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Version vom 18. März 2011, 08:40 Uhr
Bozen | |
---|---|
(ital.: Bolzano, lad.: Bulsan/Balsan) | |
Wappen | Karte |
Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Bozen |
Einwohner: (VZ 2001/31.12.2022) |
94.989/106.601 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2001) |
26,29 % deutsch 73,00 % italienisch 0,71 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 30′ N, 11° 21′ O |
Meereshöhe: | 232–1616 m s.l.m. (Zentrum: 262 m s.l.m.) |
Fläche: | 52,3 km² |
Dauersiedlungsraum: | 28,0 km² |
Stadtviertel: | Zentrum-Bozner Boden-Rentsch, Oberau-Haslach, Europa-Neustift, Don Bosco-Neugries, Gries-Quirein |
Nachbargemeinden: | Deutschnofen, Eppan an der Weinstraße, Jenesien, Karneid, Leifers, Pfatten, Ritten, Sarntal, Terlan |
Partnerschaft mit: | Ödenburg (Sopron) |
Postleitzahl: | 39100 |
Vorwahl: | 0471 |
ISTAT-Nummer: | 021008 |
Steuernummer: | A952 |
Bürgermeister (2010): | Dr. Luigi Spagnolli (PD) |
Bozen [italienisch Bolzano [ ] örtlich [ ], ladinisch Bulsan [ ] oder Balsan, Südtirolerisch [ ] oder [ ], lateinisch Bauzanum) ist die Landeshauptstadt Südtirols, einer autonomen Provinz in Italien, und als solche Sitz der Südtiroler Landesregierung und des Südtiroler Landtags. Seit 1964 ist Bozen Bischofssitz der neugeschaffenen Diözese Bozen-Brixen, seit 1998 mit der Freien Universität Bozen Universitätsstadt.
] (Bozen liegt raumgeografisch an der Vereinigung zweier Alpentransversalen, der oberen Etschtal- und der Eisacktalfurche, die zum Reschen respektive Brenner führen und damit die Stadt seit jeher in den Mittelpunkt eines überregionalen Wegenetzes rücken. In Bozen mündet die Talfer in den Eisack, der seinerseits südlich der Stadt in der Etsch aufgeht. Die Stadt wird darum bisweilen auch als Talferstadt bezeichnet.
Die Stadt Bozen wird mit Innsbruck, Trient, Maribor und Chambéry zu den größeren urbanen Zentren im Alpenbogen gerechnet und gilt auf Grund ihrer Bikulturalität als wichtiger Begegnungsort der österreichisch-deutschen und der italienischen Kultur und Wirtschaft.
Stadtgliederung
Bozen hat insgesamt 106.601 Einwohner (Stand 31. Dezember 2022)[1] in fünf Stadtteilen (siehe Infobox), die wiederum mehrere historische Stadtviertel und ehemals selbständige Gemeinden umfassen.
Die früher eigenständigen Landgemeinden Zwölfmalgreien und Gries wurden 1911 bzw. 1925 eingemeindet. Sie bilden bis heute eigene Katastralgemeinden.
Das historische Bozen bestand nur aus der heutigen zwischen Talfer und Eisack bzw. zwischen Zollstange und Wangergasse gelegenen Altstadt. Trotzdem wohnte 1910 etwa 45 % der Bozner Bevölkerung im räumlich beengten Altstadtbereich.
Die jüngeren Stadtteile Europa-Neustift und Don Bosco-Neugries sind im Weichbild von Gries entstanden. Das Stadtviertel Oberau-Haslach gehörte früher zu Zwölfmalgreien und bestand aus den Ortsteilen Haslach, Oberau und St. Jakob-Unterau mit dem so genannten Grutzen.
Geschichte
Die spätere Stadt Bozen wurde zwischen 1170 und 1195[2] als Markt mit einer Gasse und einem Platz errichtet.[3]. Um 1195 ist bereits ein Pfarrer belegt[2], der für seine Tätigkeit die 1180 errichtete Marienkirche nutzte, deren Nachfolgerin heute als Dom bekannt ist, die damals außerhalb der Stadtmauer lag.[4] Der Mittelalterliche Markt erhielt 1265 das Stadtrecht, die Stadt wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals erweitert, zunächst um die bischöfliche Neustadt (Obstplatz), dann um die Wangersche Vorstadt (siehe Bindergasse) und zuletzt, nach diversen anderen Erweiterungen, 1925 um die ehemalige Marktgemeinde Gries.
