Boeing 314
Boeing 314 Clipper | |
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Boeing 314 Yankee Clipper, 1939 | |
Typ | Flugschiff |
Entwurfsland | |
Hersteller | Boeing |
Erstflug | 7. Juni 1938 |
Indienststellung | 1939 |
Produktionszeit | 1938 bis 1941 |
Stückzahl | 12 |
Die Boeing 314 Clipper war ein Flugboot mit großer Reichweite, das von Boeing von 1938 bis 1941 produziert wurde. Es war eines der größten Flugzeuge seiner Zeit. Zwölf von ihnen wurden für Pan American Airways gebaut (drei davon wurden unter dem Lend-Lease-Act der BOAC übergeben), bei der sie für Flüge über den Atlantik und den Pazifik verwendet wurden.
Geschichte
Die Clipper-Flotte wurde während des Zweiten Weltkrieges in den Kriegsdienst gestellt, in dem die Flugzeuge dazu verwendet wurden, Personal und Ausrüstung zu den europäischen und pazifischen Fronten zu transportieren. Im Jahre 1943 reiste der US-amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt mit einer Boeing 314 zu der Casablanca-Konferenz. Winston Churchill flog auch mehrere Male mit dem Modell, was dem Flugzeug während des Krieges auch einen gewissen Ruhm einbrachte. Einige Maschinen wurden von der USAAF übernommen und erhielten die Bezeichnung C-98. Bekannt sind die Zulassungen 42-88622, 42-88630, 42-88631, 42-88632.
Nach dem Krieg wurden mehrere Clipper an Pan Am zurückgegeben; sie waren zu diesem Zeitpunkt jedoch schon von leistungsfähigeren landgestützten Flugzeugen wie der Douglas DC-4 und der Lockheed Constellation verdrängt worden. Die 314 wurde 1946 aus dem Linienverkehr genommen und 1950 ihr Betrieb endgültig eingestellt.
Konstruktion
Das Flugzeug war ein Ganzmetallschulterdecker mit seitlichen Stabilisierungsschwimmern, in denen auch ein Teil des Treibstoffs untergebracht war. Der erste Prototyp hatte lediglich ein einzelnes Seitenleitwerk, das später zur Verbesserung der Seitenstabilität durch ein Doppelleitwerk ersetzt wurde. Als sich auch diese Modifikation als unzureichend erwies, sah man in der Mitte eine zusätzliche Seitenleitwerksflosse vor.
Die Pan Am Clipper wurden luxuriös gebaut, was wegen der langen Dauer des Überseefluges erforderlich war (insgesamt ca. 24 Stunden von Southampton nach New York). Die 74 Sitze konnten in 40 Kojen für Nachtreisen umfunktioniert werden. Das Flugzeug hatte einen Ess-/Aufenthaltsraum und die Mahlzeiten wurden von Köchen aus 4-Sterne-Hotels zubereitet. Männern und Frauen standen getrennte Umkleidekabinen zur Verfügung. Die Transatlantikflüge waren nur für drei Monate im Jahr 1939 in Betrieb; es war eine luxuriöse Form des Reisens für Superreiche; der Preis für den Flug von New York nach Southampton betrug 675 US-Dollar, was heute ungefähr 13.200 US-Dollar[1] entspricht.
Die Boeing 314 „Pan Am Clipper“ kommt auch in dem Roman „Nacht über den Wassern“ des britischen Autors Ken Follett vor und wird in diesem sehr detailliert beschrieben.
