Prötzel

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Wappen Deutschlandkarte
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Prötzel
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Prötzel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 38′ N, 13° 59′ OKoordinaten: 52° 38′ N, 13° 59′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Märkisch-Oderland
Amt: Barnim-Oderbruch
Höhe: 90 m ü. NHN
Fläche: 86,09 km2
Einwohner: 1089 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 13 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15345
Vorwahl: 033436
Kfz-Kennzeichen: MOL, FRW, SEE, SRB
Gemeindeschlüssel: 12 0 64 393
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Freienwalder Straße 48
16269 Wriezen
Website: www.barnim-oderbruch.de
Bürgermeisterin: Simona Koß (SPD)
Lage der Gemeinde Prötzel im Landkreis Märkisch-Oderland
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Karte
Dorfkirche Prötzel

Prötzel ist eine Gemeinde im Westen des Landkreises Märkisch-Oderland in Brandenburg. Sie wird vom Amt Barnim-Oderbruch verwaltet.

Prötzel liegt im waldreichen Oberbarnim, östlich des Gamengrundes. Eine Erhebung ist Der Blumenthal im Prötzeler Forst. Nächstgelegenes Mittelzentrum ist Strausberg.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Prötzel besteht aus den Ortsteilen Harnekop, Prädikow, Prötzel und Sternebeck sowie den bewohnten Gemeindeteilen Biesow, Blumenthal, Harnekop, Prädikow, Prötzel, Stadtstelle und Sternebeck.

Hinzu kommen die Wohnplätze Försterei Lattbusch, Heidekrug und Kähnsdorf.[2]

Der Name des Ortes dürfte vom wendischen Preczel = Grenze herrühren. Erstmals erwähnt wird er im Landbuch von 1375, damals als im Besitz einer Familie Zachow.[3] Im Mittelalter gehörte ein Gut auf der Feldmark Prötzels zum Besitz des Zisterzienserinnen-Klosters Friedland. Von 1586 bis 1623 war Prötzel im Besitz derer von Pfuel.[4] Eine weitere konstante Phase des Besitztum auf Prötzel bezeugt die pommersche Familie von Kameke. Ihre Vertreter[5] wurden der Schloßhauptmann Friedrich Paul Graf Kameke (* 1711; † 1769), dann Kammergerichtsrat Graf Wilhelm Friedrich Kameke (* 1740; † 1771). Sein Bruder Graf Johann Friedrich Hermann Friedrich Alexander von Kameke (* 1743; † 1806), Oberfinanzrat, veräußerte Prötzel an die Grafen von Schlieben. Die letzten Gutsbesitzer-Generationen stellte dann die ursächlich aus Hessen stammende Fabrikantenfamilie Eckardstein, nobilitiert in den preußischen Freiherrenstand am 11. Oktober 1799. Über Arnold Freiherr von Eckardstein (1782–1856) bildete sich dann eine eigenständige Familienlinie Prötzel heraus.[6]

Prötzel gehörte seit 1817 zum Kreis Oberbarnim in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Strausberg im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland.

Die Gemeinde Sternebeck/Harnekop, die am 1. Januar 1967 durch Zusammenschluss aus den gleichnamigen Vorgängergemeinden entstanden war,[7] wurde am 31. Dezember 1997 eingemeindet.[8]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1875 1 012
1890 0 989
1910 0 982
1925 0 967
1933 0 803
1939 0 822
Jahr Einwohner
1946 1 029
1950 1 189
1964 1 053
1971 1 024
1981 0 895
1985 0 852
Jahr Einwohner
1990 0 812
1995 0 835
2000 1 259
2005 1 205
2010 1 148
2015 0 998
Jahr Einwohner
2016 1 012
2017 1 002
2018 1 003
2019 0 992
2020 1 050
2021 1 060

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[9][10][11] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Gemeindevertretung

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Die Gemeindevertretung von Prötzel besteht aus zehn Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[12]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Neuanfang: Harnekop, Prädikow, Sternebeck 33,8 % 3
Bürger für Bürger 27,4 % 3
Wählergruppe „Gemeinde Prötzel“ 22,9 % 2
Listenvereinigung SPD und Bündnis 90/Die Grünen 15,9 % 2
  • 2001–2019: Rudolf Schlothauer (Wählergemeinschaft „Gemeinde Prötzel“)[13]
  • seit 2019: Simona Koß (SPD)

Koß wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 53,1 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[14] gewählt.[15]

Sehenswürdigkeiten

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In der Liste der Baudenkmale in Prötzel stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale. Einige der Baudenkmale werden von der 2012 eröffneten Oberbarnimer Feldsteinroute berührt und auf Informationstafeln erläutert.

Jeder Ortsteil verfügt über eine sehenswerte Dorfkirche. Die Kirchen in Harnekop und Prädikow stammen aus dem Mittelalter, während Prötzel eine barocke Dorfkirche hat. Die Kirche in Sternebeck wurde um 1710 erbaut.