In Bozen wurden seit seiner Gründung mehrere Jahrmärkte (Messen) veranstaltet, 1635 gewährte Landesfürstin Claudia de’ Medici das Bozner Merkantilmagistrat (Handelsgericht)[5]
Die Industrialisierung Südtirols ging von Bozen aus, wo 1848 die Baumwollspinnerei gegründet wurde (eigentlich in St. Anton, bei St. Peter).[6] In und bei der Landgemeinde Zwölfmalgreien entstanden vor der Eingemeindung (1911) weitere für Bozen wichtige Bauwerke: Der Bahnhof Bozen-Gries (1859), das E-Werk Kardaun (1901), die Kohlerer Bahn (1908).[7]
Der Tourismus hatte seinen Schwerpunkt im Kurort Gries, aber auch in Bahnhofsnähe entstanden mehrere Hotels (wie das heute noch bestehendes Parkhotel Laurin (1910)[8]
Schlösser und Burgen
- Schloss Runkelstein
- Schloss Maretsch
- Schloss Sigmundskron
- Haselburg
- Ruine Rafenstein
- Schloss Ried
- Schloss Klebenstein
- Ruine Weineck
Römisch-katholische Kirchen
- Maria Himmelfahrt (Bozen) der gotische Dom der Stadt
- Franziskanerkirche mit Kreuzgang
- Dominikanerkirche
- Alte Grieser Pfarrkirche mit derm Michael Pacher Altar.
- Abtei Muri-Gries
- Stiftspfarrkirche Muri-Gries
- St. Georg im Weggenstein
evangelische Kirchen
Sehenswertes in der Innenstadt
- Bozner Lauben
- Obstplatz
- Waltherplatz mit dem Walther-Denkmal von Heinrich Natter
- Laurinbrunnen von Andrä Kompatscher
- Kornplatz
- Talverbrücke
- Mariensäule (Bozen)
- Neptunbrunnen Bozen
- Bindergasse Bozen
- Rathaus Bozen von Carl Hocheder
- Bozner Stadtmuseum
- Archeologisches Museum
- Goetheschule (Bozen) (Ehemalige Kaiserin-Elisabeth-Gedächtnisschule)
Architektonische Zeugnisse aus der faschistischen Zeit
Promenaden und Radkunstwege
- Radkunstweg „Augenreise“ über Kardaun nach Blumau
- Oswaldpromenade
- Guntschnapromenade
das moderne Bozen
Wirtschaft
Per Stichtag 22. Oktober 2001 waren in Bozen 61.376 Mitarbeiter in 11.672 Arbeitsstätten angestellt. Öffentliche Körperschaften haben mit 315 Arbeitsstätten und 13.835 Angestellten hierbei einen nicht unwesentlichen Anteil. 2.308 Angestellte sind bei Non-Profit-Organisationen tätig. Bozen ist vor Meran (35.000), Brixen (20.000) und Bruneck (10.700) der größte Beschäftigtenstandort Südtirols. Am Mazziniplatz 23 befindet sich der Sitz der Rundfunkgesellschaft Rai Sender Bozen.
Außerdem gehört Bozen zu den größten Weinbaugebieten Südtirols. Bozens Weine werden besonders in St. Magdalena, Guntschna und Gries produziert und in der Kellerei Bozen gekeltert.
2004 wurde der Versuch, vor den Toren der Stadt ein Einkaufszentrum zu errichten, endgültig abgewehrt. Auch die Bemühungen, in Bahnhofsnähe ein größeres Einkaufszentrum zu errichten, scheiterten bis jetzt. Die Südtiroler Raumordnung hemmt die Zersiedlung, die Ansiedelung von großen Märkten auf der grünen Wiese und fördert dafür den Einzelhandel.
In Bozen Süd befindet sich die internationale Messe Bozen, mit Messegelände, Kongresszentrum und Messehotel.
