Wiesbach (Pfalz)

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Wappen Deutschlandkarte
Wiesbach (Pfalz)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Wiesbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 20′ N, 7° 27′ OKoordinaten: 49° 20′ N, 7° 27′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Südwestpfalz
Verbandsgemeinde: Zweibrücken-Land
Höhe: 260 m ü. NHN
Fläche: 4,07 km2
Einwohner: 506 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner je km2
Postleitzahl: 66894
Vorwahl: 06337
Kfz-Kennzeichen: PS, ZW
Gemeindeschlüssel: 07 3 40 227
Adresse der Verbandsverwaltung: Landauer Straße 18–20
66482 Zweibrücken
Website: www.wiesbach-pfalz.de
Ortsbürgermeister: Klaus Buchmann
Lage der Ortsgemeinde Wiesbach im Landkreis Südwestpfalz
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Karte
Blick auf Wiesbach

Wiesbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiesbach liegt in einer Senke der Sickinger Höhe am Zusammenfluss mehrerer Bäche zum zunächst noch Wiesbach genannten Auerbach. Die umgebenden, teils schluchtartigen Täler sind bewaldet, während die Höhen von Ackerland bedeckt sind. Westlich des Siedlungsgebiets verläuft der Nesselbach, der von links den Engtalbach aufnimmt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiesbach wurde erstmals im Jahre 1269 als Wisebach urkundlich erwähnt. 1297 wird eine Burg erwähnt. 1564 bestand neben Grundt Wisenbach ein Neuwen Wisebach am Hang des Krähenbergs, das sich später als Krähenberg von Wiesbach löste. Wiesbach gehörte bis 1589 zur sickingischen Herrschaft Landstuhl und kam dann zu Pfalz-Zweibrücken, bei dem es bis Ende des 18. Jahrhunderts blieb.

Von 1797 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Wiesbach in den Kanton Homburg eingegliedert und unterstand der Mairie Käshofen. 1815 hatte der Ort insgesamt 395 Einwohner. Im selben Jahr wurde die Gemeinde Österreich zugeschlagen, bereits ein Jahr später wechselte die Gemeinde wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte die Gemeinde dem Landkommissariat Homburg an; aus diesem ging das Bezirksamt Homburg hervor.

Da ein Teil des Bezirksamts – einschließlich Homburg selbst – 1920 dem neu geschaffenen Saargebiet zugeschlagen wurde, wechselte der Ort ins Bezirksamt Zweibrücken. Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Zweibrücken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Wiesbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte sie 1972 in den Landkreis Pirmasens (ab 1997 Landkreis Südwestpfalz) und wurde im selben Jahr der neugeschaffenen Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land zugeordnet.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Wiesbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[2]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klaus Buchmann wurde am 7. August 2019 Ortsbürgermeister von Wiesbach. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 78,39 % für fünf Jahre gewählt worden. Buchmanns Vorgänger war Emil Mayer.[3][4]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Wiesbach
Wappen von Wiesbach
Blasonierung: „In viergeteiltem Schild rechts oben in Schwarz fünf silberne Bollen 2:1:2, links oben in Silber ein rotes Mühlrad, rechts unten in Gold ein roter schrägliegender Krummstab und links unten in Schwarz ein goldener rotbewehrter und -bezungter Löwe.“[5]
Wappenbegründung: Die fünf Kanonenkugeln symbolisieren die Waffen des Franz von Sickingen. Das Mühlrad steht für die zahlreichen Wassermühlen der Gegend in früheren Zeiten. Der Stab steht für den Heiligen Pirminius. Der Pfälzer Löwe befindet sich auch im Wappen des Landes Rheinland-Pfalz.

Es wurde 1982 durch die Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz verliehen.

