„Südkoreanischer Film“ – Versionsunterschied

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Die Zensur unter Park Chung-hees Regime gilt zuweilen als irrational und inkonsistent.<ref name="HyoKim" /> Die Zensur fokussierte sich auf Regime kritische Filme sowie politisch und gesellschaftlich realistische Filme.<ref name="HyoKim" /> Über Filme mit sexuellem Inhalt wurde jedoch hinweg gesehen, obwohl im Filmgesetz geschrieben stand, die Darstellung von Prostituierten, Prostitution, Vergewaltigung und von sittenwidrigen Sex sei verboten.<ref name="HyoKim" /> Der Filmforscher Park Jae-yoon argumentiert, dass die gesamte staatliche Filmpolitik zu dieser Zeit lediglich dazu dienen sollte, von politischen Themen abzulenken.<ref name="HyoKim" /> Die zuvor angesprochenen Hostessfilme dominierten das Kino. In den Filmen gab es häufig ein Protagonisten, die vom Land in die Großstadt zieht und dort ein sexuelles Trauma erlebt. ''Heavenly Homecoming to Stars'' (1974) von Lee Jang-ho wurde zu dieser Zeit der meist besuchte Film des südkoreanischen Kinos.<ref name="HyoKim" /> Mit ''Winter Woman'' konnte Kim Ho-sun 1977 einen weiteren großen Erfolg feiern.<ref name="HyoKim" /> Während einige Autoren die Filme als positiv sehen, da sie soziale Probleme ansprachen, sehen andere die Filme als unmoralisch für das Ausnutzen weiblicher Sexualität.<ref name="HyoKim" /> Die Forscherin Hyo Kim von der [[Ewha Womans University]] argumentiert, dass die Filme deshalb nicht zensiert wurden, da sie sich zusätzlich dem Regime wohlgesonnener Szenen bedienten, bspw. in ''The Rose that Swallowed Thorn'' (1979) durch Symbole des Park-Regimes und der Darstellung des wirtschaftlichen Aufschwungs durch Panoramaaufnahmen moderner Gebäude und Bahnstrecken.<ref name="HyoKim" /> Dadurch würde die Zensur quasi verhandelt.<ref name="HyoKim" />
Die Zensur unter Park Chung-hees Regime gilt zuweilen als irrational und inkonsistent.<ref name="HyoKim" /> Die Zensur fokussierte sich auf Regime kritische Filme sowie politisch und gesellschaftlich realistische Filme.<ref name="HyoKim" /> Über Filme mit sexuellem Inhalt wurde jedoch hinweg gesehen, obwohl im Filmgesetz geschrieben stand, die Darstellung von Prostituierten, Prostitution, Vergewaltigung und von sittenwidrigen Sex sei verboten.<ref name="HyoKim" /> Der Filmforscher Park Jae-yoon argumentiert, dass die gesamte staatliche Filmpolitik zu dieser Zeit lediglich dazu dienen sollte, von politischen Themen abzulenken.<ref name="HyoKim" /> Die zuvor angesprochenen Hostessfilme dominierten das Kino. In den Filmen gab es häufig ein Protagonisten, die vom Land in die Großstadt zieht und dort ein sexuelles Trauma erlebt. ''Heavenly Homecoming to Stars'' (1974) von Lee Jang-ho wurde zu dieser Zeit der meist besuchte Film des südkoreanischen Kinos.<ref name="HyoKim" /> Mit ''Winter Woman'' konnte Kim Ho-sun 1977 einen weiteren großen Erfolg feiern.<ref name="HyoKim" /> Während einige Autoren die Filme als positiv sehen, da sie soziale Probleme ansprachen, sehen andere die Filme als unmoralisch für das Ausnutzen weiblicher Sexualität.<ref name="HyoKim" /> Die Forscherin Hyo Kim von der [[Ewha Womans University]] argumentiert, dass die Filme deshalb nicht zensiert wurden, da sie sich zusätzlich dem Regime wohlgesonnener Szenen bedienten, bspw. in ''The Rose that Swallowed Thorn'' (1979) durch Symbole des Park-Regimes und der Darstellung des wirtschaftlichen Aufschwungs durch Panoramaaufnahmen moderner Gebäude und Bahnstrecken.<ref name="HyoKim" /> Dadurch würde die Zensur quasi verhandelt.<ref name="HyoKim" />


1979 kam der Präsident Südkoreas, Park Chung-hee, bei einem Putschversuch ums Leben. Erneut übernahm das Militär die Führung und [[Chun Doo-hwan]] bildete von 1980 bis 1988 ein neues Regime. In dieser Zeit formierte sich die Demokratiebewegung. Im Mai 1980 rief das Regime nach studentischen Demonstrationen das Kriegsrecht aus, [[Gwangju-Aufstand|riegelte die Stadt Gwangju ab und verübte dort ein Massaker gegen die Demokratiebewegung]]. In der Folge wurde auch die Zensur des Films verschärft und die Bedeutung heimischer Produktionen nahm weiter ab. Heimische Filme dienten vor allem zur Erfüllung der Quote, um ausländische Produktionen zu importieren.<ref name="LeeYeonho">{{Literatur |Autor=Lee Yeon-ho |Hrsg=Kim Mee-hyun |Titel=The New Military Regime’s Rule over Culture and the Advent of the New Film Culture |Sammelwerk=Korean Cinema. From Origins to Renaissance |Verlag=Korean Film Council |Ort=Seoul |Datum=2007 |ISBN=978-89-8499-703-5 |Seiten=271-275 |Online=[http://www.koreanfilm.or.kr/eng/publications/history.jsp Download]}}</ref> Mitte der 1980er sah sich Südkorea mit Druck der USA auf den Handel konfrontiert. Südkorea verfolgte eine protektionistische Politik.<ref name="LeeYeonho" /> Um beim Export von Industrieprodukten in die USA, wie bspw. Autos, [[Meistbegünstigungsprinzip|nicht benachteiligt]] zu werden, ging Südkorea auf die USA ein und befreite den Filmmarkt.<ref name="LeeYeonho" /><ref name="Yecies-2007" /> Auch die [[Uruguay-Runde]] von 1986 bis 1994 im Rahmen des [[Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen|Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens]] sah die Marktöffnung für Medien und Kultur vor.<ref name="Shim">{{Literatur |Autor=Doobo Shim |Titel=The Growth of Korean Cultural Industries and the Korean Wave |Hrsg=Beng Huat Chua, Koichi Iwabuchi |Sammelwerk=East Asian Pop Culture: Analysing the Korean Wave |Reihe=TransAsia: Screen Cultures |NummerReihe=1 |Verlag=Hong Kong University Press |Ort=Hongkong |Datum=2008 |ISBN=978-962-209-892-3 |Seiten=15 ff.|Online={{Google Buch|BuchID=edH5Aeb-epgC|Seite=15}}}}</ref> Bisher war der Markt monopolisiert und nur wenige südkoreanische Unternehmen durften ausländische Filme importieren, während ausländische Unternehmen ihre Filme nicht direkt vertreiben durften. Dadurch wurde die gesamte südkoreanische Filmindustrie von strengen Auflagen befreit.<ref name="LeeYeonho" /> Während die Einfuhrquote wegfiel, blieb die Spielquote südkoreanischer Filme erhalten, mit 146 Tagen pro Jahr ab 1985.<ref name="Yecies-2007" /> Allerdings stand der nach jahrzehntelanger Zensur kaum wettbewerbsfähige südkoreanische Film nun einen freien Markt gegenüber und Filmemacher mussten reflektieren, in welcher Situation sie sich befanden.<ref name="LeeYeonho" />
1979 kam der Präsident Südkoreas, Park Chung-hee, bei einem Putschversuch ums Leben. Erneut übernahm das Militär die Führung und [[Chun Doo-hwan]] bildete von 1980 bis 1988 ein neues Regime. In dieser Zeit formierte sich die Demokratiebewegung. Im Mai 1980 rief das Regime nach studentischen Demonstrationen das Kriegsrecht aus, [[Gwangju-Aufstand|riegelte die Stadt Gwangju ab und verübte dort ein Massaker gegen die Demokratiebewegung]]. In der Folge wurde auch die Zensur des Films verschärft und die Bedeutung heimischer Produktionen nahm weiter ab. Heimische Filme dienten vor allem zur Erfüllung der Quote, um ausländische Produktionen zu importieren.<ref name="LeeYeonho">{{Literatur |Autor=Lee Yeon-ho |Hrsg=Kim Mee-hyun |Titel=The New Military Regime’s Rule over Culture and the Advent of the New Film Culture |Sammelwerk=Korean Cinema. From Origins to Renaissance |Verlag=Korean Film Council |Ort=Seoul |Datum=2007 |ISBN=978-89-8499-703-5 |Seiten=271-275 |Online=[http://www.koreanfilm.or.kr/eng/publications/history.jsp Download]}}</ref> Mitte der 1980er sah sich Südkorea mit Druck der USA auf den Handel konfrontiert. Südkorea verfolgte eine protektionistische Politik.<ref name="LeeYeonho" /> Um beim Export von Industrieprodukten in die USA, wie bspw. Autos, [[Meistbegünstigungsprinzip|nicht benachteiligt]] zu werden, ging Südkorea auf die USA ein und befreite den Filmmarkt.<ref name="LeeYeonho" /><ref name="Yecies-2007" /> Auch die [[Uruguay-Runde]] von 1986 bis 1994 im Rahmen des [[Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen|Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens]] sah die Marktöffnung für Medien und Kultur vor.<ref name="Shim">{{Literatur |Autor=Doobo Shim |Titel=The Growth of Korean Cultural Industries and the Korean Wave |Hrsg=Beng Huat Chua, Koichi Iwabuchi |Sammelwerk=East Asian Pop Culture: Analysing the Korean Wave |Reihe=TransAsia: Screen Cultures |NummerReihe=1 |Verlag=Hong Kong University Press |Ort=Hongkong |Datum=2008 |ISBN=978-962-209-892-3 |Seiten=15 ff.|Online={{Google Buch|BuchID=edH5Aeb-epgC|Seite=15}}}}</ref> Bisher war der Markt monopolisiert und nur wenige südkoreanische Unternehmen durften ausländische Filme importieren, während ausländische Unternehmen ihre Filme nicht direkt vertreiben durften. Die südkoreanische Filmindustrie wurde von strengen Auflagen und der Einfuhrquote befreit.<ref name="LeeYeonho" /> Allerdings stand der nach jahrzehntelanger Zensur kaum wettbewerbsfähige südkoreanische Film nun einen freien Markt gegenüber und Filmemacher mussten reflektieren, in welcher Situation sie sich befanden.<ref name="LeeYeonho" />