Verkehr
Bozen liegt an der Brennerautobahn (A22) und ist somit sowohl nach Süden als auch nach Norden an das europäische Autobahnnetz angebunden. Über die Brennerbahn kann man Innsbruck, München, Mailand, Venedig und Rom direkt erreichen. Die Bahnstrecke Bozen–Meran verbindet das Burggrafenamt mit dem Vinschgau. Weiters hat Bozen einen Flughafen mit Linienflügen nach Rom (Air Alps). Regionale Buslinien fahren in alle Bezirke und Täler Südtirols. Der öffentliche Nahverkehr im Stadtgebiet von Bozen und dem näherem Umfeld wurde früher mit umweltfreundlichen Straßenbahnen und Lokalbahnen (z. B. Überetscher Bahn) durchgeführt, wobei die Straßenbahn Bozen 1909 eröffnet und 1948 wieder eingestellt wurde. Lediglich die ehemalige Talstrecke der Rittnerbahn hatte bis zur Einstellung von deren Zahnradbetrieb im Jahr 1966 Bestand. Drei Seilbahnen verbinden zwei Gemeinden und eine Fraktion von Bozen mit der Stadt (Kohlerer Bahn, Seilbahn Jenesien, Rittner Seilbahn).
Der innerstädtische öffentliche Verkehr wird heute mit meist methangasbetriebenen Bussen abgewickelt. Die Altstadt ist für den privaten Verkehr gesperrt. Erwähnenswert sind auch noch zwei ehemalige Standseilbahnen, die Virglbahn und die Guntschnabahn, welche die Stadt mit den Naherholungsgebieten verbanden. In den vergangenen Jahren wurden zudem die Radwege systematisch zu einem funktionierenden Netz ausgebaut. Als Markenzeichen können die zweibahnigen Fahrradstreifen mit Mittelstreifen und Gegenverkehr gelten, die baulich vom Autoverkehr getrennt sind. Dadurch liegt der Fahrradanteil inzwischen bei 23 Prozent.
2014 bzw. 2015 soll Bozen nach 66 bzw. 67 Jahren wieder eine Straßenbahn erhalten, Gründe dafür sind unter anderem die Pendlerstaus. Auch die ehemalige Überetscher Bahn wird 2014 ihren Betrieb wieder aufnehmen, allerdings ist man sich noch nicht einig in welcher Form: entweder als Tram oder als MiniMetro.
Kultur und Bildung
In Bozen gibt es aufgrund der drei Sprachen (deutsch, italienisch, ladinisch) zahlreiche Schulen. So wird die im 19. Jahrhundert gebaute Johann-Wolfgang-von-Goethe-Schule, die im Jahre 1908 mit dem Unterrichtsbetrieb begann, nunmehr als fünfklassige Grundschule geführt. Zu den weiterführenden Schulen gehört das Humanistische Gymnasium „Walther v. d. Vogelweide“ (600 Schüler) mit klassischem Lyzeum (ursprünglich nur für Mädchen), die technisch ausgerichtete Gewerbeoberschule („Max Valier“), die wirtschaftlich ausgerichtete Handelsoberschule „Heinrich Kunter“ (795 Schüler), das Realgymnasium (Wissenschaftliches Lyzeum), das Sprachenlyzeum (seit 1985), das Kunstlyzeum (seit 1992) und die musikalische Fachrichtung (seit 2003). Seit 1780 besteht – mit einigen Unterbrechungen – ein öffentliches Gymnasium des Franziskanerordens, welches auch die Mittelschule umfasst.
1954 wurde das Südtiroler Kulturinstitut gegründet. Hier werden Kontakte zum deutschen Kulturraum gepflegt, es finden Theatergastspiele, Gastkonzerte, Ausstellungen, Autorenlesungen und wissenschaftliche Tagungen statt.
Seit 1998 ist Bozen Sitz der Freien Universität Bozen (FUB) und somit Universitätsstadt. Die Freie Universität Bozen bietet dreisprachige Studiengänge in den Sprachen Deutsch, Italienisch und Englisch an. Seit der Gründung der Universität Bozen hat sich die Stadt verändert: Sie bietet jetzt mehr Gastlokale und das reichhaltige Kulturangebot wurde weiter ausgebaut. Dies hat allerdings auch zu Verstimmungen zwischen Lokalbetreibern und Anrainern geführt. Im Frühjahr/Sommer 2005 erreichten diese Verstimmungen ihren vorläufigen Höhepunkt, einige Lokale mussten vorübergehend ihre Sperrstunde herabsetzen, was dem Image der neuen Universitätsstadt Bozen einen harten Schlag versetzte.
Erwähnenswert ist auch die Europäische Akademie EURAC, eine parauniversitäre Forschungseinrichtung mit Schwerpunkt Sprachminderheiten und Umwelt.
