Hütterscheid
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 0′ N, 6° 23′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 350 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,99 km2 | |
Einwohner: | 173 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54636 | |
Vorwahl: | 06527 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 057 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | bitburgerland.de | |
Ortsbürgermeister: | Andreas Girads | |
Lage der Ortsgemeinde Hütterscheid im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Hütterscheid ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt in der Südwesteifel auf der Hochfläche zwischen Prüm und Enz. Die Kreisstadt Bitburg liegt etwa 15 km südöstlich der Gemeinde, bis zur luxemburgischen Staatsgrenze sind es ebenfalls ca. 15 km. Die um die Ortschaft auf dem Gemeindegebiet liegende Hügel- und Kuppenlandschaft steigt stufenartig nach Norden bis auf 400 m ü. NHN an. Hütterscheid liegt genau auf dem 50. Breitengrad.
Nachbargemeinden sind: Weidingen, Baustert, Utscheid und Feilsdorf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1463 erscheint der Ort urkundlich erstmals als „Huderscheit“, aber bereits 1244 wird ein „Henricus de Houckesheide“ erwähnt. Aus einem Feuerstellenbuch von 1531 ist zu entnehmen, dass Hütterscheid damals geteilt war: während das südliche Dorf mit sieben Häusern zur Herrschaft Bettingen gehörte, lag die nördliche Hälfte mit sechs Häusern im Bereich der Herrschaft Neuerburg. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, Pest und Cholera und mehreren Hexenverbrennungen war die Bevölkerung stark abgesunken. 1636 bewohnten noch 7 Familien den Eifelort, 1656 nur noch vier.
Die Zweiteilung in verschiedene zum Herzogtum Luxemburg gehörende Herrschaften bestand bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Nach der Annexion Luxemburgs (1794) durch französische Revolutionstruppen gehörte Hütterscheid von 1795 bis 1814 zum Kanton Neuerburg im Arrondissement Bitburg und zum Departement Wälder. Nachdem die Region auf dem Wiener Kongress (1815) dem Königreich Preußen zugeordnet worden war, wurde die Gemeinde 1816 unter die Verwaltung der Bürgermeisterei Baustert im neu geschaffenen Kreis Bitburg gestellt.[3]
2005 wurde das Neubaugebiet „Auf dem Gier“ erschlossen.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Hütterscheid, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Hütterscheid besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Andreas Girads wurde am 7. Februar 2018 Ortsbürgermeister von Hütterscheid.[6] Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl dem Rat. Dieser bestätigte Girads am 18. Juni 2019 für weitere fünf Jahre in seinem Amt.[7]
Die Vorgängerin von Girards, Bianca Mayers, hatte ihr Amt zum Jahresende 2017 niedergelegt.[8]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Im Schildhaupt ein roter oben gezinnter Balken; unten in Silber fünf grüne Eichenblätter.“[9] | |
Wappenbegründung: Der Zinnenschnitt im Schildhaupt steht für die Herrschaft Neuerburg, während die fünf grünen Eichenblätter das ausgedehnte Waldareal der Gemarkung Hütterscheid symbolisieren. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Filialkirche Sankt Anna und Sankt Bernhard von 1927 mit restauriertem Innenraum
- Mehrere Privathäuser, z. B. der „Hütterscheider Hof“
- Über das Gemeindegebiet verteilte Wegekreuze, die unter Denkmalschutz stehen
- Hohes Pestkreuz von 1666 zwischen Hütterscheid und Rußdorf ⊙
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Hütterscheid
Grünflächen und Naherholung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Naturdenkmäler wie die über „200-jährige Rotbuche“ (2022 umgestürzt; nicht mehr vorhanden) und die dicke „Eiche im Geißbüsch“
- Wanderrouten um Hütterscheid[10]
- Reiterhof
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Hütterscheid
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest St. Anna und St. Bernhard am zweiten Wochenende im September
- Traditionelles Ratschen oder Klappern am Karfreitag und Karsamstag
- Hüttenbrennen am ersten Sonntag nach Aschermittwoch (sogenannter Scheef-Sonntag)[11][12]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist durch die Kreisstraße K 65 erschlossen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 29 (315 S., Mit 12 Taf. u. 227 Abb. im Text. Nachdr. d. Ausg. Schwann, Düsseldorf 1927).
- Oskar Klinkert, Mitarbeit: Adolf Valentin: Ortschronik von Hütterscheid (= Geschichtlicher Arbeitskreis der Pfarrei. [Hrsg.]: Heimatbuch ous der Bouster Poar. Band 1). Baustert, Eifel 2002.
- Lothar Monshausen: Religiöse Flurdenkmäler im Bitburger Land (= Geschichtlicher Arbeitskreis im Bitburger Land [Hrsg.]: Beiträge zur Geschichte des Bitburger Landes. Heft 22). Baustert, Eifel 1991, S. 30.
- Michael Berens: Hütterscheid – Filialkirche St. Anna und St. Bernhard. In: Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburger Land (Hrsg.): Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes. 1992, S. 50 (online [PDF; abgerufen am 13. Dezember 2017]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsgemeinde Hütterscheid auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Zur Ortsgemeinde Hütterscheid gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Hütterscheid in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 100 ff. (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Georg Bärsch: Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier. Band 2, Trier, Lintz, 1846, S. 14 ff. (Google Books).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 25. Oktober 2022.
- ↑ Aus der Arbeit des Ortsgemeinderates Hütterscheid. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 9/2018. Abgerufen am 19. Juni 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 19. Juni 2021 (siehe Bitburger Land, Verbandsgemeinde, 23. Ergebniszeile).
- ↑ Hütterscheid hat wieder einen Dorfchef. Andreas Girards ist Bürgermeister von Hütterscheid. In: Trierischer Volksfreund. 15. Januar 2018, abgerufen am 19. Juni 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Wappenerklärung. Abgerufen am 30. Juli 2016.
- ↑ Wanderroute Baustert – Niederweidingen – Fischbach – Utscheid in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Hüttensonntag in der Eifel. Abgerufen am 10. August 2017.