Protestantische Dietrich-Bonhoeffer-Kirche
Katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor Ort existieren insgesamt zehn Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die folgenden:

  • Burg
„Die Wiesbacher Burg, von der noch nicht einmal der Name bekannt ist, soll zwischen 1125 und 1250 entstanden sein. Die mindestens zwei Stockwerke umfassende Burganlage diente wahrscheinlich einem Reichsministerialen als Sitz.“ (Friedrich Weber, Wiesbach). Es sind im Wesentlichen nur noch zwei Mauern der Burg erhalten geblieben. „Früher (Anm. d. Red.: im 19. Jahrhundert) wurden die Steine der Burg von den Wiesbachern zum Häuserbauen benutzt“ (Alwin Jung Senior, Wiesbach, Jahrgang 1889).
  • Evangelische Pfarrkirche
Protestantische Dietrich-Bonhoeffer-Kirche „Die jetzige Evangelische Pfarrkirche, die in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut wurde. Grabungen anlässlich einer umfangreichen Renovierung in den 1960er Jahren ergaben, dass sich das gotische Bauwerk auf den Überresten einer früheren romanischen Kirche erhebt, die etwa um die Jahrtausendwende entstand. Seit dem Rijswijker Frieden (1697) wurde sie simultan genutzt.“ (Friedrich Weber, Wiesbach). Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird sie nicht mehr simultan genutzt, weil eine neue Katholische Pfarrkirche erbaut wurde. Sie erhielt den Namen Dietrich-Bonhoeffer-Kirche und wurde in den 1960er Jahren grundlegend renoviert.
Erbaut von 1912 bis 1914, stellte sich bei der Komplett-Renovierung Anfang der 1990er Jahre heraus, dass es sich um eine in der Westpfalz seltene Jugendstil-Kirche handelt. Da die Kirche im Laufe der Zeit nach und nach etwas umgebaut wurde, beschloss man, die künstlerischen Elemente im Inneren wieder in ihren Originalzustand zu versetzen. Beispielsweise wurde ein neuer Hochaltar nach den Originalfotos rekonstruiert. Das Geläut besteht aus drei Glocken in den Tönen fis' – a' – h' von Albert Junker aus Brilon. Sie wurden 1952 als Sonderbronzeglocken gegossen.

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb der Gemeindegemarkung existieren drei Naturdenkmale.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiesbach verfügt noch über Einrichtungen der Grundversorgung, so über einen Tante-Emma-Laden, eine Landmetzgerei und ein Restaurant.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Ort führt die Landesstraße 467. Von dieser zweigt die Kreisstraße 66ab.

Entlang der Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken existierte von 1892 bis 1959 der nahe Bahnhof Eichelscheid, der einigen Umlandgemeinden, darunter Wiesbach, diente.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Darüber hinaus ist die Gemeinde Sitz der Deutschen Humanitäre Stiftung.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 24. Februar 2016: Anton Buchmann (* 2. August 1931 in Martinshöhe), Bundesbahnbeamter (a. D.), verliehen in Anerkennung seiner Verdienste für die Ortsgemeinde Wiesbach. Er war Ortsbürgermeister (1979–1999), Mitglied des Gemeinderates (1974–1979) und des Verbandsgemeinderates Zweibrücken-Land. In diesen Jahren hat er das Ortsbild vielseitig geprägt. Insbesondere beim Ausbau der Straßen, der Erweiterung des Kindergartens, beim Neubau des Friedhofes und der Leichenhalle.[6]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Grub (1930–2007), Maler, Bildhauer und Grafiker

Personen, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann von Witerßhuesen († nach 1450), Deutschordens-Ritter, trug um 1445 vor Ort einen Streit aus
  • Johann Michael Schang (1757–1842), Priester, war von 1781 bis 1802 in Wiesbach Pfarrer
  • Johannes Kriebitzsch (1857–1938), Glasmaler, bemalte 1914 die Fenster in der örtlichen Mariä Himmelfahrt-Kirche
  • Erich Bürger (1902–1994), Gitarrist und Musikpädagoge, starb vor Ort
  • Margot Stempel-Lebert (1922–2009), Bildhauerin, schuf in der protestantischen Kirche ein Bronze-Kruzifix
  • Markus Conrad (* 1973), Politiker (CDU), besuchte die örtliche Grundschule

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wiesbach – Sammlung von Bildern
Wikivoyage: Wiesbach – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  3. Bericht über die konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Wiesbach. (PDF) Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, 7. August 2019, abgerufen am 25. März 2020.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Zweibrücken-Land, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile. Abgerufen am 25. März 2020.
  5. Eintrag zum Wappen von Wiesbach (Pfalz) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 18. September 2017.
  6. Altbürgermeister Anton Buchmann wird Ehrenbürger. In: Die Rheinpfalz. 25. Februar 2016, abgerufen am 30. Mai 2018 (Gebührenpflichtiger Link!).