Neben der Universität beherbergt Bozen auch die nach Claudia de’ Medici benannte Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe Claudiana.
Weltbekannt ist auch die ZeLIG, eine dreijährige und dreisprachige Schule für Dokumentarfilm, Fernsehen und Neue Medien.
In Bozen gibt es auch mehrere Kinos, die Filme in italienischer, deutscher und vereinzelt auch in Originalsprache mit Untertiteln zeigen. Das Concordia-Kino wurde 2005 geschlossen. Ein bekanntes alternatives Kino Bozens ist das renommierte Programmkino Filmclub mit drei Sälen, das alljährlich im April die Bozner Filmtage veranstaltet. Am 12. Mai 2009 wurde in Bozen das neue Multiplex-Kino „Cineplexx“ der Betreibergesellschaft Constantin Film eröffnet. In der Vergangenheit hatte sich der Bau des neuen Kinos immer wieder verzögert. Es verfügt über sieben Kinosäle und ist somit das größte Kino in Südtirol.
Im Januar 2005 wurde Bozen zur Guggenmusik-Hauptstadt Europas. 34 Guggenmusiken aus der Schweiz und aus Deutschland haben am 39. Europäischen Guggenmusikfestival teilgenommen.
Vom 21. bis zum 25. Juli 2010 war Bozen Austragungsort der 47. Europeade.
Internationaler Klavierwettbewerb Ferruccio Busoni
Der Internationale Klavierwettbewerb Ferruccio Busoni wird seit 1949 in Bozen durchgeführt. Der Bewerb ist programmatisch nach dem italienischstämmigen Pianisten Ferruccio Busoni (1866–1924) benannt, der hauptsächlich in Leipzig und Berlin wirkte und in Person und Oeuvre die italienische und deutsche Musikkultur aufs Engste verknüpfte.
Musik
Bozen kann vier Blasmusikkapellen aufweisen, davon sind drei Kapellen deutscher Muttersprache (Stadtkapelle Bozen, Bürgerkapelle Gries, Musikkapelle Zwölfmalgreien) und eine Kapelle italienischsprachig (Corpo Musicale M. Mascagni).
Die Stadtkapelle Bozen vertrat 2008 das Land Südtirol beim Österreichischen Blasmusikwettbewerb in Feldkirchen in Kärnten und platzierte sich auf dem ersten Platz, wurde somit österreichischer Bundessieger.[9]
Sport
Die Stadt Bozen beherbergt jedes Jahr mehrere sportliche Events und ist Geburtsort vieler Sportler. Laut einigen Studien ist Bozen im Vergleich zu den anderen italienischen Städten diejenige, in der die Bevölkerung am meisten sportliche Aktivitäten betreibt. Bozen ist auch Sitz des italienischen Faustballverbandes.
Sportanlagen
- Eiswelle/Palaonda – Hockeystadion. Bis vor den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin war es das größte Hockeystadion Italiens mit 7220 Plätzen.
- Drusus-Stadion – Fußballstadion mit einer Kapazität von 3000 Zuschauern.
- Europastadion – American-Football-Stadion mit Kunstrasen und einer Kapazität von 3000 Sitzplätzen.
- Stadthalle/Palasport – Beherbergt mit seinen 2608 Sitzplätzen die meisten sportlichen Events, Konzerte und Vorstellungen (auch TV-Shows)
- Sportpalast
- Schwimmbad mit 50-m-Becken und 10-Meter-Turm
- Zwei Hallenbäder mit Kurzbahnen die auch für Wettkämpfe genutzt werden, eines davon (Hallenbad Karl Dibiasi) verfügt auch über einen 10-Meter-Turm.
Eishockey
Zusammen mit Mailand und Canazei hat Bozen die Eishockey-Weltmeisterschaft von 1994 beherbergt. Die lokale Eishockeymannschaft, der HC Bozen Foxes, ist mit 18 Meisterschaftstiteln, 3 Coppa Italia, 3 Supercoppa Italiana, 1 Alpenliga und 1 Europäischer Supercup Titel, die erfolgreichste Mannschaft Italiens. Die zweite Bozner Mannschaft ist der EV Bozen 84, der seit 2010 wieder in der Serie A2 spielt. Auch bei den Frauen war Bozen in Italien führend; der Hockey Club Eagles Bozen, aufgelöst im Jahr 2008, gewann insgesamt 7 Meistertitel.
