] findet jedes Jahr Ende Juli bis Anfang August statt und entwickelte sich mit rund einer Million Besuchern zu einem der größten [[Volksfest]]e in Deutschland. Während des neuntätigen Spektakel werden neben zahlreichen Fahrgeschäften und Imbissbuden Veranstaltungen wie die [[Weltmeisterschaft im Kirsch-Kern-Weitspucken]] und die Wahl der Miss Annakirmes präsentiert.
<!-- === Naturdenkmäler === -->


Die Annakirmes entstand aus einem Jahrmarkt von Schaustellern, die sich an Pilger richteten, die zur Verehrung des [[Annahaupt]]es nach Düren kamen. Noch heute bezeichnet sich Düren gerne als „Stadt der Märkte“. Neben dem [[Wochenmarkt]] und jahreszeitlichen Angeboten wie Mai-, Herbst- und [[Weihnachtsmarkt]] stehen dabei diverse Produkte wie [[Storchschnäbel|Geranien]], [[Bier]] oder [[Kartoffel]]n im Mittelpunkt des Interesses.<ref>[http://www.dueren.de/kultur-freizeit/veranstaltungen/dueren-stadt-der-maerkte/ dueren.de, Stadt der Märkte]</ref> Eine größere thematische Vielfalt bietet das Stadtfest, das die IG City seit 1979 alljährlich im September veranstaltet.
=== Sport ===


Wie im gesamten Rheinland wird in Düren der [[Karneval, Fastnacht und Fasching|Karneval]] gefeiert. Die Prinzengarde wurde 1954 gegründet. Am Karnevalssonntag bewegt sich der [[Karnevalsumzug]] mit dem Prinzenpaar durch die Innenstadt. Viele Stadtteile haben eigene Karnevalsgesellschaften, die Sitzungen und Umzüge veranstalten.
Düren ist in der 1. [[Deutsche Volleyball-Bundesliga (Herren)|Volleyball-Bundesliga]] durch [[evivo Düren]] erfolgreich vertreten. In der Saison 2004/2005 wurde die Mannschaft erstmals deutscher Vizemeister. Diesen Erfolg konnte die Mannschaft in den Spielzeiten 2005/2006 und 2006/2007 wiederholen. Dabei unterlag die Mannschaft 2006 erst im fünften Spiel der Best-of-Five Finalserie [[Friedrichshafen]]. Die [[Fußball]]-Mannschaft des [[GFC Düren 09]] spielte zwischen 2004 und 2007 in der [[Fußball-Oberliga|Oberliga]] Nordrhein. Das für die Volleyball-Abteilung des GFC spielende [[Beachvolleyball]]-Duo Susanne Lahme/Danja Müsch hat an den [[Olympische Sommerspiele 2004|Olympischen Spielen 2004]] in [[Athen]] teilgenommen. Im Herbst 2004 stieg erstmalig die 1. Frauenmannschaft der Schwimmabteilung des Dürener TV in die 2. Bundesliga auf und nimmt damit nun schon zum dritten Mal in dieser Liga teil.


=== Mahnmale ===
Zum [[Schwimmsport|Schwimmen]] im Freien gibt es zwei [[Tagebaurestloch|Badeseen]]: Bei Echtz den [[Echtzer See]] und bei Gürzenich den [[Dürener Badesee]], für Freunde des Golfsports den 18-Loch-Golfplatz des GC Düren in Gürzenich.
[[Bild:Steleamtsgericht.jpg|thumb|Stele vor dem Amtsgericht]]
Da Düren im Zweiten Weltkrieg eine der am stärksten zerstörten Städte in Deutschland war, erinnern seit dem Wiederaufbau in den 1950er Jahren diverse Mahnmale an die [[Zeit des Nationalsozialismus]]. Vor dem Rathaus dient der von [[Adolf Wamper]] entworfene „Flammenengel“ zum Gedenken an die verheerenden Fliegerangriffe vom 16. November 1944 und an die Toten der beiden Weltkriege.<ref>[http://www.dueren.city-map.de/city/db/042102014900.html City-Map, ''Mahnmal: Der Flammenengel in Düren'']</ref> Zwischen 1988 und 1990 schuf [[Ulrich Rückriem]] mit den nach ihm benannten [[Rückriem-Stelen|Stelen]] ein dezentrales [[Mahnmal]]. An den zehn Skulpturen finden am Jahrestag der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] Mahnstunden statt. Am 26. Juni 2005 verlegte der Kölner Künstler [[Gunter Demnig]] in Düren die ersten [[Stolpersteine]]. Diese Pflastersteine erinnern mit einer kleinen Gedenkplatte an die in der Zeit des Nationalsozialismus deportierten jüdischen Mitbürger. Die ersten beiden Steine wurden in der Schenkelstraße (Familie Horn) und in der Hohenzollernstraße (Familie Leven) verlegt. Bis zum 20. Oktober 2008 erhöhte sich die Anzahl auf 61 Stück.


=== Kunst und Kultur ===
== Religion ==
[[Bild:Düren Annakirche 3.jpg|thumb|Annakirche ({{Coordinate|text=Standort|NS=50/48/5/N|EW=6/29/2/E|type=landmark|dim=25|region=DE-NW|name=Annakirche Düren}})]]
Die wichtigste Kirche der Stadt Düren ist die [[Annakirche (Düren)|Annakirche]]. In ihr wird das um 1500 nach Düren gekommene [[Annahaupt]] als [[Reliquie]] aufbewahrt, das zahlreiche Pilger nach Düren lockte und im Rahmen einer [[Oktav (Liturgie)|Oktav]] verehrt wird. Die Kirche wurde bei den Bombenangriffen am 16. November 1944 vollständig zerstört und in den 1950er Jahren unter der Leitung des Architekten [[Rudolf Schwarz (Architekt)|Rudolf Schwarz]] neu aufgebaut. Die zweite Pfarrgemeinde der Innenstadt gehört zur [[Marienkirche (Düren)|Marienkirche]], die ihren Ursprung in einem [[Kloster]] der [[Franziskaner]] aus dem 15.&nbsp;Jahrhundert hat. In Düren-Süd befindet sich die Pfarrkirche St. Josef. Zu dieser Gemeinde gehört das regelmäßig von Pilgern besuchte [[Muttergotteshäuschen]]. Im gesamten Stadtgebiet gibt es fünfzehn weitere katholische Pfarr- und Kirchengemeinden, unter anderem in [[Kirchen Arnoldsweiler|Arnoldsweiler]].<ref>[http://www.dueren.de/kultur-freizeit/kultur/kirchen-in-dueren/ dueren.de Kirchen und religiöse Gemeinschaften]</ref>


Das wichtigste evangelische Gotteshaus in Düren ist die [[Christuskirche (Düren)|Christuskirche]], die nach dem Zweiten Weltkrieg die zerstörte Auferstehungskirche ersetzte. Bei ihrer Einweihung 1954 besaß sie den höchsten freistehenden [[Kirchturm]] Deutschlands. Ein weiterer Treffpunkt für die Protestanten ist das Haus der Evangelischen Gemeinde. Neben den Katholiken und Protestanten sind vier Ordensgemeinschaften in Düren ansässig. Die [[Eucharistiner]] waren zeitweise die Seelsorger in der 2003 abgerissenen Kirche [[Sankt Peter Julian]]. An der Kölner Landstraße befindet sich das [[Karmelitinnenkloster Düren|Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen]]. Die [[Cellitinnen von der Hl. Gertrud]] haben ihren Sitz im Marienkloster in [[Niederau (Düren)|Niederau]] und widmen sich im angrenzenden Seniorenheim und einem weiteren Heim in der Innenstadt ihrer pflegerischen Arbeit.<ref>[http://www.az-web.de/lokales/dueren-detail-az/664733 Dürener Zeitung, ''Die Cellitinnen haben in Düren eine lange Geschichte'', 24. September 2008]</ref> Als vierte Ordensgemeinschaft sind die [[Ursulinen]] in Düren aktiv. Sie kümmerten sich um das Schulwesen und wurden Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts vorübergehend aus der Stadt vertrieben.<ref>[http://www.angelaschule-dueren.de/zeitungsartikel/ursulinen_in_dueren.htm Dürener Zeitung, ''Nicht die Obrigkeit, der Zeitgeist vertrieb die Ursulinen'', 4. Juni 2003]</ref>
Düren hatte bis zum Zweiten Weltkrieg ein eigenes Theatergebäude, das [[Stadttheater Düren]].


Bis zur Vernichtung in der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] befand sich die [[Judentum|jüdische]] [[Synagoge]] in der Schützenstraße.<ref>[http://www.duereninfo.de/stelen/schue.html Rückriem-Stele Schützenstraße]</ref> Die heutigen Dürener Juden sind in der Jüdischen Gemeinde [[Aachen]] organisiert. Die [[Muslim]]e beten in der [[Fatih-Moschee]] an der Veldener Straße. Desweiteren sind mehrere [[Freikirche]]n in der Stadt vertreten, darunter die [[Neuapostolische Kirche]], die [[Baptisten]] und die [[Zeugen Jehovas]].
In Düren gibt es mehrere Einrichtungen, in denen regelmäßig [[Musik]] und [[Theater]] geboten werden.


== Sport ==
In der [[Pleußmühle]] –&nbsp;einer alten [[Getreidemühle]] mit Ursprüngen im 13.&nbsp;Jahrhundert&nbsp;– befindet sich das [[Komm-Zentrum Düren|Komm-Zentrum]], in dem mehrmals pro Woche Musik-, [[Kabarett]]- und Theaterveranstaltungen stattfinden.
Der derzeit erfolgreichste Verein der Stadt ist [[evivo Düren]]. Die Mannschaft, die aus der [[Volleyball]]-Abteilung des [[Dürener TV]] hervorgegangen ist, konnte sich in der [[Deutsche Volleyball-Bundesliga (Herren)|Bundesliga]] etablieren und erreichte von 2005 bis 2007 dreimal in Folge das [[Play-off]]-Finale um die deutsche Meisterschaft gegen den [[VfB Friedrichshafen]]. In dieser Zeit konnten die Dürener auch internationale Erfahrungen in der [[Indesit European Champions League|Champions League]] sammeln. Seit 2002 veranstaltet der Kreis Düren auf dem Kaiserplatz den [[Dürener Kreisbahn|DKB]] Beach Cup, an dem jedes Jahr [[Beachvolleyball]]-Nationalspieler teilnehmen. Außerdem gibt es an der Dr.-Overhues-Allee die Beachvolleyball-Anlage Rurbeach47. Das für die Volleyball-Abteilung des [[GFC Düren 09]] spielende Duo [[Susanne Lahme]] / [[Danja Müsch]] nahm an den [[Olympische Sommerspiele 2004|Olympischen Spielen 2004]] in [[Athen]] teil.


Die erfolgreichen Zeiten der Dürener [[Fußball]]vereine liegen schon länger zurück. [[Schwarz-Weiß Düren]] spielte in der [[Fußball-Oberliga|Oberliga]] und war der erste Verein des späteren Vizeweltmeisters [[Harald Schumacher|Harald „Toni“ Schumacher]]. Der ebenfalls in Düren geborene Nationalspieler [[Karl-Heinz Schnellinger]] begann seine Karriere bei [[Düren 99]]. Aktuell sind der GFC Düren 09 und der [[FC 08 Niederau]] in der [[Fußball-Verbandsliga Mittelrhein|Mittelrhein-Liga]] die besten Fußballvereine der Stadt. Im Oktober 2008 wurde die Dürener Initiative „Fußballvereine gegen Rechts“ mit dem [[Julius-Hirsch-Preis]] des [[Deutscher Fußball-Bund|DFB]] ausgezeichnet.<ref>[http://www.11freunde.de/newsticker/115198?PHPSESSID=702ac6acae2169215df2ff194744b7fe 11 Freunde, ''DFB zeichnet Projekte in Düren, Leipzig und Bremen aus'', 20. Oktober 2008]</ref>
In der ehemaligen Fabrik der [[Dürener Metallwerke]] ist seit über 25 Jahren die [[Endart Düren|EndArt]] beheimatet. Hier findet jeden Freitag eine Jugenddisco (Altersstruktur 16–25) auf zwei Ebenen statt. Darüber hinaus gehört die jeweils am ersten Samstag des Monats veranstaltete 70s80s90s-Party (Altersstruktur 25–55) zum Publikumsmagneten des Kreises Düren. Der Endart-Hauptsaal mit einem Fassungsvermögen von rund 500 Besuchern, ist eine etablierte Konzertlocation für regionale und überregionale Bands. In Abständen von drei Jahren veranstaltet der gemeinnütztige Verein einen vielbeachteten Musikpreis für lokale Bands.