Eine neue Generation von Regisseuren wuchs heran. [[Im Kwon-taek]] und [[Lee Doo-young]] wagten sich an einem neuen Stil heran und konnten sich als Altmeister behaupten.<ref name="LeeYeonho" /><ref name="KimYoungjin" /> Chung Ji-young, Shin Seung-soo, Jang Gil-soo, Hah Myung-joong und [[Park Chul-soo]] bildeten den neuen Mainstream ab. Vollendet wurde der Generationenwechsel durch die neuen Regisseure [[Jang Sun-woo]], [[Park Kwang-su]], [[Lee Myung-se]] und Park Chong-won.<ref name="LeeYeonho" /> Die jungen Filmemacher brachten neuen Schwung in die Filmindustrie. Ihre Indenpendentproduktionen zeugten vom Aktivismus der Zeit, der soziale Probleme adressierte.<ref name="LeeYeonho" /> Die Kulturbewegung übertrumpfte bald durch ihre Ästhetik das herkömmliche Kino und richtete sich eher an den kritischen Zuschauer und weniger an den reinen Konsumenten.<ref name="LeeYeonho" /> Die Filme waren realistisch und zeitgenössisch. Auf internationalen Filmfestspielen gewannen südkoreanische [[Autorenfilm]]e mehr Aufmerksamkeit und ihr Stil wurde als ''Korean New Wave'' tituliert.<ref name="LeeYeonho" /> 1987 konnte Im Kwon-taek mit ''[[Die Leihmutter]]'' dem südkoreanischen Kino zur Anerkennung verhelfen.<ref name="Korea-Herald-2019" /> Hauptdarstellerin [[Kang Soo-yeon]] wurde für ihre Leistung in der Hauptrolle auf den 44. [[Internationale Filmfestspiele von Venedig|Filmfestspielen von Venedig]] als ''[[Coppa Volpi#Beste Darstellerin|beste Darstellerin]]'' ausgezeichnet.<ref name="Korea-Herald-2019" />
Eine neue Generation von Regisseuren wuchs heran. [[Im Kwon-taek]] und [[Lee Doo-young]] wagten sich an einem neuen Stil heran und konnten sich als Altmeister behaupten.<ref name="LeeYeonho" /><ref name="KimYoungjin" /> Chung Ji-young, Shin Seung-soo, Jang Gil-soo, Hah Myung-joong und [[Park Chul-soo]] bildeten den neuen Mainstream ab. Vollendet wurde der Generationenwechsel durch die neuen Regisseure [[Jang Sun-woo]], [[Park Kwang-su]], [[Lee Myung-se]] und Park Chong-won.<ref name="LeeYeonho" /> Die jungen Filmemacher brachten neuen Schwung in die Filmindustrie. Ihre Indenpendentproduktionen zeugten vom Aktivismus der Zeit, der soziale Probleme adressierte.<ref name="LeeYeonho" /> Die Kulturbewegung übertrumpfte bald durch ihre Ästhetik das herkömmliche Kino und richtete sich eher an den kritischen Zuschauer und weniger an den reinen Konsumenten.<ref name="LeeYeonho" /> Die Filme waren realistisch und zeitgenössisch. Auf internationalen Filmfestspielen gewannen südkoreanische [[Autorenfilm]]e mehr Aufmerksamkeit und ihr Stil wurde als ''Korean New Wave'' tituliert.<ref name="LeeYeonho" /> 1987 konnte Im Kwon-taek mit ''[[Die Leihmutter]]'' dem südkoreanischen Kino zur Anerkennung verhelfen.<ref name="Korea-Herald-2019" /> Hauptdarstellerin [[Kang Soo-yeon]] wurde für ihre Leistung in der Hauptrolle auf den 44. [[Internationale Filmfestspiele von Venedig|Filmfestspielen von Venedig]] als ''[[Coppa Volpi#Beste Darstellerin|beste Darstellerin]]'' ausgezeichnet.<ref name="Korea-Herald-2019" />
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Nach Fritz Göttler von der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'' habe das südkoreanische Kino der Welt als neue „Kreativkraft“ und „Innovationsschleuder“ in der vorangehende Dekade „jede Menge Aufregung, Begeisterung [und] Enthusiasmus gebracht“.<ref name="Mother-SZ">{{Internetquelle |autor=Fritz Göttler |url=https://www.sueddeutsche.de/kultur/koreanisches-kino-es-bleibt-in-der-familie-1.983594 |titel=Es bleibt in der Familie |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2010-08-03 |abruf=2019-07-12}}</ref> Der Journalist Jan Küveler von der ''[[Die Welt|Welt]]'' bezeichnete 2014 das südkoreanische Kino als das „beste Kino der Welt“. Die Filme haben „Zielstrebigkeit, Zweifel, Härte, Liebe, keine Spur von Eitelkeit, der Stil schnörkellos, Ausdruck ohne Umschweife, die flinke Eleganz der Nouvelle Vague und die brutale Direktheit amerikanischer Thriller der Siebziger“.<ref>{{Internetquelle |autor=Jan Küveler |url=https://www.welt.de/kultur/kino/article133551315/Wieso-macht-Korea-die-besten-Filme-der-Welt.html |titel=Wieso macht Korea die besten Filme der Welt? |werk=[[Welt Online]] |datum=2014-10-23 |abruf=2019-07-19}}</ref> Der amerikanische Regisseur [[Martin Scorsese]] schrieb, das koreanische Kino erreichte ihn langsam ohne jegliche Vorwarnung. Er sei geradezu vom koreanischen Film aufgesogen worden und verfolgte seine Entwicklung. Regisseure wie Hong Sang-soo, Lee Chang-dong, Bong Joon-ho und Park Chan-wook sowie deren Regiekollegen seien wahre Kulturbotschafter.<ref>{{Literatur|Autor=[[Martin Scorsese]]|Titel=Foreword|Hrsg=Kyung Hyun Kim|Sammelwerk=Virtual Hallyu: Korean Cinema of the Global Era|Band=1|Verlag=Duke University Press|Ort=[[Durham (North Carolina)|Durham]]|Jahr=2011|ISBN=978-0-8223-9460-0|Online=[https://read.dukeupress.edu/books/book/1586/chapter-standard/175758/Foreword Vollzugriff]|Format=PDF}}</ref> Darcy Paquet schrieb: „Man könne argumentieren, dass der aktuelle Aufschwung des des koreanischen Kino weniger ein außergewöhnlicher Umstand ist als vielmehr ihr natürlicher Zustand. Seit den Anfängen des koreanischen Kinos wurde es behindert durch Japans Kolonialisierung, die nationale Teilung, den Koreakrieg, autoritäre Militärregime, Zensur und wettbewerbsverzerrende Verordnungen. Erst in den 1990er Jahren konnte sich das koreanische Kino an einer unterstützenden Regierung erfreuen, einer stabilen Wirtschaft und einer vernünftigen Filmpolitik.“<ref name="Paquet-History" /> Man könne nur hoffen, dass das koreanische nie wieder solche extremen Störungen erlebe.<ref name="Paquet-History" />
Nach Fritz Göttler von der ''[[Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen Zeitung]]'' habe das südkoreanische Kino der Welt als neue „Kreativkraft“ und „Innovationsschleuder“ in der vorangehende Dekade „jede Menge Aufregung, Begeisterung [und] Enthusiasmus gebracht“.<ref name="Mother-SZ">{{Internetquelle |autor=Fritz Göttler |url=https://www.sueddeutsche.de/kultur/koreanisches-kino-es-bleibt-in-der-familie-1.983594 |titel=Es bleibt in der Familie |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2010-08-03 |abruf=2019-07-12}}</ref> Der Journalist Jan Küveler von der ''[[Die Welt|Welt]]'' bezeichnete 2014 das südkoreanische Kino als das „beste Kino der Welt“. Die Filme haben „Zielstrebigkeit, Zweifel, Härte, Liebe, keine Spur von Eitelkeit, der Stil schnörkellos, Ausdruck ohne Umschweife, die flinke Eleganz der Nouvelle Vague und die brutale Direktheit amerikanischer Thriller der Siebziger“.<ref>{{Internetquelle |autor=Jan Küveler |url=https://www.welt.de/kultur/kino/article133551315/Wieso-macht-Korea-die-besten-Filme-der-Welt.html |titel=Wieso macht Korea die besten Filme der Welt? |werk=[[Welt Online]] |datum=2014-10-23 |abruf=2019-07-19}}</ref> Der amerikanische Regisseur [[Martin Scorsese]] schrieb, das koreanische Kino erreichte ihn langsam ohne jegliche Vorwarnung. Er sei geradezu vom koreanischen Film aufgesogen worden und verfolgte seine Entwicklung. Regisseure wie Hong Sang-soo, Lee Chang-dong, Bong Joon-ho und Park Chan-wook sowie deren Regiekollegen seien wahre Kulturbotschafter.<ref>{{Literatur|Autor=[[Martin Scorsese]]|Titel=Foreword|Hrsg=Kyung Hyun Kim|Sammelwerk=Virtual Hallyu: Korean Cinema of the Global Era|Band=1|Verlag=Duke University Press|Ort=[[Durham (North Carolina)|Durham]]|Jahr=2011|ISBN=978-0-8223-9460-0|Online=[https://read.dukeupress.edu/books/book/1586/chapter-standard/175758/Foreword Vollzugriff]|Format=PDF}}</ref> Darcy Paquet schrieb: „Man könne argumentieren, dass der aktuelle Aufschwung des des koreanischen Kino weniger ein außergewöhnlicher Umstand ist als vielmehr ihr natürlicher Zustand. Seit den Anfängen des koreanischen Kinos wurde es behindert durch Japans Kolonialisierung, die nationale Teilung, den Koreakrieg, autoritäre Militärregime, Zensur und wettbewerbsverzerrende Verordnungen. Erst in den 1990er Jahren konnte sich das koreanische Kino an einer unterstützenden Regierung erfreuen, einer stabilen Wirtschaft und einer vernünftigen Filmpolitik.“<ref name="Paquet-History" /> Man könne nur hoffen, dass das koreanische nie wieder solche extremen Störungen erlebe.<ref name="Paquet-History" />

Während die Einfuhrquote in den 1980er Jahren wegfiel, blieb die Spielquote südkoreanischer Filme erhalten, mit 146 Tagen pro Jahr ab 1985.<ref name="Yecies-2007" /> 2006 wurde die Anzahl der Tage, die Kinos einheimische Filmproduktionen zeigen müssen, auf 73 Tage halbiert.<ref>{{Internetquelle|url=https://variety.com/2006/film/asia/korea-slashes-local-pic-quota-1117936888/|titel=Korea slashes local pic quota|autor=Patrick Frater & Darcy Paquet|werk=[[Variety]]|datum=2006-01-25|abruf=2019-08-03|sprache=en}}</ref> Nach Jimmyn Parc ist die ''Screen Quota'' sowieso nur ein [[Papiertiger]], da zwar südkoreanischen Produktionen eine bestimmte Laufzeit im Kino garantiert sei, nicht aber sichergestellt ist, dass die Bevölkerung die Filme schließlich auch guckt.<ref name="Parc">{{Literatur|Autor=Jimmyn Parc|Titel=Evaluating the Effects of Protectionism on the Film Industry: A Case Study Analysis of Korea|Sammelwerk=Handbook of State Aid for Film|Band=1|Verlag=Springer|Ort=Cham|Jahr=2018|ISBN=978-3-319-71716-6|DOI=10.1007/978-3-319-71716-6_20|Seiten=349-366|Online=https://ecipe.org/wp-content/uploads/2018/04/Parc-2018-Korean-film-industry-book-chapter.pdf|Format=PDF}}</ref><ref name="Parc2">{{Literatur|Autor=Jimmyn Parc|Titel=A Retrospective on the Korean Film Policies: Return of the Jedi|Online=http://www.europarl.europa.eu/cmsdata/84084/A-JParc-Brussels-vDec-EN-PE.pdf|Format=PDF}}</ref> Seinen Ausführungen folgend hatte diese Quote kaum Einfluss auf die Entwicklung des südkoreanischen Films.<ref name="Parc" /><ref name="Parc2" /> Die Regelung wurde auch nicht streng durchgesetzt und einige Kinos sollen dagegen verstoßen haben.


2012 erhielt Kim Ki-duk als erster koreanischer Filmemacher den [[Goldener Löwe|Goldenen Löwen]] der [[Internationale Filmfestspiele von Venedig|Filmfestspiele von Venedig]] für ''[[Pieta (2012)|Pieta]]''.
2012 erhielt Kim Ki-duk als erster koreanischer Filmemacher den [[Goldener Löwe|Goldenen Löwen]] der [[Internationale Filmfestspiele von Venedig|Filmfestspiele von Venedig]] für ''[[Pieta (2012)|Pieta]]''.

Version vom 3. August 2019, 20:11 Uhr

Der südkoreanische Film hat nach einer ersten Blütezeit in den späten 1950er und 1960er Jahren ab 1990 wieder an Bedeutung gewonnen und seit dieser Zeit weltweit Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In Folge der Demokratisierung wurde Südkorea zu einer wahren Filmgröße: Südkorea stellt den fünftgrößten Filmmarkt der Welt nach Einkommen, den viertgrößten Kinomarkt nach Zuschauern und beherbergt mit CJ CGV den Technologieführer der Kinowelt.[1][2][3] Neben chinesischen und amerikanischen Filmen erzielen südkoreanische Blockbuster die höchsten Einspielergebnisse während gleichzeitig das Independentkino aufblüht und die Arthousefilme auf den Filmfestivals dieser Welt gefeiert werden.

