Coupe de France 2012/13

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seit der Saison 2007/08

Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 2012/13 war die 96. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften. In dieser Spielzeit nahmen 7.656 Vereine aus Frankreich und seinen Übersee-Départements bzw. -territorien daran teil, womit ein neuer Melderekord aufgestellt wurde.

Titelverteidiger Olympique Lyon schied diesmal bereits im Zweiunddreißigstelfinale aus. Lyons Nachfolger wurden die Girondins Bordeaux, die diesen Wettbewerb bei ihrer zehnten Finalteilnahme seit 1941 zum vierten Mal gewannen; darauf hatten die Südwestfranzosen 26 Jahre warten müssen. Bordeaux’ Endspielgegner, der FC Évian Thonon Gaillard, hatte es zuvor noch nie weiter als bis ins Achtelfinale gebracht.

Während die Dritt- und die Zweitligavereine ebenso wie die Pokalsieger aus sieben der französischen überseeischen Gebiete bereits in den von den regionalen Untergliederungen des Landesverbands Fédération Française de Football (FFF) organisierten Qualifikationsrunden[1] in den Wettbewerb eingreifen mussten – die Drittligisten in der 5., die beiden letztgenannten Gruppen in der 7. Runde –, begann für die Erstligisten der Wettbewerb erst mit dem Zweiunddreißigstelfinale (Beginn des Hauptwettbewerbs). Nur in dieser Runde wurden die dafür qualifizierten 64 Vereine landesweit auf vier regionale Lostöpfe à 16 Mannschaften aufgeteilt, worin jeweils annähernd gleich viele Teams gleicher Ligazugehörigkeit vertreten waren. Ab dem Sechzehntelfinale fällt auch diese Vorsortierung weg und der Wettbewerb wird ausschließlich nach dem klassischen Pokalmodus ausgetragen: Spielpaarungen werden ohne Setzlisten aus sämtlichen noch im Wettbewerb befindlichen Klubs ausgelost und jeweils lediglich ein Spiel ausgetragen, an dessen Ende ein Sieger feststehen muss (und sei es durch Verlängerung und Elfmeterschießen), der sich dann für die nächste Runde qualifiziert, während der Verlierer ausscheidet. Auch das Heimrecht wird für jede Begegnung durch das Los ermittelt, allerdings mit der Einschränkung, dass Klubs, die gegen eine mindestens zwei Ligastufen höher spielende Elf anzutreten haben, automatisch Heimrecht bekommen.[2]

Die unterklassigen Vereine kämpften zudem wiederum um den mit Geldpreisen verbundenen Titel als erfolgreichster Außenseiter. Dieser derzeit hauptsächlich von PMU gesponserte Nebenwettbewerb trägt die offizielle Bezeichnung Classement des Petits Poucets (auf Deutsch: „Däumlingswertung“); hierbei konnte die US Quevilly, die es im Vorjahr bis in das Endspiel gegen Lyon gebracht hatte, ihren Titel allerdings nicht verteidigen, da sie bereits vor Beginn der Hauptrunde ausgeschieden war. Hingegen erreichten mit Avenir Mende ein in der siebten sowie mit der AS Savigneux-Montbrison sogar ein in der achten Liga antretender Klub das Zweiunddreißigstelfinale, in dem Mende sich gegen einen Zweitligisten durchzusetzen vermochte und schließlich diesen Titel gewann.[3] In den ersten Runden machte zudem mit SAS Épinal ein Drittligist auf sich aufmerksam, der zunächst Titelverteidiger Lyon und danach mit Nantes einen führenden Zweitligisten ausschaltete. Im Viertelfinale waren dann allerdings die Profimannschaften unter sich, darunter mit Racing Lens nur noch ein Zweitligist; und im Halbfinale war keiner der aktuellen Topclubs der Ligue 1 mehr vertreten, sondern zwei Mannschaften aus dem Tabellenmittelfeld sowie zwei, die zu diesem Zeitpunkt – drei Runden vor Saisonende – nur einen Abstiegsplatz belegten.

Zweiunddreißigstelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiele am 5. bis 7. Januar 2013; L1, L2 bzw. D3 stehen für die Zugehörigkeit zur ersten bis dritten Liga, CFA bzw. CFA2 für die beiden landesweiten Amateurligen, DH („Division d’Honneur“) für die sechste, DSR und DHR für die siebte bzw. achte Ligenstufe.
Ergebnisse: n. V. = nach Verlängerung, i. E. = im Elfmeterschießen

  • OSC Lille L1Olympique Nîmes L2 3:2
  • SM Caen L2AS Saint-Étienne L1 2:3
  • Racing Lens L2Stade Rennes L1 2:1
  • FC Metz D3OGC Nizza L1 2:3 n. V.
  • CA Bastia D3SC Bastia L1(a) 2:0
  • US Boulogne D3FC Toulouse L1 0:1
  • Stade Plabennec CFAStade Reims L1 1:0
  • FC Montceau CFAES Troyes AC L1 0:1
  • FC Chauray CFA2FC Lorient L1(b) 1:5
  • ES Thaon CFA2FC Sochaux L1 0:1
  • FC Dreux DHAS Nancy L1 1:5
  • Le Mans FC L2Le Poiré-sur-Vie VF D3 1:2
  • CA Pontarlier CFA2CS Sedan L2 1:2
  • FC Dieppe CFA2FC Nantes L2 2:3
  • Avenir Mende DSRAC Arles-Avignon L2 2:0
  • CSO Amnéville CFAUS Raon CFA 1:2

Sechzehntelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiele am 22. bis 24., Nachholpartie am 30. Januar 2013

(g) 
Das Spiel wurde um eine Woche verschoben, weil es am Tag der ursprünglichen Ansetzung zu einem Gasaustritt aus einer Chemiefabrik in Stadionnähe gekommen war.

Achtelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiele am 26. bis 28. Februar 2013

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiele am 16./17. April 2013

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiele am 7./8., Nachholspiel am 14. Mai 2013

(i) 
Das für den 7. Mai vorgesehene Spiel wurde auf den 14. Mai verschoben, da in Troyes am Spieltag eine Überflutung drohte.[4]

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiel am 31. Mai 2013 im Stade de France von Saint-Denis

Mannschaftsaufstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiedsrichter: Fredy Fautrel (Ligue de football de Basse-Normandie)

Tore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1:0 Diabaté (39.)
1:1 Sagbo (51.)
2:1 Saivet (53.)
2:2 Dja Djédjé (70.)
3:2 Diabaté (89.)

Besondere Vorkommnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch 2013 gab es keinen Endspielsieg mit mehr als einem Treffer Differenz; dies war einer Mannschaft zum letzten Mal 19 Jahre zuvor gelungen. Pokalgewinner Bordeaux hatte dabei nicht ein einziges Heimspiel gehabt, was seit der Abschaffung von Spielen auf neutralen Plätzen noch keinem Sieger der Coupe de France gelungen war.[5] Außerdem hatte die U-19 des Vereins wenige Stunden zuvor das Endspiel um die Coupe Gambardella gewonnen; ein solcher Doppel-Pokalsieg war zuvor nur zwei anderen Vereinen (AS Saint-Étienne 1970 und FC Sochaux 2007) gelungen.

Für Bordeaux’ Mittelfeldspieler Ludovic Obraniak war dies der zweite Pokalerfolg nach 2011, als er – noch im Dress des OSC Lille – den entscheidenden Treffer erzielt hatte. Und sein Mannschaftskamerad Cheick Diabaté hätte sich in die Liste der erfolgreichsten Endspieltorjäger in der Geschichte des Wettbewerbs eintragen können – drei Treffer waren nur Éric Pécout (1979) und Jean-Pierre Papin (1989) gelungen –, wäre er nicht in der 48. Spielminute mit seinem Strafstoß an Évians Torhüter Bertrand Laquait gescheitert.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belege und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe die Spielpläne der Regionalverbände, ansteuerbar über diese Seite@1@2Vorlage:Toter Link/www.fff.fr (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. der FFF
  2. Beschluss der FFF-Bundesversammlung von Anfang April 2011
  3. siehe den Artikel „Le petit poucet récompensé“ auf der Seite der FFF
  4. Troyes-Bordeaux reporté!, L’Équipe vom 7. Mai 2013
  5. siehe den Artikel auf France Football