Die [[Schwimmsport|Schwimmer]] des Dürener TV waren durch die Damen-Mannschaft bereits in der zweiten Bundesliga vertreten und nehmen regelmäßig an den deutschen Meisterschaften teil. [[Florian Moll]] erreichte bei den [[Sommer-Paralympics 2008]] jeweils das Finale über 100 Meter Brust und 400 Meter Freistil.<ref>[http://www.duerenertv.de/schwimmen/ergebnisse/Sai0708/bericht_FloMo_Olympia.html Bericht des DTV über Florian Moll in Peking]</ref> Der [[Boxen|Boxring]] Düren, den Heinz Jäger 1955 im [[Grüngürtel (Düren)|Grüngürtel]] gründete, wurde durch den Europameister [[Ernst Müller (Boxer)|Ernst Müller]] bekannt.<ref>[http://l3s2126.zeus02.de/boxring/index.php?option=com_content&task=view&id=15&Itemid=43 Boxring Düren, ''Düren eine Stadt mit Boxtradition'']</ref>
Seit 1998 probt im Schulgebäude [[Gürzenich (Düren)|Gürzenich]] die [[Brass Band]] Düren. Eine von insgesamt 11 deutschen Brass Bands in original englischer Besetzung, die es sich zum Ziel gemacht hat diese Musikform hier bekannter zu machen.


== Wirtschaft und Infrastruktur==
Im [[Haus der Stadt]], einem Veranstaltungshaus der Stadt Düren, finden regelmäßig Konzerte, Theateraufführungen und Vorträge statt.
===Industrie===
[[Bild:Papiermuseum.jpg|thumb|Papiermuseum]]
Das Wirtschaftsleben im Dürener Raum wurde seit dem 15.&nbsp;Jahrhundert durch das Textilgewerbe (Tuchmacher), die Papiererzeugung und die Metallverarbeitung bestimmt. Papier- und Textilproduzenten wurden dabei durch das außergewöhnlich weiche Wasser der [[Rur]] begünstigt. Rütger von Scheven errichtete 1710 die erste Papiermühle in Düren. 1812 gab es in Düren schon 17 Papierfabriken, elf Tuch- und Deckenfabriken, ein Walzwerk und zwei Eisengießereien. Familienunternehmen hatten einen großen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung und prägen noch heute das Bild der Stadt.


Zu den ältesten Familienunternehmen gehört die Familie Schoeller, die sich bereits seit 1550 in dieser Funktion urkundlich nachweisen lässt.<ref>[http://www.geschichtsbuero.de/pdf/anker/Anker1.pdf Geschichtsbüro, ''Die Familie Schoeller und die Dürener Textilindustrie''] (PDF)</ref> Johann Arnold Schoeller verlegte zur Zeit der [[Napoléon Bonaparte|napoleonischen]] Besatzung den Firmensitz von der [[Eifel]]-Gemeinde [[Gemünd (Schleiden)|Gemünd]] nach Düren. Seine Tochter [[Catharina Schenkel]] richtete 1852 die Schenkel-Schoellersche Versorgungsanstalt ein, aus der das 1953 nach dem Krieg in [[Niederau (Düren)|Niederau]] neu aufgebaute [[Altenheim]] Schenkel-Schoeller-Stift hervorging.<ref>[http://www.schenkel-schoeller.de/geschichte.html Geschichte des Schenkel-Schoeller-Stifts]</ref> Mehrere Familienmitglieder gründeten im 18. und 19. Jahrhundert Unternehmen, die bis heute erhalten sind. 1784 errichtete Heinrich Wilhelm Schoeller die Papierfabrik Schoellershammer, die sich heute im Stadtteil [[Krauthausen (Düren)|Krauthausen]] befindet. [[Leopold Schoeller]] gründete 1842 eine Tuchfabrik und 1854 das Teppich<nowiki />[[kontor]] (die heutige Firma [[Anker-Teppichboden]] in [[Birkesdorf]]). Darüber hinaus war er in diversen Projekten auch sozial engagiert.
Seit 2004 gibt es die [[Arena Kreis Düren]], die auch für Großveranstaltungen geeignet ist.


[[Bild:Leopold Hoesch.jpg|thumb|left|x150px|Leopold Hoesch]]
Weiterhin gibt es viele Schultheatergruppen, von denen insbesondere das ''Junge Theater'' des Gymnasium am Wirteltor erwähnenswert ist.
Mit Eisen und Stahl beschäftigte sich die [[Hoesch (Familie)|Familie Hoesch]]. Der [[Monschau]]er [[Eberhard Hoesch (Monschau)|Eberhard Hoesch senior]] erwarb Mitte des 19. Jahrhunderts neben zwei [[Eisenwerk]]en in seiner Heimatstadt eine Hütte im Dürener Stadtteil [[Lendersdorf]]. Sein Neffe [[Leopold Hoesch]] übernahm die Leitung des Unternehmens und gründete in [[Dortmund]] die [[Hoesch AG]], zu der Fabriken in Düren und der Eifel gehörten. Leopolds Sohn [[Eberhard Hoesch (Düren)|Eberhard Hoesch junior]] führte die Tradition fort. Außerdem finanzierte er den Bau des [[Stadttheater Düren|Stadttheaters]] und eines [[Leopold-Hoesch-Museum|Museums]], das nach seinem Vater benannt wurde. [[Julius Hoesch]] wandte sich einer anderen Branche zu und wurde 1865 [[Chemikalie]]nhändler. Der Firmensitz der GmbH befindet sich in [[Hoven (Düren)|Hoven]].


In der Nachfolge des von Richard Kufferath 1752 gegründeten Unternehmens stehen seit dem 20. Jahrhundert zwei Firmen in Düren.<ref>[http://www.an-online.de/sixcms/detail.php?template=an_detail&id=577576&_wo=Lokales:Dueren&_link=&skip=&_g=Zwei-Kufferaths-in-einem-Ort Aachener Nachrichten, ''Zwei Kufferaths in einem Ort'', 10. Juli 2008]</ref> 1925 entstand die in [[Mariaweiler]] ansässige Firma [[GKD Gebrüder Kufferath]], die sich zu einem weltweit erfolgreichen Anbieter von technischen Geweben entwickelt hat. Die Andreas Kufferath GmbH trat in den 1960er Jahren vorübergehend in Konkurrenz zur GKD, konzentrierte sich dann aber wieder auf die Papierindustrie. Im Jahr 2008 wird sie wegen drohender [[Insolvenz]] umstrukturiert. Die Papierindustrie ist auch ein wesentlicher Kunde für die Maschinenfabrik von Carl Krafft. Das Familienunternehmen wurde 1780 als Eisengießerei gegründet und spezialisierte sich später auf die Fertigung von Walzen und Zylindern.<ref>[http://www.krafft-walzen.com/ger/body_firmengeschichte.htm Firmengeschichte Carl Krafft]</ref>
==== Mahnmale ====
Zwischen 1988 und 1990 schuf [[Ulrich Rückriem]] ein dezentrales [[Mahnmal]], die [[Rückriem-Stelen]].


Mit dem 2005 eröffneten [[StadtCenter Düren]], einem Einkaufszentrum in der Nähe des Bahnhofs, sollten zusätzliche Kunden angelockt werden, um die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt zu erhöhen.
==== Stolpersteine ====
Am 26. Juni 2005 verlegte der Kölner Künstler [[Gunter Demnig]] in Düren die ersten [[Stolpersteine]]. Diese Pflastersteine erinnern mit einer kleinen Gedenkplatte an die in der Zeit des [[Nationalsozialismus]] deportierten jüdischen Mitbürger. Die ersten beiden Steine wurden in der Schenkelstraße (Familie Horn) und in der Hohenzollernstraße (Familie Leven) verlegt. Danach folgten viele weitere Stolpersteine. Bis zum 20. Oktober 2008 waren es 61 Stück.


=== Dürener Originale ===
→ ''Hauptartikel: [[Dürener Originale]]''

=== Der Stüpp, eine Spielart des Werwolfs ===
Der Stüpp unterscheidet sich vom Werwolf, wie er in den meisten westeuropäischen Volksüberlieferungen auftritt, dadurch, dass er seine Opfer in der Regel nicht zerfleischte, sondern ihnen auflauerte (meistens an einem Kreuzweg, der Friedhofsmauer oder einem Bach oder Fluss), sie von hinten ansprang und sich von ihnen tragen (im rhein. Dialekt: „pöözen“ oder „hackeln“) ließ. Dies verbindet ihn mit einer anderen Figur aus dem Volksglauben, dem [[Aufhocker]], der in der rheinischen Sagenwelt ebenfalls häufig vertreten ist. Er begleitete seine Opfer häufig in Gestalt eines scheinbar verspielten Hündchens, wurde dabei aber immer größer und sprang ihnen dann auf den Rücken und ließ sich nicht mehr abschütteln. Meistens wurde er von Schritt zu Schritt schwerer, während der ihn tragende Mensch von Todesangst gepeinigt wurde und schließlich völlig erschöpft zusammenbrach und für den Rest seines Lebens von dem Erlebnis gezeichnet war, den Verstand verlor oder bald darauf starb. Besonders berüchtigt war der Hackestüpp von Düren, in dessen Name auch das Verb „hackeln (auf dem Rücken tragen)“ steckt. Es gibt auch Sagen, in denen sich der Stüpp wie der Werwolf in anderen Teilen Deutschlands oder Europas verhält, das heißt er zerreißt sein Opfer, das danach aber nicht selber zum Werwolf wird. Die Werwolfverwandlung eines Menschen, der vom Werwolf angegriffen worden ist, gehört in den Bereich der modernen Trivialmythen und geht zurück auf den Drehbuchautor [[Curt Siodmak]] und den Horrorstreifen "The Wolf Man" (1942), ist jedoch in den traditionellen Volksüberlieferungen Europas nicht nachweisbar.

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
[[Bild:Annakirmes2.jpg|thumb|Blick vom Riesenrad aus auf den Südteil der Annakirmes 2004]]
Das Highlight ist die [[Annakirmes]], die jährlich in der Zeit der [[Anna]]-[[Oktav (Liturgie)|Oktav]] in der letzten Juli- und ersten August-Woche stattfindet. Die Annakirmes ist mit insgesamt über 170 Geschäften entlang der Budenfront von etwa 2,5&nbsp;km auf einer Fläche von über 50.000&nbsp;m² eines der größten [[Volksfest]]e in Deutschland. Jährlich wird die Annakirmes von etwa 1.000.000 Menschen besucht. Höhepunkte sind die [[Weltmeisterschaft im Kirsch-Kern-Weitspucken]] und das große [[Feuerwerk]] am Freitag der Annakirmes-Woche.

Eine weitere regelmäßige Veranstaltung ist die Internationale [[Biennale]] der Papierkunst. Siehe unter [[PaperArt]].

Seit 1991 finden jährlich die [[Dürener Jazztage]] statt. Im September zieht das Dürener Stadtfest, veranstaltet von der IG City, seit 1979 regelmäßig viele Besucher an.

Düren bezeichnet sich auch gerne als „Stadt der Märkte“. So gibt es den
* [[Wochenmarkt]] – dienstags, donnerstags und samstags
* Kinder[[trödelmarkt]] – im April
* Maimarkt und Maikirmes – Ende April/Anfang Mai
* [[Geranien]]markt – im Mai
* [[Bier]]markt – im Juni
* [[Annakirmes]] – Ende Juli/Anfang August
* [[Kartoffel]]markt – im September
* [[Herbst]]markt – im Oktober
* [[Sankt Martin|Martinsmarkt]] – im November seit 2006
* [[Weihnachtsmarkt]] – im November/Dezember

=== Kinos ===
Heute gibt es in Düren nur noch ein Kino (Comet Cinemas), und zwar in der Fritz-Erler-Straße neben dem „Haus der Stadt“. Es besitzt sieben Kinosäle.

Nach dem Kriege gab es in Düren folgende Kinos:
*Schauburg: etwa gegenüber [[C&A]], heute Geschäftspassage
*Germania: mitten in der Wirtelstraße, heute [[Rewe Group|Rewe]]-Supermarkt
*UT: Kleine Zehnthofstraße (heute Supermarkt). Es schloss als letztes Kino.
*Nordlichtspiele: Ecke Neue Jülicher Straße/Alte Jülicher Straße
*Scala-Theater: siehe [[Rölsdorf]]
*Palast-Theater: Birkesdorf
*Neue Lichtspiele: Grüngürtel (heute Supermarkt)
*Filmtheater Lendersdorf
<!-- === Kulinarische Spezialitäten === -->

== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Verkehr ===
=== Verkehr ===
[[Bild:DürenerZOB.jpg|thumb|225px| Dürener [[Busbahnhof|ZOB]] ]]
[[Bild:Bahnhof düren nordseite.jpg|thumb|Rurtalbahn im Bahnhof Düren]]
[[Bild:Bahnhof düren nordseite.jpg|thumb|225px| [[Bahnstrecke Jülich–Düren–Heimbach|Rurtalbahn]] im [[Bahnhof Düren|Dürener Hbf]] ]]
[[Bild:Bahnhof dn euregiobahn.jpg|thumb|Euregiobahn im Dürener Hbf]]
Seit der [[Karolinger|karolingischen]] Zeit verlief die [[Krönungsstraße]] von [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] nach [[Aachen]] und überquerte bei [[Mariaweiler]] die Rur. Heute erreicht man Düren über die [[Bundesautobahn 4]] sowie über die Bundesstraßen [[Bundesstraße 56|56]], [[Bundesstraße 264|264]] und [[Bundesstraße 399|399]]. Wenn man in Richtung [[Jülich]] fährt, kann man auch die [[Bundesautobahn 44|A 44]] nutzen. Radfahrer können unter anderem auf dem [[Rurufer-Radweg]] fahren. Der [[Bahnradweg]] verläuft entlang der Schienen der [[Schnellfahrstrecke Köln–Aachen]], hauptsächlich zwischen Düren und [[Horrem]].
[[Bild:Bahnhof dn euregiobahn.jpg|thumb|225px| [[Euregiobahn]] im [[Bahnhof Düren|Dürener Hbf]] ]]


Über diese Bahnstrecke ist Düren mit seinem [[Inselbahnhof]] seit dem 6. September 1841 an das [[Eisenbahn]]netz angeschlossen. Allerdings halten hier keine Fernverkehrszüge, sondern lediglich Züge aus dem Nahverkehr wie der [[NRW-Express]] (RE&nbsp;1) und der [[Rhein-Sieg-Express]] (RE&nbsp;9). Die Linie S12 der [[S-Bahn Rhein-Ruhr]] pendelt zwischen Düren und [[Au (Sieg)]]. Bis Anfang 2009 soll die [[Euregiobahn]] über die so genannte „Talbahnstrecke“ nach Düren durchgebunden werden. Die Bauarbeiten dazu begannen Mitte 2007. Viele Pendler nutzen außerdem die [[Bahnstrecke Jülich–Düren–Heimbach|Rurtalbahn]], die zwischen dem Dürener Bahnhof und [[Linnich]] beziehungsweise [[Heimbach (Eifel)|Heimbach]] verkehrt. Direkt neben dem Bahnhof befindet sich der zentrale Omni[[busbahnhof]] (ZOB), der außer dem Kaiserplatz am Rathaus der wichtigste Knotenpunkt für die regionalen Buslinien der [[Dürener Kreisbahn]] ist.
==== Geschichtliches ====
Durch Düren verlief die früher sehr wichtige [[Krönungsstraße]] von [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] nach [[Aachen]], die bei Mariaweiler die Rur überquerte.