Für das südkoreanische Kino und die Filmindustrie haben sich verschiedene Begriffe etabliert. Ähnlich wie Hollywood für den US-amerikanischen Film steht, steht Chungmuro für den südkoreanischen Film. Der Seouler Bezirk war einst das Zentrum der südkoreanischen Filmindustrie. Mittlerweile kommt diese Stellung allerdings der südlichen Hafenstadt Busan zu, der 2014 vom UNESCO Creative Cities Network der Titel „Stadt des Films“ zuerkannt wurde.[4][5] Dennoch spricht man weiterhin von den Chungmuro-Stars, analog zu Hollywoodstars. Ab Ende der 1980er Jahre prägte das südkoreanische Kino einen neuen Stil, der international unter dem Begriff Korean New Wave in die Filmwelt Einzug hielt. Der Begriff ist nicht zu verwechseln mit der Koreanischen Welle, der den weltweiten Erfolg südkoreanischer Popkultur beschreibt. Allerdings basiert eine weitere Bezeichnung für die südkoreanische Filmindustrie auf diesem Begriff. Die Bezeichnung „Koreanische Welle“ etablierte sich ab Ende der 1990er Jahre in China und Japan, als Journalisten über den Erfolg des K-Pops und koreanischer Fernsehdramen sowie weiteren Produkten in ihren Ländern berichteten. Im Koreanischen lautet der Begriff Hallyu und darauf basierend etablierte sich international die Bezeichnung Hallyuwood.[6][7]

Geschichte

Die Geburt des koreanischen Films

Regisseur Na Woon-gyu

Am 27. Oktober 1919 wurde im Kino Dansungsa mit Kampf für Gerechtigkeit (Originaltitel: 의리적 구투) der erste koreanische Film aufgeführt.[8] 1966 einigten sich südkoreanische Filmmacher und die Regierung, den 27. Oktober zum „Tag des koreanischen Films“ auszurufen.[9] Dieser Film war allerdings zur Hälfte ein Theaterstück.[10] Der 1921 erschienen Film Chunhyang-Jeon gilt heute als erster Spielfilm Koreas.[10] 1926 erschien der Stummfilm Arirang von Na Woon-gyu, der als einer der wichtigsten Filme des frühen koreanischen Kinos gilt. Es war der erste Film, der Nationalstolz und Widerstand gegen Japans Kolonialherrschaft thematisierte.[10] Die japanische Besatzungsmacht hat den Film anfangs nicht verboten, weil sie die anti-japanische Botschaft des Films nicht erkannten. Für Koreaner war sie allerdings klar ersichtlich.[11] Der Film handelte von einem mental instabilen Mann, der einen wohlhabenden Landbesitzer mit Verbindung zur japanischen Polizei ermordet.[12] Lee Gyu-hwan knüpfte in seinem Debütwerk A Ferry Boat That Has No Owner (1932) thematisch daran an und zählt zu einem der bedeutendsten Regisseure der Stummfilmzeit.[13]:S. 64 Der 1934 veröffentlichte Stummfilm Crossroads of Youth wurde 2007 entdeckt und ist dadurch der älteste, noch heute existierende koreanische Film.[14] Alle vorherigen Filme gingen im Zeitverlauf verloren.[10]

1935 erschien mit einer neuen Verfilmung der Volkssage Chunhyang-Jeon Koreas erster Tonfilm.[13]:S. 64 1937 hatte Lee Gyu-hwan mit Drifter einen großen Erfolg, wodurch Tonfilme zur neuen Norm wurden.[12] Allerdings war dies auch das Jahr, in dem Japan in China einfiel und der Druck wuchs, pro-japanische Filme zu drehen.[12] 1942 nahm schließlich das Aufblühen der Filmindustrie ein jähes Ende, als die Regierung Japans koreanischsprachige Filme verbat und Filme nur noch der Kriegspropaganda dienten.[12]

Nach dem Krieg: Das geteilte Korea und die Blütezeit

Szene aus dem Film A Hometown in Heart (마음의 고향, 1949) mit Choi Eun-hee. Der Film gilt als einer der wichtigsten seiner Zeit und galt lange Zeit als verschollen, bevor er 2005 wiedergefunden wurde.[15]

Am 15. August 1945 endete der Zweite Weltkriegs in Asien und Korea wurde von der japanischen Kolonialherrschaft befreit. In der Bevölkerung sorgte dies für Euphorie und Aufbruchsstimmung, die allerdings nicht lange währte.[16] Denn 1948 wurde mit der Gründung der Republik Korea im Süden und der Demokratischen Volksrepublik Korea im Norden die Teilung zementiert. Die Zeit dazwischen (1945 bis 1948) war geprägt von Filmen über die Unabhängigkeitsbewegung und die neu gewonnene Freiheit, wie etwa The Chronicle of An Jung-geun (1946), Yun Bong-gil, the Martyr (1947) oder Viva Freedom! (1946).[16] Doch mit der Teilung folgten ideologische Filme, darunter anti-kommunistische Filme oder Werke über die Tragödie der Teilung.[16] Dennoch begann das Kino auch, sich zu entfalten und neue Methoden und Techniken zu verwenden. In dieser Zeit wurde mit A Diary of Woman (1949) von Hong Seong-gi auch der erste südkoreanische Farbfilm produziert.[17] Amerikanische Filme machten mehr als 50 Prozent des südkoreanischen Kinomarktes aus. In Anbetracht, dass von 1946 bis 1950 lediglich 61 Filme in Südkorea produziert wurden – gegenüber mehr als hundert gespielten amerikanischen Filmen pro Jahr – gilt dies allerdings als Erfolg.[16]

Filmposter zu Madam Freedom (1956)

1950 brach der Koreakrieg aus und Regisseure drehten Aufnahmen von der Front.[16] Nachdem der Krieg 1953 endete, blühte die südkoreanische Filmindustrie erstmals kurz auf. Der Krieg verwüstete das Land und so mussten neue, moderne Gerätschaften für die Dreharbeiten angeschafft werden.[12] Wurden 1954 fünfzehn Filme gedreht waren es 1959 schon 111.[10][13]:S. 66 Regisseure konnten relativ frei arbeiten und boten vermehrt unterhaltsame Filme anstatt ideologische Filme an.[18] 1955 hatte Lee Gyu-hwan eine sehr erfolgreiche Neuverfilmung von Chunhyang-jeon.[13]:S. 65 Die Nachkriegsjahre sahen eine Flut an Historienfilmen und Verfilmungen koreanischer Legenden.[13]:S. 65 Allerdings feierte Han Hyung-mo 1956 einen großen Erfolg mit seiner Satire des zeitgenössischen Südkorea mit dem Titel Madame Freedom (자유부인 Jayu Buin), so dass immer mehr zeitgenössische Filme produziert wurden.[13]:S. 65 Des Weiteren wurde mit zahlreichen Genres experimentiert, z. B. dem Melodrama, der Komödie, dem Thriller, Gangster- und Horrorfilmen.[18] In dieser Zeit bis in die 1980er verband man das südkoreanische Kino sofort mit dem Seouler Bezirk Chungmuro, wo zeitweise über 70 Filmunternehmen beheimatet waren.[18] Es wurde zur Straße der Kultur, Künstler und des Films. In der Gesellschaft war eine zunehmende Amerikanisierung zu erkennen und westliche Demokratie prägte die Politik. Es war auch die Zeit, in der Schauspieler erstmals wie Stars gefeiert wurden.[18]

1960 erschienen mit Hanyo – Das Hausmädchen von Kim Ki-young und Obaltan von Yu Hyun-mok zwei Meilensteine der südkoreanischen Filmgeschichte. Hanyo handelt von einer manipulativen Hausfrau, die den Mann des Hauses verführt und damit die konfuzianische Ordnung des Haushalts zerstört. Das Motiv der Femme fatale wird in vielen Filmen Kims genutzt.[12] Der Film kombiniert die zeitgenössischen Schwierigkeiten der Bürgern mit Motiven des Neorealismusses und expressionistischen Ton und Bild. Er thematisiert die Zerstörung durch den Koreakrieg und das industrielle Wachstum.[12] 1961 wurde Kang Dae-jins Der Kutscher (Mabu) der erste südkoreanische Film, der einen großen, internationalen Preis gewinnen konnte: den Großen Preis der Jury auf der 11. Berlinale.[10] Im selben Jahr erschien auch einer von Shin Sang-oks bekanntesten Filmen: The Houseguest and My Mother. Shin war einer der prägenden Regisseure dieser Zeit.[12] Die südkoreanische Filmindustrie wuchs mit sowohl in der Anzahl der Produktionen als auch im Angebot der Genres, gewann international an Prestige und die Zuschauerzahlen steigen weiter an.[13]:S. 66

1961 kam es auch zu einem Militärputsch, durch den Park Chung-hee Präsident des Landes wurde. Park Chung-hee wollte die wirtschaftliche Entwicklung Südkoreas vorantreiben und nahm dafür jeden Teil der Gesellschaft ein.[13]:S. 67 Dazu gehörte auch die Förderung und Kontrolle der Filmindustrie. Unter ihm wurde die staatliche Filmzensur systematisch ausgeweitet. Drei Hauptbestandteile des Filmgesetzes von 1962 waren die Einrichtung eines Produzenten-Registrierungssystems, Einfuhrquoten für ausländische Filme und Zensurrichtlinien.[19] Jeglicher Anflug von vermeintlichem Pro-Kommunismus und Kritik am Staat wurde unterbunden. Beispielsweise wurde der produktive Regisseur Lee Man-hee verhaftet, da er Nordkoreaner als zu menschlich in dem Film Seven Women Prisoners (1965) darstellte.[20]:S. 2 da Es sollten auch keine Filme produziert werden, die dafür sorgen könnten, dass die Bevölkerung „nachlässiger“ würde.[10] Weiterhin wurden viele kleinere Filmstudios zwangsfusioniert, so dass 1963 nur noch fünf große Studios übrig blieben: Shin Films, Kuk Dong, Hapdong, Taechang und Hanyang.[19] 1966 wurde den Kinos eine Quote auferlegt, dass sie pro Jahr für mindestens 90 Tage südkoreanische Filme spielen müssen.[21]

Ein wesentlicher Teil von Parks Politik war die Unterstützung der sogenannten Chaebols, familiengeführte Großunternehmen.[19] Die Konsolidierung der Produzenten führte zu wenigen, aber großen Filmstudios. Parks Politik hinsichtlich des Films fokussierte sich jedoch vor allem auf die Produktion, während der Vertrieb in den Kinos und Verwertung vernachlässigt wurde.[19] Filme machen konnten nur registrierte Produzenten. Allerdings war es gang und gäbe, dass unabhängige Produzenten für eine Gebühr die Produktionslizenz von registrierten Produzenten erwarben (daemyeong jejak). Dies war illegal, allerdings ging der Staat nicht dagegen vor und man ging offen damit um.[19] Ab 1963 gab es die Vorgabe der Regierung, jeder Produzent müsse jährlich 15 Filme veröffentlichen. Dies förderte die Zunahme der zuvor genannten Praktik.[19] Viele Produzenten konnten die Quote nur durch die Weitergabe der Rechte erfüllen. Dies führte zu einem rapiden Anstieg der Filmproduktionen.[19] Als 1966 ein Niveau von etwa 120 Filmen im Jahr erzielt wurde, ging die Regierung gegen die Daemyeong-Produktionen vor, da die offiziell registrierten Produzenten ihre Unternehmen soweit ausgereift haben, dass sie dieses Niveau alleine halten können.[19] Dies führte allerdings zu Protesten, in deren Folge die Regierung nachgab und das Daemyeong-System legalisierte. Die Anzahl der Produktionen nahm weiter rasant zu.[19]

1968 wurden mindestens 200 Filme verschiedener Genres veröffentlicht. 1969 verzeichneten südkoreanische Kinos über 178 Millionen Zuschauer, damals ein Höchstwert.[22][13]:S. 67 Das erste Kinofilmgesetz und Park Chung-hee hatte nicht nur Zensur zur Folge, sondern auch Anreize durch Preise für hochqualitative Filme.[22] In dieser Zeit gab es viele Literaturverfilmungen, darunter von Obaltan (1961), Kim’s Daughters (1963) und Descendants of Cain (1968) von Yu Hyun-mok, Mother and a Guest (1961), Kinship (1963), Affection (1966) und Potato (1968) von Shin Sang-ok sowie Seashore Village (1965), Sound of Magpies und Mist (1967) von Kim Soo-yong.[13]:S. 67 f.[22] In dieser Zeit setzte sich auch der Farbfilm durch.[17] Die 1960er wurden zu Südkoreas Blütezeit des Films und das entwickelte sich zur wichtigsten Unterhaltungsform in der Gesellschaft.[22] In der Literatur werden die 1960er häufig als das Goldene Zeitalter des koreanischen Films beschrieben.[19] Der Begriff beschreibe eine Phase, in der das Kino gesellschaftliche Akzeptanz findet und als Kunstform sowie als wirtschaftliches und technologisches Produkt anerkannt wird.[19]

Zensur und Propaganda

Aufgrund der zunehmenden Verbreitung des Fernsehens seit dem Ende der 1960er Jahre erlebte das Kino einen Abschwung.[23] Hatte es zuvor im Unterhaltungsbereich nur wenig Konkurrenz, stellte das Fernsehen eine ernstzunehmende Gefahr für die Kinos dar. Die Anzahl der Kinos in Südkorea nahm ab von 659 im Jahr 1969 auf 541 im Jahr 1976.[23]

