Tyrlaching
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 4′ N, 12° 40′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Altötting | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Kirchweidach | |
Höhe: | 520 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,55 km2 | |
Einwohner: | 1093 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84558 | |
Vorwahl: | 08623 | |
Kfz-Kennzeichen: | AÖ, LF | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 71 134 | |
Gemeindegliederung: | 24 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 21 84558 Kirchweidach | |
Website: | www.tyrlaching.de | |
Bürgermeister: | Andreas Zepper (Freie Wählerschaft) | |
Lage der Gemeinde Tyrlaching im Landkreis Altötting | ||
Tyrlaching (bairisch: Dialing[2]) ist die südlichste Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Altötting. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Kirchweidach.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde liegt der Rainbichl (544 m), der höchstgelegene Punkt des Landkreises.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt 24 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Aichbichl (Einöde)
- Bartl (Weiler)
- Eberheissing (Einöde)
- Emmering (Weiler)
- Hainbuchreut (Einöde)
- Kienertsham (Weiler)
- Kraham (Dorf)
- Loah (Einöde)
- Loding (Einöde)
- Moosen (Einöde)
- Niederbuch (Dorf)
- Oberbuch (Kirchdorf)
- Oberschnitzing (Weiler)
- Pilling (Weiler)
- Pirkern (Einöde)
- Starkern (Einöde)
- Stöckeln (Einöde)
- Stockham (Einöde)
- Tyrlaching (Pfarrdorf)
- Unterschnitzing (Dorf)
- Waltenham (Weiler)
- Wiesenzart (Einöde)
- Zageln (Einöde)
- Zaiselham (Weiler)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name des Ortes stammt aus der Zeit der bajuwarischen Landnahme im 6. und 7. Jahrhundert. Er wurde 790 erstmals als Deolekingas urkundlich erwähnt und bedeutet „Bei den Leuten des Deorlaik“. (Deorlaik war der Name des Anführers der damaligen Siedler.) Seit Anfang des 8. Jahrhunderts besaß das Kloster St. Peter in Salzburg Güter im Ort. Als sich das Salzburger Land 1328 von Bayern löste, war Tyrlaching Teil dieses neuen selbständigen Landes.[5]
Tyrlaching war ein Amt des Erzstifts Salzburg und fiel bei dessen Säkularisation 1803 an Erzherzog Ferdinand von Toskana, 1805 im Frieden von Pressburg an Österreich, das es 1809/10 zusammen mit dem Rupertiwinkel an Bayern abtrat.
Die Einöde Lauterholzen fiel im 19. Jahrhundert wüst.
Kreiszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tyrlaching war Teil des im Rahmen der Gebietsreform 1972 aufgelösten Landkreises Laufen. Die Gemeinde kam am 1. Juli 1972 zum Landkreis Altötting und bildet seither mit den Gemeinden Kirchweidach, Feichten an der Alz und Halsbach die Verwaltungsgemeinschaft Kirchweidach.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Mai 1978 wurden Teile der aufgelösten Gemeinde Kay (Landkreis Traunstein) eingegliedert.[6]
Regionenzugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Tyrlaching wird (siehe Abschnitt oben: Bis zur Gemeindegründung) zwar historisch dem Rupertiwinkel, jedoch im Sinne der innerhalb Bayerns landespolitisch geförderten Kennzeichnung der Landkreise Mühldorf am Inn und Altötting der Tourismusregion „Inn-Salzach“ zugeordnet – die vom Bayerischen Landesamt für Statistik auf der Karte „Tourismusregionen* in Bayern“ vorgenommene Kennzeichnung einzelner oder mehrerer Kommunen als Tourismusregion erfolgt seit 2006 im Rahmen des Landesentwicklungsprogramms Bayern (LEP).[7]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde um 19,9 Prozent bzw. ihre Einwohnerzahl stieg um 167 von 839 auf 1006.