Neben der Dürener Kreisbahn existierte mit der [[Dürener Eisenbahn|Dürener Eisenbahn AG]] (DEAG), eine weitere Eisenbahngesellschaft. Sie betrieb ab 1893 eine meterspurige Strecke vom Bahnhof Düren in nordwestlicher Richtung nach Birkesdorf, die später etappenweise bis [[Inden (Rheinland)|Inden]] verlängert wurde. Nachdem der Personenverkehr bereits vorher reduziert worden war, erfolgte die Einstellung dieses Bahnbetriebs 1965, als ein wichtiger Teil des Güterverkehrsaufkommens wegfiel.
==== Eisenbahn und sonstiger ÖPNV ====
Düren ist seit dem 6. September 1841 an das [[Eisenbahn]]netz angeschlossen ([[Schnellfahrstrecke Köln–Aachen|Bahnstrecke Aachen-Köln]]). Entlang dieser Bahnstrecke verläuft der [[Bahnradweg]]. Das Bahnhofsgebäude ist ein [[Inselbahnhof]].


Für die Schifffahrt wurde im 19. Jahrhundert der [[Rhein-Maas-Kanal]] geplant. Dabei war ein Stichkanal nach Düren vorgesehen. Der Plan gelangte jedoch nie zur Ausführung.
Neben der Dürener Kreisbahn existierte mit der ''Dürener Eisenbahn AG'', kurz [[Dürener Eisenbahn|DEAG]] eine weitere Eisenbahngesellschaft. Sie betrieb ab 1893 eine meterspurige Strecke vom Bahnhof Düren in nordwestlicher Richtung nach Birkesdorf, die später etappenweise bis [[Inden (Rheinland)|Inden]] verlängert wurde. Nachdem der Personenverkehr bereits vorher reduziert worden war, erfolgte die Einstellung dieses Bahnbetriebs 1965, als ein wichtiger Teil des Güterverkehrsaufkommens wegfiel.

Durch die [[Bahnstrecke Jülich–Düren–Heimbach|Rurtalbahn]] besteht eine gute Anbindung im [[Nahverkehr]] zwischen [[Linnich]], Düren und [[Heimbach (Eifel)|Heimbach]].
Außerdem liegt der [[Bahnhof Düren]] an der Strecke nach [[Aachen]], an der Schnellfahrstrecke nach [[Köln]] und an der S-Bahnstrecke nach Köln. Somit ist Düren die Endhaltestelle der S12 und es halten viele andere Regionalzüge, wie der RE&nbsp;1 oder RE&nbsp;9, die jeweils eine sehr hohe Anzahl von Reisenden transportieren. Außerdem wird die [[Euregiobahn]] über die so genannte "Talbahnstrecke" nach Düren bis Anfang 2009 durchgebunden. Die Bauarbeiten dazu starteten Mitte 2007.

Buslinien aus allen Himmelsrichtungen treffen sich am [[Busbahnhof|ZOB]], dem zentralen Omnibusbahnhof, und am Kaiserplatz, der am Rathaus liegt. Die regionalen Buslinien werden unter anderem von der [[Dürener Kreisbahn]] bedient.

==== Sonstiges ====
Düren verfügt über eine Anbindung an die [[Bundesautobahn 4|Autobahn&nbsp;4]]. In Richtung [[Jülich]] bietet sich dann noch die Möglichkeit zur Nutzung der [[Bundesautobahn 44|A&nbsp;44]]. Düren liegt an den [[Bundesstraße 56|Bundesstraßen 56]], [[Bundesstraße 264|264]] und [[Bundesstraße 399|399]]. Anfang 2003 gab es im Kreis Düren 104.089 registrierte [[Personenkraftwagen|PKW]], 6045 [[Nutzfahrzeug]]e, 3578 [[Kraftrad|Krafträder]] und 4384 [[Anhänger]].

Der [[Fremdenverkehr]] in Düren zählte im Jahr 2002 72.155 Übernachtungen. Im Jahr 2004 waren es 57.402 Übernachtungen, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Düren betrug 1,7 Tage.

Im 19. Jahrhundert wurde der [[Rhein-Maas-Kanal]] geplant. Eine Planungsversion sah einen Stichkanal nach Düren vor. Der Plan gelangte jedoch nie zur Ausführung.

=== Ansässige Unternehmen ===
==== Neander-Motorrad-Werk ====
[[Bild:Neumann-neander-1929.jpg|thumb|160px|NEANDER-Motorrad von 1929]]
Platznot im [[Euskirchen]]er Werk zwang [[Ernst Neumann-Neander]] Ende 1926 zum Umzug von Euskirchen nach Düren-[[Rölsdorf]] in die Werkstraße 4. Sein ''NEANDER-Motorrad-Werk'' mit den 120 Mitarbeitern fertigte bis zum [[Insolvenz|Konkurs]] 1929 über 2000 [[Motorrad|Motorräder]] mit dem berühmtem NEANDER-Rahmen. Nach der Firma wurde die Neumann-Neander-Straße benannt.

==== Gebr. Kufferath ====
Die ''GKD – Gebr. Kufferath AG'' ist eine Metallweberei. Siehe [[GKD Gebrüder Kufferath]].

==== Julius Hoesch GmbH & Co KG ====
Das Chemikaliengroßhandelsunternehmen ''[[Julius Hoesch]] GmbH & CoKG'' vertreibt seit 1865 vom Standort in Düren-Hoven bundesweit Mineralölprodukte, Grundchemikalien und Spezialitäten.

==== AnNoText und DictaPlus ====
Die [[AnNoText]] GmbH ist ein auf die Berufsgruppe der Juristen spezialisiertes Systemhaus-Unternehmen in Dürener Stadtteil Birkesdorf, Nordrhein-Westfalen. Der Name AnNoText steht für Anwalt und Notare Text- und Datenverarbeitung. 1978 begann Rechtsanwalt Josef Kurth aus der Dürener Kanzlei Hermann, Kindgen Dr. Schaefer und Kurth mit der Erarbeitung eines speziellen Programms für Notare und Rechtsanwälte. Rechtsanwalt Dr. Josef Schaefer begann zugleich mit der Vermarktung der Software. 1983 wurde AnNoText als Warenzeichen eingetragen. Bereits ein Jahr später arbeiteten 400 Kanzleien an 1000 Arbeitsplätzen mit der AnNoText-Software. Seit 1994 befasst sich die Firma AnNoText mit der Erstellung von Workflows und Kontexten für die Spracherkennung. 1996 gründete sie die französische Tochterfirma AnNoText France, heute DictaPlus France, 1998 die Firma DictaPlus Deutschland, die im Jahr 2003 zu einem Kompetenzcenter der Spracherkennung wurde.

==== Brück GmbH & Co. KG ====
Die Firma Brück wurde im Jahre 1906 gegründet und ist inzwischen in der dritten Generation in Familienbesitz. Waren in den Anfängen der Produktion noch Maschinen für die Lederindustrie Hauptproduktionszweig, so verlagerte sich dies in den 1960er-und 1970er-Jahren auf die Herstellung von [[Tafelschere]]n und [[Abkantpresse]]n. Seit Anfang der 1970er-Jahre ist der Hauptproduktionszweig die Herstellung von [[Perforation|Perforierpressen]] und [[Streckmetall]]pressen sowie Spezial [[Excenterpresse]]n zur Herstellung von Langteilen für die Beschlagindustrie.

Die komplette Entwicklung der heutigen Maschinen erfolgt im Hause Brück.
Der Vertrieb der Maschinen und Anlagen erfolgt weltweit unmittelbar von dem Werk in Düren aus, ohne zwischengeschaltete Vertretungen.

==== Carl KRAFFT & Söhne GmbH & Co. KG ====
Das Maschinenbauunternehmen wurde als Eisengießerei im Jahre 1870 gegründet und befindet sich bis heute im Familienbesitz. Seit den 1980er-Jahren hat sich der Betrieb auf die Herstellung von rotationssysmmetrischen Bauteilen, wie Walzen, Zylindern, Trommeln und ähnlichen Großdrehteilen spezialisiert und beliefert, neben der Papierindustrie, weltweit zahlreiche Branchen mit solchen Produkten.

==== tedrive Germany GmbH ====
Das ehemalige [[Visteon]]-Werk ist im ehemaligen Zweigwerk der Firma [[Ford]] untergebracht. Beim größten gewerblichen Arbeitgeber der Stadt mit 900 Beschäftigten werden Teile für Fahrzeuge gefertigt. Siehe auch [[tedrive Germany]].

==== Duria eG ====
Die im Januar 1991 gegründete [[Duria eG]] an der Kölner Landstraße ist eine bundesweit erfolgreich tätige ärztliche [[Genossenschaft]].

==== Anker-Teppichboden Gebr. Schoeller GmbH & Co. KG ====

[[Anker-Teppichboden]] wurde 1854 von Leopold Schoeller gegründet und gehört heute zu den renommierten europäischen Teppichboden-Herstellern für Objektausstattungen. Das in der sechsten Generation tätige mittelständische Familienunternehmen mit rund 380 Mitarbeitern produziert im Web- und Tuftingverfahren. Marktschwerpunkte sind textile Bodenbeläge für Banken, Büros, Verwaltungen, Health Care, Hotels und Shopping-Bereiche. Das Unternehmen verfügt über eine Streichgarn-Spinnerei, eine Ruten-Weberei für Schaft und Jacquard, eine Herstellung Tufting-Produktion, eine Färberei für Flocke und Strang sowie eine Stückfärberei, eine Chromojet-Druckanlage und eine Continue-Anlage.

==== StadtCenter Düren ====
[[Bild:Dn-stadtcenter.jpg|thumb|StadtCenter]]
Am 8. September 2005 wurde in der Kuhgasse das [[StadtCenter Düren]] eröffnet. Das Einkaufszentrum beherbergt auf insgesamt 15.000&nbsp;m² Verkaufsfläche 55 Geschäfte, darunter die Hauptmieter [[Saturn (Elektronikfachmarkt)|Saturn]] und [[Hennes & Mauritz|H & M]].

==== Fundus-Fonds-Verwaltungen ====
[[Anno August Jagdfeld]], einer der größten [[Immobilie]]nbesitzer Deutschlands, hat den Sitz der ''Fundus-Fonds-Verwaltungen GmbH'' von Vettweiß-[[Disternich]] in die Kölnstr. 89 verlegt.

==== Extra ====
Der erste [[Extra|Extra-Verbrauchermarkt]] wurde 1970 von der [[C+C Schaper|Schaper-Gruppe]] in Düren, Am Ellernbusch, (heute [[Real (Handelskette)|real]]) eröffnet.


=== Medien ===
=== Medien ===
In Düren erscheinen zwei [[Tageszeitung]]en. Seit 1872 gibt es die ''Dürener Zeitung'' als regionale Ausgabe der [[Aachener Zeitung]]. Bereits einige Monate vor Kriegsende erschien am 24. Januar 1945 die erste Ausgabe der [[Aachener Nachrichten]]. Rund zwei Jahre später gab es zum ersten Mal den Dürener Lokalteil. Ein großer Teil der ''Dürener Zeitung'' und der ''Dürener Nachrichten'' ist identisch; sie unterscheiden sich hauptsächlich im Lokalteil und einigen Seiten des [[Mantel (Journalismus)|Mantels]]. Als kostenlose Werbezeitungen werden die ''DN-Woche'' (mittwochs) und der ''Super Sonntag'' verteilt. Magazine wie die ''Dürener Illustrierte'' informieren über lokale Veranstaltungen und Lifestyle-Themen.
Düren hat einen eigenen [[Rundfunk|Lokalradiosender]], nämlich [[Radio Rur]].