Weiterhin sorgte das Daemyeong-System für eine Schwämme minderwertiger Filme. 1971 entstanden 80 % aller veröffentlichten Filme durch die Weitergabe der Lizenz an unabhängige Produzenten.[19] Nach Yecies und Shim (2012) ist es ironisch, dass das Entgegenkommen der Regierung bezüglich der Forderungen der Industrie hinsichtlich der Kontrolle letztlich das Produktionsumfeld schwächte und ins Dunkle Zeitalter führte.[19] Des Weiteren nahm in den 1970ern die Kontrolle der Filmindustrie durch die Regierung zu. 1972 wurde unter Park Chung-hees Regime autoritäre Yushin-Verfassung erlassen. 1973 wurde die Motion Picture Promotion Corporation (MPPC) gegründet, die scheinbar offiziell südkoreanische Filme unterstützen sollte, allerdings hauptsächlich die Filmindustrie kontrollierte und Zensurmaßnahmen entlang der Ideale der Regierung vornahm.[24] Als einer der besten Filme dieser Zeit gilt der Gesellschaftskommentar March of the Fools (1975) von Ha Kil-jong.[23] Aufgrund der Darstellung der Gesellschaft unter dem Park-Regime wurden Teile des Films für das Kino allerdings rausgeschnitten.[10] Auch die Darstellung von Armut wurde stellenweise zensiert.[25] Durch die soziale, politische und ideologische Zensur wurden vor allem Liebesfilme oder Filme mit Erotik als Thema gedreht.[10]

Trotz den Restriktionen durch die Regierung gelangen den Regisseuren einige künstlerisch gehaltvolle Filme. 2012 kuratierte Darcy Paquet auf dem Udine Far East Film Festival eine Retrospektive des südkoreanischen Kinos der 1970er Jahre. Der deutsche Filmjournalist Michael Kienzl zog als Fazit: „[…] so düster, experimentierfreudig und freizügig wie die Filme teilweise sind, wirken sie keineswegs so, als seien sie unter strengen Restriktionen entstanden, geschweige denn, dass sie etwas mit jenen Propagandafilmen gemeinsam haben, die man aus diktatorischen Regimes kennt. Stattdessen weiß man jetzt, dass im Südkorea der 1970er Jahre auch spannende und stilistisch breit gefächerte Filme gedreht wurden. Von künstlerischem Bankrott aber keine Spur.“[26] Im Kwon-taek veröffentlichte 1973 den Film Japcho (잡초), der einen Wechsel seines Regiestils markiert.[23] Literaturverfilmungen noch immer populär unter den gestandenen Regisseuren und Kim Ki-young, Yu Hyun-mok und Shin Sang-ok konnten eindrucksvolle Werke produzieren.[23] Allerdings waren diese kaum erfolgreich.[23] Stattdessen traten neue Regisseure zu Tage. 1975 erschien Youngja’s Heyday (Yeongja-ui jeonseong sidae) von Kim Ho-sun, der einer der erfolgreichsten Filme der 1970er Jahre wurde und eine Welle von Hostessfilmen nach sich zog.[26][23]

Die Zensur unter Park Chung-hees Regime gilt zuweilen als irrational und inkonsistent.[25] Die Zensur fokussierte sich auf Regime kritische Filme sowie politisch und gesellschaftlich realistische Filme.[25] Über Filme mit sexuellem Inhalt wurde jedoch hinweg gesehen, obwohl im Filmgesetz geschrieben stand, die Darstellung von Prostituierten, Prostitution, Vergewaltigung und von sittenwidrigen Sex sei verboten.[25] Der Filmforscher Park Jae-yoon argumentiert, dass die gesamte staatliche Filmpolitik zu dieser Zeit lediglich dazu dienen sollte, von politischen Themen abzulenken.[25] Die zuvor angesprochenen Hostessfilme dominierten das Kino. In den Filmen gab es häufig ein Protagonisten, die vom Land in die Großstadt zieht und dort ein sexuelles Trauma erlebt. Heavenly Homecoming to Stars (1974) von Lee Jang-ho wurde zu dieser Zeit der meist besuchte Film des südkoreanischen Kinos.[25] Mit Winter Woman konnte Kim Ho-sun 1977 einen weiteren großen Erfolg feiern.[25] Während einige Autoren die Filme als positiv sehen, da sie soziale Probleme ansprachen, sehen andere die Filme als unmoralisch für das Ausnutzen weiblicher Sexualität.[25] Die Forscherin Hyo Kim von der Ewha Womans University argumentiert, dass die Filme deshalb nicht zensiert wurden, da sie sich zusätzlich dem Regime wohlgesonnener Szenen bedienten, bspw. in The Rose that Swallowed Thorn (1979) durch Symbole des Park-Regimes und der Darstellung des wirtschaftlichen Aufschwungs durch Panoramaaufnahmen moderner Gebäude und Bahnstrecken.[25] Dadurch würde die Zensur quasi verhandelt.[25]

1979 kam der Präsident Südkoreas, Park Chung-hee, bei einem Putschversuch ums Leben. Erneut übernahm das Militär die Führung und Chun Doo-hwan bildete von 1980 bis 1988 ein neues Regime. In dieser Zeit formierte sich die Demokratiebewegung. Im Mai 1980 rief das Regime nach studentischen Demonstrationen das Kriegsrecht aus, riegelte die Stadt Gwangju ab und verübte dort ein Massaker gegen die Demokratiebewegung. In der Folge wurde auch die Zensur des Films verschärft und die Bedeutung heimischer Produktionen nahm weiter ab. Heimische Filme dienten vor allem zur Erfüllung der Quote, um ausländische Produktionen zu importieren.[27] Mitte der 1980er sah sich Südkorea mit Druck der USA auf den Handel konfrontiert. Südkorea verfolgte eine protektionistische Politik.[27] Um beim Export von Industrieprodukten in die USA, wie bspw. Autos, nicht benachteiligt zu werden, ging Südkorea auf die USA ein und befreite den Filmmarkt.[27][21] Auch die Uruguay-Runde von 1986 bis 1994 im Rahmen des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens sah die Marktöffnung für Medien und Kultur vor.[28] Bisher war der Markt monopolisiert und nur wenige südkoreanische Unternehmen durften ausländische Filme importieren, während ausländische Unternehmen ihre Filme nicht direkt vertreiben durften. Die südkoreanische Filmindustrie wurde von strengen Auflagen und der Einfuhrquote befreit.[27] Allerdings stand der nach jahrzehntelanger Zensur kaum wettbewerbsfähige südkoreanische Film nun einen freien Markt gegenüber und Filmemacher mussten reflektieren, in welcher Situation sie sich befanden.[27]

Eine neue Generation von Regisseuren wuchs heran. Im Kwon-taek und Lee Doo-young wagten sich an einem neuen Stil heran und konnten sich als Altmeister behaupten.[27][29] Chung Ji-young, Shin Seung-soo, Jang Gil-soo, Hah Myung-joong und Park Chul-soo bildeten den neuen Mainstream ab. Vollendet wurde der Generationenwechsel durch die neuen Regisseure Jang Sun-woo, Park Kwang-su, Lee Myung-se und Park Chong-won.[27] Die jungen Filmemacher brachten neuen Schwung in die Filmindustrie. Ihre Indenpendentproduktionen zeugten vom Aktivismus der Zeit, der soziale Probleme adressierte.[27] Die Kulturbewegung übertrumpfte bald durch ihre Ästhetik das herkömmliche Kino und richtete sich eher an den kritischen Zuschauer und weniger an den reinen Konsumenten.[27] Die Filme waren realistisch und zeitgenössisch. Auf internationalen Filmfestspielen gewannen südkoreanische Autorenfilme mehr Aufmerksamkeit und ihr Stil wurde als Korean New Wave tituliert.[27] 1987 konnte Im Kwon-taek mit Die Leihmutter dem südkoreanischen Kino zur Anerkennung verhelfen.[10] Hauptdarstellerin Kang Soo-yeon wurde für ihre Leistung in der Hauptrolle auf den 44. Filmfestspielen von Venedig als beste Darstellerin ausgezeichnet.[10]

Auch gesellschaftlich war Südkorea im Umbruch. Nach landesweiten Protesten ab Juni 1987 gegen das Regime kam es im gleichen Jahr erstmals zu demokratischen Wahlen in Südkorea. Nach und nach wurde das Land demokratischer. Diese Grundstimmung fand auch Einzug in die Filmindustrie. Trotz der neu gewonnenen Freiheiten der Filmindustrie, dem neuen Filmstil und dem Anstieg der heimischen Filmproduktionen tat sich das südkoreanische Kino anfangs schwer an den Kinokassen. Der Marktanteil südkoreanischer Filme im Kino fiel im Jahr 1987 erstmals auf unter 40 %.[10] Es war das erste Jahr, in dem ausländische Filmunternehmen ihre Filme direkt in Südkorea vertreiben konnten.[10]

Kommerzieller Aufschwung in den 1990er Jahren

1993 erschien mit Im Kwon-taeks Sopyonje – Die blinde Sängerin der erste Film, der in Südkorea über eine Million Zuschauer erreichte.[10][13]:S. 74 Der Film ist eine Adaption von Lee Cheong-juns gleichnamigen Roman über den volkstümlich koreanischen Gesangstil Pansori.[13] Trotz des Erfolgs betrug der Marktanteil südkoreanischer Produktionen im Jahr 1993 an den Kinokassen nur noch 15,9 %.[29]

Der Einstieg der südkoreanischen Konglomerate (Chaebol) in die Filmindustrie sollte diese fundamental verändern.[29] Ende der 1980er Jahre wurden Videorekorder zu Alltagsgegenständen in südkoreanischen Wohnzimmern.[29] Diese wurden von großen Unternehmen wie Samsung und Daewoo gefertigt. Deshalb investierten diese in Filme, die essenziell für Videospieler waren.[29][28] Die wollten den Markt vergrößern und führten das System ein, Filme erst im Kino zu zeigen, dann auf Videokassetten zu veröffentlichen und schließlich im Kabelfernsehen zu zeigen.[29] Durch die Investitionen revitalisierte sich die südkoreanische Filmindustrie und die Qualität der Filme wurde verbessert.[29] 1992 wurde Kim Ui-seoks Marriage Story von Samsung veröffentlicht.[10] Es ist der erste südkoreanische Film, der von einem Unternehmen aus der Privatwirtschaft gesponsert wurde. Die Beteiligung der Konglomerate (Jaebeols) sollte die ganze Industrie prägen.[10] Durch diese neue Quelle an Kapital konnten nun aufwändigere Produktionen finanziert werden. Es wurde viel Aufmerksamkeit auf die Drehbücher verwendet und potentielle Zielgruppen wurden befragt.[13] Die Produktionsweise änderte sich und südkoreanische Filme wurden immer beliebter. Es wurde begonnen, auch Fantasy-, Science-Fiction- und Blockbuster-Filme zu drehen.[10]

Dem Einstieg der Chaebols wird in der Literatur einiges an Gewicht für die weitere Entwicklung des südkoreanischen Kinos beigemessen.[28] Diese heuerten junge Regisseure an und veranstalteten Wettbewerbe für Independentproduktionen.[28] Sie machten die Industrie transparent und planten systematisch.[28] Samsung und Daewoo zogen sich 1997 bzw. 1998 in Folge der Asienkrise aus der Filmindustrie zurück.[28][12] Doch CJ verblieb in der Industrie und sollte sie über die nächsten Jahrzehnte prägen.[12][28] Showbox und Lotte stiegen 1999 in den Markt ein.[28]

Datei:Busan Cinema Center at BIFF 2017.jpg
Das Busan Cinema Center, der Hauptort des Busan International Film Festivals, wurde 2011 eingeweiht.

1996 wurde die erste Auflage des Busan International Film Festivals eröffnet, dass sich über die Jahre zum größten Filmfestival Asiens entwickelte.[13]

1998 wurde Kim Dae-jung zum Präsidenten gewählt. Zu seiner Kulturpolitik gehörte die Etablierung einer Filmförderung und staatlicher Filmzensur.[30]

Renaissance: Die Korean New Wave

Nach dem Schock der Marktöffnung 1986 erholte sich die südkoreanische Kino ein Jahrzehnt später wieder und der Marktanteil stieg von 23,1 % im Jahr 1996 auf über 50 % im Jahr 2001. Nachdem im südkoreanischen Kino seit 1996 ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen war mit Filmen wie The Contact (1997) und Christmas in August (1998),[13] war es Kang Je-gyus Actionfilm Shiri (1999), der einen Boom auslöste.[31] Der Film wurde auch in den USA erfolgreich vermarktet. In Südkorea erreichte der Film einen neuen Rekord an den Kinokassen. Der Film leitete die Renaissance des südkoreanischen Kinos ein.