Ortsmitte und Bürgersaal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 2016 begann die Neugestaltung der Ortsmitte mit dem Ziel der Wiederbelebung des Dorfkerns.[8]
Der über 300 Jahre alte Gasthof zur Post wurde denkmalgerecht saniert[9] und um ein Bürgerhaus mit Vereinsräumen, Versammlungssaal und Gastronomie erweitert,[10] nachdem 2018 der bestehende Saal abgerissen wurde.[11] Für die öffentliche Nutzung bestimmt sind der Innenhof mit Brunnen und das begehbare Dach des Gebäudes.[9] Fertiggestellt wurden die Gebäude[12] im Sommer 2020.[13]
Das Projekt ist Teil des Interkommunalen Entwicklungskonzepts (IKEK) und soll als Modellcharakter für die Region fungieren.[14]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Andreas Zepper (Freie Wählerschaft). Dieser wurde am 15. März 2020 mit 87,5 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der letzten Kommunalwahl am 15. März 2020 hat der Gemeinderat zwölf Mitglieder, die – wie schon in der Amtszeit 2014 bis 2020 – alle zur Fraktion Freie Wählerschaft gehören. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,7 % (2014: 64,2 %). Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt in Silber zwei gekreuzte schwarze Schlüssel.“[15] | |
Das Wappen wird seit 1957 geführt. |
Arbeitsplätze und Landwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde gibt es 88 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze; von der Wohnbevölkerung stehen 400 Personen in einer versicherungspflichtigen Tätigkeit, so dass die Zahl der Auspendler um 312 überwiegt (Stand 30. Juni 2019). Die 41 landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschaften 1615 Hektar (Stand 2016).
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche St. Johannes der Täufer (erbaut 1509, neugotische Ausstattung)
- Filialkirche Oberbuch (aus dem 15. Jahrhundert)
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde gibt es eine Kindertageseinrichtung mit 72 Plätzen und 67 Besuchern, davon 16 unter drei Jahren (Stand 1. März 2020).
Im örtlichen Schulhaus sind Grundschulklassen der Grund- und Mittelschule Kirchweidach untergebracht.[16][17][18]
Geotope
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Toteiskessel Waldweiher Wiesenzart; geowissenschaftliche Bedeutung „wertvoll“.[19]
- Nagelfluh-Aufschluss bei Moosen; geowissenschaftliche Bedeutung „bedeutend“, verwachsen.[20]
- Moränenhüger S von Wiesenzart; zwei kleine Möränenhügel in schöner Lage; geowissenschaftliche Bedeutung „bedeutend“.[21]
- Nagelfluh-Aufschluss bei Niederbuch; geowissenschaftliche Bedeutung „bedeutend“, verwachsen.[22]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gabriel Raab (* 1981), in Tyrlaching geborener Schauspieler
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Tyrlaching verläuft die Bahnstrecke Mühldorf–Freilassing.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Ortsnamenssuche – Geschichte – Landkreis – Landratsamt Altötting. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. September 2020; abgerufen am 23. April 2020.
- ↑ Gemeinde Tyrlaching in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 23. Dezember 2017.
- ↑ Gemeinde Tyrlaching, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 9. Januar 2022.
- ↑ Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. C.H.Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4, S. 280.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 567 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik: Tourismusregionen in Bayern, PDF-Datei, Stand: 1. Januar 2019, online unter statistik.bayern.de
- ↑ Lebendige Dorfmitte Tyrlaching. Abgerufen am 5. Mai 2021 (deutsch).
- ↑ a b Stampfbeton statt Kinostadel – Sanierung und Erweiterung eines Wirtshauses bei Altötting von H2M. 1. März 2021, abgerufen am 5. Mai 2021.
- ↑ Saal z‘ Dirling – Lebendige Dorfmitte Tyrlaching. Abgerufen am 5. Mai 2021 (deutsch).
- ↑ Umbau zum Gemeindehaus geht voran. Abgerufen am 5. Mai 2021.
- ↑ Neue Ortsmitte Tyrlaching : H2M Architekten / Ingenieure / Stadtplaner. Abgerufen am 5. Mai 2021.
- ↑ Der neue Wirt z Dirling. Abgerufen am 5. Mai 2021.
- ↑ Gemeinde Tyrlaching: Konzept Projektmanagement Gemeinde Tyrlaching. Tyrlaching Januar 2020, S. 9.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Tyrlaching in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 31. August 2020.
- ↑ Homepage der Grund- und Mittelschule
- ↑ Grundschule Kirchweidach in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 15. August 2021.
- ↑ Mittelschule Kirchweidach in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 15. August 2021.
- ↑ Toteiskessel
- ↑ Nagelfluh-Aufschluss bei Moosen
- ↑ Moränenhügel
- ↑ Nagelfluh-Aufschluss bei Niederbuch