Fußball
Nach mehr als 30 Jahren Abstinenz ist mit dem FC Südtirol - Alto Adige ab der Saison 2010/2011 wieder ein südtiroler Verein in der Lega Pro Prima Divisione vertreten. Erwähnenswert ist auch der Football Club Bozen 1996, der in der regionalen Oberliga spielt. Im Sommer werden in Bozen eine Vielzahl hochkarätiger Freundschaftsspiele ausgetragen, aber auch auf niedrigerem Niveau, wie dem „SüdtirolCup“ und dem 5er-Fußball „Stadtturnier“, finden diese jährlich regen Zulauf.
Radsport
Bozen war oft Etappenort des Giro d’Italia und anderer Radsportevents. Am 25. Mai 2003 endete das Einzelzeitfahren des Giro d’Italia der 15. Etappe mit einem Sieg des Spaniers Aitor Gonzalez Jimenez in Bozen. Auch im Giro d' Italia 2010 führte die 14. Etappe durch Bozen. Wir erinnern dabei an Südtirols dichtes Fahrradwegenetz.
Laufsport
Jedes Jahr am 31. Dezember wird seit 1975 in Bozen die BOclassic, ein Straßenlauf über die Distanz von 10 km (für Frauen 5 km) mit internationaler Besetzung, ausgetragen. Die Rekordsieger sind Serhij Lebid und Berhane Adere. Vor dem Eliterennen findet auf dem selben Kurs, einer 1250 m langen Runde durch die Altstadt, ein Volkslauf über 5 km statt.
Ab 2010 wird Bozen zum Zielort des bislang in Neumarkt abgehaltenen Südtirol-Marathons.
Basketball
In Bozen gibt es eine Basketball-Frauenmannschaft, den Basket Club Bozen Profexional, die in der Serie A2 eingeschrieben ist. Von der Saison 2003/04 bis zu der 2005/06 spielte sie in der obersten Liga der Serie A1. Gespielt wird im Palazzetto Paola Mazzali, dem Stadion, das dem großen Kapitän dieser Mannschaft gewidmet wurde, nachdem sie in einem Verkehrsunfall im August 2006 ums Leben kam. Daneben gibt es noch zwei Herrenmannschaften, Bozen Basket und der US Bozner Boden, die beide in der Serie D spielen.
Handball
Der SSV Bozen ist die einzige Handballmannschaft der Stadt und spielt in der Eliteliga.
Rugby
Seit einigen Jahren wird in Bozen auch Rugby gespielt. Die Sudtirolo Rugby Cavaliers sind die einzige Rugbymannschaft Südtirols und spielen in der italienischen Serie C. Daneben gibt es auch eine Frauenrugbymannschaft, die Red Queens. Die Heimspiele werden in der Sportzone Pfarrhof ausgetragen.
Faustball
Bozen ist Italiens einzige Stadt, die eine Faustballmannschaft hat. Die Mannschaft, die zum Sportverein SSV Bozen gehört, ist auch gleichzeitig die italienische Nationalmannschaft.
Rundfunk- und Fernsehanstalt
In Bozen hat die RAI (öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Italiens) ihren regionalen Hauptsitz. Sie produziert Programme in italienischer, deutscher und ladinischer Sprache. Da das lokale Programm nicht 24 Stunden lang gesendet wird, basiert der regionale Kanal auf dem nationalen Rai Tre. Sobald eine lokale Sendung beginnt, wird das nationale Programm zu Gunsten des Rai Senders Bozen überblendet.
Der italienischsprachige Privatsender Videobolzano 33 (VB33) hat ebenfalls seinen Sitz in Bozen. In Bozen empfängt man eine Vielzahl von weiteren lokalen Radiosendern in italienischer wie auch in deutscher Sprache: RTTR, TCA, Radio NBC, Radio Tandem, Radio Sacra Famiglia, Südtirol 1, Radio Grüne Welle und Radio Nord.
Einige von ihnen sind im 2008 eröffneten Südtiroler "Funkhaus" in der Innsbrucker Straße untergebracht.
Der Österreichische Rundfunk (ORF) ist ebenfalls in Bozen mit einer eigenen Niederlassung vertreten und sendet täglich (allerdings aus Innsbruck) das lokale Nachrichtenmagazin Südtirol heute.