Park Chan-wook gehört seit 2000 zu den prägenden Regisseuren des südkoreanischen Kinos.

Im Jahr 2000 nahm mit Das Lied der treuen Chunhyang von Im Kwon-taek erstmals ein südkoreanischer Film am Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes teil.[31] Außerdem wurde Joint Security Area von Park Chan-wook veröffentlicht, der den Rekord von Shiri brach. Der Film handelte von süd- und nordkoreanischen Soldaten am Grenzstreifen und verbindet gekonnt Komödie und Tragik.[10] Ein Jahr später folgte mit Friend Kwak Kyung-taek ein weiterer Blockbuster, obwohl der Film keine Jugendfreigabe hatte.[10] Das Jeonju International Film Festival wurde durch den Film Waikiki Brothers von Im Soon-rye veröffentlicht, der in dem Jahr sehr beliebt war. Außerdem erschien die romantische Komödie My Sassy Girl von Kwak Jae-yong, die auch international erfolgreich war. Lee Chang-dongs Film Oasis erhielt 2002 den Silbernen Löwen von Venedig, während Im Kwon-taek in Cannes für die beste Regie für Im Rausch der Farben und der Liebe ausgezeichnet wurde.

Unter Cineasten gilt das Jahr 2003 als eines der besten für den südkoreanischen Film. Bong Joon-ho sorgte für weltweite Aufmerksamkeit durch seinen Thriller Memories of Murder. Park Chan-wook veröffentlichte ein paar Monate später Oldboy, der auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2004 mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde.[10] Kim Ki-duk veröffentlichte Frühling, Sommer, Herbst, Winter… und Frühling, der in der 2016 von der BBC veröffentlichten Liste der 100 bedeutendsten Filme des 21. Jahrhunderts auf Platz 66 landete. Jang Joon-hwan brachte mit Save the Green Planet! einen Kultfilm heraus und Kim Jee-woon gelang mit A Tale of Two Sisters ein Meilenstein des koreanischen Horrorfilms.[10] Zum Jahresende erschien Kang Woo-suks Kriegsfilm Silmido, der über 11 Millionen Zuschauer in Südkoreas Kinos erreichte.[10] Dieser Rekord wurde nur kurze Zeit später durch den Film Brotherhood – Wenn Brüder aufeinander schießen müssen (2004) geknackt.[10] Es gelang, mit relativ geringem Budget gute Filme zu machen, die an den Kinokassen und auf Filmfestspielen große Erfolge verzeichneten.[31] Mit frischen Ideen und einem Gespür für die Gegenwart gelangen anspruchsvolle und kontroverse Filme, die Millionen von Menschen in die Kinos führten.[32] Im Februar 2004 gewann Kim Ki-duk den Preis für die beste Regie auf der 54. Berlinale für seinen Film Samaria. Kim Ki-duk und Hong Sang-soo gelten als ausgezeichnete Autorenfilmer, die auf den Filmfestivals der Welt für Furore sorgen, aber keine hohen Umsätze an den Kinokassen erzielen.[31] 2004 erhielt Kims Film Bin-Jip den FIPRESCI-Preis von Venedig und erhielt schließlich auch die Auszeichnung als bester Film des Jahres.

Während sich das südkoreanische Kino rasant entwickelte, gewann Ende der 1990er das japanische Horrorkino in westlichen Ländern an Beliebtheit, angeführt durch psychologische Horrorfilme wie Ring (1998). US-amerikanische Remakes folgten. Als nun 2003, einen Jahr nach dem Remake The Ring, die südkoreanischen Horrorfilme Into the Mirror und A Tale of Two Sisters erschienen, sah man sie als den nächsten großen Trend. Beide Filme erhielten 2008 bzw. 2009 US-amerikanische Remakes. Während der Westen aus Südkorea überwiegend Horrorfilme importierte, blieb das südkoreanische Kino an sich vielfältig. Ende der 2000er Jahre wurden nach mehreren Misserfolgen allerdings weniger Horrorfilme gedreht, da national sowie international das Interesse erschöpft war. Allerdings erstarkte das Genre des K-Horror später erneut durch Train to Busan und The Wailing (2016) sowie Gonjiam: Haunted Asylum (2018).

2006 stellte Bong Joon-ho durch seinen Genremix The Host einen neuen Rekord auf, indem für den Film über 13 Millionen Kinokarten verkauft wurden.[33] Die 10-Millionen-Marke entwickelte sich so rasant von einem einstigen Meilenstein zu einer einfachen Messlatte des kommerziellen Erfolgs.[10] Im selben Jahr feierte zudem Tazza: The High Rollers einen großen Publikumserfolg.[10] Die südkoreanische Filmindustrie hat sich in diesen Jahren thematisch ausgeweitet und Filme zahlreicher verschiedener Genre produziert, von Horror, über Arthouse, Action und Liebesfilmen wurde eine große Bandbreite abgedeckt.[10] Von 1996 bis 2005 stieg die Anzahl der Kinosäle in Südkorea von 511 auf 1648 an.[31] Im gleichen Zeitraum stieg der Export südkoreanischer Filmproduktionen von 400.000 US-Dollar auf 76 Millionen US-Dollar.[31] Mit dem Drama A Star in My Heart begann 1997 das Phänomen der Koreanischen Welle in China sichtbar zu werden, dem Erfolg südkoreanischer Kulturexporte.[34] Während koreanische Dramaserien der Ursprung des Phänomens sind, begann man 2004 aufgrund der wachsenden Umsätze auch den südkoreanischen Film miteinzubeziehen.[31]

Auch Independentproduktionen konnten Erfolge feiern, sowohl auf internationalen Filmfestspielen als auch im Kino. 2008 erreichte die Independentdokumentation Old Partner knapp 3 Millionen Kinobesucher. Im gleichen Jahr erschien der erfolgreiche Actionfilm The Chaser, der auf einem realen Serienkiller basiert und Regisseur Na Hong-jin sowie den beiden Hauptdarstellern Kim Yoon-seok und Ha Jung-woo zum großen Durchbruch verhalf.[10]

In vielen, international erfolgreichen Filmen aus den Anfängen der Neuen Koreanischen Welle werden Polizisten als korrupt, ungerecht, inkompetent und gewalttätig dargestellt.[35] Die Gründe liegen in der jahrzehntelangen Diktatur und deren Zensur. Nach der Demokratisierung konnten die Filmemacher ihre Sicht schildern und ihrer Wut Ausdruck verleihen.[36]:S. 326 f. In den 2010er Jahren wurden allerdings vermehrt Actionfilme und Thriller gedreht, in denen Polizisten als heldenhaft wie in Hollywoodfilmen dargestellt werden.[35]

Nach Fritz Göttler von der Süddeutschen Zeitung habe das südkoreanische Kino der Welt als neue „Kreativkraft“ und „Innovationsschleuder“ in der vorangehende Dekade „jede Menge Aufregung, Begeisterung [und] Enthusiasmus gebracht“.[37] Der Journalist Jan Küveler von der Welt bezeichnete 2014 das südkoreanische Kino als das „beste Kino der Welt“. Die Filme haben „Zielstrebigkeit, Zweifel, Härte, Liebe, keine Spur von Eitelkeit, der Stil schnörkellos, Ausdruck ohne Umschweife, die flinke Eleganz der Nouvelle Vague und die brutale Direktheit amerikanischer Thriller der Siebziger“.[38] Der amerikanische Regisseur Martin Scorsese schrieb, das koreanische Kino erreichte ihn langsam ohne jegliche Vorwarnung. Er sei geradezu vom koreanischen Film aufgesogen worden und verfolgte seine Entwicklung. Regisseure wie Hong Sang-soo, Lee Chang-dong, Bong Joon-ho und Park Chan-wook sowie deren Regiekollegen seien wahre Kulturbotschafter.[39] Darcy Paquet schrieb: „Man könne argumentieren, dass der aktuelle Aufschwung des des koreanischen Kino weniger ein außergewöhnlicher Umstand ist als vielmehr ihr natürlicher Zustand. Seit den Anfängen des koreanischen Kinos wurde es behindert durch Japans Kolonialisierung, die nationale Teilung, den Koreakrieg, autoritäre Militärregime, Zensur und wettbewerbsverzerrende Verordnungen. Erst in den 1990er Jahren konnte sich das koreanische Kino an einer unterstützenden Regierung erfreuen, einer stabilen Wirtschaft und einer vernünftigen Filmpolitik.“[12] Man könne nur hoffen, dass das koreanische nie wieder solche extremen Störungen erlebe.[12]

Während die Einfuhrquote in den 1980er Jahren wegfiel, blieb die Spielquote südkoreanischer Filme erhalten, mit 146 Tagen pro Jahr ab 1985.[21] 2006 wurde die Anzahl der Tage, die Kinos einheimische Filmproduktionen zeigen müssen, auf 73 Tage halbiert.[40] Nach Jimmyn Parc ist die Screen Quota sowieso nur ein Papiertiger, da zwar südkoreanischen Produktionen eine bestimmte Laufzeit im Kino garantiert sei, nicht aber sichergestellt ist, dass die Bevölkerung die Filme schließlich auch guckt.[41][42] Seinen Ausführungen folgend hatte diese Quote kaum Einfluss auf die Entwicklung des südkoreanischen Films.[41][42] Die Regelung wurde auch nicht streng durchgesetzt und einige Kinos sollen dagegen verstoßen haben.

2012 erhielt Kim Ki-duk als erster koreanischer Filmemacher den Goldenen Löwen der Filmfestspiele von Venedig für Pieta.

Hong Sang-soo, Lee Myung-se und Jang Sun-woo sind ebenfalls international angesehene Regisseure des unkommerziellen Autorenkinos. Die in ihrer Heimat erfolgreichen Regisseure Park Chan-wook, Kim Ji-woon und Bong Joon-ho drehten 2013 ihre ersten englischsprachigen Filme.

Mitte der 2010er Jahre gewannen südkoreanische Webtoons weltweit zunehmend an Beliebtheit. Bereits zuvor wurden zahlreiche Manhwa und Webtoons für das Kino adaptiert, doch zu dieser Zeit etablierten sich Webtoons als Vorlagen für das südkoreanische Kinos, ähnlich wie sich Marvel und DC Comics als Stofflieferant für das amerikanische Kino etablierten.[43] 2015 erschien die Webtoon-Verfilmung Inside Men – Die Rache der Gerechtigkeit, der mit über 9,1 Millionen verkauften Karten der erfolgreichste Film ohne Jugendfreigabe in der südkoreanischen Kinogeschichte wurde.[44]Des Weiteren hielt die #MeToo-Bewegung Einzug ins südkoreanische Kino.[45] Dabei wurden Anschuldigungen laut gegen Regisseur Kim Ki-duk sowie gegen die Schauspieler Cho Jae-hyun, Oh Dal-soo und Jo Min-ki.[45][46][47] Letzterer beging Suizid nach den Anschuldigungen.[45] Oh Dal-soo wurde in der Fortsetzung Along with the Gods: The Last 49 Days (2018) ersetzt und einige, bereits abgedrehte Filme mit ihm wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Von staatlicher Seite wurde ein Zentrum für Gleichberechtigung im koreanischen Film etabliert, an dass sich Schauspielerinnen wenden können.[45] Auf viel Medieninteresse stieß der angekündigte Film Kim Ji-young, Born 1982 mit Jung Yu-mi in der Hauptrolle.[45] Es ist die Verfilmung eines erfolgreichen, 2016 veröffentlichten feministischen Romans.[45]

Bong Joon-hos Film Parasite wurde mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.

2018 erhielt Lee Chang-dongs Burning viel Aufmerksamkeit bei den Filmfestpielen von Cannes und erreichte einen neuen Rekordwert in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Screen International mit 3,8 von 4 möglichen Punkten.[48] Katja Nicodemus von der Zeit sprach von einem „der besten Filme aller Zeiten“.[49] Der Film erhielt den FIPRESCI-Preis. Ein Jahr später wurde der Film Parasite von Bong Joon-ho als erster koreanischer Film mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.[50] Pascal Blum vom Tages-Anzeiger bezeichnete Südkorea in diesem Zuge als „Originalitätskatapult“.[51] Südkorea gelang ein Filmwunder und produziere die besten Thriller. Die zwei vorher genannten Filme gehören – gemeinsam mit Die Taschendiebin von Park Chan-wook und Train to Busan von Yeon Sang-ho, die beide ihre Premiere auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2016 feierten – zu den erfolgreichsten südkoreanischen Filmen der vergangenen Jahre (seit 2016). Beispielsweise gehören alle vier Filme zu den fünf erfolgreichsten koreanischen Filmen aller Zeiten in Frankreich.[52] Dort wurde Parasite auch zum ersten südkoreanischen Film mit über einer Million Kinobesuchern.