Die Gruft der Schlosskirche von Prötzel wurde 1712 als westlicher Anbau des Kirchenschiffes errichtet. Anfänglich von der Familie von Kameke genutzt, diente das Gruftgewölbe ab 1801 der Familie von Eckardstein als Begräbnisstätte. Im Jahr 1864 wurde der direkte Eingang vom Kirchenschiff zum Gruftraum zugemauert und eine Außentür eingebaut. Auch diese ist nach 1945 vermauert worden. Das Gruftinnere ist seitdem nur durch ein kleines, vergittertes Fenster zu erreichen. Das Gitter wurde in den 1990er Jahren aufgebrochen, die Särge wurden zerschlagen und deren Inhalte durchwühlt. Im Januar 2008 wurde die Gruft von Spezialisten untersucht. Die acht Dachtruhensärge des 19. Jahrhunderts wurden individuell für die Verstorbenen angefertigt und bestehen aus einem repräsentativ gestalteten Außensarg aus Holz und einem Innensarg aus Metall, zumeist Zink. Für einen Innensarg wurde Kupfer verwendet, was sehr selten ist. Ein Sarg hat eiserne Füße in Form eines Löwenkopfes, die grün bemalt sind. Ein anderer Sarg ist mit schwarzem Trauerflor geschmückt und die Handhaben sind jeweils mit einem kleinen Putto verziert. Die Särge sind mit groben Hobelspänen gefüllt. Reste von Gewebe der Kleidung und Sargausstattung sind vereinzelt erhalten, ebenso Reste anders gefüllter Kissen (zum Beispiel feine streichholzartige Hobelspäne). Die menschlichen Überreste liegen überwiegend als skelettierte Einzelknochen vor. In einem Fall ist der Körper teilmumifiziert, und ein Leichnam ist gut und vollständig mumifiziert. Zur Abschätzung der gesundheitlichen Gefährdung durch Bioaerosole bei archäologischen Arbeiten im Gruftinnern wurden Luftkeimmessungen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Arbeit belegen eine stark erhöhte Konzentration mit Schimmelpilzsporen, besonders Penicillium-Sporen.[16]

In Prötzel steht mit Schloss Prötzel ein zweigeschossiger Barockbau mit angegliedertem Park.

Ein Bauwerk aus der Neuzeit ist der große, zwischen 1971 und 1975 errichtete unterirdische Bunker Harnekop.

Geschichtsdenkmale

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Nahe dem Gamensee im Gamengrund befindet sich ein im Jahr 1974 errichteter Gedenkstein, der an vier Mitglieder der kommunistischen Widerstandsgruppe um Robert Uhrig erinnert, die sich hier trafen und nach Verrat 1944 ermordet wurden.

Verkehr und Infrastruktur

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In Prötzel kreuzen sich die Bundesstraße 168 zwischen Eberswalde und Müncheberg und die Landesstraße L 33 zwischen Strausberg und Wriezen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) betreibt in Prötzel auf einem 51 Meter hohen Betonturm eines von deutschlandweit 17 Wetterradaranlagen.[17]

Persönlichkeiten

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Commons: Prötzel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Prötzel. (Memento des Originals vom 23. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg.
  3. Geschichte des Kreises Oberbarnim (etc.), Berlin, 1858, S. 51
  4. Leopold von Ledebur: Adelslexikon der preussischen Monarchie. Rauh, 1856, S. 196–197 (google.com).
  5. von Kameke-Cratzig: Beiträge zur Geschichte der Familie von Kameke. In: Familien-Chronik. Blatt II. Cordeshagen (Nizene), Vgl. Blatt III. Cordeshagen Stammtafel. Gedruckt bei C. G. Hendeß, Cöslin 1892, S. 52–167 (uni-duesseldorf.de).
  6. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Jürgen v. Flotow: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / B (Briefadel/nach 1400 nobilitiert) 1954. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände und in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels, von 1951 bis 2014, Vorgänger des GGH. Band I, Nr. 7. C. A. Starke, 1954, ISSN 0435-2408, DNB 451802586, S. 62–63.
  7. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  8. Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997. StBA.
  9. Landkreis Märkisch-Oderland. (PDF) Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005, S. 30–33.
  10. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  11. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  12. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019. wahlergebnisse.brandenburg.de
  13. Rudolf Schlothauer. proetzel.info
  14. § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes. bravors.brandenburg.de
  15. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019. (Memento des Originals vom 12. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.brandenburg.de wahlen.brandenburg.de
  16. Bettina Jungklaus, Beate Stahlschmidt: Vorsicht Pilzsporen! Mikrobiologische Untersuchungen in der Gruft der Schlosskirche von Prötzel, Lkr. Märkisch-Oderland. In: Archäologie in Berlin und Brandenburg. 2008, S. 147–149.
  17. Deutscher Wetterdienst (Hrsg.): Messinstrumente der Meteorologie – Wetterradar in Deutschland. 5. Auflage. April 2022, S. 4 (dwd.de [PDF; 5,8 MB; abgerufen am 31. Mai 2024]).