Seit September 1992 sendet [[Radio Rur]]. Der Lokalsender für den Kreis Düren gehört zum Verbund [[Radio NRW]] und hat seine Zentrale in der [[Pleußmühle]]. Neben dem vorgebenen Rahmenprogramm und regelmäßigen Nachrichten gibt es täglich von sechs bis neun und 16 bis 18 Uhr ein lokales Programm, das von 21 bis 22 Uhr durch ein Bürgerradio ergänzt wird.
In Düren erscheinen zwei [[Tageszeitung]]en, und zwar seit 1872 die „Dürener Zeitung“ als Regionalausgabe der [[Aachener Zeitung]] und die „Dürener Nachrichten“ als regionale Ausgabe der [[Aachener Nachrichten]] seit 1945.


Diverse Fabrikgelände und die [[Rheinische Kliniken Düren|Rheinische Kliniken]] dienten bereits mehrmals als Schauplatz für Fernsehproduktionen. Im [[Birkesdorf]]er [[St. Marien-Hospital Düren|St. Marien-Hospital]] wird seit April 2007 die [[RTL Television|RTL]]-Serie „Die Kinderärzte von St. Marien“ aufgezeichnet.<ref>[http://www.marien-hospital-dueren.de/index.php?id=375&artikel=1176378155&seite=3&inarchiv=2007 Pressemeldung des St. Marien-Hospitals zur RTL-Serie]</ref>
Dazu gibt es noch wöchentliche Werbezeitungen für die Stadt und den Kreis Düren, nämlich den SuperSonntag und die DN-Woche. Weitere Werbezeitungen versuchen sich gelegentlich zu etablieren, sind jedoch nie von Dauer.

Seit Anfang 2005 erscheint die ''Dürener Illustrierte'', inzwischen mit einer Auflage von 7500 Exemplaren und acht Mal im Jahr. Das Stadtmagazin ist kostenlos erhältlich und liegt öffentlich aus. Die Inhalte reichen von Veranstaltungen bis Mode, Auto und Szene, Sport und Kultur ([[ISSN]] 1860-6040)

=== Brauereien ===
In Düren gab es im Laufe der Jahrhunderte viele [[Brauerei]]en. Alten Dürenern ist sicherlich noch die letzte Brauerei (Sturm's Brauerei) in der heutigen Frankenstraße bekannt, die heute noch im Volksmund "Sturmsberg" genannt wird. Am Annaplatz wird im dortigen „Brauhaus“ seit kurzem wieder ein untergäriges und naturbelassenes Bier gebraut. Das [[Deutsches Patent- und Markenamt|Deutsche Patent- und Markenamt]] hat die Marke ''Birra Duria'' als Marke eingetragen.<ref>Eine Liste der Brauereien in Düren erreicht man über die private Webseite http://www.klausehm.de/D6.html</ref>


=== Öffentliche Einrichtungen ===
=== Öffentliche Einrichtungen ===
==== Feuerwehr ====
==== Bildung ====
[[Bild:Gymn-wirteltor.jpg|thumb|Wirteltor-Gymnasium]]
In Düren gibt es seit 1872 eine [[Freiwillige Feuerwehr]] mit einer hauptamtlichen Wache und mehreren ehrenamtlichen Löschgruppen in der Innenstadt und den Stadtteilen. Die Feuerwehr besteht zurzeit aus 64 Beamten des feuerwehrtechnischen Dienstes, 4 Verwaltungsbeamten und 298 ehrenamtlichen Kräften.
In Düren gibt es insgesamt 35 [[allgemeinbildende Schule]]n.<ref>[http://www.dueren.de/buergerservice/aus-und-weiterbildung/allgemeinbildende-schulen/ dueren.de, Allgemeinbildende Schulen]</ref> Für die [[Primarstufe]] stehen in der Innenstadt und den Stadtteilen elf katholische [[Grundschule]]n und acht [[Gemeinschaftsschule (Schulform)|Gemeinschaftsgrundschulen]] zur Verfügung. Das größte Dürener [[Gymnasium]] ist das 1828 eröffnete [[Gymnasium am Wirteltor Düren|Gymnasium am Wirteltor]], das seit 2008 den Titel [[Europaschule]] trägt. Das [[Stiftisches Gymnasium Düren|Stiftische Gymnasium]] verweist in seiner Tradition auf eine [[Lateinschule]] von 1358, entstand jedoch in seiner heutigen Form erst Ende des 19.&nbsp;Jahrhunderts. Deutlich jünger ist das 1969 gegründete [[Burgau-Gymnasium Düren|Burgau-Gymnasium]], das sich durch seinen [[Zweisprachiger Unterricht|bilingualen]] Französischunterricht auszeichnet. Das [[Städtisches Rurtalgymnasium Düren|Rurtalgymnasium]] war 1880 zunächst eine [[höhere Töchterschule]]. Die [[St. Angela-Schule (Düren)|St. Angela-Schule]] ist heute noch auf Mädchen beschränkt. Sie umfasst ein Gymnasium und eine [[Realschule]]. Außerdem gibt es in Düren die Realschulen Bretzelnweg, Nord und Wernersstraße. Die drei [[Hauptschule]]n St. Josef, [[Birkesdorf]] und [[Gürzenich (Düren)|Gürzenich]] sind Gemeinschaftsschulen. Die beiden [[Gesamtschule]]n sind nach [[Anne Frank]] und [[Heinrich-Böll-Gesamtschule Düren|Heinrich Böll]] benannt. Ergänzt wird das Angebot durch die beiden Förderschulen Bürgewald und Cornetzhof.
Bei der Feuerwehr gab es Ende der 1980er-/Anfang der 1990er-Jahre einen von nur sieben jemals hergestellten [[Falcon (Feuerwehrfahrzeug)|Falcons]]. Nach mehreren Reparaturen landete er als Löschfahrzeug auf einer [[Mülldeponie]].


Zur beruflichen Weiterbildung dienen drei [[Berufskolleg]]ien: die Kaufmännischen Schulen an der Euskirchener Straße, das Nelly-Pütz-Berufskolleg und das Berufskolleg für Technik.<ref>[http://www.dueren.de/buergerservice/aus-und-weiterbildung/kaufmaennische-und-gewerbliche-schulen/ dueren.de Kaufmännische und Gewerbliche Schulen]</ref> Außerdem bietet die Stadt eine [[Volkshochschule]] und eine [[Musikschule]]. Blinde und sehbehinderte Menschen werden an der [[Louis-Braille-Schule Düren|Louis-Braille-Schule]] (Vorschule bis 10. Klasse) und am [[Berufsförderungswerk Düren]] (berufliche Bildung) unterrichtet.
==== Bücherei ====
Die [[Stadtbücherei Düren]] ist die älteste kommunale [[Bibliothek]] im [[Rheinland]].


Die [[Stadtbücherei Düren]] ist die älteste kommunale [[Bibliothek]] im [[Rheinland]]. Sie befindet sich im [[Haus der Stadt]] und bietet rund 100.000 Bücher und andere Medien.<ref>[http://www.dueren.de/kultur-freizeit/kultur/stadtbuecherei/ Stadtbücherei Düren]</ref>
==== Krankenhäuser ====
Es gibt in Düren
# die [[Rheinische Kliniken Düren|Rheinischen Kliniken Düren]]
# das [[Krankenhaus Düren]] gem. GmbH, Roonstraße
# das [[Lendersdorf#Krankenhaus|St. Augustinus Krankenhaus]] in Düren-[[Lendersdorf]]
# das [[St. Marien-Hospital]] in Düren-[[Birkesdorf]]


==== Wasserwerk ====
==== medizinische Versorgung ====
Für die medizinische Versorgung der Bevölkerung stehen in Düren vier Kliniken zur Verfügung. Das [[Krankenhaus Düren]] an der Roonstraße wird von Stadt und Kreis gemeinsam betrieben. Das [[St. Marien-Hospital Düren|St. Marien-Hospital]] in [[Birkesdorf]] befindet sich in der Trägerschaft der [[Caritas]]. Überregionale Bekanntheit erlangte es durch die [[RTL Television|RTL]]-Serie „Die Kinderärzte von St. Marien“. Das [[Lendersdorf#Krankenhaus|St. Augustinus Krankenhaus]] in [[Lendersdorf]] wurde von Benno Schoeller gestiftet. Die [[Rheinische Kliniken Düren|Rheinischen Klinken]] sind auf [[Psychiatrie]] und [[Psychotherapie]] spezialisiert.
Neben vielen Brunnenanlagen, die [[Trinkwasser]] aus dem [[Grundwasser]] entnehmen, befindet sich das Hauptwasserwerk unterhalb des [[Stausee Obermaubach|Stausees Obermaubach]] an der [[Rur]] in der Gemeinde [[Kreuzau]]. Von dort wird das Wasser nach [[Bilstein (Kreuzau)|Bilstein]] in einen unterirdischen Hochbehälter gepumpt und schießt mit natürlichem [[Gefälle]] in das Leitungsnetz der Stadtwerke Düren hinein.


=== Abwasser ===
==== Fremdenverkehr ====
Im [[Fremdenverkehr]] zählte man 2006 in Düren 59.291 Übernachtungen und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Düren betrug 1,7 Tage.<ref>[http://www.dueren.de/stadtinfo/zahlen-der-stadt-dueren/fremdenverkehr/ dueren.de Fremdenverkehr]</ref> Den Gästen stehen neun Hotels und drei [[Hotel#Hoteltypologie|Hotel garni]] sowie mehrere private Ferienwohnungen zur Verfügung.<ref>[http://www.dueren.de/kultur-freizeit/freizeit/hotels-pensionen/ dueren.de Hotels & Pensionen]</ref> An der Bismarckstraße wird zudem der Bau des Parkhotels Düren geplant. Das Vier-Sterne-Hotel soll in die alte, sanierte Stadthalle integriert werden und im Jahr 2009 fertiggestellt werden.<ref>[http://www.az-web.de/lokales/dueren-detail-az/679569?_link=&skip=&_g=Warten-auf-ein-kleines-Stempelchen-der-Denkmalschuetzer.html Dürener Zeitung, ''Warten auf ein kleines Stempelchen der Denkmalschützer'', 8. Oktober 2008]</ref>
Das [[Abwasser]] der Stadt, aber auch der umliegenden Gemeinden, fließt unterirdisch zur Groß[[kläranlage]] "Merkener Busch", die direkt an der [[Bundesautobahn 4|A&nbsp;4]] zwischen [[Birkesdorf]] und [[Merken]] liegt.
<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. -->

=== Bildung ===
Es gibt im Dürener Stadtgebiet insgesamt 37 [[allgemeinbildende Schule]]n, davon elf katholische [[Grundschule]]n, neun [[Gemeinschaftsgrundschule]]n, drei [[Hauptschule]]n, zwei [[Gesamtschule]]n ([[Heinrich-Böll-Gesamtschule Düren]]), drei [[Sonderschule]]n, fünf [[Gymnasium|Gymnasien]] ([[Gymnasium am Wirteltor]], [[Burgau-Gymnasium]], [[Stiftisches Gymnasium]], [[St. Angela-Schule (Düren)|Gymnasium St. Angela]] und das [[Rurtalgymnasium]]) und vier [[Realschule]]n. Weiterhin gibt es eine [[Volkshochschule]], drei [[Berufskolleg]]ien (kaufmännisch, hauswirtschaftlich und technisch) und Weiterbildungseinrichtungen verschiedener [[Verband (Recht)|Verbände]], [[Verein]]e und [[Kirche (Organisation)|Kirchen]], außerdem eine [[Theater]]schule auf [[Schloss Burgau]] (die im Dezember 2006 ihren Betrieb aus persönlichen Gründen der [[Kaca Celan|Leiterin]] einstellte) und eine [[Musikschule]]. Eine Übersicht über alle Bildungseinrichtungen gibt es auf der Internetseite der Stadt Düren unter ''Aus- und Weiterbildung''.

Als besondere Bildungseinrichtungen existieren die [[Louis-Braille-Schule Düren|Rheinische Schule für Blinde]], die eine Schulausbildung für blinde Kinder vom Vorschulalter bis zur 10. Klasse durchführt, sowie das [[Berufsförderungswerk Düren]] gGmbH, das berufliche Bildung für [[Blindheit|Blinde]] und Sehbehinderte ermöglicht.

=== Hotels ===
In Düren gibt es mehrere Hotels, die im Stadtgebiet liegen. Geplant ist außerdem ein Viereinhalb-Sterne-Hotel in der City, das Mitte 2009 fertiggestellt sein soll. Es wird die alte Stadthalle integrieren, die dazu komplett saniert wird. Nördlich des Gebäudes der Stadthalle wird zusätzlich ein moderner fünfgeschossiger Neubau entstehen.
Das Hotel soll mit einer Tiefgarage, 140 Betten und Seminar- und Konferenzräumen ausgestattet werden. Zusätzlich soll die Stadthalle wieder für Veranstaltungen genutzt werden können.