Zuständig für die Übertragung von Fernsehprogrammen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Rundfunkanstalt Südtirol RAS, eine öffentlich-rechtliche Anstalt mit Sitz in Bozen.
Politik
Wappen
Beschreibung: In Silber ein roter Balken mit goldenem sechsspitzigen Stern.
Bürgermeister Bozens seit 1714
Bürgermeister | Von | Bis |
---|---|---|
Bernhardt von Zobl | 1714 | 1740 |
Joseph Anton von Gumer | 1741 | 1749 |
Peter Anton von Zallinger | 1750 | 1752 |
Matthias Semblrock | 1753 | 1755 |
Peter Anton von Zallinger | 1756 | 1758 |
Marx Anton Holzer | 1759 | 1762 |
Peter Anton von Zallinger | 1762 | 1765 |
Johann Jakob Graf | 1765 | 1770 |
Franz von Gumer | 1771 | 1776 |
Karl Joseph von Hepperger d. Ä. | 1777 | 1782 |
Johann Peter Paul Stockhammer | 1783 | 1786 |
Joseph von Remich | 1786 | 1794 |
Karl Joseph von Hepperger d. J. | 1794 | 1798 |
Johann Anton von Kager | 1799 | 1804 |
Anton Seraphin von Hepperger | 1804 | 1807 |
Peter Paul von Menz | 1807 | 1810 |
Anton von Remich | 1810 | 1813 |
Dominik von Kager | 1814 | 1819 |
Peter von Mayrl | 1819 | 1822 |
Franz Mages | 1822 | 1850 |
Anton Kapeller | 1851 | 1861 |
Josef Streiter | 1861 | 1870 |
Julius Würzer | 1870 | 1873 |
Josef Schueler | 1873 | 1879 |
Josef von Braitenberg | 1879 | 1895 |
Julius Perathoner | 1895 | 1922 |
Zeit des Faschismus (1922–1943)
Bürgermeister | Von | Bis |
---|---|---|
Augusto Guerriero, cg | 10/1922 | 02/1923 |
Antonio Boragno, cp | 02/1923 | 03/1924 |
Roberto Mossino, cp | 03/1924 | 05/1925 |
Antonio de Steffanini, cp | 05/1925 | 01/1927 |
Alfonso Limongelli, cp, dann p | 01/1927 | 11/1928 |
Torquato Poggi, cp, dann p | 11/1928 | 06/1929 |
Felice Rizzini, p | 06/1929 | 02/1931 |
Luciano Miori, p | 02/1931 | 10/1934 |
Sergio Dompieri, cp | 10/1934 | 07/1935 |
Aurelio Vacca, cp | 07/1935 | 08/1935 |
Alteniero conte Avogadro degli Azzoni, p | 08/1935 | 07/1936 |
Guido Broise, cp | 07/1936 | 09/1936 |
Pier Vincenzo Perrelli, p | 09/1936 | 07/1938 |
Alfredo Clavarino, marchese, p | 07/1938 | 09/1943 |
Legende: commissario governativo (cg), commissario prefettizio (cp), podestà (p)
Nationalsozialistische Okkupation (1943–1945):
- Dr. Fritz Führer, kommissarischer Verwalter, 10/1943–4/1945
Zeit nach 1945
Bürgermeister | Von | Bis |
---|---|---|
Lino Ziller | 1948 | 1957 |
Giorgio Pasquali | 1957 | 1968 |
Giancarlo Bolognini | 1968 | 1983 |
Luigi De Guelmi | 1983 | 1985 |
Marcello Ferrari | 1985 | 1988 |
Valentino Pasqualin | 1989 | 1989 |
Marcello Ferrari | 1989 | 1995 |
Giovanni Salghetti Drioli | 1995 | 2005 |
Giovanni Benussi | 2005 | 2005 |
Luigi Spagnolli | 2005 | voraussichtlich 2015 |
Vizebürgermeister seit 1948
Vizebürgermeister | Von | Bis |
---|---|---|
Silvius Magnago | 1948 | 1953 |
Egon Eyrl | 1953 | 1957 |
Roland Riz | 1957 | 1961 |
Paul Knoll | 1961 | 1969 |
Hugo Gamper | 1969 | 1973 |
Erich Buratti | 1973 | 1978 |
Johannes Egger | 1978 | 1985 |
Herbert Mayr | 1985 | 1995 |
Elmar Pichler Rolle | 1995 | 2008 |
Oswald Ellecosta | 2008 | 2010 |
Klaus Ladinser | 2010 | (2015) |
Gemeinderatswahlen 2005
Im Mai 2005 ergab sich bei den Gemeinderatswahlen ein Patt zwischen dem gewählten Bürgermeister Giovanni Benussi, der von der Casa delle Libertà unterstützt wurde, und dem Gemeinderat, in dem die Parteien des Ulivobündnisses zusammen mit der SVP die Mehrheit stellten. Der amtierende Bürgermeister Giovanni Salghetti Drioli unterlag in der Stichwahl seinem Kontrahenten um nur sieben Stimmen. Nachdem Bürgermeister Benussi die notwendige Mehrheit im Gemeinderat nicht aufbringen konnte, wurde er im Juni 2005 abgesetzt. Bei der Neuwahl am 6. November 2005 setzte sich Mittelinkskandidat Luigi Spagnolli mit 50,36 % der Stimmen im ersten Wahlgang durch. Die stärkste Partei wurde überraschend die Südtiroler Volkspartei, die 11 der 50 Mandate errang (+3).