Technische Daten
Kenngröße | Daten |
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Passagiere | 74 |
Länge | 32,31 m |
Spannweite | 46,33 m |
Höhe | 8,41 m |
Flügelfläche | 266,34 m² |
Nutzlast | 14.621 kg |
Leermasse | 22.801 kg |
max. Startmasse | 37.422 kg |
Reisegeschwindigkeit | 296 km/h |
Höchstgeschwindigkeit | 320 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 4.085 m |
Reichweite | 5.600 km |
Triebwerke | vier luftgekühlte 14-Zylinder-Sternmotoren Wright GR-2600 Twin Cyclone mit je 1.600 PS (=1.194 kW) |
Kosten | Eine Clipper kostete im Jahr 1937 1.000.000 US-Dollar.[2] Inflationsbereinigt entspricht das heutigen 19 Mio. US-Dollar. |
Verbleib
Werknr. | Kennzeichen | Lieferdatum an PAN AM | Name | Verbleib |
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Model 314 | ||||
1988 | NC18601 | 1.4.1939 | Honolulu Clipper | an die US Navy als BuNo 48227; beschädigt bei einer Wasserung im Pazifik nach dem Ausfall von zwei Motoren, 4. November 1945; wurde anschließend von der US Navy versenkt, weil eine Bergung nicht möglich war |
1989 | NC18602 | 27.1.1939 | California Clipper/ Pacific Clipper/ California Clipper | an die USAAF als C-98 42-88632, 18. Dezember 1941; an die US Navy als BuNo 99084; verkauft an Universal Airways, 1946; verkauft an American International, 1948; abgewrackt, 1950 |
1990 | NC18603 | 27.1.1939 | Yankee Clipper | an die US Navy als BuNo 48224, 1941; 22. Februar 1943 gesunken beim Versuch, auf dem Tejo (Lissabon) zu landen |
1991 | NC18604 | 18.3.1939 | Atlantic Clipper | an die US Navy als BuNo 48225; verkauft an Universal Airways, 1946; verkauft an American International, 1947; für Ersatzteile ausgeschlachtet |
1992 | NC18605 | April 1939 | Dixie Clipper | an die US Navy als BuNo 48226; verkauft an Universal Airways, 1946; verkauft an American International, 1948; verschrottet, 1950 |
1993 | NC18606 | Juni 1939 | American Clipper | an die USAAF als C-98 42-88631, 18. Dezember 1941; an die US Navy als BuNo 99083; verkauft an Universal Airways, 1946; verkauft an American International, 1947; verschrottet, 1950 |
Model 314A | ||||
2081 | NC18607 | 8.4.1941 | an die BOAC als G-AGBZ Bristol geliefert, 13. April 1941; verkauft an World Airways; im Sturm gesunken in Baltimore Harbor, 1951/1952 | |
2082 | NC18608 | 8.4.1941 | an die BOAC als G-AGCA Berwick geliefert, 15. April 1941; verkauft an Baltimore Lumber Company, 1949; im gleichen Jahr abgewrackt | |
2083 | NC18609 | Mai 1941 | Pacific Clipper/ California Clipper/ California Clipper | an die US Navy als BuNo. 48228, 4. November 1945; verkauft an Universal Airways, 1946; im Sturm zerstört (Gibraltar, 3. Februar 1947) |
2084 | NC18610 | Mai 1941 | an die BOAC als G-AGCB Bangor geliefert, 15. Juni 1941; verkauft an Baltimore Lumber Company, 1950; im gleichen Jahr abgewrackt | |
2085 | NC18611 | Juni 1941 | Anzac Clipper | an die USAAF als C-98 42-88630, 18. Dezember 1941; an die US Navy als BuNo 99082; verkauft an Universal Airways, 1946; verkauft an American International, 1947; verschrottet, 1951 |
2086 | NC18612 | Juli 1941 | Capetown Clipper | an die USAAF als C-98 42-88622, 18. Dezember 1941; an die US Navy als BuNo 99081; verkauft an Universal Airways, 1946; verkauft an American International als Bermuda Sky Queen, 1947; Notwasserung auf dem Atlantik wegen Treibstoffmangel, Passagiere und Besatzung von Wetterschiff aufgenommen, 8. Oktober 1947 |
Heute gibt es weltweit keine existierende Boeing 314 mehr. Das Flugbootmuseum im irischen Foynes besitzt jedoch einen Nachbau in Originalgröße.[3]
Siehe auch
Weblinks
- Artikel des LIFE Magazin, Seite 36ff, 23. August 1937, Seite 38 (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Diese Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, ist auf volle $100 gerundet und bezieht sich auf den zurückliegenden Januar.
- ↑ LIFE Magazin, 23. August 1937, Seite 38 (englisch)
- ↑ Flugbootmuseum in Foynes (englisch)