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
[[Bild:Bismarckstadthalle.jpg|thumb|Statue des Ehrenbürgers Bismarck vor der Stadthalle]]
siehe
Die Stadt Düren hat bisher sieben Männer zu [[Liste der Ehrenbürger von Düren|Ehrenbürgern]] erklärt. Neben fünf Politikern zählen dazu der [[Dekan (Kirche)|Dechant]] [[Franz Anton Vaßen]] und der Heimatdichter [[Josef Schregel]]. Außer [[Paul von Hindenburg]] und [[Heinrich Spies]] sind alle Ehrenbürger in Straßennamen verewigt. Die [[Liste der Persönlichkeiten der Stadt Düren]] besteht zum größten Teil aus Politikern, Sportlern und einigen Unternehmern wie der [[Hoesch (Familie)|Familie Hoesch]]. Die frühesten in Düren geborenen Persönlichkeiten waren die Ärzte [[Johann Clöben]] und [[Heinrich Mulartz]], der Buchhändler [[Carl Christian Jügel]] sowie der wohltätige Kaufmann [[Rudolf Schenkel]]. Durch besondere Eigenheiten erhielten die [[Dürener Originale]] einen Platz in der Stadtgeschichte.
*[[Liste der Persönlichkeiten der Stadt Düren]]

=== Ehrenbürger ===
siehe
*[[Liste der Ehrenbürger von Düren]]

== Religion ==
Auf der Kölner Landstraße befindet sich das [[Karmelitinnenkloster Düren]].


== Literatur ==
== Literatur ==
Zeile 584: Zeile 413:
* Heike Kussinger-Stankovic: '' Düren - Gesicht einer Stadt der 1950er Jahre.'' Dürener Geschichtsverein, Düren 2006 (Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes, Band 27), ISSN 0343-2971.
* Heike Kussinger-Stankovic: '' Düren - Gesicht einer Stadt der 1950er Jahre.'' Dürener Geschichtsverein, Düren 2006 (Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes, Band 27), ISSN 0343-2971.
* Heinrich Otten: ''Der Wiederaufbau von Düren.'' Bonn 1998.
* Heinrich Otten: ''Der Wiederaufbau von Düren.'' Bonn 1998.
* Horst Wallraff: ''Nationalsozialismus in den Kreisen Düren und Jülich. Tradition und „Tausendjähriges Reich“ in einer rheinländischen Region 1933 bis 1945.'' 2. Auflage. Düren 2000, ISBN 3-927312-30-4.
* Egon Schiffer: ''Düren Verzweiflung und Hoffnung. Ein persönlicher Erlebnisbericht über Zerstörung und Wiederaufbau meiner Stadt Düren 1944-1948.'' Hahne und Schloemer, Düren 2006, ISBN 978-3-927312-76-0.
* Egon Schiffer: ''Düren Verzweiflung und Hoffnung. Ein persönlicher Erlebnisbericht über Zerstörung und Wiederaufbau meiner Stadt Düren 1944-1948.'' Hahne und Schloemer, Düren 2006, ISBN 978-3-927312-76-0.
* Horst Wallraff: ''Nationalsozialismus in den Kreisen Düren und Jülich. Tradition und „Tausendjähriges Reich“ in einer rheinländischen Region 1933 bis 1945.'' 2. Auflage. Düren 2000, ISBN 3-927312-30-4.


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />



Version vom 26. Oktober 2008, 03:29 Uhr


Wappen Deutschlandkarte
Düren
Deutschlandkarte, Position der Stadt Düren hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 48′ N, 6° 29′ OKoordinaten: 50° 48′ N, 6° 29′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Düren
Höhe: 125 m ü. NHN
Fläche: 85,02 km2
Einwohner: 92.945 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 1093 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 52349, 52351, 52353, 52355
Vorwahl: 02421
Gemeindeschlüssel: 05 3 58 008Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: 15 Ortsteile bzw. Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Kaiserplatz 2–4
52349 Düren
Website: www.dueren.de
Bürgermeister: Paul Larue (CDU)
Lage der Stadt Düren im Kreis Düren
KarteKreis DürenNordrhein-WestfalenRhein-Erft-KreisKreis EuskirchenRhein-Kreis NeussKreis HeinsbergStadt AachenStädteregion AachenBelgienHeimbachKreuzauNideggenVettweißDürenJülichLangerweheTitzMerzenichAldenhovenHürtgenwaldNörvenichIndenNiederzierLinnich
Karte

Düren ist eine große kreisangehörige Stadt des Kreises Düren in Nordrhein-Westfalen zwischen Aachen und Köln mit etwa 90.000 Einwohnern. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Kreises Düren und Mitglied der Euregio Maas-Rhein. Durch das Stadtgebiet Dürens fließt die Rur. Durch die Lage am Rand der Nordeifel sind sowohl der Nationalpark Eifel als auch größere Städte wie Aachen, Köln und Düsseldorf schnell erreichbar. Deshalb ist Düren als Mittelzentrum mit oberzentraler Funktion zu definieren.

Geografie

Geografische Lage

Das Stadtgebiet erstreckt sich auf einer Fläche von 85 km². Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt 12,5 km, in Ost-West-Richtung 10 km. Die Stadtgrenze ist etwa 50 km lang. Der höchste Punkt liegt mit 225 m ü. NN auf der Abraumhald Beythal an der B399 in der Gemarkung Berzbuir-Kufferath, während sich der niedrigste Punkt mit 105 m ü. NN an der Rur bei Merken befindet. Den größten Anteil der Fläche beanspruchte im Jahr 2006 die Landwirtschaft, die mit 4.205 Hektar fast das halbe Stadtgebiet bedeckte. Die zweitgrößte Nutzungsart waren Gebäude und Freiflächen mit 1.900 Hektar (22,4 %). 955 Hektar waren mit Wald bedeckt und 790 Hektar wurden vom Verkehr benutzt.[2]

Nachbargemeinden

Düren liegt im Zentrum des gleichnamigen Kreises, zu dem auch alle Nachbargemeinden gehören. Von Norden aus im Uhrzeigersinn sind die Nachbarn Niederzier, Merzenich, Nörvenich, Kreuzau, Hürtgenwald, Langerwehe und Inden.

Stadtgliederung

Übersicht der Stadtteile von Düren

Die inneren Stadtbezirke sind nach den Himmelsrichtungen bezeichnet, also Düren-Nord, Düren-Ost (mit der Satellitenstadt und Distelrath), Düren-Süd und Düren-West (Rölsdorf). Hinzu kommt die Innenstadt. Der Grüngürtel ist ein großes Siedlungsgebiet aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts im nordöstlichen Bereich des Stadtgebietes. Am 1. Januar 1972 wurden auf Grund des Aachen-Gesetzes fünfzehn ehemals selbstständige Orte eingegliedert.

Im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Köln-Gesetzes lehnte die Stadt Düren aus kommunalpolitischen Gründen eine Eingemeindung von Merzenich ab, was ein Novum in der Geschichte der nordrhein-westfälischen Gemeindeumstrukturierung darstellte. Mit Merzenich hätte Düren eine Einwohnerzahl von mehr als 100.000 erreicht und damit die Grenze zur Großstadt überschritten.

Geschichte

Ursprung

Wahrscheinlich begann die Geschichte Dürens bereits vor 2000 Jahren. Schon vor Christi Geburt lebten hier die Kelten. Sie nannten ihre kleine Ansiedlung Durum (Burg). Nach den Kelten drangen Germanenstämme in dieses Gebiet ein, die wiederum von den Römern unter Julius Caesar besiegt wurden („Römisches Germanien“).

Durum sollte der Versorgungsraum für die sich schnell vergrößernde römische Station Köln werden. Außerdem führten wichtige römische Verkehrswege an Durum vorbei (beispielsweise die Straße Köln–JülichTongeren). Etwa 400 Jahre lang blieben die Römer in dieser Gegend.

Mittelalter

Nach dem Ende der römischen Herrschaft kamen die Franken im fünften Jahrhundert nach Düren. Deren König Pippin der Kleine besuchte im achten Jahrhundert öfter die römische Ansiedlung „Villa Duria“ und hielt hier wichtige Versammlungen ab. Die Bezeichnung „Villa Duria“ taucht zum ersten Mal in den Fränkischen Reichsannalen (Metzer Annalen) für das Jahr 747 auf. Laut August Schoop hat es in Düren keine römische Siedlung gegeben.

Pippin war der Vater des späteren Kaisers Karl der Große. Die Franken verwandelten das keltische Durum in eine Königsburg, die sie Pfalz nannten und in der sich Karl der Große häufig aufhielt. Sie stand dort, wo heute die Annakirche erbaut ist. Durch die häufigen Besuche Karls des Großen entstanden bald viele Märkte, zum Beispiel Kornmarkt, Viehmarkt, Holzmarkt, Hühnermarkt und Buttermarkt, die zum Aufschwung Dürens beitrugen.

Ühledömche (Eulendom)

Das älteste erhaltene Bauwerk in Düren ist der Turm des „Ühledömche“ (Eulendom), einer Kapelle im Stadtteil Distelrath, aus dem 11./12. Jahrhundert.

Düren erhielt Anfang des 13. Jahrhunderts die Stadtrechte. Um 1200 wurde auch mit der Errichtung der Dürener Stadtmauer begonnen. Zur Stadtmauer gehörten zwölf Stadttürme und fünf Stadttore. Die Stadttore lagen zu allen vier Himmelsrichtungen hin: im Norden das Philippstor und das Wirteltor, im Osten das Kölntor, im Süden das Obertor und im Westen das Holztor. Von den Stadttürmen gibt es heute noch Ruinen. 1241/1246 verpfändete Kaiser Friedrich II. die Reichsstadt an Wilhelm IV. von Jülich. Damit kam Düren unter die Herrschaft der Jülicher Grafen und Herzöge.

1459 wird eine zweite Kirche in der Innenstadt erwähnt, die heutige Marienkirche.

Frühe Neuzeit

Datei:Düren1.jpg
das Annahaupt

Der Steinmetz Leonhard entwendete im Jahre 1501 ein Kästchen mit dem Annahaupt aus der Mainzer Stiftskirche St. Stephan und brachte diese nach Düren. Papst Julius II. entschied am 18. März 1506, dass Düren die Gebeine behalten durfte. Sie wurden in der Martinskirche, die 1505 in Annakirche umbenannt wurde, aufbewahrt. Offiziell ist die Kirche möglicherweile erst sehr viel später umbenannt worden, denn noch im 19. Jahrhundert war die Rede von der Pfarrkirche zum heiligen Martinus. Die Heilige Anna wurde die Schutzpatronin Dürens. Jedes Jahr feiert man den Namenstag der heiligen Anna (26. Juli) eine Woche lang mit der Annaoktav, einer kirchlichen Feier, und der Annakirmes, einem der größten Volksfeste Deutschlands.

Als Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg 1542 einen Krieg um das Herzogtum Geldern gegen den deutschen Kaiser Karl V. begann, wurde Düren 1543 von den Truppen des Kaisers belagert. Diese drangen in die Stadt ein, zündeten sie an und raubten die Stadt aus. Mehr als 600 Häuser, darunter das Rathaus, wurden zerstört. Der Wiederaufbau dauerte einige Zeit. 1563 stand die Annakirche wieder.

Düren wurde 1642 auch in den Dreißigjährigen Krieg verwickelt. Feindliche Truppen zerstörten und verwüsteten die Stadt. Nachdem der Krieg 1648 beendet war, brach die Pest aus und forderte viele Menschenleben. Eine zweite Epidemie brach 1665 aus. Durch verschiedene Angriffe auf die geschwächte Stadt wurde Düren 1679 wieder teilweise zerstört. In dieser Zeit wurde auch Miesheim für immer vernichtet.

Gegen Ende des Jahres 1755 begann in der Gegend von Düren und Aachen, die zum Erdbebengebiet Kölner Bucht gehört, eine Serie von Erdbeben, die am 18. Februar 1756 bei Düren ihren Höhepunkt mit einem Beben der Stärke 8 nach der Mercalliskala (dies entspricht in etwa 6,5 der Richterskala) erreichte. Zu dieser Serie, die ganz Europa erfasste, zählt auch das Erdbeben von Lissabon.

19. und 20. Jahrhundert

Im Jahre 1794 wurde Düren durch französische Revolutionstruppen besetzt. Von 1798 bis 1814 war es Hauptort eines gleichnamigen Kantons im Arrondissement Aachen des französischen Département de la Roer. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam es 1815 zu Preußen.

20 Billionen Mark der Stadt Düren, Ausgabe 10. November 1923 (Privatbesitz NORLU)

Durch den Anschluss ans Eisenbahnnetz konnte die Dürener Industrie deutliche Fortschritte erzielen, insbesondere in der Papierherstellung. Um 1900 galt Düren als eine der wohlhabendsten Städte Deutschlands und als zweitreichste Stadt in Preußen. Hier wohnten 42 Millionäre und es gab 93 fabrikmäßige Betriebe. Innerhalb von rund hundert Jahren (1805 bis 1900) war die Zahl der hier lebenden Bürger von 4563 auf 27.168 gestiegen. 1915 wurde südlich von Distelrath ein Flughafen für Zeppeline gebaut, die Luftschiffhalle Düren. Die Inflation der 1920er Jahre beeinträchtigte auch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Düren, die mit eigenem Notgeld versuchte, die Krise zu beenden.