Gemeinderatswahlen 2010
Bei den Gemeinderatswahlen im Mai 2010 wurde Luigi Spagnolli von acht Parteien unterstützt und konnte sich mit 52,4 % klar vor den Herausforderern Robert Oberrauch (Mitte-rechts; 32,7 %) und Sandro Repetto (UDC; 5,7 %) durchsetzen. Die stärkste Fraktion im Gemeinderat stellt mit 10 Mandataren wieder die SVP, da die stärkste Partei (PDL) sich in zwei Fraktionen aufgespalten hat.
Ausländeranteil
In Bozen lebten Ende 2008 ungefähr 12.500 ausländische Staatsbürger. Das entspricht einem Anteil von 12,5 % an der Gesamtbevölkerung.[10] 2004 wurde der erste Ausländerbeirat gegründet, der dem Gemeinderat in Ausländerfragen unterstützend zu Seite steht.
Persönlichkeiten
Museen
- Südtiroler Archäologiemuseum
- Stadtmuseum
- Naturmuseum Südtirol
- Museion – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst
- Merkantilmuseum
- Schulmuseum
- Messner Mountain Museum Firmian
- Dolfi Land Holzschnitzkunst aus Südtirol
Kulturelle Stätten
- Stadttheater
- Konzerthaus
- Filmclub Bozen (3-Saal-Kino)
- Haus der Kultur Walther von der Vogelweide
- Theater im Hof (Kinder- und Jugendtheater)
- Carambolage (Kleinkunst)
- Cineplexx (7-Saal-Kino)
Partnerstädte
Die zweisprachige ungarische Stadt Sopron/Ödenburg ist seit 1990 Bozens Partnerstadt. Am 4. Mai 2010 hat der Stadtrat einer bisher namenlosen kurzen Straße im Osten der Stadt den Namen Soproner Straße gegeben[11]
Bozen wurde durch die Alpenkonvention zur Alpenstadt des Jahres 2009 erklärt.
Literatur
- Andreas Simeoner: Die Stadt Bozen, Bozen: Wohlgemuth 1890.
- Franz Huter: Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte Bozens im 16.–18. Jahrhundert, Bozen: Athesia 1948.
- Stadt im Umbruch – Beiträge über Bozen seit 1900. Hrsg. vom Südtiroler Kulturinstitut, Bozen: Athesia 1970.
- Hermann Achenbach: Bozen – Bevölkerungsdynamik und Raumgliederung einer zweisprachigen Stadt. In: Die Erde 106, 1975.
- Oswald Trapp (Hrsg.), Tiroler Burgenbuch, Bd. 8: Raum Bozen, Bozen: Athesia 1989. ISBN 88-7014-495-X
- Norbert Mumelter: Bozner Geschichte am Straßenrand. Straßen und Plätze von Bozen, Bozen: Athesia 1990.
- Oswald Egger, Hermann Gummerer: Walther: Dichter und Denkmal. Wien/Lana: Edition Procura 1990. ISBN 3901118004.
- Hans Heiss: Gelungene Pazifizierung? Die Stadt Bozen/Bolzano im Spannungsfeld nationaler und kultureller Auseinandersetzungen 1919–1999. In: Roland Marti (Hrsg.): Grenzkultur – Mischkultur?, Saarbrücken 2000, S. 209-241.