Die Entführung von Choi Eun-hee und Shin Sang-ok

Choi Eun-hee gehörte zu den größten Schauspielstars zu Beginn des südkoreanischen Kinos. Shin Sang-ok war einer der populärsten Regisseure zu dieser Zeit. 1953 gingen beide die Ehe ein, bis sie sich 1970 scheiden ließen. 1978 wurden beide getrennt voneinander von nordkoreanischen Agenten entführt. 1983 wurden Shin und Choi von Kim Jong-il zu einem gemeinsamen Essen eingeladen, wo sie sich erstmals wiedersahen. Sie wurden auf Anordnung von Kim Jong-il wieder verheiratet und drehten Filme für Nordkorea. 1986 konnten beide über die amerikanische Botschaft im österreichischen Wien fliehen.[1] Bis 1999 lebten beide unter dem Schutz der CIA in den USA bevor sie nach Südkorea zurückkehrten. Shin Sang-ok erzählte, Kim Jong-il verfüge über ein großes Filmarchiv, darunter auch seine Lieblingsfilme aus Südkorea von vor den 1970ern.[1] Unter den etwa 200 Filmen sei auch Late Autumn (1966) von Lee Man-hee.[1] Der Film galt seinerzeit als Meisterwerk und ist in Südkorea verschollen. Tatsächlich sind nur noch 22 % der südkoreanischen Filme aus den 1950er Jahren und 44 % der Filme aus den 1960er Jahren erhalten.[1]

Produktion, Vertrieb und Kinos

In Südkorea gibt es vier große Produktionsunternehmen und Vertriebe südkoreanischer Filme: CJ ENM, Lotte Cultureworks, Next Entertainment World und Showbox. Diese beteiligen sich an der Produktion und finanzieren zahlreiche Filme. 2012 stieg das amerikanische Filmunternehmen 20th Century Fox in die Produktion südkoreanischer Filme ein, beginnend mit Running Man (2013).[53][54] 2016 stieg auch Warner Bros. in den südkoreanischen Markt ein und feierte mit The Age of Shadows (2016) von Kim Jee-woon einen großen Erfolg, denn der Film generierte 7,5 Millionen Kinobesucher.[55] Jay Choi von Warner Bros. äußerte sich zu den Gründen des Einstiegs, dass Südkorea einen der größten Kinomärkte darstelle und dazu noch einen, in dem heimische Produktionen einen größeren Umsatz erzielen als Hollywoodfilme. Außerdem genießen südkoreanische Filme ein hohes Ansehen und bieten originelle und kreative Geschichten.[55] Auch für den amerikanischen Streaminganbieter Netflix stellt Südkorea einen wichtigen Markt dar. Das Unternehmen sichert sich immer wieder die weltweiten Streamingrechte an einigen südkoreanischen Filmen, begann aber auch mit der Finanzierung von Filmen im Vorfeld. 2017 finanzierte Netflix den Film Okja von Bong Joon-ho.[56]

Marktanteil der Kinobetreiber
im Jahr 2018 in Südkorea[57]
Kinokette Marktanteil
CJ CGV 49,3 %
Lotte Cinema 28,9 %
Megabox 18,7 %

In China sind südkoreanische Filme sehr beliebt und erfolgreich. So wurden in den 2010er Jahren vermehrt südkoreanische Schauspieler für chinesische Produktionen engagiert. Teilweise wurden die Filme in Südkorea gedreht, wie Bad Guys Always Die. Außerdem gingen einige Studios Kooperationen ein.[58] Allerdings verschlechterten sich die Beziehung zwischen Südkorea und China als Südkorea den Bau des Raketenabwehrsystems THAAD des US-Militärs genehmigte.[58] Die führte de facto zu einem Verbot der Einführ südkoreanischer Filme.[59] Für etwa zwei Jahre erschienen keine südkoreanischen Produktionen in chinesischen Kinos.[60][61] Mit Huayi Brothers stieg aber auch ein großes chinesisches Filmstudio in den südkoreanischen Produktionsmarkt ein.[56] Zu dem Unternehmen gehört das 2018 gegründete Filmunternehmen Merry Christmas.[62]

In Südkorea gibt es drei große Kinobetreiber: CJ CGV, Lotte Cinema und Megabox. Diese Unternehmen gehören zu Konglomeraten (chaebols), zu denen auch südkoreanische Produktionsstudios gehören, wodurch sie vertikal integriert sind.[19] Zur CJ Group gehört der größte Produzent südkoreanischer Filme und die größte Kinokette. Megabox gründete ein eigenes Produktionsstudio namens Megabox PlusM. Des Weiteren gründete der Verwerter Next Entertainment World 2017 die Kinokette Cine Q.[57]

Independentfilme

Während die Filmlandschaft durch die staatliche Einflussnahme und Zensur von einigen wenigen Unternehmen dominiert wurde, konnten sich nach der Liberalisierung und dem Wegfall der Produzenten-Registrierung Mitte der 1980er Jahre[19] Independentfilme entwickeln. Einer der ersten Independentfilme war Oh, Dream Nation (1988) über das Gwangju-Massaker, dass sich im Jahr 1980 ereignete.[29] Nach Kim Young-jin habe der Film erheblichen Einfluss auf die Produktion von weiteren Independentfilmen genommen.[29] Aufbauend auf den Erfolg drehte die Gruppe Jangsangotmae, die auch Oh, Dream Nation produzierte, 1990 den Film Night before the Strike über die Anstrengungen der Arbeiterklasse im Kapitalismus.[29][63] In Südkorea bieten das Jeongdongjin Independent Film Festival, Seoul Independent Film Festival und das Busan International Film Festival jungen, aufstrebenden Regisseuren die Gelegenheit, ihre Filme einem zu präsentieren. Mit dem von Filmkritiker und -übersetzer Darcy Paquet ins Leben gerufenen Wildflower Film Awards (들꽃영화상) werden seit 2014 jährlich die besten Independentfilm-Leistungen prämiert. Unterstützt wird der Independentfilm unter anderem durch die Association of Korean Independent Film & Video (한국독립영화협회).[64] Im 21. Jahrhundert konnte das südkoreanische Independentkino internationale Erfolge verzeichnen. Der 2012 erschienene Schwarzweißfilm Jiseul wurde teilweise durch Crowdfunding finanziert und gewann bspw. als erster südkoreanischer Film den Grand Jury Prize auf dem Sundance Film Festival 2013.[65] Han Gong-ju (2014) wurde mit den Hauptpreisen der Filmfestspiele von Marrakesch und Rotterdam ausgezeichnet. Der Film verhalf der Schauspielerin Chun Woo-hee zu ihrem großen Durchbruch im koreanischen Kino.[66] House of Hummingbird (2018) konnte während seiner Festivalrunde von Oktober 2018 bis Juni 2019 gleich 16 Preise einsammeln, darunter den NETPAC-Preis auf den Filmfestspielen von Busan, den Großen Preis der Internationalen Jury der Kategorie Generation 14plus auf der Berlinale[67] und die Goldene Tulpe von Istanbul.[68]

K-Horror

Der Begriff K-Horror bezeichnet südkoreanische Horrorfilme und etablierte sich als Ende der 1990er Jahre koreanische Horrorfilme weltweit populär.[36]:313 Erfolgreiche Horrorfilme entwickelten sich gemeinsam mit der Koreanischen Neuen Welle. Der 1998 veröffentlichte Film Whispering Corridors stellt den ersten Horrorfilm des neuen südkoreanischen Kinos.[36] Regisseur Park Ki-hyeong orientierte sich für sein Werk an italienischen Horrorfilmen der 1970er und 1980er Jahre.[36] Der Film handelt von Schülerinnen, die von ihren Lehrern schikaniert und missbraucht werden und beherbergt so eine direkte soziokulturelle Komponente.[36] Der Erfolg führte zur Produktion weiterer Filme ähnlicher Machart.[36] Anders als Japan, dass sich nach dem Erfolg von Ring sehr stark auf das Horrorgenre fokussierte, begann dass südkoreanische Kino im Zuge der Neuen Welle eine breite Palette an Genres und Themen abzudecken.[36]:317 Doch im Ausland genossen zu Beginn der 2000er Jahre unter südkoreanischen Filmen vor allem Horrorproduktionen große Beliebtheit.

Südkoreanische Horrorfilme thematisieren meist gesellschaftliche Probleme.[36] Pechmann (2015) argumentiert, die Filme bedienen sich der Angst „vor dem Fremden, dem Anderen und dem Ungewohnten“.[36]:313 In südkoreanischen Produktionen sei das „Andere nicht das, was wir direkt wahrnehmen, also kein Serienmörder, kein Geist, kein Monster, sondern das, was mit diesen jeweiligen Figuren verbunden ist“. Das Andere sei nach Pechmann „auf einer höheren und abstrakteren Ebene angesiedelt“.[36] Dies mache koreanische Horrorfilme nicht leicht verständlich.[36]:325 In Whispering Corridors zum Beispiel befindet sich im Klassenraum ein Gemälde der historischen Persönlichkeit Shin Saimdang, die als Mutter Koreas gilt und an Mädchenschulen als Ideal der Weiblichkeit vermittelt wird.[69] Am Filmende ist das Porträt Blut überstromt durch die blutigen Tränen des Geistes Jinju, als sie die Schule verlässt.[69] Nach Jinhee Choi (2011) ein Symbol, dass die überaltete Ikone keine Bedeutung mehr hat für die jungen Heranwachsenden im modernen Südkorea.[69] Die Horrorfilme sollen den Zuschauer wachrütteln, dass die Gesellschaft noch vom Idealzustand entfernt sei.[36] Außerdem bedienen sich die Gruselfilme urbaner Legenden und traditioneller Folklore.[36]:328[70] Weiterhin ist die gängigste Erzählweise des koreanischen Kinos das Melodrama, was zum Großteil auf das Erbe von shinpa rückzuführen ist.[70] Shinpa ist eine japanische Theaterform, die während der Kolonialzeit nach Korea kam. Dabei handelte es sich um tragische Geschichten voller Pessimismus und einem unausweichlichen traurigen Ende.[70] Koreanische Horrorfilme haben in der Regel kein Happy End.[71] Das Ende des Films sei aber meist auch nicht gruselig, sondern traurig.[71] Der Zuschauer wird mit der Wahrheit konfrontiert und verspürt Traurigkeit und Verzweiflung.[71]

Einen Meilenstein im koreanischen Horrorkino stellt A Tale of Two Sisters (2003) von Kim Jee-woon dar. Südkoreanische Horrorfilme kennzeichnet auf eine häufige Vermischung mit anderen Genres. So stellt Kims The Quiet Family (1998) eine Tragikomödie mit Horrorelementen dar, während I Saw the Devil (2010) ein Horrorthriller ist. Als Horrorthriller sind auch die Filme Bedevilled (2008) und Oldboy einzuordnen. Der Film Ghosts of War (2004) verknüpft die Schrecken des Krieges mit Horrorelementen. Der vielschichtige Monsterfilm The Host verbindete diverse Genres und Themen. Der 2011 veröffentlichte Film Spellbound vermischt die Genres Romantik, Komödie und Horror. Dieser Genremix sorgt für einen Kontrast, dass man sich in einem Moment vorkommt, als sehe man eine romantische Komödie und im nächsten Moment in den Horror zurückgeholt wird.[71] Südkoreanische Horrorfilme seien dabei sehr frech und harsch und fördern verstörende Szenen.[71] Die komödiantischen Szenen sollen den Zuschauer ablenken, um ihn später unvorbereitet mit dem Horror zu konfrontieren.[71]

Kommen in Horrorfilmen übernatürliche Wesen vor, sind es in der Regel traditionell koreanische wie Gumiho und Gwisin (Geist). Allerdings veröffentlichte Park Chan-wook 2009 mit Durst einen Vampirfilm. Zudem entwickelte sich der 2016 veröffentlichte Zombiefilm Train to Busan zum erfolgreichsten südkoreanischen Horrorfilm. Im gleichen Jahr wurde auch der Film The Wailing von Na Hong-jin, der für seine gefeierten Thriller bekannt ist, veröffentlicht. In dem Film nimmt Na übernatürliche Elemente verschiedener Glaubensrichtungen auf. Auch übernatürliche Kräfte wie Geister dienen häufig als Ablenkung.[71] Der Zuschauer soll sein Augenmerk auf diese offensichtliche Gefahr richten und erkennt dabei nicht, was eigentlich los ist.[71]