Am 16. November 1944 wurde Düren durch den verheerendsten von insgesamt 51 nachgewiesenen Fliegerangriffen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Ungefähr 22.000 Menschen lebten zu der Zeit in der Stadt, von denen 2392 durch die Bomben starben. Nur wenige Gebäude blieben unversehrt. Mit 99,2 % zerstörten Wohnungen war Düren die am stärksten betroffene Stadt Deutschlands.[3]. 1,6 Millionen Kubikmeter Trümmer bedeckten den Dürener Boden.[4] Das Leben in den Ruinen war nicht mehr möglich. Die überlebenden Dürener mussten ihre Heimat verlassen und wurden nach Mitteldeutschland evakuiert. Nur noch vier Menschen blieben in Düren.

1945 lag die Stadt in der Hauptkampffront. Am 25. Februar überquerten die amerikanischen Truppen die Rur bei Düren und errichteten eine Militärregierung mit Sitz im Amtsgerichtsgebäude. Anfang März ernannten sie den Heizungsmonteur Alfred Stiegler zum Bürgermeister. Wenige Wochen nach der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht übernahmen die Briten im Mai die Kontrolle über die Stadt. Nach Kriegsende kehrten schon im Sommer 1945 viele evakuierte Dürener in ihre zerstörte Stadt zurück. Im Juni waren wieder 3806 Bürger in Düren. In den folgenden Monaten nahmen zahlreiche Ämter und Organisationen wieder den Betrieb auf. Nach der Beseitung der Trümmer begann der Wiederaufbau der völlig zerstörten Gebäude. Während die Alliierten eine Neugründung der Stadt südlich der Trümmerberge favorisierten, waren die Dürener entschlossen, die Stadt am bisherigen Standort zu erneuern. Die Dürener Innenstadt ist heute noch in hohem Maße von der Architektur der 1950er Jahre geprägt.

Im Zuge der kommunalen Neugliederung vergrößerte sich das Stadtgebiet 1972 erheblich. Die Erschließung neuer Gewerbegebiete förderte die industrielle Entwicklung. Durch die umgebaute Pleußmühle und das Haus der Stadt, die beide 1991 eröffnet wurden, ergaben sich neue kulturelle Möglichkeiten. Mit diversen Partnerschaften entwickelten sich internationale Beziehungen.

Einwohnerentwicklung

Datei:Einwohnerzahlen Stadt Düren.jpg
Einwohnerzahlen der Stadt Düren

Die Bevölkerungszahl von Düren wuchs im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Durch den Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1805 erst 4563 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits rund 27.000. Bis 1939 stieg die Einwohnerzahl auf über 45.000, sank dann durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs bis Juni 1945 auf nur noch 3806. Nach dem Bombenangriff vom 16. November 1944 lebten am 1. März 1945 nur noch vier deutsche Einwohner in der Stadt; mit Zwangsarbeitern etc. waren es 21 Personen. Am 1. April war die Einwohnerzahl auf 180 gestiegen und am 1. Mai 1945 waren es bereits 1218 Personen. Im Dezember 1945 erhöhte sich die Zahl auf 25.000 Menschen und 1958 waren es mit 45.000 Einwohnern wieder so viele wie vor dem Krieg. Durch Eingemeindungen mehrerer Orte in der Umgebung wuchs die Bevölkerung der Stadt am 1. Januar 1972 um 35.522 Personen auf 89.087 Einwohner. Am 31. Dezember 2006 erreichte die Einwohnerzahl für Düren mit 92.614 Menschen ihren historischen Höchststand.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich bis 1818 meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

19. Jahrhundert
Jahr/Datum Einwohner
1805 4.563
1814 4.777
1818 4.978
1. Dezember 1840 ¹ 7.925
3. Dezember 1855 ¹ 8.500
3. Dezember 1858 ¹ 8.792
3. Dezember 1861 ¹ 9.479
3. Dezember 1864 ¹ 10.500
3. Dezember 1867 ¹ 11.311
1. Dezember 1871 ¹ 12.862
1. Dezember 1875 ¹ 14.516
1. Dezember 1880 ¹ 17.368
1. Dezember 1885 ¹ 19.802
1. Dezember 1890 ¹ 21.731
2. Dezember 1895 ¹ 24.531
erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
Jahr/Datum Einwohner
1. Dezember 1900 ¹ 27.168
1. Dezember 1905 ¹ 29.771
1. Dezember 1910 ¹ 32.511
1. Dezember 1916 ¹ 30.931
5. Dezember 1917 ¹ 31.638
8. Oktober 1919 ¹ 33.992
16. Juni 1925 ¹ 37.060
16. Juni 1933 ¹ 40.880
17. Mai 1939 ¹ 45.321
31. Dezember 1945 25.724
29. Oktober 1946 ¹ 27.653
zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts
Jahr/Datum Einwohner
13. September 1950 ¹ 35.234
25. September 1956 ¹ 43.642
6. Juni 1961 ¹ 49.138
31. Dezember 1965 52.867
27. Mai 1970 ¹ 53.620
31. Dezember 1975 87.774
31. Dezember 1980 85.913
31. Dezember 1985 84.272
25. Mai 1987 ¹ 82.857
31. Dezember 1990 86.508
31. Dezember 1995 90.274
21. Jahrhundert
Jahr/Datum Einwohner
31. Dezember 2000 91.801
31. Dezember 2001 90.528
31. Dezember 2002 90.692
31. Dezember 2003 91.012
31. Dezember 2004 91.366
31. Dezember 2005 91.354
31. Dezember 2006 92.614
31. Dezember 2007 90.467

Politik

Bürgermeister
Amtszeit Name
1798–1831 Johann Heinrich Flügel
1831–1848 Dr. Friedrich Günther
1849–1853 Thomas Josef Heimbach
1853–1868 Peter Carl Brauweiler
1868–1894 Hubert Jakob Werners
1894–1921 August Klotz
1921–1933 Dr. Ernst Overhues
1933–1942 Peter Josef Schmitz
1943–1944 Dr. Walter Küper
1945 Alfred Stiegler
1945–1946 Ernst Hammans
1946–1948 Richard Bollig
1948–1950 Fritz Heusgen
1950–1951 Peter Geuer
1951–1952 Josef Koch
1952–1961 Heinrich Spies
1961–1972 Dr. Heinz Kotthaus
1972–1983 Wolfgang Vogt
1983–1984 Hans Becker
1984–1999 Josef Vosen
seit 1999 Paul Larue
Stadtdirektoren
Dienstzeit Name
1946–1948 Dr. Robert Pütz
1948–1962 Dr. Hans Brückmann
1962–1986 Dr. Hubert Lentz
1986–1990 Dr. Hans Lehmacher
1990–1998 Eckhard Creutz

Stadtrat

Sitzverteilung im Stadtrat nach der Kommunalwahl 2004

Dem Dürener Stadtrat gehören neben dem Bürgermeister fünfzig Mitglieder an. Derzeit sind sieben Parteien im Rat vertreten. Bei der Kommunalwahl am 26. September 2004[5] konnte die CDU mit 26 Sitzen die absolute Mehrheit gewinnen. Die zweitstärkste Fraktion bildet die SPD mit 14 Sitzen vor den Grünen mit drei Sitzen. Die FDP und die PDS (heute Die Linke) kamen mit jeweils zwei Mitgliedern in den Rat. Die restlichen Plätze besetzen die lokalen Gruppen Bürger für Düren (BfD) und Europäer für Düren (EfD) mit zwei beziehungsweise einem Vertreter. Die politische Arbeit ist in elf Bezirks- und fünfzehn Fachausschüssen sowie drei Beiräten (Behinderte, Feuerwehr, Senioren) organisiert.[6]

Bürgermeister und Stadtdirektoren

Johann Heinrich Flügel wurde 1798 zum Präsident der Munizipalität des Kantons Düren ernannt und wurde 1814/1815 erster preußischer Bürgermeister der Stadt Düren. Die nächsten drei Bürgermeister übten ihre Tätigkeit nebenberuflich aus. Hubert Jakob Werners war der erste hauptberufliche Amtsträger. Von 1893 bis 1976 gab es in Düren den Titel Oberbürgermeister. Von 1946 bis 1997 war der Bürgermeister ein ehrenamtlich tätiger Bürger, der auch dem Rat vorstand. Die Verwaltung wurde in dieser Zeit gemäß der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen von einem Oberstadtdirektor beziehungsweise Stadtdirektor geleitet. Seit 1994 ist der Bürgermeister gleichzeitig Vorsitzender des Stadtrats und Leiter der Verwaltung.

Rathaus mit Wappen (Standort)

Das Wappen der Stadt Düren ist geteilt und zeigt oben in Gold einen rot bewehrten schwarzen Adler, unten in Gold einen schreitenden rot gezungten schwarzen Löwen. Der Adler erinnert an die alte Königs- und spätere freie Reichsstadt, die 1241/46 an den Grafen von Jülich verpfändet wurde. Der Löwe im unteren Feld symbolisiert die Jülicher Herrschaft. Zuvor gab es bereits ein Siegel, das den König mit der Stadtmauer zeigt und eine lateinische Aufschrift trägt: HOC EST REGALE SIGILLVM OPIDI DVRENSIS („Dies ist das königliche Siegel der Stadt Düren“).

Das Wappen ist auch oben rechts im Logo der Stadt Düren enthalten, das in den gleichen Farben (schwarz, rot, gold) gestaltet ist. Unter dem Namen der Stadt steht das heutige Motto „lebendig, offen, mittendrin.“[7]

Städtepartnerschaften

Düren hat heute sechs Partnerstädte. Die ersten Beziehungen knüpfte Düren im Jahre 1959 mit dem französischen Valenciennes und leistete damit einen Beitrag zur Versöhnung der beiden Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Cormeilles wurde im Juni 1970 die zweite Partnerstadt aus dem Nachbarland. Der Kontakt kam durch eine Tanzgruppe des TV Arnoldsweiler zustande. Eineinhalb Jahre später, am 23. Dezember 1971, unterzeichnete der Dürener Bürgermeister eine Partnerschaftsurkunde mit der österreichischen Marktgemeinde Altmünster am Traunsee. Der Männergesangverein aus Niederau blickt auf eine langjährige Freundschaft mit dem Musikverein Neukirchen zurück und drei Straßen in dem Stadtteil sind nach den österreichischen Orten benannt. Im 21. Jahrhundert richtete sich der Fokus dann in Richtung Osten. Im August 2001 wurde die Partnerschaft mit der bosnischen Stadt Gradačac besiegelt, die wie Düren unter den Auswirkungen eines Krieges zu leiden hatte und nun einen Stadtteil nach dem deutschen Partner benannt hat. Einen Monat später kam die ukrainische Stadt Stryj hinzu, wo Mitarbeiter des Lendersdorfer St.-Augustinus-Krankenhauses medizinische Hilfe leisteten. Jüngste Partnerstadt ist seit Oktober 2002 das chinesische Jinhua.

Patenschaften

Am 22. April 1959 wurde in Cuxhaven das Minensuchboot M 1079 auf den Namen „Düren“ getauft. Es war bis zum 20. Dezember 1979 im Dienst, wurde dann zum Hohlstablenkboot umgebaut und zum 1. April 1989 unter gleichem Namen in Wilhelmshaven wieder in Dienst gestellt. Nach dem Ende der Nutzung am 28. September 2000 wurde es über die Verwertungsgesellschaft für ausgesondertes Wehrmaterial (VEBEG) an die Marine von Südafrika verkauft, wo es zum Küstenschutz eingesetzt wird.

Die Gattin des Dürener Bürgermeisters, Marion Larue, taufte am 9. September 2002 auf dem Frankfurter Flughafen einen Airbus A340 auf den Namen „Düren“. Die Maschine hat 247 Sitzplätze und fliegt hauptsächlich in die Metropolen Nord- und Südamerikas, Afrikas und Asiens.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke und Natur

Schloss Burgau
Annasäule

Am Rand des Stadtwaldes im Stadtteil Niederau liegt das Schloss Burgau. Das Wasserschloss wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts durch die Grafen von Heinsberg und anschließend als Lehen an Wilhelm von Burgau gegeben. Nachdem es 1944 zerstört wurde, blieb es bis zum Jahr 1979 Ruine, ehe sich die Schützenbruderschaft für eine Renovierung engagierte, die 1998 endete. Heute bietet es den Besuchern neben einem Café Veranstaltungen wie Theater, Ausstellungen und Konzerte sowie die Möglichkeit zur standesamtlichen Hochzeit.

Rund um das Schloss erstreckt sich der Burgauer Wald, der das größte Naherholungsgebiet der Stadt bietet. Weitere Grünanlagen findet man entlang der Rur und im Park Holzbenden. Im Sommer können die Dürener ihre Freizeit an zwei Badeseen in Gürzenich und Echtz verbringen. Beide Badeseen entstanden aus ehemaligen Tagebau-Gruben der Rheinbraun.

Im Theodor-Heuss-Park findet man das 1892 entstandene Bismarck-Denkmal zur Erinnerung an den bekanntesten Ehrenbürger der Stadt. Am Altenteich wurde 1882 zu Ehren des Dechant Vaßen ein Denkmal mit der heiligen Anna und dem Marienkind errichtet.[8] Der Altenteich war einst ein Handelsplatz für verschiedene Produkte. Neben dem Stiftischen Gymnasium sieht man heute noch den Dicken Turm, der zur Dürener Stadtmauer gehörte.

Eine architektonische Besonderheit ist die 1930 eingeweihte und heute denkmalgeschützte Dreigurtbrücke Düren. Die Brücke, auf der die Eisenbahn die Rur überquert, war damals die weltweit erste ihrer Art.