- Gabriele Rath u. a. (Hrsg.): Bozen – Innsbruck: zeitgeschichtliche Stadtrundgänge, Wien/Bozen: Folio 2000. ISBN 3852561256.
- Oswald Stimpfl: Bozen kompakt – die Stadt auf einen Blick: Sehenswertes, Gastlichkeit, Kultur, Wien/Bozen: Folio 2002. ISBN 3852562104.
- Andrea Bonoldi, Markus A. Denzel: Bozen im Messenetz Europas (17.–19. Jahrhundert) / Bolzano nel sistema fieristico europeo (secc. XVII–XIX). Bozen: Athesia 2007. ISBN 9788882663117.
- Renate Brenn-Rammlmair: Stadtbaumeister Gustav Nolte. Der Heimatstil in Bozen 1908–1924, Bozen: Athesia 2007. ISBN 978-88-8266-361-2.
- Gotthard Andergassen, Ettore Frangipane: Zweihundert Jahre Bozner Waltherplatz in Bildern / 200 anni piazza Walther a Bolzano in immagini 1808–2008, Bozen: Raetia 2008, ISBN 9788872833308.
- Helmut Stampfer (Hrsg.): Das Landesfürstliche Amtshaus in Bozen: vom maximilianischen Amtsgebäude zum Naturmuseum, Wien/Bozen: Folio 2008. ISBN 978-3-85256-373-2.
- Hubert Stuppner: Musik und Gesellschaft in Südtirol, Band 1: Bozen 1800–2000, Bozen: Raetia 2009. ISBN 978-88-7283-337-7.
- Stefan Stabler: Burgen und Ansitze – Bozen und Umgebung, Bozen: Athesia 2009. ISBN 978-88-8266-544-9.
- Hannes Obermair: Bozen/Bolzano 1850–1950 (Reihe Archivbilder), 2. Aufl., Erfurt: Sutton 2010. ISBN 978-3-86680-489-0.
Einzelnachweise
- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ a b Hannes Obermair: Kirche und Stadtentwicklung. In: Der Schlern. 69. Jahrgang, Heft 8/9, 1995, S. 449–474 (bozen.it [PDF]).
- ↑ Mahlknecht, Bruno: Bozen durch die Jahrhunderte. Band 1. Athesia Spectrum, Bozen 2005, ISBN 88-6011-020-3, Vom bischöflichen Markt zum Stadtmagistrat, S. 41 ff.
- ↑ Dom, Pfarrkirche "Maria Himmelfahrt". In: Atlas. Tr3cento. Gotische Maler in Bozen. Amt für Kultur der Stadt Bozen, abgerufen am 23. Februar 2011.
- ↑ Hans Heiss: 800 Jahre Messen und Märkte in Bozen. Messe Bozen, 28. Oktober 2002, abgerufen am 23. Februar 2011.
- ↑ 4. Archive der Wirtschaft. Südtiroler Landesarchiv, abgerufen am 24. Februar 2011.
- ↑ Technikmeile. Kuratorium für Technische Kulturgüter, 2006, abgerufen am 24. Februar 2011.
- ↑ die Kunst des logierens. Parkhotel Laurin, abgerufen am 24. Februar 2011.
- ↑ Ergebnisliste auf blasmusikwettbewerb.at. Abgerufen am 7. November 2009.
- ↑ Abschließende Situation über die ansässige Bevölkerung zum 31. Dezember 2009 (PDF, 85 KB)
- ↑ http://www.gemeinde.bozen.it/stampa_context.jsp?ID_LINK=426&area=19&id_context=14892&COL0008=44
Siehe auch
- Liste der Gemeinden in Südtirol
- Historische Zeitung: Alpenzeitung
Weblinks
- Offizielles Portal der Gemeinde
- Internetseite des Verkehrsamtes der Stadt Bozen
- Veröffentlichung der Stadt Bozen „Wege zwischen Architektur und Faschismus“ (PDF-Datei; 1,27 MB)
- Messe Bozen
- Stadtführer von Egon Leitner
- Geschichte-Tirol: Bozen
- Artikel im Kulturmagazin „Onde“ über Bozen, 2005
- Spiegel Online – Sigrun Albert: Bozen. Ein Hauch von Süden, 2009