„Ottobeuren“ – Versionsunterschied

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== Geografie ==
== Geografie ==
Ottobeuren liegt etwa zehn Kilometer südöstlich von [[Memmingen]] entfernt in der [[Region Donau-Iller]]. Die Landschaft ist geprägt durch das geschwungene Relief, das durch die Schotterablagerungen während der letzten Eiszeiten geformt wurde. Der Bereich gehört zu [[Oberschwaben]]. <ref>{{Literatur|Autor=Joachim Jahn und andere|Titel=Die Geschichte der Stadt Memmingen- Von den anfängen bis zum Ende der Reichsstadt|Verlag=[[Konrad Theiss Verlag]]|Ort=Stuttgart|Jahr=1997|ISBN=3-8062-1315-1}} ''Das oberschwäbische Kloster Ottobeuren…'' mehrmals im gesamten Werk von über 700 Seiten erwähnt. </ref> Durch das Gemeindegebiet verläuft die [[Westliche Günz]].
Ottobeuren liegt etwa zehn Kilometer südöstlich von [[Memmingen]] entfernt in der [[Region Donau-Iller]]. Die Landschaft ist geprägt durch das geschwungene Relief und die typische Allgäuer Hügellandschaft, das durch die Schotterablagerungen während der letzten Eiszeiten geformt wurde. Der Bereich gehört zu [[Oberschwaben]] sowie zum [[Allgäu]]. <ref>{{Literatur|Autor=Joachim Jahn und andere|Titel=Die Geschichte der Stadt Memmingen- Von den anfängen bis zum Ende der Reichsstadt|Verlag=[[Konrad Theiss Verlag]]|Ort=Stuttgart|Jahr=1997|ISBN=3-8062-1315-1}} ''Das oberschwäbische Kloster Ottobeuren…'' mehrmals im gesamten Werk von über 700 Seiten erwähnt. </ref> Durch das Gemeindegebiet verläuft die [[Westliche Günz]].


Das Gemeindegebiet besteht aus den [[Gemarkung]]en Ottobeuren, Betzisried, Guggenberg, Haitzen und Ollarzried sowie einem Teil der Gemarkung Lachen (der andere Teil der Gemarkung bildet die [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] [[Lachen (Schwaben)|Lachen]]).
Das Gemeindegebiet besteht aus den [[Gemarkung]]en Ottobeuren, Betzisried, Guggenberg, Haitzen und Ollarzried sowie einem Teil der Gemarkung Lachen (der andere Teil der Gemarkung bildet die [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] [[Lachen (Schwaben)|Lachen]]).
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*[[Pater Ulrich Schiegg]] (1752–1810), Mathematiker, Astronom und Landvermesser; ihm gelang in Ottobeuren der erste Ballonstart im deutschsprachigen Raum
*[[Pater Ulrich Schiegg]] (1752–1810), Mathematiker, Astronom und Landvermesser; ihm gelang in Ottobeuren der erste Ballonstart im deutschsprachigen Raum
*[[Martin Egg]] (1915–2007), Heimatdichter
*[[Martin Egg]] (1915–2007), Heimatdichter
* Maximilian Schafroth, Komiker mit seinem neu herausgebrachten Programm [http://www.maxischafroth.de/ Faszination Allgäu]


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 2. Januar 2011, 20:13 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Ottobeuren
Deutschlandkarte, Position des Marktes Ottobeuren hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 56′ N, 10° 18′ OKoordinaten: 47° 56′ N, 10° 18′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Unterallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Ottobeuren
Höhe: 660 m ü. NHN
Fläche: 55,98 km2
Einwohner: 8767 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 157 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87724
Vorwahl: 08332
Kfz-Kennzeichen: MN
Gemeindeschlüssel: 09 7 78 186
Adresse der
Marktverwaltung:
Marktplatz 6
87724 Ottobeuren
Website: www.ottobeuren.de
Bürgermeister: Bernd Schäfer (CSU)
Lage des Marktes Ottobeuren im Landkreis Unterallgäu
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Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Basilika und Marktplatz
Deckenfresko in der Basilika
Blick vom Konohof über das Günztal

Ottobeuren ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Unterallgäu in Bayern und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ottobeuren.

Der Ort ist vor allem durch das Benediktinerkloster Ottobeuren bekannt. Ottobeuren ist industriell geprägt und als Unterzentrum verfügt der Markt über die untere Verwaltungsebene für den umliegenden Bereich. [2]

Geografie

Ottobeuren liegt etwa zehn Kilometer südöstlich von Memmingen entfernt in der Region Donau-Iller. Die Landschaft ist geprägt durch das geschwungene Relief und die typische Allgäuer Hügellandschaft, das durch die Schotterablagerungen während der letzten Eiszeiten geformt wurde. Der Bereich gehört zu Oberschwaben sowie zum Allgäu. [3] Durch das Gemeindegebiet verläuft die Westliche Günz.

Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Ottobeuren, Betzisried, Guggenberg, Haitzen und Ollarzried sowie einem Teil der Gemarkung Lachen (der andere Teil der Gemarkung bildet die Gemeinde Lachen).

Zum Markt Ottobeuren gehören die Orte Ottobeuren, Betzisried, Bibelsberg, Brüchlins, Daßberg, Dennenberg, Eggisried, Eheim, Eldern, Guggenberg, Gumpratsried, Gut, Hahnenbühl, Haitzen, Halbersberg, Hessen, Höhe, Hofs, Kloster Wald, Langenberg, Leupolz, Neuvogelsang, Niebers, Oberhaslach, Ölbrechts, Ollarzried, Rempolz, Reuthen, Schachen, Schellenberg, Schiessenhof, Schochen, Schoren, Schrallen, Steeger Stephansried, Unterhaslach, Unterschochen, Vogelsang, Wetzlins, und Wolferts. Abgegangen ist der Ort Obermotzen.

Geschichte

Der Sage nach wurde Ottobeuren um 550 als Rodungssiedlung von einem Uot gegründet und nach ihm Uotbeuren genannt. Im 8. Jahrhundert wurde das Dorf zu einem fränkischen Reichshof und Sitz des Grafen Silach. Das Benediktinerkloster Ottobeuren wurde 764 gegründet. 972 wurde das Kloster von Kaiser Otto I. zur Reichsabtei erhoben. Im 11. Jahrhundert wurden Kirche und Kloster neu erbaut, im 11. und 12. Jahrhundert nach Bränden jeweils wieder errichtet. 1365 verlor die Abtei die Selbständigkeit und wurde Teil des Bistums Augsburg. Die romanische Kirche wurde im Deutschen Bauernkrieg im 16. Jahrhundert beschädigt und im Stil der Renaissance bis 1558 neu erbaut. Auch im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster beschädigt und geplündert. Nachdem Abt Rupert Neß die Reichsunmittelbarkeit zurückgewinnen konnte, begann die Abtei ab 1711 mit dem völligen Neubau der Klosteranlage im barocken Stil. Zuletzt wurde von 1737 bis 1766 eine große neue Klosterkirche erbaut, die das barocke "Gesamtkunstwerk" Ottobeuren vollendete. Mit zwei Jahren Verspätung konnte dann 1766 das 1.000-jährige Klosterjubiläum in der neuen Kirche gefeiert werden.

1802 wurde das Kloster im Rahmen der Säkularisation an das Königreich Bayern übertragen. Der Konvent des Benediktinerklosters bestand jedoch weiter, da die Mönche in einem Trakt des Klosters wohnen bleiben durften, jedoch keine Neuaufnahmen mehr möglich waren. Andere Teile des Klosters wurden u. a. als Landgericht, Kaserne und für Wohnungen verwendet. Im Jahr 1834 wurde das Kloster unter König Ludwig I. als Priorat der Abtei St. Stephan in Augsburg neu gegründet, 1918 wurde es wieder selbständige Abtei. Als einziges der großen oberschwäbischen Barockklöster hat Ottobeuren somit eine auch durch die Säkularisation nicht unterbrochene klösterliche Tradition, die bis in die Gegenwart (2008) andauert. Heute leben hier etwa 20 Benediktinermönche. Die Klosteranlage wird gegenwärtig außerdem als Museum, Schule und Fortbildungsstätte genutzt. Zum 1200-jährigen Jubiläum der Klostergründung wurden Kirche und Kloster 1964 umfassend renoviert. 1952 wurde im Markt zu großen Teilen die Verfilmung des Märchens Zwerg Nase gedreht.

Die Geschichte des Marktorts Ottobeuren ist eng mit der des Klosters verbunden. Nach der Säkularisation wurde die Klosterkirche Pfarrkirche des Marktes, die Pfarrkirche St. Peter wurde geschlossen und später zu einer Schule umgebaut. Seit 1957 ist Ottobeuren anerkannter Kneippkurort und wahrt so das Erbe des im Ortsteil Stephansried geborenen und in Ottobeuren aufgewachsenen Pfarrers Sebastian Kneipp.

Religion

Neben der römisch-katholischen Gemeinde mit der Basilika als Pfarrkirche gibt es auch eine evangelische Kirchengemeinde, die ihre Gottesdienste in der 1957 errichteten Erlöserkirche abhält. Die ehemalige katholische Stadtpfarrkirche wurde im 20.Jahrhundert zum Kurhaus umgebaut.

Politik

Gemeinderat

Erster Bürgermeister der Gemeinde ist Bernd Schäfer von der CSU. Die letzten Gemeinderatswahl vom 2. März 2008 erbrachte bei einer Wahlbeteiligung von 53,2% folgendes amtliche Endergebnis:

CSU SPD FW Bürgerliste Gesamt
Sitze 8 3 6 3 20

Gemeindepartnerschaften

Mit folgenden Gemeinden hat Ottobeuren eine Partnerschaft geschlossen:

Wappen

Beschreibung: Gespalten; vorne in Rot ein halber silberner Adler am Spalt, hinten gespalten von Schwarz und Gold.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ottobeuren ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten an der Ostroute der Oberschwäbischen Barockstraße. Mittelpunkt des Ortes ist das Kloster Ottobeuren mit seiner dominanten spätbarocken Basilika.