Museen

Leopold-Hoesch-Museum

Das bekannteste Museum der Stadt Düren ist das nach dem Vater seines Stifter benannte Leopold-Hoesch-Museum. Das 1905 im Neobarock errichtete Gebäude zeigt wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, unter anderem mit expressionistischen Gemälden. Derzeit ist das Museum wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten bis voraussichtlich April 2009 geschlossen. Seit 1986 sind hier außerdem Kunstwerke der internationalen Biennale PaperArt zu sehen. Bei dieser Ausstellung kooperiert das Leopold-Hoesch-Museum mit dem benachbarten Papiermuseum Düren. Dort wird seit 1990 die Geschichte und Herstellung des Papiers, die in der industriellen Entwicklung der Stadt seit dem 16. Jahrhundert eine große Rolle spielt, demonstriert. Die Besucher können selbst Papier schöpfen und sich zusätzlich eine große Sammlung an Wasserzeichen ansehen. Dass die Dürener gerne Karneval feiern, lässt sich nicht nur in der „fünften Jahreszeit“ beobachten. Seit 2006 gibt es im ehemaligen Schwesternwohnheim des St.-Augustinus-Krankenhauses im Stadtteil Lendersdorf ein eigenes Karnevalsmuseum, das zuvor bereits in Niederzier untergebracht war.

Theater und Musik

Stadttheater Düren

Das ehemalige Stadttheater Düren wurde im Januar 1907 gegenüber dem Leopold-Hoesch-Museum eröffnet. In dem Jugendstil-Gebäude traten viele bekannte Ensembles auf. Bei den Bombenangriffen am 16. November 1944 wurde das Theater fast vollständig zerstört. Heute finden solche kulturellen Aufführungen meistens im Haus der Stadt statt. Dieser Mehrzweckbau in der Nähe des Bahnhofs gilt seit 1991 als Nachfolger der an der Bismarckstraße gelegenen Stadthalle. Als Veranstaltungsort für große Konzerte dient seit 2004 die multifunktionale Arena Kreis Düren, die rund 2000 Zuschauern Platz bietet. Im kleineren Rahmen bietet das Jugend- und Kulturzentrum Komm mehrmals pro Woche Musik, Kabarett und Theater. Das Komm-Zentrum befindet sich in der Pleußmühle, einer alten Getreidemühle mit Ursprüngen im 13. Jahrhundert. Theateraufführungen gibt es an mehreren Schulen in Düren, unter anderem beim Jungen Theater des Gymnasiums am Wirteltor und der Theater-AG des Burgau-Gymnasiums.

In der ehemaligen Fabrik der Dürener Metallwerke ist seit mehr als 25 Jahren die EndArt beheimatet. Hier finden Partys für Jugendliche und Anhänger der 70er bis 90er Jahre und diverse Konzerte statt. Alle drei Jahre vergibt der gemeinnützige Verein einen vielbeachteten Musikpreis für lokale Bands. Seit 1991 finden jährlich die Dürener Jazztage mit diversen Konzerten, einer „Kneipentour“ und einer Parade am Sonntag statt. 1998 entstand die Brass Band Düren, die als eine von insgesamt elf deutschen Brass Bands in original englischer Besetzung spielt.[9]

Regelmäßige Veranstaltungen

Blick vom Riesenrad auf den südlichen Teil der Annakirmes

Die Annakirmes findet jedes Jahr Ende Juli bis Anfang August statt und entwickelte sich mit rund einer Million Besuchern zu einem der größten Volksfeste in Deutschland. Während des neuntätigen Spektakel werden neben zahlreichen Fahrgeschäften und Imbissbuden Veranstaltungen wie die Weltmeisterschaft im Kirsch-Kern-Weitspucken und die Wahl der Miss Annakirmes präsentiert.

Die Annakirmes entstand aus einem Jahrmarkt von Schaustellern, die sich an Pilger richteten, die zur Verehrung des Annahauptes nach Düren kamen. Noch heute bezeichnet sich Düren gerne als „Stadt der Märkte“. Neben dem Wochenmarkt und jahreszeitlichen Angeboten wie Mai-, Herbst- und Weihnachtsmarkt stehen dabei diverse Produkte wie Geranien, Bier oder Kartoffeln im Mittelpunkt des Interesses.[10] Eine größere thematische Vielfalt bietet das Stadtfest, das die IG City seit 1979 alljährlich im September veranstaltet.

Wie im gesamten Rheinland wird in Düren der Karneval gefeiert. Die Prinzengarde wurde 1954 gegründet. Am Karnevalssonntag bewegt sich der Karnevalsumzug mit dem Prinzenpaar durch die Innenstadt. Viele Stadtteile haben eigene Karnevalsgesellschaften, die Sitzungen und Umzüge veranstalten.

Mahnmale

Stele vor dem Amtsgericht

Da Düren im Zweiten Weltkrieg eine der am stärksten zerstörten Städte in Deutschland war, erinnern seit dem Wiederaufbau in den 1950er Jahren diverse Mahnmale an die Zeit des Nationalsozialismus. Vor dem Rathaus dient der von Adolf Wamper entworfene „Flammenengel“ zum Gedenken an die verheerenden Fliegerangriffe vom 16. November 1944 und an die Toten der beiden Weltkriege.[11] Zwischen 1988 und 1990 schuf Ulrich Rückriem mit den nach ihm benannten Stelen ein dezentrales Mahnmal. An den zehn Skulpturen finden am Jahrestag der Reichspogromnacht Mahnstunden statt. Am 26. Juni 2005 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig in Düren die ersten Stolpersteine. Diese Pflastersteine erinnern mit einer kleinen Gedenkplatte an die in der Zeit des Nationalsozialismus deportierten jüdischen Mitbürger. Die ersten beiden Steine wurden in der Schenkelstraße (Familie Horn) und in der Hohenzollernstraße (Familie Leven) verlegt. Bis zum 20. Oktober 2008 erhöhte sich die Anzahl auf 61 Stück.

Religion

Annakirche (Standort)

Die wichtigste Kirche der Stadt Düren ist die Annakirche. In ihr wird das um 1500 nach Düren gekommene Annahaupt als Reliquie aufbewahrt, das zahlreiche Pilger nach Düren lockte und im Rahmen einer Oktav verehrt wird. Die Kirche wurde bei den Bombenangriffen am 16. November 1944 vollständig zerstört und in den 1950er Jahren unter der Leitung des Architekten Rudolf Schwarz neu aufgebaut. Die zweite Pfarrgemeinde der Innenstadt gehört zur Marienkirche, die ihren Ursprung in einem Kloster der Franziskaner aus dem 15. Jahrhundert hat. In Düren-Süd befindet sich die Pfarrkirche St. Josef. Zu dieser Gemeinde gehört das regelmäßig von Pilgern besuchte Muttergotteshäuschen. Im gesamten Stadtgebiet gibt es fünfzehn weitere katholische Pfarr- und Kirchengemeinden, unter anderem in Arnoldsweiler.[12]

Das wichtigste evangelische Gotteshaus in Düren ist die Christuskirche, die nach dem Zweiten Weltkrieg die zerstörte Auferstehungskirche ersetzte. Bei ihrer Einweihung 1954 besaß sie den höchsten freistehenden Kirchturm Deutschlands. Ein weiterer Treffpunkt für die Protestanten ist das Haus der Evangelischen Gemeinde. Neben den Katholiken und Protestanten sind vier Ordensgemeinschaften in Düren ansässig. Die Eucharistiner waren zeitweise die Seelsorger in der 2003 abgerissenen Kirche Sankt Peter Julian. An der Kölner Landstraße befindet sich das Kloster der Unbeschuhten Karmelitinnen. Die Cellitinnen von der Hl. Gertrud haben ihren Sitz im Marienkloster in Niederau und widmen sich im angrenzenden Seniorenheim und einem weiteren Heim in der Innenstadt ihrer pflegerischen Arbeit.[13] Als vierte Ordensgemeinschaft sind die Ursulinen in Düren aktiv. Sie kümmerten sich um das Schulwesen und wurden Ende des 19. Jahrhunderts vorübergehend aus der Stadt vertrieben.[14]

Bis zur Vernichtung in der Reichspogromnacht befand sich die jüdische Synagoge in der Schützenstraße.[15] Die heutigen Dürener Juden sind in der Jüdischen Gemeinde Aachen organisiert. Die Muslime beten in der Fatih-Moschee an der Veldener Straße. Desweiteren sind mehrere Freikirchen in der Stadt vertreten, darunter die Neuapostolische Kirche, die Baptisten und die Zeugen Jehovas.

Sport

Der derzeit erfolgreichste Verein der Stadt ist evivo Düren. Die Mannschaft, die aus der Volleyball-Abteilung des Dürener TV hervorgegangen ist, konnte sich in der Bundesliga etablieren und erreichte von 2005 bis 2007 dreimal in Folge das Play-off-Finale um die deutsche Meisterschaft gegen den VfB Friedrichshafen. In dieser Zeit konnten die Dürener auch internationale Erfahrungen in der Champions League sammeln. Seit 2002 veranstaltet der Kreis Düren auf dem Kaiserplatz den DKB Beach Cup, an dem jedes Jahr Beachvolleyball-Nationalspieler teilnehmen. Außerdem gibt es an der Dr.-Overhues-Allee die Beachvolleyball-Anlage Rurbeach47. Das für die Volleyball-Abteilung des GFC Düren 09 spielende Duo Susanne Lahme / Danja Müsch nahm an den Olympischen Spielen 2004 in Athen teil.

Die erfolgreichen Zeiten der Dürener Fußballvereine liegen schon länger zurück. Schwarz-Weiß Düren spielte in der Oberliga und war der erste Verein des späteren Vizeweltmeisters Harald „Toni“ Schumacher. Der ebenfalls in Düren geborene Nationalspieler Karl-Heinz Schnellinger begann seine Karriere bei Düren 99. Aktuell sind der GFC Düren 09 und der FC 08 Niederau in der Mittelrhein-Liga die besten Fußballvereine der Stadt. Im Oktober 2008 wurde die Dürener Initiative „Fußballvereine gegen Rechts“ mit dem Julius-Hirsch-Preis des DFB ausgezeichnet.[16]

Die Schwimmer des Dürener TV waren durch die Damen-Mannschaft bereits in der zweiten Bundesliga vertreten und nehmen regelmäßig an den deutschen Meisterschaften teil. Florian Moll erreichte bei den Sommer-Paralympics 2008 jeweils das Finale über 100 Meter Brust und 400 Meter Freistil.[17] Der Boxring Düren, den Heinz Jäger 1955 im Grüngürtel gründete, wurde durch den Europameister Ernst Müller bekannt.[18]

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie

Papiermuseum

Das Wirtschaftsleben im Dürener Raum wurde seit dem 15. Jahrhundert durch das Textilgewerbe (Tuchmacher), die Papiererzeugung und die Metallverarbeitung bestimmt. Papier- und Textilproduzenten wurden dabei durch das außergewöhnlich weiche Wasser der Rur begünstigt. Rütger von Scheven errichtete 1710 die erste Papiermühle in Düren. 1812 gab es in Düren schon 17 Papierfabriken, elf Tuch- und Deckenfabriken, ein Walzwerk und zwei Eisengießereien. Familienunternehmen hatten einen großen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung und prägen noch heute das Bild der Stadt.

Zu den ältesten Familienunternehmen gehört die Familie Schoeller, die sich bereits seit 1550 in dieser Funktion urkundlich nachweisen lässt.[19] Johann Arnold Schoeller verlegte zur Zeit der napoleonischen Besatzung den Firmensitz von der Eifel-Gemeinde Gemünd nach Düren. Seine Tochter Catharina Schenkel richtete 1852 die Schenkel-Schoellersche Versorgungsanstalt ein, aus der das 1953 nach dem Krieg in Niederau neu aufgebaute Altenheim Schenkel-Schoeller-Stift hervorging.[20] Mehrere Familienmitglieder gründeten im 18. und 19. Jahrhundert Unternehmen, die bis heute erhalten sind. 1784 errichtete Heinrich Wilhelm Schoeller die Papierfabrik Schoellershammer, die sich heute im Stadtteil Krauthausen befindet. Leopold Schoeller gründete 1842 eine Tuchfabrik und 1854 das Teppichkontor (die heutige Firma Anker-Teppichboden in Birkesdorf). Darüber hinaus war er in diversen Projekten auch sozial engagiert.

Leopold Hoesch

Mit Eisen und Stahl beschäftigte sich die Familie Hoesch. Der Monschauer Eberhard Hoesch senior erwarb Mitte des 19. Jahrhunderts neben zwei Eisenwerken in seiner Heimatstadt eine Hütte im Dürener Stadtteil Lendersdorf. Sein Neffe Leopold Hoesch übernahm die Leitung des Unternehmens und gründete in Dortmund die Hoesch AG, zu der Fabriken in Düren und der Eifel gehörten. Leopolds Sohn Eberhard Hoesch junior führte die Tradition fort. Außerdem finanzierte er den Bau des Stadttheaters und eines Museums, das nach seinem Vater benannt wurde. Julius Hoesch wandte sich einer anderen Branche zu und wurde 1865 Chemikalienhändler. Der Firmensitz der GmbH befindet sich in Hoven.