Während das südkoreanische Horrorkino unter dem Begriff „K-Horror“ erst seit Ende der 1990er international bekannt wurde, ist die Geschichte deutlich länger.[70] 1924 veröffentlichte Park Jung-hyun die Geisterfabel Janghwa Hongryeon jeon, basierend auf der gleichnamigen, alten Volkssage. Allerdings konnte sich das südkoreanische Kino unter japanischer Herrschaft (1910-1945) kaum entwickeln.[70] Erst dem 1960 erschienen Film Hanyo – Das Hausmädchen von Kim Ki-young werden die Anfänge des modernen koreanischen Horrorfilms zugesprochen. Es ist einer der einflussreichsten Filme in Südkorea und weist einige Horrorelemente auf.[70] Shin Sang-ok veröffentlichte 1969 The Thousand Year Old Fox, in dem er die Gestalt des Gumiho aufnimmt. Ein neunschwänziger Fuchs, in der Regel weiblich, der Menschengestalt annehmen kann.[70]

Zuschauerzuspruch

Marktanteil südkoreanischer Filme
an Kinobesuchen in Südkorea[57]
Jahr Kinobesuche
gesamt, in Mio.
Marktanteil
südkoreanischer Filme
2012 194,9 58,8 %
2013 213,4 59,7 %
2014 215,1 50,1 %
2015 217,3 52,0 %
2016 217,0 53,7 %
2017 219,9 51,8 %
2018 216,4 50,9 %

Seit 2000 ist Südkorea eines der wenigen Länder, in denen einheimische Filmproduktionen regelmäßig einen Marktanteil von über 50 % erreichen. Im Kinojahr 2013 gab es in Südkorea erstmals über 200 Millionen Kinobesucher. Der Anteil einheimischer Filmproduktionen war mit 59,1 Prozent der zweithöchste Anteil nach 63 Prozent im Jahr 2006. Zehn Filme übertrafen die 5-Millionen-Zuschauermarke.[72]

Liste der erfolgreichsten Filme

(Stand: Juni 2019, nach Besucheranzahl geordnet; Quellen: Korean Film Council)

  1. Der Admiral – Roaring Currents (명량) – 17.614.590 (2014)
  2. Extreme Job (극한직업) – 16.263.076 (2019)
  3. Along with the Gods: The Two Worlds (신과함께: 죄와 벌) – 14.411.708 (2017)
  4. Ode to My Father (국제시장) – 14.254.955 (2014)
  5. Veteran – Above the Law (베테랑) – 13.414.200 (2015)
  6. The Host (괴물) – 13.019.000 (2006)
  7. The Thieves (도둑들) – 12.983.005 (2012)
  8. Miracle in Cell No. 7 (7번방의 선물) – 12.803.485 (2013)
  9. Assassination (암살) – 12.706.819 (2015)
  10. Masquerade (광해, 왕이 된 남자) – 12.321.459 (2012)
  11. The King and the Clown (왕의 남자) – 12.302.831 (2005)
  12. Along with the Gods: The Last 49 Days (신과함께: 인과 연) – 12.273.696 (2018)
  13. A Taxi Driver (택시운전사) – 12.189.436 (2017)
  14. Brotherhood – Wenn Brüder aufeinander schießen müssen (태극기 휘날리며) – 11.746.135 (2004)
  15. Train to Busan (부산행) – 11.566.874 (2016)
  16. The Attorney (변호인) – 11.374.861 (2013)
  17. Tsunami – Die Todeswelle (해운대) – 11.324.791 (2009)
  18. Silmido (실미도) – 11.108.000 (2003)
  19. A Violent Prosecutor (검사외전) – 9.707.581 (2016)
  20. Snowpiercer (설국열차) – 9.350.351 (2013)

Filmfestivals

Lee Kyeong-yeong und Lee Sang-ah auf den roten Teppich des Bucheon International Fantastic Film Festivals 2017.

Das Busan International Film Festival (BIFF) ist das besucherstärkste Filmfestival Asiens und eines der bedeutendsten.[73][74][75] Durch seine Gründung im Jahr 1996 entwickelte es sich gemeinsam mit der Korean New Wave.[76] Das Festival ist von der FIAPF und spezialisiert auf das asiatische Kino. 2018 hatten die Filmfestspiele etwa 195.000 Besucher.[77] Das jährlich im Mai stattfindende genießt innerhalb Südkoreas einen exzellenten Ruf, ist eine Stütze für Südkoreas Arthouse-Kino und die Vorstellungen sind meist ausverkauft. 1997 startete die erste Auflage des Bucheon International Fantastic Film Festivals, Südkoreas größtem Genrefilmfestival.[78] Die drei Festivals werden weitläufig als die drei wichtigsten Filmfestspiele in Südkorea betrachtet.[79][69]:S. 5

Filmpreise

Kim Tae-ri mit dem Blue Dragon Award (2016)

Als die wichtigsten Auszeichnungen wird der Blue Dragon Award und der Daejong-Filmpreis betrachtet.[80] Der Daejong-Filmpreis wurde 1962 vom Ministerium für Kultur und Information ins Leben gerufen.[80] Als staatlich geförderter Preis gehörte die Verleihung zur Zeit der Militärdiktatur auch zur Propaganda der Regierung. So wurde für einige Zeit der Preis für den besten Film in der Kategorie Antikommunismus vergeben.[30][80] Als ältester, noch existierender Filmpreis gilt die Daejong-Auszeichnung dennoch weiterhin als prestigeträchtig. Die Blue Dragon Awards wurden 1963 von der konservativen Zeitung Chosun Ilbo begründet, in den 1970ern allerdings wieder beendet. Die Tochterzeitung Sports Chosun belebte die Verleihung in den 1990ern wieder.[80] Bekannt ist auch der Baeksang Arts Award,[80] ein Preis für Film und Fernsehen, ähnlich der amerikanischen Golden Globes. Im Zuge des Busan International Film Festival werden auch einige, von den Filmfestspielen selbst unabhängige Preise vergeben, wie der Busan Film Critics Awards.[80]

Filmpreise

Filmpreis Koreanisch Zugehörigkeit Vergabezeit
Daejong Film Awards 대종상영화제 The Motion Pictures Association of Korea November
Blue Dragon Awards 청룡영화상 Sports Chosun Dezember
Baeksang Arts Awards 백상예술대상 Ilgan Sports April/Mai
Buil Film Awards 부일영화상 Busan Ilbo Oktober
Busan Film Critics Awards 부산영화평론가협회상 Busan Film Critics Association Oktober
Wildflower Film Awards 들꽃영화상 Wildflower Film Awards Korea April
Korean Association of Film Critics Awards 한국영화평론가협회상 Korean Association of Film Critics (KAFC) Oktober/November
Director’s Cut Awards 디렉터스 컷 시상식 Korea Film Director’s Network Dezember
Chunsa Film Art Awards 춘사대상영화제 Korea Film Directors’ Society April/Mai

Südkoreanische Erfolge auf internationalen Filmfestspielen

Berlinale

Jahr Auszeichnung Film Empfänger des Preises[81]
1961 Silberner Bär als Großer Preis der Jury Der Kutscher Kang Dae-jin
1962 To the Last Day Shin Sang-ok
1994 Alfred-Bauer-Preis Hwaomkyung Jang Sun-woo
2004 Silberner Bär für die beste Regie Samaria Kim Ki-duk
2005 Goldener Ehrenbär Im Kwon-taek
2007 Alfred-Bauer-Preis I’m a Cyborg, But That’s OK Park Chan-wook
2011 Goldener Bär für den besten Kurzfilm Nachtangeln (Paranmanjang) Park Chan-wook, Park Chan-kyong
Silberner Bär für den besten Kurzfilm Broken Night Yang Hyo-joo
2017 Silberner Bär für die beste Darstellerin On the Beach at Night Alone Kim Min-hee

Internationale Filmfestspiele von Cannes

Jahr Auszeichnung Film Empfänger des Preises[82]
2002 Beste Regie Im Rausch der Farben und der Liebe Im Kwon-taek
2004 Große Preis der Jury Oldboy Park Chan-wook
2007 Beste Darstellerin Secret Sunshine Jeon Do-yeon
2009 Preis der Jury Durst – Thirst Park Chan-wook
2010 Bestes Drehbuch Poetry Lee Chang-dong
Prix Un Certain Regard Hahaha Hong Sang-soo
2011 Arirang Kim Ki-duk
2013 Goldene Palme für den besten Kurzfilm Safe Moon Byoung-gon
2019 Goldene Palme Parasite Bong Joon-ho

Locarno Festival

Jahr Auszeichnung Film Empfänger des Preises[83]
1989 Goldener Leopard Warum Bodhi-Dharma in den Orient aufbrach? Bae Yong-kyun
2013 Beste Regie Our Sunhi Hong Sang-soo
2015 Goldener Leopard Einmal fremd, einmal vertraut

Internationale Filmfestspiele von Venedig

Jahr Auszeichnung Film Empfänger des Preises[84]
1987 Coppa Volpi für die beste Darstellerin Die Leihmutter Kang Soo-yeon
2002 Silberner Löwe Oasis Lee Chang-dong
2004 Bin-Jip – Leere Häuser Kim Ki-duk
2012 Goldener Löwe Pietà

Tokyo International Film Festival

Jahr Auszeichnung Film Empfänger des Preises[85]
1987 FIPRESCI-Preis The Man with Three Coffins Lee Jang-ho
1992 Tokyo Sakura Grand Prix White Badge Chung Ji-young
Beste Regie
1998 Gold Award Spring in My Hometown Lee Kwang-mo
1999 Spezialpreis der Jury Rainbow Trout Park Jong-won
2000 Special Jury Prize Virgin Stripped Bare by Her Bachelors Hong Sang-soo
Asian Film Award –- Special Mention
2001 Bester künstlerischer Beitrag One Fine Spring Day Hur Jin-ho
2003 Asian Film Award Memories of Murder Bong Joon-ho
Asian Film Award – Special Mention Jealousy Is My Middle Name Park Chan-ok
2004 Beste Regie The President’s Barber Im Chan-sang
Publikumspreis
Asian Film Award Possible Changes Min Byeong-guk
Asian Film Award – Special Mention Springtime Ryu Jang-ha
2009 Asian Film Award A Brand New Life Ounie Lecomte
2012 Special Jury Prize Juvenile Offender Kang Yi-Kwan
Bester Darsteller Seo Young-joo
2013 Publikumspreis Red Family Lee Ju-hyoung