Die einen Kilometer südlich von Ottobeuren liegende Allgäuer Volkssternwarte Ottobeuren ist die größte Volkssternwarte Mittelschwabens/Allgäu und verfügt über ein 60-cm-Teleskop der neuesten Bauart. In ihr werden regelmäßig öffentliche Führungen sowie Sonderführungen veranstaltet. Dicht neben dem Hotel am Bannwald ist eine Lourdesgrotte aus der Zeit um 1900. Darüber erhebt sich ein Ölberg mit lebensgroßen gusseisernen Figuren. Die Kreuzwegstationen selbst sind abmontiert und warten auf eine Neuaufstellung.

In kürze soll am Marktplatz, in der ehemaligen Brauerei Hirsch, ein Museum für zeitgenössische Kunst entstehen. Hauptsächlich sollen dort Werke des im Ort lebenden Künstlers Diether Kuhnert ausgestellt werden, dessen Bilder und Skulpturen weit über seinen Wirkungsort hinaus bekannt sind.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Ottobeuren ist durch mehrere Staatsstraßen, Kreisstraßen und Landstraßen an das überörtliche Straßennetz angebunden. Die Staatsstraße St2011 und die Staatsstraße St2013 kreuzen sich nordöstlich des Marktes. Durch den Ort verlaufen die Kreisstraßen MN18 und MN31. Durch Buslinien ist der Ort mit Memmingen, Bad Grönenbach und Sontheim verbunden, wo die nächsten Bahnhöfe liegen. Die Bahnlinie von Ottobeuren nach Ungerhausen wurde 1972 für den regulären Personenverkehr geschlossen, 1996 ganz stillgelegt und 2009 zu einem Rad- und Gehweg umgestaltet.

Gesundheitswesen

Ottobeuren ist Standort der dem Landkreis Unterallgäu gehörenden Kreisklinik Ottobeuren. Es ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Erlangen. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kreisklinik befand sich bis 2010 eine TCM-Klinik, ein Krankenhaus für traditionelle chinesische Medizin.

Sozialeinrichtungen

In Ottobeuren und seinen Ortsteilen gibt es fünf Kindergärten, ein Jugendzentrum sowie die Altenheime St. Josef und Hafner-Villa. Zudem gibt es eine Jugendherberge des Deutschen Jugendherbergswerkes und liegt in Böhen das Jugendhaus Waldmühle, ein Übernachtungshaus vor allem für kirchliche Gruppen.

Ortsansässige Unternehmen

Der Ort ist industriell geprägt. Neben dem für Holzbearbeitungsmaschinen tätigen Unternehmen Otto Martin Maschinenbau GmbH&Co. KG, welches seinen Sitz in Ottobeuren hat, befinden sich weitere Werke größerer Unternehmen im Ort. Darunter befinden sich Werke der in Memmingen ansässigen Berger Holding und des in Benningen ansässigen Unternehmens Otto Christ AG.

Tourismus

Ottobeuren ist Station mehrerer touristischen Routen. Es ist einer der Hauptorte der Ostroute der Oberschwäbischen Barockstraße, liegt als Nebenort an der Schwäbischen Bäderstraße, am Sebastian-Kneipp-Wanderweg, dem Bayerisch-Schwäbischen Jakobuspilgerweg und an der Mühlenstraße Oberschwaben. Aus touristischen Gründen und wegen der mit der Marke Allgäu verbundenen positiven Assoziation verwendet Ottobeuren den Slogan Allgäu für die Sinne.

Bildung

Der Ort verfügt über Grundschulen in Ottobeuren und Hawangen, eine Hauptschule, ein Schulzentrum mit Realschule und Gymnasium (sprachlicher und naturwissenschaftlich-technologischer Zweig, Jahrgangsstufen 5 bis 10 und seit September 2009 auch die Gymnasiale Oberstufe) unter gemeinsamer Leitung, eine Volkshochschule, eine Musikschule, eine katholische Gemeindebücherei und eine evangelische Pfarrbücherei.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Sonstige Persönlichkeiten

Commons: Ottobeuren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Linkkatalog zum Thema Ottobeuren bei curlie.org (ehemals DMOZ)

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Zentrenkarte auf dem Netzauftritt der Region Donau-Iller. Abgerufen am 14. August 2008.
  3. Joachim Jahn und andere: Die Geschichte der Stadt Memmingen- Von den anfängen bis zum Ende der Reichsstadt. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-8062-1315-1. Das oberschwäbische Kloster Ottobeuren… mehrmals im gesamten Werk von über 700 Seiten erwähnt.