In der Nachfolge des von Richard Kufferath 1752 gegründeten Unternehmens stehen seit dem 20. Jahrhundert zwei Firmen in Düren.[21] 1925 entstand die in Mariaweiler ansässige Firma GKD Gebrüder Kufferath, die sich zu einem weltweit erfolgreichen Anbieter von technischen Geweben entwickelt hat. Die Andreas Kufferath GmbH trat in den 1960er Jahren vorübergehend in Konkurrenz zur GKD, konzentrierte sich dann aber wieder auf die Papierindustrie. Im Jahr 2008 wird sie wegen drohender Insolvenz umstrukturiert. Die Papierindustrie ist auch ein wesentlicher Kunde für die Maschinenfabrik von Carl Krafft. Das Familienunternehmen wurde 1780 als Eisengießerei gegründet und spezialisierte sich später auf die Fertigung von Walzen und Zylindern.[22]

Mit dem 2005 eröffneten StadtCenter Düren, einem Einkaufszentrum in der Nähe des Bahnhofs, sollten zusätzliche Kunden angelockt werden, um die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt zu erhöhen.

Verkehr

Rurtalbahn im Bahnhof Düren
Euregiobahn im Dürener Hbf

Seit der karolingischen Zeit verlief die Krönungsstraße von Frankfurt nach Aachen und überquerte bei Mariaweiler die Rur. Heute erreicht man Düren über die Bundesautobahn 4 sowie über die Bundesstraßen 56, 264 und 399. Wenn man in Richtung Jülich fährt, kann man auch die A 44 nutzen. Radfahrer können unter anderem auf dem Rurufer-Radweg fahren. Der Bahnradweg verläuft entlang der Schienen der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen, hauptsächlich zwischen Düren und Horrem.

Über diese Bahnstrecke ist Düren mit seinem Inselbahnhof seit dem 6. September 1841 an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Allerdings halten hier keine Fernverkehrszüge, sondern lediglich Züge aus dem Nahverkehr wie der NRW-Express (RE 1) und der Rhein-Sieg-Express (RE 9). Die Linie S12 der S-Bahn Rhein-Ruhr pendelt zwischen Düren und Au (Sieg). Bis Anfang 2009 soll die Euregiobahn über die so genannte „Talbahnstrecke“ nach Düren durchgebunden werden. Die Bauarbeiten dazu begannen Mitte 2007. Viele Pendler nutzen außerdem die Rurtalbahn, die zwischen dem Dürener Bahnhof und Linnich beziehungsweise Heimbach verkehrt. Direkt neben dem Bahnhof befindet sich der zentrale Omnibusbahnhof (ZOB), der außer dem Kaiserplatz am Rathaus der wichtigste Knotenpunkt für die regionalen Buslinien der Dürener Kreisbahn ist.

Neben der Dürener Kreisbahn existierte mit der Dürener Eisenbahn AG (DEAG), eine weitere Eisenbahngesellschaft. Sie betrieb ab 1893 eine meterspurige Strecke vom Bahnhof Düren in nordwestlicher Richtung nach Birkesdorf, die später etappenweise bis Inden verlängert wurde. Nachdem der Personenverkehr bereits vorher reduziert worden war, erfolgte die Einstellung dieses Bahnbetriebs 1965, als ein wichtiger Teil des Güterverkehrsaufkommens wegfiel.

Für die Schifffahrt wurde im 19. Jahrhundert der Rhein-Maas-Kanal geplant. Dabei war ein Stichkanal nach Düren vorgesehen. Der Plan gelangte jedoch nie zur Ausführung.

Medien

In Düren erscheinen zwei Tageszeitungen. Seit 1872 gibt es die Dürener Zeitung als regionale Ausgabe der Aachener Zeitung. Bereits einige Monate vor Kriegsende erschien am 24. Januar 1945 die erste Ausgabe der Aachener Nachrichten. Rund zwei Jahre später gab es zum ersten Mal den Dürener Lokalteil. Ein großer Teil der Dürener Zeitung und der Dürener Nachrichten ist identisch; sie unterscheiden sich hauptsächlich im Lokalteil und einigen Seiten des Mantels. Als kostenlose Werbezeitungen werden die DN-Woche (mittwochs) und der Super Sonntag verteilt. Magazine wie die Dürener Illustrierte informieren über lokale Veranstaltungen und Lifestyle-Themen.

Seit September 1992 sendet Radio Rur. Der Lokalsender für den Kreis Düren gehört zum Verbund Radio NRW und hat seine Zentrale in der Pleußmühle. Neben dem vorgebenen Rahmenprogramm und regelmäßigen Nachrichten gibt es täglich von sechs bis neun und 16 bis 18 Uhr ein lokales Programm, das von 21 bis 22 Uhr durch ein Bürgerradio ergänzt wird.

Diverse Fabrikgelände und die Rheinische Kliniken dienten bereits mehrmals als Schauplatz für Fernsehproduktionen. Im Birkesdorfer St. Marien-Hospital wird seit April 2007 die RTL-Serie „Die Kinderärzte von St. Marien“ aufgezeichnet.[23]

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

Wirteltor-Gymnasium

In Düren gibt es insgesamt 35 allgemeinbildende Schulen.[24] Für die Primarstufe stehen in der Innenstadt und den Stadtteilen elf katholische Grundschulen und acht Gemeinschaftsgrundschulen zur Verfügung. Das größte Dürener Gymnasium ist das 1828 eröffnete Gymnasium am Wirteltor, das seit 2008 den Titel Europaschule trägt. Das Stiftische Gymnasium verweist in seiner Tradition auf eine Lateinschule von 1358, entstand jedoch in seiner heutigen Form erst Ende des 19. Jahrhunderts. Deutlich jünger ist das 1969 gegründete Burgau-Gymnasium, das sich durch seinen bilingualen Französischunterricht auszeichnet. Das Rurtalgymnasium war 1880 zunächst eine höhere Töchterschule. Die St. Angela-Schule ist heute noch auf Mädchen beschränkt. Sie umfasst ein Gymnasium und eine Realschule. Außerdem gibt es in Düren die Realschulen Bretzelnweg, Nord und Wernersstraße. Die drei Hauptschulen St. Josef, Birkesdorf und Gürzenich sind Gemeinschaftsschulen. Die beiden Gesamtschulen sind nach Anne Frank und Heinrich Böll benannt. Ergänzt wird das Angebot durch die beiden Förderschulen Bürgewald und Cornetzhof.

Zur beruflichen Weiterbildung dienen drei Berufskollegien: die Kaufmännischen Schulen an der Euskirchener Straße, das Nelly-Pütz-Berufskolleg und das Berufskolleg für Technik.[25] Außerdem bietet die Stadt eine Volkshochschule und eine Musikschule. Blinde und sehbehinderte Menschen werden an der Louis-Braille-Schule (Vorschule bis 10. Klasse) und am Berufsförderungswerk Düren (berufliche Bildung) unterrichtet.

Die Stadtbücherei Düren ist die älteste kommunale Bibliothek im Rheinland. Sie befindet sich im Haus der Stadt und bietet rund 100.000 Bücher und andere Medien.[26]

medizinische Versorgung

Für die medizinische Versorgung der Bevölkerung stehen in Düren vier Kliniken zur Verfügung. Das Krankenhaus Düren an der Roonstraße wird von Stadt und Kreis gemeinsam betrieben. Das St. Marien-Hospital in Birkesdorf befindet sich in der Trägerschaft der Caritas. Überregionale Bekanntheit erlangte es durch die RTL-Serie „Die Kinderärzte von St. Marien“. Das St. Augustinus Krankenhaus in Lendersdorf wurde von Benno Schoeller gestiftet. Die Rheinischen Klinken sind auf Psychiatrie und Psychotherapie spezialisiert.

Fremdenverkehr

Im Fremdenverkehr zählte man 2006 in Düren 59.291 Übernachtungen und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Düren betrug 1,7 Tage.[27] Den Gästen stehen neun Hotels und drei Hotel garni sowie mehrere private Ferienwohnungen zur Verfügung.[28] An der Bismarckstraße wird zudem der Bau des Parkhotels Düren geplant. Das Vier-Sterne-Hotel soll in die alte, sanierte Stadthalle integriert werden und im Jahr 2009 fertiggestellt werden.[29]

Persönlichkeiten

Statue des Ehrenbürgers Bismarck vor der Stadthalle

Die Stadt Düren hat bisher sieben Männer zu Ehrenbürgern erklärt. Neben fünf Politikern zählen dazu der Dechant Franz Anton Vaßen und der Heimatdichter Josef Schregel. Außer Paul von Hindenburg und Heinrich Spies sind alle Ehrenbürger in Straßennamen verewigt. Die Liste der Persönlichkeiten der Stadt Düren besteht zum größten Teil aus Politikern, Sportlern und einigen Unternehmern wie der Familie Hoesch. Die frühesten in Düren geborenen Persönlichkeiten waren die Ärzte Johann Clöben und Heinrich Mulartz, der Buchhändler Carl Christian Jügel sowie der wohltätige Kaufmann Rudolf Schenkel. Durch besondere Eigenheiten erhielten die Dürener Originale einen Platz in der Stadtgeschichte.

Literatur

  • Ulrich Coenen: Architektonische Kostbarkeiten im Kreis Düren. 2. Auflage. Mainz, Aachen 1989, ISBN 3-925714-27-8.
  • Hans J. Domsta: Siegel und Wappen der Stadt Düren und ihrer Stadtteile. Dürener Geschichtsverein, Düren 1985 (Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes, Band 18).
  • Hans J. Domsta: Zeittafel zur Geschichte Dürens 747–1997. Dürener Geschichtsverein, Düren 1998 (Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes, Band 23).
  • Erwin Gatz (Hrsg.): St. Anna in Düren. Kühlen, Mönchengladbach 1972, ISBN 3-87448-074-7.
  • Josef Geuenich: Geschichte der Papierindustrie im Düren-Jülicher Wirtschaftsraum. Hamel, Düren 1959.
  • Josef Heinrichs: Dürener Platt. Düren 2001.
  • Helmut Krebs: Düren. Sutton, Erfurt 2003, ISBN 3-89702-565-5.
  • Peter Kremer: Wo das Grauen lauert. PeKaDe, Düren 2003, ISBN 3-929928-01-9 (Sammlung von Spuksagen aus Düren und Umgebung).
  • Heike Kussinger-Stankovic: Düren - Gesicht einer Stadt der 1950er Jahre. Dürener Geschichtsverein, Düren 2006 (Beiträge zur Geschichte des Dürener Landes, Band 27), ISSN 0343-2971.
  • Heinrich Otten: Der Wiederaufbau von Düren. Bonn 1998.
  • Egon Schiffer: Düren Verzweiflung und Hoffnung. Ein persönlicher Erlebnisbericht über Zerstörung und Wiederaufbau meiner Stadt Düren 1944-1948. Hahne und Schloemer, Düren 2006, ISBN 978-3-927312-76-0.
  • Horst Wallraff: Nationalsozialismus in den Kreisen Düren und Jülich. Tradition und „Tausendjähriges Reich“ in einer rheinländischen Region 1933 bis 1945. 2. Auflage. Düren 2000, ISBN 3-927312-30-4.

Einzelnachweise

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. dueren.de Lage der Stadt
  3. Balthasar Schmitz, Verbrannte Erde in der Stunde Null
  4. Dürener Zeitung, Steine für 1700 Häuser aus den Dürener Trümmern, November 1955
  5. dueren.de Wahlergebnisse
  6. dueren.de Ausschüsse & Beiräte
  7. dueren.de Stadtwappen & Stadtlogo
  8. Citymap, St. Annasäule in Düren
  9. Geschichte der Brass Band Düren
  10. dueren.de, Stadt der Märkte
  11. City-Map, Mahnmal: Der Flammenengel in Düren
  12. dueren.de Kirchen und religiöse Gemeinschaften
  13. Dürener Zeitung, Die Cellitinnen haben in Düren eine lange Geschichte, 24. September 2008
  14. Dürener Zeitung, Nicht die Obrigkeit, der Zeitgeist vertrieb die Ursulinen, 4. Juni 2003
  15. Rückriem-Stele Schützenstraße
  16. 11 Freunde, DFB zeichnet Projekte in Düren, Leipzig und Bremen aus, 20. Oktober 2008
  17. Bericht des DTV über Florian Moll in Peking
  18. Boxring Düren, Düren eine Stadt mit Boxtradition
  19. Geschichtsbüro, Die Familie Schoeller und die Dürener Textilindustrie (PDF)
  20. Geschichte des Schenkel-Schoeller-Stifts
  21. Aachener Nachrichten, Zwei Kufferaths in einem Ort, 10. Juli 2008
  22. Firmengeschichte Carl Krafft
  23. Pressemeldung des St. Marien-Hospitals zur RTL-Serie
  24. dueren.de, Allgemeinbildende Schulen
  25. dueren.de Kaufmännische und Gewerbliche Schulen
  26. Stadtbücherei Düren
  27. dueren.de Fremdenverkehr
  28. dueren.de Hotels & Pensionen
  29. Dürener Zeitung, Warten auf ein kleines Stempelchen der Denkmalschützer, 8. Oktober 2008
Commons: Düren – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Linkkatalog zum Thema Düren bei curlie.org (ehemals DMOZ)