Weblinks

Commons: Cinema of South Korea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Lee Sun-young: Did you know? Five facts about Korean cinema. In: The Korea Herald. 31. Mai 2019, abgerufen am 15. Juni 2019 (englisch).
  2. Lee Hyo-won: CJ CGV's 4DX Theater Exports Surpass $10 Million in One Year. In: The Hollywood Reporter. 12. September 2013, abgerufen am 15. September 2018 (englisch).
  3. Axel Schwarz: Rundum-Leinwand und Spezialeffekte: So verändert sich das Cinestar in Kassel. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. 2. Juli 2019, abgerufen am 4. Juli 2019.
  4. Busan. In: Creative Cities Network. Abgerufen am 25. Juni 2019 (englisch).
  5. Busan city on UNESCO's Creative Cities Network main page. In: Yonhap. 7. Mai 2015, abgerufen am 10. Juli 2019 (englisch).
  6. Kim Seong-kon: Between Hollywood and Hallyuwood. In: The Korea Herald. 17. August 2010, abgerufen am 19. Juni 2019 (englisch).
  7. Brian Yecies, Aegyung Shim: The Changing Face of Korean Cinema. 1960 to 2015. 1. Auflage. Routledge, London 2015, ISBN 978-1-315-88664-0, S. 2, doi:10.4324/9781315886640.
  8. Filmindustrie hält Seminar im Vorfeld der Hundertjahrfeier des koreanischen Films ab. In: KBS World. 27. Oktober 2018, abgerufen am 12. Juli 2019.
  9. Sonia Kil: South Korea Celebrates 100 Years of Cinema. In: Variety. 13. Mai 2019, abgerufen am 30. Juni 2019 (englisch).
  10. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Yoon Min-sik: [Weekender] Korean cinema: 100 years in the making. In: The Korea Herald. 30. Mai 2019, abgerufen am 1. Juni 2019 (englisch).
  11. Die Geschichte des koreanischen Film. In: Pride of Korea. 7. Februar 2007, abgerufen am 9. Juni 2019.
  12. a b c d e f g h i j k l Darcy Paquet: A Short History of Korean Film. In: koreanfilm.org. Abgerufen am 13. Juni 2019 (englisch).
  13. a b c d e f g h i j k l m n o Korean Culture and Information Service (Hrsg.): K-Movie: The World’s Spotlight on Korean Film. 1. Auflage. 2012, ISBN 978-89-7375-564-6 (scribd.com).
  14. Kwon Mee-yoo: Korea's oldest silent film revived. In: The Korea Times. 30. Mai 2012, abgerufen am 12. Juni 2019 (englisch).
  15. Keumsil Kim Yoon, Bruce Williams: Two Lenses on the Korean Ethos: Key Cultural Concepts and Their Appearance in Cinema. McFarland, 2015, ISBN 978-1-4766-1787-9, S. 98 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  16. a b c d e Cho Hye-jung: Liberation and the Korean War. In: Kim Mee-hyun (Hrsg.): Korean Cinema. From Origins to Renaissance. Korean Film Council, Seoul 2007, ISBN 978-89-8499-703-5, S. 105–109 (Download).
  17. a b What was the first Korean movie in color? In: Korean Film Archive. Abgerufen am 17. Juni 2019 (englisch).
  18. a b c d Oh Young-sook: The Revival of the Film Industry. In: Kim Mee-hyun (Hrsg.): Korean Cinema. From Origins to Renaissance. Korean Film Council, Seoul 2007, ISBN 978-89-8499-703-5, S. 133–136 (Download).
  19. a b c d e f g h i j k l m n o Brian Yecies, Ae-Gyung Shim: Power of the Korean Film Producer: Park Chung Hee’s Forgotten Film Cartel of the 1960s Golden Decade and its Legacy. In: The Asia-Pacific Journal. Band 10, Nr. 3, 24. Dezember 2012 (Vollzugriff).
  20. Darcy Paquet: New Korean Cinema: Breaking the Waves. 1. Auflage. Columbia University Press, New York City 2010, ISBN 978-0-231-85012-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  21. a b c Brian M. Yecies: Parleying Culture Against Trade: Hollywood’s Affairs With Korea’s Screen Quotas. In: University of Wollongong. 2007 (edu.au [PDF]).
  22. a b c d Kim Mee-hyun: The Korean Cinema Renaissance and Genre Films. In: Kim Mee-hyun (Hrsg.): Korean Cinema. From Origins to Renaissance. Korean Film Council, Seoul 2007, ISBN 978-89-8499-703-5, S. 171–176 (Download).
  23. a b c d e f g Byun In-shik: The Authoritarian Period and a Depression in the Film Industry. In: Kim Mee-hyun (Hrsg.): Korean Cinema. From Origins to Renaissance. Korean Film Council, Seoul 2007, ISBN 978-89-8499-703-5, S. 223–229 (Download).
  24. Seung Hyun Park: Korean Cinema after Liberation: Production, Industry, and Regulatory Trend. In: Frances Gateward (Hrsg.): Seoul Searching: Culture and Identity in Contemporary Korean Cinema. SUNY Press, New York City 2007, ISBN 978-0-7914-7933-9, S. 18 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  25. a b c d e f g h i j Molly Hyo Kim: Film Censorship Policy During Park Chung Hee’s Military Regime (1960-1979) and Hostess Films. In: IAFOR Journal of Cultural Studies. Band 1, Nr. 2, 2016, S. 37–50 (iafor.org [PDF]).
  26. a b Michael Kienzl: Aufbegehren innerhalb strenger Regeln. „The Darkest Decade“: Südkoreanisches Kino der 1970er Jahre. In: critic.de. 2. Mai 2012, abgerufen am 2. Juni 2019.
  27. a b c d e f g h i j Lee Yeon-ho: The New Military Regime’s Rule over Culture and the Advent of the New Film Culture. In: Kim Mee-hyun (Hrsg.): Korean Cinema. From Origins to Renaissance. Korean Film Council, Seoul 2007, ISBN 978-89-8499-703-5, S. 271–275 (Download).
  28. a b c d e f g h Doobo Shim: The Growth of Korean Cultural Industries and the Korean Wave. In: Beng Huat Chua, Koichi Iwabuchi (Hrsg.): East Asian Pop Culture: Analysing the Korean Wave (= TransAsia: Screen Cultures. Nr. 1). Hong Kong University Press, Hongkong 2008, ISBN 978-962-209-892-3, S. 15 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  29. a b c d e f g h i j Kim Young-jin: The New Korean Cinema Movement. In: Kim Mee-hyun (Hrsg.): Korean Cinema. From Origins to Renaissance. Korean Film Council, Seoul 2007, ISBN 978-89-8499-703-5, S. 318–324 (Download).
  30. a b Kim Hyae-joon: A History of Korean Film Policies. In: Kim Mee-hyun (Hrsg.): Korean Cinema. From Origins to Renaissance. Korean Film Council, Seoul 2007, ISBN 978-89-8499-703-5, S. 352 ff. (Download).
  31. a b c d e f g Kim Kyoung-wook: The Growth and Outlook of the Korean Cinema. In: Kim Mee-hyun (Hrsg.): Korean Cinema. From Origins to Renaissance. Korean Film Council, Seoul 2007, ISBN 978-89-8499-703-5, S. 359–363 (Download).
  32. Süd-Korea als Filmland und die Berlinale. In: Moviepilot. 2. Februar 2011, abgerufen am 10. Juli 2019.
  33. Ralph Umard: Koreanisches Kino. Im Land der Movie-Maniacs. In: epd Film. 25. März 2014, abgerufen am 18. Juli 2019.
  34. Keehyeung Lee: Mapping Out the Cultural Politics of “the Korean Wave” in Contemporary South Korea. In: Beng Huat Chua, Koichi Iwabuchi (Hrsg.): East Asian Pop Culture: Analysing the Korean Wave (= TransAsia: Screen Cultures. Nr. 1). Hong Kong University Press, Hongkong 2008, ISBN 978-962-209-892-3, S. 175–190 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  35. a b Claire Lee: [Weekender] Portraying police in Korean cinema. In: The Korea Herald. 4. Dezember 2015, abgerufen am 31. Juli 2019 (englisch).
  36. a b c d e f g h i j k l m Max Pechmann: J-Horror und K-Horror oder das Andere im asiatischen Horrorkino. In: Michael Dellwing, Martin Harbusch (Hrsg.): Vergemeinschaftung in Zeiten der Zombie-Apokalypse. Band 1. Springer VS, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-01722-4, S. 313–340, doi:10.1007/978-3-658-01722-4_14.
  37. Fritz Göttler: Es bleibt in der Familie. In: Süddeutsche Zeitung. 3. August 2010, abgerufen am 12. Juli 2019.
  38. Jan Küveler: Wieso macht Korea die besten Filme der Welt? In: Welt Online. 23. Oktober 2014, abgerufen am 19. Juli 2019.
  39. Martin Scorsese: Foreword. In: Kyung Hyun Kim (Hrsg.): Virtual Hallyu: Korean Cinema of the Global Era. Band 1. Duke University Press, Durham 2011, ISBN 978-0-8223-9460-0 (Vollzugriff [PDF]).
  40. Patrick Frater & Darcy Paquet: Korea slashes local pic quota. In: Variety. 25. Januar 2006, abgerufen am 3. August 2019 (englisch).
  41. a b Jimmyn Parc: Evaluating the Effects of Protectionism on the Film Industry: A Case Study Analysis of Korea. In: Handbook of State Aid for Film. Band 1. Springer, Cham 2018, ISBN 978-3-319-71716-6, S. 349–366, doi:10.1007/978-3-319-71716-6_20 (ecipe.org [PDF]).
  42. a b Jimmyn Parc: A Retrospective on the Korean Film Policies: Return of the Jedi. (europa.eu [PDF]).
  43. Lee Hyo-won: Why South Korean Filmmakers Are Adapting Local Webtoons Into Movies and TV Shows. In: The Hollywood Reporter. 3. November 2017, abgerufen am 7. Februar 2019 (englisch).
  44. Song Soon-jin: Is the Era of 10-million-admissions Opening for R-rated Movies? R-rated Movie Market Expands with INSIDE MEN. In: Korean Film Biz Zone. KOFIC, 11. Februar 2016, abgerufen am 14. Januar 2019 (englisch).
  45. a b c d e f Sonia Kil: The #MeToo Movement Gains Traction in the Korean Film Business. In: Variety. 4. Oktober 2018, abgerufen am 18. Juli 2019 (englisch).
  46. Yoon Min-sik: Korean actor Oh Dal-su apologises for sexual harassment after victim reveals identity. In: AsiaOne. 1. März 2018, abgerufen am 18. Juli 2019 (englisch).
  47. Shim Sun-ah: Actor Oh Dal-soo belatedly admits to sexual abuse. In: Yonhap. 28. Februar 2018, abgerufen am 18. Juli 2019 (englisch).
  48. Ben Dalton: 'Burning' tops Screen's final 2018 Cannes jury grid with record score. Burning, Lee Chang-dong’s drama based on a short story by Haruki Murakami, has finished top of Screen’s Cannes 2018 jury grid with a record score of 3.8 out of 4. In: Screen Daily. 19. Mai 2018, abgerufen am 29. Oktober 2018 (englisch).
  49. Katja Nicodemus: Einfach abgehoben! In: Die Zeit. 5. Juni 2019, abgerufen am 29. Juli 2019.
  50. Yoon Min-sik: Bong Joon-ho becomes 1st Korean to win top honors at Cannes. In: The Korea Herald. 26. Mai 2019, abgerufen am 26. Mai 2019 (englisch).
  51. Pascal Blum: Wieso die koreanischen Thriller alles schlagen. Südkorea ist das Originalitätskatapult des Kinos. Jetzt kommt «Parasite», eine beängstigende Home-Invasion-Komödie. In: Tages-Anzeiger. 28. Juli 2019, abgerufen am 29. Juli 2019.
  52. Kim Hye-seon: Burning Wins the Hearts of the French Audience. In: Korean Cinema Today. Band 32, Oktober 2018, S. 4 (englisch, Download [PDF; 88,5 MB; abgerufen am 28. April 2019]).
    1. Parasite: 1,2 Mio.+ (http://www.allocine.fr/article/fichearticle_gen_carticle=18683111.html)
    2. Snowpiercer: 678.049 (http://www.koreaherald.com/view.php?ud=20190624000774)
    3. Train to Busan: 306.148 Zuschauer (http://lumiere.obs.coe.int/web/film_info/?id=68304)
    4. Die Taschendiebin: 271.932 Zuschauer (http://lumiere.obs.coe.int/web/film_info/?id=68307)
    5. Burning: 190.664 Zuschauer (http://lumiere.obs.coe.int/web/film_info/?id=78007)
  53. Claire Lee: Fox unveils first foray into Korean market. In: The Korea Herald. 26. Februar 2013, abgerufen am 29. Juni 2019 (englisch).
  54. Yoon Min-sik: Despite rumors, 20th Century Fox not ceasing production of Korean films. In: The Korea Herald. 5. Juni 2018, abgerufen am 29. Juni 2019 (englisch).
  55. a b Lee Hyo-won: Filmart: Studio Head Jay Choi on Warner Bros. Immediate Success in South Korea, the Importance of Localization. In: The Hollywood Reporter. 14. März 2017, abgerufen am 29. Juni 2019 (englisch).
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  58. a b Lee Hyo-won: Rising Diplomatic Tensions Over South Korea's Missile Defense System Affecting Film World. In: The Hollywood Reporter. 20. Mai 2017, abgerufen am 31. Juli 2019 (englisch).
  59. Sonia Kil: China’s Blockade of Cultural Korea Marks Troublesome Anniversary. In: Variety. 24. August 2017, abgerufen am 31. Juli 2019 (englisch).
  60. China screens first Korean films since ban on Korean content during THAAD feud. In: The Korea Herald. Yonhap, 6. April 2018, abgerufen am 31. Juli 2019 (englisch).
  61. Rebecca Davis: Bong Joon-ho’s Palme d’Or Winner ‘Parasite’ Pulled From China Festival. In: Variety. 28. Juli 2019, abgerufen am 31. Juli 2019 (englisch).
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  70. a b c d e f g Alison Peirse & Daniel Martin: Introduction. In: Korean Horror Cinema. Band 1. Edinburgh University Press, Edinburgh 2013, ISBN 978-0-7486-7767-2, S. 2–16.
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